Phoenix Flames von AlenaChen (Ace X Marco) ================================================================================ Kapitel 2: Ablehnung -------------------- Kapitel 2: Ablehnung Am nächsten Morgen machte Ace sich auf um Whitebeard noch ein letztes Mal vor ihrem Aufbruch zu besuchen, er wollte wissen, ob es eventuell weitere, wichtige Instruktionen gab.   Doch gerade als er um eine Ecke biegen wollte um auf den freien Bereich des Oberdecks zu gelangen, auf welchem der Thron des Kapitäns stand, hört er, wie dieser sich bereits mit jemandem unterhielt. Er blieb abrupt stehen und lehnte sich an die Wand. Nach einem Moment jedoch schüttelte er, von sich selbst überrascht, seinen Kopf. Wollte er gerade tatsächlich seinen Vater belauschen? Er wollte sich gerade zu erkennen geben, als er eine ihm bekannte Stimme seinen Namen sagen hörte. „Warum gerade mit Ace?“ Forderte diese in einer Tonlage, die nichts Gutes bedeuten konnte. Er zögerte in seinem Vorhaben und blieb letztlich doch versteckt. Seine Augen weiteten sich. War das gerade nicht Marcos Stimme gewesen? Eine unangenehme Stille trat ein, kurz bevor Whitebeard schließlich antwortete. „Ich habe ein ungutes Gefühl bei der Sache.“ Ace wunderte sich, worüber die Beiden redeten. Dann vernahm er erneut die verärgerte Stimme der anderen Person und diesmal war er sich sicher, dass er sich nicht verhört hatte, es war eindeutig Marco der da sagte: „Alleine könnte ich das viel schneller erledigen – eben mal hin und zurück fliegen – wo ist das Problem?“ Ace versuchte die aufkeimenden, zweifelnden Gedanken, welche sich einen Weg in seinen Kopf zu bahnen versuchten, herunterzuschlucken. „Marco, ich dulde in dieser Sache keine Widerworte. Entweder ihr geht zusammen, oder ihr geht gar nicht.“ „Dann lass mich wenigstens mit jemand Anderen gehen!“ Versuchte Marco es wieder, doch einen Moment später sagte er schließlich mehr oder weniger einsichtig: „Schon gut, schon gut. Ich wollte dir nicht widersprechen, Paps.“ Wirklich überzeugt klang er dabei jedoch nicht.   Als Ace sich sicher war, das Marco verschwunden war, gab er sich zu erkennen. „Hey, Paps. Ich werde jetzt gehen. Marco…“ Er schluckte. „… ist bestimmt schon bei unserem Schiff.“ „Hmm.“ Whitebeard sah ihn abschätzend an. Bestimmt wusste er, dass Ace deren Gespräch überhört hatte. Aber wenn dem so war, dann sagte er nichts dazu. „Diese Insel, Carniva, wird von giftigen-, fleischfressenden-Pflanzen bewohnt. Aber Pflanzen sollten für euch ja kein Problem sein.“ „Bestimmt nicht, Paps.“ Stimmte Ace ihm zu. „Ich geh dann mal.“ Mit diesen Worten verließ er das Oberdeck. Auf seinem Weg zu dem kleinen Schiff, dass für ihre Mission bestimmt war, versuchte er angestrengt nicht über das, was Marco gesagt hatte, nachzudenken. Aber es gelang ihm nicht. Was hatte der Ältere auf einmal? Wieso wollte er ihn nicht dabei haben? Bestimmt sah er Ace als eine Last an. Was für ein Witz. Mit seinem Striker wäre er ebenfalls viel schneller gewesen und hätte den Auftrag genauso gut alleine erledigen können. Was hatte Whitebeard sich nur dabei gedacht? „Marco…“ murmelte Ace leise vor sich hin. Das konnte doch nicht wahr sein. Was hatte er nur auf einmal für ein Problem mit ihm? Er hatte ihm doch nichts getan. Nichts… Ace blieb stehen und biss sich nachdenklich auf seine Unterlippe. Was hatte er nur erwartet. Es war klar gewesen, dass so etwas früher oder später passieren musste.   Das er hier akzeptiert werden würde war nur eine Illusion gewesen. Nichts hatte sich geändert. Überhaupt nichts. Er spürte wie ihm unweigerlich heiße Tränen in die Augen stiegen, doch er wischte sie im selben Moment wieder weg und ballte seine Hände zu Fäusten. Er würde keine Schwäche zeigen. Wenn Marco ein Problem mit ihm hatte, dann sollte er es ihm persönlich sagen.   Diesen Entschluss gefasst ging er schließlich das letzte Stück bis zur Reling vor welcher die Miniatur Ausgabe der Moby Dick lag und sprang ohne zu zögern hinunter. Die Mini Moby Dick war eine größere Beiboot Variante für bis zu fünf Passagiere, ideal für kleinere Missionen. Für das Vorrankommen auf See gab es zwei Vorrichtungen. Zum einem einen Motor, welcher das Reisen enorm erleichterte und zum anderen einen Mast mit Segel, falls der Motor ausfallen sollte. Außerdem gab es zwei Räume mit Schlafmöglichkeiten und allem Anderen was man noch so benötigte. Der Bug des Schiffes hatte, wie sein großer Bruder, die Form eines Blauwalkopfes.   „Da bist du ja endlich.“ Vernahm Ace die Stimme Marcos, er versuchte sich zusammen zu reißen und nickte einmal kurz in die Richtung des Blonden. „Können wir dann los?“ Fragte dieser und Ace nickte erneut. „Das werte ich mal als ‚ja‘.“ Sagte der Blonde ohne auf eine verbale Antwort des Anderen zu warten. Wenn er sich über Aces seltsames Verhalten wunderte, dann lies er es sich jedenfalls nicht anmerken.   Die Beiden waren nun bereits seit einiger Zeit unterwegs gewesen und hatten sich die ganze Zeit lang angeschwiegen. Marco stand an der Reling und schien das Meer zu beobachten, Ace saß hinter ihm auf dem Schiffsboden und konnte seinen Blick nicht von dem anderen Mann nehmen. Er musste die ganze Zeit über das Gespräch zwischen diesem und Whitebeard, dass er nicht hätte mitbekommen dürfen, nachdenken. Marco hatte ihn als eine Last dargestellt. Er wollte ihn nicht bei sich haben. Dabei war Ace wirklich froh gewesen über diese Gelegenheit dem Älteren beweisen zu können, was er erreichen konnte. Warum nur…?   Als er das seufzen des Blonden vernahm wurde er unweigerlich aus seinen Gedanken gerissen. Ohne es zu bemerken hatte dieser sich zu ihm umgedreht und sah ihm jetzt direkt in die Augen. Sein Blick war eiskalt. „Gibt es einen Grund dafür, dass du mich die ganze Zeit anstarrst?“ Fragte Marco mit einem gereizten Unterton in seiner Stimme. Ace antworte nicht drauf, aber er wandte seinen Blick ab und stützte seinen Kopf auf seinen Armen ab. Eiskalt. Der Blick des Anderen war unerträglich. Bei ihrem Trainingsversuch, als Marco ihn berührt hatte, hatte er dessen Wärme gespürt. Eine Verbundenheit, welche sich unsagbar gut angefühlt hatte. Er hatte gehofft das würde etwas bedeuten können. Für sie beide. Er hatte gehofft, dass er dem Anderen vertrauen konnte, dass er ihn akzeptieren würde. Doch jetzt war da nur noch diese Kälte. Er konnte sich einfach nicht erklären, was passiert war. Warum hatte Marco ihren Vater darum gebeten, ohne Ace gehen zu dürfen? Warum war er ihm gegenüber auf einmal so gereizt?   „Ace?“ Unterbrach Marco ihn erneut in seinen Gedanken mit diesem schneidenden Ton. Der Angesprochene nahm seinen ganzen Mut zusammen und sah auf. Er durfte keine Schwäche zeigen. Doch der Blick des Blonden hatte sich nicht geändert und Aces Haltung drückte von einen auf den anderen Moment nichts mehr als Unsicherheit aus.   „Hör mal Ace.“ Begann Marco erneut. „Wenn du Angst hast… soll ich dich lieber zurückbringen?“ Das war zu viel. Diese gehässige Frage und das unverschämte Grinsen mit welchem Marco sie aussprach brachten Aces Wut zum überkochen. „Halt die Schnauze!“ Schrie er den Blonden an und sprang sogleich auf, nur um im nächsten Moment auf den Anderen zuzustürmen. Aufgebracht verwandelte Ace seine Hand in Feuer und versuchte sogleich Marco mit einem gewaltigen Feuerstrahl zu treffen. Der Angegriffene jedoch wich der Attacke ohne Mühe aus und das Feuer verschwand auf der Leere über dem Meer. „Beruhig dich mal wieder, Kleiner.“ Doch Ace wollte sich nicht beruhigen. Er ballte seine Hände zu Fäusten. „Weißt du was passiert, wenn wir jetzt kämpfen?“ Fragte Marco ihn in einem Versuch die Situation zu entschärfen.   Das Feuer, welches Aces Körper umgab, verschwand und er sah wütend zu Boden. „So ist’s besser, Kleiner. Wir sind übrigens da.“ Marco deute bei diesen Worten mit seiner Hand kurz hinter sich. Und tatsächlich, dort lag, nicht mehr weit entfernt die Insel, die sie gesucht hatten: Carniva. Ohne diese auch nur betreten zu haben, sah man sofort, dass dies keine freundliche Insel war. Die Insel war von einem riesigen Dschungel überzogen. Doch die Pflanzen dort waren keine gewöhnlichen Pflanzen. Schon von weitem konnte man sehen, dass der Dschungel kontinuierlich in Bewegung war und dass die Pflanzen ein gewisses Eigenleben hatten. In Wahrheit war die Insel vor ihnen nämlich von fleischfressenden- und giftigen Pflanzen bewohnt, welche jeden sofort angriffen, der es wagte ihre Insel zu betreten und sich in ihre Reichweite zu begeben.   Ace blickte an Marco vorbei auf die Insel. Er überlegte einen Moment und fasste dann einen Entschluss. Mit ruhigen Schritten ging er an dem Anderen vorbei und trat an die Reling. Auch seine Stimme hatte sich beruhigt als er schließlich sagte: „Ich habe gehört um was du Whitebeard gebeten hast.“ Marco, von dieser Aussage sichtlich geschockt, dreht sich zu Ace um und sah ihn zweifelnd an. Konnte das wirklich sein? „Keine Ahnung was du auf einmal für ein Problem mit mir hast.“ Ein verletzter Unterton schlich sich in Aces Stimme ein. „Aber ich werde mich von dir nicht verarschen lassen!“ Mit diesen Worten sprang er von dem kleinen Schiff und landete, wenige Meter dahinter, auf der Insel die sie soeben erreicht hatten. „Ich kann diesen Auftrag auch alleine erledigen!“ Rief er noch, während er im Dickicht der Insel verschwand.   Der zurückgelassene Marco sah dem Schwarzhaarigen lediglich mit einem reuevollen Blick hinterher. „Verdammt.“ Murmelte er zu sich selbst. Das hatte er nicht gewollt. Er war eindeutig zu weit gegangen wurde ihm schlagartig bewusst. Er hatte geglaubt, dass wenn er dem Jüngeren gegenüber abweisend wäre, dieser dann alleine zu dem Entschluss kommen würde zurück zu kehren und Marco die Aufgabe alleine erledigen könnte. Er hatte Ace ganz bestimmt nicht veraschen wollen, dass war nie seine Absicht gewesen. Eigentlich hatte er doch nur nicht mit dem Schwarzhaarigen zusammen arbeiten wollen. Was hatte sich Whitebeard nur dabei gedacht gehabt? Er wusste genau, dass eine solche Situation nur Probleme mit sich bringen würde. Wie sollte er sich auf seine Aufgabe konzentrieren können, wenn er damit beschäftigt war, sich um den Jüngeren zu sorgen? Ace war doch… er war doch… wichtig.   Verwundert über sich selbst schüttelt Marco langsam seinen Kopf und musste dann über sich selbst lachen. Was für ein Idiot er war. Er behandelte Ace wie ein Baby. Dabei war dieser der Kommandant ihrer zweiten Division. Ace konnte sich selbst verteidigen.   Er sah betrübt zu Boden und gestand sich ein, dass er einen Fehler gemacht hatte. Er hatte Ace beschützen wollen. Doch wenn er jetzt darüber nachdachte, dann hatte er nur Angst gehabt wegen der Anwesenheit des Schwarzhaarigen in eine unangenehme Situation zu geraten. Er durfte sich selbst nicht über das Wohl ihrer Mannschaft stellen. Aber genau das hatte er getan. Und jetzt war Ace wegen ihm wirklich ihn Gefahr. Ihr Vater hatte sie zu zweit los geschickt, weil er ein ungutes Gefühl gehabt hatte und für gewöhnlich irrte sich der alte Mann nicht. Und was hatte Marco getan? Sich über den Befehl ihres Vaters gestellt. Er war so ein Idiot. So ein Idiot.   Marco seufzte resignierend. Es half nichts. Er konnte noch so lange darüber nachgrübeln und sich in Gedanken fertig machen, aber die Situation die er heraufbeschworen hatte, würde er damit nicht ändern können. Wenn er seinen Fehler wieder gut machen wollte, dann musste er jetzt handeln. Diese Entscheidung gefasst, betrat er ebenfalls die Insel vor sich und machte sich so gleich auf den Weg um Ace zu finden.   Der Schwarzhaarige war bereits tief in die Insel vorgedrungen. Mit seinen Feuerkräften bahnte er sich einen unübersehbaren Weg durch den Dschungel. Die Pflanzen der Insel stellten für ihn keine Gefahr da, solange sie ihn nicht erreichen konnten, da sie schon bei dem Versuch einer Berührung mit ihm, in Flammen aufgingen. Außerdem bot diese Situation ihm die perfekte Möglichkeit sich abzureagieren. Aber er durfte sein Ziel nicht aus den Augen lassen. Er musste diese anderen Piraten so schnell wie möglich finden und fertig machen. Dann würden sowohl Marco als auch Whitebeard einsehen müssen, dass sie einen Fehler gemacht hatten. Ace würde ihnen beweisen, dass er die Sache alleine erledigen konnte, da hatte er keine Zweifel.   Nach wenigen Minuten vernahm Ace ein entferntes, tiefes grollen. Er blieb stehen und sah verwundert in den Himmel. Tatsächlich. In der kurzen Zeit seitdem er sich auf der Insel befand, war ein Sturm aufgezogen. Der Himmel war tiefschwarz und es begann sogleich stark zu regnen. Doch Ace konnte spüren, dass der eigentliche Sturm noch in einiger Entfernung lag. Er schluckte. So ein Sturm hatte ihm gerade noch gefehlt. Hoffentlich war ihr Schiff gut angebunden.   Ihn seinen Gedanken vertieft bemerkte Ace nicht, dass die Spur die er auf der Insel hinterlassen hatte unliebsame Gäste herbeigerufen hatte. Mehrere Männer hatten sich im Dickicht in seiner Nähe versteckt und beobachteten den Schwarzhaarigen. Einer von ihnen, es schien ihr Anführer zu sein, hielt einen Zettel in seiner Hand. Er verglich nachdenklich das Foto auf dem Steckbrief in seiner Hand mit dem jungen Mann der vor ihnen, von Feuer umhüllt, stand. „Kein Zweifel.“ Sagte er kaum hörbar. „Das ist er. Puma D. Ace.“ Bei diesen Worten grinste er boshaft und hob seine zu einer Faust geballte Hand, an welcher er einen metallenen Schlagring trug, ein Stück weit an. Auf der Oberseite seiner Handwaffe war ein seltsames graues Material eingearbeitet. Seestein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)