Maskierter Morgen von Varlet ================================================================================ Kapitel 3: [File 3] Identitäten ------------------------------- Mit schnellen Schritten ging Shinichi zum Polizeirevier. Warum kam er eigentlich nicht selber auf die Idee? Wahrscheinlich war es einfach zu naheliegend, sodass es ihm nicht einfiel. Während er die Straße entlang ging, sah er sich mehrfach um. Man konnte schon fast meinen, er sei paranoid. Aber bei unbekannten Männern, die solche Gefühle in ihm auslösten, musste er vorsichtig sein. „Ist Inspektor Megure da?“, wollte der Oberschüler im Erdgeschoss des Polizeireviers wissen. „Einen Moment bitte, ich sehe nach.“ Der Oberschüler nickte. „Der Inspektor ist oben in seinem Büro. Du kannst zu ihm, wenn du möchtest“, lächelte die Frau. „Danke“, gab der Detektiv von sich und ging zu den Fahrstühlen. Hoffentlich konnte er den Inspektor dazu bringen, ihm irgendwas zu sagen. Eigentlich sollte es ja klappen, bei den guten Kontakten, die er hatte. Nur konnte immer irgendwas dazwischen kommen. Hielt der Inspektor die Männer auch für viel zu gefährlich, dann würde es schwer sein, an ihre Daten zu kommen. Er musste es einfach nur versuchen. „Hallo.“ „Hallo“, grüßte Shinichi den jungen Inspektor zurück. Bisher hatte Shinichi nicht so viel mit Takagi zu tun gehabt, es war nur ein Fall, an dem sie zusammen arbeiteten – eher er arbeitete daran, während ihm der Inspektor interessiert zu sah. Man merkte sofort, dass Takagi Feuer und Flamme für den Schülerdetektiv war. Aber das war jetzt egal. Jetzt musste er Megure überzeugen, aber dafür hatte er schon Argumente. Und selbst wenn er die nicht hatte, er würde es schaffen. Gemeinsam mit Inspektor Takagi ging der Oberschüler zu dem großen Bürokomplex, in welchem die ganzen Polizisten und die Inspektoren saßen. Takagi ging vor und setzte sich an seinen Schreibtisch, während Shinichi zum Arbeitsplatz des Inspektors ging. Da Megure, trotz des gleichen Titels, höher gestellt war, befand sich sein Schreibtisch ein wenig abseits und getrennt von denen, der anderen. Shinichi trat näher heran, klopfte anschließend kurz auf den Schreibtisch und sah zum Inspektor. „Guten Morgen, Inspektor Megure“, grüßte er den Älteren. „Ah, Shinichi. Guten Morgen. Was kann ich für dich tun?“, wollte er wissen. „Wenn du auf einen neuen Fall hoffst, dann hab ich keine guten Nachrichten für dich. Momentan ist die Lage ruhig.“ „Hört sich nicht schlecht an“, entgegnete Shinichi. Wenigstens gab es am Wochenende keine ermordeten Menschen. Auch wenn es eigentlich sein Beruf war, so war er froh, wenn die Lage ruhig blieb. „Aber das ist nicht das, weswegen ich hier bin.“ „Worum geht es?“ „Erinnern Sie sich an den gestrigen Fall in der Achterbahn?“ Megure nickte. Er war zwar alt, aber seine Erinnerungen waren nicht schlecht. Außerdem hatte er noch am frühen Morgen die Akte über den Fall weitergegeben. „Ich würde gerne wissen, wer die zwei Männer waren, die mit uns in der Achterbahn saßen“, sprach Shinichi. „Du meinst bestimmt die beiden Geschäftsmänner“, murmelte Megure. „Inspektor?“, eine weibliche Stimme trat näher an den Schreibtisch heran. „Entschuldige bitte, Shinichi“, sagte der Angesprochene ruhig und sah auf die Frau. „Was gibt es?“ „Inspektor Shiratori möchte Sie gerne sprechen. Es geht um eine Akte.“ Megure seufzte leise auf. „Ich kann mir schon denken, um was es geht“, gab der Ältere von sich und stand auf. Er sah auf Shinichi. „Am besten du gehst zu Inspektor Takagi, er kümmert sich um die Nachbearbeitung der Akte des Falls.“ Ruhig nickte Shinichi. Aber das Thema um eine andere Akte interessierte ihn schon. Nur konnte er nicht ein weiteres Mal – was er oft tat, mit der Tür ins Haus fallen. Erst einmal waren die Männer in Schwarz wichtig. Der Oberschüler blickte zu den einzelnen Schreibtischen, ehe er an einem den Inspektor entdeckte. Takagi war nicht gerade auffällig, viel eher schien er sich zwischen seinen Akten zu verstecken, der Kopf war nach unten gebeugt, zeigte, dass er nicht gern angesprochen werden wollte. Vielleicht ein Schutzmechanismus? Aber warum? Als Polizist sollte und durfte er keine Angst haben, aber irgendwas hatte er an sich. „Inspektor Takagi?“ „Hmm?“, der Angesprochene sah von seinen Akten nach oben und blickte Shinichi geradewegs an. „Ach du bist das, Shinichi.“ „Entschuldigen Sie, dass ich Sie so einfach störe“, fing Kudo an. „Es geht um den Fall von gestern Abend im Tropical Land.“ „Davon hab ich schon gehört. Der Fall mit der Achterbahn, richtig?“ Shinichi nickte. „Du hast den Fall souverän gelöst“, lächelte Wataru. „Wie kann ich dir damit nun helfen? Bitte sag mir nicht, dass du dich bei den Schlussfolgerungen geirrt hast.“ „Was? Nein natürlich nicht“, gab der Schülerdetektiv von sich. „Gott sei Dank“, stieß Takagi aus. Die Erleichterung war ihm ins Gesicht geschrieben. Shinichi hob die Augenbraue. Für einen Polizisten hatte er wirklich schwache Nerven. Ob er damit weiter kommen würde? Fraglich. „Es geht um die zwei Männer, die auch vor Ort waren. Sie wurden für die Täter gehalten und sagten andauernd, dass sie nichts damit zu tun hätten“, fing Shinichi an. „Ich müsste ganz dringend wissen, wie die beiden Männer heißen. Ich weiß, eigentlich dürfen Sie keine polizeilichen Angaben weitergeben, aber da ich bei dem Fall dabei war und es sehr wichtig ist, könnten Sie doch eine Ausnahme machen.“ „Shinichi, ich…“, murmelte Takagi. Er hatte ein ungutes Gefühl und sah zu dem Aktenstapel, den er heute noch vor sich hatte. „Wofür brauchst du denn die Angaben?“ „Nun ja, wissen Sie…“, nun musste sich der Detektiv etwas Einfallen lassen. Er wusste, dass es nicht einfach werden würde, aber trotzdem musste er eine Angabe machen, wofür er es brauchte. „Ich arbeite momentan an einem anderen Fall und es könnte sein, dass die beiden Männer Zeugen sind. Das müsste ich noch einmal überprüfen, konnte die Beiden aber bisher nicht kontaktieren. Und da Sie nun einmal ihre Angaben haben, dachte ich, dass wir kooperieren könnten.“ Der Inspektor runzelte die Stirn, stand dann aber auf. „Inspektor Megure würde es wohl auch machen“, murmelte Wataru. „Ich kann dir aber nicht die Akte mit nach Hause geben. Komm mal mit.“ „Danke“, lächelte der Oberschüler. Am Kopierer stehend, legte Takagi die Akte auf die Auflage. „Was soll das hier werden, Takagi?“ Erschrocken drehte sich der Angesprochene um. „Inspektorin Sato...?!“ „Ich habe Sie gefragt, was Sie da machen“, gab die junge Frau von sich. „Ich…eh…ich…ich wollte nur eine Seite kopieren“, antwortete der Gefragte. „Eine Seite einer Akte?“, sie stemmte die Arme in ihre Seiten und sah den Inspektor streng an. „Sie wissen aber schon, dass die Akten streng vertraulich sind“, fügte sie an, ehe ihr Blick zu Shinichi wanderte. „Ja, natürlich“, nickte Wataru. „Aber das ist etwas Anderes. Der Junge ist Shinichi Kudo, Sie haben doch bestimmt schon von ihm gehört, er ist ein Schülerdetektiv und wird von Inspektor Megure zu einigen kniffligen Fällen gerufen. Er war bei dem Fall, um den es in der Akte geht, anwesend und löste ihn. Ich dachte, es wäre nicht schlimm, wenn er die Seite bekommt, er war schließlich dabei.“ „Trotzdem. Es geht nicht, dass Sie ihm irgendwas aus der Akte geben“, warf Miwako erneut ein. „Ich kann ja Ihre Einwände verstehen“, fing Shinichi an. „Aber bei mir müssen Sie sich wirklich keine Sorgen machen. Ich brauche lediglich nur eine Information über die beteiligten Zeugen“, fügte er an. „Es geht hier um das Prinzip. Wenn wir einmal etwas Herausgeben, werden andere auch kommen und irgendwas von uns wollen. Wir können nicht andauernd eine Ausnahme machen. Kinder sollten sich nicht in die Arbeit von Polizisten einmischen. Das ist nicht eure Aufgabe. Detektiv hin oder her. Du bist noch minderjährig und damit hast du hier nichts zu suchen. Mach erst die Schule fertig, studier oder mach eine Ausbildung bei der Polizei, aber versuch nicht als Kind zu verstehen, wie ein Täter handelt“, gab die Ältere von sich. „Ach kommen Sie, Inspektorin Sato“, seufze Takagi. „Es ist doch nur dieses eine Mal. Außerdem bin ich mir sicher, dass Inspektor Megure es auch erlauben wird.“ „Nur weil Sie glauben, dass es der Inspektor macht, heißt es nicht, dass er es wirklich tut“, entgegnete Miwako ruhig. „Inspektorin Sato, ich weiß, Sie sind noch nicht so lange in unserem Dezernat, aber egal, welchen Polizisten Sie hier fragen, jeder wird Ihnen sagen, dass wir Shinichi Kudo vertrauen können“, sprach Wataru. „Sind Sie eigentlich ein Polizist oder ein Fan von dem Jungen?“, wollte die Frau von ihrem Kollegen wissen. „Bitte? Ich bin natürlich Polizist, aber ich…“, murmelte er leise. Shinichi seufzte auf. So viel Wirbel um die Sache wollte er nun wirklich nicht machen. Miwako schüttelte den Kopf. „Wissen Sie was? Tun Sie, was Sie nicht lassen können, aber wenn irgendwelche Probleme dabei auftauchen, halten Sie den Kopf hin.“ „Machen Sie sich keine Sorgen. Es wird keine Probleme geben“, lächelte der Inspektor und drückte auf den ‚Kopieren‘-Knopf. „Tut mir Leid“, entgegnete Shinichi leise, als Miwako endlich von ihnen abließ. „Ach ist schon gut. Sie kriegt sich sicher wieder ein.“ „Ich hab sie bisher noch nie hier gesehen“, sprach Kudo. „Sie ist noch nicht lange im Dezernat, aber sonst ist sie ganz nett. Und sie hat ein gutes Gespür“, schmunzelte Wataru. „Sie scheinen Sie ja sehr zu mögen.“ „Was? Nein, nein“, schüttelte er sofort den Kopf, während er rot im Gesicht wurde. Schnell zog er das Blatt Papier aus dem Kopierer heraus und reichte dieses dem Oberschüler. „Die Seite.“ „Danke.“ Nachdenklich ging Shinichi zurück zur Villa. Nun hatte er alles, was er brauchte. Mit den Namen in der Hand würde er die beiden Männer in Schwarz sicher leicht finden. Ein siegessicheres Grinsen legte sich auf die Lippen des Oberschülers. Trotz des Aufwandes bei der Polizei war er sich seiner Sache sicher. Zu Hause angekommen, suchte er die Bibliothek seiner Villa auf. Sie war groß, man konnte schon sagen, dass sie riesig war. Direkt wenn man reinkam, erkannte man die vielen Büchern. Links und rechts standen mehrere Regale, sogar eine Treppe um eine Etage höher zu kommen. Nicht zu vergessen der große Schreibtisch der im Raum stand. Meistens lagen ein oder zwei Bücher auf diesem, ab und an auch einige Zettel mit Notizen, aber trotz der Tatsache, dass Shinichi bereits eine lange Zeit alleine in der Villa lebte, war sie immer aufgeräumt. Darauf legte er Wert – besonders, wenn es sich um die Bibliothek handelte. Shinichi setzte sich auf den Stuhl des Schreibtisches, legte das Blatt Papier fein säuberlich auf diesem ab und betrachtete es einige Sekunden lag. Knistern lag in der Luft – er war der Wahrheit so nah. Dann blickte er auf die Namen der Zeugen, die Fahrer der Achterbahn: Reiko, Aiko, der Ermordete Kishida, die Täterin Hitomi, Ran, Shinichi und… „Yuudai Manabu, Shigeru Gou“, wisperte Shinichi die beiden Namen. Sie hörten sich so einfach an und trotzdem schien mehr dahinter zu stecken. Der Schülerdetektiv schrieb sich die Namen auf einen Extrazettel, steckte ihn weg und schob das Blatt Papier in die Schreibtischschublade. Jetzt hatte er endlich einen Anhaltspunkt. „Was willst du damit sagen?“ „Ich kann die beiden Männer nirgends finden“, seufzte Shinichi leise. „Wenn du kein Glück hattest, könnte das doch auch einfach nur heißen, dass die Beiden bisher nicht in Erscheinung traten“, entgegnete der ältere Mann. „Hier, halte das mal“, wies er ihn anschließend an und reichte ihm ein Kabel. „Soll das eine neue Erfindung von Ihnen werden, Professor?“ „Aber natürlich“, nickte Agasa. „Aber ich werd dir noch nicht sagen, was es sein wird. Das bleibt eine Überraschung.“ „Ich hoffe, es endet nicht wieder damit, dass Rauch aus Ihren Fenstern qualmt“, warf Shinichi ein. „Erinner mich bloß nicht daran“, murmelte Agasa und nahm das Kabel wieder an sich, ehe er es an die richtige Stelle montierte. „Dann wollen wir mal sehen.“ Agasa drückte den kleinen roten Knopf der Maschine. Es passierte nichts, sodass sie mehrere Sekunden warteten. „Sollte jetzt etwas Passieren?“ „Eigentlich schon“, nickte der Professor. „Ah! Da!“ Doch kaum erklang das Geräusch der kleinen Alarmanlage, an der der Professor arbeitete, erschien auch schon Rauch. „Oh, Mist“, stieß Hiroshi aus, nachdem seine Erfindung in alle Einzelteile zerfiel. Shinichi hob die Augenbraue. „Vielleicht wird es beim nächsten Mal was werden.“ „Vielleicht“, nickte Agasa. „Kommen wir wieder zu den beiden Männern. Wenn du sie nirgends finden kannst, könnte das doch ein gutes Zeichen sein.“ „Nein, so ist das nicht“, gab Kudo von sich. „Ich hab die Beiden über eine Woche gesucht. Sie sind wie vom Erdboden verschluckt. Seit dem Tag im Tropical Land hab ich sie kein einziges Mal mehr gesehen, außerdem…“ „Außerdem? Was ist los, Shinichi?“ „Wissen Sie…“, fing der Detektiv an. „Nachdem ich endlich die Namen der Männer in Schwarz heraus fand, ging ich jede einzelne Akte von mir durch. Das Positive ist, dass die Männer bisher in keinem meiner Fälle aufmerksam wurden. Anschließend suchte ich weiter in den örtlichen Verzeichnissen. Es gibt zwar einige Japaner mit ihren Nachnamen, aber keiner, der auf sie passt.“ „Du willst mir doch nicht wirklich sagen, dass du bei denen zu Hause warst?“ „Doch, so kann man das sagen. Machen Sie sich aber keine Sorgen. Ich war vorsichtig und es gab keine Männer mit dem Vornamen“, antwortete der Detektiv. „Vielleicht haben dich die Menschen angelogen und deine gesuchten Personen waren dort“, warf Agasa ein. „Das hab ich mir auch bereits gedacht und gewartet. Aber weit und breit war kein Mann zu sehen, der denen in der Achterbahn auch nur ähnlich sieht“, seufzte Shinichi. „Daraufhin habe ich mir im Polizeirevier Zugang zur Datenbank verschafft. Sie wissen ja, dass ich den Zugang öfters bekomme, wenn ich für einen Fall recherchiere. Also war es ganz einfach. Aber in ganz Japan existieren keine Yuudai Manabu und Shigeru Gou. Ich hab sogar versucht indem ich die Namen variierte, aber selbst das zeigte keinen Treffer an“, erzählte Shinichi. „Ist das überhaupt möglich?“, wollte der Professor wissen. „Eigentlich nicht. Sie mussten ihre Ausweise vorzeigen, also kann kein Fehler in der Schreibweise der Namen liegen“, antwortete Kudo ruhig, während er sich leicht nach hinten lehnte. „Ich verstehe.“ Der Professor grübelte. „Wäre es möglich, dass die beiden Männer aus dem Ausland stammen?“ „Diese Möglichkeit zog ich auch schon in Betracht…“ „Aber?“, wollte Agasa wissen. „Ich kann die Datenbank auch aufs Ausland ausweiten. Aber auch das ergab keinen einzigen Treffer“, sprach er. „Aber das kann ja nur heißen, dass die Personen gar nicht existieren“, warf Agasa ein. „Und das kann wohl nicht wirklich so sein.“ „Das kann wirklich nicht sein. Aber es kann eine andere Erklärung dafür geben“, entgegnete Shinichi. „Was meinst du?“ „Ihre Identitäten sind gefälscht. Sie müssen gut gefälscht sein, wenn es der Polizei nicht einmal aufgefallen ist“, erklärte der Oberschüler ruhig. „Wenn das wirklich so ist…“, murmelte Agasa. „Ich muss die Beiden so schnell wie es geht, finden. Wer weiß, was hinter ihren falschen Identitäten steckt.“ „Glaubst du nicht, dass es möglich ist, dass sie…vielleicht unter Polizeischutz stehen und sich deswegen ihre Identitäten änderten?“, wollte der Professor wissen. Shinichi schüttelte die Stirn. „Das kann ich mir nicht vorstellen. Sie hätten sie mal sehen sollen. Die stehen bestimmt nicht unter Polizeischutz. Sie haben etwas Böses an sich. Ich bin mir sicher, sie haben irgendwas auf dem Kerbholz, vielleicht haben sie sogar schon einen Mord begangen“, erklärte er weiterhin. „Das wäre ja schrecklich. Und die Polizei weiß nichts über diese Kerle.“ „Das wird sicher nicht alles sein. Man kann keinen Mord begehen, der nicht unentdeckt bleibt. Da muss mehr dahinter stecken, wahrscheinlich sind es sogar mehr als nur diese zwei Personen“, warf Shinichi ein. „Du denkst, es gibt ein ganzes Kartell der Verbrecher?“, wollte Agasa wissen. „Ich kann es nicht ausschließen.“ „Was ist eigentlich mit diesem Mann, der im Tropical Land gestorben ist?“, fragte der Professor nach. „Es sieht alles danach aus, dass es ein Unfall war. Ich hab mich da noch einmal eingeschaltet. Die Gerichtsmedizin kann keine Todesursache von außen feststellen, er kann also nicht ermordet worden sein. Trotzdem hatte ich zunächst das Gefühl, als würden diese Männer dahinter stecken“, Shinichi schüttelte den Kopf. „Wahrscheinlich bin ich schon paranoid.“ „Das glaube ich nicht, Shinichi. Ich kenn dich jetzt schon seit deiner Kindheit und bisher stellte sich dein Gefühl immer als richtig wahr. Wenn du nicht an einen selbstverschuldeten Unfall glaubst, dann wird es bestimmt keiner gewesen sein, auch wenn alles danach ausschaut.“ Agasa überlegte. „Ich hab auch schon weiter überlegt. Wenn ich annehme, dass die beiden Männer nicht alleine arbeiten, dann wäre es doch auch möglich, dass einer von ihnen bei der Gerichtsmedizin oder Polizei arbeitet. Damit könnte aufgeklärt werden, warum ein Mord ausgeschlossen werden kann. Dagegen spricht allerdings, dass die Polizisten sorgfältig ausgesucht wurden. Ich kann mir nicht vorstellen, wer von ihnen mit falschen Karten spielt“, seufzte Shinichi. „Und vielleicht irren wir uns auch, und alles geht mit rechten Dingen vor.“ „Was hast du jetzt vor?“ „Ich weiß es nicht. Ich kann nichts machen, außer abzuwarten“, entgegnete der Oberschüler ruhig. „Irgendwann müssen sie wieder an der Oberfläche auftauchen und wenn sie es machen, werde ich dort sein und heraus finden, wer sie sind.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)