Blue Diamond von Edphonse15 (Die Urversion!) ================================================================================ Kapitel 5: (2-1) Mut zur Überwindung ------------------------------------ Kommen wir zu der alles entscheidenden Geschichte von Sosuke und Akira. "Wie alles Begann..." __________________________________ Mut zur Überwindung Kapitel 1 Hastig rannte der Schwarzhaarige die Flure der Oberschule entlang. ‚Verdammt! Hätte ich doch nicht so viel Tee getrunken!’ Schließlich sah er den Zielort, bog Rechts ein und öffnete die Türe zu Herrentoilette. Schnell öffnete er den Reißverschluss, ehe er sich erleichterte. „Das war nötig...“ „Ahn.“ Sosuke blickte über die Schulter nach hinten, da er etwas gehört zu haben glaubte. Fünf der sechs Kabinen waren leer, demnach war ein Zweiter in diesem gekachelten Raum. Er beachtete das jedoch nicht weiter, schloss den Reißverschluss und wusch sich noch die Hände. Anschließend kehrte er in seine Klasse zurück. Kurz vor Ende der großen Pause erging es dem jungen Mann ein weiteres Mal, dass er musste. „Was ist heut’ nur mit mir los?“ Er sah auf seine Armbanduhr. „Zeit wär’ noch“, murmelte er. Schnell packte er den Rest seiner Brotzeit ein und begab sich zu den Toiletten. Ich muss doch sonst nie, dachte er sich und machte sich daran, die Hose zu öffnen. „Hah... Ah!“ „Mhm?“ Sosuke war gerade fertig geworden, als er wieder diese Stimme vernahm. „Ähm... Alles okay?“ Wieder war nur eine der Kabinen besetzt und aus dieser ertönte die junge Männerstimme. „... Ja.“ Zwar machte Sosuke die kurze Pause ein wenig stutzig, doch wollte er auch nicht weiter nachfragen. DING DONG „Die Glocke. Beeil dich“, gab der Oberschüler noch zu verstehen, trocknete sich die Hände ab und ging in die Klasse zurück. Seither war eine Woche vergangen. Sosuke war gerade mit seinen Freunden Keisuke und Tamanosuke – welche im Trio nur „Tripple Ke’s“ genannt wurden – unterwegs. Es war etwa Neun Uhr und die Drei saßen mit ein paar Mädchen in einer Karaokebar. „Habt ihr eigentlich schon von diesem neuen Gerücht gehört?“, fing eins der Mädchen, die auf dieselbe Oberschule gingen, an. „Meinst du das von dem Stöhnen auf der Toilette?“ Die Mädels schienen das schon länger zu wissen, da die Ke’s nur erstaunt drein sahen. „Was meint ihr?“, fragte Sosuke nach. „Das hat mir der Freund einer Freundin erzählt. Es soll sich wie ein Stöhnen anhören. Bei den Jungs auf der Toilette. Fast jede Stunde soll da was sein. Aber man konnte bisher nie zurückverfolgen, von wem das ausging oder warum. Ob da was dran ist, kann ich aber nicht sagen.“ Der Schwarzhaarige versuchte sich zu erinnern. Das kam ihm doch bekannt vor... War da nicht etwas ähnliches gewesen? Das Mädchen sah Sosuke an. „Woran denkst du?“ Dieser schüttelte daraufhin den Kopf. „An nichts. Lasst uns lieber noch etwas bestellen!“ Am nächsten Tag hatte sich Sosuke mit seinen Kumpels auf dem Dach verschanzt. Es war Mittag, sie hatten Pause und die Sonne schien von oben auf sie herab. „Und? War da eine für dich dabei?“ „Nicht wirklich. Ich glaub, ich sollte mich erst mal nach einem süßen Jungen umschauen.“ Das Sosuke Bi war, wussten seine Freunde und sie akzeptierten es. Dies war wohl auch einer der Gründe, warum sie sich so gut verstanden und unterstützten. „Du weißt aber schon, dass das schwieriger ist?“, bemerkte Tamanosuke, der sich gerade ein Brötchen in den Mund schob. „Aber wir helfen dir, wenn’s ist!“ „Danke, Tama“, meinte der Oberschüler und lachte laut auf. Wir sind schon welche... „Treffen wir uns später noch im Kiss?“ Fragend sah Keisuke in die Runde. „Klar“, gaben Sosuke und Tamanosuke synchron wieder. Kurz nach Läuten der Glocke, die das Ende der Pause ankündigte, verschwand Sosuke noch kurz auf der Toilette. Tama würde dem Lehrer bescheid geben, dass Sosuke noch kurz bräuchte. Und eigentlich war er auch schon fertig, als er sich unbewusst umdrehte und die geöffnete Tür wieder ins Schloss fiel. So verharrte er kurz, auf die besetzte Kabine starrend. Eine Minute etwa war vergangen und da nichts kam, wollte er gehen, doch dann hörte er doch etwas. Ein Geräusch, dass ihm nur allzu bekannt vorkam. Dieses glitschige Geräusch, dass vor allem den Männern geläufig war. Mit leisen Schritten begab er sich an die Kabinentür und horchte. Ganz sicher. Da... „Nh... Ah“, ertönte schließlich ein gedämpfter Schrei. Der Schwarzhaarige schluckte. Kurz noch sah er sich um. Keiner da. Angespannt atmete er tief durch, legte seine Hand an den Griff und drückte diesen nach unten. Eigentlich hatte er damit gerechnet, dass sie verschlossen sein müsste. Doch das Gegenteil war der Fall. Mit einem leichten Quietschen konnte er die Tür öffnen. Sein Blick fiel auf einen blonden Jungen, der die Hose herabgelassen hatte. Er saß dort auf der Toilette und eine seiner Hände war mit einer weißen Flüssigkeit bedeckt. „Du...“, murmelte Sosuke nur. Der Anblick war in etwa das, was er erwartet hatte und doch konnte er es nicht verstehen. Der Blonde senkte nur seinen Kopf, wischte sich mit ein wenig Papier die Substanz weg, stand schließlich auf und zog die Hosen hoch. Er war ein wenig Rot angelaufen, als er sich an dem Eindringling vorbeischlich. Sosuke wich unbewusst aus, als der andere an ihm vorbei wollte. „Ähm...“ Der Blonde trug eine verspiegelte Brille, war in etwa so groß wie Sosuke und hatte eine normale Statur. Kurz nachdem er sich die Hände gewaschen hatte, flüchtete er. Sosuke konnte ihm nur hinterher blicken und sich weiterhin fragen, was das wohl zu bedeuten hatte. Die nächsten Stunden gingen an dem Schwarzhaarigen vorbei, ohne dass er wirklich etwas mitbekam. Er musste die ganze Zeit an den Typen denken. Ob das einen Grund hat, dass er es sich hier macht? Gegen Ende des Unterrichts sah er sich um. „Tama!“ Der Angesprochene kam zu ihm herüber. “Sag mal, kennst du einen Blondschopf mit verspiegelter Brille?“ Tamanosuke legte den Kopf schief. „Warum fragst du?“ „Ich... muss da was herausfinden. Also? Kennst du ihn?“ Tama seufzte. „Ja schon. Ein seltsamer Kerl. Es heißt, er hatte schon mit Vierzehn die erste Freundin gehabt. Die war angeblich ein bisschen Älter als er.“ Das wollte Sosuke zwar nicht so genau wissen, aber er hörte dennoch zu. „Soweit ich weiß, ist er in der F-Klasse. Ein Jahr jünger als wir. Soll gute Noten haben, freundlich sein und von den Mädchen heiß begehrt. Doch er lässt keine mehr an sich ran, seit seine alte Flamme weg ist.“ „Verstehe“, murmelte der Schwarzhaarige und fasste sich ans Kinn. „Danke. Ich wird’ heut etwas später kommen. Sag das Kei noch!“ Mit der Schultasche in der Hand rannte Sosuke aus dem Zimmer. „Spinner“, lachte Tama und ging vergnügt zu seinem Tisch. Außer Atem stand der Oberschüler nun vor der F-Klasse. Die Schüler schienen auch gerade Schluss zu haben. „Entschuldigung!“ Er hielt ein Mädchen mit langen braunen Haaren an. „Kennst du einen blonden Jungen mit Brille, der in diese Klasse gehen soll?“ Sie lächelte und klatschte die Hände vor den Gesicht zusammen. „Klar! Du meinst Aki-chan!“ „Aki-chan? Wie heißt er eigentlich?“ „Akira. Akira Ikehara. Was willst du denn von ihm?” „Ich muss mit ihm reden. Ist er noch da?“ Dabei blickte er über das Mädchen hinweg in die Klasse. „Leider nein. Aki-chan ist immer der erste der geht.“ „Schade. Okay. Danke dir!“ Ein wenig betrübt ging er dann nach draußen. „Wenn ich ihn so nicht erwische, dann muss ich ihm wohl auflauern. Sie hat gestern erwähnt, dass das fast jede Stunde sei? Warte nur, Akira! Du entkommst mir nicht!“ Entschlossen machte er sich schließlich auf den Weg. Am nächsten Tag war Sosuke bereit. Er konnte die Nacht kaum schlafen, so sehr ging ihm diese Sache durch den Kopf. Er fragte sich, was es damit auf sich hatte. Was mochte der Grund sein? Gab es einen Auslöser? War ihm einfach nur Langweilig? Oder konnte er sonst nicht? Ganz gleich was auch dahinter steckte, Sosuke würde dem auf den Grund gehen! Sobald es die Zeit und der Lehrer zuließen, verschwand der Schwarzhaarige auf der Toilette, die bereits am Vortag zum „Tatort“ erklärt worden war. Ihm war klar, dass es mehrere gab, doch er hoffte einfach, dass es Akira immer an denselben Ort verschlug. Er saß in einer der Kabinen, die er nicht wirklich abschloss. Die Füße hatte er ein wenig angezogen, um nicht sofort erkannt zu werden, sollte jemand nachsehen. Er wartete eine ganze Weile und langsam schliefen ihm die Beine ein. Argh. Verdammt..., dachte er grummelnd. Ob das heut noch was wird? Weitere Minuten später war immer noch nichts geschehen. Vorsichtig lugte Sosuke aus der Kabine hervor. „...“ Mit einem Seufzen wollte er schon gehen, da hörte er plötzlich, wie sich die Tür öffnete und jemand auf leisen Sohlen eintrat. Sosuke stockte der Atem, als er seine Tür vorsichtig zumachte. Ruhig! Ganz ruhig! Er hörte, wie sich jemand von ihm aus Rechts einschloss, danach war es wieder still. Nicht einmal das öffnen beziehungsweise herablassen der Hose seines Mitschülers war zu vernehmen. Sosuke schluckte den Kloß in seinem Hals herunter, als er sich seiner Schuhe entledigte. So leise er nur konnte stieg er auf den Toilettendeckel und hob die Arme an. Mit zittrigen Händen lugte er nun über den Rahmen hinaus in die Kabine des anderen. Er ist es! Ein wenig erleichtert war er, da es sich hier auch um jemand völlig anderen hätte handeln können. Neugierig beobachtete er die Szenerie, die sich vor ihm abspielte. Er... Er sieht so... befangen aus. Irgendwie bekam Sosuke nun ein schlechtes Gewissen. Er stieg herab, zog sich die Schuhe an und verließ den kleinen Raum, ohne dabei die Tür zu schließen. Nachdenklich stützte er sich nun am Waschbecken an und blickte in den darüber hängenden Spiegel. Was mache ich hier eigentlich?, fragte er sich und senkte seinen Kopf. „... Hh!“ Auf diesen Laut hin drehte der Schwarzhaarige seinen Kopf ein wenig nach Links, so hatte er die Kabinen wieder im Blick. Akira war aber noch darinnen. Sosuke stellte sich aufrecht hin und wartete ab. Die Tür nach draußen, die nur wenig von den Waschbecken entfernt war, hatte er im Blick und konnte diese jederzeit erreichen. Jedoch zweifelte er daran, ob es okay war, was er imstande zu tun. „Hah“, hörte man Akira seufzen, der gleichzeitig aus der kleinen Räumlichkeit trat. Geschockt, dass da jemand war, senkte er seinen Kopf. Die verspiegelte Brille verrutschte dabei leicht. Um sich jedoch nichts anmerken zu lassen, ging er wortlos zu den Becken und wusch sich die Hände. Kaum waren diese abgetrocknet, wollte er diesen Ort verlassen, doch Sosuke streckte seinen Arm aus und versperrte ihm so den Weg. Panisch sah Akira auf, was Sosuke nur indirekt sehen und mehr erahnen konnte. Fortsetzung in (2-2) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)