Hundred Shots von -Koichi- (100 Oneshots) ================================================================================ Kapitel 1: Scars - Narben ------------------------- Dieses Kapitel ist für ChiChii, die es sich gewünscht hat x3 Ich hoffe es gefällt dir xD ~*~ Hibbelig wartete Kuina auf den Mann, der ihn schon seit so langer Zeit einfach nur glücklich machte. Allein mit seiner Anwesenheit. Allein mit den vielen kleinen Küssen, die er ihm schenkte. Die Nähe die er ihm gab. Zu Anfang war das ganze nicht so einfach gewesen. Sie Beide waren Männer. Sie Beide waren in bekannten Bands unter einem Label vereint. Während er wartete, dachte er gern an ihre Anfangszeit zurück. Er weiß noch, wie er ihm das erste mal auf der Willkommensfeier begegnet war. Wie sehr er ihn schon allein mit wenigen Bewegungen fasziniert hatte. Sein Gesicht, verschleiert hinter dem Tuch, mit dem ihm jeder sofort erkannte. Sein Markenzeichen. Kuina gab es offen zu, er hatte schon oft gern für die Aufmerksamkeit anderer gelebt, wahrscheinlich war deswegen allein sein Gesicht mit 20 Piercings bestückt. Sie kamen ins Gespräch, im Laufe der Zeit, es waren jetzt immerhin 2 Jahre, lernten sie sich immer besser kennen. Es freute ihn jedes mal, wenn Takemasa seine Aufmerksamkeit, allein ihm widmete. Wenn er einfach auf seinem Schoss saß, ihm liebevolle Worte zu murmelte. Schon zu Anfang liebte er diese Augenblicke. Es gab ihm diese Illusion. Und später wurde aus der Illusion etwas Wahrhaftiges. Er liebte Takemasa. Takemasa begann auch ihn zu lieben. Es war einer dieser Nächte, in denen man mit Freunden zusammen saß und ein gutes Essen genoss, natürlich auch ein paar Gläser Sake. Er würde diese Nacht nie vergessen, wie könnte er auch? Jetzt waren sie bereits 4 Monate zusammen. Vier Monate in denen Kuina glücklicher war, als er es je für möglich gehalten hätte. Grinsend hüpfte er von dem Fensterbrett hinunter, zündete sich eine Kippe an und blickte auf das Essen, das er vorbereitet hatte. Er kochte nicht wirklich oft und wahrscheinlich würde man ihm in einem 4 Sterne Restaurant auch keine Stelle anbieten, aber für Takemasa hatte er sich wirklich mühe gegeben. Er wollte ihm was gutes tun, nachdem er als Inhaber von BP Records und Manager von zwei Bands, seiner eigenen und Royz, so viel zu tun hatte. Keine 5 Minuten später klingelte es auch schon an seiner Tür. Und auch wenn sie jetzt schon ein paar Monate zusammen waren, konnte er nicht verhindern, dass er wie ein kleines Kind, welches das schönste und tollste Geschenk zu Weihnachten bekam, zur Tür rannte und den Türsummer betätigte. Er konnte ihn schon von unten heraufkommen hören. Das leise Schnaufen, das ihn immer wieder zum Kichern brachte. Warum er nicht den Fahrstuhl nahm war ihm Schleierhaft. Immer wenn er zu ihm kam, hatte er weder eine Maske auf dem Gesicht noch ein Tuch davor. Er liebte das Gesicht des anderen und es war etwas besonderes für ihn, einer der wenigen zu sein, der ihn sehen konnte, wie er war, natürlich, in seiner reinsten Form. Sobald Takemasa lächelnd vor seiner Tür stand, zog er ihn zu sich heran, hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. "Hey", wisperte er leise. "Hey." "Ich hab gekocht", kicherte Kuina leise, wobei er ein skeptisches Augenbrauen heben von dem anderen erntete. "Und die Küche lebt noch ja?" Irgendwas war anders. Er konnte es nicht beschreiben, aber Takemasa schien ein wenig in Gedanken versunken, nicht wirklich hier bei ihm angekommen zu sein. Vielleicht hätte er nachfragen sollen. Aber wenn er gewusst hätte, was noch kommen würde, dann hätte er mit Sicherheit das Bett heute nie verlassen. Er zog ihn hinein, tischte ihm das Essen auf, wo er selbst überrascht war, wie genießbar es war. Lang lebte KouD, der ihm am Telefon einen Schnellkochkurs gegeben hatte. Selbst Takemasa schien es zu schmecken, immerhin verlangte er nach einer zweiten Portion. Aber dennoch wurde Kuina den Gedanken nicht los das etwas nicht stimmte. Takemasa war außergewöhnlich still, redete nur das nötigste, antwortete einsilbig. "Was hast du?", fragte Kuina nach einer weile, nachdem sie sich einfach kuschelnd auf die Couch gesetzt hatten. Aber selbst in dieser Position, wo Takemasa sich an seine Brust geschmiegt hatte, schien er irgendwie... weggetreten. Als wäre er nicht hier bei ihm. Er konnte ein tiefes seufzen von dem anderen vernehmen. Mit einer fahrigen Bewegung, löste sich der Grünhaarige von ihm, blickte eine weile unruhig in dem Raum herum, ehe er sich dann an Kuina wandte. "Ich will dich nicht mehr." Es waren nur 5 Worte. Fünf Worte die einzeln ausgesprochen vollkommen unscheinbar waren. Aber in diesem Zusammenhang, konnten sie einen Menschen in seiner Selbst zerstören. Ungläubig blickte Kuina den Menschen an, der ihm alles bedeutete, für den er ohne nachzudenken seinen rechten Arm oder gar sein Leben gegeben hätte. Und jetzt sagte er, dass er ihn nicht mehr wollte. in dem Moment hatte er das Gefühl, dass sein Herz stehen blieb, die ganze Welt blieb stehen, hörte auf sich zu drehen, während brennende Nadeln in sein Herz stießen. Zitternd saß er da, beobachtete wie sein Freund, der ihn nicht mehr wollte, sich von der Couch erhob. "Das alles wächst mir über den Kopf. Ich bin Inhaber, Manager, auch noch Mitglied einer eigenen Band... Ich hab keine Zeit für einen Freund noch dazu, hab ich gemerkt das du mir nicht so wichtig bist, wie ich es zu Anfang geglaubt habe. Es war eine schöne Zeit, aber, es wäre nicht fair dir weiterhin was vor zu machen", flüsterte er, blickte auf Kuina, der wie erstarrt da saß, nicht einmal merkte wie seine Augen sich mit heißem Salzwasser zu füllen begann. Was sagte er da? Vormachen? Er war ihm nicht mehr wichtig? Er fühlte sich wie betäubt und gleichzeitig war da ein Schmerz, tief in seiner Brust, den er nicht aushalten konnte. "W.. Was sagst du da?", wisperte er leise. Immernoch zitterte er unkontrolliert. Er konnte kaum atmen, der Schmerz, diese Benommenheit. Alles war einfach nur unerträglich. Er wollte aufwachen aus diesem Alptraum. Merkte nicht einmal wie schwer es Takemasa eigentlich fiel. "Hör auf. Es ist vorbei, finde dich bitte damit ab." Das waren die letzten Worte, die er ihm schenkte, ehe er einfach aus seiner Wohnung verschwand. Noch eine ganze Weile starrte Kuina auf den Fleck wo der Mann stand, den er liebte. Er konnte nicht aufhören ihn zu lieben, selbst nach diesen Worten nicht. Dann durchdrang ein Schrei die Stille. Ein Schrei, verzweifelt, am Rande des Wahnsinns, der all seine Verzweiflung, all seinen Schmerz in die Welt hinaus trug und doch, blieb er tief in ihm vergraben. Hinterließ Narben, die niemand mehr schließen würde können. Man konnte sie nicht sehen, aber umso deutlicher spüren. Juni Juli {B]August September Oktober November ~♥~ ♫†ღஜ♥ ~ƸӜƷ Ein halbes Jahr war es jetzt her. Ein halbes Jahr in dem Kuina nun allein war. Man sagte: Die Zeit würde alle Wunden heilen. Dem konnte er nicht zustimmen. Die Wunden blieben. Jede Sekunde, jede Minute, jede Stunde, jeden Tag, jeden Monat... sie verschwanden nie. Mit der Zeit, schützte die Seele den gesunden Menschenverstand. Man tat, wozu man da war, aber das alles konnte er nicht mehr wirklich wahrnehmen. Selbst sein sonst so leidenschaftliches Gitarrenspiel hatte an Bedeutung verloren. Die Narben in seinem inneren meldeten sich immer und immer wieder. Nachts, wenn er allein war, in seinem Bett lag, wünschte er sich nichts sehnlicher als das Takemasa jetzt neben ihm liegen würde. Die Anderen bemerkten die Veränderung. Ihr Gitarrist sprach nicht mehr so viel, lachte seltener. Geschweige denn das er noch richtig schlief oder etwas aß. Meist saß er einfach nur stumm da, blickte auf die Notenblätter, die vor ihm lagen oder einen imaginären Punkt den nur er sehen konnte. Irgendetwas musste geschehen, da waren sie sich alle sicher. An diesem morgen warteten sie geschlossen, bis auf Kuina, auf Takemasa, wollten endlich wissen, warum er Kuina das Herz aus der Brust gerissen und in der Hand zerquetscht hatte. Es dauerte nicht lang, da betrat er schon das Gebäude. Auch Takemasa hatte sich verändert, jeder der 4 war sich einig: Diese Trennung war nicht freiwillig geschehen. "Ey, Takemasa", platzte es aus Tomoya heraus und er ging schnurstracks auf ihn zu. Diesmal würde er ihn sicher nicht so einfach entkommen lassen. Oh nein! Im ersten Moment überhäuften sie ihn mit Vorwürfen, was er sich dabei dachte, Kuina so im Stich zu lassen. Aber dann... veränderte es sich. Takemasa brach vor ihnen zu sammen und was er ihnen erzählte, war einfach schier unglaublich. Kuina saß wie jeden Abend allein auf seiner Couch. Es war bereits Mitternacht und er ließ irgendeinen Horrorfilm laufen, den er nicht wirklich beachtete. Viel zu sehr hatte er sich zurück gezogen in seine eigene kleine Welt. Erst als es stürmisch an seiner Tür klingelte schreckte er auf, blinzelte ein paar mal. Wer war das? Etwa wieder einer seiner Freunde und Bandmember? Schwerfällig erhob er sich, tappste einfach zur Tür hin, betätigte den Summer für unten, ließ seine Wohnungstür einen Spalt breit offen. Sich wieder auf der Couch niederlassend wartete er einfach darauf, das derjenige, der ihn zu so später Stunde stören wollte. Wieder gefangen in seiner eigenen Welt, nahm er nur am Rande war, wie seine Wohnungstür geschlossen wurde, der Besucher sich eilig die Schuhe von den Füßen streifte. Er achtete nicht darauf, wer das Wohnzimmer betrat. Erst als er das Parfum Takemasas riechen konnte, Arme sich um seine Taille schlangen und ein grüner Haarschopf sich an seine Schulter heranschmiegte. "Träume ich?" Seine Stimme klang immer noch gebrochen, er benutzte sie in letzter Zeit einfach zu wenig. "Nein", wisperte Takemasa gegen seinen Hals. "Du träumst nicht mehr länger, ich will dich wieder zurückholen. Das... was ich gesagt hab das war nicht richtig. Es war gelogen. Ich hab es sagen müssen damit ich nicht doch einen Rückzieher mache. Hiyori hat mir gesagt das mit dieser Liebschaft, wie er es nannte zwischen uns, ich dich nur gefährde. Deine Karriere, deine Freunde, du weißt wie das hier in diesem Land mit schwulen ist", seufzte er, umfasste das Gesicht des anderen. "Aber danach hab ich mitbekommen, dass er uns nur auseinander bringen wollte. Ich wusste nur nicht, ob du mich wieder nimmst, ob du mich noch willst, nachdem was ich dir angetan habe! Ich bin ein Arschloch gewesen, ich hätte da nicht drauf hören sollen und deine Freunde haben mir auch ziemlich den Arsch aufgerissen", schmunzele er, umfasste das Gesicht des anderen. "Gib mir noch eine Chance. Lass uns neu Anfangen." Kuina antwortete nicht, sah ihn einfach nur an, ließ sich alles durch den Kopf gehen. Dann zog er ihn in einen Kuss zu sich heran. Und dieser Kuss schloss nach und nach seine seelischen Narben. Es würde noch brauchen, bis sie vollkommen verheilt waren. Aber es war ein Anfang. ~*~ So das wars x3 hoffe es ist nicht gaaanz so doof und einigermaßen gelungen XD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)