Phoenix Flames von AlenaChen (Ace X Marco) ================================================================================ Kapitel 1: Verbundenheit ------------------------ Kapitel 1: Verbundenheit Die Moby Dick lag nun bereits seit einigen Tagen vor einer kleinen, verlassenen Insel vor Anker. Es war eine schöne Insel, mit einem Waldgebiet in deren Mitte, welches an einen Strand grenzte, der um die ganze Insel herum verlief. Im Grunde war es eine wirklich perfekte Insel, mit einem Überangebot an Nahrung und Trinkwasser. Leider jedoch gab es im Zentrum der Insel einen aktiven Vulkan, welcher das längere Bewohnen dieser zu einer anstrengenden Angelegenheit machte. Dies war auch der Grund, warum es auf der Insel schon lange keine Bewohner mehr gab. Alleine die Natur der Insel hatte sich an das Leben dort gewöhnt und erholte sich nach jedem Vulkanausbruch in einem rasanten Tempo, bis die Insel wieder in ihrem alten Zustand war. Die Einsamkeit der Insel war auch der Grund gewesen, warum sie hier waren. So hatten die Piraten die Gelegenheit ein bisschen Zeit in Ruhe zu verbringen. Die Whitebeard Piratenbande hatte es sich am Strand der Insel, etwas abseits der Stelle, an welcher ihr Schiff vor Anker lag, gemütlich gemacht und einige der höherrangigen Mitglieder hatten beschlossen, die Zeit zu nutzen um zu trainieren. „Hmm. Ace und Marco?“ Stellte Jozu interessiert fest während er die Beiden dabei beobachtete, wie sie sich für ihren Trainingskampf bereit machten. „Hey.“ Rief Marco Ace zu und sah diesen amüsiert an. „Bist du sicher, dass du gegen mich kämpfen willst?“ Der Schwarzhaarige grinste herausfordernd zurück. „Ich hab dich noch nie in Aktion gesehen. Wird langsam mal Zeit.“ Er begab sich in Kampfposition und lies aus seinem Rücken und Armen leuchtende Flammen aufsteigen. „Beeindruckend.“ Stellte Marco amüsiert fest. „Aber was sagst du hierzu?“ Mit diesen Worten hüllte der Körper des Blonden sich in ein blaues Feuer ein. Seine Arme verwandelten sich in entflammte Flügel und auch der Rest seines Körpers wandelte sich schließlich in eine Art Vogelgestalt um. Aces Mund öffnete sich einen Spalt breit, als er die blauen Flammen erblickte. Es war das erste Mal, dass er die Teufelskräfte des Anderen zu Gesicht bekam. Bei dem Anblick wurde sein Körper von einer Wärme erfasst, welche eindeutig nicht von seinen eigenen Feuerkräften kam. Überrumpelt von dem Kribbeln, welches in diesem Moment durch seinen Körper wanderte, sah er Marco erschrocken an. „Nun?“ Fragte dieser schließlich mit einem frechen Grinsen, noch immer eine Antwort einfordernd. Ace schien für einen Moment zu überlegen, doch dann sah er den Mann vor sich mit ernster Miene an. „Du bist ein Brathähnchen?“ Das Grinsen des Blonden erstarb sogleich und die Bandenmitglieder um sie herum sahen die Beiden geschockt an. Doch nach einem Moment der Stille begannen sie schließlich lautstark zu lachen. Beschämt entschied Marco, dass ihm diese Situation eindeutig zu dumm war und verwandelte sich augenblicklich in seine menschliche Gestalt zurück und sah den Schwarzhaarigen vor sich böse an. „Geht’s noch? Das war ja so was von klar.“ Doch im nächsten Moment musste er sich unweigerlich dem Gelächter der Anderen anschließen. „Ganz ehrlich: Eigentlich hab ich von dir ja nichts Anderes erwartet, Ace.“ Brachte er während seinem Lachen hervor. Er ging auf den Schwarzhaarigen zu und legte ihm seine Hand auf die Schulter. Ace lies, verwirrt durch das, was gerade Geschah seine eigenen Flammen ebenfalls verschwinden. Doch obwohl den Blonden und ihn selbst kein Feuer mehr umgab fühlte sich die Stelle an seiner Schulter, an welcher Marco ihn anfasste ungewöhnlich warm an und er konnte spüren, wie die Hitze des fremden, blauen Feuers langsam seinen Körper durchflutete und es fühlte sich irgendwie älter und mystischer an als das Gefühl seines eigenen Feuers. Verwirrt sah er den Blonden an. „Knapp vorbei.“ Marco zwinkerte ihm zu. „‘Phoenix‘ wäre es gewesen.“ Als der Blonde sich aufmachte den Trainingsplatz zu verlassen, konnte Ace nicht anders, als ihm geistesabwesend hinterher zu starren. Doch nach einem Moment fing er sich wieder und rief ihm anklagend hinterher. „Hey! Marco! Was ist mit unserem Kampf?!“ Der Angesprochene drehte sich noch einmal kurz um und rief zurück „Keine Lust mehr.“, dann machte er sich wieder auf den Weg. Verwirrt sah Ace jene, die noch um den Platz versammelt waren an. „Ist er jetzt sauer?“ Thatch stand auf und ging zu ihm hinüber um ihm einmal kräftig auf die Schulter zu klopfen „Bestimmt beleidigt.“ stellte er seufzend fest. „Wie kommst du auch dazu so etwas zu sagen?“ Der Schwarzhaarige sah ihn nachdenklich an. „War eben mein erster Gedanke.“ Antworte er schließlich wahrheitsgemäß. „Typisch.“ Sagte Thatch grinsend und verfiel erneut in ein schallendes Gelächter. „Ace.“ Meldete sich nun Jozu zu Wort. „Du kannst gegen mich kämpfen wenn du willst.“ Ace sah den groß gewachsenen Mann abschätzend an. „Irgendwie hab ich keine Lust mehr.“ Lehnte er schließlich das Angebot ab und machte sich auf den Weg, den Platz in derselben Richtung, wie Marco zuvor, zu verlassen. Hinter sich konnte er noch vernehmen, wie sich die Anderen lautstark über das Ganze Theater beklagten. Ace hatte beschlossen, dass er unbedingt mit Marco reden wollte. Mittlerweile schämte er sich für das, was er gesagt hatte und er war sich sicher, dass der Andere auf ihn sauer war. Er biss sich auf die Unterlippe. Manchmal konnte er so ein Idiot sein, stellte er, wütend auf sich selbst, fest. Gedankenversunken sah er sich um. Wo mochte Marco wohl hingegangen sein? Er war den Strand entlang gegangen, da er nicht glaubte, dass der Andere diesen verlassen hätte, schließlich würde es schon bald dunkel werden und Marco würde sich bestimmt nicht das Abendessen entgehen lassen. Schließlich war er an der Stelle der Insel angelangt vor welcher ihr Schiff lag und setzt sich, resignierend, auf einen Felsen. Die Luft war frisch und roch nach dem Meer, das vor ihm lag. Er blickte auf die See hinaus und ertappte sich dabei, wie er zufrieden lächelte. Plötzlich jedoch hörte er eine Stimme hinter sich seinen Namen rufen. Erschrocken drehte er sich um und sah sogleich, dass Marco sich ihm unbemerkt genähert hatte. „Ich hatte nach dir gesucht, aber mir scheint, als ob du mich zuerst gefunden hast.“ Sagte er schließlich. Der Blonde sah ihn überrascht an. „Hast du etwa ein schlechtes Gewissen? Das passt irgendwie nicht zu dir.“ Aces Blick wurde trotzig, aber er hielt trotzdem an seinem Vorhaben fest und entschuldigte sich schließlich bei dem Älteren. „Tut mir echt leid, dass ich das gesagt hab.“ Von diesen Worten überrascht fing Marco an zu lachen. „Glaub mir, um mich zu beleidigen musst du dir schon mehr einfallen lassen.“ Jetzt war Ace neugierig geworden und so fragte er schließlich: „Warum bist du dann gegangen? Wir hätten trotzdem noch trainieren können.“ Der Blonde seufzte und lies sich neben dem Schwarzhaarigen nieder. Eine Weile lang starrte er auf das Meer hinaus, doch dann sagte er schließlich: „Irgendwie fühlte es sich nicht richtig an.“ Doch als er den verwunderten Blick des Jüngeren bemerkte fügte er noch hinzu: „Keine Ahnung. Irgendwie war es ein komisches Gefühl.“ „Hmm.“ Überlegte Ace schließlich. „Als du mich berührt hast, hab ich deine Kraft gespürt.“ Marco nickte darauf. „Genau das meinte ich.“ Stimmte er zu. „Und dann hatte ich keine Lust mehr.“ „Verstehe.“ Gab Ace zurück und fügte dann, mit toternster Miene hinzu: „Du hast bestimmt nur gemerkt, dass ich viel stärker bin als du.“ Verärgert schlug Marco ihm mit der Faust gegen die Schulter. „Bestimmt nicht, du träumst wohl.“ Über diese Reaktion des Anderen amüsiert, musste Ace lachen. „Das klären wir noch.“ Sagte er schließlich herausfordernd. Mit einem Mal schien Marco sich an etwas zu erinnern und er schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Ach…“ Ace sah ihn fragend an. „Ich muss noch zu Paps.“ Sagte der Andere und erhob sich mit diesen Worten von dem Felsen. Für einen Moment stand er da und schien zu überlegen, er sah Ace ernst an und es schien diesem so, als ob Marco noch unbedingt etwas sagen wollte, dies dann aber nicht tat. „Bis später.“ Verabschiedete er sich letztlich knapp und lies den Schwarzhaarigen damit alleine zurück. Irgendwie war es tatsächlich seltsam gewesen. Ob Marco wohl dasselbe wie er gefühlte hatte? Es war so ein komisches und dennoch seltsam vertrautes Gefühl gewesen. Es war als ob sie sich ähnlich waren. Als ob der Andere ihn im Moment der Berührung verstanden hatte. Verwundert über sich selbst schüttelte Ace geistesabwesend seinen Kopf und murmelte zu sich selbst: „Klar, als ob.“ Hier ging es schließlich nur um ihre Teufelskräfte. Letztlich kam er zu dem Entschluss, dass das Ganze nur ein Zufall gewesen und nur deswegen möglich gewesen war, weil sowohl seine, als auch die Kräfte des Älteren eng mit Feuer verbunden waren. Natürlich musste es da eine Verbundenheit geben. Verbundenheit. Ace wurde bei diesem Gedanken unweigerlich rot und sah zu Boden. Er kratzte sich verlegen am Kopf und versuchte die aufkeimenden Gedanken zu verdrängen. Er wollte ganz bestimmt nicht über so etwas nachdenken. Letztlich würde er nur ja doch nur wieder enttäuscht werden. Da war er sich sicher. Als er bemerkte, dass es langsam dunkel wurde, wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Er wollte unbedingt noch vor Anbruch der Dunkelheit auf die Moby Dick zurückkehren, also machte er sich langsam auf um zu seinem Striker zu gelangen um die kurze Distanz über das Meer bis zu dem großen Schiff zu überbrücken. Als er auf dem Schiff angekommen war, waren die meisten anderen Mitglieder bereits ebenfalls zurück. Während er über das Deck schritt ertappte er sich unweigerlich dabei, wie er sich umsah und nach dem Vize Kapitän Ausschau hielt. Er musste sich über sich selbst wundern. Eigentlich hatte er doch keinen Grund mehr Marco zu suchen, oder etwa doch? Nach einiger Zeit war Vista auf ihn zugekommen und hatte ihn aus seinen Gedanken gerissen. „Ace!“ Rief er freudig. „Da bist du ja.“ Er sah ihn fragend an. „Was gibt’s denn?“ „Paps möchte mit dir sprechen. Scheint so als ob er eine Aufgabe für dich hat.“ Sagte Vista nur und wandte sich dann wieder ab, um sich um andere Angelegenheiten zu kümmern. Ace seufzte. Er hatte gehofft, dass er noch für eine Weile hier bleiben könnte, denn wenn er ehrlich war, dann hatte es ihm auf der kleinen Insel eigentlich ziemlich gut gefallen. Aber wenn Whitebeard tatsächlich eine Aufgabe für ihn hatte, dann war das auch nichts Schlechtes, so könnte er sich immerhin mal wieder behaupten, was im Grunde sogar besser war als die ganze Zeit nur auf der faulen Haut zu liegen. Ace beschloss sofort auf das Oberdeck zu gehen, damit er erfahren konnte, was von ihm verlangt war, schließlich wollte er seinen Kapitän nicht warten lassen. „Ah. Ace, da bist du ja.“ Sagte Whitebeard sobald er ihn erblickt hatte. Der Angesprochene sah sich um. Marco stand neben ihrem Kapitän, sonst war niemand anwesend. Er lächelte. „Was wolltest du von mir Paps?“ „Ja, kommen wir direkt zur Sache.“ Whitebeard nickte zustimmend. „Du und Marco…“ bei der Erwähnung seines Namens blickte der Blonde überrascht auf. „Müsst etwas für mich erledigen.“ Ace sah zuerst zu seinem Kapitän und dann zu Marco, welcher ihn im selben Moment ebenfalls fragend anblickte und mit den Schultern zuckte. Whitebeard jedoch fuhr unbeirrt fort. „Hier ganz in der Nähe liegt eine weitere Insel. Dort haben sich ein paar Piraten niedergelassen, die wir beseitigen müssen.“ Marco hob fragend eine Augenbraue. „Paps, das kann ich auch alleine erledigen… ich brauche…“ Doch er wurde sogleich von Whitebeard unterbrochen, der beschwichtigend eine Hand hob. „Die Umgebung dort ist ziemlich tückisch und diese Piraten sind nicht unbedingt schwach. Ihr geht zusammen.“ Als er sah, dass Ace gerade seinen Mund öffnen wollte um zu widersprechen, fügte er noch hinzu: „Keine Widerreden.“ Er sah die beiden eindringlich an. „Morgen geht ihr los, ich werde euch einen Eternal-Port der Insel mitgeben. Wenn ihr fertig seid kommt ihr hierher zurück.“ „Um welche Piraten handelt es sich denn?“ Fragte Ace schließlich. Whitebeard überlegte für einen Moment. „Das wissen wir nicht. Aber sie haben eine unserer Verbündeten ausgeschalten und das dürfen wir nicht ungerächt lassen.“ „Kein Problem Paps.“ Marco schien froh darüber zu sein endlich wieder einen Auftrag erledigen zu dürfen. „Ace und ich machen das schon, oder?“ Er sah aufmunternd zu Ace rüber. „Klar.“ Antworte dieser und wunderte sich dabei, warum er sich auf einmal so seltsam fühlte. Gerade jetzt. Er musste diese Gelegenheit nutzen um sich zu beweisen. Bestimmt war das Ganze ein Test für ihn, warum sonst sollte er die Aufgabe gerade mit Marco zusammen erledigen? Oder konnte es tatsächlich so gefährlich werden? In jedem Falle würde er für einige Zeit mit dem Anderen alleine sein. Vielleicht würde er also etwas über die seltsame Verbundenheit ihrer Kräfte in Erfahrung bringen können. Und er würde herausfinden können, ob er Marco wirklich vertrauen konnte. Kapitel 2: Ablehnung -------------------- Kapitel 2: Ablehnung Am nächsten Morgen machte Ace sich auf um Whitebeard noch ein letztes Mal vor ihrem Aufbruch zu besuchen, er wollte wissen, ob es eventuell weitere, wichtige Instruktionen gab.   Doch gerade als er um eine Ecke biegen wollte um auf den freien Bereich des Oberdecks zu gelangen, auf welchem der Thron des Kapitäns stand, hört er, wie dieser sich bereits mit jemandem unterhielt. Er blieb abrupt stehen und lehnte sich an die Wand. Nach einem Moment jedoch schüttelte er, von sich selbst überrascht, seinen Kopf. Wollte er gerade tatsächlich seinen Vater belauschen? Er wollte sich gerade zu erkennen geben, als er eine ihm bekannte Stimme seinen Namen sagen hörte. „Warum gerade mit Ace?“ Forderte diese in einer Tonlage, die nichts Gutes bedeuten konnte. Er zögerte in seinem Vorhaben und blieb letztlich doch versteckt. Seine Augen weiteten sich. War das gerade nicht Marcos Stimme gewesen? Eine unangenehme Stille trat ein, kurz bevor Whitebeard schließlich antwortete. „Ich habe ein ungutes Gefühl bei der Sache.“ Ace wunderte sich, worüber die Beiden redeten. Dann vernahm er erneut die verärgerte Stimme der anderen Person und diesmal war er sich sicher, dass er sich nicht verhört hatte, es war eindeutig Marco der da sagte: „Alleine könnte ich das viel schneller erledigen – eben mal hin und zurück fliegen – wo ist das Problem?“ Ace versuchte die aufkeimenden, zweifelnden Gedanken, welche sich einen Weg in seinen Kopf zu bahnen versuchten, herunterzuschlucken. „Marco, ich dulde in dieser Sache keine Widerworte. Entweder ihr geht zusammen, oder ihr geht gar nicht.“ „Dann lass mich wenigstens mit jemand Anderen gehen!“ Versuchte Marco es wieder, doch einen Moment später sagte er schließlich mehr oder weniger einsichtig: „Schon gut, schon gut. Ich wollte dir nicht widersprechen, Paps.“ Wirklich überzeugt klang er dabei jedoch nicht.   Als Ace sich sicher war, das Marco verschwunden war, gab er sich zu erkennen. „Hey, Paps. Ich werde jetzt gehen. Marco…“ Er schluckte. „… ist bestimmt schon bei unserem Schiff.“ „Hmm.“ Whitebeard sah ihn abschätzend an. Bestimmt wusste er, dass Ace deren Gespräch überhört hatte. Aber wenn dem so war, dann sagte er nichts dazu. „Diese Insel, Carniva, wird von giftigen-, fleischfressenden-Pflanzen bewohnt. Aber Pflanzen sollten für euch ja kein Problem sein.“ „Bestimmt nicht, Paps.“ Stimmte Ace ihm zu. „Ich geh dann mal.“ Mit diesen Worten verließ er das Oberdeck. Auf seinem Weg zu dem kleinen Schiff, dass für ihre Mission bestimmt war, versuchte er angestrengt nicht über das, was Marco gesagt hatte, nachzudenken. Aber es gelang ihm nicht. Was hatte der Ältere auf einmal? Wieso wollte er ihn nicht dabei haben? Bestimmt sah er Ace als eine Last an. Was für ein Witz. Mit seinem Striker wäre er ebenfalls viel schneller gewesen und hätte den Auftrag genauso gut alleine erledigen können. Was hatte Whitebeard sich nur dabei gedacht? „Marco…“ murmelte Ace leise vor sich hin. Das konnte doch nicht wahr sein. Was hatte er nur auf einmal für ein Problem mit ihm? Er hatte ihm doch nichts getan. Nichts… Ace blieb stehen und biss sich nachdenklich auf seine Unterlippe. Was hatte er nur erwartet. Es war klar gewesen, dass so etwas früher oder später passieren musste.   Das er hier akzeptiert werden würde war nur eine Illusion gewesen. Nichts hatte sich geändert. Überhaupt nichts. Er spürte wie ihm unweigerlich heiße Tränen in die Augen stiegen, doch er wischte sie im selben Moment wieder weg und ballte seine Hände zu Fäusten. Er würde keine Schwäche zeigen. Wenn Marco ein Problem mit ihm hatte, dann sollte er es ihm persönlich sagen.   Diesen Entschluss gefasst ging er schließlich das letzte Stück bis zur Reling vor welcher die Miniatur Ausgabe der Moby Dick lag und sprang ohne zu zögern hinunter. Die Mini Moby Dick war eine größere Beiboot Variante für bis zu fünf Passagiere, ideal für kleinere Missionen. Für das Vorrankommen auf See gab es zwei Vorrichtungen. Zum einem einen Motor, welcher das Reisen enorm erleichterte und zum anderen einen Mast mit Segel, falls der Motor ausfallen sollte. Außerdem gab es zwei Räume mit Schlafmöglichkeiten und allem Anderen was man noch so benötigte. Der Bug des Schiffes hatte, wie sein großer Bruder, die Form eines Blauwalkopfes.   „Da bist du ja endlich.“ Vernahm Ace die Stimme Marcos, er versuchte sich zusammen zu reißen und nickte einmal kurz in die Richtung des Blonden. „Können wir dann los?“ Fragte dieser und Ace nickte erneut. „Das werte ich mal als ‚ja‘.“ Sagte der Blonde ohne auf eine verbale Antwort des Anderen zu warten. Wenn er sich über Aces seltsames Verhalten wunderte, dann lies er es sich jedenfalls nicht anmerken.   Die Beiden waren nun bereits seit einiger Zeit unterwegs gewesen und hatten sich die ganze Zeit lang angeschwiegen. Marco stand an der Reling und schien das Meer zu beobachten, Ace saß hinter ihm auf dem Schiffsboden und konnte seinen Blick nicht von dem anderen Mann nehmen. Er musste die ganze Zeit über das Gespräch zwischen diesem und Whitebeard, dass er nicht hätte mitbekommen dürfen, nachdenken. Marco hatte ihn als eine Last dargestellt. Er wollte ihn nicht bei sich haben. Dabei war Ace wirklich froh gewesen über diese Gelegenheit dem Älteren beweisen zu können, was er erreichen konnte. Warum nur…?   Als er das seufzen des Blonden vernahm wurde er unweigerlich aus seinen Gedanken gerissen. Ohne es zu bemerken hatte dieser sich zu ihm umgedreht und sah ihm jetzt direkt in die Augen. Sein Blick war eiskalt. „Gibt es einen Grund dafür, dass du mich die ganze Zeit anstarrst?“ Fragte Marco mit einem gereizten Unterton in seiner Stimme. Ace antworte nicht drauf, aber er wandte seinen Blick ab und stützte seinen Kopf auf seinen Armen ab. Eiskalt. Der Blick des Anderen war unerträglich. Bei ihrem Trainingsversuch, als Marco ihn berührt hatte, hatte er dessen Wärme gespürt. Eine Verbundenheit, welche sich unsagbar gut angefühlt hatte. Er hatte gehofft das würde etwas bedeuten können. Für sie beide. Er hatte gehofft, dass er dem Anderen vertrauen konnte, dass er ihn akzeptieren würde. Doch jetzt war da nur noch diese Kälte. Er konnte sich einfach nicht erklären, was passiert war. Warum hatte Marco ihren Vater darum gebeten, ohne Ace gehen zu dürfen? Warum war er ihm gegenüber auf einmal so gereizt?   „Ace?“ Unterbrach Marco ihn erneut in seinen Gedanken mit diesem schneidenden Ton. Der Angesprochene nahm seinen ganzen Mut zusammen und sah auf. Er durfte keine Schwäche zeigen. Doch der Blick des Blonden hatte sich nicht geändert und Aces Haltung drückte von einen auf den anderen Moment nichts mehr als Unsicherheit aus.   „Hör mal Ace.“ Begann Marco erneut. „Wenn du Angst hast… soll ich dich lieber zurückbringen?“ Das war zu viel. Diese gehässige Frage und das unverschämte Grinsen mit welchem Marco sie aussprach brachten Aces Wut zum überkochen. „Halt die Schnauze!“ Schrie er den Blonden an und sprang sogleich auf, nur um im nächsten Moment auf den Anderen zuzustürmen. Aufgebracht verwandelte Ace seine Hand in Feuer und versuchte sogleich Marco mit einem gewaltigen Feuerstrahl zu treffen. Der Angegriffene jedoch wich der Attacke ohne Mühe aus und das Feuer verschwand auf der Leere über dem Meer. „Beruhig dich mal wieder, Kleiner.“ Doch Ace wollte sich nicht beruhigen. Er ballte seine Hände zu Fäusten. „Weißt du was passiert, wenn wir jetzt kämpfen?“ Fragte Marco ihn in einem Versuch die Situation zu entschärfen.   Das Feuer, welches Aces Körper umgab, verschwand und er sah wütend zu Boden. „So ist’s besser, Kleiner. Wir sind übrigens da.“ Marco deute bei diesen Worten mit seiner Hand kurz hinter sich. Und tatsächlich, dort lag, nicht mehr weit entfernt die Insel, die sie gesucht hatten: Carniva. Ohne diese auch nur betreten zu haben, sah man sofort, dass dies keine freundliche Insel war. Die Insel war von einem riesigen Dschungel überzogen. Doch die Pflanzen dort waren keine gewöhnlichen Pflanzen. Schon von weitem konnte man sehen, dass der Dschungel kontinuierlich in Bewegung war und dass die Pflanzen ein gewisses Eigenleben hatten. In Wahrheit war die Insel vor ihnen nämlich von fleischfressenden- und giftigen Pflanzen bewohnt, welche jeden sofort angriffen, der es wagte ihre Insel zu betreten und sich in ihre Reichweite zu begeben.   Ace blickte an Marco vorbei auf die Insel. Er überlegte einen Moment und fasste dann einen Entschluss. Mit ruhigen Schritten ging er an dem Anderen vorbei und trat an die Reling. Auch seine Stimme hatte sich beruhigt als er schließlich sagte: „Ich habe gehört um was du Whitebeard gebeten hast.“ Marco, von dieser Aussage sichtlich geschockt, dreht sich zu Ace um und sah ihn zweifelnd an. Konnte das wirklich sein? „Keine Ahnung was du auf einmal für ein Problem mit mir hast.“ Ein verletzter Unterton schlich sich in Aces Stimme ein. „Aber ich werde mich von dir nicht verarschen lassen!“ Mit diesen Worten sprang er von dem kleinen Schiff und landete, wenige Meter dahinter, auf der Insel die sie soeben erreicht hatten. „Ich kann diesen Auftrag auch alleine erledigen!“ Rief er noch, während er im Dickicht der Insel verschwand.   Der zurückgelassene Marco sah dem Schwarzhaarigen lediglich mit einem reuevollen Blick hinterher. „Verdammt.“ Murmelte er zu sich selbst. Das hatte er nicht gewollt. Er war eindeutig zu weit gegangen wurde ihm schlagartig bewusst. Er hatte geglaubt, dass wenn er dem Jüngeren gegenüber abweisend wäre, dieser dann alleine zu dem Entschluss kommen würde zurück zu kehren und Marco die Aufgabe alleine erledigen könnte. Er hatte Ace ganz bestimmt nicht veraschen wollen, dass war nie seine Absicht gewesen. Eigentlich hatte er doch nur nicht mit dem Schwarzhaarigen zusammen arbeiten wollen. Was hatte sich Whitebeard nur dabei gedacht gehabt? Er wusste genau, dass eine solche Situation nur Probleme mit sich bringen würde. Wie sollte er sich auf seine Aufgabe konzentrieren können, wenn er damit beschäftigt war, sich um den Jüngeren zu sorgen? Ace war doch… er war doch… wichtig.   Verwundert über sich selbst schüttelt Marco langsam seinen Kopf und musste dann über sich selbst lachen. Was für ein Idiot er war. Er behandelte Ace wie ein Baby. Dabei war dieser der Kommandant ihrer zweiten Division. Ace konnte sich selbst verteidigen.   Er sah betrübt zu Boden und gestand sich ein, dass er einen Fehler gemacht hatte. Er hatte Ace beschützen wollen. Doch wenn er jetzt darüber nachdachte, dann hatte er nur Angst gehabt wegen der Anwesenheit des Schwarzhaarigen in eine unangenehme Situation zu geraten. Er durfte sich selbst nicht über das Wohl ihrer Mannschaft stellen. Aber genau das hatte er getan. Und jetzt war Ace wegen ihm wirklich ihn Gefahr. Ihr Vater hatte sie zu zweit los geschickt, weil er ein ungutes Gefühl gehabt hatte und für gewöhnlich irrte sich der alte Mann nicht. Und was hatte Marco getan? Sich über den Befehl ihres Vaters gestellt. Er war so ein Idiot. So ein Idiot.   Marco seufzte resignierend. Es half nichts. Er konnte noch so lange darüber nachgrübeln und sich in Gedanken fertig machen, aber die Situation die er heraufbeschworen hatte, würde er damit nicht ändern können. Wenn er seinen Fehler wieder gut machen wollte, dann musste er jetzt handeln. Diese Entscheidung gefasst, betrat er ebenfalls die Insel vor sich und machte sich so gleich auf den Weg um Ace zu finden.   Der Schwarzhaarige war bereits tief in die Insel vorgedrungen. Mit seinen Feuerkräften bahnte er sich einen unübersehbaren Weg durch den Dschungel. Die Pflanzen der Insel stellten für ihn keine Gefahr da, solange sie ihn nicht erreichen konnten, da sie schon bei dem Versuch einer Berührung mit ihm, in Flammen aufgingen. Außerdem bot diese Situation ihm die perfekte Möglichkeit sich abzureagieren. Aber er durfte sein Ziel nicht aus den Augen lassen. Er musste diese anderen Piraten so schnell wie möglich finden und fertig machen. Dann würden sowohl Marco als auch Whitebeard einsehen müssen, dass sie einen Fehler gemacht hatten. Ace würde ihnen beweisen, dass er die Sache alleine erledigen konnte, da hatte er keine Zweifel.   Nach wenigen Minuten vernahm Ace ein entferntes, tiefes grollen. Er blieb stehen und sah verwundert in den Himmel. Tatsächlich. In der kurzen Zeit seitdem er sich auf der Insel befand, war ein Sturm aufgezogen. Der Himmel war tiefschwarz und es begann sogleich stark zu regnen. Doch Ace konnte spüren, dass der eigentliche Sturm noch in einiger Entfernung lag. Er schluckte. So ein Sturm hatte ihm gerade noch gefehlt. Hoffentlich war ihr Schiff gut angebunden.   Ihn seinen Gedanken vertieft bemerkte Ace nicht, dass die Spur die er auf der Insel hinterlassen hatte unliebsame Gäste herbeigerufen hatte. Mehrere Männer hatten sich im Dickicht in seiner Nähe versteckt und beobachteten den Schwarzhaarigen. Einer von ihnen, es schien ihr Anführer zu sein, hielt einen Zettel in seiner Hand. Er verglich nachdenklich das Foto auf dem Steckbrief in seiner Hand mit dem jungen Mann der vor ihnen, von Feuer umhüllt, stand. „Kein Zweifel.“ Sagte er kaum hörbar. „Das ist er. Puma D. Ace.“ Bei diesen Worten grinste er boshaft und hob seine zu einer Faust geballte Hand, an welcher er einen metallenen Schlagring trug, ein Stück weit an. Auf der Oberseite seiner Handwaffe war ein seltsames graues Material eingearbeitet. Seestein. Kapitel 3: Verzweiflung ----------------------- Kapitel  3: Verzweiflung   Ace war auf einer Lichtung stehen geblieben und hatte noch immer seinen Blick in Richtung Himmel gerichtet. Der Regen prasselte ungehindert auf seinen Körper und verdampfte mit einem leisen, zischenden Geräusch, wenn er auf die Flammen traf, welche ihn noch immer umgaben. Das Wasser fühlte sich auf seiner Haut unangenehm kalt an und der Regen füllte seine Ohren mit einem Rauschen, welches ihn seine Umgebung vergessen ließ. Er hasste den Regen. Welche Ironie, dass sich jetzt selbst der Himmel über ihn lustig machen musste. Er begann zu zittern. Vor Kälte und Wut. Das Feuer, welches ihn bis vor einen Moment noch umgeben hatte, verschwand letztlich vollkommen.   Was machte er hier eigentlich? Was für einen Sinn hatte es, dass er versuchte diese Aufgabe alleine zu erledigen? Marco hatte… Nein. Er durfte nicht darüber nachdenken. Er musste einen Schlussstrich unter dieser Sache ziehen. Alles was zählte war, dass er diese Aufgabe für ihren Vater erledigte. Marco konnte ihm fürs Erste gestohlen bleiben.   Er machte ein paar Schritte vorwärts, doch seine Beine fühlten sich seltsam schwach an. Ob das am Regen lag, oder an der plötzlichen Kälte? Eigentlich sollte er nicht frieren können. Eigentlich war ihm auch gar nicht wegen des Wetters kalt. Seine Brust zog sich schmerzlich zusammen. In Wirklichkeit war er einfach nur verwirrt, enttäuscht und vor allem unsicher. Es half nichts, er konnte nicht aufhören darüber nachzudenken. Entmutigt sah er zu Boden, seine Arme hingen schlaf neben seinem Körper. Wenn er nur wüsste, warum Marco ihm gegenüber so abweisend gewesen war.   In seinen Gedanken versunken bemerkte Ace nicht, wie jemand sich langsam von hinten an ihn heran schlich. Der groß gewachsene, braunhaarige Mann, näherte sich ihm grinsend, seine Hände in Kampfposition vor sich gestreckt. An seiner rechten Hand trug er noch immer den mit Seestein verzierten Schlagring. Als er nur noch einen Meter von Ace entfernt war ging auf einmal alles ganz schnell…   Ace vernahm ein merkwürdig klingendes Knacken hinter sich und drehte sich, aus seinen Gedanken gerissen, blitzartig um. Er blickte sogleich in die Augen eines ihm unbekannten Mannes, welcher ihn böse anstarrte und mit seiner rechten Hand zu einem Schlag ausholte. Ace, welcher nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte, wollte die Attacke, dank seiner Logia Kräfte, durch seinen Körper hindurch gehen lassen, doch sein Versuch scheiterte. Mit einer unglaublichen Wucht wurde er auf den Boden geworfen und spürte sogleich kaltes Metall gegen seine Kehle drücken. Er versuchte sich aufzurichten, sich dem Griff zu entwenden und seine Feuerkräfte zu aktivieren, aber es klappte nicht. Stattdessen fühlte er sich auf einmal entkräftet und er spürte, wie sein Feuer seinen Körper verlies. „Was zur…?!“ Begann er krächzend und sein Blick fiel auf die Waffe, die ihn am Boden festhielt.   Seestein. Dank seiner Unaufmerksamkeit war er überwältigt und seiner Kräfte beraubt worden. Letztlich gab er seine Versuche sich aus dem Griff zu befreien auf und starrte den Mann über sich wütend an, doch dieser grinste ihn nur gerissen und selbstgefällig an. „Puma D. Ace.“ Begann er schließlich. „Die Feuerfaust. Nur schade, dass du dein Feuer jetzt nicht mehr einsetzen kannst, was?“ Er drückte mit seiner Faust fester zu und Aces Gesicht verzog sich vor Schmerz. „Wie lange ich auf solch eine Gelegenheit gewartet habe! Und dann läufst du uns direkt in unsere Falle.“ Er blickte hinter sich. „Leute, kommt her.“ Aus dem Dickicht näherten sich langsam einige weitere Männer, welche wohl die Mannschaft des  braunhaarigen Piraten darstellten. „Mein Name ist Piet. Piet der Hinterlistige.“ Mit diesen Worten wandte er sich erneut Ace zu. „Du vergisst das besser nicht.“ Er grinste. „Auch wenn du vermutlich nicht lange Zeit haben wirst es dir zu merken.“ Er änderte seinen Griff und packte Ace an dessen Hals um ihn hochzuheben, darauf bedacht, dass der Schwarzhaarige durchgehend den Seestein berührte. „Rate mal, was wir jetzt mit dir machen.“ Piet lachte hämisch, doch Ace erwiderte nichts. „Schon gut, ich werde es dir so oder so sagen. Wir werden dich nicht umbringen, Lebendig bist du um einiges wertvoller als tot.“ Er leckte sich mit seiner Zunge über die Unterlippe. „Aber ‚so-gut-wie-tot‘ wäre eine Option.“ Mit diesen Worten trug er Ace zu einem der Bäume die hinter ihnen standen und drückte ihn gegen den Baumstamm. „Ich frage mich, wie viel du über diese Insel weißt. Bestimmt hast du bemerkt, dass es hier giftige Pflanzen gibt.“ Er sah erneut hinter sich zu seiner Mannschaft. „Hey, ich brauche meinen Revolver.“ Sogleich kam einer seiner Männer und überreichte ihm die Waffe. Piet ergriff diese mit seiner freien Hand und zielte auf Aces Schulter. Die Augen des Gefangenen weiteten sich und der Braunhaarige schien diese Reaktion für einen Moment zu genießen, doch dann begann er lautstark zu lachen und drückte ab.   Der Moment schien sich in eine Ewigkeit zu dehnen. Wie war er nur in diese Situation geraten? Von irgendwelchen dahergelaufenen Piraten überrumpelt. Gerade er. So hatte er sich das bestimmt nicht vorgestellt, seine glorreiche Aktion die Mission alleine zu erledigen. Er hatte Marco und seinem Vater beweisen wollen wie stark er war. Und alles was er letztlich beweisen konnte, waren seine Schwächen. Ace spürte wie ihm Tränen in die Augen stiegen. Er hatte verdient was geschah, er hatte diese Situation durch seine Unachtsamkeit selbst herauf beschworen.   Und dann spürte er einen schreckliches Stechen in seiner Schulter als die Kugel in sein Fleisch eindrang. Durch den Schmerz wurde ihm für einen Moment schwarz vor Augen. Und dann schrie er. Er schrie vor Schmerz, vor Scham wegen seiner Unfähigkeit und er schrie um Hilfe. Und in eben diesem Moment musste er wieder an den Anderen denken. Marco. Marco! Keine halbe Stunde hatte er es ohne ihn ausgehalten ohne sich in Schwierigkeiten zu bringen. Er wünschte, er wäre achtsamer gewesen und nie in diese Situation geraten. Er wünschte sich, dass Marco ihn nicht so erniedrigt sehen musste und dennoch hoffte er, dass der Andere kommen würde. Er musste einfach kommen.   Aber würde er ihm wirklich helfen, nach allem was passiert war? Dabei wusste er, dass er keine Hilfe verdient hatte. Niemand sollte ihm helfen. Niemand… Durch den Schrei seines Gefangenen erschrocken schlug Piet dem Schwarzhaarigen mit seinem Revolver hart ins Gesicht. „Halt die Klappe!“ Brüllte er ihm ins Gesicht. „Pass lieber auf, was jetzt passiert.“ Er begann erneu bösartig zu lachen.   Von oberhalb des Baumstammes an den Ace gedrückt wurde schlängelte sich langsam eine grüne Pflanze, in der Form einer Schlange, herunter. An dem Ende das sich auf ihn zubewegte hatte die seltsame Pflanze einen Mund mit großen, gefährlich aussehenden Zähnen. „Sie riecht dein Blut.“ Stellte Piet belustigt fest. „Und sobald sie dich beißt wird sie ihr lähmendes Gift durch deinen Körper jagen und dann können wir dich ohne Probleme ausliefern.“   Ace verzog sein Gesicht zu einer angestrengten Grimasse. Wenn das passierte, hatte er keine Chance sich je wieder alleine aus dieser Situation zu befreien. Er musste sich wehren, jetzt sofort. Wenn sein Körper ihm nur gehorchen würde…   Doch dann hatte die seltsame Pflanze ihn bereits erreicht und verbiss sich in seiner Schulter. Er zuckte kaum merklich zusammen, das Gift wirkte schnell. Er spürte, wie er los gelassen wurde und sein Körper langsam zu Boden sank. Es war vorbei. Mit aller Kraft die er noch aufbringen konnte, versuchte er bei Bewusstsein zu bleiben und seine Augen einen Spaltbreit offen zu halten. Doch er spürte, wie sein Bewusstsein langsam in eine Besinnungslosigkeit sank. Kurz bevor sich seine Augen schlossen konnte er ein helles, warmes Licht im Regen sehen. Doch er wusste sogleich, dass er sich getäuscht haben musste. Marco konnte unmöglich hier her gekommen sein nach allem was passiert war.   „Was fällt euch ein!?“ ertönte wieder aller Erwartungen die wütende Stimme des Blonden, als er sich, in seiner Phoenix Form auf die feindlichen Piraten stürzte. „Verteidigt euch!“ Rief Piet seiner Mannschaft noch zu, doch sie waren keine Gegner für den Phoenix, welcher diese einen nach dem Anderen mit einer Reihe schneller Angriffe erledigte. Als auch der letzte Gegner gefallen war, verwandelte Marco sich aus seiner Phoenix Form zurück und wandte sich Ace zu, welcher schwer atmend und noch immer bewusstlos an den Baumstamm gelehnt saß. „Ace!“ Rief er mit einem ängstlichen Unterton in seiner Stimme und lief auf den Schwarzhaarigen zu. Mit einem Wisch seiner Hand beseitigte er die giftige Pflanze, welche sich noch immer in der Schulter des Jüngeren verbissen hatte und besah sich dessen Wunde.   „Verdammt!“ Er war so unsagbar wütend auf sich selbst. Er hatte den Jüngeren alleine gelassen. Wegen seinem Verhalten war Ace abgelenkt gewesen und hatte sich von solchen Idioten überwältigen lassen. Es war seine Schuld. Ganz alleine seine Schuld. „Ace… bitte…!“ Der Schwarzhaarige schien durch die vertraute Stimme vor sich für einen Moment sein Bewusstsein wieder zu erlangen und lachte leise und schwach auf. „Haha… Marco…“ Man konnte merken, welche Anstrengung ihn diese Worte kosteten. „Du bist... wirklich… gekommen…“ Kurz bevor er sein Bewusstsein erneut verlor, war Marco sich sicher ein leichtes Lächeln auf den Lippen des Schwarzhaarigen gesehen zu haben. „Natürlich…“ antworte er leise, obwohl er wusste, dass der Andere ihn nicht mehr hören konnte.   Die Wunde an Aces Schulter sah bereits seltsam entzündet aus. Marco wusste sofort, dass die Schusswunde an sich nicht das Problem war. Die Kugel war glatt durchgegangen und schien keinen größeren Schaden angerichtet zu haben. Solang er die Blutung stillen konnte…   Aber diese seltsame Verfärbung  der Wunde, welche schon nach wenigen Minuten aufgetreten war, musste an der Pflanze liegen die er beseitigt hat. Paps hatte ihnen gesagt, dass die Pflanzen hier giftig waren. Aber sie hatten diese als eher harmlos abgetan und nicht einmal Gegengift mitgebracht… zumal er bei dem Sturm, der immer schlimmer geworden war, ohnehin nicht zu ihrem Schiff zurückgehen konnte.   Außerdem konnte er es sich nicht erlauben Ace alleine zu lassen. Wenn er nicht auf ihn aufpasste, dann würde er noch… Er dachte diesen Gedanken nicht zu Ende und schüttelte angestrengt nachdenkend seinen Kopf. Zuerst musste er die Blutung stoppen. Er zog seine Jacke aus und drückte sie Ace auf dessen Wunde. Und dann musste er ihn aus diesem Unwetter heraus bringen. Vorsichtig schob Marco seine Arme unter Aces Körper und hob ihn langsam an, darauf bedacht ihn nicht zu sehr zu bewegen, dennoch stöhnte der Schwarzhaarige vor Schmerz auf. Als Marco ihn anblickte, bemerkte er, dass der Andere seine Augen erneut geöffnet hatte. „Du schaffst das, Ace.“ Flüsterte er so ruhig er konnte. Aber er war sich über den Ernst der Lage durchaus bewusst. Wenn sich dieser Sturm nicht legte, dann würde er Ace nicht zur Moby Dick zurückbringen können, damit er behandelt werden konnte.   Mit einem ernsten Gesichtsausdruck trug der den Schwarzhaarigen in eine nahe gelegene Höhle um ihn dort vor dem Gewitter zu schützen. Vorsichtig legte er Ace ab und  beugte sich über diesen um ihm eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht zu streifen und seine Stirn zu fühlen. Der Schwarzhaarige hatte Fieber.   Viel schlimmer konnte es gar nicht mehr kommen. Ace war lebensbedrohlich verletzt und er konnte nichts machen. Er fühlte sich so unsagbar nutzlos. Wenn Ace jetzt etwas zustieß, dann war das ganz alleine seine Schuld. Nur weil er sich wie ein Idiot verhalten musste. Wenn er nur einmal an den Anderen gedacht hätte, anstatt nur an sich selbst zu denken, dann wäre das alles nicht passiert. Wie konnte er nur? Whitebeard hatte sie nicht ohne Grund zu zweit losgeschickt gehabt und dann hatte Marco dafür gesorgt, dass sie sich trennten. Nur weil er Ace unbedingt provozieren musste. Er war so ein Vollidiot. Noch immer über Ace gebeugt murmelte er mit halb erstickter Stimme „Es tut mir leid Ace…“ er schluckte. „Das ist alles… alles meine Schuld. Ich hab dich in Gefahr gebracht… es tut mir leid…“   Ace reagierte auf die Worte des Blonden mit einem kaum merklichen Lächeln. Er hob zitternd seine Hand einige Zentimeter an und krallte seine Finger in den Stoff der Hose des Älteren. „Mir tut es leid…“ sagte er schwach. „Ich wollte dir beweisen… wie stark ich bin…“ Er wandte seine Augen von denen des Anderen ab und sein Griff an dessen Hosenbein wurde schwächer. „Ich… bin wohl doch nur eine… Last…“   Das war zu viel für den Blonden. Aus seinen Augen quollen dicke Tränen. Sie rannen für einen Moment über sein Gesicht und tropften dann auf den Körper des Schwarzhaarigen. Er konnte nicht aufhören. Er musste Ace helfen, aber er wusste nicht wie. Er wandte sich von dem Anderen ab und wischte sich mit seinem Arm über sein Gesicht um die Tränen aufzuhalten, doch es half nichts.   Wenn er doch nur etwas machen könnte. Er verfluchte seine Teufelskräfte in diesem Moment. Warum musste es ihm möglich sein sich selbst heilen zu können, wenn er Anderen damit nicht helfen konnte? Warum mussten seine Kräfte nur so nutzlos sein wenn er sie am meisten brauchte? Er Schlug mit seiner Faust gegen den Erdboden unter sich. Wenn er nur etwas machen könnte…   Für einen Moment saß er so da, doch letztlich versuchte er sich zu beruhigen und schaffte dies nach einem weiteren Moment auch halbwegs. Sein jetziges Verhalten würde an der Situation nichts ändern können. Er musste sich zusammenreißen und einen Weg finden, wie er Ace helfen konnte, anstatt darüber zu verzweifeln, was er nicht konnte.   Mit einer schnellen Handbewegung entfernte er das Tuch um seine Hüfte und benutzte es dafür um die Wunde des Schwarzhaarigen notdürftig zu verbinden. Er würde Ace hier nicht sterben lassen. Er würde seinen Fehler wieder gut machen und ihn sicher nach Hause bringen, dass schwor er sich. Kapitel 4: Geborgenheit ----------------------- Phoenix Flames Kapitel  4: Geborgenheit   Seit Aces Verwundung waren bereits einige Stunden vergangen. Noch immer befanden er und Marco sich in der kleinen Höhle auf Carniva. Der Sturm hatte sich noch nicht gelegt und es machte nicht den Anschein, als würde er das in naher Zukunft tun, im Gegenteil: das Wetter war sogar noch schlimmer geworden. Ebenso verhielt es sich mit dem Zustand des Schwarzhaarigen: er war erneut Bewusstlos geworden und schon seit einiger Zeit nicht mehr aufgewacht. Marco musste außerdem feststellen, dass die Körpertemperatur des Jüngeren sich rapide erhöht hatte. Ob dies alleine an dem Fieber lag, oder daran, dass seine Teufelskräfte durch das Gift aus dem Gleichgewicht gebracht worden waren, konnte er nicht mit Sicherheit sagen.   Unschlüssig, was er machen sollte, saß er noch immer recht hilflos neben dem Schwarzhaarigen und betrachtete diesen angespannt. Wenn wenigstens dieser verdammte Sturm nicht wäre, dann könnte er Ace zu ihrem Schiff bringen und dafür sorgen, dass er auf der Moby Dick behandelt werden konnte. Aber wenn es mit dem Wetter so weiter ging, dann saßen sie hier noch für mehrere Tage fest und das könnte für den Zustand des Jüngeren fatale Folgen haben.   Er dachte fieberhaft nach. Wenn er wenigstens wüsste, welche Folgen das Gift für Ace haben würde. Aber leider hatte er die feindlichen Piraten erledigt, ohne darüber nachzudenken, dass er eventuell noch einmal Informationen von ihnen benötigen würde. So sauer war er bei dem Anblick der sich ihm geboten hatte geworden. Letztlich hatte er nur noch darüber nachgedacht den Jüngeren retten zu müssen. Das er ihn durch sein vorschnelles Handeln noch mehr in Gefahr gebracht hatte, würde er sich nie verzeihen. Nicht, dass er sich irgendetwas an dieser verdammten Mission jemals wieder verzeihen können würde.   Wie sollte er nur jemals wieder ihrem Vater unter die Augen treten können? Er hatte geschworen, dass er die Mitglieder ihrer Mannschaft immer und unter allen Umständen beschützen würde. Er hatte geschworen, dass es für ihn niemals etwas Wichtigeres geben würde. Für alles, was Whitebeard ihm gegeben hatte, hatte dieser niemals etwas von ihm verlangt und Marco hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die Ideale seines Vaters für diesen unter allen Umständen zu schützen. Doch jetzt war er sich sicher, dass er ihm niemals wieder gegenüber treten können würde und ihn 'Vater' nennen können würde. Nicht, wenn es ihm nicht möglich war Ace hier und jetzt zu beschützen.   Ace atmete schwerfällig ein und aus und sein Gesicht war schmerzverzerrt, aber er bewegte sich kaum. Bestimmt lähmte das Gift seinen Körper, dachte Marco besorgt. Aber wenn dies die Einzige Auswirkung der Vergiftung war, dann wäre das eine gute Sache. Solange es nur kein tödliches Gift gewesen ist. Der Blonde versuchte sich an Einzelheiten der Pflanze zu erinnern, die Ace gebissen hatte. Im Grunde war diese ziemlich klein gewesen, mit starken Zähnen, mit welchen sie sich in Aces Schulter verbissen hatte. Außerdem hatte sie sich genau an der Schusswunde verbissen gehabt, was ihn darauf schließen ließ, dass sie erst durch den Geruch von Aces Blut angelockt worden war. Also jagte sie vermutlich normalerweise verwundete Beute, damit ihr Gift durch bereits vorhandene Wunden schneller in deren Körper eindringen konnte. Durch ihre relativ kleine Größe war sie außerdem schwer zu entdecken. Sinnvoll wäre es also, wenn sie ein Gift hätte, dass ihr Opfer entweder schnell lähmte, oder schnell tötete. Und da Ace noch nicht tot war... Marco atmete erleichtert auf. Die Chancen standen also gut, dass der Jüngere lediglich für eine Zeit lang gelähmt war. Aber ob das Gift auf Dauer nicht doch noch schlimmere Auswirkungen hatte, konnte er natürlich nicht wissen. Im Endeffekt hing also wieder alles davon ab, dass der Sturm sich schnell legte. Betrübt sah Marco nach draußen. Es regnete und stürmte noch immer unaufhaltsam. Bei so einem Wetter konnte er noch nicht einmal selber gefahrlos fliegen. Viel zu viel Wasser und auch der Wind war eindeutig zu stark. Alles, was er tun konnte, war hier an Aces Seite zu bleiben.   Auf einmal kam ihm ein Gedanke in den Sinn. Er musste an ihren gescheiterten Trainingsversuch denken und an das Gefühl, als er Ace berührt hatte. Er hatte sich verstanden gefühlt. Ganz so, als ob ihre Kräfte sich einander anzogen. Es war dieses Gefühl gewesen, was an seinen Zweifeln Schuld trug und Ace letztlich in Gefahr gebracht hatte. Es hatte sich angefühlt, als ob er dem Anderen näher gewesen war als sonst und dieses Gefühl von Nähe war ihm unangenehm gewesen. Aber vielleicht hatte er das ganze einfach nur falsch interpretiert. Wenn es zwischen ihren Kräften tatsächlich eine Verbundenheit gab, dann könnte er Ace darüber vielleicht helfen. Vielleicht könnte er Ace ein Zeichen schicken, damit dieser wusste, dass er sich um ihn kümmerte und nicht aufhörte zu kämpfen. Einen Versuch war es jedenfalls wert. Viele andere Möglichkeiten hatte er ohnehin nicht.   Diesen Entschluss gefasst verwandelte Marco sich augenblicklich in seine Phönix Form. Er setzte sich so nah an den Körper des Anderen, wie er nur konnte und breitete einen seiner Flügel behutsam über diesem aus. Seinen Kopf legte er vorsichtig auf die Brust des Schwarzhaarigen. Der Körper des Jüngeren fühlte sich unglaublich warm an. Ob das an dessen Teufelskräften lag? Es war keine unangenehme Wärme. Sie war irgendwie… beruhigend. Marco schloss seine Augen und konzentrierte sich auf dieses neuartige Gefühl. Er spürte, wie sein mystisches Feuer auf das fremde Feuer des Jüngeren traf und in diesem Moment fühlte er in sich eine, ihm bis zu diesem Zeitpunkt unbekannte, Sehnsucht aufsteigen. Diesmal war nichts Unangenehmes an diesem Gefühl. Im Gegenteil, die Verbundenheit zwischen seinen Kräften und denen von Ace fühlte sich irgendwie richtig an.   Die Anwesenheit des Phönixes schien auch Ace zu beeinflussen. Sein Atem ging gleichmäßiger. Obwohl er noch immer bewusstlos war, spürte er die ihm seltsame, fremde Präsenz auf sich. Sein Körper entspannte sich merklich. Dieses Gefühl war wunderschön. Erleichterung durchfloss seinen Körper und eine seltsame Wärme breitete sich in ihm aus.   Und dann spürte er wieder diese ihm bekannte Kraft und er merkte, wie sie ihn zu beeinflussen begann. Es war, als ob die Lähmung aus seinem Körper gezogen wurde. Etwas von außerhalb drang in seinen Körper ein und vertrieb das Gift in diesem. Es war das gleiche Gefühl wie bei seinem Trainingsversuch. Es war Marco. Das mystische Feuer des Anderen durchflutete ihn und er nahm es bereitwillig in sich auf. Noch nie zuvor hatte er etwas Vergleichbares empfunden wie in diesem Moment.   Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er im nächsten Moment aus seiner Bewusstlosigkeit aufwachte und den Phönix neben sich liegen sah. Es lag noch immer ein Schleier über seinem Blick, der ihn nur verschwommen sehen lies, aber er war sich sicher, dass es Marco war, der hier bei ihm lag. Der Ältere hatte ihn beschützt. Obwohl er so ein Idiot gewesen war und sich in Gefahr gebracht hatte, hatte Marco ihn nicht aufgegeben. Er wollte seine Hand heben und das mystische Tier neben sich damit berühren, aber er hatte nicht genug Kraft dafür. Das alles schien ihm wie ein Traum. Der Phönix strahlte eine angenehme Wärme aus und leuchtete in einem wunderschönen Blauton. Der mystische Vogel strahlte Leben aus und eine wohltuende, behagliche Aura umgab ihn. Ace fühlte sich geborgen. Am liebsten hätte er seine Augen erneut geschlossen und dieses Gefühl für immer zu behalten, aber in ihm stieg der Drang sich bemerkbar zu machen um dem Phönix zu zeigen, dass es ihm besser ging und er sich keine Sorgen mehr machen musste.   Er öffnete seinen Mund einen Spalt breit und sog die warme Luft die ihn umgab ein. Er wollte etwas sagen, aber ihm kamen nicht die richtigen Worte in den Sinn. Es fiel ihm schwer einen klaren Gedanken zu fassen, so intensiv waren die Gefühle, die ihn im Moment in Beschlag nahmen.   Marco, durch die ungewöhnliche Regung des Körpers unter sich, alarmiert, öffnete seine Augen und sah den Jüngeren an. Als er merkte, dass Ace wach war, hob er blitzartig seinen Kopf. Er wollte den Jüngeren gerade fragen, wie es ihm ging, als dieser endlich die Worte gefunden hatte, die er gesucht hatte und mit einem friedlichen Lächeln zu ihm sagte: „Du bist wunderschön.“ Marcos Augen weiteten sich bei diesen Worten, doch Ace fügte noch mit schwacher Stimme hinzu: „Deine Nähe fühlt sich unglaublich gut an.“. Das war zu viel für den Älteren, er machte einen Satz von Ace weg und verwandelte sich im selben Moment in seine menschliche Gestalt zurück. Er hielt einen seiner Arme defensiv vor sein Gesicht und sah den Jüngeren entgeistert an.   Für seine seltsame Reaktion fing er sich ein schwaches Lachen ein. „Auch so bist du noch… noch…“ wollte Ace erneut etwas sagen, doch dann musste er Husten. Auf Grund dieser Unterbrechung gab er es auf seinen Satz zu vollenden, aber er wusste, dass er genug gesagt hatte. Seine Augen fühlten sich bereits wieder unsagbar schwer an und so schloss er sie erschöpft, bevor er in einen ruhigen Schlaf sank.   Marco versuchte die seltsame Situation in seinen Gedanken zu verarbeiten. Aber er beschloss, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für so etwas war. Außerdem war Ace nicht bei Sinnen gewesen, als er diese Worte gesagt hatte, also sollte er ihnen keine allzu große Bedeutung zusprechen.   Er begab sich wieder an die Seite des Anderen um zu überprüfen, wie es diesem ging. Seltsamerweise schien der Körper des Jüngeren sich entspannt zu haben. Ob das Gift so schwach gewesen war, dass es schon nicht mehr wirkte? Vorsichtig nahm er das Tuch von der Wunde an Aces Schulter. Die Entzündung war zurückgegangen. Seltsam. Konnte so etwas überhaupt so schnell wieder vergehen? Es war egal. Er wollte nicht darüber nachdenken, was möglich war und was nicht. Das wichtigste war, dass es Ace besser ging, sagte er sich, während der die Wunde des Jüngeren erneut verband.     ++++++   Hah, damit wäre die (vermutliche) Hälfte der Story erreicht =). Wobei dieses Kapitel ein bisschen kürzer geraten ist, als die Anderen. Aber was soll‘s. Ich hoffe es hat dennoch gefallen x3.   Alena Kapitel 5: Vertrauen -------------------- Phoenix Flames Kapitel 5: Vertrauen   Einige Tage vergingen. Ace ging es von Tag zu Tag besser und auch der Sturm hatte sich nach einiger Zeit verzogen. Aces Wund war noch nicht komplett geheilt, aber der Heilungsprozess war ungewöhnlich weit fortgeschritten. Obwohl Marco sich nicht sicher war, wie die Wunde so schnell heilen konnte, war er froh. Er würde ihn zurück zur Moby Dick bringen können, ohne, dass ihm etwas Schlimmes passierte.   Der Schwarzhaarige schlief noch immer und Marco saß neben ihm, streifte mit seiner Hand vorsichtig durch Aces dickes, schwarzes Haar. Er konnte sich nicht vorstellen, was er gemacht hätte, wenn Ace etwas passiert wäre. Aber obwohl es dem Jüngeren jetzt besser ging hatte er trotzdem Angst davor ihrem Vater gegenüber zu treten. Vor allem, da er dann die Fehler die er gemacht hatte und die Tatsache, dass er sich Whitebeards Willen wiedersetzt hatte gestehen müsste. Er war sich sicher, dass sein Verhalten nicht ungestraft bleiben würde, aber er wusste auch, dass er jegliche Art von Strafe verdient hatte.   Er seufzte. In seine Gedanken vertieft merkte er nicht, dass der Schwarzhaarige mittlerweile aufgewacht war. Mit einem leisen Räuspern machte dieser den Älteren schließlich auf sich aufmerksam. Das Geräusch lies Marco zusammen zucken und er zog sofort seine Hand zurück. „Ace!“ Er sah den Jüngeren besorgt an. „Geht es dir besser?“ Der Andere lächelte unsicher. „Viel besser. Ich glaube nicht, dass wir noch länger hier bleiben müssen.“ Sein Blick war verlegen zur Seite gerichtet und so entging ihm fast das zustimmende Nicken des Älteren.   Sie beschlossen also aufzubrechen. Und obwohl Ace sich kleinlaut dagegen wehrte bestand Marco darauf ihn den Weg zu ihrem Schiff zu tragen. Zum Einem würde es dann schneller und gefahrloser gehen, weil sie nicht durch die Insel gehen mussten und zum anderen machte er sich noch immer Sorgen um den Zustand des Jüngeren.   Nach kürzester Zeit erreichten sie schließlich die Mini Moby Dick, welche das Unwetter relativ gut überstanden zu haben schien. Marco legte Ace in eines der verfügbaren Betten und machte sich dann daran das kleine Schiff in Gang zu setzen. Als er alles erledigt hatte ging er zurück zu Aces Zimmer und stand für eine Minute unschlüssig vor der Tür. Dann jedoch betrat er den Raum und setzte sich auf einen Stuhl neben das Bett. Der Schwarzhaarige schien in seine eigenen Gedanken vertieft zu sein und starrte abwesend an die Decke. Marco seufzte und entschied sich dann dazu zu sagen, was ihm auf dem Herzen lag. „Es tut mir leid, Ace.“ Der Angesprochene drehte seinen Kopf und sah Marco direkt in die Augen, sagte aber nichts zu dessen Entschuldigung. Irgendwie fiel es ihm schwer einen klaren Gedanken über die Angelegenheit zu fassen. Einerseits war er Marco für dessen Hilfe unendlich Dankbar, aber andererseits konnte er dessen Verhalten von bevor sie die Insel betreten hatten noch immer nicht verstehen. Zudem fühlte er sich noch immer furchtbar dafür, dass er überhaupt erst in eine solche Lage geraten war.   Der Blick des Älteren war besorgt. „Ich wollte dich nicht in Gefahr bringen, ich wollte nur... ich wollte dich nur beschützen. Irgendwie sind bei mir wohl ein paar Sicherungen durchgebrannt.“ Er lachte schwach. „Es tut mir Leid, dass ich so furchtbare Sachen gesagt habe, wirklich. Was passiert ist, ist ganz allein meine Schuld, ich werde die volle Verantwortung dafür übernehmen.“ Ace schüttelte langsam seinen Kopf, doch Marco ignoriere diese Regung und fügte noch hinzu: „Ich habe komplett versagt...!“ Dann senkte er seinen Kopf und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Dies war ein Eingeständnis von Schwäche, welches Ace von dem Älteren niemals erwartet hätte. Unsicher hob er seine Hand und legte sie auf Marcos Arm. Eine beruhigende Geste, welche ihre Wirkung nicht verfehlte. Der Blondhaarige sah auf, sein Blick war reuevoll auf den Jüngeren gerichtet. „Mach dir keine Sorgen. Paps wird es bestimmt verstehen.“ Sagte dieser und beschloss in diesem Moment seine persönlichen Gefühle und Gedanken über die ganze Sache fürs erste für sich zu behalten, denn auch er machte sich mehr Sorgen darüber, was Whitebeards Reaktion sein würde.   Den Rest der Fahrt redeten sie kaum noch miteinander. Als sie das Hauptschiff schließlich erreichten hörten sie schon von weitem den Tumult den ihr Eintreffen auslöste. Nachdem sie angelegt hatten, half Marco dem verletzten Ace in dem er ihn abstützte. Auf dem Hauptschiff angekommen, kam sofort einer der Schiffsärzte und nahm sich Ace an. Im nächsten Moment stürmten Vista, Thatch und einige weitere Mitglieder ihrer Piratenbande auf Marco zu. „Was ist passiert?!“ „Wo wart ihr so lange?!“ „Was ist mit Ace los?“ Die besorgen Freunde redeten schnell und durcheinander auf Marco ein und dieser musste sie erst einmal beschwichtigen. „Wir sind auf ein paar Probleme gestoßen, aber es ist alles in Ordnung...“ sagte er wage und sah sich nervös um ob Whitebeard sie ebenfalls empfangen hatte. „Paps hat gesagt es ist alles in Ordnung, weil es schließlich du bist, der weg ist. Aber ihr habt so lange gebraucht, dass wir uns trotzdem Sorgen gemacht haben. Und dann kommt ihr nach Tagen wieder und Ace ist verletzt... was ist da draußen passiert Marco?“ Fragte Thatch ihn in einem eindringlichen Ton. Marco jedoch lächelte als Antwort nur schwach und sagte dann ausweichend. „Ich muss zu Paps.“ Er machte sich sogleich auf den Weg zu diesem und lies seine Freunde verwirrt zurück. Thatch und Vista warfen sich einen verwunderten Blick zu und zuckten dann mit den Schultern. Früher oder später würden sie schon erfahren, was passiert war.   Da Ace ihm sofort entrissen worden war, würde er ihrem Vater nun alleine gegenüber stehen müssen, aber er wusste, dass er die Sache nicht hinauszögern konnte. Whitebeard würde sofort wissen wollen, was passiert war und umso länger er sich davor drücken würde, umso schwerer würde es ihm fallen. Dies war das erste Mal das er sich den Befehlen seines Vaters wiedersetzt hatte. Er befürchtete dessen Reaktion und hoffte nur, dass zumindest Ace keine Schuld zugesprochen werden würde. Da das, was passiert war ganz alleine sein Fehler gewesen war, würde er die Strafe dafür ganz alleine auf sich nehmen.   Whitebeard saß auf seinem gewohnten Platz und beäugte den herannahenden Marco mit einem kritischen Blick. Als der Blondhaarige schließlich direkt vor seinem Vater stand senkte er seinen Blick. In den darauf folgenden Minuten erzählte er Whitebeard dann alles was geschehen war, ohne auch nur ein Detail auszulassen. Der alte Mann hörte sich alles an, ohne seinen Sohn zu unterbrechen. Schließlich beendete Marco seinen Bericht mit den Worten: „Es war meine Schuld. Ich habe deine Befehle missachtet und Ace in Gefahr gebracht, er... er kann nichts dafür...“ Er schluckte hörbar und sah seinem Vater dann direkt in die Augen. „Für was es wert ist... es tut mir wirklich Leid was passiert ist...“ Dann senkte er seinen Blick wieder. Whitebeard schien für einen Moment zu überlegen, doch dann sagte er schließlich: „Das Wichtigste ist, dass meine beiden Söhne unbeschadet zurück gekehrt sind.“ Marco hob seinen Kopf und sah seinen Vater überrascht an. „Aber...“ wollte er gerade wiedersprechen, schließlich war eben genau das nicht eingetreten. Schließlich war Ace ja zu Schaden gekommen, doch als er den Blick des älteren Mannes sah stockte er. Dieser Blick ließ keine Wiederworte zu. „Ich werde später mit Ace reden. Du solltest dich ausruhen, jetzt da ihr wieder hier seid können wir endlich weiter, wir waren hier schon lange genug.“ Marco warf seinem Vater einen dankbaren Blick zu und nickte dann kurz bevor er den Platz verlies um wie ihm geheißen sein Zimmer aufzusuchen. Er konnte nicht fassen, dass das alles war, was Whitebeard zu der Sache sagen wollte. Er hatte mit einer Strafe gerechnet, er hatte mit allem gerechnet, aber hiermit nicht...   Als Whitebeard später an diesem Abend Ace auf der Krankenstation besuchte, berichtete dieser ihm in etwa das gleiche, wie Marco zuvor. Und auch der Schwarzhaarige versuchte die Schuld auf sich zu nehmen. Doch Whitebeard erzählte ihm das gleiche wie er zuvor auch zu Marco gesagt hatte. Der Schwarzhaarige schwieg darauf hin. „Vielleicht solltest du lieber mit Marco darüber reden.“ Whitebeard nickte in Richtung Tür und zwinkerte Ace dann zu. „Ich erzähl auch keinem, dass du abgehauen bist.“ Ace sah seinen Vater dankbar an und ging dessen Aufforderung sofort nach. Als er den Raum verlassen hatte, lag auf Whitebeards Gesicht ein zufriedenes Schmunzeln.   Der Schwarzhaarige ließ sich Zeit dabei Marcos Zimmer zu erreichen. Seine mittlerweile verarztete Wunde machte ihm kaum noch Probleme. Der Arzt der ihn behandelt hatte, hatte gesagt, dass er es ziemlich verwunderlich war, wie schnell seine Wunde verheilt war, doch nachdem Ace ihm wage von der Sache mit Marco erzählt hatte, hatte er gesagt, dass Teufelskräfte schon immer ein Rätsel waren und das Ganze gut und gerne damit zusammenhängen könnte.   Jetzt jedoch, nachdem er mit seinem Vater gesprochen hatte, hatte Ace nur noch den Wunsch sich bei Marco zu entschuldigen. Er war davon überzeugt, dass das was passiert war seine Schuld gewesen war. Hätte er nicht überreagiert und sich alleine auf den Weg gemacht wäre nie etwas passiert. Er hasste sich für seine Schwäche. Er hasste sich dafür, dass er sich letztlich doch auf den Älteren hatte verlassen müssen. Dabei hatte er ihn doch nur beeindrucken wollen.   Als er letztlich Marcos Tür erreichte klopfte er zaghaft daran und hörte den Älteren sogleich ein „Komm rein.“ von innen rufen. Unsicher öffnete er die Tür und erblickte Marco, der über irgendwelchen Papieren gebeugt an seinem Schreibtisch saß. Der Blondhaarige hob seinen Kopf um zu sehen, wer ihn um diese Uhrzeit noch aufsuchte. Als er Ace erkannte sprang er sofort aus seinem Stuhl auf und machte ein paar Schritte auf den Jüngeren zu. „Ace...! Geht es dir besser? Darfst du schon wieder raus?“ Er besah den Schwarzhaarigen misstrauisch. Dieser antwortete auf diese Frage mit einem beleidigten Blick. Dass Marco als erstes direkt andeutete, dass er erneut etwas Falsches gemacht hatte, machte die derzeitige Situation nicht besser. „Ich wollte mit dir reden.“ Sagte der Schwarzhaarige schließlich leise, noch immer unschlüssig vor der Tür stehend. „Komm erst mal rein Ace.“ Mit diesen Worten zog Marco den Jüngeren in den Raum und schloss die Tür hinter ihm. „Ich wollte auch mit dir reden, aber ich dachte du brauchst vielleicht erst mal ein bisschen Zeit um dich… auszuruhen.“ Für einige Minuten standen sie sich unschlüssig gegenüber, dann räusperte Ace sich. „Ich wollte mich bei dir bedanken.“ Sagte er schließlich und sah den Älteren unsicher an. Noch bevor dieser ihm wiedersprechen konnte, fügte der Schwarzhaarige hinzu. „Ich weiß du willst bestimmt wieder sagen, dass es ohnehin deine Schuld gewesen war. Aber das stimmt nicht… schließlich warst es nicht du der einfach abgehauen war, sondern ich…“ Die Zweifel nagten an ihm. Marco konnte es in den Augen des Jüngeren sehen. „Ich hab uns und unsere Mission in Gefahr gebracht und das wegen solch schwacher Gegner, nur weil ich mir selbst und dir unbedingt beweisen musste wie fähig ich doch bin.“ Er lachte bitter auf. „Man hat ja gemerkt wie fähig ich bin.“ Und dann fügte er noch leise hinzu: „Ich sollte gar nicht mehr hier sein…“ Diese Aussage schockierte den Älteren. Er hatte nicht gedacht, dass Ace so extrem über die ganze Sache dachte. Sie hatten beide Fehler gemacht. Aber letzten Endes hatte er die Situation mit seinem abweisenden Verhalten provoziert gehabt.   Nicht die richtigen Worte findend ging Marco einen Schritt auf den Jüngeren zu und legte seine Arme um ihn. Daraufhin zog er ihn in eine Umarmung zu sich und sagte leise: „Ich bin froh, dass du hier bist und ich würde auch nichts daran ändern wollen. Was passiert ist, war nicht allein deine Schuld… und was ich zu dir gesagt hatte war wirklich idiotisch gewesen. Ich wollte dich beschützen, aber letztlich ist genau das Gegenteil eingetroffen…“ Ace ließ die Umarmung zu. Die Worte des Älteren hatten eine beruhigende Wirkung auf ihn. Zum ersten Mal seit sie auf diese Mission gegangen waren fühlte er sich endlich wieder sicher und als ob er genau am richtigen Ort war. „Es tut mir leid, Ace.“ Der Jüngere schloss seine Augen und lächelte zufrieden. „Mir tut es auch leid.“ Und in diesem Moment waren die Zweifel, welche er zuvor verspürt hatte wie weggeblasen.       ++++++   Argh, es tut mir unglaublich Leid. Das Kapitel hätte schon vor Monaten kommen müssen…! Ich weiß gar nicht… 3 Monate ist das letzte Kapitel her. Wenn man einmal was vernachlässigt x_x. Ich hab die ganze Zeit an LtP weiter geschrieben und random OS‘… und das hier immer wieder vor mir her geschoben. Ich weiß gar nicht warum D:. Ich geh mich schämen und… hoffentlich dauert Kapitel 6 nicht wieder so lange x_x;   Alena Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)