Falsche Blüten von Flordelis (Custos Vitae reminiscentia) ================================================================================ Kapitel 18: Klärende Worte -------------------------- Schweigend standen sie zu fünft vor dem Grabstein, die Köpfe gesenkt und die Hände gefaltet. Sie alle beteten, auch wenn einer von ihnen den Glauben an Naturgeister eigentlich ablehnte – aber um seinen Respekt zu bezeugen und seinen Dank an diese Wesen für sein Überleben auszudrücken, sprach er in Gedanken dennoch mit ihnen und bat sie, die Seele der Verstorbene sicher zu führen. Nachdem eine Minute verstrichen war, beendeten sie das Gebet. „Wollen wir dann gehen?“, fragte Faren. Die anderen nickten ihm zu, worauf sie sich allesamt vor dem Grabstein, auf dem Blythes Name eingraviert war, verbeugten und dann gemeinsam zum Friedhofstor zurückgingen. Es waren inzwischen zwei Wochen vergangen, seit der Hauptmann verhaftet worden war und Nathan Greenrow das Kommando über die Stadtwache übernommen hatte – wenngleich er diese auch seit gut zehn Tagen sich selbst überlassen hatte, um sich in New Kinging um den inhaftierten Severo Caulfield zu kümmern, der dort vor der Königin aussagen sollte. Einer der dienstältesten Wachleute hatte die Führung auf Geheiß des Bürgermeisters übernommen und machte seine Sache, wenn man Faren und Joshua glauben wollte, sehr gut, weswegen bereits spekuliert wurde, dass er noch offiziell zum nächsten Hauptmann ernannt werden würde. An diesem Tag waren alle Freunde bereit gewesen, der inzwischen begrabenen Blythe ihren Respekt zu zollen. Kieran behielt für sich, dass es Blythes Wunsch gewesen war, der zu diesem Ergebnis geführt hatte, denn es würde nichts ändern, außer die Meinung der anderen über eine Person, die sich nicht mehr wehren konnte. Stattdessen ließ er sie alle im Glauben, dass es ein Pakt zwischen Maeve und Caulfield gewesen wäre, um Richard loszuwerden, genau wie der Brief es verlangte. Es war das Beste, fand Kieran, für die Lebenden und die Toten. „He, seht mal, wer wieder da ist“, sagte Faren plötzlich und riss ihn damit aus den Gedanken. Er deutete zum Ausgang des Friedhofs, wo deutlich sichtbar Nathan Greenrow, gegen das Tor gelehnt, stand. An diesem Tag war er weitaus legerer gekleidet, statt eines Anzugs trug er eine einfache Hose aus Leinen und ein grob gewebtes Baumwollhemd. Nicht einmal seinen Hut trug er, die goldene Feder war an seiner Brusttasche befestigt, offenbar ging er nirgends ohne sie hin. „Worüber er wohl reden will?“, fragte sich Bellinda laut. Kieran war weitaus weniger ratlos, er konnte sich denken, dass es darum ging, dass eine Entscheidung im Fall von Caulfield gefallen war und möglicherweise noch mehr. Nathan stellte sich aufrecht hin, als er die Gruppe auf sich zukommen sah und begrüßte sie lächelnd. „Wie schön, dass ich euch endlich gefunden habe.“ „Was gibt es denn?“, fragte Bellinda neugierig, worauf sie ein kurzes Lächeln von ihm geschenkt bekam. „Erst einmal möchte ich mich im Namen Ihrer Majestät bei euch allen für die Unannehmlichkeiten entschuldigen, die durch Severo Caulfield entstanden sind, besonders bei dir, Richard.“ Er legte eine Hand auf sein Herz und beugte den Oberkörper ein wenig vor . „Und wir möchten uns bei euch anderen bedanken, für die Arbeit, die ihr euch gemacht habt, um Richards Unschuld zu beweisen.“ „Das haben wir doch gern gemacht“, erwiderte Bellinda sofort, begleitet von Farens zustimmendem Nicken. „Immerhin ging es um das Leben unseres besten Freundes.“ Richard hatte noch kein einziges Wort dazu verloren, sich nicht einmal bedankt – aber jeder aus der Gruppe wusste, dass er ihnen dankbar war und das genügte ihnen vollauf. „Es bedeutet der Königin viel“, fuhr Nathan fort, „denn sie möchte die Verurteilung Unschuldiger vermeiden, so gut es geht.“ „Was wird denn nun aus Caulfield?“, fragte Faren. „Wird er angeklagt?“ „Ah ja, genau, das wollte ich euch auch noch sagen“, fiel es Nathan in diesem Moment ein. „Nach längerer Befragung und Nachforschung, konnten wir zwar nicht beweisen, dass Severo Caulfield für den Tod von Blythe verantwortlich ist, aber wir haben erfahren, womit Albert Berahts ihn erpressen wollte und wie er es hatte schaffen können, den Posten als Hauptmann eurer Stadtwache zu erlangen.“ Die anderen schwiegen erwartungsvoll, aber Nathan ließ sich erstaunlich viel Zeit für die Antwort. Sein Blick verfinsterte sich, während er offenbar noch über die richtigen Worte nachdachte, doch dann seufzte er plötzlich. „Es ist keine sehr schöne Geschichte, muss man vielleicht dazufügen. Severo Caulfield hatte einen Gönner im Königshaus, der derlei Entscheidungen begünstigen konnte. Ihr wisst ja sicher, dass die Königin und ihr Beraterstab selbst solch kleine Entscheidungen, wie den Hauptmann eurer Stadtwache betreffend, gutheißen muss, oder?“ Sie nickten zwar, aber etwas ließ Bellinda doch stutzen. „Ein Beraterstab? Ich dachte immer, es gibt nur einen einzigen, nämlich Euch?“ „Nein“, erwiderte er milde lächelnd. „Ich bin nur sowas wie der Sprecher des Stabs, der im Hintergrund bleibt, eben um solche Dinge zu vermeiden. Dass es aber dennoch ausgenutzt werden konnte, ist bitter – und Ihre Majestät wird das System deswegen höchstwahrscheinlich abschaffen und wieder durch ein neues ersetzen.“ Wieder nickten sie alle verstehend und warteten auf weitere Erklärungen, was Caulfield anging, die ihnen auch sofort geliefert wurden: „Jedenfalls kannte er die Vorliebe eines Beratermitglieds für... kleine Mädchen, nicht zwingend noch Kinder, aber eben doch minderjährig.“ Bellinda verzog angewidert das Gesicht, während die anderen lediglich die Stirn runzelten – abgesehen von Richard, dessen Ausdruck nicht verriet, was er dachte. „Er hat ihm Allegra überlassen?“ Nathan nickte ernst. „Richtig, so lange bis sein Vertragspartner genug von ihr hatte und sie wieder entließ.“ Bellinda rümpfte die Nase bei dem Gedanken daran, während für Kieran einiges klar wurde, was Allegra anging. Sie mochte vielleicht auch verzogen und verhätschelt worden sein, als sie noch ein Kind gewesen war, aber dass ihr Vater sie einfach so verkauft hatte, an einen fremden Mann, der dann Dinge mit ihr anstellte, das musste ihre Welt vollkommen zersplittert und sie zu dem geformt haben, was sie schließlich geworden war. Ihre Obsession für Richard erklärte das zwar nicht, aber auch dafür musste es Gründe geben, davon war er überzeugt. „Arme Allegra“, kommentierte Joshua schließlich. „Ich hätte nicht gedacht, dass er so etwas Grausames tun könnte.“ „Na ja“, erwiderte Nathan langsam, „man sagte den Caulfields im Allgemeinen nach, dass sie sehr skrupellos sind, wenn es darum geht, ihre Ziele zu erreichen. Vielleicht stimmt es tatsächlich.“ Er zuckte mit den Schultern. „Jedenfalls wird er deswegen noch vor Gericht kommen und eine angemessene Strafe erhalten.“ Kieran wusste nicht, ob er sich darüber freuen sollte. Sicher, Gerechtigkeit war eine gute Sache, aber es kümmerte ihn auch nicht weiter, was aus diesem Mann werden würde. Er war ein Mensch und jene neigten dazu, dumme Dinge zu tun, davon wollte er sich nicht einmal ausnehmen, auch wenn er ein Lazarus war. Aber sein Entschluss, eine neue Zeit für die Lazari einzuläuten und die Menschen zu schützen, egal, ob gute oder böse, war nach wie vor vorhanden und nicht im Mindesten ins Schwanken geraten. „Seid Ihr deswegen heute hier?“, fragte Faren. „Auch“, gab Nathan zu. „Außerdem wollte ich einen neuen Hauptmann ernennen – oder es jedenfalls offiziell machen – und ich wollte meinen Ausflug nutzen, um mit Kieran zu sprechen.“ Alle blickten ihn an, worauf er ein Stück zu schrumpfen schien. „Aber warum?“, fragte Faren. „Geht es um das Ding da hinten?“ Er deutete auf eine Gruppe von Kirschbäumen, hinter einem der Stämme lugte die Marionette hervor, die ihm Maeve mitgegeben hatte. Da er sie nach der Zerstörung des Kristalls nicht einfach hatte liegenlassen wollen, war ihm nichts Besseres eingefallen, als sie erst einmal mit sich zu nehmen, aber nun war wieder Leben in sie gekommen und sie folgte ihm auf Schritt und Tritt, nur um sich zu verstecken, sobald er sich länger an einem Ort aufhielt. „Ich habe gehört, dass sie einigen ziemlich viel Angst macht“, fuhr Faren fort. „Mir erzeugt sie auch eine Gänsehaut“, gab Kieran seufzend zu. Aber vielleicht wollte diese Marionette nur einen Freund? Dieser Gedanke war es, der ihn dazu überredete, sie weiter in seiner Nähe bleiben zu lassen. Nathan warf nur einen kurzen Blick zu ihr hinüber. „Nein, um die geht es nicht. Das würde ich außerdem gern allein mit ihm besprechen, wenn es euch nichts ausmacht.“ Die anderen warfen sich kurze Blicke zu, dann verabschiedeten sie sich knapp von Nathan und gingen davon, um ihn und Kieran allein zu lassen. „Lass uns ein wenig herumlaufen, ja? Ich hab noch längst nicht alles von Cherrygrove gesehen und vielleicht redet es sich beim Laufen ein wenig besser.“ Kieran wusste nichts einzuwenden, schon allein, weil er nicht einmal ahnen konnte, worüber der Berater mit ihm sprechen wollte. Während sie liefen, schloss sich die Marionette ihnen an, blieb aber immer ein wenig auf Abstand, so dass sie keinen von ihnen störte. Es dauerte etwa zwei Minuten in denen sie einfach nur nebeneinander herliefen, bis Nathan schließlich das Schweigen beendete. „Darf ich dich nach deinen Eltern fragen? Oder wäre das unangebracht?“ Kieran hob die Schultern. Er empfand es es nicht als sonderlich unangebracht, außerdem waren seine Eltern schon seit einigen Jahren tot und inzwischen hatte er das auch einigermaßen verarbeitet oder es zumindest akzeptiert. „Meine Mutter hieß Granya und mein Vater Cathan.“ „Lane?“ „Ja, ich denke, das hat er mal erwähnt.“ Nathan schwieg wieder und Kieran wurde an diesem Punkt bewusst, dass sich die Namen seines Vaters und dieses Mannes überraschend ähnlich waren. Allerdings nahm er an, dass es sich nur um einen reinen Zufall handelte – bis Nathan tatsächlich weitersprach: „Weißt du eigentlich, dass ich nur ein paar Jahre älter bin als du? Und dass ich nach deinem Vater benannt wurde?“ Kieran blickte ihn erstaunt an. Es war dem Berater kaum anzusehen, wie jung er war, er wirkte wesentlich reifer. Aber noch etwas anderes irritierte ihn. „Dann wisst Ihr von...?“ „Den Lazari?“ Nathan unterbrach ihn, den Blick stur geradeaus gerichtet. „Ja, ich weiß von ihnen. Niemand aus meiner Familie ist einer von ihnen, aber wir standen immer im guten Kontakt zur Gilde.“ Er klopfte auf die goldene Feder an seiner Brusttasche, vereinzelte Funken fielen von ihr ab und verschwanden fast sofort wieder. Kieran fragte allerdings nicht, warum er eine solche besaß und zu welchem Vogel sie wohl gehören mochte. „Kurz bevor ich geboren wurde“, fuhr Nathan fort, „war Cathan ein großer Held bei der Gilde. Wann immer es ein Problem gab, wurde er als erstes damit beauftragt und in so gut wie jedem Fall war er dann auch erfolgreich. Aber als Granya starb, gab er sich die Schuld daran – und verließ die Gilde. Ich weiß nicht, was er danach getan hat.“ „Er hat weiter Dämonen getötet“, antwortete Kieran. „Wir sind umhergereist, haben sie aufgespürt und dann hat er sie getötet.“ Nathan nickte verstehend. „Ja, das würde Sinn machen, Cathan war immerhin nicht umsonst eine Heldenfigur und ein Vorbild für uns alle.“ Kieran wusste nichts darauf zu erwidern. „Warum erzählt Ihr mir das?“ „Ich wollte nur, dass du weißt, dass ich mir im Klaren darüber bin, wer und was du bist. Es ist mir wichtig, mit offenen Karten zu spielen.“ Etwas an seinem Tonfall verriet Kieran aber noch mehr: „Und Ihr wollt, dass ich Euch noch etwas sage, was damit zu tun hat.“ „Ganz genau.“ Nathan lächelte, als würde er sich darüber freuen, dass sein Gesprächspartner so verständig war. „Ich bin mir sicher, dass du mit dem Dämon gesprochen hast, bevor du ihn getötet hast. Hat er dir die Gründe genannt, weswegen es Blythe und Richard getroffen hat?“ Er verzichtete darauf, Nathan darüber aufzuklären, dass er Maeve gar nicht wirklich getötet hatte und nickte stattdessen. „Es war Blythes Wunsch gewesen, mit Richard vereint zu sein und dies war die einzige Möglichkeit gewesen, es Wahrheit werden zu lassen. Erst sollte sie durch die Hand einer Marionette mit seinem Aussehen sterben und dann sollte Richard hingerichtet werden.“ Nathan nickte langsam, während er sich das anhörte. „Genau wie ich mir dachte. Natürlich können wir das der Königin nicht vortragen, aber es trifft sich, dass Severo Caulfield ebenfalls den Wunsch hegte, Richard loszuwerden, so können wir das einfach auf ihn schieben.“ „Geht das wirklich?“, fragte Kieran zweifelnd, aber Nathans selbstbewusstes Nicken verriet ihm, dass es wohl so sein musste. „Hast du eigentlich vor, dich der Gilde anzuschließen?“, lenkte der Berater das Gespräch auf ein anderes Thema. „Ich bin erst vor kurzem erwacht und habe bislang nichts von ihnen gehört.“ „Und wenn du etwas von ihnen hörst?“ Kieran wusste sofort, worauf Nathan anspielte, aber er konnte nur mit den Schultern zucken, denn er wusste die Antwort noch nicht. Sobald er etwas von der Gilde hörte, würde er sich entscheiden, doch bis es dazu kam, wollte er keinen Kontakt mit ihnen anstreben und versuchen, es allein durchzustehen. Immerhin musste es noch mehr Gründe gegeben haben, dass sogar sein Vater ausgetreten war und ihm vor seinem Tod nicht geraten hatte, dorthin zurückzukehren. „Lass dir Zeit mit deinen Überlegungen“, riet Nathan. „Seht lieber zu, dass ihr euch wieder ein normales, menschliches Leben ermöglicht. Das habt ihr euch nach diesen ereignisreichen Tagen und eurer Vergangenheit im Allgemeinen wirklich verdient.“ „Vielen Dank, Sir Greenrow.“ Der Berater lächelte ihm zufrieden zu. „Nenn mich Nathan.“ Erst am Tag nach Nathans Besuch, fanden Kieran und Richard wieder einmal Zeit für sich. Die Begeisterung über Richards Unschuld war abgeklungen, genau wie die Freude all seiner Freunde, dass er nun nicht mehr in Gefahr war. Der Alltag war wieder eingekehrt und jeder von ihnen begrüßte das. Sie saßen zusammen in Richards Küche und tranken Tee, schweigend, genau wie sie früher immer zusammengesessen hatten. Im Gegensatz zu früher saß vor dem Haus, gegen einen Baum gelehnt, die Marionette, die offenbar eine Abneigung gegen Gebäude hegte. Früher erschien Kieran inzwischen unendlich weit entfernt, als wäre es ein Zeitpunkt aus einem vollkommen anderen Leben, an das er sich nur noch vage erinnern konnte. Aber Richard störte sich offenbar nicht daran, er sah aus wie immer, wie früher, nur noch nachdenklicher. Doch Kieran musste erst gar nicht danach fragen, denn plötzlich öffnete er den Mund. „Warum will Albert, dass ich sterbe?“ Kieran wusste darauf keine Antwort, deswegen erwiderte mit einer Gegenfrage: „Wer ist er überhaupt?“ Normalerweise sprach Richard nicht über seine Vergangenheit, aber an diesem Tag schien er wesentlich gewillter dazu zu sein. „Du weißt doch, dass ich aus Beraht komme, oder? Albert Berahts war... ist der Sohn des Ortsvorstehers. Mein Vater war ein Ritter, Wachmann, nenn es wie du willst und deswegen lernte ich Albert kennen, als ich noch ein Kind war.“ Er erzählte Kieran davon, wie sie beide oft und gern die Gegend erkundet hatten, auch an jenem Tag, an dem Dämonen – so bezeichnete Richard sie jedenfalls – seine Heimatstadt in Schutt und Asche gelegt hatten. „Als wir zurückkamen, brannte alles, Albert rannte in die Flammen hinein... Ich dachte, er wäre tot.“ Er legte den Kopf in den Nacken, blickte an die Decke und schien die Erinnerungen damit wieder verscheuchen und in die hinterste Ecke seines Gedächtnisses verdrängen zu wollen. Kieran fragte nicht weiter, was damals geschehen sein mochte, dafür waren seine Gedanken ebenfalls mit der Frage beschäftigt, warum man einem Freund so etwas antun wollte. Was mochte Albert in den letzten Jahren nur zugestoßen sein? „Warum will er, dass ich sterbe?“, wiederholte Richard seine Frage noch einmal. „Woher weiß er, wo ich bin?“ In diesem Moment sah Kieran eine Seite an seinem besten Freund, die ihm gänzlich unbekannt war. Eine verletzliche, von allen Lieben verratene Seite, die empfindlich und aufgewühlt war, unfähig, diesen Fakt zu akzeptieren und deswegen kalt und abweisend zu sein versuchte, wenn auch ohne großen Erfolg. Kieran empfand kein Mitleid für ihn, denn er wusste, dass er das nicht wollen würde. Aber er fühlte mit ihm und das bestärkte ihn nur darin, dass er als Freund an seiner Seite bleiben wollte. Sie beide hatten herbe Verluste in ihrem Leben erlitten und befanden sich in Situationen, die sie nicht verstehen und die ihnen niemand erklären konnte. Sie beide waren auf denselbem Kenntnisstand, nur in unterschiedlichen Gebieten, aber das war nur eines der Dinge, die sie miteinander verband und die sie Freunde sein ließ. Kieran war, nach den letzten Tagen, entschlossener denn je, diese Welt für Richard und alle anderen zu schützen. Er würde, für ihn und alle anderen eine Antwort zu finden, egal wie schwer es werden mochte. Er würde eine neue Welt schaffen – aber vorerst würde er sein normales Leben wiederaufnehmen, für seine Freunde da sein, den Umgang mit seinen Kräften lernen und sich dann neu orientieren. Aber er zweifelte nicht daran, dass er das schaffen könnte, er war immerhin der Sohn eines Helden der Lazari und er war entschlossen genug dazu. Nur an diesem Abend wollte er schweigend in Richards Küche sitzen, Tee trinken und die Ruhe genießen, solange er das noch konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)