Sleeping Sun von Kisa-kun ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 01: Aufbruch nach Konoha ------------------------------------------- Mit schweren Schritten lief er durch die kalten Gänge des Kagegebäudes, um Yagura-sama den Bericht seiner letzten Mission abgeben zu können. Zum Glück war es eine Einzelmission gewesen, so hatte er sie schnell und erfolgreich erledigen können. Es war nicht viel gewesen, nur eine Zielperson eliminieren und einige wertvolle Informationen beschaffen. Er wurde dafür ausgebildet, so etwas schnell und sauber zu erledigen. Nicht umsonst war sein Name mittlerweile in aller Munde, berühmt berüchtigt für seine Taten, herzlos, blutrünstig und gnadenlos. Seit geraumer Zeit nannten ihn die meisten hinter vorgehaltenen Hand 'das Monster von Kirigakure'. Er hätte dies wohl nicht mitbekommen, hätte sich der Yondaime Mizukage keinen Spaß daraus gemacht, ihn mit diesem Spitznamen zu belasten. So oder so änderte es nichts an der Tatsache, dass es wohl stimmte, so hart dies auch klingen mochte. Das wusste er, denn seit seiner Genin-Prüfung machte er diesen Namen wohl alle Ehre. Nur deswegen wurde er für eine spezielle Ausbildung auserwählt. Seitdem wurde ihm beigebracht, dass Informationen wertvoller als jegliches Leben war und er musste dafür sorgen, dass dieser Vorsatz eingehalten wurde. Deswegen begleitete er des öfteren ein Team auf Mission, die Schriftrollen von A nach B bringen mussten. Im Falle eines Überfalls hatte er die Aufgabe, die Shinobi zu töten, um die Informationen vor den Feinden zu schützen. Mit einer Hand fuhr er sich durch das blaue kurze Haar. Nun stand er endlich vor der angestrebten Tür und klopfte kurz an. Als das „Herein.“ ertönte, öffnete er diese und trat in das Bürozimmer. „Yagura-sama, ich bringe den Bericht meiner letzten Mission.“ sagte er mit einer knappen Verbeugung, während er in einer kleinen Tasche nach der Schriftrolle suchte, um diese auf dem Tisch vor dem relativ jung aussehenden Mizukage zu legen. „Es war zu erwarten, dass du dies schnell erledigen würdest, Kisame.“ Angesprochener schaute in den lila farbigen Iriden, die ihn teilnahmslos betrachteten, wohl wissend, dass Kage-sama ihm vertraute. Er war eben für seine Erfolge bekannt. Noch nie hatte er einen Auftrag verpatzt und die Art und Weise, wie er seine Waffe schwang, machte auch die Runde in Kiri. Einige sagten sogar, er wäre den Titel der Schwertmeister würdig. Zugegeben, an dieser Idee fand er Gefallen und auch hatte er seit einiger Zeit, seitdem er sein Katana beherrschte, einen Blick auf das Schwert seines Vorgesetzten geworfen. Samehada, das wohl gefürchtetste Schwert unter den Shinobi und wohl auch das Mächtigste. Wie gern er doch einmal dessen Macht auskosten würde und auch die Effizienz in einem Kampf ausprobieren. „Ach, bevor du gehst … Fuguki hat einen neuen Auftrag für dich.“ Den Blick noch aufrecht haltend verbeugte sich der Blauhäutige und schritt aus dem Zimmer raus. Dass er jetzt zu Suikazan-san musste, konnte nur eins bedeuten: er musste wieder ein Team auf ihrer Reise begleiten. Mit schnellen Schritten ging er ins untere Gewölbe, um seine neue Mission abzuholen. Er lief eine Treppe nach unten, die Gänge wurden dunkler und eine Spur kälter, doch damit hatte er keinerlei Probleme. Viel zu oft befand er sich in einer recht unangenehmen Umgebung, als dass er sich noch darüber beklagen könnte. Am Ende des breiten Ganges wartete eine eiserne und große Doppeltür, die offen stand und einen dunklen und teils vermoderten Saal frei gab. Dort sah er schon eine gewaltige und unverkennbare Silhouette. „Ich hörte, Sie haben einen Auftrag für mich?“ sprach er seinen Vorgesetzten mit der gewohnten Höflichkeit an. Groß gewachsen, orangene lange Haare und einer Statur, die einem Kugelfisch ähnelte. Suikazan Fuguki sah auf ihn herab aus kleinen runden Augen, die fast einen abwertenden Ausdruck angenommen hatten. „Du sollst ein Team nach Konoha no Sato begleiten.“ Kisame wurde eine Schriftrolle in die Hand gedrückt. „Präg' dir diese Informationen gut ein. Sollte etwas schief laufen, wärst du die letzte Möglichkeit, dass unser Spion das Nötige erfährt.“ Er öffnete die Rolle und las sich alles in Ruhe durch, um sich alles einprägen zu können. Auch das permanente Merken verschiedenster Informationen war Teil seiner Ausbildung gewesen. Die Tatsache, dass er so effizient im Töten und das Ausführen seiner Missionen war, verlieh ihm einen relativ hohen Rang und Maß an Vertrauen von seinen Auftragsgebern. „Wann soll es los gehen?“ fragte er nach dem Lesen des Textes und händigte die Rolle wieder seinem Gegenüber aus. „Morgen bei Sonnenaufgang vor den Toren Kirigakures. Und vergiss nicht! Was du weißt, muss die Zielperson auf jeden Fall sicher erreichen. Viel Erfolg.“ Mit diesen Worten drehte sich der Besitzer Samehadas um und schritt weg, wurde langsam von der Dunkelheit verschluckt. Einige Zeit lang starrte der Blauhaarige noch auf das in weißen Verbänden gewickeltes Schwert. Man munkelte, dass der Eigenwille der berühmten Haifischhaut Fuguki nicht gehorchte, denn es entschied sich nach dem Geschmack des Chakras. In der Hoffnung Seines wäre wohl nach dem Gefallen des Schwertes, ging er grinsend wieder nach oben, um endlich aus dem feuchten Keller raus zukommen. Es war wie immer nebelig und kühl, ein normales Wetter für Kiri no sato, ein Wetter das man auch gut im Kampfe nutzen konnte. Jeder, der nicht an dem dichten Neben gewohnt war, sah darin wenig, war Benachteiligt und leicht zu töten. Nach einiger Zeit fand er sich in sein Quartier wieder und packte das Nötigste für eine längere Reise ein, denn Konohagakure war nicht unbedingt ein Nachbardorf. Nun legte er seine Waffen ab und wechselte seine Kleidung. Morgen früh würde es los gehen, da sollte er sich etwas ausruhen, vor allem da er erst von seiner alten Mission zurückgekehrt war. Mit einem erleichterten Seufzen legte er sich auf sein Bett und schlief augenblicklich ein. ~°~ Als er vor den Toren Kirigakures ankam, wartete ein Team, bestehen aus fünf Personen, vier Männern und einer Frau, bereits auf ihn, sahen ihn etwas verwirrt und teilweise verängstigt an. Doch es war nur eine kleine fast schon unmerkliche Regung in ihren Gesichtern, allerdings reichte es Kisame es auch, um es zu sehen. Als er bei ihnen stand nickten sie sich alle kurz zu, als Zeichen dafür, dass sie bereit zum Aufbruch waren. Selbst nach ein Paar Tagen des Reisens war es für den Blauen immer noch ein eigenartiges Gefühl, ein Team zu begleiten, nur darauf wartend, dass jemand zu starkes angriff und er seine Kameraden umbringen musste. Ab und zu versuchte die Kunoichi mit ihm zu reden, was er aber immer wieder abtat. Es war niemals klug, sich mit den Leuten anzufreunden, die man vielleicht umbringen musste. „Hoshigaki-san, wollen Sie wirklich nichts mit uns essen?“ versuchte es das Mädchen immer wieder, wenn sie Rast machten. Die anderen aßen am Feuer ungestört weiter, mit den Rücken zu ihm sitzend. „Bitte, versuch nicht freundlich zu mir zu sein ...“ erwiderte Gefragter nur. Nicht umsonst packte er immer alles, was er brauchte ein, auch das Essen für ihn selbst. „Lass' ihn doch in Ruhe, wenn er nicht will.“ „Lass' ihn seine Arbeit machen und hoffen wir, dass wir nicht angegriffen werden.“ Sein Ruf eilte ihm wohl voraus, doch es konnte kaum einen geben, der nicht bereits wusste, was auf sie zukommen könnte, falls sie mit ihm reisten. Der berühmte Hoshigaki Kisame, einer der wohl besten Schwertkämpfer Kirigakures und gleichzeitig wegen seiner Aufträge gefürchtet, denn jeder, der mit ihm unterwegs sein musste, lief Gefahr von diesem auch umgebracht zu werden. „Ich möchte nur nicht, dass er alleine hier rumhockt.“ Die einzige weibliche Person hatte sich zu dem Rest des Team umgedreht und die Hände in die Hüften gestemmt. Er nahm an, dass sie wohl auch ziemlich wütend aussehen mochte, nach ihrer Tonlage zu urteilen. „Das ist es doch was er will, oder nicht?“ „Ja, außerdem … bringt uns das, wenn er …. am Ende seine Aufgabe ausführen muss?“ Die letzten Worte waren nur halblaut ausgesprochen worden, dennoch hatte er sie gehört, kannte sie aber auch zu gut. „Ihr seid doch unmöglich ...“ gab die Frau noch von sich, setzte sich aber wieder am Feuer hin, kurz nachdem sie ihm einen traurigen Blick zuwarf. Es hatte eh keinen Sinn. Selbst wenn sie dies alles überleben sollten, war es unsinnig eine länger anhaltende Beziehung zu ihm aufzubauen. Schließlich befand er sich kaum in sein Heimatdorf, sondern war die meisten seiner Tage unterwegs. Zu viel Informationshandel herrschte und es fand sich kaum eine Person wie er, die all diese eher schmutzigen Aufträge erledigen konnte. Nur er war einzig und allein dafür geschaffen, denn weder hatte er Familie noch Freunde und somit auch keine Schwächen oder Hemmungen, was er bei seinen Prüfungen nur zu deutlich bewiesen hatte. Kaltblütig, emotionslos, herzlos, rücksichtslos, aber ein unersetzlicher Shinobi, der seine Waffe ohne zu zögern ausführte. Beste Voraussetzungen für einen Werdegang, der Seinesgleichen suchte. Kein normaler Mensch würde sich dafür eignen, solche Aufträge auf sich zu nehmen, seine eigenen Kameraden töten zu können, denn auch schafften viele die Geninprüfung nicht. Zu schwach waren alle, aber er nicht, er kannte das nicht. Selbst wenn er als Monster beschimpft wurde, sollte es ihm recht sein, so benutzte er diese Angst im Kampf. Es hatte seine Vorteile, wenn seine Gegner ihn erkannten und für einige Sekunden durch die auftretende Furcht regungslos blieben. Das gab ihm genug Zeit, um angreifen zu können. Schnell, sauber, effizient. Er nahm sich nur selten die Zeit, die Arbeit zu 'genießen', wenn man das überhaupt so ausdrücken konnte. Er hatte überhaupt zu zählen aufgehört, obwohl er erst zwanzig Jahre zählte. Manche mögen es als grausam empfinden, er bildete sich keine Meinung darüber. Zu lange durfte er seine Arbeit verrichten, zu sehr hatte er sich schon daran gewöhnt. Immer einsam mit dem Zweck, allerlei Informationen und Wissen von einem Ort zum anderen sicher zu bringen. Es war vielleicht nicht lobenswert, aber es war etwas, das er gut konnte, besser, als es jemand anderes tun könnte. ~°~ Zwei weitere Tage waren vergangen, in denen sie noch den letzten Teil ihres Wegen zurück gelegt hatten. Den Neben hatten sie schon lange hinter sich gelassen und sie marschierten schon durch das feindliche Gebiet des Feuerreiches. Zum Glück gab es keine Zwischenfälle, denn so leicht er auch töten mochte, es passierte nicht wirklich gern. Er war doch schon fast eine Heuchlerei sich selber als treuer Kiri-nin zu bezeichnen, während man beinahe tagtäglich einen Auftrag bekam, wo er bei fast jedem zweiten Fall das Team oder sein Begleiter töten musste, aus Gefahr, dass dieser etwas ausplaudern konnte. Es stimmte vielleicht, dass viele bei einer Folter nachgeben mochten, dennoch tötete er die eigenen Leute, Angehörige desselben Dorfes. Die Sonne schien genüsslich durch die Baumkronen, die reichlich vorhanden waren. Jeder der Teammitglieder saßen versteckt in den Bäumen, hatten sich jeweils einen stabilen Ast gesucht und beobachteten das Dorf vor ihnen. Konoha lag in unmittelbarer Nähe, doch einfach so rein spazieren war nicht empfehlenswert. Sie mussten vorerst warten, bis es wieder dunkel wurde. Bedauerlicherweise konnten sie ihre Kontaktperson schlecht per Botenvogel erreichen, denn auch dies konnte gefährliche Folgen haben, sollte das Tier abgefangen werden. So warteten sie, noch reichlich über einer Möglichkeit nachdenkend, darauf, dass die Sonne sich unter dem Horizont versteckte. Blasse rote und orangene Strahlen verfärbten den Himmel auf bunteste Weise, während von Osten her das Firmament immer dunkler wurde. Einige Sterne zeigten sich dort schon zögerlich, während langsam die Nachtkälte hervorkroch. Dank der frühen Jahreszeit bildete sich ein leichter Nebel, der durch die Baumstämme schwebte, sich nicht vom Boden trennen könnend. Sie hatten gerade alles abgesprochen, nachdem sie sich einen Plan zurecht gelegt hatten, teilten ihre Aufgaben ein und wollten sich auf dem Weg machen, guter Dinge endlich ihr Ziel erreichen zu können. Von hinten ertönte aber ein Rascheln und das Knacken eines Zweiges. Dann war ein dumpfer Aufprall zu hören und einige Masken wurden durch das Blättergewirr sichtbar. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)