Unumkehrbar von Alaiya (Story of Shen [KFP]) ================================================================================ Akt I, Szene I – Einleitung – Umgeben von Flammen ------------------------------------------------- Schon seit Tagen hatte sich der junge Lord zurückgezogen. Schon seit Tagen fragten sich seine Eltern, was er machte, wenn er sich für Stunden in seinen Zimmern verschanzte. Natürlich vertrauten die beiden Pfauen ihrem Sohn, hatte es doch bisher wenige Gründe gegeben es nicht zu tun, aber etwas seltsam kam es ihnen vor, als die Tage zu Wochen wurden und er weiterhin kaum seine Räumlichkeiten verließ. Stattdessen gingen Wölfe im Palast ein und aus, brachten Pakete in die Zimmer des Lords oder brachten welche fort. Es hatte schon immer Wölfe im Dienst der Pfauen gegeben, auch wenn genau so viele Wölfe schon immer im Hafenviertel der Stadt für Unruhe gesorgt hatten. Ein Konflikt den der junge Lord selbst geschlichtet hatte, der sich seit früher Jugend gut mit den Wolfwachen verstanden hatte, die von den anderen Pfauen gemieden wurden. Zwar schienen den Eltern einige der Wölfe weiterhin dubios, vor allem nun, wo einige der ehemaligen Banditen ebenfalls den Palast bewachten, doch schien es zum Besten der Stadt, weshalb sie es niemals hinterfragt hätten. Eines Tages jedoch im frühen Sommer, die Saison der Feuerwerke hatte gerade erst wieder begonnen, kam Yimu, eine alte Glanzhenne und langjährige Vertraute der Pfauenfamilie, zu ihnen in den Thronsaal. Schrecken sprach aus ihrem Gesicht. „Mein Lord, meine Lady“, keuchte sie. „Der junge Lord Shen, er hat den Verstand verloren.“ Wut über diese Verleumdung war das erste, was die beiden Pfauenherrscher fühlten. Doch dann wurden sie nachdenklich und Zweifel machten sich in ihnen breit. „Wieso sagst du so etwas?“, fragte schließlich die Lady von Gongmen City und sah die braungefiderte Henne an. „Er und seine Wölfe“, begann die alte Vogeldame, die den jungen Lord nicht zuletzt mit großgezogen hatte. „Ich habe sie gehört. Sie sprachen davon China zu beherrschen. Sie bauen eine Waffe.“ Nun verengten sich die Augen des Herrschers von Gongmen City zu Schlitzen. Seine Pupillen zuckten hin und her, während er dachte. „Das kann nicht sein“, murmelte er schließlich, doch das Zittern seiner Stimme sagte, dass er seine Worte nicht ganz glaubte. „Das muss ein Missverständnis sein.“ Und so machten sich die besorgten Eltern auf zu den Gemächern ihres Sohnes, denen sie sich schon seit längerem nicht genährt hatten, hatten sie ihrem Sohn doch im Vertrauen seine Freiheit lassen wollen. Bereits als sie sich den Gemächern näherten bemerkten sie die unsicheren Blicke der Wölfe, auch wenn von diesen keiner versuchte sie aufzuhalten. Natürlich nicht, denn sie waren die Herrscher von Gongmen City. Doch schon als sie sich der mit Papier bezogenen Tür des Zimmers näherten, hörten sie eine kleine Explosion. „Lord Shen“, drang die Stimme eines Wolfes zu ihnen vor. „Ist es...“ Ein „Sssch“ erklang, offenbar um den Diener zu beruhigen. „Noch nicht ganz. Es ist noch nicht die richtige Mischung.“ Der Wolf schien ungehalten. „Es dauert lange.“ „Geduld ist von Nöten“, erwiderte die Stimme des jungen Pfauenlords. „Dafür wird der Lohn umso größer sein. Wenn die Waffe erst einmal funktioniert, wird es niemand mit uns aufnehmen können.“ Mehr brauchten die Herrscher der Stadt nicht zu hören um zu wissen, dass Yimu recht gehabt hatte. Doch was blieb ihnen zu tun? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)