Sasuke und die Wölfe von Akio21 (Teil Zwei) ================================================================================ Zum ersten Checkpoint --------------------- Sasukes Sicht In Anchorage war die Hölle los, wie man so schön sagte. Die Hunde zerrten und sprangen auf die Hinterbeine, weil sie es kaum noch erwarten konnten, außer den Werwölfen. Ich sah kurz zu ihnen hin. Wie die meisten Musher auch, hatte Jiraya auf eine Halsleine verzichtet. Ob das so klug war? Gut, die Wölfe waren intelligenter, aber dafür waren die Hunde besser dressiert. Ich beschloss meinen Onkel darauf anzusprechen, er betrachtete grade die Temperaturanzeige. „Hm, Minus dreizehn Grad und trotzdem so wenig Schnee“, brummte er leicht verärgert. „Ist doch nicht so schlimm“, sagte ich und zeigte auf die Lastwagen, die Schnee brachten, um ihn auf der 4th Avenue zu verteilen. „Meinst du nicht, es wäre besser, Naruto eine Halsleine anzulegen?“ Ich sah zu Naruto, der die Ohren angelegt hatte. Anscheinend hörte er uns zu. „Ich hab eine im Gepäck, die paar Meilen bis nach Eagle River geht es auch so“. „Stimmt auch wieder“, musste ich zugeben. Das eigentliche Rennen ging erst später los, das hier war nur für die Sponsoren und für die Vorstellung der Teams. Ich zog meine Handschuhe fester zu und gesellte mich zu Cathleen, die beim Richter stand mit noch zwei alten Hasen, Rick und Lance. „Was? Zehn Neulinge sind dabei?“ fragte Cathy gerade. „Ja“, lachte Rick. „Ich bin schon gespannt, wie weit sie kommen“. „Ich glaube nicht, das wir sie unterschätzen sollten“, warnte Lance. „Das sehe ich genauso“, mischte ich mich ein. „Ich bin mal gespannt, wie weit IHR kommt“. Cathleen lachte. „Und ich bin gespannt, wie viele von den 47 Teilnehmern überhaupt ins Ziel kommen“. „Siebenundvierzig?“ fragte ich nach. „Das waren auch schon mal mehr“. „Ja“, Cathleen seufzte. „Egal, solange es das Iditarod-Rennen gibt, werde ich dabei sein, und ganz sicher auch ins Ziel kommen“. „Hm, du siehst zuversichtlich aus“, stellte ich fest. „Wenn es um die Nordroute geht, schon“, lächelte sie. „Ich frage mich schon die ganze Zeit, was dein Onkel vorhat, Sasuke?“ fragte Lance. „Was meinst du?“ „Geht mit sechs Wölfen an den Start. Das schaffen die doch nie. Welches Ass hat er im Ärmel?“ „Bist du blind, Lance?“ mischte Cathy sich ein. „Zugegeben, Wolfsblut steckt drin, aber hast du schon mal solche Wölfe gesehen?“ „Egal, was Jiraya sich da herangezüchtet hat, sechs sind zu wenig. Kommen unterwegs noch welche dazu?“ fragte Rick mich sachlich. Ich dachte unwillkürlich an Temari und ihre Jungen. So weit ich wusste, würde sie in der alten Höhle bleiben und dort für sich und die Jungen jagen, bis das Rudel zurück war. Schade, das die drei nicht mithelfen konnten. Aber die Welpen waren zu jung, und schon allein deswegen konnte Temari nicht mithelfen. Die Zeit zum Trainieren wäre auch zu knapp gewesen. „Also ja“, sagte Rick, der mich genau beobachtet hatte. Es war klar, dass sich jeder über die Anzahl der Hunde oder Wölfe meines Onkels wunderte, hatten die anderen doch mindestens die doppelte Zahl an Hunden im Team. Egal, Naruto und sein Rudel waren dafür doppelt so stark. Ich lächelte den dreien zu. „Lasst euch einfach überraschen“. Über Megafon wurde der Start bekannt gegeben. Die drei Musher verabschiedeten sich und machten sich auf den Weg zu ihren Schlitten. Ich ging auch zur Startlinie. Mein Onkel und Old Chicken lieferten sich gerade ein Wortgefecht. Höchste Zeit für mich, mich bereit zu machen. Ich machte mein Schneemobil startklar und schaltete die Kamera ein. Innerlich befand ich mich plötzlich in einem Zwiespalt. Ich hatte die Absicht, Old Chicken nicht von der Pelle zu weichen, aber ich wollte auch mit Naruto zusammen sein. Wenigstens in seiner Nähe sein. Aber für den war es besser, eben nicht in der Nähe von Old Chicken zu sein. Sehnsüchtig warf ich Naruto einen Blick zu. Er fing ihn auf und wich ihm aus. Ja, es war sicher klüger, sich jetzt auf das Rennen zu konzentrieren, dennoch fühlte ich mich verletzt. Old Chicken fuhr los und ich auch. Das Tempo war noch mäßig, die Teams fuhren hintereinander in einer Bahn und keiner setzte zum Überholen an. Im Rückspiegel konnte ich Naruto und die anderen sehen. Narutos Sicht Wir trabten direkt hinter einem anderen Schlitten her. Ich war froh, dass das Bellen der Hunde jetzt aufgehört hatte und auch der Krach, den die Menschen gemacht hatten, wurde immer leiser. Jetzt waren nur das Keuchen der Hunde zu hören, ihre Tritte im Schnee. Sie alle hatten eine Art von Schuhen um die Pfoten gebunden, wir auch. Peinlicherweise in Pink. Jiraya hatte zwar behauptet, es habe keine andere Farbe mehr gegeben, aber ich glaubte ihm nicht. Wie auch, wenn er dabei lachte? Damit wollte er uns nur ärgern, das war eben seine Art von Humor. Ich konnte noch nicht mal sagen, welchem von uns es am unangenehmsten war, gerade diese Farbe zu tragen. „Seht mal da vorne“, jaulte Choji. „Die armen Schweine tragen die gleichen Schuhe wie wir“. Tatsächlich, zwei Schlitten vor uns, liefen Hunde mit der gleichen Farbe. „Sie tragen die gleichen Schuhe wie wir“, äffte Gaara ihm nach. „Das klingt ja, als wären wir bei einer Modenschau“. „Ruhe“, knurrte ich. Shikamaru schwieg aber ich hatte aus den Augenwinkeln bemerkt, dass auch er zusammengezuckt war. Vermutlich dachte er, was für ein Glück, das Temari mich so nicht sieht oder etwas ähnliches. „Ich dachte wir rennen“, maulte Lee. „Ich meine, wir rennen richtig“. Lee hatte wohl andere Probleme. „Na hör mal, unser Starttempo liegt bei 18 Stundenkilometern“, beruhigte ihn Jiraya. „Das ist für den Anfang nicht schlecht. Wenn wir so weitermachen, sind wir in zwei Stunden beim ersten Checkpoint“. Ich schwieg. Wenn wir dort waren, sollte er mir sofort die Glöckchen abmachen. Am Anfang hatte es mir nichts ausgemacht, aber inzwischen gingen sie mir auf die Nerven. Weiter vorne hörte ich Sasukes Schneemobil. Ich sah auf, Old Chicken fuhr dort um die Kurve, und Sasuke an seiner Seite auch. Dadurch konnte ich sehen, das er mich mit seinen schwarzen Augen im Blick hatte. Ich schaute auf den Boden und dachte, //Guck auf den Weg, du Idiot//, aber.... Nach ein paar Minuten kamen wir auch zur Kurve. Es war nicht nötig, das Jiraya einen Befehl rief. Die Trucks links und rechts von uns hielten großen Abstand, für den Fall, das es rutschig wurde, war ich aufgeklärt worden. Nicht das einer von denen ins Schleudern kam, und bei uns rein fuhr. Zu meiner Überraschung war der Fahrer unseres Trucks die Frau, der ich begegnet war, als ich mit Sasuke zum ersten und zum letzten Mal ausgegangen war. Ich hatte mitbekommen, dass auch dieser Arzt Kenny angerufen und gefragt hatte, ob er helfen könnte, aber Jiraya hatte ihn ziemlich kalt zurückgewiesen. So nachtragend hatte ich ihn überhaupt nicht eingeschätzt, aber offensichtlich nahm er es seinem Freund nach wie vor übel, das der sich Sorgen um ihn gemacht hatte. Schon eine ganze Weile fuhr viel zu dicht neben mir ein gelber Truck her, der nach frisch aufgetragener Farbe stank. Nach dem Ziehen der Startnummern wurde auf die Trucks die zu den Teams gehörten, die entsprechende Zahl mit schwarzer Farbe aufgemalt. Und die Musher bekamen eine Art Hemd mit der gleichen Zahl, welches sie sich über den Kopf zogen. An der Seite hatten sie schwarze Bänder. Jiraya sagte, das seien die Verschlüsse. Aber er ließ sein Hemd auf, damit man die Schriftzeichen und Logos auf seiner Jacke sehen konnte. Das nannte man Werbung. Und dafür bekam er Geld, denn die Startgebühr kostete 3000 Dollar. Für uns hatte er auch Umhänge, mit den gleichen Aufschriften, aber wir hatten uns geweigert, nach der Geschichte mit den Schuhen nun auch noch Jacken anzuziehen. Nachdem wir etwa eine Stunde gelaufen waren, wurde der Gestank der Farbe schwächer und ich nahm einen Geruch wahr, den ich erkannte. Nur wusste ich nicht wohin damit. Aber – er kam von dem gelben Truck. Die Zahl konnte ich nicht lesen. Es war ein Strich, der oben links noch einen viel kleineren Strich hatte. Nicht nur der Geruch kam mir bekannt vor, auch dieses Symbol hatte ich schon gesehen, und zwar auf dem Hemd von Old Chicken. Ich versuchte etwas von ihm zu sehen, aber vor mir waren zu viele Hunde, ich konnte nur das Geräusch von Sasukes Schneemobil hören. „Lee?“ fragte ich. „Ja, der gleiche Geruch, wie der von dem Knopf, nach unserer Vergiftung“, sagte Lee. //Und der Gleiche von dem Mann mit dem Benzin// schoss es mir durch den Kopf. Plötzlich brüllte der Truck neben uns auf und fuhr ziemlich schnell nach vorne. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)