Digimon Tamers X von MikaOkami (Rise of the Chaostamers) ================================================================================ Kapitel 12: Hoffnung erwacht ---------------------------- Endlich hatten es die vier bis zum nächsten heiligem Baum geschafft. Die Umgebung war hier viel zerklüfteter und man konnte weit und breit nur braune Felsen sehen. Es herrschte die Dürre und ein starker Wind durchfuhr die Ebene. Keru und die anderen hatten schon einen langen Fußmarsch hinter sich und waren froh darüber, endlich am Ziel zu sein. „Puh endlich geschafft, da vorne ist er.“ Erleichterung machte sich in Mikas Stimme breit, während sie dem einzigem Grün immer näher kamen. Youbi konnte nur freudig seufzen, ihre Kondition ließ einen Satz nicht mehr durch, solange sie noch in diesem strammen Schritt gehen musste. „Wurde auch langsam mal Zeit.“ meinte Chitu, die immer noch genauso gelassen vor sich hin trottete, wie zu Beginn ihrer Mission. „Blackgrowlmon, mach kurzen Prozess mit dem Unkraut.“ befahl Keru seinen Partner, den er in sein Championlevel digitieren ließ, als der heilige Baum in Sichtweite geriet. Doch noch bevor Blackgrowlmons Attacke sein Ziel erreichte, schnellte ein anderes Digimon hinter dem Felsen hervor und ließ den Laserstrahl an seinem Körper abprallen, ohne einen Kratzer davon zu tragen. „Na na na, wollt ihr wohl den Baum heil lassen?“ ein Junge mit mittelbraunen Harren und lässigen Klamotten trat ebenfalls wie sein Digimon hinter dem mächtigem Stamm des Baumes hervor, die Hände in den Hosentaschen verdeckt. Sein Auftreten war selbstsicher. Zu selbstsicher, wenn man Keru und Chitu fragte. Zur Abwechslung schienen sie wieder genau die selbe Meinung von diesem Kerl zu haben. Chitu, die eben noch hinten stand, schnellte nach vorne an die Spitze neben Keru, sie war die einzige von den Mädels die noch richtig fit war. „Nein wollen wir nicht, also geh bei Seite oder du bist mit dran!“ warnte Keru den Fremdling. Sein Partner verstärkte seine Worte, knurrte hinter ihm und fletschte Kampflustig die Zähne. Aber der Junge schien weder beeindruckt, noch zeigte er überhaupt eine Reaktion auf Kerus Worte. Er sah nur Chitu an und sein eh schon dauerhaftes Grinsen wurde noch ein Stück breiter. „Wen haben wir denn da? So sieht man sich also wieder, Chitosé.“ Alle schauten sie baff an. Aber auch Chitu sah recht verwirrt aus, sie kramte verzweifelt in ihrem Gedächtnis nach Informationen über diesen Kerl. Wirklich was einfallen wollte ihr im ersten Moment allerdings nicht. Erst als sie sein Digimon genauer betrachtete, schien der Groschen zu fallen. „Du? Was machst du hier? Wie bist du hier hin gekommen und seit wann bist du auf der Seite der anderen?!“ fragte sie gleichermaßen zornig, wie auch verwundert. „Du kennst den also wirklich?“ warf Keru ihr von der Seite an den Kopf. Sie zuckte nur mit den Schultern und nickte, ihr merkte man allerdings an, dass sie nicht gerade erfreut über diese Begegnung war. Das stimmte Keru wenigstens ein wenig milder. „Na super.“ meinte er sarkastisch. Mika und Youbi, die noch im Hintergrund standen, kamen nun auch zu den beiden an der Front stehenden. „Mika was ist daran so komisch?“ wollte Youbi wissen, als sie Mika bis über beide Ohren hinweg grinsen sah und sich ihr lautes Gelächter verkneifen musste. „Hm also ich habe gerade ein Déjà-vu. Irgendwo her kenne ich das doch.“ bemerkte sie und wollte auf ihr Zusammentreffen mit Matt hindeuten. Keru sah sie entsetzt an, als er verstand worauf sie hinaus wollte. Dann sah er zu Chitu. „Aber du wirst dich jetzt nicht auch noch mit dem anfreunden, oder?“ fragte er in einem scharfen Ton. Chitus Reaktion kam schnell, sie sah ihn geschockt an und rümpfte angewidert die Nase. „Wenn du noch mal auf so komische Gedanken kommst setzt es was, als ob ich mich mit so einem Spinner anfreunden wollte!“ „Das war aber nicht nett.“ meinte der Fremde. Er spielte den getroffenen Kavalier. Allerdings kam seine Vorstellung so theatralisch rüber, sodass man ihm nicht einmal glauben konnte, wenn man es wollte. „Sollte es auch nicht sein.“ meinte Chitu völlig unbeeindruckt und verschränkte die Arme. „Blackgrowlmon der geht mir auf die Nerven. Mach ihn kalt.“ sagte Keru und sein Digimon feuerte eine weitere Salve auf ihn. Wieder prallte der Strahl an seinem Digimon ab. Chitu reichte es, sie hatte auch genug von diesem Kerl, sie wollte einfach nur diesen verdammten Baum zerstören. „Dorumon, du kannst dich auch mal nützlich machen.“ sie sah ihren Partner an und zog sogleich eine Power-Up Karte durch ihr D-Power. Nun stand das fremde Digimon, mittlerweile analysiert als Cyberdramon, nicht nur Blackgrowlmon, sondern auch einem Dorumon, was doppelt so groß war, wie zu Beginn, gegenüber. Der Junge Mann schien zu verstehen, dass sie ernst machen wollte. „Du hast dich ganz schön verändert.“ bemerkte er, sein Grinsen verschwand fast völlig. Er schien enttäuscht von ihrem Verhalten zu sein. „Und wenn schon.“ war alles was Chitu zu sagen hatte. Sie stutzte, je länger sie ihn ansah, desto mehr Erinnerungen kamen zurück an damals. Aber sie durfte sich nichts anmerken lassen. „Dorumon, los!“ Das Digimon setzte sich in Bewegung. Zusammen mit dem schwarzen Dino stürzte es sich auf das fremde Digimon. Aber auch zu zweit schienen sie nicht recht erfolgreich zu sein. Keru war völlig in den Kampf vertieft, Mika und Youbi standen nur daneben und warteten. Sie sahen keine Notwendigkeit dafür einzugreifen, zumal sie noch vom letzten Kampf geschwächt waren und der Kampf gegen ein Ultralevel recht Sinnlos war. Chitu und der Fremde sahen sich über die weite Distanz immer noch an, ohne auf das Kampfgeschehen zu achten. „Ryo...“ murmelte Chitu. Ihr war endlich wieder der Name des Fremden eingefallen. Er war es, der sie damals vor Arukenimon gerettet hatte, als sie ihre allererste Begegnung mit Dorumon in der Digiwelt hatte. Ryo hatte ihr Gemurmel noch auf die Entfernung vernommen, er grinste wieder. „Hast mich also doch nicht vergessen.“ sagte er. Aber Chitu reagierte nicht wie erhofft. Ihr Blick verfinsterte sich und sie kam mit geballten Fäusten auf ihn zu. „Nein, allerdings nicht.“ begann sie. „Aber Zeiten ändern sich, ich bin nicht mehr wer ich damals war. Und du bist jetzt mein Feind, Ryo.“ Ihre Stimme zitterte ein wenig, sie hatte irgendein Gefühl in sich, was ihr von der Aktion abriet. Aber sie musste dieses Gefühl abstellen, sie wusste das man dem Herzen nicht trauen konnte. „Ach komm schon, das kann nicht dein Ernst sein.“ sagte Ryo mit einer sanften Stimme. „Ich will nicht gegen dich kämpfen, das kann man auch anders lösen.“ Chitu blieb stehen. Sie kannte diesen Satz gut, früher hatte sie genau das immer gesagt. „Falls du versuchst mich damit abzuhalten, war das leider die falsche Taktik.“ zischte Chitu. Sie hatte ihren alten Bekannten nun erreicht und wollte gerade ausholen. Doch Ryo war schnell, er wich ihr aus und schaffte es, ihr das D-Power aus der Hand zu reißen. „Na gut, dann klappt vielleicht das.“ meinte er. „Hey, gib das sofort wieder her!“ schrie Chitu ihn an. Es sah schon fast niedlich aus, wie sie vergebens ihrem D-Power nach sprang. Der Größenunterschied machte es ihr aber unmöglich, erfolgreich zu sein. „Cyberdramon, Rückzug!“ rief Ryo seinem Digimon zu, was sich sofort aus dem Kampf entfernte und zu seinem Tamer flog. Der junge sah Chitu immer noch mit einem siegessicherem Grinsen an. „Dann komm mit und hol es dir.“ sprach er leise und sprang die Klippe hinter sich hinunter. Sie folgte ihm bis an die Klippe und sah ihm nach. Der ist verrückt, dachte sie sich. Dorumon tapste zurück zu den anderen. Sie alle riefen im Chor, als sie Chitu dort stehen sahen. „Chitu! Komm her, du willst doch nicht wirklich springen?!“ Sie sah noch einmal kurz die Klippe entlang und dann ihre Gruppe an. Sie grinste. „Oh doch! Bis später Leute, macht euch keine Gedanken!“ antwortete sie. „Chitu wenn du das machst bist du geröstetes Blackguilmon Futter!“ drohte ihr Keru, doch zu spät. Sie verabschiedete sich mit einem Handzeichen und sprang danach die Tiefen hinab. Ohne nachzudenken, was danach passieren könnte. Was war, wenn Ryo sein Digimon auf sie hetzen würde. Was war, wenn sie nicht mehr zurück käme, oder doch, je nach dem. Was war, wenn Dorumon ihr nicht zur Hilfe käme und sie in den Tod stürzen würde. Das einzige was sie tat, war jemandem vertrauen, den sie hassen sollte. Es war eine närrische Handlung gewesen, doch irgendwas gab ihr die Zuversicht, dass ihre Entscheidung zu springen die richtige war. So in ihren Gedanken, bemerkte sie überhaupt nicht, dass sie gar nicht mehr am Fallen war. Als sie aufschaute, sah sie in ein erschrockenes und ein zweites besorgtes Gesicht. Ryo hatte sie aufgefangen. Er stand auf der Schulter von Cyberdramon. Neben ihm schwebte Dorumon. „Ich korrigiere mich, du hast dich kein Stück verändert. Du bist immer noch genauso wagemutig wie damals. Erst springen, dann denken.“ sagte er. „Du hast mir vielleicht einen Schrecken eingejagt, was denkst du dir dabei einfach ohne Dorumon hier runter zu springen?“ seine Mine verzog sich zu einem vorwurfsvollem Blick. Und auch Dorumon nickte, er stimmte Ryo zu. Chitu wollte ihm gerade antworten, als ihr Blick auf Dorumon fiel. Irgendwas war anders. Er schien wieder sanfter zu sein, seine Augen hatten wieder sein altes Leuchten und der schwarze Ring um seinen Hals war verschwunden. Zudem war auf seiner Roten Platte auf dem Kopf ein Symbol deutlich zu erkennen. „Das Symbol ist doch das der Hoffnung.“ sagte sie verdutzt. „Aber warum...“ sie verstand nicht recht. Ryo ließ sie los, sodass sie bequem neben ihm stehen konnte. „Du hast dein Herz befreit.“ erklärte Dorumon. Aber diese Erklärung schien Chitu nicht auszureichen. „Was redest du da? Ich und Herz? Guter Witz, so was hatte ich mal.“ sie meinte es, genauso wie sie es sagte. „Und hast du auch immer noch. Belüge dich nicht selbst“ fügte Ryo hinzu. „Ich belüge mich nicht selbst, es ist so.“ betonte sie. „Wirklich?“ seine Frage hatte einen Hintergedanken, das erkannte Chitu. Zögerlich sagte sie „ja.“ und achtete auf jede seiner Bewegungen. „Dann dürfte es dir auch egal sein, wenn ich das hier mache.“ Er zog sie zu sich ran, noch bevor sie reagieren konnte. Er legte beide Arme um sie und ein unbekanntes Gefühl der Wärme machte sich in ihr breit. Sie war völlig überrumpelt und konnte sich nicht rühren, ihr innerer Konflikt ließ sie nicht klar denken. Ihr Kopf sagte ihr nur etwas so völlig anderes wie das Gefühl was sie gerade umgab. „Werd wieder die Chitu, die du warst, du gehörst nicht zu den Bösen.“ Wie Recht er doch hatte. Im Herzen war sie bei weitem nicht so verbittert, wie sie nach Außen vorgab, zu sein. Schweren Herzens lehnte sie ihren Kopf an seine Schulter. „Ich kann nicht.“ hauchte sie. „Ich bin ein Chaostamer, wie stellst du dir das vor verdammt? Ich habe meine Seite gewählt und damit Basta.“ Sie schob ihn von sich weg und sah ihn trotzig an. „Ich werde meine Leute bestimmt nicht verraten. Ich hoffe ich habe mich klar ausgedrückt.“ Sie hatte ihr Ego wiedergefunden und wechselte wieder zu ihrem Digimon. Er hingegen schüttelte nur den Kopf. „Schade.“ sagte er nur noch, ehe sie wieder Richtung Himmel entschwand. Sie sah ihm noch kurz nach und ließ ihm eine Warnung zukommen. „Sieh zu, dass du mir nicht noch mal über den weg läufst Romeo, das nächste Mal wenn ich dich sehe hab ich kein Problem damit dich zu löschen.“ Dann entschwand sie aus seinem Blickfeld. „Übrigens, Dorumon? Das Symbol steht dir viel besser wie der olle Ring.“ Sie schaute zum Himmel, an dem ein paar Wolken vorbei zogen und genoss den Flugwind. Bevor Dorumon wieder zu den anderen flog, drehte es noch eine Extrarunde hoch in der Luft. Von dort konnte man sehen, wie Blackgrowlmon endlich den Baum explodieren ließ und wie tausende von Stücken in alle Richtungen auseinander stoben. „Die hatten wohl Langeweile ohne uns, wenn sie den Baum schon zerstört haben. Wir sollten zurück.“ meinte Chitu. Diese Bemerkung war allerdings umsonst, denn ihr Partner drehte bereits und setzte für den Landeflug an. „Da bist du ja wieder!“ rief ihr Youbi zu. „Wurde auch mal Zeit, hast du ihm wenigstens eine Lektion erteilt?“ „Ja habe ich, der hatte keine Chance.“ log Chitu. Dann fiel ihr etwas auf. „Verdammt...“ murmelte sie. „Verdammt?“ wiederholte Blackgaomon. „Verdammt.“ bestätigte sie. „Was ist denn los?“ fragte Mika. Chitu sah sie verlegen an. „Naja ich...“ „Spucks schon aus!“ drängelte Keru. „Wir haben nicht den ganzen Tag zeit wir müssen zurück.“ „Ich hab mein D-Power bei ihm vergessen.“ platzte Chitu heraus. „Ich hab's völlig vergessen.“ Den anderen Tamern blieb der Mund offen stehen. Bis Mika mit einem „Epic Fail“ losprustete. Die anderen stimmten ein. Selbst Chitu musste über ihre Dummheit schmunzeln. „Und was sollen wir jetzt machen?“ fragte Youbi. „Ohne Chitus D-Power kommen wir nicht wirklich weiter.“ Ahnungslosigkeit machte sich in der gesamten Gruppe breit. „Ich weiß nicht.“ meinte Mika. „Keine Ahnung.“ sagte Chitu. „Ich hab Hunger.“ bemerkte Keru und ein lautes Grummeln war zu vernehmen. Mika kramte in ihrer Tasche. „Nur noch die paar Kekse hier.“ sagte sie enttäuscht und streckte Keru die Packung entgegen. „Mehr haben wir nicht?“ sagte er betrübt. „Das kann doch nicht sein.“ meinte Blackguilmon und wühlte in jedem Rucksack und in jeder Tasche umher. Geknickt gab es auf. „Wirklich nichts mehr.“ „Wir brauchen neuen Proviant.“ sagte Blackagumon. Youbi meldete sich zu Wort. „Was haltet ihr davon, wenn wir wieder nach Hause gehen?“ schlug sie vor. „Wir kommen jetzt eh nicht groß weiter.“ Dorumon nickte eifrig. „Es wäre besser zurück zu gehen und uns wieder neu zu versorgen.“ Alle waren einverstanden. Ohne Chitus D-Power wären sie wahrscheinlich weiter gekommen, aber sie mussten sich eingestehen, dass es dämlich war ohne Proviant weiter zu ziehen. Sie würden möglicherweise verhungern oder verdursten. Sie suchten den nächstgelegenen Fernseher und brauchten glücklicherweise nicht lange dafür. Die Mattscheibe stand etwa zehn Minuten Fußmarsch entfernt. Ein paar Meter weiter, versteckt hinter einem Felsen, sah Ryo, wie die Großgruppe in den Monitor gesogen wurde. „Ab in die Dusche!“ war das erste, was Mika schrie. Sie verschwand in der Wohnung und man konnte ein Schloss klicken und danach Wasser plätschern hören. Die anderen verzogen sich derweil in ihre Zimmer, um neue Klamotten für die Digiwelt in ihren Rucksäcken zu verstauen. Nach und nach waren alle im Bad gewesen. Keru war der Letzte unter der Dusche. Ihre Sachen waren zwar gepackt, aber es fehlte noch der Einkauf. „So, jetzt geht es Fresspakete holen.“ sagte Mika fröhlich. „Wer kommt mit?“ Ihr Blick schweifte über die anderen beiden. „Ich nicht.“ meinte Chitu. „Ich wollte noch was am PC schauen, ob ich nützliche Infos für uns ziehen kann.“ „Gut.“ Sie blickte zu Youbi. „Und du?“ Youbi nickte. „Blackagumon und Blackgaomon könnten wir auch noch mitnehmen.“ „Gute Idee!“ Blackgaomon strahlte Youbi an. „Dürfen wir?“ „Aber nur, wenn ihr versteckt bleibt.“ antwortete Mika. „Kein Problem.“ „Chitu wir sind dann jetzt weg.“ sagte Mika. „Bis gleich. Sag Keru bitte Bescheid.“ Mika und Youbi machten sich auf zu dem kleinen Supermarkt, den sie immer besuchten, auch wenn dort eine der Tamerinnen rum lungerte. Das Risiko war es wert. Aber erneut war sie nicht an zu treffen. „Ist auch besser so.“ meinte Youbi. Damit hatte sie auch Recht. Wer wollte schon Stress haben, wo sie doch gleich wieder in die Digiwelt aufbrechen würden. Garantiert keiner, denn selbst Keru und Chitu schienen sich in letzter Zeit ganz gut zu verstehen. Mika und Youbi kauften dieses Mal eine Menge Vorrat. Von Brot, über Toast, eine Menge Aufschnitt. Mehrere Getränkeflaschen und Dosen wurden mit in den Wagen gepackt, ebenso wie Knabberzeugs: Chips, Kekse, etwas Schoki für die Nerven. „Hoffentlich können wir so viel auch tragen.“ meinte Youbi. Mika senkte ihre Stimme. „Dank daran, wir haben zwei fleißige Helferlein draußen.“ Sie zwinkerte Youbi zu. Tatsächlich halfen ihre Digimon beim Tragen der Einkäufe. Sie unterhielten sich darüber, was sie auf jeden Fall mitnehmen sollten und was da bleiben könnte. Keiner von den vieren hatte große Lust so viel jeden Tag in der Digiwelt mit zu schleppen. Ihre philosophischen Überlegungen dauerten so lange an, bis sie vor der Wohnungstür standen. Der Streit zwischen Keru und Chitu war in vollem Gang als Mika und Youbi mit ihren Partnern wieder nach Hause kamen. Nicht schon wieder, dachten sie sich. Die Digimon verzogen sich derweil in die Küche. Die Tür zur Diele war verschlossen, doch sie konnten jedes einzelne Wort hören. Das letzte was sie hörten war: „Ach, dann geh doch!“ „Von mir aus!“ Kurz darauf öffnete sich die Tür und Keru trat hinaus. Ohne großartig auf Mika und Youbi zu achten stürmte er in sein Zimmer und knallte die Tür zu. Derweil betrat eine ganz unsichere Chitu die Diele. „Sagt mal. Geht der jetzt wirklich?“ „Keine Ahnung.“ antwortete Youbi. „Kann ganz gut sein. Er sah nicht so aus, als würde er jemanden verarschen.“ sagte Mika. Jetzt kam auch Blackguilmon aus der Küche angeschlurft und sah ein wenig verdutzt in die Runde. Nur Chitu übersah es gekonnt. Wenige Minuten später trat Keru, bepackt mit einem roten Rucksack und einer schwarzen Umhängetasche aus seinem Zimmer. „Tschau Mika, tschau Youbi.“ sagte er, öffnete die Wohnungstür, trat hinaus in den Flur und schloss die Tür wieder hinter sich. „Keine Angst. Der kommt wieder.“ wollte Mika die der Verzweiflung nahe Chitu beruhigen, „Immerhin hat er Blackguilmon vergessen.“ „Ähm, Leute...“ sagte Youbi und zeigte in Richtung Wohnzimmer. Chitu und Mika liefen hinein und sahen Blackguilmon, der sich in Richtung Balkontür bewegte. Sie dachten zuerst, dass er nur schauen wollte wo sein Tamer hingegangen ist. Als es jedoch die Tür zerschmetterte und auf das Geländer stieg, kamen ihnen ernste Bedenken.. Sie schrieen entsetzt auf, als Kerus Partner sprang, immerhin befanden sie sich im zwölften Stock. Die drei Mädchen und ihre Digimon, die nach dem Schrei dazu gestoßen waren, rannten zum Balkon. Als sie das Geländer erreichten, das doch sehr unter Blackguilmons Gewicht gelitten hatte, und nach unten blickten, sahen sie, wie dieses bei seiner Landung ein Auto unter sich begrub. Lustigerweise funktionierte die Alarmanlage noch und so begann diese zu tröten. „War das?“ begann Youbi. „Ja.“ antwortete Chitu. „Das war der gute, teure Porsche unseres Nachbarn.“ Mika atmete erleichtert auf. „Zum Glück hab ich heut wo anders geparkt.“ In diesem Moment trat Keru unten aus der Haustür und bog nach rechts, in Richtung Stadtzentrum ab. Blackguilmon folgte ihm. Sie waren keine drei Schritte gegangen, da drehte sich das Digimon wieder um und feuerte einen schwarzen Pyro-Ball auf den Wagen. Dieser explodierte und das einzige was davon übrig blieb waren kleinste Schrottteile. „Was meint ihr? Kommt die Versicherung für die Zerstörung durch Digimon auf?“ fragte Mika. „Nicht das ich wüsste.“ meinte Youbi, während sie immer noch gebannt auf die verwüstete Szenerie starrte. „Dann haben wir, oder eher ich, ein Riesen Problem.“ seufzte die Hausherrin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)