Abschied von Misty von MiyaToriaka (Fortsetzung von "Rescue - Rache an Ash") ================================================================================ Kapitel 20: Princess, oh, Princess (so geschrieben, dass man es lesen kann, auch ohne die anderen Teile zu kennen!!!) --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- So Leute! Hier melde ich mich zum letzten Mal mit AvM. Ja ihr lest richtig: ICH HABS GESCHAFFT!!! ich hab dieses Kap extra so bearbeitet, damit man es auch lesen kann, auch ohne die anderen Teile gelesen zu haben. Kann also auch als EinzelFFgesehen werden ^-^ Tja, wie kam es dazu, dass ich so schnell war? Ganz einfach: Mein Meerschweinchen ist gestern Nahct um 10 vor 12 gestorben. ich konnte ned schlafen, also hab ich von 3 Uhr morgens bis 8.30 Uhr daran gearbeitet. ich hoffe, das Ende entspricht eurer Vorstellung >.< wenn was unklar bitte sagen! So genug gebabbelt! Auf ins Finale! Princess, oh, Princess Sechs Tage können lang oder kurz sein. Sie können kommen oder gehen. Für Misty ist es diesmal eher ersteres. Die Proben sind hart und lang gewesen - und noch immer hat sie keine Antwort von ihm erhalten, was sie nur noch nervöser macht. Nun steht sie auf ihrem Balkon, beobachtet die Sterne und den blau-schwarzen Himmel, der sich über ihr erstreckt. Das kleine Seufzen von ihr geht darin unter, wie das Blubbern eines Fischs im seichten Wasser. Immer und immer wieder kommen ihr Szenen aus alten Tagen in den Kopf und verwirren sie nur noch mehr. Muss sie sich das anhören? Hat er sie etwa wirklich schon vergessen? Ich hätte ihm keine Einladung schicken sollen. Wie egoistisch ich doch bin! In ihren Gedanken macht Misty wieder einmal sich für alles verantwortlich. Auch das, was schon vorher passiert ist. Sie denkt plötzlich an Giovanni, Team Rocket, Snobilikat und noch ein paar andere verrückte Sachen. "Hier steckst du, Misty." Misty schreckt hoch. "H---! Meine Güte, Daisy, musst du dich so von hinten anschleichen?!" Mit einer Hand an der Brust und der anderen an das Geländer gestützt, um nicht umzufallen, blickt Misty ihre Schwester scharf an. "Sorry!" Daisy hält lächelnd die Hände ein Stück nach oben. "Woher sollte ich denn wissen, dass du so schreckhaft bist?" "Nya... vorher anklopfen kann ja wohl nicht zu viel verlangt sein, oder?" Misty dreht sich weg und schaut zurück auf das offene Meer. Daisy fragt nicht lange und stellt sich einfach neben sie. Eine Zeit lang schauen beide nur vor sich hin, auf das Meer oder in den Sternenhimmel. "Sag mal..." "Hmm?" Misty blickt Daisy fragend an. "Was machst du denn hier draußen so ganz allein? - Bist du nervös?" "Em, ich? - Nein... wie kommst du darauf?" Schnell weicht sie dem Blick von Daisy aus und schaut nicht auf das Meer, sondern starrt einfach nur vor sich hin. Durch den Vollmond kann man ihren Gesichtsausdruck ganz deutlich erkennen, der Daisy in dem Moment einiges verrät. "Komm schon. Ein oder zwei Gründe muss es doch haben", löchert sie weiter. "Ich - möchte nicht darüber reden..." Nun beobachtet Daisy ihre Schwester aufmerksam. Den Hintergrund dieses Verhaltens würde sie nur zu gerne wissen. "Misty...Du weißt, ich würde dich nie dazu zwingen..." Ein wenig bewegt Misty ihren Kopf Richtung Daisy, aber ihr in die Augen sehen, tut sie nicht. "Aber du weißt, wenn du jemanden zum Reden brauchst, ich bin da." Ein mitfühlender Blick streift Daisys Gesicht. "--- OK?" Endlich wendet sich Misty ihr zu. Es dauert kurz, aber dann lächelt sie doch. "Danke...", wispert sie. Auch Daisy kann nun wieder etwas freundlicher schauen. Mit einer Hand streift sie Misty übers Kinn. "Du wirst das heute Abend schon schaffen. Ich weiß, du packst es!" Mit diesen Worten lässt sie Misty in ihrem Wunsch allein und verlässt ihren Balkon und damit auch ihr Zimmer, vorbei an dem kleinen Togepi, dass das Gespräch mitbekommen hat. Was hatte sie noch gesagt? Sie wolle frei sein? Immer noch versteht Togepi diese Worte nicht, so sehr es auch rätselt. Was ist das, Freiheit? Eine Weile beobachtet es Misty noch, wie sie so an dem Balkon steht und sich fast kein bisschen rührt. Ich werde es schon noch herausfinden!, versichert sich Togepi und schleicht sich aus Mistys Zimmer. Durch den Spalt in der Tür verschwindet es ohne den leisesten Mucks und vor allem ohne, dass Misty es merkt. Ich würde zu gerne wissen, was Misty so beschäftigt. Sie erzählt mir doch sonst auch immer alles! Togepi ist verwirrt. Wie sehr es sich auch wünscht, dass Pikachu jetzt und nun hier wäre, so ginge der Wunsch ja doch nicht in Erfüllung. Nur dieses eigenartige Ding, dass Misty immer benutzt, um jemanden auf so einem anderen Ding, was man irgendwie einen Bildschirm nennt, wobei Togepi immer noch nicht gecheckt hat, wo in einem solchen Ding ein Schirm versteckt sein soll, erscheinen zu lassen, könnte ihm jetzt weiterhelfen... Aber dazu bräuchte ich eine bestimmte Nummer, brummelt Togepi in sich rein, und zwar die, von Ash, genau, seine Telefonnummer! Langsam scheint Togepi ein Gefühl für dieses Ding Technik zu entwickeln und das könnte doch interessant werden...! Ich komme, Pikachu! Im Büro der Azuriaschwestern klettert Togepi auf einen Schreibtisch und bestaunt die Pinnwand. So viele von diesen Nummern hat es ja noch nie gesehen! Nachdem es ohne Nachzudenken ein paar abgenommen hat, fängt es an zu grübeln. Und woher weiß ich jetzt, welche Ashs ist? Togepi hält inne. So ein Mist! Kurz vorm Ziel und dann muss man als Analphabet eben aufgeben. Wie gemein! Plötzlich wird Togepi in seiner Detektivarbeit gestört. "Hey, was machst du denn da?" Etwas verwirrt steht Lilly in der Tür bis sie auf das kleine Pokémon zugeht, es hochhebt und die Zettelwirtschaft wieder an die Wand pinnt. "Du hast wohl auch nichts besseres zu tun", muss sie grinsen. Mit Togepi auf dem Arm und einem Schlüssel in der rechten Hand, macht Lilly hinter sich die Bürotür zu. Und ich war so nah dran!!! Togepi könnte heulen. Allmählich bemerkt man den Aufruhr in der Azuria City Arena. Die letzten Stunden vor der Premiere stehen an und alles muss perfekt sein. Dieses Stück soll schließlich noch mehr einbringen, als die "Bezaubernde Meerjungfrau", die sie vor mehr als drei Jahren einmalig aufgeführt hatten. Das soll dieses Mal anders werden! Aus dem einmal wird ein x-mal werden, jawohl! Misty ist das nicht verborgen geblieben. Sie wird nie vergessen, dass dieses alberne Theaterstück, was in ihren Augen keinen Pfifferling wert ist, ihr Leben zerstört hat. Sie kann nur zu genau spüren und es wird immer deutlicher, dass ihr Leben mit Ash durch dieses Stück total verändert werden wird. Am liebsten würde sie davon rennen - aber dazu ist es schon lange zu spät. Hätte ich nur nicht auf Ash gehört. Einmal hätte ich nein zu ihm sagen müssen, dann säße ich jetzt nicht hier fest, ohne ihn - und ohne Zukunft! Gemeint ist der Tag, an dem Misty sich das letzte Mal heimlich mit Ash getroffen hat, als sie mit nach Alabastia wollte, er aber im letzten Moment es für das beste gehalten hat, sie hier zu lassen. Vielleicht hat er mich abgestoßen, weil... Misty stockt der Atem. ... er mich nicht mehr liebt? Misty starrt auf ihr Spiegelbild, dass sie in dem Flurboden, den sie eben säuberlich geputzt hat, erblickt. Alles an ihr sieht verschoben und verschwommen aus. Ob ich noch ich bin? Ob er noch - Ash ist...? Mein - Ash? "Misty, bist du mit dieser Seite fertig?" Misty dreht sich um. "Ja, gleich, James. Nur noch die zwei Meter da..." "Super!" James lächelt lieb zurück. "Dann mach ich schon mal im zweiten Stockwerk weiter. Wir liegen sehr gut in der Zeit." Mit einem Auge zwinkert er ihr zu und meint etwas leiser zu ihr: "Lass dich da von deiner Schwester ja nicht beeinflussen. Wir leisten klasse Arbeit." Misty schaut lieb zurück, nickt und widmet sich dann wieder ihrer Arbeit. Sie muss sogar ein wenig schmunzeln. Es ist echt süß, wie die beiden uns helfen... Ihre Gedanken, Jesse und James würden etwas im Schilde führen, hat Misty schon vor längerem verworfen, weil sie eingesehen hat, dass sich Menschen im Laufe der Zeit ändern können. Doch gerade diese weise Einsicht macht ihr gerade diese Angst. - Die Angst, dass auch Ash sich verändert hat - vor allem seine Gefühle... für sie... Es dauert nicht lang, dann sind trotz aller Gedanken alle Flure, Böden, Wände und Fenster blank geputzt und blinken wie neu. Viola hat inzwischen die gesamte Crew, das bedeutet Pokémon und Menschen, zur letzten Besprechung vor Einlassung der ersten Gäste zusammengetrommelt. "So, jetzt wo alle da sind", beginnt sie mit einem aufmunternden, gut gelaunten Lächeln, "möchte ich noch mal ganz diskrete Sachen sagen, was den Abend heute angeht. Wir, die Azuriaschwestern, sind sehr stolz auf euch! Wir haben gesehen, wie hart ihr gearbeitet habt und wie ihr euch angestrengt habt. Deswegen sind wir uns sicher, dass die Premiere für euch das reinste Kinderspiel wird. In diesem Sinne danken wir euch ganz herzlich. - Ihr seid uns allen eine riesige Hilfe... Und wir sind überglücklich, dass wir sie von euch erhalten." Noch einmal schaut sie sich jedes Gesicht einzeln an. Jeder brennt richtig darauf, endlich loslegen zu können. "Also Leute, geht jetzt da raus und zeigt denen, was ihr draufhabt!" Ein eindeutiges "Hey ja!" hallt durch den Raum und Pfoten und Hände ragen in die Luft. Inzwischen ist Daisy zur Kasse vorgedrungen und empfängt die ersten Gäste. Der Eintritt selbst ist heute frei, da alle Gäste eine Einladung erhalten haben, jedoch gibt es welche, die einem immer wieder eine Art Trinkgeld in die Hand drücken. Obwohl noch knapp eine Stunde bis zu Beginn des Stückes noch Zeit ist, ist die Arena schon am Überlaufen. In einem kurzen Moment der Ruhe fängt Daisy Viola ab, die an einer kleinen Bar Getränke und andere Kleinigkeiten anbietet. "Was machen wir denn, wenn die Plätze nicht ausreichen?!" Die sonst so ruhige Daisy ist plötzlich aufgeregt wie noch nie. "Misty hat gar nicht erwähnt, dass es SO viele sind..." Beruhigend legt Viola eine Hand auf Daisys Unterarm. "Nur keine Aufregung, Schwesterchen! Es wird schon alles glatt laufen. Und jetzt entschuldige mich bitte, ich hab hier einen Job zu machen." Mit einem Augenzwinkern lässt sie die noch ein wenig verwirrte Daisy stehen und wendet sich Major Bob, der eine Zweiliterflasche Cola bestellt, zu. In Begleitung hat er seine Crew, die manch einem hier mehr als bekannt ist. Kaum hat Daisy sich gefangen und Viola glaubt schon, endlich ihrer Arbeit nachgehen zu können, da steht Lilly ihr auf den Zehen. "Hey, meinst du, sie kommen noch?" Viola gibt ein leicht genervtes Knurren von sich. "Wer?" "Na, du weißt schon..." "Jetzt hör mal zu: Entweder sie kommen oder sie kommen nicht, das musst du schon ihnen überlassen, alles klar?!" Sie schiebt Lilly geschickt zur Seite, um an eine Kiste mit Sprite und Fanta Orange zu gelangen. "Und jetzt lass mich arbeiten, kusch dich!" Lilly gibt nur noch ein besorgtes "Hmm!" von sich, als sie durch die Arena starrt und die vermissten Blicke sucht. Erst nach und nach verlässt sie die Bar Viola - und die ist echt froh, endlich richtig arbeiten zu können. Die letzte, die sie jetzt noch brauchen könnte, wäre Misty... Tja, die ist derweil anderweitig beschäftigt. Bis man sich in so ein altertümliches Kleid hineingezwängt hat, vergehen schon ein paar Minuten. "Hmm..." Misty betrachtet sich kritisch im Spiegel. "Was meinst du, wie sieht das aus?", fragt sie das kleine Pokémon, das etwas deprimiert neben ihr sitzt. Als sie keine Antwort bekommt, schaut sie Togepi verwundert an. "Hey..." Vorsichtig beugt sie sich zu ihm runter. "Was hast du denn?" Besorgt streichelt sie es lieb am Kopf. "Prui!", lächelt Togepi Misty an. Sie darf auf keinen Fall erfahren, was sich da vorhin aus reiner Neugier ergeben hat. Es könnte ihr wehtun, denn schließlich hat Togepi immer noch keine Ahnung, was Freiheit denn nun ist. "Aber du hast etwas, ich sehe es dir ganz deutlich an!" Energisch betrachtet sie ihren kleinen Freund. "Du kannst ruhig ehrlich sein..." Leicht wird sie leiser. "Bin ich schuld?", kommt es nach einer kleinen Pause wie Luft aus ihrem Mund, als sie mit schon fast leeren Augen auf den Boden starrt. Wie wild fängt Togepi mit den kleinen Ärmchen an zu wedeln. "PRUI, PRUI!!!" "Bist du denn auch ehrlich - ehrlich zu dir selbst? - Du darfst es mir ruhig sagen. Ich weiß, dass ich in den letzten Wochen sehr kalt zu dir war und..." Sanft schüttelt Togepi den Kopf. Misty weiß gar nicht, was sie da redet. Wie sie in letzter Zeit für es da war - ob sie das vergessen hat? Togepi schaut sie fragend an. "Es ist aber wahr. Ich hab mich total vor dir verschlossen, war mit meinen Gedanken ganz woanders... Bitte entschuldige, mein Kleines! Ich weiß, wie weh ich dir getan habe..." Togepi versucht Misty mit einem sanften und lieben Blick aufzumuntern, wozu es aber kaum kommt. Die Tür geht auf und in ihr erscheint Lilly. "Es ist soweit, Misty", freut sie sich, aber in einem ruhigen Ton und mit einem sanften Lächeln, weil sie weiß, dass es für Misty keines solcher Gefühle wecken wird. "Bist du - bereit?" Misty nickt gelassen. "Ja, gleich, wenn du mir den Reißverschluss zugemacht hast!", grinst sie. "Kein Problem!", gibt ihr Lilly wieder. Mit einem kleinen Ruck sitzt alles perfekt. "Komm, lass dich mal anschauen!" Etwas gelangweilt, aber doch elegant dreht sich Misty einmal vor ihrer Schwester. "Du siehst traumhaft aus... Ganz ehrlich, das wird sie umhauen!" "Meinst du?" Eine kleine Röte streift Mistys Wange. Lilly nickt entschlossen. "Ganz sicher! - So und jetzt komm! Die anderen warten schon auf uns." "Gut. - Komm, Togepi." "Prui." Mit etwas nassen Händen und schon ganz kalter Stirn schielen Togepi und Misty wenige Sekunden später einmal kurz hinter den Vorhang. Eine riesige Menschenmasse streift ihre Blicke, wobei Misty kreidebleich wird. Und das Schlimme ist - mich kennen alle! Sie muss kurz schlucken. "Alles OK?", flüstert Daisy sanft und legt eine Hand auf Mistys Schulter. "J-jaja, alles easy!" "Na, dann ist ja gut. Es geht nämlich gleich los..." Noch während Daisy das sagt, gehen in der Arena langsam und sanft alle Lichter aus, nachdem Viola Gary, der sich nun irgendwie doch hierher bequemt hat, noch ein Pepsi in die Hand gedrückt hat. Wenig später ist Lillys Stimme zu erkennen: "Meine Damen und Herren, liebe Mädchen und Jungs und natürlich Pokémon! Herzlich Willkommen bei der Premiere von ,Princess'!" Misty zittert am ganzen Körper. Sie weiß nicht, ob sie aus dieser Sache heil rauskommen oder ob sie auf der Bühne tot umfallen wird. "Psst!" Misty dreht sich rum. Jesse, James und Daisy stehen dicht hinter ihr und geben ihr ein unbeschreibliches Gefühl. Es dauert nicht lange und das Nicken der drei nimmt ihr jegliche Art von Angst. "Ansonsten hoffen wir, dass sie alle gut versorgt sind und auch der Platz einigermaßen ihren Wünschen entspricht. Und nun wünschen wir ihnen viel Vergnügen!", beendet Lilly die Einführung und geht ebenfalls auf ihre Position. Nachdem sich der Beifall gelegt hat, beginnt Viola als Erzählerin die Geschichte. "Es war einmal, vor nicht allzu langer Zeit, da lebte in einem alten, schneeweißen Schloss eine kleine Prinzessin. Im Volk war sie einfach unter dem Namen ,Princess' bekannt, was sie nicht weiter störte, so wenig, dass sie ihren echten Namen schon längst vergessen wollte. Ihr Vater, ein sehr reicher, angesehener und stattlicher König und ihre Mutter, eine Königin aus dem fernen Westen und von sehr elegantem Adel, liebten sie über alles..." Während Viola die ersten Zeilen der Geschichte vorträgt, sind auf der Bühne die drei dazugehörigen Darsteller zu erkennen: Misty, in ihrer langen Abendrobe und den Stöckelschuhen, sowie zusammen geflochtenen Haaren, James in einem stattlichen Königsgewand, einem sehr schönen Umhang und einer original nachgearbeiteten Krone und Jesse, ebenfalls in einem sehr aufwendig geschneiderten hellblauen Kleid, mit verschiedenen Verzierungen, einer kleinen Krone und hochgesteckten Haaren, ebenfalls Stöckelschuhe und wie in älteren Zeiten aufwendig geschminkt. "Das Leben hätte für Princess wohl immer so bleiben können - und sie hätte wahrscheinlich immer brav ihren Eltern gehorcht und hätte, wenn es dem Königreich geholfen hätte, diesen einen Prinzen aus Turaluah geheiratet, wäre da nicht etwas passiert, was ihr Leben und vor allem ihre Empfindungen für immer verändert hat... Und hier beginnt unsere Geschichte..." Genau in dem Moment verändert sich ein Teil der Bühne durch eine andere Kulisse. Die Princess kniet auf einer Wiese und pflückt Blumen bis sie Schritte hört. "Was?! Wer da?" Erschrocken steht Princess auf und schaut um sich. Es ist niemand zu sehen, aber dennoch spürt sie ganz deutlich, dass da jemand ist. "Ihr, wer immer ihr auch seid, kommet raus und stellet euch!" Immer wieder dreht sie sich in alle Richtungen, bis sie hinter einem Baum eine Bewegung entdeckt. "Fremder, bleibe auf der Stelle stehen!" Ohne mit der Wimper zu zucken, ergreift Princess einen kleinen Kieselstein und wirft ihn aus Abwehr in Richtung des Menschen, der sich hinter dem Baum zu verstecken versucht. "Haltet ein, haltet ein!", ertönt es plötzlich. Ein kleiner Junge, gespielt von Daisy, mit zerfetzter Kleidung und schmutzigem Gesicht, kommt duckend hinter dem Baum hervor. "Ich werde es auch nie wieder tun, mein Ehrenwort, holde Princess!" "Ein Bettelknabe?" Langsam lässt Princess den zweiten Stein sinken. "Ihr seid ein Bettelknabe?" "Ja...", beschämt stellt sich der Junge dem kleinen Mädchen. "Aber - was macht ihr in der Nähe des Schlossgartens? Habt ihr euch verirrt oder - habt ihr Hunger?" "Nein - nein, nichts dergleichen, meine Princess. Der Grund war ein anderer." "Nun denn, welcher war's?" Der Junge zögert kurz, schaut sie dann aber an. "Ihr wart der Grund", meint er dann kühn. "Ich wollte euch sehen..." "Mich wolltet ihr sehen?", fragt das Mädchen etwas erstaunt, auch irgendwo ungläubig. "Wieso? Ihr kennt mich kaum." "So denkt ihr - doch ich kenne euch schon länger..." In dem Moment geht, ohne die Szene zu unterbrechen oder gar zu stören, die Arenatür auf und ein Kopf lugt hindurch. Nachdem sich der jemand unbeobachtet fühlt, betritt er die Arena und schließt die Tür vorsichtig. Anschließend schleicht er sich in die erste Reihe und setzt sich. "Wieso kommst du so spät?", ertönt neben ihm eine weibliche Stimme. "Du hättest beinahe eine wichtige Szene verpasst!" Dieses war eine tiefe, männliche. "Tut mir leid...", gibt der Verspätete zurück. "Ich wusste einfach nicht, was anziehen..." "Ja, erzähl hier keine Romane und halt endlich den Rand!", meint nun jemand links neben ihm sitzend. Klar kennt er die Stimme, sagt dieses Mal aber ausnahmsweise mal nichts dagegen. "Wie wollt ihr mich schon länger kennen, wenn ich euch noch nie gesehen habe?" "Doch, das habt ihr. Ihr könnt euch vielleicht nur im Moment nicht daran erinnern... Vor drei Jahren..." "Was wart vor drei Jahren geschehen?" "Princess?" "Es ist Vater!" "Keine Angst, Princess, ich komme wieder, wenn ihr es auch wollt!" "Wartet! Ich kenne euch nicht! Ich bitt euch, sagt mir den Namen, den Namen nur!" "Princess!" "Wartet, mein Vater, ich komme gleich zu euch!" Sie wendet sich dem Jungen zu. "Nur den Namen wünsch ich mir..." "Ich wag ihn nicht zu sagen, bis du ihn im Herzen wieder gefunden hast..." "Wartet!" So schnell wie der Junge aufgetaucht war, genauso schnell ist er auch wieder verschwunden. "Princess, sag mir, mit wem redest du?" "Mit niemandem, mein Vater! Mit den Blumen hatte ich's..." "Nya, wie auch immer. Komm, du musst sehen, wer soeben in unserem Schlosse angereist ist." Ohne Widerworte folgt Princess ihrem Vater, schaut einmal noch kurz zurück - doch der Junge blieb verschwunden. Es folgt eine Szene, in der Princess ihren Verlobten, den Prinzen aus Turaluah, gespielt von Viola, kennen lernt und man, wie bei allen Theaterstücken und Filmen schon voraussehen kann, bei diesem eine gewisse Bosheit erkennt. Es stellt sich heraus, dass er der Prinzessin nachspioniert und dabei herausfindet, dass sie sich regelmäßig jeden Abend mit dem Jungen, den sie inzwischen liebevoll Bettelknabe nennt, trifft und mit ihm redet, auch spielt, was dem Prinzen gewaltig gegen den Strich geht. Eines Tages kommt ein Bote des Königs auf das Schloss, ein guter Vertrauter von Princess und berichtet voller Aufregung, dass der Bettelknabe von einer Klippe abgestürzt und nun tot war. Die Prinzessin kann das nicht glauben und schließt sich in ihr Zimmer ein... "So, Leute, Akt 1 ist hiermit beendet! Euch erwartet eine 15 Minuten lange Pause, kühle Getränke und kleine Knabbereien! Gleich um die Ecke an unserem kleinen Büffet. Viel Vergnügen!" Kaum ist die Durchsage beendet, erheben sich einige, um sich etwas von den genannten Dingen zu besorgen. Misty ist erledigt. Sie muss aber dennoch zugeben, dass ihr das ganze eigentlich doch recht viel Spaß macht. Nach den vielen Proben hat sie sich jetzt sogar an die alte Sprache gewöhnt und findet sie nicht mehr ganz so schrecklich. Auf einmal hört sie es an ihrer Tür klopfen. Misty wendet sich ihr zu. "Herein!" Die Tür wird geöffnet und ein braunhaariger Junge steht in der Tür. Misty macht große Augen. "Hey. - Super siehst du aus." "Em - vielen Dank, Gary", lächelt Misty zurück und sieht ihn immer noch überrascht an. "Ich dachte, du könntest nicht kommen, weil du wie Ash auf diesem Turnier bist." "Tja, ich hab eben meine Meinung geändert. Ich fand die Einladung einfach nur einladend und wollte deshalb auch gerne annehmen. Außerdem hat mich das auch ein wenig interessiert. Ich muss zugeben, ich bin beeindruckt." "Das hört man doch gerne, vor allem aus Mündern wie die deinen!" "Danke, danke, ich fühle mich geehrt!", grinst Gary breit zurück. "Unglaublich. Wenn Ash dich so reden hören würde, der würde diesen Menschen kaum wieder erkennen." "Doch, ich bin mir sicher, das würde er." "So sicher?" "Ganz sicher!" Kurz mustert er Misty und sieht sie dann wieder an. "Du spielst große Klasse. Dafür solltest du einen Oscar bekommen!" Mit einem Augenzwinkern streckt er ihr leicht die Zunge raus. "Tja!" Misty verschränkt die Arme. "Ich bin eben ein Naturtalent!" Schon wieder muss Gary zurücklächeln, genau in dem Augenblick, in dem die Zuschauer zurück auf ihre Plätze gebeten werden. Gary hebt die Hand. "Viel Erfolg! Wir sehen uns!" Auch Misty hebt ihre. Sie lächelt. "Wir sehen uns!" Nachdem Gary ihre Garderobe verlassen hat, macht sich auch Misty langsam und etwas bedrückt auf den Weg zurück zur Bühne. Er ist nicht gekommen... Misty muss sich eine Träne verkneifen. "Hey, Misty, warum so traurig? Zu einem so schönen Mädel wie dir gehört ein sanftes und warmes Lächeln!" "Diese Stimme..." Als Misty aufsieht, steht sie ihrem alten Ich gegenüber. Misty muss grinsen. "Du bist ja auch hier! Das freut mich. Wir haben uns ja ewig nicht mehr gesehen." "Jau!" Das Mädchen, das nun seine wahre Identität zeigt, hat wie immer ihre freudige Miene aufgesetzt. "Hast mich also erkannt." "Deine Maskerade war auch schon mal besser, Dublica", meint Misty daraufhin aus Spaß. "Mag sein, aber du machst deine Sache hier echt klasse." "Pah, glaub ja nicht, dass ich wegen der Schauspielerei hier bleibe!", protzt Misty los. "Warte nur, bis du mich als Arenaleiterin siehst!" Dublica lächelt breit. "Glaub ich gerne." "Misty bitte auf die Bühne!" "Oh, ich muss los. Wir sehen uns nachher!" "Klaro! Viel Glück, Misty!", gibt sie ihr noch mit und hält einen Daumen hoch. "Wird schon schief gehen!", gibt Misty ihr in derselben Pose zurück und verschwindet hinter der Bühne. Inzwischen haben sich auch alle wieder auf ihre Plätze begeben - nur ein einziger Platz in der ersten Reihe ist wie am Anfang des Stückes leer. Mit einem Seufzen stellt sich Misty auf die Bühne, wieder als Princess, bis sie die Scheinwerfer erreichen und sie blitzschnell wieder mitten im Geschehen ist. Der 2te und damit letzte Akt beginnt. Misty atmet tief ein. Rings um sie herum in der Kulisse eines Schlossgartens, sitzen verstreut ihre Pokémon, auch die von Bekannten und Freunden, die alle freiwillig mitmachen. Princess weint. Sie ist aus ihrem Zimmer hierher geflüchtet und erhofft sich von ihren einzigen Freunden, den Pokémon, Trost. Ganz besonderes Vertrauen setzt sie in ihr kleines Togepi, dass sie, seit sie ein kleines Mädchen war, immer und immer begleitet hat. "Ach, Togepi!", schluchzt sie. "Was soll ich nur tun? Mein Vater will mich mit irgendeinem Prinzen verheiraten, aber du weißt, wen ich liebe." Das kleine Togepi nickt mitfühlend und klettert Princess auf den Schoß. "Er war etwas ganz besonderes... Wie konnte das alles nur passieren?!" In ihren Händen vergräbt Princess ihr Gesicht und von allen Seiten strömen ihr Pokémon her und versuchen, sie aufzuheitern. "Ach, ihr seid so lieb zu mir..." Kaum hat sie sich wieder beruhigt, fängt sie an, vor sich hinzuträumen... "Hab ich dich endlich!" Schnell packt Daisy ihn am Arm und hält ihn fest. "Ah! Daisy! Du tust mir weh! Lass mich gefälligst los! Ich will das Stück sehen." "Was heißt hier sehen?" Verwirrt dreht er sich um und starrt Daisy an. "Von was redest du?!" "Mein lieber Schwan, dass du es immer noch nicht checkst! Dass Misty zu vernebelt ist, um etwas zu merken, hab ich ja gehofft, aber von dir hätte ich ein bisschen mehr Kooperation erwartet!" Daisy verdreht die Augen. Ohne ihm auch nur den kleinsten Hinweis zu geben, zieht sie ihn mit sich. "Komm jetzt!" "Hey, was hast du vor? Zur Show geht's in die andere Richtung!" "Das glaubst aber auch nur du...!!" "--- HÄ?!" Nun hat sie es geschafft. Er ist noch verwirrter, als er es ohnehin schon war... "Ich habe nie sein Gesicht gesehen, weil es immer von Lumpen umhüllt war, da mein Vater nicht riskieren wollte, dass ich mich in seine, wohl wunderschönen Augen verliebe. Doch dennoch habe ich es getan. Er hatte so eine liebe Art, wie keiner zuvor, der mir begegnet ist." Während Misty ihren Text aufsagt, ist hinter der Bühne noch etwas im Gange, jedoch merkt sie davon nichts und auch die Zuschauer sind ganz auf Misty und die Pokémon fixiert. "Ich wünschte, ich könnte ihn noch einmal sprechen hören...", träumt das Mädchen vor sich hin und schlägt die Hände über ihrem Herz zusammen. "Nur einmal noch..." Plötzlich erscheint hinter der Prinzessin eine schwarze Gestalt. Das Licht ist so aufgebaut, dass man nur die Umrisse erkennen kann. "Wieso", tönt es plötzlich hinter Princess, "tut ihr euch das an, Prinzessin? Wieso könnt ihr nicht akzeptieren, dass er im großen Reich, im Himmel ist und nicht bei euch?" Princess bewegt sich nicht. Sie dreht sich nicht einmal um und dass jemand hinter ihr ist, lässt sie kein bisschen überraschen. "Wer auch immer ihr seid, so brauche ich mir von euch Fremdem nichts sagen zu lassen!" "Es ist nicht dieser verstorbene Knabe, an den ihr denkt, Princess - auch der Prinz aus Turaluah ist es nicht. - Euer Vater sagtet mir, ihr seiet hier, um an einen anderen zu denken, der euch vor kurzem verlassen hat, um für euch zu kämpfen." In Misty kommen plötzlich Gefühle hoch, die rein gar nichts mit dem Theaterstück zu tun haben. Ohne es zu merken, überträgt sie diese nun auf das Stück, als wäre sie in einer Art Trance und so in die Szene vertieft, als wäre es ihr eigenes Leben. "Ihr habt Recht. Es gibt da jemanden, den ich mehr liebe, als mich selbst und der gegangen ist, um sein Glück zu finden. - Er musste mich hier zurücklassen, denn ich wäre ihm sonst zur Last geworden." "Aber gewiss wissen euer Hoheit auch, dass dieser jemand auch wiederkehrt und euch von ganzem Herzen liebt?" "Oh ja, das weiß ich ganz sicher!" Misty sagt das in einem so entschlossenen Ton, dass manche davon eine Gänsehaut bekommen. Plötzlich bekommt Princess ein Lächeln auf ihre Lippen. Ihr Blick ist verträumt und man kann ihr richtig ansehen, an was sie gerade zurückdenkt. "Ich bin sicher, ihr werdet ihn bald wieder sehen, ihr müsst nur fest daran glauben und dürft eure Träume nicht vergessen." Auf diese Worte hin nickt Princess leicht und schließt die Augen. "Ich habe geträumt, dass wir zusammen auf Wolken schweben. Wir tanzten und lachten die ganze Nacht, aber wir wussten, dass wir nicht für immer zusammenbleiben konnten und so habe ich diesen Traum vergessen..." "Nein, Princess! Denkt an die Nacht, im Wasser, als ihr euch kennen gelernt habt!" "Es ist das erste Mal gewesen, dass wir alleine waren - die ersten Berührungen, unser erster Kuss..." "Und dann habt ihr ihm seinen und euren Traum erzählt..." "Sie waren beide dieselben - und wir wollen ihn verwirklichen." "Wir beide machen unsere eigene Arena auf, Misty! Wir werden das stärkste Team aller Zeiten!" "Ja, Ash, das haben wir uns geschworen und du kannst dir ganz sicher sein, dass ich dich dieses Mal nicht enttäuschen werde!" Kurz hält Misty inne. Einen Spalt weit öffnet sie die Augen. Sie sind gläsern und klar. "Es ist, als könne ich seine Stimme hören..." Werde ich jetzt verrückt...? "Ich dich auch nicht...", flüstert die Gestalt hinter Misty und schlingt seine Arme von hinten um ihre Taille. Plötzlich ist Misty hellwach. Erschrocken flüstert sie zu ihrem Partner: "Daisy, so hatten wir das doch gar nicht geprobt! Was tust du?" "Was würdest du davon halten", stellt die Person eine Gegenfrage, "das Drehbuch nach deinem wirklichen Leben umzugestalten?" "Was? Das passt doch überhaupt nicht zu der Geschichte - und außerdem kann ich nicht improvisieren... Moment mal! Das Drehbuch ähnelt wirklich meinem Leben - aber wieso...?" Misty geht ein Licht auf. "Du bist gar nicht Daisy!" "Korrekt!" "Aber wer - wer bist du dann?" Ruckartig dreht Misty sich um. "Aber - das gibt es doch nicht!" Misty sieht sich die noch eben in schwarz gehüllte und nun sehr elegant gekleidete Person ganz genau an. "Du - du bist Ash!" Vorsichtig streichelt Ash Misty über die Wange. "Hab keine Angst", wispert er sanft. "Ich bin es wirklich." "Aber - ich dachte du..." "Dachte ich auch." "Aber wie...?" "Gary kam mich gestern besuchen, um sich angeblich mit mir auf das Turnier vorzubereiten. Dabei gab er mir deinen Brief und erklärte mir, dass das Turnier aufgrund eines wichtigen Ereignisses verschoben werden muss, da es mehr als die Hälfte der Trainer betrifft, die an dem Turnier teilnehmen wollen und so wurde es verlegt." "Das ist nicht dein Ernst, oder?" Immer noch starrt Misty Ash fassungslos an. Ash hingegen lächelt, streckt die Arme aus, zieht die Schultern hoch, möchte was sagen, kann aber vor lauter Glück nicht. Ohne auch nur an etwas anderes denken zu wollen, schließt er Misty ganz fest in seine Arme. "Du hast mir so gefehlt!" Allmählich glaubt Misty, was in diesem Augenblick mit ihr geschieht, aber nur fast. "Ash, kneif mich mal." "Wie du willst!" Übermütig kneift er Misty von beiden Seiten in die Hüfte. Misty muss daraufhin laut lachen. "OK, OK! Ich glaub' s dir!" "Was hast du gesagt?" Fies kitzelt er sie weiter. "Ich hab dich nicht verstanden!" "ICH GLAUBE DIR!!!", lacht Misty laut, wird inzwischen von Ash hochgehalten und einmal durch die Luft gewirbelt. "Misty Waterflower, von heute an gelobe ich dir, immer bei dir zu bleiben, dir treu zu sein in guten und in schlechten Zeiten und dass ich alles mit dir durchstehen werde und uns niemals aufgebe!" Misty verschlägt es auf einmal die Sprache. Überrascht und gleichzeitig mit einem Gefühl, das wie ein Vulkan auszubrechen droht, starrt sie ihn an. "--- Was?" Ganz langsam lässt Ash sie an sich herunter gleiten, wartet bis ihre Augen auf der Höhe der seinen sind, lehnt anschließend seine Stirn gegen die ihre und sagt schon ganz außer Atem: "Ich liebe dich über alles, Misty - und ich will dich nie wieder verlieren!" "Das - schwörst du?" Eine Träne streift Mistys Gesicht. "Das meinst du echt ernst?" "Ich schwöre es nicht, ich gelobe es - Das ist ein Treueschwur, Misty..." Misty muss nun richtig weinen, aber hat dabei ein Lächeln wie der allerschönste Sonnenschein auf dem Gesicht. Sie schließt kurz die Augen, holt tief Luft, sieht ihn dann an und sagt, so dass alle es hören: "Ash Ketchum, von heute an gelobe ich dir, immer an deiner Seite zu sein, dir immer treu zu bleiben, mit dir alles durchzustehen in guten wie in schlechten Zeiten, dass ich immer zu dir halten werde und dass mich nichts, aber auch gar nichts mehr davon abhalten kann, das zu tun, was ich schon tun wollte, als ich dich das erste Mal sah." Ash sieht sie erwartungsvoll an. "Und das wäre?" Noch im selben Moment spürt Ash ihre Lippen auf seinen, so zart, wie an dem ersten Tag, als er sie spüren durfte, nur mit noch viel mehr Liebe gefüllt, als er es je zu hoffen gewagt hat. Den Beifall, das Gepfeife und alles um sie herum vergessen die beiden völlig und auch als sie die Arena schon verlassen haben, gehören sie nur sich selbst. So wie Misty gestern alleine hier auf der Klippe gestanden hat, so tun sie es jetzt zu zweit, beide wieder glücklich - und FREI. "Ich lass dich nie wieder los!", flüstert Ash Misty ins rechte Ohr, als sie sich gemeinsam den Sonnenuntergang ansehen und sie sich ganz in ihn einkuschelt, sich nun völlig verliert, bis... "Em, entschuldigt, wenn wir stören, aber da gibt es noch etwas, das wir euch zeigen müssen..." Ash und Misty drehen sich um. Vor ihnen stehen die Azuriaschwestern, Jesse, James, Tracey, Rocko, Gary und Professor Eich, ebenso Ashs Mom und - Snobilikat. Misty erschickt. "M-auzi?" Daraufhin nickt das Snobilikat ruhig. Die Erinnerung von damals - das Ereignis ist eingetroffen. Ob das wohl bedeutet, dass... Unwissend sehen sich die beiden an. "Schaut nur noch einmal die Klippe hinunter", gibt Professor Eich als Tipp. Die Blicke gehen von Professor Eich in die gegenüberliegenden Augen über und wenden sich anschließend dem Meer zu. Hand in Hand gehen die beiden darauf zu, schauen entgegen der Sonne. Erst als es nicht mehr zu sehr blendet und in Azuria City schon die Lichter angehen, ebenso die, der Azuria City Arena, so entdecken die beiden etwas, dass sie nicht mehr aus dem Staunen herausbringt: Statt *Inhaber: Die Azuriaschwestern* steht dort nun in großen, azurblauen Buchstaben *Inhaber: Ash Ketchum und Misty Waterflower*. Misty hält sich die Hände vor den Mund und auch Ash muss schlucken. "Ein Willkommen an die neuen Arenaleiter von Azuria City!", lächelt Gary mit einem scharfen Grinsen, stellt sich zwischen die beiden und hält jedem seine Lizenz unter die Nase. Ash und Misty können nicht mehr, nur lächeln. Das alles macht die beiden so glücklich, dass es endlich einmal jemand geschafft hat, die beiden zum Schweigen zu bringen. Es ist also nichts unmöglich, man muss nur daran glauben... Inzwischen sind vier weitere Jahre vergangen. Ash ist, seit er mit Misty verheiratet ist und er mit ihr die Arena leitet, ungeschlagener Pokémonmeister. Sie haben zwei Kinder, Zwillinge, und führen auch sonst ein unbeschwertes Leben. Wie diese FF zu Ende gegangen ist, ist meine Sache... aber ob die da drüben *zu den Japanern schiel* es doch noch irgendwann fertig bringen werden, die zwei nicht mehr leiden zu lassen, steht echt noch in den Sternen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)