Talente und Experten von Schatten_des_Lichts ================================================================================ Kapitel 1: 1tes Viertel: Gutes Spiel ------------------------------------ Adrenalin durchflutete Kagamis Adern, als er ein letztes Mal den Ball in der Luft ergriff. Es gab nichts mehr außer ihm, den Ball und den Korb. Er hörte die Stimmen seiner Kameraden nicht mehr und auch nicht die Schreie der Fans. Er sprang und versenkte den Ball mit all seiner verbleibenden Kraft im Korb. Der Pfiff halte in der Halle wieder. Es war für ihn der schönste Ton des heutigen Abends. Er hörte wie seine Füße synchron mit dem Ball auf dem Fußboden aufkamen und sich die beiden Töne mit dem Pfiff vermischten. In Staunen starrten die Zuschauer auf den Platz. Der erste, der sich wieder fing, war der Schiedsrichter. „S-Seirin gewinnt 121-120 gegen Rakuzan.“ Und dann: Stille, zerreißende Stille; Jubel, überschwänglicher Jubel. Kagami schrie vor Freude. Genauso wie Hyuuga und die anderen Spieler jubelte er, weil sie es geschafft hatten, weil sie allen gezeigt hatten, dass es nicht auf Bekanntheit, sondern Willen ankam. Riko kamen die Tränen und sie viel Teppei um die Arme, der sich auch kaum halten konnte vor Freude, trotz der Schmerzen an seinem Bein. Es war wie ein Traum, ein Traum der war geworden war. Unbemerkt von den anderen Seirin-Spielern, bahnten sich auch über Kurokos Gesicht Freuden Tränen, obwohl sich sein Blick nicht veränderte. Immer noch zittrig durch das Adrenalin, das ihm durch die Venen schoss, versuchte er sie weg zu wischen. Er war noch nie in seinem Leben so Glücklich gewesen, nun vielleicht einmal, aber das war schon lange her. Eine Hand legte sich auf seine Schulter und er sah hinter sich. Akashi stand hinter ihm und nickte ihm zu. „Gutes Spiel, Tetsuya.“ Seine Augen weiteten sich so minimal, dass niemand gesehen hätte, dass sich Überraschung in seinem Blick spiegelte. Hatte er etwa ein Lächeln auf den Lippen seines früheren Kapitäns gesehen? Kuroko drehte sich vollständig zu ihm um. Die Tränen versiegten langsam wieder, doch das Gefühl der Freude und Ektase blieb. Er erblickte die anderen Rakuzan-Spieler an, die nicht so gefasst aussahen wie Akashi. Auf ihren Gesichtern zeichnete sich Schock ab. Sie, die Unterstütz wurden von drei Ungekrönten Königen und dem Kapitän der Generation der Wunder - von vier Spielern mit ungeheurem Talent -, waren wahrhaftig von einer unbekannten Schule übertrumpft worden. Kuroko war das Entsetzen der Spieler gleich, das einzige Wichtige in diesem Moment war Akashi. Es gab in diesem Moment keine Erklärung, warum sie gegen Rakuzan gewonnen hatten, jedenfalls keine Rationale. Er glaubte nicht, dass Akashi sich während des Spiels zurück gehalten hatte, aber es gab irgendeine Ungereimtheit, die er nicht deuten konnte. Vielleicht war es auch zu unglaublich, dass sie gewonnen hatten und er bildete sich nur Ding ein. „Akashi-kun.“ Sein früherer Kapitän schüttelte den Kopf. Wieder dieser Hauch von einem Lächeln auf seinen Lippen. „Nein.“ Diese wenigen Worte konnte man nicht einmal als Gespräch bezeichnen und doch wussten die beiden Spieler genau, was der jeweils andere hatte sagen wollen. Das Phantom lächelte und die Euphorie übernahm schlussendlich die Oberhand. Auf der Zuschauer Tribüne hatten alle das Spektakel, das nicht anders als ein Spektakel beschrieben werden konnte, mitbekommen. Niemand konnte so recht glauben was passiert war. „Hättet ihr das gedacht?“, hauchte Momoi fragend, während sie immer noch gebannt auf das Spielfeld sah, so als erwarte sie das ganze Spiel noch einmal zu sehen. Kise und Aomine saßen in Begleitung ihrer Teams neben ihr und waren unfähig zu antworten. Sie hatten keine Ahnung was passiert war, warum Seirin gewonnen hatte, wo so etwas doch niemand erwartet hatte. Eine Antwort hatte das Mädchen von niemandem erwartet, so war sie erstaunt als plötzlich eine Stimme hinter ihr ertönte. „Irgendetwas ist zwischen Akashi und Kuroko passiert, das wir nie mitbekommen haben.“ Momoi drehte sich um und erblickte Midorima und Murasakibara, die dem Spiel ebenfalls beigewohnt hatten. „Wie meinst du das?“ Midorima sah noch einmal kurz zu den beiden Spielern, ehe er sich entschied seine Vermutung mit den anderen Spielern zu teilen. „Akashi gewinnt immer, das ist sein Leben. Gewinnen ist für ihn etwas wie Atmen, aber er geht trotzdem so locker damit um. Stell dir doch mal vor, dir hätte jemand die Fähigkeit zum Atmen genommen. So muss er sich jetzt fühlen.“ Momoi wusste was Gewinnen für den früheren Kapitän von Teikō bedeutete, doch sie konnte nicht erkennen was daran darauf hindeuteten sollte, dass etwas zwischen Akashi und Kuroko vorgefallen war. Midorima seufzte, obwohl sie eine gute Analystin war stand sie seiner Meinung nach zu oft auf dem Schlauch. „Das bedeutet, es ist nicht schlimm für ihn, wenn er gegen Kuroko verliert.“ Aomine hatte dem Gespräch zusammen mit den anderen Stumm beigewohnt und wollte grade eine Vermutung aussprechen, als ein Lachen durch die ganze Halle schallte. Überrascht sahen sie auf das Spielfeld. Kagami und die anderen sahen erstaunt, aber grinsend, zu ihrem kleinsten Teammitglied. Niemand hätte wohl gedacht, dass sie jemals einen so glücklichen Gesichtsausdruck auf Tetsuyas Gesicht sehen würden. Gewiss, sie hatten ihn schon lachen hören nach einem Spiel, aber das brachte es fast zu einer neuen Dimension. Erleichterung. Euphorie. Ektase. Glück. Befreiung. Kuroko fragte sich, wann er zum letzten Mal so befreit gelacht hatte, so wie jetzt. Vielleicht damals? Er wusste es nicht. Es war ihm egal, nur das Jetzt zählte. Für diesen Moment. Für diesen Augenblick. Kagami streckte schief grinsend seine Faust aus und sah in die blauen Augen seines Gegenübers, die so ungewöhnlich vor Leben sprühten. Ihre Fäuste trafen sich. Hyuuga grinste ihn ebenfalls an und wuschelte ihm kurz durchs Haar und so sehr der Kleinere diese Geste normalerweise hasste, störte sie ihn dieses Mal nicht. „Antreten! Mit einem Ergebnis von 121 – 120 gewinnt Seirin den Winter Cup. Vielen Dank.“ Stolz und mit dem Pokal in der Hand, traten sie der Tribüne entgegen, hoben die Hände und wurden von ihren Fans beglückwünscht. Was konnte sich eine Mannschaft besseres Vorstellen, als von den Fans gelobt zu werden, die sich nicht bedankten, weil man gewonnen hatte, sondern weil das Spiel atemberaubend gewesen war. Alex konnte mehr als stolz auf Kagami sein und dass wusste sie. Wie von selbst streckte sie ihre Faust nach vorne. Es dauerte nicht lange bis Kagami sie erblickte und seine Faust kurzzeitig mit einem riesengroßen Lächeln auf den Lippen zu ihr nach vorne streckte. Schmunzelnd legte sie sich zurück in ihren Sitz, das Spiel war wirklich gut gewesen. Nervenkitzel der extra Klasse. Sie war erstaunt gewesen von dem Kapitän der Generation der Wunder, sie hatte noch nie jemanden so spielen sehen. Auch die ungekrönten Könige waren keinesfalls schlecht gewesen, doch wer sich mit Basketball genauso gut auskannte und so nah am Geschehen gewesen war wie sie, der konnte nur sagen, dass die waren Stars des Spiel Kuroko Tetsuya und Akashi Seijuro gewesen waren. Sie würde die berühmte Generation im Auge behalten. Akashi sah den Spielern von Seirin hinterher, als sie die Halle verließen, überglücklich wie sie nach so einem Sieg nur sein konnten. Seine Hand verkrampfte sich, er biss die Zähne zusammen, ein leichtes Zittern durchzog ihn, der Druck auf seiner Brust nahm ihm den Atem. Gefasster als die anderen Spieler seines Teams, ging er zurück in die Umkleide. Zitternd atmete er aus, er hoffte inständig, dass in den nächsten Minuten niemand in die Umkleide kommen würde. Kaum hatte sich die Tür hinter ihm geschlossen, schrie er, seine Faust krachte gegen den Spint, immer und immer wieder. Tränen rannen ihm übers Gesicht, Tränen von denen er nie gedacht hatte sie jemals zu vergießen. „Tetsuya.“, zischte er wütend den Namen seines Bezwingers. Ein Blut Rinnsal lief seine Faust herunter. Immer noch zitternd stand er mit dem Kopf an den Spint gelehnt im Raum, nicht einmal das Licht hatte er angemacht, als er herein gestürmt war. Er hatte sich soweit beruhigt, dass ihm nur noch stumm die Tränen übers Gesicht liefen. Nach einigen Minuten hatte er sich wieder soweit unter Kontrolle, dass auch die Tränen versiegten. Er lehnte sich mit dem Rücken an den Spint und lies sich daran herunter gleiten. Verärgert wischte er sich das salzige Nass aus dem Gesicht. Stumm saß er da, ehe ein Kichern seine Lippen verließ, das bald zu einem verzweifelten fast irren Lachen wurde. Wie sollte es jetzt weiter gehen? Er hatte verloren. Verloren gegen Tetsuya. Man hatte ihm etwas genommen, das so selbstverständlich für ihn war, wie Atmen. Die Tür ging langsam auf und verwundert, fast panisch, sah er zu den anderen Mitgliedern der berühmten Generation. „Mach dir nichts draus, Akashicchi, wir haben alle geheult, selbst Aominecchi.“, meinte Kise leicht lächelnd und bekam dafür von Aomine einen Stoß in die Seite. Verärgert der gebräunte Spieler zu dem Model. Er hatte es doch tatsächlich gewagt zu erwähnen, dass er geweint hatte, auch Akashi sah griesgrämig zu ihm. Die Generation der Wunder hatte schon immer auf Kise herum gehackt, aber er legte es mittlerweile grade zu drauf an von seinem früheren Kapitän getötet zu werden. Als er die wütenden Blicke seiner früheren Teamkameraden sah, bereute er sofort wieder was er gesagt hatte und nicht zum ersten Mal fragte er sich, wo Kuroko war, wenn man ihn brauchte. Murasakibara machte einen Schritt auf Seijuro zu. „Revanche kann auch etwas Schönes sein, Aka-chin.“ ~ Außerhalb des Basketballstadions wurde das Seirin Team von ihren versammelten Mitschülern begrüßt, die ihnen zu riefen und ihnen gratulieren. Vereinzelt waren auch Sätze wie Hey, Kagami! Du bekommst gratis Nachhilfe von mir! oder Nächstes Jahr bekommt ihr das Special Sandwich gratis! Für Kagami ein extra Großes! zu hören, bei denen die Spieler nur grinsen konnten. Am Ende der Fanschlange erwartete sie Kagetora Aida, Rikos Vater, mit einem Bus. Sie stiegen überrascht, aber auch neugierig ein. Nach einer kurzen Fahrt, kamen sie an einem Restaurant an, beidem bereits einige Familienmitglieder und Freunde auf sie warteten, um sie zu begrüßen und zu beglückwünschen. Es dauert auch nicht lange bis Kagami seine Lehrerin Alex und Himuro erblickte. Die Amerikanerin kam auf ihn zu und küsste ihn, ausnahmsweise hatte er nichts dagegen einzuwenden. Als auch Himuro ihm auf die Schulter klopfte, kam Kagami nicht darum hin die Kette um seinen Hals zu erblicken. Er lächelte. Egal was kam, sie würden wohl doch Brüder bleiben. Irgendwo wurde nach den Getränken gefragt und ohne Umschweife forderte mal wieder jemand Bier, doch diese Mal interessierte Riko das herzlich wenig. Dieser Tag war ein Tag voller Ausnahmen, ein Tag so besonders, dass ihn niemand mit Einschränkungen zerstören wollte. Etwas abseits von den anderen stand Kuroko, der sie lächelnd beobachtete. Sie hatten sich so eine Feier wirklich verdient. Er ließ seinen Blick zum wiederholten Mal durch die Menge schweifen, doch er erblickte niemanden aus seiner Familie, leichter Unmut erfasste ihn. Er schloss die Augen. Kurz darauf, spürte er einen Arm um seine Schultern und sah überrascht in die Augen von Aomine, der ihm einen Vanille Milchshake hinhielt. Dankend nahm der Kleinere ihn an und wurde daraufhin leicht von seinem früheren Licht in Richtung Getümmel geschoben. Der gebräunte Japaner wusste nun mal was seinem früheren Partner am besten tat. Aomine war nicht lange geblieben, doch es hatte Kuroko gereicht, um zu wissen, dass ihre Freundschaft wieder bestand. Kurzdarauf tauchte Momoi auf und wünschte ihm ebenfalls alles Gute, auf ihre eigene Art, genauso wie Daiki vor ihr. Seine Verwandten waren vielleicht nicht gekommen, aber mit dem Besuch seiner alten Schulkameraden wusste er, das er nicht nur den Winter Cup mit seinem Team gewonnen hatte, sondern auch das erreicht hatte, worauf es ihm die ganze Zeit angekommen war: Die Generation der Wunder hatte wieder Spaß daran Basketball zu spielen. Es war nicht mehr langweilig, es wurde nicht mehr länger gehasst und die eigene Stärke wurde nicht mehr länger gefürchtet. Es war ein Sieg, der ihm nicht mehr genommen werden konnte. „Ich kann immer noch nicht glauben, dass wir gewonnen haben.“, murmelte Hyuuga, der geistesabwesend in sein Glas sah. „Ich verstehe was du meinst“, gab Riko zu und auch die anderen nickten zustimmend. Die Stärke von Rakuzan war erschreckend gewesen, mit dem Kapitän der Generation der Wunder und drei der Ungekrönten Könige hatten sie einen fast unbesiegbaren Gegner besiegt. Rikos Blick fiel auf Kuroko, der den Gesprächen wie immer nur stumm beiwohnte. „Wie genau funktioniert Akashis Fähigkeit?“ Der Phantom Spieler sah zu ihr und überlegte einen Augenblick, ehe er entgegnete: „Man kann es schlecht als Fähigkeit von ihm bezeichnen, aber Akashi-kun ist ein wahrer Meister intuitiver Entscheidungen, um das genau zu verstehen müsst ihr wissen, dass er Shōgi auf einer fast professionellen Ebene spielt. Während des Spiels erkennt er intuitiv 50.000 Stellungen und wägt in Sekunden den besten Zug ab1, diese Intuition verwändet er auch beim Basketball spielen.“ Kuroko verstummte einen Moment, bis er sicher war, dass sie verstanden hatten wie Akashis Fähigkeit funktionierte und sprach dann weiter. „Diese Fähigkeit erlaubt es ihm in die Zukunft zu sehen. Man könnte es mit Takaos Falken Auge vergleichen.“, dann seufzte er und runzelte leicht die Stirn, „Ich kann mir nicht ganz erklären warum wir gewonnen haben, aber es gab wohl irgendeinen Faktor den Akashi-kun nicht mit einbezogen hatte.“ Riko lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und überlegte, ehe sie auf eine Idee kam. „Dann warst du dieser Faktor, Kuroko.“ Kuroko wollte grade entgegnen, dass Akashi dafür viel zu gut über seine Fähigkeiten bescheid wusste, als sich Momoi einmischte. „Ich verstehe was du meinst, Aida-san. Weder du noch ich können Tetsu-kun wirklich analysieren, wir wissen nicht was er denkt oder was er für Entscheidungen treffen wird, obwohl wir sehr gute analytische Fähigkeiten haben. Akashi-san hat allerdings ein anderes Verständnis für solche Dinge, als er Tetsu-kun das erste Mal sah wusste er innerhalb von Sekunden, das er ein außergewöhnliches Talent besaß.“ Dem hatte Riko nichts entgegen zu bringen, wenn der frühere Kapitän von Teikō auf den ersten Blick erkannt hatte welches Potenzial Tetsuya besaß, dann hatte er wirklich ein anderes Verständnis der Dinge. Was Momoi also sagte klang logisch und überzeugend. „Die Frage ist nur, was es dann war.“ Was keiner von ihnen wusste, außer Akashi und Kuroko, war das der Phantom Spieler zu der Zeit des Matches sehr wütend gewesen war. Ein Faktor den selbst Akashi nicht richtig auswerten konnte, erstrecht nicht wenn sich die Wut auf ihn bezog. Außerdem hatte er eine Technik entwickelt, durch die er Akashis Fähigkeit unterbinden konnte. Zu dieser Taktik hatte ihn das Spiel gegen Takao gebracht, dort hatte er den Pass als erstes nur angetäuscht und dann geschlagen. Natürlich hatte das bei seinem früheren Kapitän nicht so einfach geklappt, doch er hatte solange vorgetäuscht zu passen, bis sich Akashis Intuition zerstreut hatte und sich seine Gedanken so überschlugen, dass er sie nicht mehr ordnen konnte. Es war nicht leicht gewesen, ihn davon abzuhalten ihm den Ball einfach aus der Hand zu stehlen. Dazu schwieg der Phantom Spieler jedoch bewusst, es gab viel was die Welt des Basketballs nicht von seinem früheren Teams wusste und er würde nicht derjenige sein, der ihre Geheimnisse ausplauderte. Sie hatten darauf geschworen, dass niemand etwas sagte. Am nächsten Tag hatten sie zu ihrem Glück frei, da sie bis in die Nacht gefeiert hatten. Es wäre wohl niemand von ihnen nach diesem Muskelkater und Schlafentzug heil in die Schule gekommen, geschweige denn im Unterricht nicht eingeschlafen. An dem Tagdarauf war jedoch wieder alles beim Alten, die Schule ging weiter, genauso wie das Training. Kagami und Kuroko, machten sich nach dem Unterricht auf den Weg zur Turnhalle, als sie Riko, Teppei und Hyuuga auf ihrem Weg dorthin trafen. „Ich hoffe ihr seid bereit, für mehr Training.“, Riko grinste teuflisch. Wenn sich die Mannschaft auf Schonung gefreut hatte, weil sie gewonnen hatten, kannten sie ihren Coach nicht sehr gut. Ihre männlichen Begleiter lachten nervös, als auf einmal Kurokos Handy klingelte. Er sah auf sein Display. Akashi Seijuro Der Spieler nahm ohne zu zögern an. „Guten Tag, Akashi-kun.“ Bei der Erwähnung des Namens richteten sich sofort die Augen seiner Begleiter auf ihn. Schon ohne ihn zu sehen oder zu hören bildete sich bei ihnen eine Gänsehaut, Akashi hatte bei ihnen einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Sie versuchten durch Kurokos Mimik herauszufinden, was sein früherer Kapitän zu ihm sagte, doch sein Gesichtsausdruck veränderte sich wie gewöhnlich nicht. Nach einiger Zeit, klappte er sein Handy wieder zu und sah zu den anderen. Er verbeugte sich höflich. „Entschuldigt, aber Akashi-kun braucht mich, ich werde heute nicht am Training teilnehmen können.“ Riko blieb einen Augenblick stumm und nickte dann, es gab sowieso keine Chance wie sie Kuroko davon abhalten konnte. Immerhin wa er sturer, als er aussah und sie wollte sich auch nicht dem Kapitän der berühmten Generation anlegen. Sie sah zu Tetsuyas Licht. „Kagami, geh bitte mit ihm.“ Der Spieler nickte und wollte grade einen Schritt auf seinen Partner zu gehen, als die anderen den verärgerten Gesichtsausdruck bemerkten. „Kagami wird hier bleiben.“, stellte Kuroko schlicht klar. Er hatte es so ruhig gesagt, dass es etwas Endgültiges hatte. „Was?“, fragte Riko leicht geschockt. Sie war sich sicher, dass Akashi ihn umbringen würde, nachdem er gegen ihn, dem Phantom seines eigenen früheren Teams, verloren hatte. „Es freut mich, dass ihr euch so sehr um mich sorgt, aber Akashi-kun hat ausdrücklich nach mir verlangt. Glaubt ihr wirklich die Generation der Wunder sind nur Monster? Wenn ja, dann vergesst ihr, dass ich mit diesen Monstern drei Jahre lang zusammen war. Ich brauche niemanden der mich vor meinen Freunden beschützt. Davon abgesehen, gehöre ich zu ihnen, wenn ihr denkt, sie seinen Monster, dann bin ich auch eines.“ Riko öffnete den Mund, mit einem leicht verzweifelten, aber auch verlegenen Ausdruck, auf dem Gesicht. Bevor sie etwas sagen konnte, kam ihr Teppei zuvor. „Entschuldige, dass wir dich gekränkt haben. Wir vergessen immer wieder…“ Kuroko machte eine wegwerfende Handbewegung und unterbrach seinen Senpai dadurch, ein deutliches Zeichen, dass ihnen allen zeigte, dass er wirklich wütend war. „Bis morgen.“ Hyuuga seufzte, sie hatten es wirklich geschafft den Spieler zu verärgern und das war kein gutes Zeichen, schließlich verärgerte man Kuroko Tetsuya nicht so einfach. Er verstand warum das Phantom wütend geworden war, wahrscheinlich wäre er das auch geworden. Riko musste sich wirklich angewöhnen, sich aus einigen Dingen heraus zu halten. Erstrecht wenn es die Generation der Wunder betraf. ~ Als Kuroko am Treffpunkt ankam, waren die anderen bereits eingetroffen. Kise winkte ihm zu, als er den Kleineren von weitem erkannte. Tetsuya erblickte einen erwachsenen Mann mit Anzug neben seinen früheren Teamkameraden, was recht eigenartig war. Als er näher kam, meinte er den Mann schon einmal gesehen zu haben, möglicherweise sogar auf dem Winter Cup. Als der Erwachsene den letzten Spieler erblickte lächelte er freundlich, entgegen der Erwartungen war es aber kein Business Lächeln sondern ein echtes freundliches Lächeln. „Sie müssen Kuroko Tetsuya sein.“, begrüßte der Mann ihn, als er die Gruppe endlich erreichte. Kuroko nickte und stellte sich zu Akashi und Aomine. „Da ihr nun alle zusammen gekommen seid, werde ich nun erklären, was sich der Veranstalter des Winter Cups ausgedacht hat.“ Die Aufmerksamkeit der Wunder richtete sich mit diesem Satz voll und ganz auf den Mann, selbst Murasakibara sah von seinem Snack auf. „In einer Woche wird es ein Basketballspiel geben, indem die einzelnen besten Spieler gegen die Generation der Wunder antreten werden.“ Murasakibara verschluckte sich fast an seinem Snack. Midorima viel sein Glücksbringer – eine Gießkanne – aus der Hand. Aomine sprang auf. „Was soll das heißen?“ Seine Stimme, war lauter als beabsichtigt und einige Menschen sahen sich schon zu ihnen um, als wären sie nicht schon auffällig genug gewesen. Der Mann überging die Frage und fuhr fort: „Das Spiel wird in einer Woche stattfinden, sodass sich das neue Team einspielen kann.“ Kise verdrehte die Augen. Er fragte sich wer sich den Schwachsinn hatte einfallen lassen. Ein Team, das nur eine Woche Zeit hatte sich aneinander zu gewöhnen konnte man nicht als Team bezeichnen, da hatte Seirin mehr Chancen gegen sie, als so eine absurde Idee. „Das Team gegen das ihr spielen werdet wird aus Kagami Taiga, Kasamatsu Yukio, Takao Kazunari, Himuro Tatsuya, Imayoshi Shoishi und Iwamura Tsutomu bestehen.“ Kises Augen verrenkten sich, hatten sie einfach nur danach gewählt, mit wem die Spieler der Generation der Wunder am besten klar kamen? Das war doch total dämlich. „Eine Woche ist viel zu wenig.“ Der Erwachsene sah leicht überrascht zu Akashi, der das Wort erhoben hatte und ziemlich an genervt, fast sauer klang. „Was?“ Kagami sah genauso geschockt wie die restlichen Spieler von Seirin zu dem Mann. Rikos Mundwinkel zuckte gefährlich. „So etwas können sie nicht machen.“, erklärte die Managerin, bemüht gefasst. Kurz schloss sie die Augen, um ihre Gedanken zu sammeln, „Nach einer Woche als Team zu arbeiten ist eine Sache der Unmöglichkeit.“, erklärte sie kopfschüttelnd. Der Mann nickte verstehend. „Ich weiß auch nicht was man sich dabei gedacht hat. Aber ich verstehe nicht ganz, warum sie so überrascht sind. In der Zeitung und im Fernsehen wurde heute Morgen angekündigt, dass es so ein Spiel geben wird.“ ~ Loser und Unwissende Akashis Hand ballte sich zu einer Faust und er schmetterte sie in den Spint vor ihm. Ein spitzer Schrei entfuhr ihm, der auch die Ohren der anderen Mitglieder seiner Generation erreichte. „Wollen wir wirklich da rein gehen?“ * 1 Shōgi ist die Japanische Variante des Schachs und es stimmt wirklich, dass einige Schachspieler 50.000 Schachstellungen erkennen können und so die besten Züge abwägen können. Da Akashi Shōgi spielt, fand ich es für eine naheliegende Idee ihm diese Fähigkeit zu geben. Kapitel 2: 2tes Viertel: Irgendwelche Fragen? --------------------------------------------- „Verdammt, was haben die sich dabei gedacht!“ Kagami trat gegen die Bank. Himuro sah leicht beunruhig zu ihm, er und auch alle anderen des neugeformten Teams verstanden nur zu gut was der Seirin Spieler fühlte. Eine Woche war viel zu wenig Zeit, um sich aneinander zu gewöhnen und als richtiges Team zu spielen. „Beruhig dich Kagami, unsere Manager und Coachs können den Veranstalter bestimmt noch umstimmen.“, versuchte Himuro ihn zu beruhigen. Der Hitzkopf sah verärgert zu ihm, ließ sich schlussendlich aber doch murrend auf die Bank fallen. Iwamura seufzte. Er verstand die Wut der Spieler nur zu gut, man hätte sie wenigstens vorwarnen können. Noch überraschter als alle anderen waren sowieso er und Imayoshi gewesen, dass sie für dieses Projekt gewählt worden waren. Hatten sie doch schon längst den Basketball Club quittiert, weil sie im dritten Jahr waren. Er wusste, dass all das Nachdenken nichts bringen würde und so stand er entschlossen auf. Sein Blick richtete sich auf die Spieler vor ihm. „Mir gefällt das genauso wenig wie euch, aber wir haben wohl keine andere Wahl. Selbst wenn wir mehr Zeit bekommen wird es schwierig, mit unseren Gegnern mit zu halten.“, schilderte er kurz seine Meinung. Die Spieler blickten sich gegenseitig an, schienen nach zu denken und kamen auf dasselbe Ergebnis. Würde man den eigentlichen Plan befolgen, würde die Generation der Wunder sie zerstören. Außerdem gab es noch etwas anderes, das ihnen zu denken gab. Es war nicht der Fall, dass sie sich nicht mochten, aber es war seltsam ein Team zu sein und sich gleichzeitig in anderen Spielen zu bekämpfen. Kasamatsu fragte sich ob es für die Spieler der Generation der Wunder auch so gewesen war, oder ob sie im Grunde ganz anders dachten als normale Menschen. Er stand auf und stellte sich neben Iwamura. „Ich würde vorschlagen, dass wir anfangen ein kleines Trainingsspiel zu spielen.“, schlug er vor und bemerkte zufrieden, wie sich die Mine der Spieler leicht aufhellte. Sie waren eben doch alle Basketball liebende Vollidioten. ~ Riko und die anderen Coachs hatten recht erfolgreich mit dem Veranstalter geredet. Unterstützt hatten sie Alex und Rikos Vater, selbst Akashi war bald darauf aufgetaucht und hatte erklärt, dass sie nicht einmal einen Korb gegen sein Team landen würden, sollte man ihnen nicht mehr Zeit geben. Als sie in die für sie extra bereitstehende Turnhalle kamen, waren sie erstaunt die Spieler bereits auf dem Feld zu sehen. Sie spielten in zwei dreier Teams gegeneinander. Kurz nachdem sie die Halle betreten hatten, bemerkten auch die Spieler die Neuankömmlinge und sahen sie abwartend an. Kein Wunder, schließlich waren sie mehr als ein Dutzend Leute gewesen die Versucht hatten mehr Zeit für das Team heraus zu schlagen. „Also,“, Kagetora Aida seufzte, bevor er weiter sprach, „wir haben für euch drei Monate zum trainieren herausgeschlagen. Eine ganze Menge wenn man bedenkt, dass ihr vorher nur eine Woche zur Verfügung hattet, aber vielleicht nicht genug um gegen die Generation der Wunder zu gewinnen. Deswegen werden wir alles tun, um euch bei diesem harten Training zu unterstützen. Alle Coachs und Manager eurer verschiedenen Teams werden dem Training beiwohnen. Gewiss wird das nicht immer möglich sein, da das Training für die eigene Schule immer noch weitere geht. Außerdem bekommt ihr Unterstützung von Alexandra Garcia und mir, Kagetora Aida.“ Die Augen der Spieler weiteten sich leicht vor Überraschung, mit der Ausnahme von Kagami, da er sie beide kannte und fast damit gerechnet hatte. Es kam nicht oft vor, dass man von einem National Spieler Japans und einer WNBA Spielerin trainiert wurde, aber Kagami war sich sicher das die beiden diese Aufgabe als eine Chance ansahen, die sie vielleicht nie wieder bekamen: Die Generation der Wunder in ihrem ganzen Glanz zu sehen und sie vielleicht zu besiegen. „Gibt es irgendwelche Fragen?“, schloss Kagetora seine kleine Rede ab. Natürlich gab es einige Fragen, doch am Schluss war für die Spieler nur wichtig, dass sie zwei Stunden mit ihrem regulären Team trainieren würden und die restliche Zeit mit dem neu geformten Team verbringen würden. Das einzige Problem für sie war die Tatsache, dass sie drei Point Guards in ihrem Team hatten aber keinen Small Forward. „Als Small Forward ist von euch Imayoshi Shoichi am besten geeignet.“, erklärte Kagetora und schmunzelte leicht als er hinzufügte, „zu Korrektheit muss man natürlich sagen, dass er eher ein Point Forward ist, wenn ihr versteht.“ Auch die Spieler schmunzelten leicht, bei der überkorrekten Bezeichnung und erklärten sich dann mit der Entscheidung einverstanden. Alexandra trat nun vor und nickte ihnen kurz zu, ehe sie lächelte, fast schon Siegessicher. Himuro schüttelte leicht den Kopf als er das Lächeln sah. Kam aber nicht umhin, dass sich auch seine Mine aufhellte. „Wir werden euch heute nur noch erklären wie wir uns vorgestellt haben das Team aufzustellen. Kagami und Himuro werden das Zentrum des Spiels bilden, weil sie sich schon lange kennen und schon zusammen gespielt haben. So bauen wir unseren ersten Grundstein. Wir haben uns entschieden Iwamura zum Kapitän der Mannschaft zu machen, wir denken er wird seinen Job gut erledigen und hat Erfahrung damit. Wer letztendlich als Wechselspieler im finalen Match spielt, wird erst am Ende entschieden. Seit ihr damit einverstanden?“ Die Spieler waren sich einig, dass Iwamura ein guter Kapitän sein würde und sie führen konnte. Plötzlich trat ein ihnen bekanntes Mädchen aus der Menge und stellte sich lächelnd neben Kagetora und Alexandra. Erstaunen machte sich unter den Spielern breit. Natürlich war sie die Managerin von Tō aber jeder hatte damit gerechnet, dass sie dieberühmte Generation unterstützen würde. „Die Generation der Wunder wird kein einfacher Gegner für euch. Sie wären nie einfache Gegner gewesen, aber nach diesem Winter Cup hat sich etwas verändert und sie haben fast all ihre Schwächen ausgemerzt. Außer eine: Ihr Teamwork, es ist gut, aber ich weiß es geht besser. Um sie zu besiegen müssen wir nicht nur diese Schwäche ausnutzen, wir müssen auch ein Ziel haben. Das Ziel zu gewinnen.“, sie strich sich eine rosa Haarsträhne hinters Ohr, „Es mag vielleicht nicht den Anschein haben, weil ihr euch nicht kennt, aber eure Art des Basketballspielens ist sich sehr ähnlich. Was am wichtigsten ist: Sie ist anders als die Spielweise der berüchtigten Generation der Wunder.“ Kagami starrte Momoi ungläubig an, er hätte nie gedacht, dass sie ihre Unterstützung bekommen würden. Er hätte nie gedacht, dass sie Kuroko oder Aomine hintergehen würde. Das Mädchen war darauf bedacht mit dem Team das sie unterstützte zu gewinnen, also würde sie ihnen wirklich gegen ihre Gegner helfen. „Das Spiel wird Samstag vor dem Ende der März-April-Ferien stattfinden. Dieses viertel Jahr wird euch stärker machen, sehr viel stärker.“ ~ Auch die Generation der Wunder hatte eine eigene Turnhalle bekommen, in der sie trainieren konnten. Sie standen in der Umkleide und besahen sich ihre neue Kleidung. Man hatte extra Uniformen für sie und ihre Gegner, die von dem Repräsentanten ‚Team der Besten‘ genannt worden war, hergestellt. Kise besah sich sein neues Trikot, es erinnerte ihn verdächtig an sein altes Trikot aus Teikō. Das einzige was anders war, waren die Farben. Das Blau war durch Gold ersetz worden und das Schwarz durch rot. Langsam fragte er sich, ob der Veranstalter des Winter Cups, möglicherweise besessen von ihnen war. Er zog sich das Trikot über und bemerkte sofort, dass es exakt passte. Er runzelte die Stirn und sah zu seinen Mitspielern. Midorima hatte ebenfalls bemerkt, dass der Veranstalter ihre Maße von irgendwo genommen haben mussten und unbewusst fragte er sich ob sie gestalkt worden waren. Aomine schob die Tür zur Umkleide auf und sah genervt hinein. „Seid ihr bald fertig, oder haltet ihr noch ein Kaffekränzchen?“ Midorima verdrehte die Augen und schob sich ebenso genervt an ihm vorbei. Kurz sahen sie sich in die Augen und von beiden war ein lautes zischen zu hören. Der Blonde sah sie nervös an. „Aominecchi! So fies!“, maulte Kise ihn mit einem Schmollmund an und zeigte mit dem Zeigefinger auf ihn, ehe er aus der Umkleide stolzierte. Der Blick des Asses blieb bei Murasakibara hängen, der wohl wirklich ein Kaffekränzchen hielt. Er wollte gar nicht wissen wie viele Süßigkeiten der Riese schon gegessen hatte, seit er in der Umkleide war. Nachdem sie sich alle in der Halle versammelt hatten, begann Akashi ihnen zu erklären wie es weiter ging. „Die Coachs und Manager, genauso wie ich haben mit dem Veranstalter geredet und eine Vereinbarung getroffen. Das Spiel wird erst am Ende der März-April Ferien stattfinden. Momoi wird das Team der Besten unterstützen.“ Als er den Namen ihres gegnerischen Teams erwähnte, sprach er ihn fast abschätzig aus. Seiner Meinung nach hatten sie diese Bezeichnung nicht verdient, ihre Teams waren nur nicht zerstört worden, weil jeder von ihnen mit einem seiner Spieler gespielt hatte. Wobei er sagen musste, dass ihn die Techniken von Seihō beeindruckt hatten und er sich freute gegen einen von ihnen zu spielen. Aomine hätte gerne gefragt, warum Momoi den anderen half, doch er wusste, dass Akashi es hasste wenn man seine Tatsachen nicht akzeptierte und er beschloss seine Freundin später einfach selbst zu fragen. „Wir haben uns während dieses Jahres weiterentwickelt.“, setzte Akashi wieder an und sah jedem von ihnen dabei in die Augen, „Neue Techniken werden wir in diesem viertel Jahr weiter ausreifen und unsere Schwächen verbessern.“ Aomines Blick fiel auf Kuroko, der still neben ihm stand. Als das Phantom den Blick bemerkte, sah er hoch und seine Mundwinkel zogen sich leicht hoch. „Wir werden als erstes in zwei Teams trainieren. Ryōta und Daiki, ihr werdet Atsushi helfen zu erlernen wie er den Ball besser kontrollieren kann. Shintarō und ich, werden Tetsuya helfen seinen Phantom Wurf weiter zu entwickeln. Das Training wird für einige Tage so beginnen. Wir werden eine Stunde damit verbringen, danach werden wir normale Grundlagen trainieren. Am Ende jedes Trainings wird es ein Testspiel geben. Die drei, die gegeneinander, spielen werden sich immer abwechseln.“, endete er gab dann das okay, damit sie anfangen konnten sich auf zu wärmen. Akashi und seine beiden Begleiter gingen in eine Ecke der Halle und der Kapitän setzte sich auf eine der Bänke, Midorima und Kuroko sahen sich kurz an. „Nun, was willst du wirklich mit uns besprächen Akashi?“, fragte Midorima und schob seine Brille nach oben. Seine Augen bohrten sich in die Heterochromen vor ihm. Ein Lächeln bildete sich auf Seijuros Lippen, auch Kurokos ausdrucklosem Ausdruck war ein intensiver Blick gewichen. Akashi liebte es, wenn sie beide um ihn herum waren, denn sie als einzige konnten mit seinen Gedankensprüngen fast immer mit halten. Sein Team bestand nicht ohne Grund aus sechs Spielern und nicht aus fünf, so wie das Team der ungekrönten Könige. Sein Team behielt ein außergewöhnliches Gleichgewicht bei, zusammen mit Midorima und Kuroko war er die Übermenschliche Logik dieses Teams, das Gehirn. Die anderen waren der Instinkt, der Körper, die Muskelmasse, Sensen und Knochen. Es war nicht der Fall, dass Kise, Aomine oder Murasakibara nicht ebenfalls Experten im Gebiet Basketball waren. Sie waren ganz bestimmt Experten, auch wenn sie es nicht wussten. Wie viele Wissenschaftler, glaubte auch Akashi nicht an Talent. Jedenfalls beschrieb er Talent nicht so wie andere. Für viele war Talent eine Gabe, die einem in die Wiege gelegt wurde. Er war davon überzeugt, dass sich ein Talent genauso entwickelte wie andere Fähigkeiten. Talent bedeutete nur ein anderes Verständnis von etwas zu haben, indem man besonders gut war. „Du willst ihnen also zeigen, wer wir wirklich sind, Akashi-kun?“ Midorima sah zu ihrem kleinsten Teammitglied und dann zu Akashi, wie immer waren ihm die beiden einen Schritt voraus. Aber er würde dafür sorgen, auf einer Ebene mit ihnen zu stehen. „Ist das nicht etwas zu früh?“ Ein zufriedenes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als ihn seine beiden Kameraden ansahen. Kuroko nickte leicht. „Midorima-kun hat recht, es würde nur alles zerstören, was wir in diesem Jahr erreicht haben.“ Leicht verärgert zog Akashi seine Augenbrauen zusammen. Es kam nicht oft vor, dass sich Kuroko auf Midorimas Seite schlug, aber er musste zugeben, dass der Brillenträger einen Punkt hatte. „Gut. Sehen wir uns das erste Viertel an und entscheiden dann wie wir vorgehen.“ Der Kapitän erhob sich und deutete mit einer Handbewegung an, dass sie ihm folgen sollten. ~ Kise hatte noch nie bemerkt, wie schlecht Murasakibaras Ballgefühl war. Da der Riese fast nie warf, sondern immer einen Dunk benutzte um Punkte zu gewinnen und den Ball nicht in der Reichweite seiner Gegner hielt, war es ihm und den anderen nie aufgefallen. Im Vergleich zu ihren Fähigkeiten mit dem Ball war er nicht im Geringsten so agil wie sie. Kise war sich sicher, das Akashi das von Anfang an gewusst hatte und dennoch nichts dagegen getan hatte. Es hatte nie einen Grund gegeben, diese Schwäche zu erwähnen. Sie gewannen so oder so. Aomines Nerven lagen jetzt schon blank und er warf einen Blick zu den drei Strategie Genies ihres Teams, doch keiner von ihnen sah seinen Hilfe suchenden Blick. Murasakibara hatte keinesfalls ein schlechtes Ballgefühl, aber es war eben normal. Zu normal für einen Spieler der Generation der Wunder. Er hatte keine Ahnung, warum Akashi überhaupt so einen Aufwand betrieb Murasakibara das jetzt bei zu bringen. Aber ihr Kapitän war nun mal unergründlich, genauso wie Tetsuya. Hatte ihr Kapitän Angst, dass sie gegen die Besten verlieren würden? Er schüttelte den Kopf, es gab keinen Grund nicht an ihren Sieg zu glauben, außerdem sah es nicht so aus als wäre irgendjemand besorgt. „Hast du mir überhaupt zugehört Murasakicchi?“, vernahm er die gereizte Stimme von Kise und konzentrierte sich wieder auf ihr über zwei Meter großes Süßigkeiten essendes Problem namens Murasakibara. „Spielen wir einfach.“, meinte Aomine und zog so die Aufmerksamkeit der beiden Spieler auf sich. Kise sah ihn fragend an, „Wir werden dir zeigen, was passiert wenn du den Ball nicht kontrollieren kannst.“ Ein Lächeln platzierte sich auf Kises Gesicht. „Wir werden dich abwechselnd angreifen Murasakibara.“ Der Riese sah sie stumm an und nickte dann langsam, sein Blick klärte sich und Aomine fragte sich warum er nicht sofort auf die Idee gekommen war es ihm gleich so zu erklären. Murasakibara war kein Kind mehr, aber sobald es zu trockener Theorie kam, schaltete sich sein Gehirn automatisch aus. Jedenfalls wenn er nicht in der Stimmung dazu war und er war heute nicht in der Stimmung. Aomine vermutete, dass irgendjemand etwas gegen seine Essgewohnheiten gesagt hatte. Kise nahm den Ball und drehte ihn auf seiner Fingerspitze. Dann ging es los. Es war nicht einfach für sie, den Ball in ihre Finger zu bekommen, wenn sie ihn einmal verloren. Es war das vierte Mal, dass Kise den Ball aus den Händen seines Teamkameraden stahl, als er es bemerkte. Nur eine leichte Berührung und der Ball lag unruhig in Murasakibaras Händen. Er teilte Aomine schnell seinen Verdacht mit, auch das Ass hatte es bemerkt. Sie mussten nur das Gewicht des Balles in Murasakibaras Hand verlagern und er konnte den Ball nicht mehr richtig halten. In einem richtigen Spiel wäre das etwas Verheerendes gewesen. Eine Berührung und der Ball wäre beim Gegner. Sie unterbrachen die Übung. „Hör zu, du hast große Hände, deswegen kannst du den Ball eigentlich besser greifen als wir, aber grade deswegen hast du dir angewöhnt ihn nicht richtig zu halten. Du denkst deine Hand ist groß genug sodass du den Ball unmöglich verlieren kannst, aber du schränkst dich damit nur ein. Fokussierst du zu viel Kraft auf einen Punkt, kannst den Ball so nur in eine Richtung bewegen. Du musst lernen nicht deine ganze Hand zu benutzen.“ Murasakibara sah Aomine eine Weile stumm an. Es klang logisch, was er sagte. Das Spiel hatte seinen Verstand wieder aufgeweckt und er hatte sogar selbst gemerkt, dass er ein Problem damit hatte die Richtung des Balles zu kontrollieren. Er streckte sich und blickte zu Akashi. Er war sich sicher, dass sein Kapitän der einzige war, der ohne gegen jemanden gespielt zu haben einen solchen Fehler heraus fand. ~ Kuroko stieß den Ball auf den Boden und fing ihn wieder auf. Er sah nachdenklich zu Akashi, ehe er sich in die Position seines Phantom Wurfs stellte. „Akashi-kun, wieso hast du mir nie beigebracht zu werfen?“ Seine Finger machten nur eine kleine Bewegung nach vorne. Der Ball flog hoch in die Luft und schien dann plötzlich zu verschwinden. Der Kapitän sah stumm zu, wie der Ball im Korb landete. Es war einer der wenigen Momente in seinem Leben, in denen er nicht wusste was er sagen sollte. Als er Kurokos Fähigkeit bemerkt hatte, war er davon überzeugt gewesen, dass sie vollkommen anders waren, als die der gesamten Generation der Wunder. Er hatte Angst vor dem Talent gehabt, wenn er genau darüber nachdachte. Er hatte es bewundert. Er hatte sich nicht dazu überreden können seinem Mitspieler die Kunst des Werfens beizubringen, allerdings war er Aomine dankbar, dass er Kuroko die Fähigkeit beigebracht hatte. Kuroko fing den Ball wieder. Er sah zu seinem Kapitän und bemerkte die kaum erkennbare Beklommenheit darin. Er verstand. „Du weißt das Aomine-kun glaubt, das du mich damit sabotieren wolltest.“ Akashi nickte. Es war verständlich, dass Daiki so von ihm dachte. Nachallem ging für den ungewohnt gebräunten Japaner Tetsuya vor alles. Er entschloss sich, seinen Zug zu machen. „Du kannst passen, das Talent war genug.“, erklärte er und sah dem Schatten seines Teams in die Augen. Jetzt war wieder er an der Reihe, ihm etwas bei zu bringen. „Werfen ist nicht so schwer wie du denkst, auch für dich nicht, Tetsuya. Stell dir einfach vor der Korb ist kein Korb, sondern zwei Hände. Du musst nur hinein passen.“ Kuroko sah ihn einige Sekunden an, dann blickte er wieder auf den Ball. Ein Wurf war für ihn immer etwas komplett anderes gewesen, doch jetzt sah er den Zusammenhang. Basketball spielen war nach allem eben immer noch Basketball spielen. Akashi schmunzelte leicht und nickte dann Midorima zu. Seijuro war sich sicher, dass der Horoskop Liebhaber Kuroko besser helfen könnte, so ungern er es auch zu gab. Midorima hatte sich aus dem Gespräch der beiden herausgehalten, zwischen ihnen herrschte ein Band, dass er einfach nicht verstand. Sie schienen sich fast ohne Worte zu verstehen, kannten sich so gut wie kein anderer ihrer Teammitglieder. Die einzige Ausnahme bei Kuroko war möglicherweise Aomine. Er wollte wirklich wissen was zwischen ihnen passiert war, als sie zusammen trainiert hatten. Akashi ließ die beiden für einen Augenblick alleine und beobachtete seine anderen Teamkameraden, zufrieden stellte er fest, dass Aomine und Kise herausgefunden hatten was Murasakibaras Problem war. Midorima sah den Schatten des Teams nachdenklich an und nickte dann langsam. „Werf mir den Ball zu.“, befahl der Spieler und hielt seine Hände vor. Kuroko tat sofort wie es verlangt wurde, normalerweise befolgte er Anweisungen nicht so einfach, aber er wusste das sein Teamkamerad genau wusste was er tat. Erstaunen machte sich in ihm breit, als er den Ball fing. Kuroko hatte ihn nicht nur schnell gepasst und ohne sich groß zu bewegen, der Ball war perfekt in seinen Händen gelandet. In der Richtigen Geschwindigkeit, genau in der Mitte seiner Hände. Es war jedem aus dem Team klar gewesen, dass Kuroko besser passen konnte als jeder andere Spieler den sie kannten, aber Midorima war nie aufgefallen, wie perfekt der Pass war. Unbemerkt stahl sich ein Lächeln auf sein Gesicht. Er würde einiges aus diesem Wurf herausholen. Akashi bemerkte den seltsam zufriedenen Gesichtsausdruck und schmunzelte leicht. „Wahrscheinlich wird es noch etwas dauern, bis du diese Technik wirklich einsetzten kannst. Mir wäre es lieber wenn du dich für dieses Spiel auf die Verbesserung deines Phantom Wurfs konzentrierst.“ Midorima sah leicht verärgert zu seinem Kapitän. Er wusste, dass Akashi extra gewartet hatte bis er sich hätte in die Sache hineinsteigern können, nur um ihm dann wieder alles aus der Hand zu reisen. Mit einem Blick zu Kuroko bemerkte er, das selbst auf dem Gesicht des sonst so Emotionslosen ein Gewisser Missmut lag. ~ Loser und Unwissende „Werf mir den Ball zu.“ Das war wohl das letzte Mal, das Midorima jemals zu Kuroko sagen würde, er solle ihm den Ball zu werfen, er hätte wirklich passen sagen sollen. Zu spät bemerkte er, dass der andere seinen Phantom Wurf anwandte und der Ball aus Midorimas Blickfeld verschwand. Ein Schrei hallte durch die Halle. Kuroko grinste, während die anderen nicht glauben konnten was grade passiert war. * Hoffe, auch dieses Kapitel hat euch gefallen. Kapitel 3: 3tes Viertel: Ich habe euch vermisst ----------------------------------------------- Aomine stemmte sich erschöpft auf seinen Beinen ab, sein Atem raste, genauso wie sein Puls. Er war wirklich fertig. Es war nicht so, dass er in Teikō nicht genauso trainiert hätte, doch erst jetzt bemerkte er wie unterschiedlich die Trainingsmethoden von Akashi waren. Wenn er daran dachte, dass sie so ein Training nun immer haben würden, machte er sich wirklich sorgen um seine Teamitglieder. Er war derjenige mit der meisten Ausdauer und dennoch war er so erschöpft wie schon lange nicht mehr. Als er sich umsah, bemerkte er wie selbst Akashi schwer atmend auf dem Gras lag. Er wagte es kaum zu Kuroko zu sehen, den er wohl für Tod gehalten hätte, wäre er nicht an das Training mit ihm gewöhnt gewesen. Sie hatten das Muskel und Ausdauer Training wie besprochen nach dem individuellen Training begonnen und diese drei Stunden waren mehr als genug für ihn gewesen. Er konnte nicht fassen, dass er fünf Stunden trainiert hatte. Sollte er jemals in die Hölle kommen, so war er sich sicher, dass Akashis Training schrecklicher war als sie. Es war Winter und dennoch schwitzten sie draußen, als wäre es Hochsommer. Kise spürte einen leichten Luftzug, als sich Aomine neben sie fallen ließ. Zum Abschluss ihres Trainings waren sie einige Runden auf dem Sportplatz gerannt. Er war darüber genauso wie die anderen recht verwundert gewesen, schließlich schien der Veranstalter keine Kosten und Mühen gescheut haben. Langsam vermutete er, dass ihre Eltern dahinter steckten. Er atmete tief ein, in der Hoffnung seine Lunge würde sich langsam wieder mit Sauerstoff auffüllen. Sie lagen alle auf dem Rasen und fragten sich wann sie wohl wieder in der Lage waren auf zu stehen. Er linste zu Kuroko, der sich langsam wieder aufraffte. Das Model drehte sich auf den Bauch, um zu sehen wie es den anderen ging. Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, als er Murasakibaras bleiches Gesicht sah. Der Gigant sah aus als würde er sich gleich übergeben und das passierte bei ihm nicht oft. Sein Blick fiel auf Midorima, der seinen Glücksbringer an sich presste, als hinge sein Leben davon ab. Kise kicherte leise, was nicht unbemerkt von seinem Kapitän blieb. „Was ist so lustig, Ryōta?“ Das Lächeln verschwand aus Kises Gesicht und er blinzelte, dann schluckte er und machte einen wegwerfende Handbewegung. Zu seiner Verwunderung beließ es Akashi dabei und stand wieder auf, um in die Halle zurück zu gehen. Auch die anderen rafften sich wieder auf und folgten ihrem Kapitän. Aomine blickte zu Tetsuya, der langsam und leicht schwankend hinter ihnen hinterher lief. Nicht sicher, ob das Phantom unverletzt an der Turnhalle ankommen würde. Sie zogen sich schnell um, damit sie aus ihren verschwitzten Kleidern herauskamen, die nun kalt vom Winterwind an ihnen klebten. Kuroko hatte sich sofort eine Jacke über den Kopf gezogen, da ihm schnell kalt wurde. Auf Kises Gesicht bildete sich ein Lächeln. Er zog leicht an Aomines Trikot und flüsterte dem Spieler etwas ins Ohr. Seine Augen verließen dabei nie seine anderen Teamkameraden, kaum merklich nickte sein gebräunter Freund. Midorima beobachtete sie skeptisch und verspürte plötzlich das Bedürfnis noch schneller zu verschwinden. Er hatte drei Jahre mit ihnen verbracht und er sah sich in der Lage dazu, zu erkennen wann sie etwas planten. Außerdem war es nie gut, wenn sie etwas planten, es lief immer darauf hinaus, dass er damit beeinträchtigt wurde. Murasakibara war der erste von ihnen der fertig war, ein Wunder wenn man bedachte, dass er normalerweise viel zu beschäftigt mit Essen war um sich so schnell umzuziehen. Er war noch nicht ganz an der Tür, als sie aufgerissen wurde und er sich zwei diabolisch grinsenden Basketballspielern entgegen sah. Da sein Verstand außerhalb des Spielfelds nicht so schnell schaltete, hatte er keine Zeit dem kalten Wasserschwall zu entgehen. Der seltsam hohe Schrei rang in Kurokos Ohren wieder und er fragte sich Augenblicklich ob sein Trommelfell davon vielleicht Schaden genommen hatte. Ihm war noch nie aufgefallen, dass Murasakibara so schrie, fast wie ein Mädchen, das ihren Lieblinbgsstar an sich vorbeilaufen gesehen hatte. In blankem Horror sah auch Midorima dem Wasserschwall entgegen, den Aomine über ihm ergoss und sichtlich zufrieden aussah. Sein Mund blieb offen stehen. Akashi sagte nichts dazu und blickte sie nur argwöhnisch an. Sollte sie ihm zu nahe kommen, würde er ihnen zeigen, warum sie sich so vor ihm fürchteten. Er blickte zu Kuroko und war verwundert als er bemerkte, dass er nicht mehr anwesend war. Er schüttelte leicht den Kopf, selbst ihm fiel es manchmal schwer das Phantom zu bemerken. Sichtlich angepisst zog sich Midorima das T-Shirt vom Kopf und wühlte in seiner Trainingstasche herum, um ein anderes zu finden. Nach einigen Momenten des Suchens hatte er zu seinem Glück noch eines gefunden. Die Erfrischung wäre keinesfalls eine Schlechte Idee gewesen, wenn es nicht Winter gewesen wäre. Zum Glück hatte in seinem Horoskop nicht gestanden, dass er zu befürchten hatte Krank zu werden. Sie verließen die Sporthalle und erblickten Kuroko, der auf sie gewartet hatte. Aomine legte einen Arm um ihn und sah dann ungewohnt nachdenklich zu ihm herunter. „Es ist wirklich schön, dich mal ohne Kagami anzutreffen.“, meinte er schließlich nüchtern und auch die anderen mussten ihm gedanklich zustimmen. Normalerweise klebte der Seirin-Spieler sehr an dem Kleineren, fast als müsse man Kuroko immer beschützen. Eine absurde Idee, wenn man daran dachte, dass er bei ihnen überlebt hatte. Man musste dazu natürlich sagen, dass die Seirin-Spieler noch längst nicht alles von Kuroko Tetsuya gesehen hatten. Kuroko blinzelte nicht einmal als er antwortete. „Ich weiß.“ Überrascht, fast schockiert sah das Ass des Teams seinen früheren Schatten an, auch die anderen waren nicht sicher, wie sie dieses Statement aufnehmen sollten. Eine Weile sagte niemand etwas, ehe Murasakibara das Wort erhob, um die seltsame Stille zu beenden. „Gehst du noch zum Ifū° Kaffeehaus, Kuro-chin?“ Die Augen des Jungen wandten sich zu dem Riesen und er nickte leicht. Es war das Lieblingscafe der beiden, dort gab es nicht nur Kuchen, Kekse und allerlei Kaffee und Milchshakes, sondern auch einfache süße Snacks für zwischen durch. Bei der älteren Dame, die das Cafe führte, waren sie bekannt und sie freuten sich nach langer Zeit mal wieder dorthin zu gehen. Kuroko löste sich aus Aomines Griff und folgte Murasakibara, kaum zwei Schritte gelaufen befand sich sein alter Partner wieder neben ihm und meinte grinsend: „Ich habe dir schon lange keinen Milchshake mehr ausgegeben.“ Ein Lächeln bildete sich auf Kurokos Gesicht. Kise sah ihnen kurz stumm hinterher, als er sich entschied mit zu gehen. „Wartet auf mich!“, schrie er und flitzte davon. Midorima und Akashi blickten ihnen skeptisch nach, ehe auch sie entschlossen mit zu gehen. Es war sicher nicht schlecht mal wieder etwas Zeit miteinander zu verbringen. Sie betraten das das Restaurant wie normale anständige Leute, was man meistens nicht von ihnen erwarten konnte. Kaum hatte die Besitzerin die Basketball Spieler entdeckt lächelte sie und kam langsam auf den Tisch zu, an den sie sich gesetzt hatten. Murasakibara und Kuroko begrüßten sie höflich. „Das gewöhnliche nehme ich an?“, fragte sie an die beiden gewandt. Sie bekam ein Nicken und Lächeln als Antwort. Leise kicherte sie, die beiden hatten wohl nicht gedacht, dass sie sich noch daran erinnerte, schließlich war es mehr als ein Jahr her, seit sie beide zusammen gesehen hatte und sie war nun mal nicht mehr die Jüngste. „Einen Kakao, bitte.“, sagten Aomine und Kise gleichzeitig, woraufhin sie sich verärgert anstarrten. Midorima bestellten einen Kaffee und Akashi entschied sich nach Tradition für einen Tee, woraufhin die Dame ihn entzückt ansah. Es kam nicht oft vor, dass sich jugendliche noch für Tee entschieden, selbst im Winter wurden eher kalte ‚moderne‘ Getränke bestellt. Bald darauf kam die Besitzerin mit den Getränken zurück und später mit einem ganzen Haufen an Kuchen, Keksen und sonstigen Süßen Nahrungsmitteln, die Murasakibara in sich hinein stopfen konnte. Unbeeindruckt, aber nach all den Jahren immer noch fasziniert, sahen sie ihm dabei zu und bemerkten nur am Rande die geschockten Blicke der anderen Gäste. Sie waren nur froh, dass hauptsächlich Erwachsene dieses Cafe besuchten, sonst wären sie bestimmt einigen nervigen Fans von Kise begegnet. Kuroko schlürfte gemütlich an seinem Milchshake, während er seine früheren und nun zeitweisen Teammitglieder an sah. Sie redeten und lachten. Er kam nicht umhin zu denken, dass er ihre Gesellschaft wirklich vermisst hatte. Wenn er daran dachte, dass es in ihren Zeiten als ein richtiges Team immer so gewesen war, wollte er diese Zeit wieder zurück haben. Sie waren häufig nach dem Training zusammen weg gegangen. Er sah wie sich Akashis und Midorimas strenger Blick löste und wie dem so matten Glanz in Murasakibaras Augen ein scheinen wich, dass sie sonst nur während eines Spiels besaßen. Kuroko lächelte. Er wollte, dass es so blieb. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Er würde es nicht verkraften dieses Team noch einmal zu verlieren. Kise war der erste, der Kurokos Lächeln sah und blickte ihn verwundert an. „Ich habe euch vermisst.“, gestand das Phantom urplötzlich. Sofort richteten sich alle Augenpaare auf ihn. Jegliches Gespräch war unterbrochen worden. ~ Momoi sah ihrem neuen Team zu, dafür dass sie nie zusammen gespielt hatten, waren sie gar nicht mal so schlecht und sie fragte sich warum sie überhaupt hier war. Die Manager und Coachs der einzelnen Teams hatten die Unterstützung zweier großer Basketballer und dennoch hatte Akashi darauf bestanden, dass sie das Team unterstützte. Natürlich war sie eigentlich einer der Manager, die sie sowieso unterstützt hätten, aber niemand hatte wirklich damit gerechnet, dass sie bei dem Team der Besten mit half. Sie runzelte die Stirn. Sie hasste Akashi manchmal und sie war sich sicher, dass er sie nur hier her geschickt hatte, damit sie nicht bei ihren Lieblingen sein konnte. Was hätte sie dafür gegeben, jetzt bei der Generation der Wunder zu sein. Sie seufzte Akashi bemerkte selbst nicht, wie besitzergreifend er war, wenn es um die berüchtigte Generation ging. Andererseits bezeichnete er sie fast schon als sein Eigentum, also konnte es daran liegen. Dass sie das Team der Besten mit trainieren sollte, konnte natürlich auch daran liegen, dass Akashi einen Gegner wollte, an dem selbst sein Team nicht so einfach vorbei kam. Plötzlich begriff sie: Er wollte auf keinen Fall, dass die Wunder wieder zurück in ihr altes Schema fielen. Es war erstaunlich, dass er nur durch diese eine Niederlage verstanden hatte was Kuroko ihm sagen wollte, andererseits hatten die beiden schon immer ein mutuales Verständnis für einander. Sie blickte wieder auf die Spieler vor sich und ging dann zielstrebig auf sie zu. Wenn Akashi echte Gegner haben wollte, sollte er sie kriegen. Sie würde ihm zeigen, dass diese Spieler eine Chance hatten die berühmte Generation zu besiegen. Es half nicht unbedingt, dass sie trotzdem noch sauer auf ihn war, weil sie nicht bei ihnen sein konnte. ~ „Akashi-kun?“ Der genannte sah zu Kuroko, der neben ihm lief. Das Phantom hatte sie alle leicht geschockt, als er gestand, dass er sie vermisst hatte. Normalerweise gaben die Wunder ihre wahren Gefühle nie preis, mit der Ausnahme von Kise. „Wir haben uns in diesem Jahr“, Kuroko stoppte, „Nein. In diesem halben Jahr, nicht nur verbessert sondern auch geändert.“, er blickte zu Akashi auf, „Glaubst du, dass wir wieder so spielen können wie damals?“ Sie blickten sich stumm an. Sein Kapitän legte sich seinen zeige Finger in einer überlegenden Geste an seinen Mund. „Du hast recht Tetsuya. Wir sind anders als vorher und wir sind stärker als vorher.“, Akashis Augen glitzerten gefährlich, als er eine Hand auf die Schulter seine Teammitglieds legte, „ich mag, was wir jetzt sind.“ Ein schauer lief über Kurokos Rücken, doch er war beruhigt, als sich wieder ein normaler ruhiger Blick auf dem Gesicht seines Kapitäns bildete. „Weißt du,“, begann er, unterbrach sich dann jedoch sofort wieder, es fiel ihm nicht leicht, seine nächsten Worte zu sagen., „Wir hatten Angst, allen voran Aomine. Wir wurden stärker, immer stärker. Wir bekamen Angst vor uns selbst, was würde passieren wenn es niemanden mehr gab, gegen den wir ernsthaft spielen konnten? Machte es da denn überhaupt Sinn zu spielen?“ Das Phantom musterte ihn sorgfältig, es kam nicht oft vor, dass Akashi so oft Wir benutzte und noch seltener das er darüber sprach ob es Sinn machte zu spielen wenn man sowieso gewann. Was ihn aber am meisten verunsicherte war der Gebrauch des Wortes Angst. Es klang falsch, wenn es aus Akashis Mund kam. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sein gefürchteter Kapitän vor irgendetwas Angst hatte, nicht einmal vor sich selbst. Dennoch lächelte er leicht, hätte er doch nie gedacht, dass er sie jemals wieder so sehen könnte. Jemals wieder auf dieser Ebene mit ihnen spielen würde. Sie hatten ein Probe Spiel im Training gemacht, drei gegen drei und er konnte bereits sagen, dass es sich anders anfühlte als in seinem dritten Jahr in Teikō. ~ Midorima fühlte sich seltsam ausgeglichen, nach seinem Training mit den restlichen Wundern. Momentan bestritt sein Team ein Spiel gegen ihre Auswechselspieler, er setzte zum Wurf an und warf. „Ich habe euch vermisst.“ Die Worte hallten immer wieder in seinem Gedächtnis. Er sah ausdruckslos vor sich. Der Ball prallte am Korb ab. Stumm sah er ihm zu, wie er auf den Boden sprang und langsam davon rollte. Niemand sagte etwas, niemand versuchte den Ball zu halten, bevor er ins aus rollte. Die Wahrheit war, dass Midorima sie auch vermisst hatte. Jeden von ihnen. Er hatte immer eine seltsame Abneigung gegenüber Kise und Kuroko gespürt. Das Model war ihm einfach zu laut, zu kindisch, gewesen und das Phantom hatte er nicht verstanden. Aber er wusste, dass er sie damals gemocht hatte, sie vielleicht als Freunde bezeichnet hätte. In ihrem zweiten Jahr, war die Generation der Wunder am stärksten gewesen, sie hatten damals endlich alles unter Kontrolle gehabt, bevor alles zusammen brach. Takeo starrte auf den Ball, ehe er seinen Blick auf Midorima richtete. Er kannte diese Seite des Spielers bereits, nachdem sie gegen Seirin verloren hatten, war er genauso gewesen. Automatisch schrillten bei ihm alle Alarmglocken. Diese Veränderung bedeutete nichts Gutes für sein Team. Murasakibara sah auf seine Süßigkeiten herunter, er hatte noch kein einziges Stück der Süßen Nahrung gegessen. Er murrte leise und griff dann in die Tasche, heraus zog er eine Tafel weißer Schokolade mit Vanille Geschmack. „Ich habe euch vermisst.“ Er schüttelte den Kopf, als die Gedanken an den gestrigen Tag zurück kamen. Er versuchte die Worte zu vergessen. Doch es klappte einfach nicht. Seufzend legte er die Süßigkeit wieder zurück in die Tasche und stand dann auf, um auf das Spielfeld zu gehen. Er konnte nicht leugnen, dass es sich gut angefühlt hatte wieder mit ihnen zusammen zu sein. Er fragte sich, ob sie wirklich Freunde waren. Von außen betrachtet mussten sie aussehen wie ein Haufen von talentierten Verrückten. Nicht, dass es sie störte, nicht im Geringsten. Sie hatten sich verstanden, taten es immer noch. Jeder hätte eine Bemerkung zu seinen oder Midorimas Eigenarten gemacht, doch die Spieler der Genration der Wunder war das nie wichtig gewesen. Natürlich konnte man sagen, dass sie hin und wieder die seltsamen Eigenarten ihrer Freunde benutzten, um sich bei Laune zu halten. Es hatte aber nie ein Verbot gegeben, das versuchte ihre Eigenarten einzuschränken. Nicht für Midorima, nicht für ihn. Nicht für Kuroko, nicht für Akashi. Nicht für Aomine, nicht für Kise. Himuro blickte erstaunt, zu der vollen Tüte mit Gummibärchen und sah dann zu dem Gigant, der immer noch auf dem Spielfeld stand. Er fragte sich was vorgefallen war. Kise konnte sich einfach nicht konzentrieren und er hatte aufgehört zu Zählen, wie oft er schon von Kasamatsu geschlagen oder getreten worden war. „Ich habe euch vermisst.“ Die Worte hallten immer wieder in seinen Gedanken wieder und er fragte sich wie sehr sie Kuroko wohl verletzt hatten. Es passierte nicht oft, dass Kuroko seine Gefühle zeigte und wenn er lächelte, dann zeigte sich das Lächeln meist nur durch eine geringe Andeutung von hochgezogenen Mundwinkeln. Das Gefühl des vorigen Tages war anders gewesen, Kuroko hatte fast zufrieden und erleichtert ausgesehen. Kise hätte sich weinend an ihn geschmissen, wenn er nicht so überrascht gewesen wäre Selbst er hatte Tetsuya verletzt, obwohl er auch nachdem Vorfall im dritten Jahr immer wieder versucht hatte, ihn auf seine Seite zu ziehen. Kasamatsu sah seufzend zu seinem Freund. Das Model war schon wieder unerträglich und er fragte sich, wie die Generation der Wunder ihn die ganzen Jahre ausgehalten hatten. Andererseits konnte man die Generation der Wunder auch nicht als normal bezeichnen. Gerne hätte er erfahren, was bei ihrem Training passiert war, aber er wusste das Kise es ihm nicht sagen würde. Er beließ es dabei ihn anzuschreien und ihm noch einmal in den Hintern zu treten, damit er sich wieder auf das Training konzentrierte. Erstaunt sahen die Tōō Spieler zu ihrem Ass, das sonderbar still und niedergeschlagen auf dem Boden saß und seinen Kopf auf sein Knie gelegt hatte. Momoi war bereits zu ihm gegangen, doch er hatte kein Wort zu ihr gesagt. Sorge machte sich in ihr bereit. Sie konnte sich denken, das etwas bei dem Training der berühmten Generation passiert war, aber sie wusste nicht was passiert sein konnte. Imayoshi sah stirnrunzelnd zu dem sonst so aggressiven Spieler. Er spürte ein seltsames Gefühl und ihm wurde plötzlich klar, dass ihm diese Situation Angst machte. Das Aomine so anders war, bedeutete, dass er sich änderte und das er sich änderte bedeutete, dass er stärker wurde. Wakamatsus Mund stand offen. Er hatte keine Ahnung was passiert war, aber er konnte von Glück reden, dass Aomine einmal keinen Ärger im Training machte. Sakurai wollte grade, auf den gebräunten Spieler zugehen, als dieser die Faust auf den Boden schmetterte. „Ich habe euch vermisst.“ Aomines Fingernägel krallten sich in seine Handfläche, als sich eine Faust bildete und er knallte sie auf den Boden. Es war ein bedrückendes Gefühl, wenn er nur an die Worte seines Schattens dachte. Er stand auf und deutete Sakurai, der ihn erschrocken an sah, an ihm den Ball zuzuwerfen. Er glaubte nicht, dass sich Kuroko bewusst war, was seine Worte bewirkt hatten, aber sie hatten ihm gezeigt, was er mit seiner Arroganz getan hatte. Wie hatte er seinen Schatten so zurückweisen können? Tetsuya hatte gelächelte. Es war schrecklich wenn er lächelte, denn wenn er lächelte stimme etwas ganz und gar nicht. Es hatte dem gebräunten Japaner einen Stich ins Herz versetzt. Er fragte sich, ob er irgendwie wieder gut machen konnte, was er getan hatte. Er schüttelte den Kopf. Kuroko erwartete sicher keine Wiedergutmachung. Aomine wusste, das Phantom verlangte nur eins von ihnen: Das sie ihm versicherten, dass so etwas nie wieder passieren würde. Selbst er hatte bemerkt, dass er es mochte wieder bei seinen alten Teamkollegen zu sein, er fühlte sich auf eine seltsame Art und Weise wieder komplett. Er stand direkt vor dem Korb und er ließ los. Alles, auch seine Sorgen über Kurokos Worte wichen, weil er wusste, dass er sich um ihn keine Sorgen machen musste. Er ließ sich nach hinten fallen, seine Augen fixierten den Korb und dann warf er den Ball. Akashi und sein Team waren ebenfalls am trainieren. Die drei ungekrönten Könige hatten genauso wie viele andere mitbekommen, dass sich die Generation der Wunder für ein Spiel im April zusammen gescharrt hatte. „Werdet ihr gewinnen?“, fragte Hayama seinen Kapitän grinsend. Überrascht stellte er fest, dass kein fast irrer Blick auf ihn gerichtet wurde und sich auch kein tückisches Grinsen auf dem Gesicht seines Gegenübers zu formen begann. Der sonst so gefürchtete Spieler wirkte fast ausgeglichen. „Natürlich.“, in Akashis Stimme klang ein Hauch von einem Lachen mit. Die ungekrönten Könige sahen sich irritiert an und dann wieder zu Akashi, doch dieser sagte nichts mehr. Mit seinen Gedanken war er immer noch beim gestrigen Tag. Er war sich sicher, dass Kurokos Worte auch die anderen beeinflusst hatten. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, er war sich sicher, dass der Schatten der Generation der Wunder ganz genau wusste, was seine Worte bewirkt hatten. Nach allem verstand er sie sehr gut. „Ich habe euch vermisst.“ Es war ein einfacher Satz gewesen, doch selbst er war entrüstet über die Tatsache gewesen, dass Kuroko seine Gefühle so offen da gelegt hatte. Das der sonst so Unsichtbare immer sagte was er dachte, war nichts Besonderes. Das er aber so deutlich Emotionen zeigte, war sehr ungewöhnlich. Er blickte auf den Ball in seiner Hand und lies ihn dann auf seinem Zeigefinger rotieren, sein Lächeln verwandelte sich in ein Grinsen.Auch er spürte, dass er sie vermisst hatte, natürlich würde er das nie zugeben. Kagami räumte seine Sporttasche ein. Riko hatte sie ziemlich gefordert und er fragte sich ob er das ein viertel Jahr durchhalten würde. Schließlich würde er jetzt noch einige Stunden Training mit seinem neuen Team haben. Er seufzte, doch kurzdarauf stahl sich wieder ein Lächeln auf seine Lippen zurück. Wenigstens hatte er wieder die Chance mit Himuro zu spielen. Ein wölfisches Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, als er daran dachte, gegen die Generation der Wunder zu spielen. Er würde ihnen zeigen, dass sie nicht unbesiegbar waren. „Behalte diese Siegessicherheit.“ Erschrocken sah er zur Seite und erblickte Kuroko. Er runzelte die Stirn, irgendwie hätte er sich ja denken können, dass sein Schatten hier war. Er fragte sich wie das Treffen mit der berühmten Generation gelaufen war, doch er war sich fast sicher, dass Kuroko ihm nichts sagen würde. Erstrecht nicht, nachdem was zwischen ihnen und Riko vor dem Training passiert war. Er fragte sich ob sie sich wirklich die ganze Zeit aufgeführt hatten wie Kurokos Beschützer. Das Phantom schnappte sich seine Sporttasche und drehte sich dann noch einmal zu Kagami um, als er im Türrahmen stand. Er lächelte und verbeugte sich dann. „Es tut mir Leid, Kagami-kun, aber ihr werdet nicht gegen uns gewinnen.“ Er richtete sich wieder auf und Kagami erblickte die blauen Augen, die sonst so unergründlich waren. Ein gefährliches Glitzern spiegelte sich in ihnen. Tetsuya drehte sich um und lies die Tür hinter sich zu fallen. Der erste Zug war getan und er war sich sicher, dass Akashi den nächsten Zug bereits vorbereitet hatte. Er freute sich auf dieses viertel Jahr, er füllte sich so ungewohnt komplett. ~ Loser und Unwissende Er stand direkt vor dem Korb und er ließ los. Alles. Er verlor das Gleichgewicht unter den Füßen und fiel, nur noch ein ‚Oh, oh‘ verließ seien Lippen, ehe er mit dem Hinterkopf auf dem Hallenboden aufkam. Sofort stürzte Momoi an seine Seite. „Daiki?“ Ein dummes Grinsen bildete sich auf seinen Lippen. „Mama? Ich sehe Sterne.“ * °Ifū bedeutet: alte Bräuche, überlieferte Sitten und Gebräuche, ewig Gestriges Ich hoffe auch dieses Kapitel hat euch gefallen. Ich habe irgendwie ein Problem mit Himuros Namen, ich schreib andauernd Himura… Schon mal als kleine Vorwarnung: Das nächste Kapitel wird sehr viel kürzer werden als die anderen. Nicht weil ich so faul bin, sondern weil das Kapitel so kurz sein soll. Kapitel 4: 4tes Viertel: Sie alle leisten gute Arbeit ----------------------------------------------------- Akashi hatte sie alle angerufen und angekündigt, sie würden das Training einige Minuten vorziehen. So waren die Spieler überrascht Tetsuya nicht zu sehen. Normalerweise würde er sich, sobald man ihm beim Namen rief melden, mit seinem bekanntesten Spruch: ‚Ich war die ganze Zeit hier‘. Dieses Argument erwähnte er bei ihnen nur noch selten, schließlich kannten sie seine Eigenart zur Genüge. Das seltsame an der ganzen Sache war nur, sie waren sich sicher ihn nicht übersehen zu haben und noch nie hatten sie erlebt, dass er zu spät kam. Mit hochgezogener Augenbraue sah der Kapitän zu, wie Aomine und Kise aufgebracht nach Tetsuya riefen, in der Vermutung sie hätten ihn womöglich doch vergessen. Sein Blick spiegelte jedoch teilweise seine Belustigung wieder. Murasakibara hatte bereits vor einer Weile wieder angefangen sich auf seine Süßigkeiten zu konzentrieren. Kuroko war ihm nicht egal, aber es gab keinen Grund nach jemandem zu rufen, der sich vielleicht Kilometer entfernt aufhielt. Midorima seufzte und versuchte ruhig zu bleiben. Es war eine schwere Aufgabe ruhig zu bleiben, wenn Kise einem ins Ohr heulte. Seit ihrem gemeinsamen Training bemerkte er Kuroko zu seiner Überraschung leichter, so war ihm innerhalb von Sekunden aufgefallen. Nachdem sich Akashi lange genug an dem Anblick amüsiert hatte offenbarte er ihnen, fast wie nebenbei Kuroko fehlen mit der Begründung, er wisse nichts von diesem Treffen. „Warum sind wir hier, wenn Tetsu nichts weiß?“, Aomine klang mürrisch. Kein Wunder, schließlich hatte er sich zum Affen gemacht. Auf Akashis Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. Midorima war sich sicher, dass ihr Schatten schon längst gewusst hätte, was dieses Grinsen bedeutete. Leider war der Schatten aus Prinzip nicht da wenn man ihn brauchte und so konnten sie alle nur hoffen, dass sich ihr Kapitän nichts ausgedacht hatte wodurch sie Schaden nehmen könnten. „Ihr könnt mir nicht erzählen, dass ihr nicht über den Satz nachgedacht habt.“ Sie sahen ihn verständnislos an, ehe ihnen dämmerte über welchen Satz er sprach. Die darauffolgende Stille war genug, um ihm zu zeigen, dass sie sich ebenfalls Gedanken um den Satz gemacht hatten. Keine zehn Minuten später stieß auch Kuroko zu ihnen. Als er sie bemerkte und sich wunderte warum sie bereits alle da waren, blieb er skeptisch einige Meter entfernt von ihnen stehen. Bei der Generation der Wunder konnte man nie vorsichtig genug sein. „Nachdem du gingst, wurde das Team vollständig zerstört.“, begann Akashi mit seinem gewohnt neutralen Ton. Das Phantom trat vorsichtshalber einen Schritt zurück, worauf hin sein Kapitän eine Augenbraue hob, aber dennoch nichts dazu sagte. „Wir konnten keinen Schatten mehr werfen.“, trieb Midorima die Erklärung weiter an, „Was übrig blieb war nur das Licht, doch das Licht kann ohne Schatten nicht existieren.“ Die drei anderen Spieler hätten sich derweil liebende gerne mit der flachen Hand an die Stirn geklatscht. Murasakibara hatte dafür sogar seine Süßware fallen gelassen und das musste etwas bedeuten. Sie bezweifelten, dass irgendjemand die Erklärung der beiden Intellektuellen als normal aufgefasst hätte. Sowohl ihr Kapitän als auch ihr Vize-Kapitän waren am schlechtesten darin ihre Gefühle auszudrücken - sie litten wohl am Kapitän Syndrom -, aber so etwas hatten sie nun wirklich nicht erwartet. Aomine trat vor und musste sich mit Mühe und Not ein Grinsen verkneifen, als er Kurokos leicht abgeschreckten Blick sah. Es hatte sich wirklich angehört, als würden sie ihn bestrafen wollen, weil er weggegangen war. „Was sie eigentlich sagen wollen ist,…“ „… das wir dich auch vermisst haben Kurokocchi.“, endete Kise seinen Satz, sehr zu seinem Missfallen. Der gebräunte Spieler war sicher, das Model hatte ihn mit voller Absicht unterbrochen. Murasakibara nickte. „Das wir uns alle vermisst haben.“ Kuroko lächelte leicht. Er hatte es auch bei Akashis und Midorimas weitaus poetischeren Erklärung verstanden, auch wenn er für einen Moment um sein Leben gebangt hatte. Nichts destotrotz war er froh zu hören, wie die anderen Spieler ihre Gefühle zugaben. Er wusste aber auch, dass Akashi noch etwas anderes von ihm hören wollte. „Euch zu verlassen, war der einzige Weg, den ich gesehen habe.“ „Mach so etwas nie wieder.“ „Keine Sorge.“ ~ Aomine riss die Tür zu der Turnhalle auf. Man konnte deutlich erkennen, dass er sehr gereizt war. Er ignorierte seine Mitspieler, die ihm verwundert nachsahen. In seinem Kopf brodelte ein viel wichtigerer Gedanke der als seine Aufmerksamkeit benötigte, als das er sich über etwas anderes hätte Gedanken machen können. Akashis Blick glitt nicht von der Tür, obwohl sie schon längst mit einem ohrenbetäubenden Knall zugefallen war. Es war nie gut ihn zu verärgern, deswegen achtete jeder Spieler darauf es nicht zu tun. Der gebräunte Japaner musste sehr miese Laune gehabt haben, wenn er die Konsequenzen für sein Handeln vergaß. Innerlich jubelten die anderen Wunder bereits, keiner von ihnen konnte es erwarten mit zwei griesgrämigen Tyrannen zu trainieren. Kise seufzte und fragte sich was zum Teufel los war. Der Spieler war das letzte Mal so wütend gewesen, als er war während des Winter Cup Haisaki getroffen hatte. Für einen kurzen Moment fragte er sich, ob das frühere Wunder sich noch einmal blicken lassen hatte, schob den Gedanken aber wieder beiseite. Haisaki sah oft nicht so aus, aber er wusste wann er verloren hatte. Er wendete seinen Blick zu Kuroko. Ihm fielen fast die Augen aus, als er bemerkte, dass der Spieler nicht mehr neben ihm stand. Verwirrt und mit offenem Mund sah er von der leeren Stelle zur Tür. Aomine ging nach allem immer noch vor. Kurz darauf klopfte ihm jemand auf die Schulter. Er sah auf die getappte Hand von Midorima. „Er ist schon seit einer Weile nicht mehr da.“, wurde er aufgeklärt. Keine Sekunde später fragte er sich seit wann ihr Vize-Kapitän so gut darin war, den Schatten zu bemerken. Stirnrunzelnd sah er Midorima nach, der begonnen hatte mit Atsushi zu trainieren. Sie taten das jetzt schon seit einer Weile so, um zu sehen, wie viele Bälle der Riese abhalten konnte. So verbesserten sie sowohl die Abwehr, als auch die Würfe. Akashi stand noch immer an Ort und Stelle. Er blickte finster auf die Tür und Kise war froh, nicht Aomine zu sein. Er feuerte seine Tasche auf die Bank und lies sich daneben fallen. Einige Sekunden saß er still da und riss dann in einer plötzlichen Bewegung die Tasche auf, jeder andere hätte sich bei dieser Bewegung sicher etwas gezerrt, aber er war nicht umsonst so biegsam und strapazierbar. Mit raschen Bewegungen zog er sich um. Es war ein Wunder, das bei diesen plötzlichen Bewegungen sein Trikot nicht auseinander riss. Kurz darauf legte sich eine Hand auf seinen Arm und er hielt inne. Stumm blickte er seinem Partner in die Augen. „Ist es wegen Momoi-san?“ Der gebräunte Japaner schüttelte die Hand des Kleineren forsch ab und drehte sich leicht weg. Er schnalzte mit der Zunge und setzte sich wieder hin, während er die Wand anstarrte, als könne sie irgendetwas für seinen emotionalen Zustand. Nach einigen Sekunden schob sich Kuroko in sein Sichtfeld und hockte sich vor ihn. Eine Zeitlang sahen sie sich nur an und Aomine fragte sich warum sein Schatten immer so stur sein musste. Er seufzte und fuhr sich dann mit der Hand durchs Haar. „Ja, es geht um Satsuki.“, gab er grummelnd zu, musste aber bald darauf feststellen, dass diese Antwort fiel zu wenig Auskunft für sein Gegenüber war, „Sie trifft sich immer mehr mit Imayoshi.“ Kuroko nickte. Er wusste, warum sein Freund so wütend war. Allerdings verstand er nicht ganz, warum es einen halben Weltuntergang für Aomine bedeutete. Er verlor Satsuki dadurch nicht. Um dem Phantom nicht noch mehr Rede und Antwort zu stehen, stand er auf und ging zur Tür. Kurz hielt er aber doch inne, schließlich wusste er was ihn draußen erwarten würde. Kaum hatte er einen Schritt in die Halle gewagt, drehten sich alle Blicke zu ihm. Seine Augen verrenkten sich. Er hatte schon immer gewusst, dass sein Team aus sadistischen Bastarden bestand. Akashi kam langsam auf ihn zu. „Nun, Daiki. Ich hoffe, es gibt einen guten Grund, warum du dich verspätest und mein Training störst?“, Akashis Stimme war wie immer ruhig und seine Worte mit Bedacht gewählt. Der gebräunte Japaner wusste nur zu gut, dass er sich nur schwer herausreden konnte, erstrecht bei seinem gefürchteten und diabolischen Kapitän. Zu seinem Glück oder zu seinem Pech, nahm ihm Kuroko einen Teil seiner Bürde ab. „Es geht um Momoi-san.“ Seijuros Blick fiel auf ihn und ein leichtes Lächeln zierte auf einmal sein Gesicht. „Oh.“, war das einzige, was er dazu sagte. Kise schlug Aomine kichernd auf den Rücken und fragte sogleich: „Fühlst du dich verraten Aominecchi oder kommt deine brüderliche Seite zum Vorschein?“ Auf diese Bemerkung hin, bekam das Model nur einen bösen Blick zu geworfen und sofort konnte er ein zischendes ‚Halt die Klappe‘ von seinem gebräunten Freund vernehmen. Auch die anderen beiden Spieler hatten mit bekommen worum es ging. „Imayoshi scheint nett zu sein, wieso lässt du Sa-chan nicht den Spaß?“, fragte Murasakibara und blickte ihn forschend an. „Es war doch klar, dass sich Momoi irgendwann verlieben würde.“, meinte Midorima. Für ihn war es nicht verwunderlich, dass sie über Tetsuya hinweg gekommen war, nach allem war es doch eher eine Schwärmerei gewesen, als tatsächliche Liebe. Natürlich war das Phantom ihr Freund, aber nicht mehr. Dass Kuroko sie nie als Geliebte angesehen hatte, tat sein übriges. Mit Imayoshi hatte sie sowieso sehr viel zusammengearbeitet, schließlich war er der Kapitän von Tōō und auch im Team der Besten. Sie waren sicher die ganzen Wochen, die das Projekt jetzt nun schon andauerte, zusammen zum Treffpunkt gegangen und hatten sich besser kennen gelernt. „Er ist viel zu alt für sie.“, meinte Aomine Not gedrungen, als er sich den ganzen Spielern seines Teams gegenüber sah. Kurz darauf sahen sie ihn skeptisch an, als befürchteten sie er habe nun auch noch seine letzten Gehirnzellen in der Sonne verbraten. „Er ist nur zwei Jahre älter als sie.“, sagten sie alle gleichzeitig, in einem recht monotonen Tonfall. Das Ass erwiderte nichts und drehte sich einfach um. Er hatte wirklich keine Lust sich mit ihnen zu unterhalten. Sie wussten schließlich nicht, wie sehr es ihn störte. Es war nicht so, dass er in Satsuki verliebt war und neidisch wurde. Aber sie hatten immer so viel Zeit miteinander verbracht, sie waren immer zusammen gewesen. Möglicherweise war Momoi ihm sogar wichtiger als Tetsuya. Es war eine Art Bruderliebe, die er ihr gegenüber empfand. „Daiki“, holte ihn die Stimme seines Kapitäns wieder zurück aus seinen Gedanken, „ich bin Sicher, Satsuki weiß was sie tut. Natürlich ist sie auch kein Grund zu spät zu kommen oder Türen zu zerstören. Ich erwarte, dass du noch einige Runden mehr rennen wirst für den Rest unseres Trainings bis zum Spiel im April.“ ~ Als Imayoshi und Momoi bei ihrem Training ankamen, waren die meisten ihrer Teammitglieder bereits in der Umkleide und einige hatten sogar angefangen sich aufzuwärmen. Während sich der Spieler auf den Weg in die Umkleide machte, nicht ohne vorher die anderen zu begrüßen, ging Momoi zu den anderen Coachs. Heute würde die Mannschaft unter den geübten Augen der Aidas und Alexandra trainieren. Bereits als sie sich zu den dreien stellte, bemerkte sie, dass die Trainier etwas bedrückte. Riko seufzte. „Wir haben keine Ahnung wie weit die Generation der Wunder ist.“, gab sie zu und blickte die Managerin an. Der Aufstand über ihre Brustkorb Größe hatte sich nach den Wochen gelegt. Momoi kaute auf ihrer Unterlippe herum und erwiderte: „Ich habe bei Aomine auch nichts auffälliges bemerkt. Akashi-kun leistet ganze Arbeit ihre Fortschritte zu verdecken.“ „Sie alle leisten gute Arbeit darin.“, gab Rikos Vater zu bedenken, „Es ist einfach für sie, ihre Fähigkeiten zu verstecken, weil es momentan keine großen Spiele gibt. Man kann nicht sagen, dass irgendein Trainingsspiel sie dazu bringen würde alles zu geben. In ihrem momentanen Zustand würden sie nicht mal gegeneinander alles geben.“ Alexandra seufzte und blickte zu den Spielern. „Ich denke, es wird trotzdem gut gehen. Ich glaube an unser Team. Wir dürfen uns nur nicht zu sehr darauf fixieren, was vor diesem Training war. Es war schließlich ein großer Schock für uns alle, als wir die Wunder nach ihrem ersten Trainingstag mit Akashi-san sahen.“ Momoi biss sich auf die Unterlippe. Aomine war so anders gewesen, so verletzlich wie er schon lange nicht mehr gewesen war. Er hatte sich während ihres Schultrainings in einer Art Trance befunden, die sie nicht beschreiben konnte. Es beschäftigte sie immer noch, was damals vorgefallen war. Riko konnte nicht sagen, dass sich Kuroko anders verhalten hatte, als vorher. Aber ihn umgab eine andere Atmosphäre. Sie fragte sich, was nach diesem Spiel passieren würde. Wie würde es mit der Generation der Wunder weiter gehen? Sie musste sagen, sie erwartete dieses Spiel mit großer Sehnsucht. So gut wie jeder würde davon träumen diese speziellen Spieler zusammen spielen zu sehen. „Wir haben der Generation der Wunder eine Sache vor raus.“, gab Alex zu bedenken, „Sie sind auf sich alleine gestellt. Seit dem Beginn des Trainings hatten sie kein Team, gegen das sie wirklich ein Trainingsspiel spielen konnten. Das wird sie geschwächt haben, egal wie gut sie sind.“ Momoi blickte nachdenklich zu der Amerikanerin, sie war sich dabei nicht so sicher. Natürlich hatten sie kein richtiges Trainingsspiel als ein Team gehabt, aber in ihrem normalen Training hatten sie trotzdem gegen andere Spieler gespielt. Die Wunder hatten dabei nicht ihre ganzen Fähigkeiten benutzt, aber es war nicht so, dass sie in dem vergangenen Jahr nicht dasselbe gemacht hatten. „Alles was wir tun können, ist ab zu warten.“, gab Kagetora seufzend zu. ~ „Komm schon, wenn du nicht einmal an mir vorbei kommst, wie gewinnen wir dann gegen die Generation?“, fragte Iwamura stichelnd. Takao warf ihm einen verärgerten Blick zu. „Ich nicht an dir vorbei kommen?“, er lachte künstlich auf, „Wer‘s glaubt!“ Der Ball schlug einmal auf dem Boden auf, ehe er wieder in Takaos Hand landete. In einer fließenden Bewegung dribbelte er in einem Halbkreis an Iwamura vorbei, der einen Schritt zur Seite trat, um nach ihm zu greifen. Doch Kasamatsus Hand kam ihm zuvor und bevor er zugreifen konnte, preschte der Point Guard nach vorne. Kagami holte schnell auf und versperrte ihm den Weg. Kasamatsu grinste darauf hin nur. Imayoshi und Himuro kamen auf sie beide zu, wer auch immer zuerst ankommen würde hatte gewonnen. Bevor Kagami nach dem Ball greifen konnte, ließ Kasamatsu den Ball los und dribbelte ihn hinter seinen Rücken. Kurz darauf befand sich der Ball in Imayoshis Händen. Der Spieler sprang hoch, wurde jedoch von Kagami aufgehalten, der ihm das Wurfgerät aus der Handschlug. Himuro erhaschte den Ball und warf ihn, doch Takao war bereits vor gelaufen um den Schuss auf zu halten. Ein Pfeifen unterbrach das Spiel, das nun schon eine Weile lief. Kagetora kam auf sie zu. „Kommen wir zu den extra Trainings. Takao und Himuro, die Fake Shots haben sich schon sehr verbessert, gegen die Generation werden sie so trotzdem nichts nützen. Imayoshi und Kasamatsu ihr werdet mit Iwamura weiter die Technik von Seihō trainieren. Ihr werdet sie brauchen. Kagami, du wirst gegen mich antreten. Mal sehen wie sehr du dich verbessert hast.“ ~ Kagami ließ sich das kühle Nass über den Kopf prasseln und ging dann wieder zurück in die Umkleide, dort wurde er von schweiß Geruch und einem warmen Dampf empfangen. Iwamura und er tauschten einen Handschlag aus. Sie hatten heute wieder ein Monster Training absolviert, wenn die vier Hyänen – wie sie Riko, Momoi, Kagetora und Alex liebevoll getauft hatten - da waren, passiert das meistens. „Ich frag mich, ob ich das durch halte, bis wir das Spiel haben.“, meinte Takao völlig außer Atem. „Du wirst doch jetzt nicht schlapp machen?“, fragte Kasamatsu, der sich wirklich gut mit dem anderen Point Guard angefreundet hatte. „Nein“, gab er zu, „ich habe einmal gegen sie verloren, ich werde es nicht wieder tun.“ In der Umkleide wurde es still. Takao bemerkte erst jetzt, dass er nie erwähnt hatte, schon Mal gegen sie gespielt zu haben. Kasamatsu kam bedrohlich auf ihn zu. „Wieso hast du das nicht früher gesagt?“, zischte er und baute sich vor ihm auf. Der Spieler hob abwehrend die Hände und lächelte verschmitzt. Er hatte nicht vor, geschlagen zu werden. „Ich dachte nicht, dass uns diese Information so viel bringt. Schließlich ist das mehr als zwei Jahre her.“ „Satsuki meinte sie wären noch erstaunlicher zusammen und das wir höllisch aufpassen müssen.“, erklärte Imayoshi kurz, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Sie seufzten. Nach allem wussten sie schon, wie gefährlich die Generation war. Kurzdarauf realisierten sie jedoch etwas anders. Sie alle grinsten ihn an. Er hatte die Managerin von Tōō bei ihrem Vornamen genannt. Leicht verdrehte Imayoshi die Augen, dennoch bildete sich ein kleines Grinsen auf seinem Gesicht. „Man, Aomine muss dich hassen.“, warf Kagami ein und stellte überrascht fest, das Imayoshis Gesicht bleich wurde. „Also ist er wirklich sauer?“ Der Tōō Kapitän machte eine wegwerfende Handbewegung. Er wollte nicht daran denken, dass Aomine ihn jetzt auch noch hasste, nur weil er einen so großen Beschützer Instinkt gegenüber seiner Kindheitsfreundin hatte. „Habt ihr auch bemerkt, dass sie sich verändert haben?“, fragte Himuro plötzlich, nachdem es einige Zeit still gewesen war. Niemand sagte etwas, aber sie alle dachten das Gleiche. Sie hatten sich geändert und es war nie ein gutes Zeichen, wenn sie sich änderten. ~ Als die Tür von ihrem Zimmer aufging, hatte Riko mit ihrem Vater gerechnet, doch nicht nur er, sondern auch Kuroko standen in ihrer Tür. Verdutzt sah sie zu dem Phantom Spieler. Sie hatte nicht damit gerechnet ihn zu sehen. Zu ihrer Verwunderung blieb, nachdem Kuroko eingetreten war, auch ihr Vater in der Tür stehen. Normalerweise war er zwar aufdringlich, doch auf seinem Gesicht erblickte sie einen ernsten Blick. Mit Sicherheit hatte Kurokos Besuch etwas mit dem Spiel in ein paar Wochen zu tun. Abwartend sah sie zu ihm und bemerkte, einen ungewöhnlichen Blick in seinen Augen. „Entschuldige, dass ich noch so spät störe Riko-san, Kagetora-san.“, Kuroko verbeugte sich höflich - wie immer -, „Akashi-kun ist ein Spieler, der noch besser als Midorima die Psyche seines Gegners versteht. Bei dem Spiel gegen uns hatte er nicht seine ganze Stärke zur Verfügung. Das Team der Besten, sowohl Coachs, Manager und natürlich am allermeisten Spieler, müssen sehr gut aufpassen bei diesem Spiel. Das wichtigste bei diesem Spiel ist, darauf zu achten was ihr sagt und zeigt.“ Eine Weile war es still. Riko blickte ihn erstaunt an, sie hätte nicht gedacht, dass Kuroko ihnen Tipps geben würde. Bevor sie irgendetwas sagen konnte, erwiderte ihr Vater: „Wir brauchen die Hilfe des Feindes nicht.“ Erstaunt über die Worte ihres Vaters blickte sie von ihm zu Kuroko, der Gefühls- und Regungslos da stand. „Oh“, ein Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht, „versteht mich nicht falsch, ich gebe euch diesen Tipp nicht weil ich euch helfen will.“ ~ Loser und Unwissende „Habt ihr auch bemerkt, dass sie sich verändert haben?“, fragte Himuro plötzlich, nachdem es einige Zeit still gewesen war. Kagami runzelte die Stirn, ehe ihm ein Licht aufging. „Sie sind gewachsen, oder?“, * Das Kapitel ist doch länger geworden, als ich dachte. Ich hätte wirklich nicht geglaubt, hier ImayoshixMomoi mit ein zu bauen. Ich habe ehrlich gesagt keinen blassen Schimmer wie das passiert ist. Sie werden natürlich nicht das einzige Paar in dieser Geschichte bleiben. Ab Kapitel 7/8 geht es in die relativ romantische Gefühlswelt, aber eben nur relativ… (Im Klartext ich weiß noch nicht genau wann) Ich habe ein kleines Problem, ich finde nämlich keine Synonyme für Ball, wie man vielleicht gemerkt hat bei dem Spiel zwischen den Besten. Frage an euch: Was könnte man als Synonym für Ball benutzen? Kapitel 5: 5tes Viertel: Bevor das Spiel beginnt ------------------------------------------------ Das Team der Besten saß bereits fertig im Umkleideraum alle Gespräche erstarben, als Alexandra Garcia eintrat. „Also Leute“, Alex grinste und verschränkte die Arme vor ihrem Brustkorb, „Wir haben uns bereits entschieden wie wir gegen sie spielen werden, aber ich möchte euch noch einmal daran erinnern wie wichtig es ist unseren Überlegungen Folge zu leisten. Ich weiß wie Hitzköpfig ihr seid, aber lasst euch nicht provozieren.“ Bei ihrem letzten Kommentar sah sie zu Kasamatsu und Kagami, die sich leicht beschämt weg drehten. „Iwamura, du wirst so gut es geht Murasakibara blocken. Ich bin mir sicher, dass du es schaffen kannst wenn du nur willst. Nicht umsonst haben wir dich genau darin trainiert.“ Der Spieler nickte, er wusste genau was zu tun war. Sie hatten ihm gezeigt, wie sie Murasakibara aufhalten konnte, doch was ihn und womöglich auch die anderen störte war, dass Kuroko diese Taktik als erstes angewandt hatte. Es war gut möglich, dass die Generation der Wunder schon eine Technik dagegen entwickelt hatte. Er appellierte an ihre Arroganz und hoffte, sie würden das Team unterschätzen. „Himuro und Kagami, ihr werdet das Zentrum dieses Teams sein. Die meisten Attacken gehen von euch aus. Bleibt wachsam und glaubt nicht, dass ihr alleine spielen könnt.“ Die beiden nickten. Sie waren sich bewusst, wie wichtig ihr Zusammenspiel für dieses Spiel war. Sie mussten jede Chance nutzen. „Imayoshi, du hast eine sehr gute Ballkontrolle und teilst das Verständnis von Akashi ich bin mir sicher, dass du gegen ihn lange genug standhalten wirst wenn du musst. Pass auf, das du ihn nicht verlierst.“ Der Tōō Spieler nickte. Momoi hatte vor einigen Wochen damit begonnen ihn mit Akashi zu vergleichen und einige ähnliche Fähigkeiten bei ihm entdeckt. Er war bei weitem nicht so gut wie der gefürchtete Kapitän, aber für dieses Spiel musste sein Können genug sein. „Takao, du wirst dich nur auf Kuroko konzentrieren. Du bist der einzige von uns, der eine Chance hat ihn zu sehen.“ Takao war sich von Anfang an bewusst gewesen, das er für Kuroko verantwortlich war. Nachdem er gegen das Phantom verloren hatte, waren ihm Zweifel gekommen, doch er wusste er konnte gewinnen. Er hatte sich genug Tricks einfallen lassen um den Spieler erfolgreich decken zu können. „Kasamatsu wir zählen auch auf dich, wenn es um Akashi geht. Hilf Imayoshi so gut es geht.“ Ein sicheres Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. „Das musst du mir nicht sagen.“ Kagetora, der bis jetzt nur still daneben gestanden hatte, erhob die Stimme. „Okay, zeigt ihnen was ihr habt! Ihr wurdet nicht umsonst ausgewählt gegen sie zu spielen!“ Er streckte die Hand aus und so taten es ihm die Spieler gleich. Ein sicheres Grinsen bildete sich auf ihren Gesichtern und in ihren Augen begann das Feuer zu lodern. ~ Die Generation der Wunder zog sich gemütlich um, für sie gab es keinen Grund zur Eile. Die Berühmten kamen immer etwas zu spät. Aomine blickte immer wieder zu seinem früheren Partner, seit ihrem ersten zusammen Treffen nach ihrer Zeit in Teikō wich eine Frage nicht mehr aus seinem Kopf. „Tetsu?“ Die Azurblauen Augen des Spielers sahen scheinbar ausdruckslos zu seinem früheren Partner neben sich. „Wieso hast du dich damals nicht verabschiedet?“ Durch die frage konzentrierte sich Tetsuya endlich richtig auf ihn, aber auch die anderen Mitglieder ihres Teams, die bis jetzt mit sich selbst beschäftigt gewesen waren, blickten interessiert zu ihnen. Murasakibara hielt inne, bevor er den Chip zerbeißen konnte, aus Angst er würde die Antwort des Spielers durch das knackende Geräusch nicht hören. Kuroko lächelte. Sofort machte sich Unbehagen bei ihnen breit. Es kam in letzter Zeit zu oft vor, dass er lächelte. Es machte ihnen fast Angst und der Generation der Wunder machte sonst nichts Angst, außer ihr eigener Kapitän und selbst er oft genug nicht. „Ich habe versprochen, dass ich zurück komme wenn ihr mich ruft. Es gab nie einen Grund auf Wiedersehen zu sagen.“ Sie waren verblüfft über diese wie immer so einfache und doch erschreckende Antwort. Trotzdem war ihnen bewusst, dass Kuroko mit diesen Worten wirklich meinte was er sagte. Er würde ihnen immer helfen, das hatte er bereits bewiesen. Nach allem war er eben doch ihr Schatten, ein Unterstützender Bestandteil ihres Teams, aber keine Nebenfigur. Was Aomine am meisten verblüffte, war die Tatsache, dass Kuroko nicht ihn ansah, sondern ihren Kapitän. Er realisierte es erst jetzt. Sie hatten ein Versprächen gegeben, alle zusammen, aber Kuroko hatte nie dieses Versprächen gegeben. Das bedeutete nur einer von ihnen davon gewusst hatte und dieser Jemand musste Akashi sein. Bevor er fragen konnte, warum Kuroko dieses Versprächen gegeben hatte und ob es etwas damit zu tun hatte, dass Akashi das Phantom nicht gehasst hatte, als er gegen Seirin verlor, wurde es still um ihn. Er blickte zu Midorima. Er stellte grade das kleine Radio auf die Bank. Jegliches Gespräch war nur wegen dieser Tat verstummt, alle zogen sich ruhig um. „ Das Oha-Asa Horoskop wünscht ihnen einen guten Start in den Tag…“ Es war schon immer so gewesen, wenn sie ein Spiel hatten. Es war eine Art Ritual für die Spieler der berühmten Generation geworden. Es klang dämlich, aber sie hatten sich fast daran gewöhnt sich auf das Horoskop bis zu einem bestimmten Grad zu verlassen. Nicht unbedingt weil sie daran glaubten, sondern weil sich Midorimas Stimmung danach richtete. „Zwillinge sollten sich heute gut überlegen was sie tun, da der heutige Tag große Auswirkungen auf Ihr Leben hat. Bleiben sie sich treu, aber achten sie auch auf die anderen. Ihr Glücksbringer für den Tag ist ein Bild von dem hochragenden Model Kise Ryōta.“ Fast hätte er gelacht. Genau deswegen glaubte der Spieler, der sich aufs kopieren spezialisiert hatte nicht an Horoskope. Sie erzählten eben doch jede Menge Müll. Er fragte sich erst gar nicht was die Leute sagen würden, wenn er mit seinem eigenen Bild herum laufen würde. Es gab außerdem viel zu viele Menschen, die das gleiche Sternzeichen hatten. Was würde beispielsweise ein älterer Mann mit seinem Bild tun? „Krebs heute steigen in Ihnen Erinnerungen an vergangene Zeiten und alte Freunde oder Verwandte auf. Bisher haben Sie nichts in die Richtung unternommen, doch das sollten sie nun tun. Geben sie alles, denn heute ist einer ihrer Glückstage. Ihr Glücksbringer ist ein Glücksschweinchen, das im Dunkeln leuchtet.“ Wie zur Bestätigung legte Midorima bei diesen Worten seinen Glücksbringer auf die Bank und begann endlich sich um zu ziehen. Auf seinem Gesicht machte sich ein selbstbewusstes fast schon überhebliches Lächeln breit. Die anderen Spieler atmeten erleichtert aus. Sie hätten nicht mit einem genervten Midorima anfangen können. Sie konnten am besten Spielen, wenn sie alle gut drauf oder alle angepisst waren. Das Zauberwort bei ihnen war nun mal alle oder keiner. „Jungfrau heute werden Sie wahrscheinlich den Großteil des Tages bei der Ausübung von Gruppenaktivitäten verbringen. Achten Sie nicht zu viel auf andere Jungfrauen, die ihnen die Show stehlen wollen, Sie werden sie überwinden. Ihr Glücksbringer für den heutigen Tag ist ein rosa Telefon.“ Bis zu der Erwähnung des pinken Telefons hatte der gebräunte Spieler diese Angaben für noch recht glaubwürdig gehalten, weil er der einzige aus seinem Team war der gegen einen Spieler antreten würde, der das gleiche Sternzeichen wie er hatte, Imayoshi. Er fragte sich, warum er sich das alles antat. Er wollte eigentlich nicht einmal hinhören, aber er musste. „Waage wahrscheinlich müssen bei Ihnen zu Hause einige kleinere Reparaturen durchgeführt werden…“ Der Riese war viel zu beschäftigt damit, seine Süßigkeiten zu essen um dem Quatsch zuzuhören. Es war ihm wirklich egal, was das Horoskop sagte. Er interessierte sich dafür kein Stück. Es war nicht wirklich so, dass er nur Basketball und Süßigkeiten im Kopf hatte, aber zeigte gerne nur seine gelangweilte faule Art zu anderen. Es war seine Art, seine wahren Gedanken und Gefühle zu verstecken. Jeder aus ihrem Team hatte seine eigene Art darin entwickelt. „Schütze derzeit versammelt sich eine große Armee, um eine kühne Aussage und ein wichtiges Ansuchen vorzubringen. In solchen Situationen kommen ganze Generationen oder Völker zusammen, welche Generation gewinnt entscheiden sie. Ihr Glücksbringer für den heutigen Tag eine Schere.“ Scheren waren für den gefürchteten Kapitän einfach etwas Besonderes. Es gab kein anderes so scharfes Objekt, dass zwei Klingen hatte die Aufeinander trafen. Er liebte das Geräusch beim Zuschnappen der beiden Klingen und wusste es demonstrierte nur noch mehr welche Macht er besaß. Manchmal erinnerte er seine Kameraden mit seiner Affinität zu Scheren auch an die griechischen Schicksalsgöttinnen, denn wenn Akashi wollte konnte er wirklich Lebensfäden durchschneiden. Tetsuya hatte Glück die Gunst des Kapitäns auch nach seiner Quittierung des Teams zu haben, sonst wäre sein Leben danach die reinste Hölle geworden. Er würde sicher gehen, dass seine Generation ihr Ansuchen nicht nur vorbringen würde. „Wassermann in Ihnen baut sich derzeit eine starke physische Energie auf. Achten Sie darauf, dass diese Energie nicht in Form einer hitzigen Diskussion mit einem Menschen, den Sie sehr mögen, aus Ihnen herausbricht.“ Kuroko war bereits fertig und blickte geduldig in die Rund. Er war sich sicher, dass er keine starke physische Energie haben würde, dafür seine Mitspieler um so mehr. Sein Blick fiel auf Midorima und Akashi, sie hatten sich entschieden erst zu sehen, wie das erste Viertel ausgehen würde, um dann aus zu machen, wie genau sie spielen würde. Egal wie gut sich das Team der Besten vorbereitet hatte, glaubte er nicht, dass sie wirklich wussten was sie zu erwarten hatten, nicht einmal wenn Momoi es ihnen erklärt hatte. Womöglich hatte die Managerin ihnen aber auch nicht mal Ansatzweise vermitteln können was sie zu erwarten hatten. ~ Die Spieler beider Teams hatten im Schatten der Eingänge gegenüber von einander platzgenommen. Das Spiel würde ein größeres Spektakel geben, weswegen sie alle einzeln aufgerufen werden würden. Kagami blickte zu der Tribüne und musste feststellen, dass alle Plätze belegt waren. Er war sich sicher, das mindestens alle Teams ihrer Schulen da waren und noch die regulären Fans. Womöglich noch mehr, wenn man daran dachte, dass die Generation der Wunder auch sehr bekannt war. „Meine Damen und Herren, willkommen zu dem heutigen Spiel des Teams der Besten gegen die Generation der Wunder.“ Das Publikum klatsche Beifall und einige sahen neugierig zu dem Ansager. „Bevor das Spiel beginnt, werden wir die Teams vorstellen. Als erstes bitte ich sie das Team der Besten zu begrüßen.“ Die Spieler sahen sich kurz an und nickten sich dann zu. Nacheinander verließen sie den Eingang und stellten sich auf der Mittellinie auf. Der Ansager stellte sich vor sie. Hier und da konnten sie einige Leute bereits klatschen hören. „Das Team der Besten wurde vor knapp einem viertel Jahr gegründet und besteht aus besonderen Spielern des Winter Cups die durch hervorragende Leistungen aus der Menge stachen.“ Kasamatsu biss sich auf die Zunge, bevor ihm irgendwelche anmaßenden Worte entfuhren. „ Der Kapitän des Teams Iwamura Tsutomu.“, der genannte Spieler trat vor und erblickte kurz darauf seine früheren Teamitglieder, die ihm zu wanken und ihm lautlos viel Glück wünschten, „Er ist ein bekannter Center und spielte bis zum letzten Sommer als Kapitän in Seihō. Er ist einer der besten in der Abwehr und ein Experte in der besonderen Spielweise seines früheren Teams.“ Er trat wieder zurück. „Kasamatsu Yukio ist der Kapitän von Kaijō und Point Guard auf nationalem Niveau. Viele von ihnen sollte ihn kennen.“ Er hob die Hand um sein Team zu grüßen, das ihm bereits zu grinste. „Kagami Taiga das neue Ass von Seirin, der bis jetzt noch die gesamte Generation der Wunder geschlagen hat. Ein extrem guter Power Forward, der grade durch seine Sprungkraft glänzt.“ Ein Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit, als er sich daran erinnerte, dass er sie wirklich schon einmal besiegt hatte. „Himuro Tatsuya der Shooting Guard von Yōsen und amerikanischer Basketballspieler. Er ist grade wegen seiner Fake Shots bekannt.“ Er lächelte bei der Nennung seines Heimatlandes. Es war dort so anders als in Japan, aber er hätte niemals zu träumen gewagt, gegen ein Team wie die berüchtigte Generation zu kämpfen. „Imayoshi Shoishi ist der frühere Kapitän von Tōō und spielt normalerweise als Point Guard. In diesem Spiel wird er von seinen undurchschaubaren Bewegungen als Small Forward machen.“ Er behielt sein normales Poker Face auf. Seiner Meinung nach, wurde viel zu viel Wirbel um die Position gemacht in der er spielte. Ob er als Point Guard oder Small Forward spielte, war ihm schlicht weg egal. „Und nun zu dem letzten im Bunde Takao Kazunari ein Spieler von Shūtoku der als Point Guard spielt. Sein Hawk’s Eye wird der Generation der Wunder sicher ein Dorn im Auge sein.“ Takao hoffte das es wirklich so war, aber er war guter Dinge. Es war besser für ihn, dass er die Gesichter der Generation der Wunder nicht sehen konnte. „Und nun, die Generation der Wunder! Wir sind gespannt wie sie spielen werden, nachdem sie nun endlich wieder komplett sind.“ Alle Augen des Publikums richteten sich auf den anderen Eingang, heraus kamen nach einander die Spieler. An der Spitze Akashi, dessen Augen gefährlich glitzerten. Murasakibara fischte einen Haargummi aus seiner Hose und band sich einen losen Zopf. Aomine grinste, Adrenalin schoss bereits durch seine Adern. Midorima schob seine Brille hoch und blickte zu seinen Gegnern. Kise sendete eines seiner berühmten Model Lächeln der Menge zu und hob eine Hand, um seinen Fans zu zuwinken. Auf Kurokos Gesicht bildete sich ein sachtes Lächeln. Ihre Gegner hielten den Atem an, das Publikum hielt den Atem an. Sie alle hatten gewusst, was für eine Aura die Spieler der Generation der Wunder besaßen, doch das hier war etwas vollkommen anderes. Alex schluckte, hatte sie bei Murasakibara panisch reagiert, als sie ihn das erste Mal gesehen hatte, wurde ihr bewusst das sie jetzt wirklich in Panik geraten sollte. Man hätte sich denken können, dass die Spieler zusammen eine noch stärkere Ausstrahlung hatten, doch ihre Ausstrahlung glich dem eines hungrigen Wolfrudels. Takao schluckte. Er hatte schon einmal gegen sie gespielt, aber ihre Aura war komplett anders als in ihrem Mittelschuljahr. Nach einigen Sekunden führte der Ansager sein Mikrophon wieder an den Mund, leicht stotternd fing er wieder an zu sprächen. „Der Kapitän der berühmten Generation ist Akashi Seijuro. Er spielt zurzeit, als Point Guard in Rakuzan und ist dort bereits Kapitän geworden. Seine Emperor’s Eye sind seine einzigartige Fähigkeit.“ Akashi blickte zu seinen Gegnern, er versuchte ab zu schätzen wie gut sie gegen seine Mannschaft bestehen würden. Er bemerkte Iwamuras dunklen Blick auf ihm und ein Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. „Murasakibara Atsushi ist der größte Spieler, in den Schulmannschaften. Er spielt als Center in Yōsen. Bis jetzt sind nur sehr wenige an ihm vorbei gekommen. Wir werden sehen, ob das so bleibt.“ Iwamura riss seinen Blick von Akashi los und blickte zu Murasakibara, der Riese sah ihn mit matten Augen an, doch langsam klärte sich sein Blick. Fast wäre der Ältere einen Schritt zurück gewichen, als sich die Aura des Spielers veränderte. „Aomine Daiki ist das Ass dieses hervorragenden Teams und hat sich auch in Tōō als Power Forward an die Spitze gekämpft. Seine Agilität und Schnelligkeit sind hervorragend.“ Der gebräunte Spieler dachte an sein letztes Spiel gegen Kagami zurück, er hatte ihn auseinander genommen. Nach allem war er nur so weit gekommen, weil Kuroko ihn unterstützt hatte. „Midorima Shintarō ist der Shooting Guard dieses Teams und spielt in Shūtoku. Er ist bekannt, für seine groß distanzierten Würfe.“ Der Brillenträger blickte zu seinem Teamkameraden in Shūtoku. Er wusste das Takao es nicht leicht haben würde, eigentlich würden es alle nicht leicht haben. „Kise Ryōta ist der Small Forward dieses Teams und spielt in Kaijō. Er kann jede Fähigkeit kopieren, egal ob es mit Basketball zutun hat oder nicht.“ Einige Fans schrien bei der Erwähnung des Models. Kise zwinkerte ihnen kurz zu und ein grinsen bildete sich auf seinem Gesicht. Er würde endlich wieder mit ihnen spielen können. Sein Adrenalin fing langsam an auf zu wallen und er hoffte, der Ansager würde das alles nicht weiter in die Länge ziehen. Kagami verkrampfte sich, noch einmal zuhören, welche Fähigkeiten sie besaßen und sie alle zu sehen, war als würde man eiskaltes Wasser über ihn schütten. Er hatte die ganze Zeit nicht daran gedacht, was für Unterschiede in ihren Fähigkeiten liegen könnte. Der Ansager räusperte sich und überrascht sahen das Team der Besten und die Zuschauer zu ihm. Jeder Spieler der berühmten Generation trug ein Grinsen auf seinen Lippen, wölfische Grinsen. Die Stimme des Ansagers zitterte, als er seine vorgegebenen Zeilen lass. „Kuroko Tetsuya spielt zurzeit in Seirin. Er ist ein besonderer Spieler dieses Teams und wird nicht umsonst als Phantom Spieler bezeichnet.“ Die Spieler des Teams der Besten waren gelinde gesagt geschockt. Niemand hatte sie auf diese Situation vorbereitet. Ihre Augen schweiften umher, doch sie konnten Kuroko nirgend erblicken. Sie waren geblendet von dem Licht. Sie hatte nicht einmal bemerkt, dass der Ansager Kuroko noch nicht erwähnt hatte. Keiner von ihnen hatte es bemerkt, nicht einmal Kagami und auch niemand der anderen Seirin-Spieler auf der Tribüne. Alex bemerkte wie sich eine Gänsehaut auf ihren Armen breit machte. Sie erinnerte sich daran, was man zu ihr gesagt hatte, als sie nach der Generation der Wunder das erste Mal gefragt hatte. Es war nach dem Spiel von Kagami gegen Murasakibara gewesen. „Der Basketball Club der Teikō Mittel Schule. Eine super starke Schule mit über 100 Clubmitgliedern, die mehrmals nacheinander wichtige Spiele gewannen. Aber auch mit dieser gloriosen Geschichte, gab es ein Team das ohne Wiederspruch als das ‚Stärkste‘ beschrieben werden kann – ein Team aus fünf Spielern, die Talente besitzen die man nur einmal in zehn Jahren sehen kann, namens „Generation der Wunder“. Es gab damals in ihrer Mittelschulzeit ein seltsames Gerücht, dass es noch eine andere Person gab, die von den fünf Genies als höhergestellt angesehen wurde, der sechste Phantom Spieler.“ Kein Wunder, dass Kuroko nie bemerkt worden war. Er ging unter, vermischte sich mit ihren Schatten. Er war in der Tat ein Spieler mit einem erschreckenden Talent, welches richtig genutzt die größte Trumpf Karte des gesamten Basketballs sein konnte. Sie blickte zu Kagetora, der leicht die Augen zusammen kniff. Kuroko hatte recht gehabt. Akashi nutzte die psychologische Auswirkung auf seine Gegner in vollen Zügen aus. Er sah zu seinen Spielern, die nun nicht mehr so Siegessicher aussahen, wie zuvor. Selbst Kagami sah blasser aus als sonst. „Hört mir genau zu!“, sagte er und die Spieler drehten sich zu ihm um, „Wir können sie besiegen! Denkt nicht ans verlieren, sondern ans gewinnen! Deswegen seid ihr doch hier!“ Iwamura legte eine Hand auf Kagamis und Himuros Schulter, überrascht sahen sie ihn an. „Wir werden gewinnen, daran glaube ich auch!“ „Wir wurden zur Genüge gewarnt, dass die Generation der Wunder überwältigend ist, aber jetzt zeigen wir ihnen wie überwältigend wir sind!“, meinte Kasamatsu grinsend. „Zeigen wir ihnen, was Angst zu verlieren ist!“, meinte nun auch Takao. Er wusste, dass dieses Mal vielleicht die einzige Chance sein würde gegen Midorima zu gewinnen. Mit diesem Team, in diesem Spiel. Kagami grinste. „Okay!“ Er würde ihnen zeigen, dass er Aomine auch ohne Kurokos Unterstützung besiegen konnte. ~ Loser und Unwissende „Waage wahrscheinlich müssen bei Ihnen zu Hause einige kleinere Reparaturen durchgeführt werden…“ Der Riese war viel zu beschäftigt damit, seine Süßigkeiten zu essen um dem Quatsch zuzuhören. Es war ihm wirklich egal, was das Horoskop sagte. Plötzlich klingelte sein Handy. Er kramte es aus seiner Tasche und öffnete das Lila Ding. „Hallo?“ „Atsushi! Wir haben ein Problem! Du musst sofort kommen! Hier steht alles unter Wasser!“ Wie er Horoskope doch hasste. * Keine Sorge, das war das letzte Kapitel vor dem Spiel. Ab jetzt geht’s zur Sache. Kapitel 6: 6tes Viertel: Gebt alles… ------------------------------------ „Last uns das Spiel beginnen!“, schrei der Ansager aufgeregt in sein Mikrophon, „Das Team der Besten gegen die Generation der Wunder!“ Die Spieler stellten sich auf und Aomine schritt vor zur Mittellinie. Er war nicht überrascht kurzdarauf Kagami gegenüber zu stehen, nach allem hatten sie diese Entscheidung bereits erwartet. „Verbeugt euch! Bitte spielt fair und ordentlich.“ Aomine grinste Kagami an. „Ihr habt also noch nicht eure Siegessicherheit verloren?“ Mit einem verärgerten Blick sah er ihn an, ehe er das Grinsen herausfordernd erwiderte. „Als ob wir Angst vor euch hätten!“ Iwamura beobachte die beiden. Er kam nicht umhin, zu denken das Aomine aussah wie ein Wolf der sich bereits die Lippen leckte und sein Mittagessen beobachtete um es zu verspeisen. Sofort schüttelte er den Gedanken ab, er würde bei dem Spiel nur stören Kasamatsu würde ihr Auswechselspieler sein, solange Akashi nicht mit spielte. Der Kapitän der Generation hatte sich auf die Bank gesetzt und musterte sie alle gelassen. Nichts zeugte von Angst zu verlieren. Takao sah sich unruhig um, egal wie sehr er es versuchte, er konnte den Schatten des gegnerischen Teams nicht erblicken. Eine Hand auf seiner Schulter ließ ihn neben sich blicken. Himuro lächelte ihm aufmunternd zu. „Wir wissen, dass du es schaffen wirst.“ Der Ansager holte tief Luft: „Das Spiel startet jetzt!“ Der Ball wurde von dem Schiedsrichter hoch in die Luft geworfen. Beide ließen sich nicht aus den Augen. Aomine zählte gedanklich die Sekunden, dann sprangen sie beide gleichzeitig hoch. Sein Grinsen wurde breiter, er würde dem Seirin Spieler zeigen was es bedeutete mit Tetsuyas als sein Licht zusammen zu spielen. Kagami und Kuroko waren ohne Zweifel gute Partner, aber der Amerikaner hatte Aomine und Kuroko noch nie zusammen spielen gesehen, es war etwas komplett anderes. Sie erreichten beide gleichzeitig den Ball und durch die Einwirkung der beiden gleichstarken Kräfte, wurde er nur noch weiter nach oben gedrängt und flog aus ihrer beider Hand nur noch höher. Eine Pranke erschien in ihrem Sichtfeld. Die Generation der Wunder war im Ballbesitz. Sofort handelte Iwamura und versuchte Murasakibara aufzuhalten, indem er ihm den Weg versperrte. Murasakibara lächelte leicht, während er den Ball vor seinem Gegner hin und her dribbelte. Mit einer schnellen Bewegung umrundete er Iwamura. Der Kapitän der Besten konnte den Ball noch leicht erhaschen, sie hatten von Momoi die Schwächen ihrer Gegner erfahren und wussten das der Riese nicht so gut in der Ballkontrolle war wie seine Teamkameraden. Der Ball glitt aus Murasakibaras Hand. Bevor irgendjemand überhaupt die Chance hatte danach zu greifen, änderte der Ball plötzlich seine Richtung und landete direkt in Kises Hand. Iwamuras Augen weiteten sich leicht, als seine Augen langsam die Masse aus blau als Kuroko war nahmen. „Danke, Kurokocchi!“, meinte das Model grinsend und preschte weiter vorwärts. Murasakibara sah seine Hand verwundert an. „Wofür haben wir bitte geübt!“, schrie Aomine ihm verärgert zu, als er an ihm vorbei rannte, dem Blonden folgend. Verwirrt und im Inneren wohl auch beschämt sah er ihnen hinter her, dann vernahm er ein Seufzen neben sich. „Ich denke wir werden erst einmal in unserem Feld bleiben. Kise und Aomine sind fürs erste genug.“ Obwohl sich Midorima genervt anhörte, wusste Murasakibara genau, wie gespannt sein Vize-Kapitän eigentlich war. Nach allem wollten sie alle wissen was ihr gegnerisches Team in diesem viertel Jahr erreicht hatte. „Hey, Imayoshi! Ich hab gehört, Aominecchi ist sauer auf dich, wegen Momoicchi!“ Der eigentliche Point Guard konnte nicht ganz fassen, wie ausgeglichen Kise und die anderen waren. Er war sich sicher, dass die Generation der Wunder nicht einmal ein Viertel ihrer Kraft zeigte. Er biss die Zähne zusammen. Sein Team würde noch so einiges aus ihnen herausholen, sie sollten sie besser nicht auf die leichte Schulter nehmen. Sie hatten nicht umsonst trainiert. Mit einer flinken Bewegung hatte sich Kise aus Imayoshis Deckung gebracht. Ganz so leicht machte der Tōō Kapitän es ihm aber doch nicht, denn kurz darauf stand er wieder vor ihm. Kise grinste. Er verlagerte sein Gewicht leicht nach vorne und stand nun leicht gebeugt vor dem Spieler. Er spürte den Ball auf dem Boden aufkommen. Einmal. Imayoshi folgte dem Ball mit seinem Blick genau, er würde nicht den Fehler begehen weg zu sehen. Zweimal. Kise traf den Ball erst mit seinem Handballen, dann mit den Fingerspitzen. Er hatte indem er sich vorgebeugt hatte, Imayoshi auch dazu gebracht das Selbe zu tun. Damit hatte er genug Platz bekommen, um den Ball direkt durch seine Beine zu spielen. Takao rannte auf den Ball zu, als er einen verwischten blauen Fleck bemerkte. Doch es war bereits zu spät, der Ball war in eine andere Richtung gepasst worden. Leise fluchte der Point Guard. Im selben Moment ließ sich Aomine, der direkt vor dem Tor stand, nach hinten fallen. Eigentlich wurde er sowohl von Kagami als auch Iwamura gedeckt, aber sie würden höchstwahrscheinlich noch nicht damit rechnen. Jedenfalls jetzt noch nicht. Überrascht sahen sie zu, wie sich der Power Forward in seine Formles Shot Position brachte. Ihnen vielen beinahe die Augen aus, als kurz darauf der Ball direkt in seinen Händen landete. Kagami sprang ohne groß darüber nach zu denken hoch. Es war ein einfacher Reflex gewesen, der das Tor verhindert hatte. Bevor Aomine wieder angreifen konnte, spielte das Ass von Seirin den Ball Himuro zu, der sofort zum Angriff überging. Tatsuya spielte sich vorwärts in die Gegnerische Zone. Kise wurde derweil von Imayoshi aufgehalten, sodass er nicht in die Quere kam. Kagami konzentrierte sich ganz auf Aomine. Iwamura machte sich bereit, um Murasakibara zu blocken. Himuro setzte zu einem seiner Fake Shots an, bevor Midorima ihn erreichen konnte. Kagetora beobachtete das Spiel kritisch. Sie hatten alles daran gesetzt den Fake Shot zu verbessern. Er musste ihnen wenigstens einen Punkt bringen. Sein Blick glitt zu Iwamura, der Sichtlich Probleme hatte Murasakibara auf zu halten, aber sie glaubten daran, dass er ihn aus dem Spiel drängen konnte. Immerhin würde er sich bis zum Rest des Spiels nur darauf konzentrieren, ihn nicht an sich vorbei zu lassen. Kise starrte Imayoshi böse an, er war die Hölle im Verteidigen. Jedes Mal wenn das Model an ihm vorbei kam, war er in Sekunden schnell wieder vor ihm. Kagami und Aomine sahen eher aus wie zwei Katzen die sich duellierten, als zwei Basketball Spieler. Aomine tat einen Schritt vor und dann warf er sich blitzschnell auf die linke Seite. Kagami versuchte ihm zu folgen, kam aber nicht rechtzeitig vor ihn. Aomine preschte los, Kagami hinter her. Takao hatte Kuroko endlich wieder auf seinem Sichtfeld. „Ich werde dich nicht noch einmal vorbei lassen.“ Kuroko blickte ihn an und lächelte leicht, fast sah er ihn bemitleidenswert an. Takao rümpfte verärgert die Nase. Ein Luftzug strich ihn, als Aomine und Kagami an ihnen vorbei jagten, augenblicklich verschwand das Phantom aus seinem Sichtfeld. Seien Augen weiteten sich, er blickte sich um. Als Himuro warf war er sich sicher er würde einen Korb werfen, es konnte niemand so schnell an ihn heran gelangen. Seine Hände hatten den Ball bereits los gelassen, als er plötzlich einen Schatten über sich bemerkte. Aomine griff danach, konnte ihn jedoch nur knapp mit dem zeige Finger berühren ohne dabei die Richtung zu verändern. „Murasakicchi!“ Der Angesprochene verrenkte leicht die Augen. Es war nicht so, dass er nicht versuchte den Ball zu bekommen, aber Iwamura war wirklich nervig seitdem er sich nur noch auf ihn konzentrierte. Es war wie mit der Maus und dem Elefant. Der Kapitän der Besten grinste ihn an, was eine pochende Wut-Ader bei dem Riesen hervorrief. Wenigstens hatten sie jetzt ein Problem weniger. Der Ball flog bereits wieder abwärts und so durfte Murasakibara nicht mehr danach greifen. Er beobachtete wie der Ball direkt durchs Netz ging. Die anderen waren bereits dabei den Ball zu ergattern, als Midorima den Ball erhaschte und vorwärts in einer fliesen den Bewegung an Takao und Himuro vorbei trippelte. Kaum abseits von der Meute, die den Ball haben wollte, setzte er bereits zum Wurf an. Drei zu zwei für die Generation der Wunder. Als der Pfiff ertönte atmeten die Spieler bereits schwer. In der Mitte des ersten Viertels waren sie endlich aufgewacht und es das wahre Spiel hatte endlich begonnen oder so dachten sie zumindest. Die Spieler der Generation der Wunder klatschten sich bei ihrem Kapitän ab, bevor sie sich auf die Bank setzten und etwas tranken. Aomine blickte zu Kuroko, der sich neben ihn auf die Bank gelegt hatte. Leicht runzelte der gebräunte Spieler die Stirn, es war normal für Tetsuya schnell erschöpft zu sein, aber nach einem Viertel war der Schweiß auf seiner Haut und seine rasche Atmung etwas übertrieben. „Sie sind besser als ich erwartet hatte.“, meinte Midorima und blickte zu dem gegnerischen Team. „Seid sie aufgewacht sind schon.“, gab Aomine ihm recht und riss seinen skeptischen Blick von Tetsuya los. „Sie sind nervig!“, rief Kise theatralisch. Murasakibara nickte ihm stumm zu. Akashi schmunzelte leicht, obwohl seine Spieler so enttäuscht klangen oder es zumindest versuchten, wusste er, dass sie doch bemerkt hatten wie gut sich das Team der Besten auf das Spiel gegen sie vorbereitet hatte. „Im zweiten und dritten Viertel werde ich spielen.“ Sofort richteten sich die Augenpaare seiner Mitspieler auf ihn und er musste lächeln, bei ihrem geschockten Gesichtsausdruck. Mit einem Blick auf Kuroko wurde aber deutlich, warum Akashi mitspielen würde und nicht ihr Schatten. „Ich möchte wirklich sehen, wie Imayoshi und Kasamatsu mich aufhalten wollen, schließlich haben sie grade dafür die Techniken von Seihō gelernt.“ ~ „Verdammt!“, zischte Takao und ballte seine Hände, „Ich vergesse immer wieder, dass Kuroko da ist. Selbst mit meinen Augen kann ich ihn nicht erkennen. Selbst wenn ich ihn erhasche ist er im nächsten Moment wieder weg.“ Er konnte nicht fassen, was für ein Unterschied es machte gegen Kuroko zu spielen, wenn er mit den anderen Spielern der berüchtigten Generation zusammen war. Wenn er daran dachte, wie sehr er den Nervenkitzel gespürt hatte, als Midorima ihm erklärt hatte er sei die perfekte Waffe gegen Kuroko. Er die Waffe gegen ein Wunder war. Jetzt war dieser Kitzel weg. Zurück blieb Frustration. Kasamatsu, legte eine Hand auf seinen Kopf, streng blickte er ihn an. „Sag das nicht nach den ersten zehn Minuten. Das bist nicht du! Wir spielen hier gegen Ausnahmetalente, natürlich wird es schwer. Aber wir müssen trotzdem nicht verlieren.“ „Leichter gesagt als getan.“, murmelte der Point Guard und bekam darauf hin einen tritt in die Seite. Er sah motzig zu Kasamatsu. Wieso musste er nur immer die Tsundere anziehen? Erst Midorima und jetzt der Kapitän von Seijō. „Das war es also, was sowohl Midorima, Kise als auch Aomine meinten.“, die Spieler drehten sich zu Kagami um, der mit weiten Augen auf den Boden starrte. Sie hatten ihn noch nie so gesehen. „Sie sagten, Seirin könne seine ganze Kraft nicht benutzen.“, er schluckte und sah auf, „aber ich dachte nicht, dass es so ein Unterschied sein würde.“ Momoi und Riko beobachteten die beiden Teams beunruhigt von der Tribüne aus. „Ich dachte mir schon, dass so etwas passieren würde.“, gestand die Managerin von Tōō und sofort bekam sie Rikos ungeteilte Aufmerksamkeit, „ Kuroko konnte bis jetzt nie seine volle Kraft benutzen. Es stimmt, dass er immer ein Licht hatte und dieses Licht Aomine war, aber in Wirklichkeit ist die gesamte Generation der Wunder sein Licht. Sie sind so hell, das ihre Schatten so dunkel sind, dass er sich – der kein Licht besitzt – darin verstecken kann.“ Sie hatte ihn ebenfalls nicht ausfindig machen können und das wollte etwas heißen. Normalerweise hatte sie zusammen mit den anderen Spielern der Generation der Wunder wenigstens im Spiel ein Gefühl dafür, wo er sein könnte. In diesem Spiel war es anders als sonst. In diesem Meer aus Auren, ging er unter und vermischt sich mit ihnen. Es war unmöglich, ihn ausfindig zu machen. Selbst die Wunder wussten mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht wo er war, mit der Ausnahme von Aomine und Akashi die im Spiel immer ein Auge auf Tetsuya hatten. Diese Tatsache bedeutete nur eins: Akashi und Kuroko hatten einen genauen Plan für dieses Spiel. Ihr Blick fiel auf Midorima, obwohl er den ersten Korb für sein Team gemacht hatte war er kaum mehr an anderen Würfen beteiligt gewesen. Auch er war irgendwie in den Plan verwickelt. Sie sah zum Punkte stand, es war nicht anders zu erwarten gewesen, dass die Generation der Wunder bereits führte. Das zweite Viertel begann mit einem direkten Angriff der Generation der Wunder durch Akashi. Sofort begaben sich Imayoshi und Kasamatsu vor ihn, um ihn zu blocken. Die Techniken von Seihō hatten sie schneller gemacht und halfen ihnen die Balance besser zu halten als mit ihren normalen Positionen. Jetzt kam es darauf an, ob sie damit auch die Fähigkeit des Kapitäns abflachen konnten. Akashi grinste ihnen zu. „Ihr glaubt wirklich, dass mich diese Tricks aufhalten?“ Kasamatsus Augenbrauen verrenkten sich, er würde sicher nicht einfach so aufgeben, nur weil sich sein Gegner für den Größten hielt. Imayoshi erwiderte das Grinsen und ging zum Angriff über. Es dauerte nicht lange, bis Akashi durch ihre Verteidigung gebrochen war. Zurück ließ er die beiden Spieler, die auf dem Boden knieten, als wären sie einem Dämon begegnet. Kuroko sah ihnen zu. Obwohl es nicht so aussah, schlugen sich die Spieler ihres gegnerischen Teams ziemlich gut. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. Es war ansträngend gewesen, sich nur denen zu zeigen, die ihn sehen sollten. Er war zwar durch ihre Stärke fast unsichtbar, aber die Aufmerksamkeit wiederum im richtigen Moment auf sich zu lenken, sodass nur ein Spieler ihn sehen konnte war grauenhaft. Ein nagendes Gefühl machte sich in ihm breit, wenn er daran dachte, dass Midorima, Akashi und er unbemerkt alles dafür taten, dass die anderen Wunder schneller außer Puste gerieten. Möglicherweise wäre es besser gewesen sie normal spielen zu lassen, aber dann wäre das Spiel wirklich ziemlich schnell entschieden gewesen. Das Team der Besten war ohne Zweifel stark, aber die Generation der Wunder war nicht nur stark, sie war komplett anders. Der Schiedsrichter pfiff zum Foul. Murasakibara hatte Iwamura zu sehr gedrängt. Sofort stellten sie sich auf. Jeder wollte jeden decken. Iwamura warf und entschloss sich kurzzeitig zu Takao zu passen. Dadurch hatte er den Ball durch Murasakibaras Beine manövriert. Er sah zu spät, dass Midorima bereits den Point Guard deckte, doch Murasakibara drehte sich zu langsam um und konnte den Ball nicht mehr erhaschen. Der Ball prallte an dem Brillenträger ab und landete unverhofft im Korb. Nun war sich Takao sicher: Midorima traf immer. Immer. Nachdem zweiten und dritten Viertel hatte sich der Abstand zwischen den beiden Teams zu Gunsten von der Generation der Wunder um über zwanzig Punkte erhöht. Aomine blickte zu Akashi, der mindestens genauso stark schwitzte wie Kuroko nach dem ersten Viertel. Er seufzte. „Was habt ihr gemacht?“, fragte das Model die beiden Spieler schlussendlich bevor es Aomine tun konnte. „Ihr habt es also bemerkt.“, stellte Akashi knapp fest, er klang nicht so, als hätte er damit nicht gerechnet. Kurz und schmerzlos erzählte er ihnen von ihrem Vorgehen. Dass sie das Spiel in gewisser Weise manipuliert hatten, bis das Team der Besten recht gut mit halten konnte. Aomine blickte sie wütend an. „Was soll das?“, zischte er, „Als würde es uns Spaß machen, wenn unsere Gegner nicht aus ihrer eigenen Kraft heraus gegen uns kämpfen.“ Eine Weile sah Akashi ihn an. Er hatte nicht erwartet, dass die Spieler diese Taktik gut heißen würden. Deswegen war er auch dagegen gewesen, letztendlich hatten Kuroko und Midorima ihn überstimmt. Sie sollten die Wut ihrer Mitspieler alleine ausbaden. „Sie haben aus eigener Kraft gekämpft“, meinte Kuroko nach einer Weile. Unverständnis machte sich auf den Gesichtern von Murasakibara, Kise und Aomine breit. „Was meinst du damit Kurokocchi?“ Das Phantom erwiderte: „Ganz einfach, wir haben nicht nur euch ausgepowert, sondern auch eure Gegner. Man könnte sagen wir haben nur dafür gesorgt, dass ihr schneller ins Spiel einsteigt.“ Murasakibara hob sichtlich unüberzeugt eine Augenbraue. Er dachte an das Spiel zurück. „Ihr habt euch nicht oft beteiligt.“, gab er dann zu bedenken. Midorima seufzte, er hatte mit der Verärgerung der Spieler gerechnet, auch wenn es seine Idee gewesen war. „Das Stimmt, wir haben nicht richtig gespielt.“ Es blieb einige Zeit still, Kuroko sah mit großen Augen zu seinem früheren Partner. Mit einem Lächeln bemerkte er wie Aomine leicht zurück wich und sich sichtlich bemühte seine Wut aufrecht zu erhalten, mit einem seufzen gab er nach. Kuroko verstand seine Wut, aber sie hatten es nur gut gemeint. Kise wirkte leicht enttäuscht und setzte daraufhin seinen verletzten Welpen Blick auf. Murasakibara sah sie nachdenklich und leicht verärgert an. „Ihr habt was gut bei uns, okay?“, meinte Midorima daraufhin ergeben. Sofort verwandelten sich die Gesichter der drei Spieler wieder in eine leuchtende Maske aus einem Grinsen. Der Shooting Guard hoffte inständig, dass er sich damit nicht selbst Ärger eingebrockt hatte. „Also“, begann Akashi mit leuchtenden Augen und die Aufmerksamkeit der Spieler richtete sich augenblicklich auf ihn, „gebt alles im letzten Viertel.“ Seit Beginn des letzten Viertels hatte sich die gesamte Halle in Schweigen gehüllt. alleine das quietschen der Schuhe und das Aufprallen des Balles war zu hören. Riko hatte so etwas noch nie gesehen. Es war als ob sich die Fähigkeiten der Spieler um ein sechsfaches erhöht hatten. Erst jetzt verstand sie warum die Generation der Wunder ihren Titel trug. Sie waren das verdammte sechste Weltwunder. Sie ergänzten sich perfekt und glichen sich gegenseitig aus oder so schien es jedenfalls. Sie waren ein Team das gutes Teamwork besaß, obwohl Momoi das Gegenteil behauptet hatte. In dem viertel Jahr mussten sie sich darin verbessert haben, vielleicht auch schon davor durch die Spiele gegen Kuroko. Das Spiel war erstaunlich, atemberaubend und gleichzeitig so entsetzlich. Was Riko jedoch am meisten erstaunte, war das Lächeln auf den Lippen von jedem von ihnen. Gewiss, im ersten bis dritten Viertel hatten sie auch gelächelt, doch dabei eher gezwungen, als würde sie eine undefinierbare Macht zurück halten. Jetzt schien, welches Laster sich auch immer auf ihrer Seele gehalten hatte, verschwunden zu sein. Sie verstand nun, warum Kuroko vor dem Spiel noch einmal zu ihnen gekommen war. Die Tipps waren wirklich nicht für das Team der Besten gewesen, sondern nur dazu gedacht das Spiel für die Generation der Wunder spannender zu gestalten. Kagetora und Alex blickten sprachlos auf das Feld. Es war ein einziges Massaker seit dem Beginn des vierten Viertels. Iwamura konnte Murasakibara nicht blocken, der Riese schien noch größer und schneller zu sein als zuvor. Jeder Fake von Himuro wurde von Midorima durchschaut und sofort vereitelt. Kagami konnte Aomine den Ball nicht abnehmen, der gebräunte Spieler schien ihm immer einen Schritt voraus zu sein. Takao konnte Kuroko immer noch nicht erblicken, die Auszeit in der zweiten und dritten Runde hatte dem Phantom zu alter Stärke verholfen. Nicht einmal Imayoshi der vorher so gut mit Kise mithalten konnte, war imstande das Model aufzuhalten. Alex Augen verrenkten sich. Sie sah zu dem Kapitän der Mannschaft. Als er ihren Blick bemerkte schlich sich ein Grinsen auf sein Gesicht und er schien auf sie hinab zu blicken. Sie knirschte mit den Zähnen. Wenn sie nur daran dachte, dass die Generation der Wunder anfangs nur mit ihnen gespielt hatte, wurde ihr übel. Aomine warf sich nach hinten und lies den Ball los, bevor Kagami auch nur die Chance hatte danach zu greifen. Der Ball landete sicher im Korb. Die Hände des Seirin-Spielers ballten sich. Seine Umgebung verschwamm, ehe er nur noch den Ball und seinen Gegner sah. Der gebräunte Japaner gab einen erstaunten Laut von sich, der allerdings mehr gespielt als überrascht klang. Sein hitzköpfiger Gegenspieler hatte Zone betreten. Die Spieler der Generation der Wunder sahen gestresst zu ihrem Ass, das daraufhin nur mit den Schultern zuckte. „Haltet ihn auf! So können wir nichts tun!“, schrie Kagetora seinen Spielern von der Bank zu, das war allerdings leichter gesagt als getan. „Nun, wer hält ihn auf?“, ertönte nun die Stimme von Akashi auf dem Spielfeld. Die Spieler der Generation der Wunder schielten zu ihm. „Kuroko sollte sich darum kümmern, schließlich ist er sein Partner. Er ist für ihn verantwortlich.“, meinte Midorima schlicht. Der Kleinere blickte unbeeindruckt zu dem Brillenträger auf. „Murasakibara-kun.“ Der Center sah überrascht zu ihm, ehe er verstehend nickte. „Oi! Tetsu-kun…“, maulte Aomine eingeschnappt, aber dennoch grinsend. „Kurokocchi! Wieso Murasakicchi?“, kam es jammernd von dem Model. Kuroko seufzte. Er fragte sich langsam wirklich, wieso sie genug Zeit hatten während eines Spiels so viel zu reden. Nach allem war das Spiel trotz ihrer Dominanz im Punktestand kein Zuckerschlecken gewesen. Mit einer schnellen Bewegung hatte das Phantom den Ball ergattert. „Tut mir Leid Kagami-kun, aber so kannst du uns nicht besiegen.“ ~ „Die Generation der Wunder gewinnt 115 zu 50 gegen das Team der Besten.“ Immer noch geschockt von dem eindeutigen Ergebnis, dass sich so erst im letzten Viertel abgezeichnet hatte, begannen die Zuschauer erst vereinzelt zu klatschen. Als auch die letzten aus ihrer Starre erwachten toste die Halle. Im letzten Viertel hatte das Team der Besten keinen einzigen Korb mehr geworfen. Kagami saß enttäuscht auf der Bank und wuschelte sich immer wieder durch das Haar. Die anderen Spieler sahen erschöpft aus. Insgesamt konnte man um sie herum eine deprimierende Aura spüren. „Ich hab‘s wohl versaut.“, meinte Kagami nach einer Weile und trank einen großen Schluck aus seiner Wasserflasche. Sie blickten sich untereinander an, ehe sich Iwamura entschied zu antworten. „Versaut nicht. Wir hätten sowieso nicht gegen sie gewinnen können.“, die Worte auszusprechen, war bitter, aber es stimmte. Es war wohl wirklich eine dumme Idee gewesen gegen die Generation der Wunder anzutreten, sie waren ihnen eindeutig überlegen gewesen und dennoch hatten sie es versucht. Sie hatten wohl alle irgendwie gewusst, dass sie nicht gewinnen würden, aber niemals erwartet mit einem Punkteabstand von über fünfzig zu verlieren. „Habe ich nicht gesagt, du sollst deine Siegessicherheit nicht verlieren?“, Kagami viel fast von der Bank, als er Kuroko vor sich erblickte. „Gott! Musste das sein!“, schrie er seinen Partner geschockt an. Er blinzelte einmal, als ihm auffiel, dass er erst vor wenigen Sekunden gegen ihn verloren hatte. „Tetsu hat also das Gleiche wie ich gesagt? Da sieht man mal wieder, dass ich Tetsus wahres Licht bin.“, meinte Aomine hämisch und legte einen Arm um seinen Partner. „Was?“, zischte Kagami aufgebracht, „Willst du mich verarschen? Kuroko gehört Seirin!“ „Wirklich? Wollen wir das in einem Eins-zu-Eins entscheiden?“ Das Phantom blickte die beiden Streithähne ausdruckslose an, die sich weiter anstachelten. Er gehörte niemandem. „Ich kann es nicht glauben.“, meinte Midorima und sah Takao streng an, „Du. Wie konntest du gegen Kuroko verlieren?“, fragte er aufgebracht. Der Mund des Point Guards klappte auf. „Was?“, fragte er schockiert. „Himuro, deine Fake Shots müssen wirklich weiter aufpoliert werden.“, meinte Murasakibara seufzend, „Ich hätte sie selbst im Schlaf durchschaut.“ Aus Himuros Augen schienen Blitze zu schießen, als er seinen Freund an sah. „Nein, hättest du nicht.“ „Doch hätte ich.“, meinte der Center langsam und holte ein Bonbon aus seinem Trikot. „Kasamatsu ist dir wirklich keine bessere Taktik gegen Akashi eingefallen, als Seihōs Techniken zu kopieren?“, fragte Kise enttäuscht und schob seine Unterlippe leicht vor. „Wie bitte? Kopiert? Du bist hier derjenige, der kopiert!“, schrie er aufgebracht. Kise fing an zu rennen, ehe er von dem Fuß getroffen werden konnte. Nur dieses eine Mal sollte er wohl wirklich nicht von einem der Tritt erwischt werden. Imayoshi und Iwamura sahen mit zusammen gebissenen Zähnen zu dem Kapitän der berühmten Generation. „Ihr wart wirklich besser als erwartet, normalerweise haben wir mindestens die dreifache Punktzahl unserer Gegner.“ Alex schmunzelte. Wer auch immer gesagt hatte, dass einem der Gegner nicht auch nach einer Niederlage beistehen konnte, war noch nie einem Wunder begegnet. ~ Loser und Unwissende „Die Generation der Wunder gewinnt 115 zu 50 gegen das Team der Besten.“ „Ihr wart wirklich besser als erwartet, normalerweise haben wir mindestens die zweifache Punktzahl unserer Gegner.“, meinte Akashi. "Aber," Iwamura blickte zum Punktestand."Ihr habt das doppelte von unserer Punktzahl." * Damit geht der erste Part dieser Fanfiktion zu ende. Es war wirklich schwierig, das Spiel wenigstens teilweise zu beschreiben, weil ich kein Basketball spiele. Die Videos auf Youtube und der Wikipedia Artikel waren auch nicht wirklich hilfreich. Hoffe es gefällt euch trotzdem. Kapitel 7: 7tes Viertel: Lass uns gehen... ------------------------------------------ „Tetsu-kun!“ Kuroko blickte auf und war nicht überrascht zwei ihm gut bekannte Personen in der Tür stehen zu sehen. Sein Team war grade mit dem Training fertig geworden und blickten ebenfalls zu den Neuankömmlingen. „Guten Tag. Momoi-san. Aomine-kun.“, begrüßte er sie höflich. Der gebräunte Basketball Spieler hob seine Hand zum Gruß, obwohl er so genervt wie immer aussah konnte Kuroko ein kaum merkliches Lächeln auf seinem Gesicht entdecken, was ihn unweigerlich glücklicher machte. „Eine Minute früher und ich hätte euch sofort wieder rausgeschmissen!“, meinte Riko die mit verschränkten Armen einige Meter vor ihnen stand und Momoi herausfordernd an sah. Auf dem Gesicht der Tōō Managerin formte sich ein Grinsen. Zwischen ihnen hatte sich eine freundschaftliche Rivalität gebildet, manchmal gingen sie sogar zusammen auf Basketballspiele, um ihre analystischen Fähigkeiten zu messen. Sie vergaßen dennoch nie ihre Feindschaft, wenn es um Basketball ging. Die Seirin-Spieler sahen in Momoi zwar immer noch ein wirklich interessantes und hübsches Mädchen, wussten jedoch mittlerweile - durch Kagami und Kuroko -, dass sie mit Imayoshi zusammen war und damit Tabu. Mit Aomine an ihrer Seite konnte man sowieso von Glück reden, wenn man nicht geköpft wurde sollte man sie nur zulange anstarren. „Hat dir Akashi Bescheid gesagt Tetsu?“, fragte der gebräunte Spieler als er näherkam. Kaum stand er hinter Kuroko legte er seinen Arm um die Schulter des Kleineren. Die Geste wurde skeptisch von Kagami beobachtet, allerdings wurde diese Tatsache von den anderen beiden ignoriert. „Natürlich. Kise hat mich den ganzen Morgen lang im fünf Minuten Takt auf dem Handy angerufen.“ Aomines Blick verdunkelte sich, ein angepisstes ‚huh‘ verließ seinen Mund. Das Model war seit ihrem gemeinsamen Spiel gegen das Team der Besten noch anhänglicher geworden. Man hatte schon früher nicht übersehen können, wie besessen er von Tetsuya gewesen war. Seine Anhänglichkeit war aber noch stärker geworden, nachdem sie zwischen durch nachgelassen hatte und nun zur Hochkonjungtur auflief. Wäre Kise süchtig, wäre Tetsu seine Droge, stellte er gedanklich fest. Die Vorstellung hinterließ einen seltsamen Nachgeschmack und etwas in ihm sträubte sich dagegen noch weiter darüber nach zu denken. Er schüttelte seinen Kopf und sah zu seinem früheren Partner, der ihn mit seinem emotionslosen Standartblick anstarrte. Aomine lenkte seinen Blick schnell von ihm ab, er war sich sicher Kuroko war keine Regung auf seinem Gesicht entgangen. Kagami blickte sie finster an. Seit einiger Zeit kam es ihm nicht mehr so vor, als wären sie frühere Partner. Aomines Worte als er gegen ihn gespielt hatte hallten immer wieder in seinem Kopf wieder, wenn er einen von ihnen sah. Er fühlte sich das erste Mal wie ein Ersatz für Aomine, es war töricht von ihm gewesen zu glauben, dass er die ganze Zeit gegen den gebräunten Spieler gewonnen hatte. Ihn hatte in dem einzigen Spiel das sie gegen Tōō, gegen Aomine, gewonnen hatten die Passe seines Partners gerettet. Natürlich, er hatte Zone erreicht, nicht Kuroko, aber dennoch. Würde es zwei Kurokos geben und sowohl er als auch Aomine einen von ihnen auf ihrer Seite haben, würde Aomine gewinnen. Jedesmal. Dem Phantom Spieler war der Blick seines Partners nicht entgangen. Seit dem Spiel gegen das Team der Besten traf sich die Generation ziemlich oft. Anfangs war es sogar vor gekommen, dass man sie außerhalb der Schule kaum alleine antraf. Nicht die gesamte Generation war jeden Tag mit einander unterwegs, aber zumindest die zwei dreier Gespanne von ihnen: Aomine, Kise und Kuroko. Midorima, Murasakibara und Akashi. Wenn sie sich alle zusammen trafen kam es oft vor, dass sie gegeneinander Kräfte maßen, wobei das oft nur auf Kise und Aomine zutraf. Obwohl man sie als Freunde bezeichnen könnte tat es niemand von ihnen, mit der Ausnahme von Aomine und Kuroko. Sie hatten sich gegenseitig immer als Kameraden angesehen, nicht als Freunde. Ganz gleich was früher gewesen war, hatte sich ihre Kameradschaft geändert, ob zum Guten oder zum Schlecht wussten sie selbst nicht. Es gab Dinge die man nicht so einfach vergaß. Es gab immer noch etwas zwischen ihnen, dass sie nicht so recht deuten konnten. Dennoch: Zusammen zu trainieren machte ihnen so viel Spaß wie lange nicht mehr, obwohl die meisten von ihnen diese Tatsache niemals zugeben würden. Kuroko berührte leicht den Arm des gebräunten Spielers, woraufhin ihn der Spieler sofort fragend an sah und sich seine Aufmerksamkeit voll auf ihn richtete. Der Schatten verkniff sich ein Lächeln. Aomines, Kises und Kagamis Verhalten ihm gegenüber war gleich: Sobald er rief, kamen sie an gerannt wie Hunde. „Ich zieh mich nur schnell um.“ Aomine nickte und stellte sich wieder grade hin. So gerne er seinen Arm um Kurokos Schultern legte, so anstrengend war es auch bei ihrem Größenunterschied. Sein Blick richtete sich auf Momoi, die sich angeregt mit Riko unterhielt. Aus dem Augenwinkel sah er wie sich nun auch Kagami bewegte und so dicht an ihm vorbei ging, dass sie sich anrempelten. Ein intensiver Todesblick lag in Kagamis Augen. Aomine grinste süffisant. „Sei nicht so sauer Tiger.“ Kagami blieb stehen, seine Augen hatten sich leicht geweitet. Mit einer plötzlichen Bewegung drehte er sich zornig zu ihm um. Seine Wut hatte die Überhand ergriff. „Wie hast du mich genannt?“, grollte er und packte den Spieler an seinem schwarzen Tank Top. Das Spiel des Teams der Besten gegen die Generation der Wunder war bereits einige Monate her und der Hochsommer glühte regelrecht in vollen Zügen. Jeder war bei diesem ungewöhnlich heißen Sommer froh, dass die Ferien kurz vor der Tür standen. Das Grinsen war noch immer nicht von Aomines Gesicht verschwunden. Es verschaffte dem gebräunten Spieler eine gewisse Genugtuung den Amerikaner zu reizen, denn immer wenn Kagami gereizt war, hatte es etwas mit Kurokos Beziehung zu der Generation zu tun. Immer wenn Kagami gereizt war, war er sich sicher Kuroko noch nicht verloren zu haben. „Ihr beiden! Da sieht man eine Sekunde mal nicht hin!“, schrie Riko aufgebracht und stürmte auf sie zu. Es sah zwar nicht so aus, als hätte Aomine etwas getan, doch sie wusste es besser. Niemand konnte den Hitzkopf so sehr auf die Palme bringen wie das Ass der Generation der Wunder. Kuroko war mittlerweile fast fertig. Er hatte sich versucht Zeit zu lassen und die kalte Dusche an diesem heißen Tag zu genießen, aber er wusste genau wie seine beiden Partner tickten. Es würde ihn nicht wundern, wenn sie sich in der Halle die Köpfe einschlagen würden. Als er aus der Umkleide kam, ignorierte er den roten angeschwollenen Fleck auf Aomines Gesicht und brauchet sich nicht mal nach Kagami um zu sehen, um seinen Zustand zu kennen. Er verbeugte sich kurz und verabschiedete höflich. Aomine folgte ihm sofort, blickte sich jedoch immer wieder mit einem wütenden Blick um. Riko grinste zurück. Im Stadtinneren hielten sich die meisten Passanten an Eisdielen oder in klimatisierten Geschäften aus. Aomine konnte sich genau daran erinnern, dass er im letzten Sommer noch in diesen Geschäften gewesen war um sein Training zu schwänzen und nun ging er nicht nur zu seinem normalen Training, sondern trainierte auch noch mit den anderen Wundern. Er blickte zu Kuroko der neben ihm lief. Er hatte keine Ahnung wie oft sie sich nach dem Spiel im April wieder getroffen hatten, doch nach allem war es nicht wie früher. Es kam ihm alles so unwirklich vor. Eine Stimme in seinem Kopf sagte ihm ständig, der Schatten könne wieder plötzlich verschwinden. „Kurokocchi! Aominecchi!“ Aus ihren Gedanken gerissen drehten sich die beiden zu der ihnen wohlbekannten Stimme um. Aomines Augen weiteten sich als er Kise auf sie zu sprinten sah. „Rettet mich!“ Seine Kinnlade klappte auf. Hinter dem Model waren so viele Fans her, wie er schon lange nicht mehr bei Kise gesehen hatte. Er hatte nicht einmal die Zeit darüber nach zu denken, warum auf einmal ein Schwarm von Mädchen hinter seinem Teammitglied hinterher war, den mit einem Satz Sprang Kise regelrecht in Kurokos Arme. Das Phantom hatte bis dato der ‚Gefahr‘ unbeeindruckt ins Auge gesehen, jetzt strauchelte er aber gefährlich und kippte beinahe nach hinten. Aomine hielt Kuroko aufrecht und versuchte das heulende Model zu ignorieren. Die Fans verharrten einen Augenblick, als sie die Szene sahen, ehe sie mit doppelter Geschwindigkeit auf sie zurasten. Entrüstet sah Aomine den Fans entgegen. Unentschlossen was er gegen den Mopp aus Fans machen sollte, tat er das einzige was er tun konnte. Rennen. Er packte Kuroko am Arm und zog ihn mit sich. Um Kise machte er sich keine Sorgen, denn das Model würde den Schatte sowieso nicht los lassen. Im Allgemeinen hätte er Kise gerne bei seinen Fans liegen lassen, schließlich war es seine Schuld das sie jetzt vor kreischenden verrückten Menschen wegrannten. Ihr Problem hätte sich damit wohl auch erledigt, allerdings sollten sie heute alle an ihrem Treffpunkt erscheinen. Außer Atem kamen die drei Spieler schlussendlich an ihrem Treffpunkt an. Midorima betrachtete sie skeptisch und zog fasst in Erwägung zu fragen was passiert war, ehe er sich dagegen entschied. Mit großer Sicherheit würde er die Frage bereuen, da war er sich sicher, er sah es an Kurokos Blick. Murasakibara blickte sie müde an und sah doch verdammt seltsam aus wie er mit offenem Mund zu ihnen Blickte, weil er beim Essen innegehalten hatte, als sie angekommen waren. Der Center wendete den Blick nicht mehr von ihnen. Es kam nicht oft vor Kise und Aomine mit panischem Gesichtsausdruck angerannt kommen zu sehen, während sie einen verärgert dreinblickenden Kuroko hinterher sich herzogen. Kise und Aomine ließen Kurokos Hände los und brachen erschöpft über dem Gras zusammen. Wie tot lagen sie auf der Wiese und wagten sich nicht, auch nur einen Finger zu rühren. Das Model hatte angefangen ebenfalls selbst zu rennen, als er bemerkt hatte wie langsam sie vor ran kamen. Das Phantom stand stumm zwischen seinen Kameraden. „Kise-kun“, kam es ruhig von ihm. Der Small Forward riss die Augen auf, jeder Muskel in seinem Körper spannte sich an, bereit so schnell wie möglich Abstand von ihrem Schatten zu bekommen. „Bitte, gehe das nächste Mal sicher, dass du nicht erkannt wirst.“ Kuroko war freundlich solange man ihn nicht reizte und das war auch gut so, denn ein wütender Kuroko war mindestens genauso gefährlich wie ihr gefürchteter Kapitän. Insgeheim glaubten sie alle, das Tetsuya und Seijuro sich genau deswegen so gut verstanden. Weil sie beide klein, teuflisch und nicht durchschaubar waren, praktisch die Dopplung eines japanischen Napoleons mit Basketball. Oft genug fühlten sie sich bei dieser Vermutung bestätigt. Auch dieses Mal, als sie das unscheinbare zufriedene Lächeln ihres Kapitäns wahr nahmen. Der Platz, an dem sie sich oft trafen, befand sich in einem kleinen Park etwas weiter vom Stadtinneren entfernt auf einer kleinen höheren Ebene. Dort war es selbst im Sommer angenehm, da immer eine Brise wehte. Der wahre Grund für ihren Aufenthalt an diesem Platz, war natürlich nur der kleine Basketballplatz neben der Wiese, auf dem Kise und Aomine zurzeit ihre Kräfte maßen. „Hast du immer noch nicht aufgegeben?“, stichelte Aomine das Model, „Nicht einmal Kagami hat gegen mich gewonnen.“ Kise schnaubte gespielt empört, „Vergleich mich nicht mit Kagamicchi!“ Der gebräunte Spieler ging nicht darauf ein, mit einigen gezielt platzierten Verwirrungen konnte er Kise den Ball stehlen und machte ein weiteres Tor. „Da sieht nicht gut aus Ki-chin.“, ertönte es von der Seite des Feldes. „Halt dich da raus Murasakicchi!“, schrie Kise aufgebracht und versuchte das Ass seines Teams derweil nicht an sich vorbei zu lassen. Der Riese überhörte den Kommentar des Small Forward und biss in einen weiteren Müsliriegel. Er mochte es ihnen beim Spielen zuzusehen. „Ich zeig dir was ich drauf habe.“, meinte Kise verbissen, sich nun wieder völlig aufs Spiel konzentrierend. Aomine hob fordernd eine Augenbraue. Überraschung machte sich in ihm breit, als er Kises glühende Augen sah und völlig überrumpelt wurde, als der Spieler mit dem Ball an ihm vorbei rauschte. Seinem Überraschten Gesichtsausdruck folgte nur kurzdarauf ein Grinsen. Mit einem raubtierartigen Blick drehte sich nun auch Aomine um und jagte dem Spieler hinterher. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Kise mittlerweile auch Zone anwenden konnte. Er konnte es kaum erwarten ihm noch einmal in einem offiziellen Spiel zu begegnen. Akashi beobachtete sie aufmerksam. Ein Plan begann sich langsam aber sicher in seinem Kopf zu formen. Mit der Zone würde man einiges anfangen können. Nach allem war sein Ziel immer noch die Spitze und er würde sein Team stärker machen solange es ging. Nach allem hatte er sie endlich wieder zurück und würde sich die Chance nicht entgehen lassen. Jedes Mal wenn sie sich an diesem Platz trafen erinnerte er sich nur zu gut an ihre Mittelschulzeit und wie anders sie damals gewesen war. Es verschlug ihm fast die Sprache, wenn er ihre Veränderungen analysierte. Er konnte sich noch genau daran erinnern, wie er von Aomine oft als ‚Hahaoya°‘ bezeichnet worden war. Würde der gebräunte Japaner ihn nun so nennen, wüsste er nicht was er mit ihm machen würde. Murasakibara bemerkte wie sich jemand neben ihn setzte und dem Spiel ebenfalls zu sah. Er schielte zu dem kleinsten Spieler in ihrer Reihe. Über die Jahre in Teikō hatte sich ihre Freundschaft verändert. Als Kuroko neu in ihr Team gekommen war hatte er sich wirklich gut mit ihm Verstanden, vielleicht weil er und der Schatten so verschieden gewesen waren. Er als Größter von ihnen und derjenige der am häufigsten im offensiven Feld spielte und Kuroko als Kleinster im Team und derjenige der am meisten in den Hintergrund rückte. Trotzdem hatte sich eine Freundschaft zwischen ihnen entwickelt. Ein nicht unbeachtlicher Faktor dafür war sicherlich ihre Liebe zu Süßigkeiten gewesen, auch wenn das Phantom sie nur in Maßen aß. Später, als er genauso wie die anderen immer gelangweilter von Basketball geworden war, hatte sich auch seine Persönlichkeit verändert. Nicht nur Basketball hatte ihn gelangweilt, auch alles andere und ab diesem Zeitpunkt hatten sie sich angefangen zu streiten. Erst vereinzelt, dann immer öfter, bis sie sich fast zerstritten hatten. Er atmete tief durch und schüttelte die Gedanken ab. Er hatte sich bereits vor einer Weile vorgenommen nicht mehr daran zu denken, doch die Erinnerungen kamen immer wieder zurück, genauso wie das beklemmende Gefühl etwas falsch gemacht zu haben. Das Gefühl würde wohl nie verschwinden, wenn er nichts sagte. Er war aber noch nicht bereit über seinen eigenen Schatten zu springen, dafür war sein Schatten viel zu groß. Seine Gedanken konzentrierten sich wieder auf das Spiel. Kise und Aomine hatten bereits alles um sich herum vergessen. Der Ball wechselte im Sekundentakt den Besitzer und Midorima hatte aufgehört, die Körbe zu zählen. Der Vize-Kapitän lag in die Wolken starrend mit dem Kopf auf seinem heutigen Glücksbringer, einem Biene Maja Kissen. Diese Treffen waren nicht anders als ihre Treffen in Teikō, doch das gestrickte Band zwischen ihnen, das langsam begann sich wieder zu regenerieren, würde bei weiterem Fortschreiten stärker werden als jemals zuvor. Hin und wieder kam ihm sogar der Gedanke sie als Freunde bezeichnen zu können und das war gelinde gesagt absurd. „Ryōta! Daiki!“, rief ihr Kapitän, nachdem das Mann gegen Mann Spiel einige Zeitlang angedauert hatte. So unmöglich es auch schien, schaffte ihr Kapitän es alleine durch das Nennen ihrer Namen die beiden aus Zone zubringen. „Hey, wer hat gewonnen?“, fragte Kise aufgeregt und blickte zu Midorima, der ihn müde und mit nur einem geöffneten Auge ansah. „Ich habe aufgehört zu zählen.“ Das Model sah ihn mit offenem Mund an, in seinem Gesicht stand entsetzen geschrieben. Nach einiger Zeit kullerte ihm eine Träne über die Wange. Midorima sah ihn ungläubig an, ehe er sich die Hand an die Stirn klatschte. Und sich mit einem genervten seufzen die Ohrstöpsel ins Ohr drückte. Kise begann augenblicklich in Tränen auszubrechen. „Daiki hat gewonnen.“, gab Akashi knapp bekannt und stellte fest, dass die Antwort ihren Small Forward noch mehr aus der Fassung brachte. Er ignorierte ihn. Kise würde sich schon wieder einkriegen, immer hin war er Kise. „Ich möchte euch heute meinen Plan für die Sommerferien verraten. Da wir uns momentan sowieso treffen um unteranderem zu trainieren, möchte ich die Generation der Wunder wieder auferstehen lassen.“ Sie gesamte Aufmerksamkeit lag auf ihm, alleine wegen dem Wort auferstehen. Sie hatten ein gemeinsames Spiel gespielt, aber sie waren noch weit davon entfernt wieder die alten oder mehr zu sein. Die Augen der Wunder glitzerten in der untergehenden Sonne vor Erwartung. Akashi lächelte. ~ „Wie letztes Jahr wird es auch dieses Jahr wieder ein Sommer Camp geben, damit ihr stärker werdet! Im vergangenen Jahr haben wir den Winter Cup gewonnen, aber wenn wir weiter spielen wie bisher, werden wir von den größeren Schulen zerquetscht. Das Spiel am Ende der März-April Ferien hat einige Teams um einiges stärker gemacht, wie wir feststellen mussten. Außerdem gibt es immer noch keine Lösung für das kommende Spiel gegen Tōō, vergesst nicht das Misdirection nach dem Overflow nicht mehr funktioniert. Sie werden noch härtere Gegner werden als beim ersten Mal.“ Die Spieler waren sich bewusst, dass es dieses Jahr nicht sonderlich glatt lief, selbst mit Kagami und Kuroko war es schwer für sie. Das Spiel der Besten im April hatte einiges verändert. Durch die Zusammenarbeit der Manager und Coach so vieler wichtiger Schulen, waren einige Informationen zu viel durchgesickert. „Wir werden in der ersten Woche und in der letzten Woche der Sommerferien trainieren.“, schloss Riko ihre rede ab. Die Spieler seufzten, das war eine Woche mehr als letztes Jahr und es bedeutete der Hölle zu begegnen. Im Angesicht der Tatsache, dass sie im Gegensatz zum Vorjahr wirklich nachgelassen hatten, konnte ihr niemand die Folter, die sie erwarten würde, übel nehmen. Außerdem konnten sie nur so stärker werden. Die erste Woche würden sie wie bei ihrem ersten Sommer Camp am Strand verbringen und in der letzten Woche in die Berge zum trainieren gehen. verschwitzt wie sie waren gingen sie als erstes in die Dusche. Sofort machten sie einen Wettbewerb daraus: Wer konnte am längsten unter eiskaltem Wasser stehen? Der erste der Aufgab war Mitobe, er liebte das Warme und konnte daher Stunden lang in einer Sauna herum liegen, aber kalt zu Duschen hasste er, selbst bei diesem Wetter. Nach und nach gaben auch die anderen auf. Die letzten unter dem kalten Strom waren Kagami, dessen Lippen die Farbe von Kurokos Haaren angenommen hatten und Izuki, der alles recht gelassen nahm und das kalte Wasser auch nach Minuten noch so genoss wie am Anfang. Nach dem kleinen Wettkampf traten sie teilweise zitternd zurück in die Umkleide. „Macht ihr eigentlich Urlaub?“, fragte Teppei nach einigen Momenten in die Runde. Sofort war die Stille gebrochen, alle redeten durcheinander und erzählen von ihren Plänen, mit Ausnahme von Kuroko und Kagami. „Gehst du eigentlich wieder nach Amerika, Kagami?“, fragte Koganei interessiert, doch der Spieler schüttelte den Kopf, seine Augen verrenkten sich dabei leicht. „Alex ist nicht da und Himuro bleibt auch hier, also habe ich beschlossen meine Verwandten zu besuchen. Sie machen schon einen Terz, seit ich hier bin.“, klärte er sie auf und seufzte genervt, es klang nicht so, als würde er sich auf den Besuch bei seinen Verwandten freuen. Er verschwieg, dass sie wütend auf ihn waren, weil er kein einziges Mal angerufen hatte seit er in Japan war. „Was ist mit dir Kuroko?“, fragte Hyuga den stillen Jungen. „Ich werde die ganzen Ferien nicht da sein,“ gestand er. Die Spieler sahen ihn erwartend an, sie wollten eindeutig mehr wissen, doch Kuroko ignorierte ihre neugierigen Blicke. „Sag schon!“, drängte nun auch Teppei nach einer Weile. Das Phantom blickte sie an, Kagami tat zwar so als würde er mit seinen Schuhen beschäftigt sein, man konnte ihm jedoch deutlich ansehen, wie beschäftigt er damit war zu zuhören. Kuroko wurde etwas unwohl, er sagte gerne Dinge wie sie waren und zu lügen war einfach nicht seine Art. Dieses Mal die Wahrheit zu sagen würde allerdings nicht sehr gut ankommen. „Ich bin mit meiner Familie weg, wir fahren nach Miyazaki.“ Es war eine Notlüge und daher nicht die Beste, aber auf die Schnelle war ihm nichts Besseres eingefallen. Wenigstens war er bereits in Miyazaki gewesen und wusste etwas über die Präfektur, falls ihn nach dem Sommer jemand fragen sollte. Die anderen schienen seine Aussage nicht in Frage zu stellen, nach allem war Kuroko ein einfacher Zeitgenösse und sie hatten wohl nicht erwartet, dass er ins Ausland fahren würde. Miyazaki war schon weit genug entfernt. ~ Aomine gähnte immer wieder, es war drei Uhr morgens und er hatte höchstens zwei Stunden geschlafen. Er fühlte sich ausgelaucht und schlapp. Selbst wenn er im Flugzeug schlafen konnte, glaubte er nicht an eine gute Erholung. Er erblickte schnell die anderen Wunder, die sich bereits an einem Punkt versammelt hatten, natürlich mit der Ausnahme von Akashi. Er musste einfach immer etwas später kommen. Während sie auf ihren Kapitän warteten versuchte er die Gewissensbisse zu ignorieren, die in ihm hoch krochen. Nicht einmal ihm war es erlaubt gewesen Momoi von diesem Ausflug zu erzählen, es war etwas das nur sie zu betreffen schien. Es machte ihm Sorgen, dass Akashi seine Kindheitsfreundin so sehr aus ihrem Kreis ausschloss, denn in ihren Tagen an Teikō war das fast nie passiert. Er hoffte sie würde am Ende nicht doch herausbekommen wo er gewesen war. Im Grunde wusste er dennoch, dass sie es erfahren würde. Ihm war bewusst, dass ihr Training– wie auch immer es aussehen würde – auffällige Früchte tragen würde. Akashi traf bald darauf ein und er wiederstand dem Drang ihn zu fragen, warum er die Managerin fast zwanghaft versuchte von ihnen zu entfernen. Der Frau am Check-in-Schalter vielen fast die Augen aus, als sie die fünf gutaussehenden Jugendlichen erblickte und noch mehr, als sie aufgeklärt wurde das sie eigentlich zu sechst waren. Der eigentliche Schock kam aber erst, als sie – wie zunächst von ihr erwartet- nicht am falschen Schalter standen, sondern wirklich alle sechs in der First Class fliegen würden. Die zu tiefst geschockte Frau zurücklassend wurden sie kurz darauf an eine Stewardes weiter gegeben, die sie in den Bereich der First Class brachte. „Das wird ein wirklich langer Flug,“ meinte Murasakibara, während er den Flugzeugen beim landen und starten zusah. „Stimmt, aber wenigstens sind wir in der First Class“, gab Kise zu bedenken. Es war nicht das erste Mal, dass er in dieser Klasse flog. Nach allem war er ein bekanntes Model, nicht nur unter Jugendlichen. Aomine gähnte nun das Gefühlte hundertste Mal herzergreifend. „Ich hätte nicht geglaubt nach Amerika zu kommen.“ Kuroko schmunzelte leicht. „Wenn Kagami wüsste das Garcia-san wegen uns keine Zeit für ihn hat, würde er uns umbringen.“ Auch die anderen Spieler schmunzelten bei dem Gedanken, wie sich der Seirin-Spieler darüber aufregen würde, nach allem trainierte seine Trainerin seinen Feind. Akashi ließ seinen Blick über die Spieler schweifen. Er hatte nicht ohne Grund die First Class gewählt. Er wusste das Murasakibara die anderen Leute nur nerven würde, indem er fragte ob sie irgendwelche Süßigkeiten für ihn hatten. Kise würde sich wegen der Sitz Verteilung aufregen und sobald sich Kise aufregte, würde auch Aomine die Geduld verlieren. Er wollte und konnte das den armen Leuten in der Economy oder Business Class nicht antun. Als sie aufgerufen wurden in das Flugzeug einzusteigen, blickte Kuroko zu seinem früheren Partner, der eingeschlafen war und nun einer ziemlich unbequemen Position auf dem Sessel saß. Seufzend stand der Phantom Spieler auf und rüttelte leicht an der Schulter des Spielers. „Aomine-kun.“ Der Spieler rührte sich nicht. Kuroko rüttelte stärker. „Aomine-kun.“ Ein Grummeln entwich dem Spieler. Er verlagerte leicht sein Gewicht. Kuroko runzelte unentschlossen die Stirn. „Aomine-kun!“, sagte er nun drängender den Namen des Spielers, doch alles was er bekam war ein weiteres Grummeln. Leicht genervt griff das Phantom nach dem Arm des Spielers und kniff zu. Kurz darauf zog Aomine den Arm zurück, aus halb geöffneten Liedern sah er ihn an. „Tetsu… Wir haben noch kein Training.“, murmelte er und schloss kurzdarauf wieder die Augen. Er befand sich noch immer halb in seinem Traum, mit Sicherheit hatte der Traum etwas mit ihren Teikō Tagen zu tun. Verärgert starrte Kuroko auf den Spieler, für andere hätte dieser Blick normal ausgesehen, aber Aomine spürte regelrecht die böse Aura. Seine Lider zuckten leicht und schließlich öffnete er sie ganz. Sein Blick fiel auf Kuroko und er lächelte nervös. „Lass uns gehen.“ Überrascht darüber, dass sein früheres Licht plötzlich hellwach war, ließ sich das Phantom verdutzt an der Hand hinterher schleifen. Kaum hatten sie die anderen ihrer Generation eingeholt, blickte Kise neidisch zu Aomine. Langsam kam es dem gebräunten Spieler so vor, als sei Kises Besessenheit noch schlimmer geworden. ~ An Bord des Flugzeugs wurden ihnen die Sicherheitsvorkehrungen erklärt und kaum danach flogen sie ab. Kuroko blickte aus dem Fenster, es war lange her seitdem er in ein anderes Land geflogen war. Er fragte sich, wie es wohl in Kagamis Heimatland sein würde und was sie alles durch Alexandra Garcia lernen würden. Sein Blick wanderte zu seinen Teammitgliedern. So ungern er es manchmal zugab, waren sie sein Leben. Seit der Mittelschule, seit nun mehr als vier Jahren, drehte sich alles um sie. Mit einem Blick auf den Riesen, wusste Tetsuya das die Stewards bald mit hunderten Packungen von Süßigkeiten zurück kehren würde, er hoffte man hatte sie vorher vor dem gefräßigen Monster gewarnt. Aomine hatte sich kurz nach dem Betreten seines Platzes hingelegt, nachdem aus seinem Sitz ein Bett angelegt worden war. Es sah um einiges bequemer aus, als der Stuhl im Warteraum und würde ihm sicherlich im nach hinein keine Schmerzen verursachen. Zu schlafen war wohl das Beste, was sie bei diesem langen Flug machen konnten. Midorima und Akashi hatten sich zusammen gesetzt um eine Runde Shōgi zu spielen. Der Vize-Kapitän hatte nicht vor zu verlieren, so wie jedes Mal würde er es aber wohl trotzdem. Bereits jetzt sah er angestrengt auf das Brett, obwohl es erst sein zweiter Zug war. Akashis Schmunzeln war kaum zu übersehen, als Midorima nach gefühlten zehn Minuten endlich den Stein setzte. Kise blickte begeistert aus dem Fenster und unterhielt sich mit einer Stewardesse. Wenn das Model gekonnt hätte, würde es immer fliegen. Es gab nichts Schöneres als das für ihn, außer vielleicht Basketball. Kaum zehn Minuten später, hatte Kise die Frau überredet ihn einmal mit ins Cockpit zu nehmen. Verdammt sollte sein Charme sein, dem jede Frau zu erlegen schien. Kuroko blickte wieder nach draußen. Das Meer glitzerte inzwischen unter ihnen in der Sonne, er konnte es kaum erwarten mit dem Training an zu fangen. ~ Loser und Unwissende „Sei nicht so sauer Tiger.“ Kagami blieb stehen, er drehte sich langsam um und starrte Aomine an. „Was ist das? Dein neuer Anmachspruch?“ Aomines Augen formten sich zu Schlitzen. Ein knurren entrann seiner Kehle. „Als würde ich dich anmachen.“ „Kuroko würde darauf nicht anspringen.“ „Hast du’s versucht?“ „…“ „Im Ernst?“ „…“ „Meine Meinung über dich sinkt immer weiter. Ich muss Tetsu fragen, ob er wirklich hier bleiben will.“ * °Das Momoi kein Mitglied der Generation der Wunder ist wird im Manga indirekt erwähnt, als sie sich alle treffen. Bei diesem Treffen wird Momoi von Murasakibara als ‚Chaperone (Aufsichtsperson)‘ bezeichnet. Sie gehört also nicht zum ‚inneren Kreis‘, obwohl sie eine gute Beziehung zu ihnen hat. °Hahaoya ist ein sehr formaler weg seine Mutter zu nennen. Aomine bezeichnet Akashi so im Videospiel. Eine Woche Pause, wegen ziemlich vielen Arbeiten. Nächste Woche bin ich im Urlaub, dann gibts also erst wieder in zwei Wochen das neue Kapitel. Sorry. Kapitel 8: 8tes Viertel: Goldener General ----------------------------------------- Alex hatte sich auf einen Zierstein nahe dem Flughafenausgang gesetzt. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass sie der ganzen Sache zugestimmt hatte. Zugegebener maßen hatte sie während dem Winter Cup jedoch selbst gesagt, sie würde die Generation der Wunder im Auge behalten. Nun hatte sie den Salat. Vor nicht mehr als vier Wochen war ein unerwarteter Anruf von dem gefürchteten Kapitän der ebenso gefürchteten Generation eingetroffen, indem er sie fragte ob sie sich dazu aufbringen könnte sie zu trainieren. Eine Art Aufregung konnte sie deutlich spüren. Nach allem waren die Spieler, die bald aus der Tür treten würden, bereits jetzt Edelsteine und sollten während dieses Trainings zu reinen Diamanten geschliffen werden. Sie hatte sich jedenfalls vorgenommen ihre Fähigkeiten viel weiter auf zu plieren. Dass sie so möglicherweise Kagami in seinem nächsten Spiel in Schwierigkeiten bringen würde, interessierte sie herzlich wenig. Über Konsequenzen konnte sie sich danach immer noch Gedanken machen. Lange ließen die Spieler nicht auf sich warten, nach einander kamen sie aus dem Ausgang heraus. Akashi wie immer an der Spitze. Sie schmunzelte leicht, als sie die Augenringe um Aomines und Murasakibaras Augen bemerkte, die beiden sahen wirklich müde aus. Sie versuchte bei dem Anblick nicht zu lachen. Obwohl die Spieler Todmüde waren, ließen sich die anderen vier nichts davon anmerken. Sie war erleichtert, dass nicht ihre bedrohliche Aura zu spüren. Fast sahen sie wie ganz normale Teenager aus, übersah man die ungewöhnlichen Haarfarben und die Muskelstrenge. Kise war so fröhlich wie immer und begrüßte sie mit einem Lächeln und einem Wink. Sie hatte ihn im Halbfinale bereits zu schätzen gelernt, seine Fähigkeiten hatten sie wirklich erstaunt. Er war wohl der einzige, der wirklich auf ihrer Wellenlänge war, einige Charaktereigenschaften hatte sie jedenfalls mit ihm gemein. Sie war sicher auch sicher, dass er sich als Model in den Staaten wohlfühlen würde. Ihr Blick fiel auf Kuroko, sie hatte sich seit dem Anruf des Kapitäns darüber Gedanken gemacht, wie sie ihn trainieren konnte. Ihr war nur bis jetzt keine zufriedenstellende Idee gekommen. So einzigartig seine Fähigkeit war, so schwierig war es sie zu verfeinern. „Willkommen in Los Angeles, Jungs.“, begrüßte sie die Generation schließlich mit einem Lächeln. „Danke, dass sie sich Zeit für uns nehmen, Garcia-san.“, Kuroko verbeugte sich bei diesen Worten vor ihr und lächelte leicht. Er war ihr wirklich Dankbar für die kommende Trainingszeit, möglicherweise mehr als sie ahnen würde. „Wir werden als erstes im Hotel einchecken, danach können wir alles klären.“, kam Akashi sofort auf den Punkt. Leichte Verwunderung zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab, weil er selbst bei ihr keine Wiederworte erwartete. Ein Blick auf die Spieler gab ihr aber zu verstehen, dass sie wirklich erst einmal einchecken sollten. „Wie kommt ihr zum Hotel?“, fragte sie schließlich und war nicht überrascht als sich alle Augen auf Akashi richteten. Er hatte ihnen den ganzen Flug über nichts erzählt und eine riesige Geheimniskrämerei daraus gemacht, wo sie wohnen würden und wie sie dort überhaupt hinkamen. „Ich habe bereits jemanden angerufen, machen sie sich um uns keine Sorgen.“. Skeptisch hob Alexandra eine Augenbraue. Ihr Blick schweifte noch einmal über die Spieler, dann seufzte sie. „Gut, ruft mich an wenn ihr fertig seid.“ Kuroko und Midorima wechselten einen Seitenblick, selbst ihnen gegenüber hatte Akashi kein Wort zu viel über den Ausflug verraten. Umso erstaunter waren sie, als eine Limousine plötzlich vor ihnen hielt. Gut, man musste zugeben, dass sie nicht wirklich erstaunt darüber waren. Familie Akashi hatte noch nie Geldprobleme gehabt und das würde wohl auch nie passieren. Die Fahrt zum Hotel verlief ruhig. Jeder von ihnen war damit beschäftigt aus dem Fenster zu starren und hin und wieder hörten sie Kise murmeln, er wolle unbedingt in eines dieser Geschäfte. Genug Geld dafür hatte er. „Sie müssen Akashi Seijuro sein.“, kurz nachdem sie aus der Limo ausgestiegen waren trat ein Mann auf sie zu und führte sie ins Hotel. „Wie von ihnen verlangt haben wir drei Suite bereitgestellt, mit Blick auf den Strand und Balkon.“ Der Mann hantierte nervös an seiner Krawatte herum, während er sprach. Er gab ihnen die Schlüssel und lies das Gepäck nach oben bringen, während er ihnen erklärte welche Annehmlichkeiten das Hotel noch zu bieten hatte. „Danke.“, war alles was Akashi sagte, ehe sie sich auf den Weg in ihre Zimmer machten. Erleichtert atmete der Angestellte aus Es war eine Qual den Sohn seines Chefs zu bedienen. Erstrecht wenn nicht nur er sondern auch seine Begleitung einschüchternd wirkte. Läge es nicht an ihren Schlitzaugen, hätte er sie wohl nicht einmal als Japaner erkannt. „Kurokocchi, kommst du mit mir in ein Zimmer?“, fragte Kise, sofort nachdem sie außer Sichtweite waren. Bevor eine Antwort Kurokos Lippen verlassen konnte, schlang sich ein Arm um seine Schultern und er wurde zurück gezogen - weg von dem Model -, das daraufhin schmollend zu Aomine sah. „Vergiss es Kise, Tetsu kommt mit mir.“ Midorima seufzte, es war wirklich immer das Gleiche mit den beiden. Sie würden sich um Kuroko streiten, obwohl alleine der Phantom Spieler entscheiden würde was er tat. „Nein.“, kam es auf einmal von Akashi, „Ihr beide werdet ein Zimmer teilen, Daiki, Ryōta.“ „Was?“, schrien sie wie aus einem Mund. Murasakibara bemitleidete ihren kleinsten Spieler, der immer noch zwischen ihren Forwards stand, sicherlich hatte er einen Hörschaden von den Schreien bekommen. „Stellt ihr mich in Frage?“, fragte Akashi unberührt und direkt. Seine Augen trafen auf Blau und Gold. Sofort verneinten die beiden Spieler panisch und fingen den Schlüssel auf, der ihnen zugeworfen wurde. Niedergeschlagen trottete Kise zu der Nummer, hinter ihm folgte Aomine genervt. Er war nicht so besessen von Kuroko wie Kise und eigentlich war ihm das Model auch angenehm, aber mit ihm in einem Zimmer zu wohnen war die Hölle. Stumm sahen die verbeilenden Spieler ihnen hinterher. „Immer dasselbe.“, murrte Midorima. „Was du nicht sagst.“, stimmte Murasakibara ihm zu und kramte etwas zu essen aus seiner Hosentasche. „Da wir das geklärt haben, können wir frei entscheiden.“, meinte Akashi seufzend. Der Riese biss in den Riegel, er überlegte nicht lange, genauer genommen gar nicht. Die Worte hatten seinen Mund bereits verlassen, als er realisierte was er gesagt hatte. „Dann will ich mit Kuro-chin in ein Zimmer.“ Überrascht sahen die drei Spieler ihn an. Es war allgemein unter ihnen bekannt, dass die beiden früher Freunde gewesen waren, sich mit der Zeit aber immer mehr zerstritten hatten. Seit dem Winter Cup schienen jegliche Bindungen zwischen der Generation der Wunder verrutsch zu sein. Wenn Murasakibara jemandem entgegen kam, war es etwas vollkommen anders als wenn Kuroko jemandem entgegen kam. Auf das Gesicht des Phantoms legte sich ein Lächeln. Sie beide sahen zu Akashi, der ihnen fast wiederwillig den Schlüssel gab. Die beiden Kapitäne sahen zu wie sich die Tür schloss und blickten sich dann an. „Lass uns auch rein gehen Shintarō. Alex wird schon auf einen Anruf warten und wir sollten bald fertig sein.“ ~ Aomine ließ sich als erstes in das Bett fallen. Es dauerte nicht lange bis sich auf Kise in das bequeme zweite Bett kuschelte. Eine Weile war es still. „Man“, murmelte er in das Kissen hinein und blickte dann zu Aomine, „Ich wollte mit Kurokocchi in ein Zimmer.“ Der gebräunte Spieler sah ihn ausdruckslos an, ehe er erwiderte: „Du solltest langsam von deinem Trip runter kommen.“ Erstaunt sah Kise ihn an, er blinzelte überrascht. „Aber…“, begann er, wurde jedoch von dem anderen unterbrochen. „Ich habe keine Ahnung auf welche Weise du Tetsu magst“, der Spieler hätte sich für diesen Satz am liebsten ins Gesicht geschlagen. Es hörte sich an, als würde er Kises Sexualität in Frage stellen. „Aber ich bin mir sicher Tetsu hat langsam genug.“ Kise setzte sich auf und blickte ihn überlegend an, ehe sich ein kleines Grinsen auf sein Gesicht stahl. „Bist du eifersüchtig?“ „Nein!“, kam es prompt von dem gebräunten Spieler. Das Grinsen des Models wurde breiter. Genervt schloss Aomine die Augen. Er hatte keine Lust dieses Thema zu diskutieren, zumal es dabei nichts zu diskutieren gab. „Freu dich einfach das Kagami nicht da ist.“, war das Letzte was er zu dem Model sagte, ehe er sich erhob um ins Badezimmer zu gehen. Kise sah ihm nach, ein Schmunzeln auf seinem Gesicht. Er war der erste gewesen, der erkannt hatte, dass Momoi in Kuroko verliebt gewesen war. Im Gegensatz zu seinen Teamkameraden hatte er ein Gespür für solche Gefühle und er konnte sicher sagen, dass Aomine angetan von ihrem Phantom Spieler war. Er ließ sich zurück auf das Bett fallen. Nur wegen dem gebräunten Japaner hatte er überhaupt angefangen Basketball zu spielen und er war sein einziger richtiger Gegner, sein Erzfeind. Niemand würde diese Position ersetzen können, nicht Kagami und auch kein anderes Wunder. Aber so sehr er auch zu dem Ass aufblickte, gab es jemand den er gelernt hatte noch mehr zu bewundern: Kuroko Tetsuya. Wer wirklich glaubte, er sei nur ein Schatten für sie, der kannte die Generation der Wunder schlecht. Kise wusste nicht mehr, wann seine Besessenheit gegenüber Kuroko angefangen hatte, möglicherweise nachdem er die wahre Stärke des Phantoms gesehen hatte. Es dauerte nicht lange bis Aomine aus dem Bad trat, er sah ihn kurz an. Schien etwas sagen zu wollen und ließ es dann aber doch sein. Der gebräunte Japaner hatte sich über die Worte seines Teammitglieds Gedanken gemacht. Es stimmte, dass er Tetsuya mehr Beachtung schenkte als den anderen, aber er war nun mal sein Partner. Sein ganzer Körper verkrampfte sich. Nein, er war schon lange nicht mehr sein Partner, das Licht des Schattens. Er hatte diese Position verloren, egal wie oft sie nun zusammen herum hingen. Kagami hatte seinen Platz eingenommen und er konnte nichts dagegen tun, weil er Tetsu verraten hatte. Er leckte sich unsicher über die trockenen Lippen. Was sah Kuroko überhaupt noch in ihm? Für was hatte ihr Schatten gekämpft? Für die Generation der Wunder, für Seirin oder für sich selbst? Er seufzte und beschloss seine Sachen auszupacken. Er würde ihn selbst fragen müssen, um Antworten zu bekommen. ~ Die beiden Kapitäne hatten sich im Zimmer zwischen den beiden anderen Zimmern eingenistet und packten stumm ihre Sachen aus. „Was genau hast du geplant?“, durchbrach Midorima die Stille, weil er sie nicht mehr aushielt. Sein Blick traf sich mit Akashis Augen. Grün traf auf Heterochrom. Eine Weile starrten sie einander an, ehe sich der Blick des Vize-Kapitäns senkte. Akashi lächelte. „Ich wollte mit euch trainieren, um euch stärker zu machen. Nicht nur durch Alexandra Garcias Techniken und Training.“, gestand er und holte sein Shōgi-Brett heraus. Einer der Steine fiel auf den Boden. Midorima hob ihn auf und legte ihn in Akashis ausgestreckte Hand. „Goldener General.“ Die Augen des Brillenträgers weiteten sich. Seine Nacken Haare stellten sich auf. „Du…“ Akashi hob einen Zeigefinger und presste ihn kurz an Midorimas Lippen. Ein Grinsen hatte sich auf seinem Gesicht gebildet und seine Augen waren leicht geweitet, wie immer wenn er aufgeregt war. Mit einer fließenden Bewegung hatte er das Brett abgelegt und sich frische Kleidung zum Anziehen geschnappt. Mit wenigen Schritten gelangte er zur Tür und ließ Midorima alleine im Zimmer stehen. Der Vize-Kapitän stand unbeweglich im Raum. Er zog seine Brille ab und massierte sich die Nase. Als er den Kopf in den Nacken entwich seiner Kehle ein trockenes Lachen. „Scheiße.“, sagte er kaum hörbar lachend, nicht nur seine Worte schienen nicht zu seinem sonstigen Ich zu passen, auch sein Gesichtsausdruck war viel zu entspannt. „Du versuchst wirklich Monster aus uns zu machen.“ Nach einer Weile setzte er sich auf das Bett und nahm seinen MP3 Player aus der Tasche. „ Hier ist Oha-Asa mit ihrem neusten Horoskop. Krebs Sie ahnen, was passiert, lange bevor es wirklich aktuell ist. Sie liegen richtig damit! Was Ihr Liebesleben betrifft, sprechen Sie sich offen aus. Klären Sie alte Missverständnisse, die Ihnen den Spaß verderben. Und noch etwas: viel Spaß! Ein Glücksbringer brauchen sie heute nicht, den tragen sie nämlich schon in sich.°“ Leicht runzelte er die Stirn und alle Gedanken an Akashis Worte waren vergessen. Was tat man, wenn man kein Liebesleben besaß? Wie konnte er sein Horoskop so erfüllen? Er blickte zu der Tür zum Bad. Er war sich sicher, dass Akashi nicht so bald heraus kommen würde und konnte so nicht auf Rat hoffen. Wer weiß, was bis dahin schon alles passiert sein könnte? Er sprang auf und eilte aus dem Zimmer, der erste der ihm einfiel – außer seinem Kapitän – der das Problem lösen konnte war ganz klar ihr sechster Mann. Akashi derweil war froh sich endlich mal wieder entspannen zu können, so gemütlich es in der First Class auch war. Nach allem saß man trotzdem fast einen Tag lang im Flugzeug und das tat niemandem gut. Er war froh, dass Shintarō sofort verstanden hatte, was er ihm damit sagen wollte. Nicht um sonst war er damals der Vize-Kapitän von Teikō geworden. Man konnte sagen, dass er von allen mit ihm am besten auskam, auch wenn Tetsuya fast gleichauf mit ihm stand. Beide hatten ihre unerlässlichen Vorteile, wobei jedes Mitglied ihrer Generation unerlässlich war. Er hoffte dieses Training würde sie endlich so weit bringen, wie er es wollte. Das erste was Murasakibara und Kuroko getan hatten, war den Zimmer-Service an zu rufen, damit der Riese auch in seinem Bett schlafen konnte ohne darin zu sitzen. Die Angestellten hatten sich schnell darum gekümmert. Murasakibara ging dennoch alles zu langsam, der sich nach einer Weile einfach in Kurokos Bett gelegt hatte, weil die Angestellten sein Bett bereits heraus geschleppt hatten. Das Phantom räumte bereits seine Sachen ein und beobachte dabei das andere Wunder. Er sah aus wie ein Riesenbaby, das versuchte sich in Fötus -Stellung in das viel zu kleine Bett zu zwängen. Wie Murasakibara nun einmal war, hatte er im Flugzeug kein Auge zu bekommen und war wohl im Allgemeinen zu beschäftigt damit gewesen, den Frachtraum leer zu essen. Kuroko bemitleidete die Stewards immer noch. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und das Phantom sah verwundert Midorima entgegen, der seinen MP3 Player in der Hand hielt und ihn ansah als hänge sein Leben davon ab. „Sag mir was ich tun soll, Kuroko!“, meinte er verzweifelt und kam mit schnellen Schritten auf ihn zu. Er packte ihn an den Schultern und fing an ihn panisch zu rütteln. „Ich habe doch kein Liebesleben!?“ Ungläubig blickte der Kleinere ihn an, während er sich fragte was zum Teufel er mit dem Liebesleben seines Vize-Kapitäns zu tun hatte. Mit einem Blick auf den Bildschirm des Geräts verstand er jedoch worum es ging, jedenfalls teilweise. „Was sollst du tun, Midorima-kun?“ Erleichtert, dass wenigstens einer seine Probleme ernst nahm, ließ er von ihm ab. „Ich soll alte Missverständnisse klären, die in meinem Liebesleben vorgefallen sind.“ Eine Weile dachte Kuroko über die Worte nach, er war kein Horoskop-Freak so wie sein Gegenüber und befolgte erst gar nicht solch einen Rat. „Ich bin mir sicher, dass du die Worte auch auf Freundschaften übertragen kannst.“, meinte er schließlich, unsicher ob seine Überlegung ihn zufrieden stimmen würde. Midorima ließ sich auf das Bett von Murasakibara fallen und bemerkte erst jetzt das der Riese im falschen Bett schlief. Er musterte ihn skeptisch und öffnete dann den Mund, es kam jedoch kein laut daraus. Er schüttelte seinen Kopf und konzentrierte sich auf das eindeutige Wichtigere, sein Problem. „Ich denke das würde auch klappen.“, erklärte er nach einer Weile, ehe er sich fragte welche Missverständnisse geklärt werden müssten. Kuroko entschloss sich ins Bad zu gehen, nach allem hatte er noch nicht geduscht und wollte unbedingt fertig sein, bevor sie sich zu Alexandra begaben. Mit einem letzten Blick auf Midorima, der noch eine Weile damit beschäftigt sein würde über sein Problem zu brüten und einem zu Murasakibara, der friedlich schlief, schloss er die Tür hinter sich. Erst als das Schloss einrastete bemerkte Midorima das er alleine gelassen worden war. Ein schlafendes Riesenbaby konnte schließlich hart als Gesellschaft bezeichnet werden. Umso mehr Zeit für ihn über sein Problem nach zu denken. Kuroko blickte sich leicht erstaunt in dem riesigen Bad um. Ein fünf Sterne Hotel kannte er nur aus Prospekten und es erschreckte ihn, das dieses Bad größer war als sein eigenes. Er legte seine frischen Sachen ab und zog sich aus. Das kühle Wasser ließ ihn zunächst erzittern, aber er brauchte es um wieder wach zu werden. Er freute sich auf das Training und war gespannt wie sie sich weiter entwickeln würden, sowohl in ihrem Können, als auch in ihrem Charakter. Er hoffte letztendlich auch die letzte Mauer zwischen ihnen einreisen zu können. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen, wenn er daran dachte wie es noch vor einigen Monaten zwischen ihnen gestanden hatte. Er fragte sich ob es falsch war sie wieder um sich haben zu wollen. Ihre Jahre in Teikō konnte ihnen niemand weg nehmen und die schmerzhaften Erinnerungen der vorigen Jahre auch nicht. Würden sie sich nicht wieder ins Verderben stürzen, wenn sie weiter zusammen trainierten und spielten? Ein zittriger Seufzer verließ seine Lippen und er stellte den Wasserhahn wieder ab. Murasakibara öffnete langsam die Augen und Gähnte, schlaf trunken setzte er sich auf und sah sich um. Sein Blick viel verwundert auf Midorima, der angestrengt und in Gedanken versunken auf den Boden starrte. Er wusste fast automatisch was mit ihm los war, es konnte nur etwas wegen seines dämlichen Horoskopes sein. Von allen kannte er zusammen mit Akashi den Brillenträger schon am längsten und ihn konnten insgesamt nur drei Dinge so sehr beschäftigen, dass er nichts mehr mitbekam. Sein Horoskop, Basketball und die Beziehung zwischen Akashi und Kuroko. Bei dem Gedanken an die beiden Spieler, konnte er sich nie davon abhalten zu bemerken wie ähnlich sie sich manchmal waren. Sie beide führten die Menschen in ihrer Umgebung von Natur aus an. Akashi indem er sich Respekt verschaffte, mit seinem gefährlichen und gebieterischen Auftreten und Kuroko indem er sie aus den Schatten heraus lenkte, ohne dass sie es mit bekamen. Nicht umsonst hatte sich die Generation der Wunder um die beiden Spieler aufgebaut. Midorima und er hatten den besten Draht zu Akashi, Kise und Aomine hatten sich von Beginn an auf das Phantom konzentriert. Ein leichtes Grinsen zierte sein Gesicht. Seine anderen Teammitglieder hatten Angst vor der Wut der beiden Spieler, er nicht. Er bewunderte sie dafür. Sie, die kleinsten von ihnen, waren die Stärksten, die Anführer. Würden sie in ihrer Kombination spielen, würden sie wohl noch stärker sein als die Aomine und Kuroko Kombination. Wie um seinen Gedanken zu bestätigten öffnete sich sowohl die Tür zu ihrem Zimmer, als auch die Tür ihres Bades, gleichzeitig. Heraus drahten Akashi und Kuroko, beide mit Nassen Haaren und frisch geduscht. Er bemerkte noch nicht einmal, dass er sie anstarrte. Sie sahen sich in diesem Moment ähnlicher als je zuvor. Sie bemerkten seinen Blick und der Kapitän erhob die Stimme, den Riesen skeptisch musternd. „Ich habe eben mit Garcia-san gesprochen. Wir treffen uns in einer halben Stunde an einem Restaurant in der Nähe.“ Die drei anderen Spieler nickten, als sich plötzlich Midorimas Augen weiteten. „Jetzt weiß ich‘s!“, rief er triumphierend, „Ich werde das Missverständnis aufklären, dass ich Kagami nicht als ebenbürtig erachte.“ Stille machte sich unter ihnen breit, es war ungewöhnlich für Midorima so enthusiastisch zu klingen. Er war zwar eine Tsundere, aber er war schließlich eine Midorima-Tsundere. Leichte röte zeichnete sich auf dem Gesicht des Vize-Kapitäns ab, als er seinen Ausbruch realisierte. Er kämpfte das verlegene Lächeln, dass sich versuchte zu Formen, weg und hoffte dadurch nicht seinen ganzen Stolz verloren zu haben. Akashi machte sich nicht einmal die Mühe zu fragen, um was es ging. Nach solch einem Ausbruch musste es das Horoskop sein. ~ Alexandra war erstaunt, dass die Spieler sich in einem doch recht feinen Restaurant mit ihr trafen. Ihr vielen fasst die Augen aus, als sie die sechs erblickte. Sie trugen keine Anzüge, eleganter als sonst wirkten sie dennoch. Eine erwachsenere Aura als sonst umgab sie. Sie war anders, aber nicht ungefährlicher als ihre Aura auf dem Basketballfeld. Höchstwahrscheinlich dachten sich die anderen Gäste, sie würde sich mit irgendwelchen Yakuza treffen, schnell schüttelte sie den Gedanken ab. „Guten Tag, Garcia-san.“, begrüßte die Generation der Wunder sie synchron. Fast beängstigt blieb sie stehen, sie fühlte sich wie das Scharf im Rudel von Wölfen. Sich innerlich anschreiend, dass sie keine Memme war, fing sie sich wieder und überwand die letzten Schritte zu dem Tisch. Akashi lächelte sie überlegen an, er wusste ganz genau wie die Generation auf sie wirkte. Er deutete ihr an sich ihm gegenüber zu setzen. „Wundern sie sich nicht, Akashicchi hat so seine Angewohnheiten.“, flüsterte Kise neben ihr, um sie etwas zu beruhigen. Sie nickte kaum merklich. Wenigstens einer von ihnen versuchte ihr beizustehen, das beruhigte sie wenigstens etwas. Sie bestellten ihr Essen und kamen dann sofort zur Sache, oder vielmehr Alex kam zur Sache, weil sie die Stille am Tisch nicht mehr aushielt. „Also, wie lange bleibt ihr hier?” Akashi hatte ihr zwar gesagt wie lange sie ungefähr nach Amerika kommen würden, aber er hatte damals noch keine genauen Angaben machen können. „Vier Wochen.“, erklärte er knapp, entschloss sich dann aber ihr eine größere Erklärung zu geben, „unsere Schulen hatten alle in der ersten Woche Training und werden noch einmal in der letzten Woche Training haben.“ Ihr Mund formte ein ‚O‘, sie war wirklich überrascht. „Dann“, sie stockte kurz, um zu überlegen, „ Dann habt ihr ja gar keine richtigen Ferien.“ Selbst Kagami hätte nicht seine ganzen Ferien mit Basketball von morgens bis abends verbracht und das würde die Generation erwarten, viel mehr befanden sie sich schon darin. Wie sie die Manager und Coachs der Schulen kannte, würden sie ein Übermaß an Mindeststunden am Tag trainieren und hier würde das auch nicht anders aussehen. Als hätte er ihre Gedanken gelesen, antwortete er: „Wir haben uns gedacht, wenn wir schon in Amerika sind bleiben wie hier. Das bedeutet ja nicht das wir jeden Tag nur von morgens bis nachts trainieren.“ Beruhigt lehnte sie sich zurück, als ihr plötzlich auffiel, dass er nicht von morgens bis abends sondern morgens bis nachts gesagt hatte. Ihr Blick glitt zu Kise, doch er war selbst etwas geschockt. „Wenn du das so sagst, Akashi, dann bedeutet das wir haben grade mal vier Tage die wir nicht trainieren.“, gab Aomine seine Gedanken preis. Ein Grinsen hatte sich auf die Lippen des Kapitäns gelegt. „Wir sind hier um zu trainieren, Aomine-kun, also wieso nicht?“, gab Kuroko zu bedenken. Alex bemerkte nur am Rande etwas Seltsames an der Stimmlage des Phantoms. Etwas stimmte nicht, sie konnte es aber nicht genau deuten. „Ihr solltet euch dennoch ein paar Tage frei halten.“, gab sie zu bedenken und wurde daraufhin dankend von Kise, Aomine und Murasakibara angesehen. „Wo wohnt ihr eigentlich?“, stellte sie nun die Frage, die ihr schon die ganze Zeit auf der Zunge gebrannt hatte. Es war nicht wunderlich wenn sie fragte, schließlich hatte man nicht jeden Tag besuch, der in der First Class flog und mit einer Limousine abgeholt wurde. „In einem fünf Sternehotel.*“, antwortete Midorima graderaus heraus. „Wa-Was?“, Alex sah ihn entgeistert an. „Wie könnt ihr euch das leisten?“ Er schob seine Brille hoch. „Wir nagen nicht am Hungertuch.“ „Huh?“ Mehr, musste sie zugeben, viel ihr darauf nicht ein. Er rollte mit den Augen. „Wir sind Reich.“ Bevor sie fragen konnte, warum sie gleich ein fünf Sterne Hotel nehmen mussten, gab ihr Murasakibara die Antwort. „Der abendliche Turndownservice** kommt uns recht gelegen, wenn wir vom Training zurück kommen.“ Das war ein wirklich guter Grund, musste sie feststellen. Sie würden sich nur noch ins Bett fallen lassen müssen, wenn sie nachts nach dem Training ins Hotel kamen, Wort wörtlich. Zu etwas anderem als Fallen waren sie wohl dann auch nicht mehr möglich. „Ich hätte nicht gedacht, dass alle von euch reich sind.“, gab sie murmelnd zu. „Alle Stimmt auch nicht, Kuroko nicht. Wobei seine Eltern auch mehr verdienen als normale Geschäftsleute.“, erklärte Midorima mit einem Blick auf ihren Phantom Spieler. Alex wurde wieder bewusst, warum der Junge so anders war als seine Kameraden, er spielte nicht nur ganz anders als sie, nein er war auch noch ein ganz anderer Mensch. Kein Wunder das die Generation der Wunder so von sich überzeugt war. Plötzlich fiel Alex wieder etwas ein. „Aomine, hast du nicht Streetbasketball gespielt?“ Der Power Forward grinste, wusste er doch worauf sie hinaus wollte. „Wer sagte, dass meine Eltern durch legale Geschäfte reich geworden sind?“ Am liebsten hätte sie ihren Kopf gegen den Tisch geschlagen oder wäre weg gerannt. Nun: So viel zum Thema Yakuza. ~ Loser und Unwissende Höchstwahrscheinlich dachten sich die anderen Gäste, sie würde sich mit irgendwelchen Yakuza treffen, schnell schüttelte sie den Gedanken ab oder versuchte es zumindest. „Sollten wir die Polizei rufen?“, hörte sie jemanden flüstern. „Nein, bloß nicht! Ich will mich nicht mit denen anlegen. Sieh dir die doch mal an! Der Riese ist bestimmt ein Bodyguard oder sowas. Sieht verdammt gefährlich aus“, meinte eine zweite Stimme. „Der gebräunte Blauhaarige sieht aus als würde er gleich jemanden umbringen und der Rothaarige erst! Ziemlich gruselig findest du nicht?“ „Hast du den Grünhaarigen gesehen? Bestimmt irgendein Businessmann, der die Bank von innen ausraubt! Oder der Blonde! Schleicht sich bestimmt bei den Reichen ein!“ Ihr Image war am Ende dieses Abends sowas von am Ende, falls sie jemand erkannte. „Hey! Seit wann Sitz der Blauhaarige da?!“ * °MSN Horoskop *In fünf Sternehotels in Amerika und Asiatischen Ländern ist der Anspruch höher als in Deutschland, ein Fünf Sternehotel in diesen Ländern würde also mit einem sechs oder sieben Sternehotel vergleichbar sein, wenn es das geben würde. **Der abendliche Turndownservice ist ein Service, der in so gut wie allen fünf Sternehotels vorhanden ist. Das Zimmer wird dabei für den Gast zur Nachtruhe vorbereitet. Da dort die Betten mit einer Tagesdecke bedeckt sind, wird dem Gast die etwas umständliche Entfernung der Decke abgenommen. Oft wird auch ein Nachtlicht eingeschaltet und die Vorhänge geschlossen. Hotels der Spitzenklasse lassen sich dabei oft noch weitere Annehmlichkeiten einfallen. Kapitel 9: 9tes Viertel: Fangen wir langsam mal an? --------------------------------------------------- Alex aß den letzten Bissen ihres Gerichts und sprach noch eine Weile mit Kise und Aomine, nach allem waren sie die einzigen mit denen man sich richtig unterhalten konnte. Als sie sah, das auch der letzte von den sechs Spielern fertig war, machte sie sich dafür bereits auf die Trainings Planung zu sprechen zukommen. „Nun, ich habe mir einige Arten des Trainings für die beiden Wochen ausgedacht. Ihr werdet sowohl gegen andere Teams spielen, als auch Koordinations- und Krafttraining am Strand und in den Wäldern vollziehen. Einige neue Fähigkeiten werdet ihr dabei wohl auch ganz von alleine erreichen. Ihr seid ein sehr starkes Team, aber ihr habt immer noch zwei Schwächen. Ein gutes Zusammenspiel werdet ihr leicht erreichen können, aber euren Körper noch weiter zu stählern, damit ihr eure Fähigkeiten richtig eisnetzten könnt, wird schwieriger.“ Die Spieler stimmten ihr ohne lange darüber nach zu denken zu, mehr oder weniger freiwillig. „Gut“, begann Akashi und legte seinen durchschneidenden Blick auf sie, „Ich bin mir sicher, dass sie noch ein paar Ideen haben werden, wenn sie uns spielen sehen.“ Ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Es gab mehr Schwächen die das Team besaß, aber sie waren so minimal, dass nur wirklich gute Teams sie ausnutzen könnten. Ihr Blick fiel auf Kuroko, er war wohl ihr einziges Problem bei der ganzen Sache. Fast augenblicklich bemerkten die Kapitäne und auch das Phantom ihren leicht entmutigten Blick auf ihm. „Keine Sorge, darum müssen sie sich nicht kümmern.“, stellte Midorima knapp klar. Sie nickte leicht, während den anderen Spielern auch langsam dämmerte worum es ging. „Ich betrachte Kagami übrigens nicht als ebenbürtig.“ Alex blinzelte und hob dann eine Augenbraue. Sie hatte keine Ahnung wie dieser Satz mit ihrem Problem zusammen hing und ob er das überhaupt sollte. Sie ließ ihren Blick kurz über die anderen Spieler gleiten, damit sie aus den Reaktionen der anderen möglicherweise erfahren konnte worum zum Teufel es ging. Das Pech stand allerdings auf ihrer Seite. Kise und Aomine waren nicht anwesend gewesen als das Thema aufgekommen war und sie waren die einzigen, die ihre Emotionen offen zeigten. So gerne Murasakibara sich bei Midorimas Bemerkung an die Stirn geschlagen hätte, tat er es nicht und bestellte lieber aus Frust über die Unlogik seines Vize-Kapitäns einen weiteren Nachtisch. Manchmal liebte Akashi die Einwürfe seines Stellvertreters, einfach nur, weil er damit die Leute um ihn herum zu Tode verwirrte. Alexandras Gesichtsausdruck zeigte Kuroko deutlich, dass sie keine Ahnung hatte wovon Midorima redete und er bezweifelte das Midorima so irgendwelche Missverständnisse aufklären konnte. Mit einem Blick zu Akashi der deutlich amüsiert aussah und einem Blick zu Murasakibara, der sich entschied nichts zu sagen, blieb auch er stumm. Alexandra räusperte sich leicht und versuchte einfach den Satz zu ignorieren. „Wir treffen uns Morgen um acht an dem Basketballplatz von dem ich Akashi-san bereits erzählt habe. Dort werdet ihr ein kurzes Spiel gegen ein anderes Team spielen, damit ich mich genau darauf konzentrieren kann woran ihr an euch arbeiten müsst.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich die Amerikanerin von ihnen und machte sich auf den Weg zu sich nach Hause. Sie hatte nicht viel Schlaf in der vorherigen Nacht bekommen. Man würde es womöglich nicht denken, aber sie hatte sich nur von einer auf die andere Seite gewälzt, selbst für sie war die Generation der Wunder etwas Einzigartiges und sie war überraschend nervös. Nachdem sie gegangen war, drehten sich alle zu Akashi um und sahen ihn erwartungsvoll an. Sie konnten ihn nicht alle durchschauen, aber sie hatten mit der Zeit gelernt zu bemerken wenn er etwas plante. „Was ist so wichtig, das du es uns hier sagen musst?“, fragte Aomine und lehnte sich leicht in dem Stuhl vor, sein Gesicht auf der Faust abgelegt. Ein kleines Lächeln schlich sich auf die Lippen des Kapitäns. „Wenn der goldene General seinen Glanz verliert und die Krone seines Königs zu Boden fällt, die Revolte die Welt nicht mehr beirrt, die neue Generation aufersteht im Wirbel eines Wunders.“ Sie starrten ihn eine ganze Weile an. Niemand von ihnen wagte etwas zu sagen. Es sah Akashi ähnlich nicht einfach eine genaue Antwort auf ihre Fragen zu geben, aber sie wussten genau was er meinte. Sie konnten mit Akashis philosophischer Seite umgehen. Er hatte in ihren Teikō Jahren mit der Bezeichnung Licht und Schatten angefangen, als er Aomines und Kurokos Zusammenspiel gesehen hatte. „Bist du nur deswegen nach Rakuzan gegangen, Aka-chin?“, fragte Murasakibara gelassen, doch seine Augen waren leicht geweitet und waren ein deutliches Zeichen, das bereits jetzt Adrenalin durch seine Adern floss. Er wollte das Training endlich beginnen, all seine Müdigkeit war verfolgen. „Natürlich nicht“, meinte Akashi lächelnd und beäugte ihn mit einem amüsierten Leuchten in den Augen, ehe er hinzu fügte. „aber ich muss zugeben, dass es ein Grund war.“ „Du weißt wirklich, wie man andere dazu bringt sich aufs Training zu freuen, Akashicchi.“, meinte Kise mit strahlendem Grinsen, hinter dem sich Ungeduld versteckte. Mit ihren Fähigkeiten wären wir noch stärker.“, meinte Aomine und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Kuroko warf seinem Kapitän einen scharfen Blick zu. Seine Augen schienen einen leicht dunkleren Ton angenommen zu haben, es war ein klarer Beweis dafür, dass er mit dieser Entscheidung nicht einverstanden war. Als Akashi die Stimmung des Phantoms bemerkte, erwiderte er den Blick. Nach einigen Sekunden des stummen Gedankenaustausches, gab Kuroko seufzend nach. „Wann wirst du anfangen uns ihre Techniken beizubringen?“, fragte Midorima schließlich. „Wir werden bereits morgen anfangen euch dafür bereit zu machen, die eigentlichen Techniken werden wir erst viel später trainieren.“ ~ Am nächsten Morgen waren die Wunder eindeutig ausgeschlafener als am Vortag. Die Betten waren zu ihrer Erleichterung bequem und ihre Zimmergenossen angenehm genug, um nicht aus dem Bett herausgeworfen zu werden. Möglicherweise gab es aber auch eine Ausnahme der angenehmen Zimmergenossen welche Kise Ryōta hieß. Genervt starrte Aomine dem Model hinter her, als sie sich auf den Weg in die Frühstücks Lounge machten. Er war sich sicher, dass die anderen vier bereits dort waren und auf sie warteten. Bestimmt waren seine Teamkollegen nicht so früh aufgestanden wie er, hatten aber auch nicht so lange gebraucht. Wenn er nur an den Morgen dachte hätte Aomine dem Model den Hals umdrehen können. Als erstes hatte Kises Handy um drei Uhr geklingelt. Kaum nach dem Gespräch, das fast eine halbe Stunde gedauert hatte, war Aomines Telefon angegangen. Momoi hatte wirklich die Nerven ihn um halb vier an zu rufen, mit einem ‚Ruf Später an‘ hatte er sie schnellstens abgewürgt und das nervige Ding ausgeschaltet. Kise hatte ab dieser Uhrzeit wach im Bett gelegen und sich beklagt, er könne nicht mehr einschlafen, was dazu führte das der gebräunte Spieler auch nicht einschlafen konnte. Um fünf Uhr hatte Kise gemeint, dass sie bereits aufstehen könnten wo er doch sowieso länger brauchen würde. Aomine hatte sich daraufhin einfach umgedreht und gehofft, das Model würde wenigstens ins Bad verschwinden, da sie beide ihre Sachen aber nicht ausgepackt hatten war aus dieser Hoffnung nichts geworden und das Ass hatte sich die Ohren voll labern lassen müssen. Er konnte schlecht sagen, dass er Kise nicht gewöhnt war, aber er konnte deutlich sagen, dass Kise nerviger geworden war, seine Modelkarriere hatte ihm nicht gut getan. Völlig in seinen Gedanken versunken, bemerkte der gebräunte Spieler nicht einmal wie Kise vor ihm stehen blieb und lief in ihn hinein. Mit einem seufzen fuhr er sich genervt durch Haar und blickte den Hinterkopf des Models böse an. Kise drehte sich um und verdrehte die Augen bei dem Blick des Asses, dennoch stahl sich ein riesen Grinsen auf sein Gesicht. Aomines Blick fiel nun auch endlich auf seine vier anderen Teammitglieder, die an einem der Tische saßen und bereits angefangen hatten etwas zu essen. Endlich begriff er warum Kise stehen geblieben war. Sowohl Kuroko, als auch Akashi hatten sich nicht die Mühe gemacht ihr Bett-Haar zu zähmen. Er musste sich gestehen, dass sie dadurch noch attraktiver wirkten als sonst. Sich seines Gedanken bewusst werdend, verscheuchte er ihn und schloss ihn irgendwo in den weiten seines Bewusstseins weg. Kise lächelte wissend, als er Aomines Gesicht beobachtete. Er musste genauso ausgesehen haben, als er die beiden bemerkte. ~ In ihren Trainingsklamotten, die aus normaler lockerer Alltagskleidung bestand, machten sie sich auf den Weg zum Treffpunkt, um endlich mit ihrem Training anzufangen, auf das sie die ganze Zeit gewartet hatten. Sie erblickten bereits aus einiger Entfernung die Spieler gegen die sie spielen würden, es waren ganz klar Erwachsene die nicht nur legalen Geschäften nachgingen. Kuroko hatte bereits berichtet, dass Kagami gegen Dealer und andere gefährlichere Personen gespielt hatte, als er sein Training in Amerika hatte. Beunruhigen machte sich in der Truppe aus getitelten ‚Monstern‘ natürlich nicht breit. Als die amerikanischen Spieler sie bemerkten, sahen sie in der Generation noch keine Gefahr. Überheblich blickten sie die Japaner an. „Bist du dir sicher, dass sie mit ihnen mithalten können, Alex?“, fragte ein Erwachsener mit Rasterlocken und musterte sie, anscheinend war er kein Spieler des Teams. Die Amerikanerin blickte die Generation nachdenklich an. Die Aura bei der sie so in Panik geraten war konnte sie nicht im Entferntesten spüren. Dennoch, sie war sich sicher: Die Spieler würden ihr wahres Gesicht noch zeigen. Sie schmunzelte leicht, als sie erwiderte: „Keine Sorge, du wirst sehen was ich meinte, Lou.“ „Was sollen ‘n die schon groß drauf haben Alex? Das sind doch nur Kinder!“, meinte einer der Spieler und grinste, „Das Model hat doch sowieso nur Angst. Ihm könnte ja ein Fingernagel abbrechen!“ Kises Auge zuckte gefährlich bei der hämischen Bemerkung. „Kise-kun ist niemand der sich an so etwas stört.“, vernahm der Spieler plötzlich eine ruhige Stimme direkt vor sich, sein Blick glitt geschockt zu dem Kleineren, der vor ihm stand. Er sprang mit einem fast panischen Sprung zurück. Das Model lächelte, diese Reaktion auf Kuroko konnte einem nur zum Lachen bringen. „Sind wir nur hier um zu reden, oder fangen wir langsam mal an?“, fragte Aomine ungeduldig. Er hatte sich bereits einen Spieler aus dem Team herausgepickt gegen den er ganz persönlich vorgehen würde. „So ungeduldig wie immer.“, meinte Midorima schlicht, worauf hin er einen wütenden Blick von Aomine zugeworfen kam. „Was weißt du schon!“ „Wie auch immer“, ertönte nun Akashis Stimme, bevor ein Streit zwischen den beiden Spielern ausbrach, „Wir sollten wirklich anfangen, schließlich sind wir hier um zu trainieren.“ Alex nickte lächelnd, als der Trainer des anderen Teams plötzlich das Wort erhob. „Geht das wirklich gut.“, fragte er und blickte auf Kuroko, „Ich wäre mir nicht sicher zu überleben, bei deiner Statur.“ Das Phantom zog eine Augenbraue hoch und blickte ihn einige Sekunden an. „Ich sehe kein Problem.“ Ein gebräunter Arm schlang sich um seine Schulter. Aomine blickte grinsend in die Runde, es war ein zuckersüßes Grinsen, das definitiv nicht zu ihm passte. „Tetsu ist hier gut aufgehoben.“ Eine prankenartige Hand legte sich auf Kurokos Schopf. „Ich werde euch vernichten, solltet ihr ihm zu nahe kommen.“ Die Atmosphäre hatte sich schlagartig verändert. Alexandra stahl sich ein siegessicheres Grinsen auf die Lippen. So und nicht anders kannte sie die Generation der Wunder. Sie blickte zu Lou neben ihr, sein Mund stand leicht offen während er die Spieler aus Japan ansah. Die Atmosphäre die sie bis eben noch umgeben hatte, die aussah als wären sie ein unorganisiertes Team aus Freunden war verschwunden und hatte der Realität Platz gemacht. Alex musste gestehen: Alle Spieler der Generation versteckten ihre wahren Absichten gut. Sie bezweifelte, dass irgendeiner von ihnen sein richtiges Gesicht zeigte. ~ „Was hältst du von ihnen?“, fragte Alex ihren Kameraden. Das Spiel hatte sich zu einem ziemlich einseitigen Kampf entwickelt, obwohl die amerikanischen Spieler immer noch punkten konnten, wuchs der Abstand zwischen ihnen immer weiter. „Als du gesagt hast, dass wieder jemand aus Japan kommt, hatte ich gedacht du meintest einen deiner Schüler, aber sie sind anders.“, gab Lou zu und blickte ihnen interessiert zu. Ein trockenes Lachen entwich ihm. „Wirklich beeindruckend was sie bereits jetzt können. Sie sind zu stark für ihr eigenes Wohl und wollen trotzdem stärker werden.“ Alex nickte nachdenklich, sie war sich nicht sicher ob es wirklich im Interesse aller lag dieses Training zu vollziehen, aber wenn sie daran dachte wie begeistert die Spieler von der Idee gewesen waren neue Techniken zu lernen, hatte sie schlecht ‚Nein‘ sagen können. „Da hast du wohl recht, aber man kann es ihnen nicht austreiben.“ Ihre Augen verengten sich leicht, als sie Midorimas Shot sah. Eindeutig verbesserungswürdig. „Für sie ist eine Welt ohne Basketball nicht möglich, aber eine Welt des Basketballs ohne einander wäre für sie langweilig. So oder so können sie weder ohne einander noch ohne Basketball überleben.“ Lou sah sie überrascht an. „Das heißt, sie spielen eigentlich gegeneinander?“ Sie lächelte leicht und riss ihre Augen von dem Spiel. „Ja. Ich würde ihre Beziehungen als recht kompliziert bezeichnen. Nach allem was ich mit bekommen habe.“, gab sie zu. Sie wussten nicht was genau mit diesem Training bezweckt werden sollte, aber sie hatte bereits eine Vermutung und sie würde alles tun um die Generation auf die nächste Ebene ihres Könnens zu bringen. Das Spiel endete mit einem haushohen Sieg der Generation der Wunder, als Akashi den Phantom Spieler abgelöst hatte war der Abstand schlagartig noch größer geworden. „Also gut Jungs“, meinte Alexandra und klatschte in die Hände, sie deutete auf den Erwachsenen mit Rasterlocken, „ Das ist Lou. Er trainiert einige Teams in der Umgebung und wird mir helfen, aber im Allgemeinen nur die Teams zur Verfügung stellen.“ Er hob die Hand zum Gruß und die Spieler stellten sich kurz vor, bevor er mit seinem Team das Feld verlies und versuchet sie wieder aufzupäppeln. Sie verloren nicht jeden Tag und erstrecht nicht gegen Japaner, die sie vollkommen zerstört hatten. „ Ihr seid Spezialisten in euren Gebieten, aber ihr habt auch noch einige Schwächen, die euch eure Gewinnchance vermasseln können. Murasakibaras Ballführung ist unter dem Durchschnitt, auch wenn ihr versucht habt das während eurer Vorbereitungszeit gegen das Team der Besten zu verbessern. Midorima, deine dreier Würfe sind bereits flüssig und schnell, aber deine Vorbereitungszeit ist dennoch viel zu lange, ein schneller Spieler könnte dir den Ball leicht aus der Hand stehlen.“ Sie überlegte einen Moment ehe sie weiter sprach. „Kise du arbeitest als Model und ob du es willst oder nicht: Man bemerkt es. Es ist natürlich das du dir angewöhnt hast dein Gesicht zu schützen, aber das wird ein großer Nachteil werden. Kuroko du musst an deiner Ausdauer arbeiten und an deinen Würfen, das dürfte dir bewusst sein.“ Ihr Blick blieb an Akashi und Aomine hängen. Ihr war bei ihnen wirklich nichts aufgefallen, was sie anprangern könnte. Plötzlich weiteten sich ihre Augen und ein Grinsen kehrte zurück auf ihre Lippen. „Aomine und Akashi, ihr seid ohne Zweifel die stärksten dieses Teams, aber ihr beide habt eine Schwäche die Fataler ist als jede andere. Ihr nehmt das Spiel auf die leichte Schulter, kein Wunder wenn man bedenkt, dass ihr so gut wie nie verliert. Aber ich sage euch eines: Es ist der einzige Grund weswegen ihr gegen Seirin verloren habt.“ Stumm blickten die Spieler ihr entgegen. Sie lächelte leicht, fast schadenfreudig. „Euer individuelles Training beginnt immer nachdem wir gegen ein Team als Einführung gespielt haben. Die Teams werden immer stärker werden und euch möglicherweise sogar besiegen.“ Sie erklärte ihnen wie sie am besten vorgehen würden, um ihre Schwächen auszumerzen und die Spieler teilten sich daraufhin in drei kleine Gruppen auf. Kise lief gedankenversunken mit Aomine auf die andere Seite des Feldes. Er konnte sich genau daran erinnern, wie sein Manager immer fast ausflippte, wenn er einen blauen Fleck hatte. Zu Beginn seiner Modelkarriere hatte er öfters Verletzungen gehabt. Ganz gleich das Basketball auch als ‚Körperloser‘ Sport bekannt war kam man nicht umhin sich manchmal zu verletzen. Jegliche Schwellung, wie klein sie auch immer war, konnte dem Ansehen des Model schaden oder eher gesagt seiner Arbeit. Unsicher zog er die Augenbrauen zusammen, musste er sich in diesem Urlaub entscheiden, was ihm wichtiger war? Das Modeln oder Basketball? „Kise“, wurde er von Aomine aus den Gedanken geholt, der vor ihm stand und mit der Hand vor ihm herum wedelte. „Du kannst noch später darüber nachdenken.“ Kise blinzelte, doch der verunsicherte Blick blieb. Aomine seufzte genervt und drehte sich um, damit er den Ball aufheben konnte und drehte sich wieder zu dem Model. „Hast du nicht selbst gesagt, dass du nicht erwachsen genug dafür bist Basketball mit Logik zu spielen? Hast du nicht bereits Zone erreicht?“, er warf ihm den Ball lässig zu, „Denken ist nicht unsere Aufgabe. Überlass das Denken unseren klugen Köpfen.“ Der Spieler fing wieder an zu grinsen und trippelte den Ball nun neben sich auf dem Boden. „Willst du damit sagen, das wir dumm sind Aominecchi?“ Aomine sah ihn skeptisch an und legte den Kopf leicht zur Seite. „Solange du mich nicht besiegst bist du auf jeden Fall dümmer als ich.“ Der Blonde lächelte kokett. „Genau das hat Alex eben angeprangert!“ Ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden, preschte er im Zickzack auf den gebräunten Spieler zu. „Kise, werd nicht so übermütig!“, sofort war Aomine hinter ihm und versuchte ihn davon ab zu halten, einen Korb zu machen. ~ „Aka-chin“, der Kapitän sah fragend zu dem Riesen, „Wieso ist Basketball spielen auf einmal so schwer?“ Akashi schmunzelte, als er ihn dabei beobachtete, wie er den Ball in seiner Hand skeptisch beobachtete. Selbst er hätte wohl nie damit gerechnet, aus Murasakibaras Mund diese Worte zu hören. Für den Riesen war Basketball noch nie schwer gewesen, nichteinmal als er angefangen hatte im Kindesalter zu spielen. „Je weiter wir nach oben gehen“, begann Akashi, „desto stärker müssen wir werden.“ Murasakibara legte den Kopf leicht schräg und blickte nachdenklich und doch mit seinem normal gelangweilten Ausdruck auf dem Gesicht zum Basketballkorb. „Das bedeutet, je weiter wir gehen, desto mehr Spaß wird es machen?“ „Genau.“, war Akashis schlichte Antwort. Er warf Murasakibara den Ball zu und der Riese nahm ihn gekonnt an. „Warum denkst du, hast du diese Schwäche?“, fragte Akashi und verschränkte die Arme vor dem Brustkorb. „Der Ball war immer leicht für mich zu fangen. Meine Größe hat sich immer ausgezeichnet, niemand kam an den Ball heran.“, gab er nach einer Weile zu. „Das Stimmt auch jetzt noch, aber wenn wir an die Spitze wollen, dann wird es dort Spieler geben, die auch deine Bälle erreichen.“ Murasakibara nickte. Wenige Sekunden später fasste er in seine Hosentasche und zog einen Haargummi daraus. Akashis Mundwinkel zog sich leicht nach oben, auch der Riese lächelte während er seinen Kapitän eine Weile musterte. „Du lächelst wieder mehr.“ Überrascht blinzelte der Kapitän. Sofort zogen sich seine Mundwinkel wieder zu einem graden Strich und seine Augen bohrten sich ausdruckslos in Murasakibaras. „Das bildest du dir ein Atsushi.“ Obwohl diese Worte ganz klar ausdrückten, dass keine Wiederrede geduldet wurde, wusste der Riese, das selbst Akashi nicht verleugnen konnte wie sie sich langsam wieder veränderten. Er fragte sich nur wie viel ihnen diese Veränderung bringen würde. ~ Midorima tippte mit seinem Finger immer wieder gegen seine Lippe, als er gedankenverloren vor sich her starrte. Alex Worte hallten in seinen Gedanken wieder. Natürlich dauerte es einige Zeit seine dreier Würfe vorzubereiten, nach allem musste alles geplant sein, damit sie auch aus weiter Entfernung zu hundert Prozent trafen. Aber er hatte seine Würfe nie für langsam gehalten, in Wirklichkeit noch nie jemanden gesehen, der schneller warf als er. Er seufzte. Mit Sicherheit hatte Alex ihre Gründe seine Würfe als langsam zu bezeichnen. Wenn er es richtig berechnete war der Kombinationswurf mit Takao wohl etwas schneller als seine normale Technik, aber er würde dieses Zusammenspiel nicht immer benutzen können. Er hatte zwar gelernt wie wichtig Teamwork war, aber er konnte sich nicht immer auf seine Kameraden verlassen. „Midorima-kun?“ Der Angesprochene sah überrascht neben sich. Blaue Augen schienen durch ihn hindurch zu sehen, doch er wusste, Kuroko hatte seine Gedanken bereits gelesen wie ein offenes Buch. „Gut.“, grummelte der Shooting Guard vor sich hin, „Fangen wir mit deinem Training an, Kuroko. Als Antwort bekam er ein einfaches Nicken. „Wie weit bist du mit dem Phantom Shot?“ „Neun von zehn Treffern.“ Midorima nickte nachdenklich. Der Phantom Shot war vielleicht noch nicht perfekt, aber er hatte sowieso andere Pläne als Kurokos neue Technik darauf auf zu bauen. „Du weißt noch, was Akashi dir bei unserem ersten Training für das Spiel gegen die Besten erklärt hat?“ Kuroko nickte. „Okay. Stell dir einfach vor, ich wäre einer deiner Mitspieler und passe zu mir.“ Wieder ein Nicken seitens Kuroko. Der Schatten hob den Ball auf und passte ihn zu Midorima, der ihn daraufhin sofort zurück warf. Der Vize-Kapitän hätte sich am liebsten selbst für diesen Einfall gelobt, damit würde er nicht nur Kurokos Würfe und seinen Pass weiterentwickeln, sondern auch seine Ausdauer. Eine leise Stimme in seinem Hinterkopf warnte ihn davor, dem Phantom nicht zu viel bei zubringen, aber da er Kurokos Fähigkeiten schon immer bewundert hatte – obwohl er das nie zugegeben würde - erstarb die Stimme langsam aber sicher. Genauso wie die Stimme wich, wich auch ein Teil der Wand die sich um ihn gebildet hatte. „Ich denke, unsere Bluttypen sind doch vereinbar, Kuroko.“ ~ Alex starrte die Spieler mit offenem Mund an. Sie hatte nicht erwartet, dass sie nach dem zwei stündigen Partnertraining so aussahen. Kises Gesicht besaß einige Kratzer und blaue Flecken. Sie war sich sicher: Aomine hatte ihm die Verletzungen mit voller Absicht zugefügt. Sie hätte die Bemerkung mit dem Gesicht wirklich nicht machen sollen. Aomine sah mit seiner aufgeplatzten Lippe nicht wirklich besser aus, das Model hatte es ihm wohl übelgenommen. Ganz unter uns: Hätte sie auch. Midorimas Hände waren geschwollen und seine Binde um die Fingerspitzen war teilweise zerrissen. Murasakibaras Hände sahen nicht besser aus, wobei sie nicht ganz so rot waren wie die des Shooting Guards. Kuroko hing halb Tod über Akashis Schulter, der sich seiner angenommen hatte. Zuvor hatte Midorima ihn getragen, doch seine Hände waren gelinde gesagt halbtot und zu nichts mehr zugebrauchen. Fast hätte er Kuroko fallen gelassen. Akashi war auch der einzige von ihnen, der so aussah als hätte er sich einem normalen Training unterzogen. „Was zur Hölle habt ihr getan!“, schrie sie woraufhin sie nur fragende Blicke von ihnen zugeworfen kam. Sie weigerte sich der Vorstellung zu unterliegen, die Generation würde immer so trainieren. Sie seufzte und massierte sich ihre Nasenflügel. Würden sie die vier Wochen jeden Tag so trainieren, würden sie mit absoluter Sicherheit um einiges stärker werden, voraussichtlich sie überlebten das Training. Sie machte eines ihrer Augen wieder auf. Während des Trainings war nicht unbemerkt von ihr geblieben, wie sie in ihren kleinen Pausen den anderen kurz zu gesehen hatten. Zwischen ihnen herrschte eine Rivalität die man nicht in Worte beschreiben konnte. Dennoch konnten sie zusammen auf einem Feld spielen und wussten alles über die Fähigkeit des anderen. Es schien fast, als würden sie ihre Techniken freiwillig preisgaben, weil sie so gezwungen waren besser zu werden. „Vergesst es.“, meinte sie nach einiger Zeit, „Ihr solltet euch ausruhen, wir sehen uns morgen um die selbe Zeit wieder.“ Sie verabschiedeten sich und Alexandra verließ den Basketballplatz. Gerne hätte sie die Spieler begleitet, doch sie hatte noch einige Dinge zu erledigen, nach allem waren sie nicht die einzigen Spieler, die von ihr trainiert wurden. Mit einem letzten kurzen Blick nach hinten, fragte sie sich wieso warum ausgerechnet Akashi Kurokos Stütze war. „Tetsuya, kannst du stehen?“, fragte Akashi als die Trainerin aus seinem Sichtfeld verschwunden war. Kuroko nickte langsam und ließ seinen Kapitän los. Er strauchelte leicht, bis er sein Gleichgewicht wieder fand. Die anderen Spieler beobachteten ihn skeptisch, bis sie sich sicher waren er würde nicht einfach vor ihnen wie eine Puppe auf den Asphalt klatschen. Ihre besorgten Blicke wechselten zu mürrisch fragenden als sich ihr Blicke von Kuroko auf Midorima richtete, der einen winzigen Millimeter zurück wich. Er hatte seinen üblichen störrischen Ausdruck auf dem Gesicht. „Seht mich nicht so an, ich habe ihn nur trainiert.“ Kuroko nickte zur Zustimmung und bewahrte seinen Vize-Kapitän so vor seinen Kameraden. Sie entschieden sich schnell dafür in ein nahegelegenes Fast Food Restaurant zu gehen, dass sie auf ihrem Weg zum Training gesehen hatten. Selbst Akashi gönnte Pausen bei einem Training mit so hoher Stundenzahl. Sie fanden schnell einen Platz und ließen sich mit ihrem Essen dort nieder. Immer wieder bemerkten sie die Blicke, die auf ihnen lagen. Wie immer vielen sie auf, hier nicht nur mit ihren Haarfarben, sondern auch weil sie Japaner waren. Aomine griff nach seinem Burger, als sein Handy plötzlich anfing zu klingeln. Seufzend legte er das Essen zurück. Auf seinem Display stand dick und fett Satsuki. „Was willst du?“ Von der anderen Seite war ein empörtes Schnaufen zu hören. „Oi, Dai-chan! Weißt du wie oft ich dich angerufen habe!“ Kise grinste, als er Satsukis aufgebrachte Stimme hörte. Aomine hatte sie einige Male weggedrückt, seit ihrem ersten Anruf. „Wieso rufst du an? Hast du dich von Imayoshi getrennt?“, er konnte nicht anders als sie zu sticheln. Auch seine anderen Teammitglieder hörten interessiert dem Gespräch zu. „Hey!“, schrie sie empört, „Ich wollte einfach nur wissen ob es dir wirklich nichts ausmacht, dass ich die ganzen Ferien weg bin.“ Aomine verstummte für einen Moment und blickte seine Teammitglieder an. „Nein, ist okay.“, antwortete er ihr langsam. Er hatte keine Ahnung was er sonst sagen sollte, er fand ihre Abwesenheit schließlich passend. Wäre sie zuhause geblieben, hätte sie längst erfahren wo er sich aufhielt und mit wem. Eine Zeitlang blieb es Still. „Dann ist ja okay.“, meinte Momoi langsam und er konnte praktisch sehen, wie sie eine ihrer Augenbrauen skeptisch in die Höhe zog. ~ Loser und Unwissende „Ich denke, unsere Bluttypen sind doch vereinbar, Kuroko.“ Der Genannte blinzelte, dann griff er in seine Hosentasche und holte ein Messer heraus. Midorima beobachtete erst ihn, dann das Messer skeptisch. Kuroko schnitt sich in den Finger und hielt das Messer vor sich. „Bluts Brüder.“ Stille. „Willst du mich verarschen?“ ~ Das Kapitel ging mir erstaunlich schwer von der Hand, liegt wohl auch daran dass ich lieber hätte lernen sollen… für vier Arbeiten. Es tut mir wirklich leid, dass ihr so lange warten musstet, aber ich konnte mich einfach nicht aufraffen und hatte ehrlich gesagt keine Zeit für irgendetwas. Mittlerweile habe ich einen Tagesplan und hoffe so das Schreiben wieder in irgendeine Lücke zu pressen bzw. mich zum schreiben bewegen, damit ihr nicht nochmal so lange warten müsst. Kapitel 10: 10tes Viertel: Alte Wunden schließen ------------------------------------------------ „Tut mir Leid, dass zu sagen, aber Himuro wird niemals so weit kommen wie Kagami.“, ertönte Aomines Stimme, als sie ihr Handy zu klappte. Erstaunt blickte sie ihn an. Er hing halb über der Bank und musterte sie. „Er ist ein Genie, aber nicht auf unserem Level.“, er verlagerte sein Gewicht. „Nicht so wie Kagami.“ Sie wusste nicht, ob sie wütend werden sollte, weil die Generation der Wunder einfach bei ihrem Telefonat gelauscht hatte und ihre Ratschläge an Himuro gehört hatten oder verwundert, weil Aomine sie darauf ansprach. „Außerdem wird er nie Zone erreichen können.“, gab Kise zu bedenken, der sich mittlerweile auch zu ihr umgedreht hatte. „Das ist leider wahr.“, erklärte Murasakibara an seinen Chips knappernd. Stumm blickte sie die Spieler vor sich an. Die Realisierung traf sie hart, als sie bemerkte, dass die Generation der Wunder keine einfachen Talente waren, sondern Experten die genau wussten, um was es beim Basketball ging. Ihr Mund wurde trocken. Sie alle konnten die Stärke ihres Gegners auf Anhieb erkennen und das war eines der Dinge, die sie so stark machte. Kagami hatte die gleiche Fähigkeit, aber er hätte niemals erkannt, wie viel Unterschied zwischen seiner und Himuros Stärke lag. Vielleicht nach längerem Training, mehr Zeit, aber noch jetzt nicht. Ihr Blick fiel auf die eigentlichen Experten des Teams, die auf sie zugelaufen kamen. Sie hatten etwas länger mit Kuroko an seiner neuen Technik geübt. Ihre Hand verkrampfte sich um das Handy, wenn sie darüber nachdachte wie viel Verständnis diese drei hatten. Sie konnten nicht umsonst die wahren Experten des Teams sein. Zum ersten Mal fiel ihr auf, das alle drei ihre Blicke stätig umher wandern ließen. Sie schienen immer alles im Blick zu haben. Stätig zu analysieren, um sich anzupassen. Was die anderen drei rein aus Intuition bereits taten, hatten sie verfeinert und weiter ausgeprägt. Kein Wunder, das ihr Teamwork erstaunlich gut war. Immer auf die eigene Stärke vertrauend, aber ihre Kameraden immer im Blick habend, glichen sie sich aus. „Für heute reicht das Training.“, gab sie bekannt und lächelte leicht. Ihre neuen Schüler waren nun bereits seit einer Woche in Amerika und hatten ihre Leistungen auf eine erschreckende Weise gesteigert. „Morgen bekommt ihr euren freien Tag.“ Sofort strahlte Kises Gesicht. „Dann kann ich endlich shoppen gehen!“, schrie er vor Aufregung. Die anderen fünf Spieler blickten ihn vielsagend an. Es war für sie unnatürlich, bei einem freien Tag ans shoppen zu denken. Aomine stöhnte innerlich, er hatte gehofft endlich einmal nicht shoppen gehen zu müssen. Momoi schleppte ihn für seinen Geschmack viel zu oft in irgendwelche Boutiquen. Am Abend hatten sich alle in Murasakibaras und Kurokos Zimmer eingefunden. Sie hatten es sich auf den Betten bequem gemacht und blickten auf die Flasche vor ihnen. „Ihr wollt wirklich Wahrheit oder Pflicht spielen?“, fragte ihr Kapitän skeptisch und blickte in die Runde. Es kam nicht oft vor, dass sich vier seiner Spieler bei irgendetwas einige waren. Das letzte Mal, als sie sich einig gewesen waren, hatten sie die halbe Schule in die Luft gejagt. Durch seinen Einfluss hatten sie natürlich keine Strafe bekommen oder eher gesagt, durch Verwischungstechniken und falschen Fährten hatten sie jemand anderem die Tat angehängt. Sie nickten, aber keiner von ihnen machte den Mund auf. Nun war es auch an Kuroko sie skeptisch zu mustern und er fragte sich, warum sie wirklich hier saßen. Der Wirkliche Grund hätte die beiden Spieler wohl gar nicht überrascht. Alle hatten sich geeinigt das Spiel zu spielen, weil sie endlich wissen wollten was zwischen Akashi und Kuroko passiert war. Nach allem musste es einen Grund geben, warum Kuroko ohne sein Leben zu verlieren aus dem Basketball Club aussteigen konnte und die Wut des Kapitäns nicht einmal abbekam, als er gegen ihn gewann. „Nun gut“, gab Akashi endlich nach und drehte die Flasche. Als erstes blieb sie auf Kise stehen und er wurde vor die Wahl gestellt. „Wahrheit.“, erklärte er sicher. Sein immer sorgloses Grinsen verschwand aber, als er die Auren der anderen spürte, die ihm seltsam dominierend erschienen und er sich fragen musste, auf was er sich um Himmelswillen eingelassen hatte. Die Flasche drehte sich noch einmal und zeigte nach einigen Umdrehungen auf Murasakibara. Nachdenklich kaute er auf seinen Chips. Das Model atmete leicht auf, Murasakibara würde wahrscheinlich sowieso nichts Anständiges einfallen. Das war doch bei diesem Spiel sowieso immer so. „Hattest du schon einmal einen richtigen Stalker und wie hat er dich verfolgt, Kise-chin?“ Kise starrte ihn einen Moment lang nur an. Er hatte damit absolut nicht gerechnet. Die anderen sahen ihn interessiert an und sogar Kurokos Augen schienen sich leicht aufgehellt zu haben. „Wir möchten die Wahrheit hören.“, flüsterte Aomine, der unangenehm nahe bei ihm saß und ihn listig grinsend an sah. Kise war sich sicher, der Power Forward hatte bereits von der Geschichte gehört. Er leckte sich unruhig mit der Zunge über die Lippen und fragte sich, ob er vielleicht Lügen sollte. Mit einem Blick auf Akashi wusste er aber, dass es Sinnlos war ihn an zu lügen. Er seufzte. „Gut so, Ryōta-kun!“, meinte der Fotograf begeistert und kinpste sein letztes Foto. Er nickte und gab dem Model das Zeichen, sich wieder entspannen zu können. Mit einem Lob verabschiedete sich der Fotograf und ließ Kise mit seinem Manager im Studio zurück. Das Model streckte sich und gähnte Müde. Ihm wurde nur kurzdarauf eine Wasserflasche vor die Nase gehalten. „Nur das Beste Bergquellwasser.“, meinte sein Manager neckend und Kise lachte leise auf. Dankend nahm er die Flasche an und verließ den Raum, um sich seine Alltagskleidung anzuziehen. In seiner Umkleide erblickte er ein kleines Geschenk auf dem ein Brief lag. Verwundert ging er darauf zu und öffnete ihn. Es kam oft vor, dass er Geschenke erhielt, aber sie in der Umkleide vorzufinden war noch nicht oft vorgekommen . Ich hoffe, dieser Brief erreicht euch genauso wie alle anderen, die ich an euch geschrieben habe Ryōta-kun. Ich kann nur immer wieder betonen, welch großer Fan ich von euch bin. Eure Arbeit sowohl als Model, als auch als Basketball Spieler ist bewundernswert. Ihr habt ein seltenes Talent und ich hoffe euch irgendwann einmal kennenzulernen. In Liebe, Shijuna Ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Er hatte schon oft Briefe von dieser heimlichen Verehrerin erhalten und obwohl er es manchmal unheimlich fand, wie viel diese Shijuna von ihm wusste, hatte er ihre Geschenke und Briefe immer gerne erhalten. Für ihre Briefe war dieser allerdings ziemlich passiv geschrieben, sonst steckte sie mehr Gefühl hinein. Sein Blick fiel auf die Packung unter dem Brief und er zog die Schleife langsam ab. Die Box beinhaltete eine CD und eine Tüte Popcorn. Mit hochgezogener Augenbraue blickte er unschlüssig auf die beiden Gegenstände. Er bekam ein ungutes Gefühl, als er die gebrannte CD sah. Er nahm die CD und legte sie in den Player im Nachbarraum, der zum Studio gehörte. Seine Augen weiteten sich immer weiter und sein Mund hing offen. Er ließ die Fernbedienung fallen und starrte entsetzt auf den Bildschirm. Zittrig haschte er sein Telefon aus der Hose und wählte die Nummer seines Managers. „Ich denke, wir haben ein Problem.“ Kise schüttelte sich bei dem Gedanken an das Video. Es waren Videos von ihm gewesen, vom Studio, von seinem Zuhause. Es gab selbst einige Aufnahmen, die in Teikō aufgenommen wurden und später in Kaijō. Die Kameras, die man nach gründlicher Untersuchung gefunden hatte, waren nicht wenige gewesen. Murasakibara blickte auf die Chips und schluckte. Ungewöhnlich laut drang das Geräusch an die Ohren von allen, die völlig Stumm in dem Zimmer saßen. Midorima spielte nervös an seiner Brille herum und leckte sich über die Lippen, seinen Glücksbringer zerquetschte er fasst. „Wann ist das passiert, Kise-kun?“, fragte Kuroko nach einer Weile. Das Model sah ihn fragend an, ehe er entschied sich zu antworten. „Vor ungefähr einem Jahr.“ „Du hättest mich anrufen sollen Ryōta.“, stellte ihr Kapitän schlicht fest, was alle zu ihm blicken ließ. Der Blondschopf sah erstaunt zu ihm und wollte etwas sagen, als sich ein Arm um seine Schultern schlang. Verwirrt blickte er zu Aomine, der diese Geste normalerweise nur bei Kuroko benutzte. Seid der Woche musste Kise aber sagen, das sie sich näher gekommen waren. Immerhin sahen sie sich fast 24 Stunden lang. „Falls so etwas noch mal passiert weißt du an wen du dich wenden kannst.“, meinte Aomine grinsend und Kise konnte nicht anders als aufzulachen. Murasakibara räusperte sich und nahm die Chipstüte in die Hand. „Nächste Runde.“, erklärte er und das Model griff nach der Flasche. Sie stoppte bei Akashi und sofort hellten sich die Blicke der Spieler auf, jetzt musste es beim zweiten Mal nur noch auf einen von ihnen Landen. Quälend langsam blieb die Flasche vor Kuroko stehen und Kise und Midorima schrien innerlich schon vor Enttäuschung, als plötzlich ein lautes Geräusch ertönte. Sowohl Aomine als auch Murasakibara hatten ihre Faust auf den Boden knallen lassen und die Flasche bewegte sich noch einmal leicht nach rechts. Kuroko und Akashi sahen erst sich, dann die beiden mit hochgezogener Augenbraue. Aomine lächelte schelmisch und Murasakibara ignorierte die Blicke steif. Midorima schluckte und holte tief Luft, dann erhob er die Stimme, schließlich zeigte die Flasche nun auf ihn. „Was ist passiert, dass du Kuroko hast gehen lassen, nachdem er unser Team verlassen hat?“ Akashi verstand nun endlich worum es ging und warum seine Teammitglieder so einen Aufriss machten. Ihm war nun klar, warum sie dieses Spiel spielten, obwohl sie es eigentlich alle hassten. Er war sich sicher, dass die vier den Plan schon vor längerer Zeit ausgearbeitet hatten. Interessant fand er dennoch, wie schwer es Midorima gefallen war die Frage zu stellen. Mit einem Blick auf Kuroko, der ihm leicht zu nickte, entschied er sich zu erzählen was sie alle wissen wollten. Er seufzte. Nach geschlagenen drei Stunden war er endlich fertig damit geworden die Formulare auszufüllen. Plötzlich klopfte es an die Tür des kleinen Raums, der extra für das Team rund um die Basketball Mannschaft existierte. Mit einem Blick auf die Uhr seufzte er genervt. „Akashi-san, kann ich herein kommen?“ Der gefürchtete Kapitän setzte sich grade auf und wuschelte sich kurz durchs Haar. Er würde es bald wieder schneiden müssen. Die Stimme kannte er, sie gehörte zu einem der Lehrer, die sich unter anderem um die Sport Mannschaften kümmerten. Als Kapitän hatte er schon einige Male mit ihm zu tun gehabt. Er bat ihn herein. „Gut, dass ich dich noch antreffe. Ich bräuchte noch eine Unterschrift von dir.“ Akashi zog eine Augenbraue in die Höhe, was jedoch unbemerkt von dem Lehrer blieb. Der Kapitän war verwirrt, das es um etwas ging von dem er wissen müsste. Ihm entging nichts, aber er konnte sich nicht an etwas erinnern, das seine Unterschrift verlangte. Skeptisch nahm er das Formular entgegen und legte es auf den Schreibtisch vor sich. Darauf war deutlich zu lesen: Austrittsformular Basketball Mannschaft der Teikō Mittelschule. Er runzelte die Stirn. Es musste wohl wieder irgendjemand aufgegeben haben in die Startmannschaft zu kommen oder jemals für Teikō zu spielen. Nach allem hatten die meisten noch nicht verstanden, dass niemand an den Spielern der Generation vorbei kam. Er erblickte den Namen und hatte sein Blick zuvor müde gewirkt, waren seine Augen nun vor Überraschung geweitet. Es war ein seltener Anblick. Er starrte auf das Formular, unfähig irgendetwas anderes zu tun. Besorgt sah der Lehrer zu ihm. Seine Annahme, dass Akashi davon wusste, war wohl falsch gewesen. „Ich dachte er hätte es zumindest dir gesagt.“, erklang die Stimme des Lehrers sanft. Er ging auf den Jungen zu. Der Kapitän stand so abrupt auf, dass der Lehrer erschrocken zurück fuhr. Mit einem lauten Knall fiel der Stuhl um. Seine Augen waren immer noch starr nach vorne gerichtet, doch nichts konnte verbergen das er wütend war. Das er rasend war vor Wut. Keine zehn Sekunden später war er an dem Lehrer vorbei gefegt, um das Gelände schnellst möglich zu verlassen. Das Formular hielt er in seiner Faust, es war ihm egal ob es zerknitterte. Resigniert sah der Lehrer dem jungen Spieler nach, er wusste nicht um wen er sich mehr Sorgen machen sollte, um den Kapitän oder das Phantom. Kuroko fiel die Tasche aus der Hand, nachdem er in seinem Haus angekommen war. Er fühlte sich seltsam schwach. Wieder einmal war Aomine nicht mit ihm nachhause gelaufen. Er blickte auf den Basketball in der Ecke des Wohnzimmers, langsam bewegte er sich darauf zu. Wenn er daran dachte, wie viel Spaß es ihnen früher gemacht hatte als Team zu spielen, krümmte sich sein Herz vor Schmerzen. Das Finale des letzten Turniers war vor einer Woche gewesen und sie hatten haushoch gewonnen. Er hatte sich nicht dazu aufraffen können, davor die Mannschaft zu verlassen. Er wollte nicht wissen, welche Reaktionen seine früheren Teammitglieder haben würden. Frühere Teammitglieder. Der Gedanke daran, dass sie nur das für ihn sein würden schmerzte. Seit seinem Beitritt war die Generation der Wunder sein Leben gewesen und nun hatte er sich von ihnen gelöst, sich von ihnen lösen müssen. Es tat weh, aber es tat genauso weh bei ihnen zu bleiben. Er hatte die Trainingsstunden nach dem finalen Spiel nicht besucht und Akashi erklärt, dass er sich zurzeit nicht gut fühlte. Kuroko war sich sicher, dass sein Kapitän ihn durchschaut hätte, wenn es ihm nicht wirklich schlecht gegangen wäre. Ein lauter Knall rüttelte ihn aus seinen Gedanken und er sah von dem Ball, neben den er sich gesetzt hatte, auf. Seine Augen weiteten sich leicht, als er die Gestalt erkannte, die in seinem Flur stand. Sein Atem ging schwer und er musste sich an dem Türrahmen abstützten, um nicht umzufallen. Er war den ganzen Weg zu Tetsuyas Wohnung gerannt. Nichts destotrotz, waren seine Augen auf den Jungen vor sich gerichtet und sein scharfer Blick brannte sich in die Blauen Irden. Seine Wut war nicht gewichen. Er ging langsam- so quälend langsam - auf den Spieler zu, der sich nun auch erhob. Die anfangs vor Überraschung weitgeöffneten Augen hatten wieder ihre Ausdruckslosigkeit zurück gewonnen. Er streckte seine Hand aus und hielt das Formular direkt vor Kurokos Nase. „Erklär mir was das soll!“, verlangte er, seine Stimme bebte vor unterdrückter Wut, „Sofort!“ Seine Geduld war so gut wie nicht vorhanden und doch wagte sich das Phantom nichts zu erwidern. Sein Mund hatte eine grade Linie geformt. Sein Blick war leer auf das Blatt gerichtet. Akashis Hand verkrampfte sich und er warf das Blatt achtlos auf den Boden. Seine Augen funkelten gefährlich. Er atmete einmal durch, um sich irgendwie unter Kontrolle zu halten. „Ich will eine Antwort, Tetsuya.“, sagte er schlicht und doch konnte man einen gefährlichen Unterton darin erkennen. Sein Blick verließ nicht eine Sekunde Kurokos Augen. Tetsuya erzitterte leicht unter dem Blick seines Kapitäns, er konnte es nicht ertragen. Er schloss die Augen, nur um sie kurzdarauf wieder zu öffnen. Niemand konnte sich verweigern, wenn er von Akashi nach einer Antwort gefragt wurde. „Ihr braucht mich nicht mehr.“ Stille folgte auf diese Worte. Eigentlich war damit alles gesagt. Der Kapitän wusste, das Kuroko recht hatte. Hatte von Anfang an gewusst, warum das Blattpapier auf seinem Schreibtisch gelegen hatte und dennoch war er wütend geworden und in Kurokos Wohnung gestürzt. Er wusste, dass die Generation ihn zurück gelassen hatte und nicht er die Generation, aber etwas in ihm sträubte sich dagegen diese Antwort anzunehmen. Er wollte nicht daran glauben, dass sie ihn zurück gelassen hatten. Sie würden das doch niemals tun. Tetsuya war in seinem Team, weil er faszinierend war. Das Phantom war möglicherweise der einzige Spieler den Akashi nicht so leicht durchschauen konnte und der einzige Spieler der die Misdirection Fähigkeit beherrschte und einsetzen konnte, diese ungewöhnlichen Stärke, die so anders war als ihre. Er hatte nicht erwartet, dass Kuroko sie jemals verlassen würde. Das war es auch, warum er nicht an den Austritt glaubte, es war so unerwartet. Er hatte es nicht kommen sehen. Er, der in die Zukunft sehen konnte. „Ich habe dir das alles ermöglicht, Tetsuya.“, zischte er, „und so dankst du mir?“ Akashi legte seine Hand auf die Schulter des Phantoms. Sofort knickten die Beine des Spielers ein und er landete auf dem Sofa hinter ihm. Sein Kopf gesenkte sich. Sein Kapitän beugte sich über ihn und hob Kurokos Kopf an. Akashi trohnte wütend über ihm. „Ihr werdet wie Haisaki-kun.“ Noch bevor er die Worte richtig ausgesprochen hatte, spürte er einen leichten Luftzug an seiner Wange und dann einen Stich. Er schielte nach rechts und erblickte Akashis Hand, in der sich ein rasiermesserscharfer Bleistift befand. Sein Kapitän konnte wirklich alles als Stichwaffe benutzen. Es musste nicht immer eine Schere sein. „Erwähne diesen Namen nicht vor mir.“, gab er grollend von sich. Das Phantom seufzte und schloss die Augen. In diesem Moment entschloss er sich seine emotionslose Maske abzulegen, nur damit Akashi verstand. Seine Augen wirkten müde und traurig. Gebrochen, wäre das richtige Wort gewesen um Kuroko Tetsuya zu beschreiben. „Ich werde das Team verlassen, egal was du sagst Akashi-kun.“, gab er zu. Seine Stimme bebte, „Ich habe diesen Entschluss schon lange gefasst.“ Sein früherer Kapitän musterte ihn lange. Es kam nicht oft vor, dass er seine Gefühle so offen zeigte. Der Blick in seinen Augen erweichte sogar sein Herz ein bisschen. Er wollte ihm sagen, dass er verstand, aber er konnte nicht. Durfte nicht. „Glaub mir, ich will euch nicht verlieren.“ Seijuros Augen weiteten sich. „Ihr wart für die letzten drei Jahre alles für mich.“ Er öffnete den Mund. „Aber ich kann nicht mehr.“ Völlig entgeistert stand er vor Kuroko, er war sogar einige Schritte zurück gewichen. Er hatte nie Tränen über das Gesicht des Schattens fließen sehen und er hatte es nie sehen wollen. Eine Seite von ihm wollte dem Phantom verzeihen, aber die andere Seite war immer noch von sich selbst eingenommen. Kuroko vergrub sein Gesicht in seinen Armen und zog die Beine an, sodass er sich auf seine Knie stützen konnte. Er hatte nicht gewollt zu Weinen. Er hatte nicht gewollt, dass sein früherer Kapitän ihn so sah. Aber er hatte seinen Gefühlen nicht länger Einhalt gebieten können, er war am Ende. Er musste weinen. Vor ihm, damit er wusste. Damit er verstand. Überrascht fuhr sein Kopf hoch, als er spürte wie sich zwei Arme um ihn legten und ihn an einen warmen Körper drückten. Stille legte sich über den Raum, als die beiden Spieler ohne sich zu rühren auf dem Boden saßen. „Versprech mir, dass du weiterhin für uns da bist.“, kam es ruhig von Akashi und er drückte das Phantom etwas enger an sich. „Ich verspreche, zu kommen wann immer ihr mich ruft.“ Alle Blicke legten sich auf Kuroko. Er hatte sie mit Haisaki verglichen. Mit dem Spieler, den sie wirklich alle mehr als alles andere hassten. Sie konnten nicht wie er gewesen sein. Jeder von ihnen wollte etwas sagen, wollte sich verteidigen. Doch es war nutzlos, alles war bereits geschehen. Sie wussten, dass sie etwas falsch gemacht hatten. Kuroko biss sich auf die Unterlippe. Er hatte befürchtet, dass dieses Thema wieder angesprochen werden würde. Die Zeit war vorbei und doch holte sie ihre Vergangenheit immer wieder ein. Zwei Arme schlangen sich um seine Hüfte und er wurde überraschend an Aomines Körper gezogen. „Wir sind auch für dich immer da, Tetsu.“, flüsterte er. Kise lächelte ihn an. Ein sanftes Lächeln schmückte Kurokos Gesicht und er schloss für einen kurzen Moment die Augen. Sich dem Gefühl hingebend, das er sie wirklich zurück hatte. Vielleicht würde dieses Spiel alte Wunden schließen können. Dinge enthüllen, die sie viel zu lange versteckten. Murasakibara warf ihm eine Süßigkeit zu und nickte. Kuroko dankte ihm. Midorima seufzte und ein minimales Lächeln legte sich auf seine Lippen. Er schüttelte den Kopf. „Lasst uns weiter machen.“ Aomine starrte auf die Flasche vor sich und seufzte. Gerne hätte er Pflicht genommen, doch der Blick ihres Kapitäns ließ ohne schwere Vermutung feststellen, dass er Wahrheit nehmen sollte. Natürlich musste er Akashi nur befolgen, wenn ihm sein eigenes Leben lieb war, aber wem war sein eigenes Leben schon nichts wert? Sie hätten die Regeln gleich umändern sollen und er fragte sich insgeheim, ob sie wirklich ‚Wahrheit oder Pflicht‘ spielten, oder doch eher ‚Wahrheit oder Tod‘. Kuroko wand sich leicht in seinen Armen und erst jetzt viel ihm auf, dass er immer noch auf seinem Schoß saß. „Uns ist allen klar, dass du dein Training geschwänzt hast Aomine-kun. Aber was hast du in dieser Zeit getan?“ Eine Gewisse Ironie bestand schon darin, dass grade Kuroko ihm diese Frage stellte. „Dai-chan!“, zischte Momoi wütend. Er wusste, sie stand direkt hinter ihm und war wohl grade kurzdavor zu explodieren. Es störte ihn wenig. Es gab im Allgemeinen schon lange nichts mehr, was ihn interessierte. „Dann verrotte doch hier oben!“, schrie sie wütend und er hörte die Tür hinter sich mit einem Donnern zu knallen. Er verzog das Gesicht bei dem lauten Geräusch und blickte griesgrämig zum Himmel, als könne er irgendetwas für seine momentane Lage. Langsam raffte er sich auf und blickte von dem Schuldach herunter. Ihn befiel keinerlei Ambition zum Training zu gehen. Nach allem befand sich in seinem Team niemand, der es mit ihm aufnehmen konnte. Training lohnte sich schon lange nicht mehr. Die Zeit konnte er besser nutzen. Schlafen war immer eine gute Option. Wenn er daran dachte jeden Tag auf dem Dach zu verbringen gefiel ihm der Gedanke aber auch nicht sonderlich. Niemand außer Momoi würde jemals einen Fuß auf das Dach setzen, wenn er hier war. Er war – und das gab er nur sehr ungern zu – alleine. „Ich hätte nie gedacht, dass du zugeben würdest alleine gewesen zu sein, Aomine.“, meinte Midorima schlicht, obwohl sich unter dem Statement auch Schock versteckte. Hätte er Takao nicht um sich gehabt, wäre es ihm genauso gegangen. Wenn man es so sah, hatten alle eine Art Partner gefunden. Nur Aomine nicht. Sein Blick glitt auf ihr Phantom und er fragte sich, ob ihr Ass immer noch viel zu sehr an ihm hing. Natürlich, Aomine hatte Momoi um sich gehabt, aber es hatte ihm wohl nicht gereicht. Kuroko drehte sich zu ihm und ein Lächeln huschte über seine Lippen. Aomine grinste und drückte den Kleineren leicht an sich. Seine Hand wuschelte durch sein Haar, obwohl er wusste, dass Kuroko diese Geste hasste. „Lasst mich auch mit kuscheln!“, schmollte Kise und warf sich auf die beiden Spieler, die ihn überrascht an sahen, als er sie zu Boden drückte. Midorima blickte sie skeptisch an, ehe er auf einmal von einer Hand gepackt wurde, die ihn mit in die Umarmung zog. Verdutzt landete er auf dem Knäul aus drei Spielern und fragte sich, ob Kuroko die Last überleben würde. Seufzend gab er nach und schloss die Augen. Es war eine Lüge, würde er sagen bei ihnen gefiele es ihm nicht. Murasakibara fiel fast von dem Bett, als er am Hemd gepackt wurde und ebenfalls dazu gezogen wurde. Grinsend umarmte er Kuroko und zog ihn leicht aus dem Knäul heraus, was zu Protestrufen der anderen führte. Selbst Midorima ließ ein Grummeln von sich hören. Akashi grinste leicht. Nur kurz darauf spürte er eine Hand um sein Handgelenk und wurde auch noch dazu gezogen. Er ließ es geschehen, die Umarmung war womöglich lange überflüssig und würde ihnen allen nur gut tun. ~ Loser und Unwissende Sowohl Aomine als auch Murasakibara hatten ihre Faust auf den Boden knallen lassen. Akashi und Kuroko blickten die Beiden mit großen Augen an. Ihre Fäuste waren im Boden versunken. Murasakibara und Aomine blinzelten und zogen dann beide verärgert die Fäuste wieder nach oben. „Scheiß billig Boden!“, knurrten sie synchron. Kise blickte neugierig durch eines der Löcher. „Welche Knalltüte hat das Loch gemacht! Ich schwöre, wenn ich euch in die Finger kriege, seid ihr Tod!“, kam es von unten und Kise lächelte nervös, als er die ältere Dame mit ihrem Kochlöffel hoch starren sah. Aomine und Murasakibara waren sowas von am Arsch. * Ich bin mit diesem Kapitel nicht zufrieden, aber naja. Hier also endlich die Enthüllung, was zwischen Akashi und Kuroko passiert ist. Kapitel 11: 11tes Viertel: Wir sollten... ----------------------------------------- Murasakibara starrte an die Decke. Es kam oft vor, dass er nicht einschlafen konnte. Ob das nun an dem übermäßigen Zuckerkonsum lag oder an den Dingen, die er erst vor wenigen Stunden erfahren hatte, wusste er nicht genau. Er setzte sich auf und strich sich seufzend durchs Haar. Er liebte seine langen Haare. Einige mochten vielleicht denken, er ließe sie nur lang wachsen, weil er viel zu faul war sie zu schneiden. Möglicherweise lag es sogar etwas daran, aber sie bedeuteten für ihn anders zu sein. Es gefiel ihm anders zu sein. Mit seinem Violetten Haar und seiner übernatürlichen Größe für einen Japaner war er außergewöhnlich, aber er spürte nicht zum ersten Mal, dass er mehr wollte als das. Das Training würde ihn stärker machen, außergewöhnlicher. Er wollte mehr sein als nur ein einfacher Teenager. Basketball war für ihn immer eine Chance gewesen mehr zu werden, aber irgendwann war der Gedanke daran verblasst. „Murasakibara-kun?“ Er strich sich zum widerholten Mal die Haare aus dem Gesicht und drehte sein Gesicht leicht, um seinen Zimmerpartner anzusehen. Kurokos Haare standen in alle Richtungen ab und er konnte sich das minimale Grinsen bei dem Anblick nicht verkneifen. „Ich kann nicht schlafen.“, gab er nach kurzer Zeit zu und beobachtete Kurokos Reaktion. Im ersten Moment zog er eine blaue Augenbraue in die Höhe und legte den Kopf leicht zur Seite, sodass ihm seine Haarsträhnen ins Gesicht vielen. Murasakibara runzelte die Stirn, als er bemerkte wie sich ein minimales Lächeln auf seinen Zügen bildete. Das Phantom strich sich die Decke von den Beinen und drehte sich vollends zu seinem Zimmergenossen. Abwartend sah er ihn an. Seufzend stand Kuroko auf und überbrückte die kurze Distanz zwischen den beiden Betten. Murasakibara hob den Kopf leicht an, um ihm in die Augen sehen zu können. In dem dämmrigen Licht, dass durch die Fenster hineinfiel sah er durch seine zierliche Gestalt und seine weiße Haut wirklich aus wie ein Geist oder ein Phantom. Aber Kuroko war kein böser Geist, er war ein Schutzpatron. Der Traum an der Spitze der Basketball Spieler zu stehen, war stärker denn je. Kurokos Augen weiteten sich, als er von Murasakibara auf das riesige Bett gezogen wurde und sofort schossen seine Arme nach vorne, um Distanz zwischen sie zu kriegen. Kuroko war nur leider nie der Stärkste gewesen und sein Zimmergenosse nicht der Schwächste. Murasakibara vergrub ihn halb unter sich, als er sich zurück fallen ließ. Eine gute Taktik um Fluchtversuche zu vermeiden. Stocksteif lag Kuroko in dem Griff des Riesen. Er konnte die Konturen seines Gesichts an der Schulter spüren, in die er sich hinein kuschelte. Warum man sich ausgerechnet in eine Schulter kuscheln sollte, blieb Kuroko fraglich. Sie waren nichtgrade das weichste Körperteil, aber seinem Zimmergenossen schien es doch zu gefallen. Seine prankenartige Hand lag auf Kurokos anderer Schulter, damit er nicht so leicht aus dem Griff fliehen konnte. Seufzend bewegte sich Kuroko etwas in den Griff und wand sein Gesicht dem Riesen vor. Wenn er schon nicht mehr aus der Umarmung herauskam, würde er das Beste daraus machen. Es war recht ungewöhnlich mit Murasakibara in einem Bett zu schlafen, womöglich sogar absurd, aber er hatte kein Problem damit. Es gab Milliarden Schlimmere Sachen als das. Zusagen Akashi war überrascht traf es nicht wirklich, er war schockiert. Er würde Murasakibara umbringen, im wahrsten Sinne des Wortes. Seine Beherrschung bewahrend ging er leise auf die beiden Spieler zu und fasste an die Schulter des Blauschopfs. Nach einem kurzen Blick zu dem Riesen schüttelte er sachte daran. Kuroko blinzelte ein paarmal und erblicke als erste den Hals seines Zimmergenossen. Vorsichtig, um ihn nicht aufzuwecken, drehte sich um. Es war noch früher morgen, wie er an der Helligkeit ausmachen konnte. Leicht verwirrt blickte er in die sichtlich verärgerten Irden seines Kapitäns. Akashi war kein unangenehmer Besuch, aber in diesem Fall vielleicht doch. Kurz glitt sein Blick zu Murasakibara, der noch tief und fest in seinem Bett schlief. Akashi zeigte mit seinem Finger auf die Tür und Kuroko nickte ihm zu. Keine zehn Minuten später standen sie vor dem Hotel. Schweigend liefen die beiden Jugendlichen nebeneinander her, bis sie an ihrem Trainingsplatz ankamen. Kuroko war froh, nicht auf die ‚Bettaufteilung‘ angesprochen worden zu sein. Sein Blick folgte dem Rotschopf, der sich dem Korb zugewandt hatte. „Wolltest du nicht auch schon immer einmal dunken?“ Die Frage überrumpelte Kuroko. Er hatte diese Frage von niemandem erwartet und hatte sich nie wirklich Gedanken darüber gemacht. Zwar war er derjenige gewesen, der zu Midorima immer gesagt hatte Dunks seien oft wichtiger als Würfe, aber mit seiner Körpergröße war ihm Dunken unmöglich. „Ich verstehe nicht?“, gab er nach einer Weile zu. Akashi drehte sich leicht enttäuscht um. „Antworte einfach.“ Kuroko sah ihn eine Weile an, ehe sein Blick auf den Korb fiel. Es musst ein atemberaubendes Gefühl sein zu dunken. Sowohl Aomine und Kagami taten es lieber als zu werfen und sie waren sicherlich nicht die einzigen. „Ja, ich wollte.“ Sichtlich zufrieden mit der Antwort lächelte Akashi. „Dann lass es uns möglich machen.“ Ein seltenes Grinsen umspielte Kurokos Lippen. Das würde auf jeden Fall interessant werden. „Mit Vergnügen Akashi-kun.“ ~ Aomine wurde aus seinem Schlaf gerissen, als sich ein Gewicht auf seinen Rücken legte. Er grummelte leise. „Daikicchi!“, zwitscherte es daraufhin direkt neben seinem Ohr und er fuhr erschrocken hoch. Böse starrte er das Model an, doch Kise war davon wenig beeindruckt, wie immer trug er ein Grinsen auf den Lippen. „Nenn mich nicht so!“, knurrte er seinen Zimmergenossen an. Schmollend schob sich Kises Lippe nach vorne. „Geh mit mir shoppen.“ Es war nur ein Grund mehr für den Blauschopf sich sofort wieder hinzulegen und einzuschlafen. Kise war von der Reaktion - wie nicht anders zu erwarten - nicht sehr angetan und zog ihn kurzer Hand aus dem Bett. Alles Fluchen half Aomine nichts, als er in das Bad geschleift wurde. Eine halbe Stunde später hatte sich Aomine endlich überwunden etwas Bequemes anzuziehen und sich fertig zu machen. Die beiden Spieler traten vor die Tür und entschlossen den anderen Bescheid zusagen, dass sie weg gehen würden. Midorima und Murasakibara erklärten sich bereit mit ihnen zu gehen, solange sie ihre Sachen ebenfalls besorgen konnten. „Wo sind Tetsuyacchi und Akashicchi?“, fragte Kise schmollend. Hinter ihm liefen die anderen der Generation und zuckten die Schultern. Den neuen Namen für Kuroko ignorierten sie. Plötzlich ertönte eine Stimme direkt vor Kise. „Hier.“ Das Model schrie auf und sprang nach hinten. Er hätte Midorima die Treppe hinunter gestoßen, wäre Aomine nicht zur Stelle gewesen und hätte ihn rechtzeitig gepackt. Midorima fragte sich langsam, warum sie nicht mit dem Fahrstuhl gefahren waren. Es wäre deutlich weniger gefährlich gewesen. Kuroko lächelte leicht bei dem Verhalten. Aomine beäugte seinen Kapitän und das Phantom skeptisch, als sie sich an ihnen vorbei schlängelten. Er packte Kurokos Schulter, bevor er aus seiner Reichweite gelang. „Wo wart ihr?“ „Nur trainieren Aomine-kun.“, erklärte Kuroko ruhig, woraufhin Aomine den Kopfschüttelte. Niemand, nicht einmal er in seinen frühen Jahren, hatte so viel trainiert wie Kuroko. Kurokos Blick viel auf Kise und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. „Ich mag den neuen Spitznamen, danke Kise-kun.“ Dass er damit Kises Leben schöner machte, war ihm möglicherweise nicht bewusst, wobei man sich bei Kuroko nie sicher sein konnte was er absichtlich oder unabsichtlich machte. Akashi schmunzelte. „Du kannst mich ebenfalls bei meinem Vornamen nenne, Ryōta.“, damit verschwand auch ihr Kapitän aus ihrem Sichtfeld und folgte Kuroko. Sprachlos blickten die vier ihnen hinter her. Irritiert sahen sie sich kurz gegenseitig an und zuckten dann mit den Schultern. „Warten wir auf die beiden.“, meinte Midorima plötzlich und lehnte sich an die Wand vor dem Hotel, während er mit seinem Glücksbringer herum spielte, um möglichst desinteressiert zu wirken. Murasakibara nickte: „Sie werden sowieso nicht lange brauchen.“ Aomine zuckte mit den Schultern und lehnte sich ebenfalls an die Wand. Kise grinste, seine Augen strahlten. Als die beiden aus der Hoteltür kamen, tänzelte das Model auf sie zu und riss sie einfach mit sich. Es scherte ihn nicht, das er im Nachhinein mit großer Sicherheit seinem Kapitän entgegen stehen musste. Man zog Akashi schließlich nicht einfach durch die Gegend. Aomine ließ sich genervt auf einen der Stühle fallen. Kise hatte sie nun bereits in das gefühlt hundertste Kleidungsgeschäft gezogen. Das Model war fast schlimmer als Momoi wenn es um den neusten Trend ging. Ein nicht ganz unschuldiger Faktor war Kurokos Anwesenheit, die Kise fast zum durchdrehen brachte. Ein Wirbelwind aus Parfüm fegte an ihm vorbei und er wiederstand dem Drang zu husten. Sein Blick erhaschte verschwommen die Konturen von Blondem Haar, seine Augen formten sich zu schlitzen und er ließ ein Grollen aus seinem Mund entweichen. Sein genervter Blick verschwand etwas, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte und in das Gesicht seines Partners sah. Mit einem koketten Lächeln und einem übertriebenen Augenaufschlag dankte die Kassiererin Kise für seinen Einkauf. Ein leichtes Schmunzeln legte sich auf seine Lippen und er nahm die Tüten galant aus ihren Händen. Aomine schwor die Frau würde gleich umfallen. Kise lief auf ihn zu und er konnte das ihm durch Momoi so bekannte listige Grinsen auf seinem Gesicht erkennen. Es erschrak ihn fast, wie ähnlich sich die beiden waren. „Wo sind die anderen?“, fragte Kise, als er bei seinen Kameraden angelangte. „Akashi-kun ist mit Midorima-kun und Murasakibara-kun bereits gegangen, wir sollen sie aufholen.“, kam es überraschend von einer anderen Person. Statt zu erschrecken fiel ihm das Model um die Arme und drückte sich an ihn. „Ich dachte schon du hast die Chance genutzt um abzuhauen.“, meinte er erfreut und bewegte sich dann von dem Phantom Spieler weg, um ihn mit einem strahlenden Lächeln anzublicken. Aomine fuhr sich durch die Haare und rollte die Augen. Wenn hier jemand abhauen würde, dann er. „Lasst uns gehen, sonst wird Seiju noch ungeduldig.“ Kise blickte zu Aomine und konnte deutlich sehen, wie genervt der Spieler war. Ein kleines Schmunzeln machte sich auf seinem Gesicht breit, als er den Spitznamen vernahm. Er schnappte sich Kurokos Hand und hackte sich bei Aomine unter um sie mitzuziehen, zu seiner Überraschung machte Aomine keine Anstalten sich aus dem Griff zu wenden. Er begrüßte dieses Verhalten. Eine Tüte mit Kleidung drückte er dem gebräunten Spieler in die Hand, der daraufhin leise grummelte. Blau war in seinen Teikō Tagen zu seiner Lieblingsfarbe geworden. Es erinnerte ihn an den ruhigen Himmel und an die brausende See. Würde ihn jemand fragen, wen er von ihnen mehr mochte, würde er nicht wissen was er sagen sollte. Beide hatten ihn zu dem gemacht was er heute war. Aomine und Kuroko waren mehr für ihn, als nur Freunde. Murasakibara zerknüllte und endknüllte seine Papiertüte, in der zuvor einige Süßigkeiten gewesen waren, fast manisch. Midorima entfernte sich leicht von ihm, er wusste es war langsam Zeit für den Riesen eine neue Ration Zucker zu bekommen. Wenn Murasakibara nämlich wegen Zuckermangel Berserker laufen würde, war er sich sicher die Wut als erstes abzubekommen. Nicht nur weil seine Glücksrate nur bei 15 Prozent lag, sondern auch weil der Riese selbst ohne Zucker noch viel zu viel Respekt vor Akashi hatte. Er hoffte wirklich sie würden bald einen Süßigkeiten Laden finden. Zwar hatte er ihn dazu bringen wollen, etwas an einer einfachen Kiosk Kasse zu kaufen, doch sein Kamerad hatte abgewehrt. Niemals hätte er gedacht das Murasakibara so schnäubisch war. Genauer kam ihm alles etwas komisch vor, schließlich gab es bei ihnen in Japan in der näheren Umgebung vielleicht einen Süßigkeiten Laden. Niemals ging er dort jeden Tag mindestens einmal oder gar zweimal hin. Das Grinsen auf Akashis Gesicht bedeutete nichts Gutes, dessen war er sich sicher. Da er sich aber wohl seinem Schicksal beugen musste, folgte er dem gereizten Riesen und seinem bösartigen Kapitän. Wie hatte er es nur drei Jahre lang mit ihnen ausgehalten? Die zwei sonnigeren Gemüter der Generation und ihr Schatten schlenderten durch die vollen Straßen und waren bereits auf dem Weg zum angegebenen Ort. Kuroko quetschten sie fast zwischen sich ein, den sie sich nicht trauten los zu lassen, aus Angst er würde in der Menschenmasse verschwinden. Aomine erblickte ein kleines Cafe am Rande der Straße. Als er das Schild mit dem ihm zu bekannten blauen Eis und dem Milchshake sah, formte sich augenblicklich eine Idee in seinem Kopf. Mit einem kurzen Blick zu Kise, wusste er der Blonde hatte genau die gleiche Idee wie er. Bestimmt zogen sie Kuroko mit sich, der sich in seiner eigenen Welt zu befinden schien. Immer wieder sahen sie zu ihm und leichter Unmut erfasste sie. Vielleicht war es nicht einmal Unmut, doch eher Neid. „Du denkst an ihn nicht?“, entfuhr es Kise nach einer Weile, barscher als er es beabsichtigt hatte. Kurokos Blick krallte sich an seine Augen fest. Fast wäre das Model zurückgewichen. „Natürlich, denke ich an Seirin. Kagami-kun und die anderen.“, gab der Phantomspieler zu, ihm war nicht entgangen, dass Kise nur mit Kagami gerechnet hatte und der untypische barsche Tonfall erstrecht nicht. Er spürte auch Aomines Blick auf sich. Er kannte diesen Blick, aber Seirin war sein Team, natürlich dachte er auch in der Umgebung der Generation an sie. Die angespannte Rivalität zwischen Seirin und der Generation der Wunder, würde wohl nie wieder verfliegen. Er war selbst daran schuld. Kise hatte sein Gesicht leicht abgewannt und blickte überall hin, nur nicht zu ihm. Was hatte er sich überhaupt bei seiner Frage gedacht? Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippe und tippte mit seinem Fuß leicht auf den Boden. Aomine sagte nichts, er wusste nicht mehr was er wollte. Es wäre schön gewesen, wenn Kuroko sich für ihn entschieden hätte und nicht für Seirin. Ob er es wollte oder nicht, hatte Kagami gewonnen. Seine Hand verkrampfte sich leicht um die seines Partners. Er hatte sich damit abgefunden, aber er dachte immer noch daran, wie es wäre wieder die wichtigste Person in ‚Tetsus‘ Leben zu sein. Das war er schließlich gewesen, aber er hatte natürlich alles weggeworfen. Wie immer. Kuroko seufzte. Sie hatten sich gestern genug ausgesprochen. Eigentlich hätten die beiden Spieler sich darüber keine Sorgen machen sollen, aber sie taten es. Um die Situation irgendwie zu retten und aus ihren Gedanken zu bringen, brauchte er nicht mehr zu tun, als zwei Worte zusagen. Er wusste, was es für sie bedeuten würde. Sie wussten, wie viel es ihm bedeutete. Unter normalen Umständen wäre es für ihn nicht einfach gewesen, doch die Generation kannte die Bezeichnung normal nicht. „Ryōta-kun, Daiki-kun…“ ~ Misstrauisch starrte Midorima auf die Rücken seiner Teammitglieder. Er hätte nie geglaubt darauf zu hoffen, die anderen drei Spieler seines Teams zu sehen. Unbemerkt hatte er seine Hände bereits zusammengefaltet und fing an zu beten. Die schwarze Aura, um seine beiden Freunde schien sich einfach nicht zu verflüchtigen. Das sie mittlerweile vor einer Videothek standen und sie sich Horrorfilme ansah half nicht sehr viel. Ja, sie hatten den Süßwarenladen verlassen, mit fünf Tüten von denen mittlerweile nur noch zwei übrig waren. Erleichtert atmete er aus, als er zwei Blauschöpfe in der Menschenmenge ausmachte und Kises Stimme vernahm, die er wohl auch noch drei Kilometer weiterweg gehört hätte. Als sie bei ihnen angelangt waren, zog er eine Augenbraue in die Höhe. Kise war immer fröhlich, er kannte ihn lange genug, um das zu wissen. Das Grinsen auf dem Gesicht des Blonden hatte jedoch eine gänzlich neue Dimension angenommen. Ein weiterer beunruhigender Fakt war das beinahe seelige Lächeln auf Aomines Gesicht. Er kannte den Ausdruck des Asses wenn er glücklich war, aber er hatte noch nie ein seeliges Lächeln bei ihm gesehen. Aomine und das Adjektiv seelig waren unvereinbar, bis heute. „Shintarō-kun, wo sind Seijuro-kun und Atsushi-kun?“ Midorima starrte ihn an. Nicht in der Lage irgendetwas zusagen blickte er einfach nur auf ihn hinab, war leicht geöffnet und seine Augen mit Sicherheit geweitet. Hatte ihn das Phantom grade mit seinem Vornamen angesprochen? Einige Sekunden verstrichen, ehe sein Gehirn wiederanfing zu arbeiten. Jetzt machte es in der Tat einen Sinn. Aomines seeliges Lächeln und Kises zehntausend Watt Grinsen. Midorima musterte seinen Mitspieler und kam schließlich zu der Überzeugung, entweder er oder Kuroko waren krank. Andernfalls hätte er ihn nie, niemals bei seinem Vornamen genannt. Ein kleines Schmunzeln legte sich auf Kurokos Lippen, als er die Verwirrtheit des Vize-Kapitäns genoss. Midorima war schlichtweg unabsichtlich komisch. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass Kuroko keinesfalls Krank war oder eine Fatamorgana, drehte er sich um. Dort standen nun leider seine beiden Mitspieler nicht mehr und langsam sickerte Kurokos kompletter Satz in sein Gehirn. Ein Schauer lief ihm über den Rücken, als er an ihre Aura dachte. Durch Akashis und Murasakibaras verschwinden fühlte er sich kein Stückchen sicherer, eher im Gegenteil. „Nun“, ertönte plötzlich eine Stimme neben ihm. Fast wäre Midorima vor Überraschung weggesprungen oder vor Angst, wie man es auch beurteilen wollte. Es war seltsam Akashi nicht zu bemerken, lag diese Komponent doch eher ihrem Phantom „Wir sollten uns wohl alle beim Vornamen nennen.“ Überrascht blickten die Spieler zu Akashi, der ein seltenes Lächeln auf den Lippen trug und wirklich angetan von der Idee zu sein schien. „Wenn sich sogar Tetsuya überwindet, seine höfliche Anrede abzulegen.“ Das war ein Punkt, den sie wirklich beachten mussten. Kuroko hatte noch nie jemanden mit Vornamen angesprochen. Nun tat er es, bei ihnen. Es bedeutete etwas. Es ließ sie wissen. Von Anfang an war es klar gewesen, dass es nie wieder so sein würde wie in ihren Teikō Tagen, aber sie hatten es gehofft. Jetzt war es mehr. Sie waren nicht nur ein Team, sie waren Freunde, mit einem stärkeren Bund als je zuvor. Auch Murasakibara begriff es als sein Blick über die Gruppe vor ihm schweifte. Er hatte die Generation der Wunder immer als ein Team angesehen, in dem er immer willkommen war. Aber das war auch schon alles gewesen, ein Team. Nicht mehr. Seine Einstellung hatte sich verändert. Nicht nur seine Einstellung auch die der anderen und das nur wegen ihm, dem Sechsten Phantom Spieler der Generation der Wunder, Kuroko Tetsuya. ~ Loser und Unwissende „Wolltest du nicht auch schon immer einmal dunken?“, fragte Akashi begeistert. Kuroko blinzelte und legte den Kopf leicht zur Seite. Begierig auf eine Antwort wartend, blickte Akashi ihn an. „Nein, eigentlich nicht.“ * Eigentlich wollte ich Kises Shopping mit einbauen, da ich selber aber keine Ahnung von Mode habe und obwohl ich ein Mädchen bin vielleicht zwei Mal im Jahr shoppen gehen, habe ich bemerkte, dass ich es besser lassen sollte. Den Versuch es zu schreiben werde ich euch dennoch spätestens am Ende der FanFiktion zeigen, sozusagen als Extra mit anderen verworfenen Szenen. Und nein, diese Ankündigung bedeutet nicht, dass die FF bald vorbei ist. Wir sind noch nicht mal in der Mitte. Kapitel 12: 12tes Viertel: Gegen uns? ------------------------------------- Es war ein heißer schwüler Tag und Schweiß floss in reißenden Strömen seine Haut hinunter. Daiki drückte seine Lippen fest aufeinander und lies den Kopf hängen. Ein Handtuch hang lose über seinem Kopf und bedeckte auch sein Gesicht. Seine Lippen begannen zu zittern. Der Griff um seine Wasserflasche war schwach, fast wäre sie ihm aus der Hand geglitten. Mit der anderen Hand wischte er sich übers Gesicht und seufzte. „Wisst ihr“, hauchte er ungewöhnlich leise. Fast hörten ihn seine Freunde nicht. „Ich dachte immer“, er schüttete sich das Wasser der Flasche über den Kopf. „Es sei hart zu verlieren.“ Er kannte das Gefühl zu verlieren, aber es war anders als mit Tōō. Er griff nach einer weiteren Flasche. „aber mit euch zu verlieren ist noch härter.“ Einige Zeit blieb es still, dann zog er sich das Handtuch vom Kopf und blickte mit zusammengekniffenen Augenbrauen zu den anderen. „Ich will nicht, dass so etwas noch einmal passiert.“ Erstaunt sah Seijuro ihn an und raffte sich dann auf. Er streckte sich. „Ich muss gestehen, es war ungewöhnlich so zu verlieren.“, gab er zu. Sie waren von ihren Gegnern regelrecht auseinander genommen worden. So mussten sich ihre Gegner gefühlt haben. Sein stechender Blick viel auf das Trainingsfeld. „Das nächste Mal, bringen wir sie zum Schweigen.“ Auf Ryōta ungewöhnlich passiven Ausdruck bildete sich das altbekannte leicht überhebliche Dauergrinsen. „Darauf könnt ihr wetten.“, meinte er und klatschte die Hände zusammen. Atsushi legte den Kopf schräg und ein minimales Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. Er war gekommen, ihr erster wirklicher Gegner. Ein unbekanntes Team in den Staaten hatte sie geschlagen. Tetsuya lächelte. Er stand auf und ging mit gemächlichen Schritten auf seine Sporttasche zu, die immer noch etwas weiter weg lag. Kurz vor seinem Ziel hielt er inne und drehte sich noch einmal um. „Wenn ihr zu dieser Einsicht kommt, werde ich mir wohl doch kein neues Licht suchen müssen." Schockiert blickten ihn seine Teammitglieder an, die mit dieser Aussage nicht gerechnet hatten. Zogen dann aber, statt etwas zu sagen, doch nur eine Augenbraue empor. „Es gibt kein helleres Licht als uns, Tetsuya.“, meinte Shintarō und verschränkte die Arme vor dem Brustkorb. ~ Seijuro blickte gedankenversunken auf die nahegelegenen Häuser, in denen vereinzelnd noch Lichter brannten. Die Geräusche der Straße drangen nur gedämpft an sein Ohr. Fahrende Autos, redende Menschen und Musik eines nahe gelegenen Clubs. Dennoch, egal wie gedankenversunken er war, er würde die leichten Schritte immer erkennen und die ungewöhnlich starke Präsenz, wenn sich sein Kamerad dazu entschied sie zu zeigen. Blasse Hände legten sich an die Brüstung und er konnte blaues Haar aus dem Augenwinkel erkennen. Los Angeles mochte vielleicht für einige nicht so spektakulär sein wie New York, die Aussicht bei Nacht war dennoch atemberaubend. Langsam atmete Seijuro aus, ein Kloß bildete sich in seinem Hals und es schien als würden sich seine Herzschläge verlangsamen. Er kannte dieses Gefühl nicht gut, aber es war nicht das erste Mal, dass er es spürte. Vielleicht lag es an dem Training mit Tetsuya oder überhaupt dem ganzen Training, indem sie sich besser kennengelernt hatten als je zuvor. Er war angespannt und ihm war unwohl. Es kam nicht oft vor, dass ihm Worte schwer über die Lippen gingen oder er aufdeckte was andere nie erfahren sollten. „Ich habe dich sabotiert, Tetsuya.“ Seine Hände verkrampfen sich leicht um die Brüstung und seine Ohren spitzen sich. Aus dem Augenwinkel sah er zu dem Jungen neben ihm und wartete. Wartete auf irgendeine Reaktion. Tetsuya erwiderte nichts. Seijuro atmete noch einmal aus, um die Fassung zu bewahren. Sein Blick richtete sich auf seinen Nebenmann. Ein leichtes Lächeln legte sich auf Tetsuyas Lippen. „Das stimmt nicht.“ „Doch“, kam die prompte Antwort seines Kapitäns. Nun wand auch Tetsuya seinen Blick von der Aussicht und richtete ihn auf Seijuro. „Daiki hatte recht, als er dir seine Vermutung mitteilte.“ Ein trockenes Lachen drang aus seiner Kehle, fast irritiert klang es. Seijuros Blick glitt auf die Stadt und dann wieder auf Tetsuya. Kurz fuhr er sich mit seiner Hand durchs Haar. Stirnrunzelnd sah das Phantom dem eigenartigen Benehmen seines Kapitäns zu. Seijuro wirkte irritiert und nervös, zwei Verben die unvereinbar mit dem gefürchteten Kapitän waren. „Ich wollte nicht sehen wie du, unser Schatten, möglicherweise auch zum Licht wirst. Ich wollte dich nicht gehen lassen. Ich hatte Angst vor deinem Talent, nachdem ich es richtig kennenlernte. Es würde zu stark sein, wenn du es richtig einsetzten kannst. Ich würde verlieren, aber ich durfte - konnte - nicht verlieren.“ Seijuro atmete durch und beruhigte sich wieder. „Dieses Training hier, wird dir deine Schwächen nehmen und deine Fähigkeiten in eine erschreckende Technik verwandeln.“ Ruhig und unbeeindruckt lag Tetsuyas Blick noch immer auf ihm. Er war keineswegs von der Erklärung überrascht. Er kannte seinen Kapitän sehr gut. „Ich habe mir bereits vor einiger Zeit geschworen euch zu besiegen. Ich freue mich darauf, mich endlich mit euch messen zu können. Nicht als Licht und Schatten, sondern als ebenbürtiges Mitglied der Generation der Wunder. “ „Du warst nie schlechter als wir Tetsuya. Unser Sechster Phantom Spieler war nie nur eine Show. Damals, als wir noch nicht die Generation der Wunder waren und auch als wir sie wurden warst du eine der Säulen die das Team trugen.“ „Ich bin mir dessen im Klaren, dennoch…“ „Wir haben dich verraten wir haben dir das Basketballspielen genommen. Dafür hast du uns gehasst, aber du hast uns nie aufgegeben. Ich möchte dir dafür danken.“ „Das hast du bereits Seijuro-kun. Dieses Training hier, es war deine Idee. Ich hatte schon lange nicht mehr das Vergnügen so mit euch zu trainieren. Euch wieder kennenzulernen. Es war mein Wunsch, dass es wieder so wie früher wird, aber so wie es jetzt ist, ist es besser.“ Seijuro schmunzelte und ein Lachen entrann seiner Kehle, dann kehrte sein altbekannter stechender Blick zurück. „Wir haben ein Spiel verloren, sorgen wir dafür, dass es nicht wieder passiert.“ Tetsuya nickte und ein Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit, es war nicht sein gewöhnliches Engelslächeln, sondern ein listiges und verschlagenes. „Ich hätte auch schon eine Idee.“ Seijuro konnte das Lächeln nach diesem Satz es nur erwidern. ~ „Am Ende dieses Tages wird es noch ein kleines Spiel zwischen uns geben.“, mit diesem Satz hatte ihr neuer Trainingstag begonnen und die Wunder waren gespannt, was Seijuro genau vorhatte. Alex war nicht da und so hatte er volle Kontrolle über ihr Training. Sie hatte ihn nachdem sie besiegt worden waren etwas Abstand gelassen und sie hatten diese Zeit genutzt. Tetsuya ging auf Seijuro zu, der bereits einen Ball in der Hand hielt. Ihre anderen Teammitglieder blickten ihnen verwirrt entgegen. „Was soll das werden? Nur ihr beide? Gegen uns?“, fragte Daiki entgeistert und sprach damit wohl aus was alle dachten. Seijuro lächelte nur. „Spielt einfach.“ Zugegeben: Sie hatte noch nie an den Worten ihres Kapitäns gezweifelt und das Lächeln auf seinen Lippen verhieß nichts Gutes, dennoch konnten sie nicht ganz glauben was er vor hatte. Sie stellten sich auf. Seijuro warf den Ball in die Höhe und wie es nicht anders zu erwarten war ergriff Daiki mit Leichtigkeit den Ball. In einer schnellen Bewegung umrundete er seinen Kapitän. Leicht verengten sich seine Augenbrauen, Seijuro hatte nicht einmal versucht den Ballbesitzt zu verteidigen, sonst wäre es ihm deutlich schwerer gefallen. Von dem Gedanken ließ er sich jedoch nicht ablenken und begann den Ball in einer irren Geschwindigkeit auf den Korb zu zudribbeln. Plötzlich erschien wie aus dem Nichts konturenscharf Tetsuya, direkt vor ihm. Seine Augen weiteten sich leicht und er versuchte dem Spieler auszuweichen. Zum Glück gelang es ihm, doch als er seine Hand wieder nach unten brachte, um den Ball auf den Boden zu schlagen, konnte er ihn nicht erhaschen. Blitzschnell drehte er sich um und erblickte schockiert Seijuros Rücken. Kurz sah er zu Tetsuya, der unbeweglich neben ihm stand und starrte dann wieder auf seinen Kapitän. Er hatte keine Ahnung wie sie ihm den Ball so einfach stehlen hatten können, aber darüber konnte er sich Gedanken machen, wenn er wieder in Ballbesitz war. Ryōta bekam den Mund nicht mehr zu, als er sah wie Daiki von Tetsuya ausgebremst wurde. Fast sah er schon, wie sie ineinander rannten. Zu seiner Erleichterung war auf Aomines Fähigkeiten aber verlass. Was er dann sah, ließ ihn nicht weniger staunen. Tetsuya bewegte sich keinen Stück weg, das einzige was er tat, war die Hand auszustrecken. Er hatte den Ball vielleicht mit den Fingerspitzen berührt aber nicht mehr und dennoch erreichte der Pass sicher sein Ziel. In weniger als einer Sekunde war der Ball wieder bei Seijuro. Sofort richtete er seine Aufmerksamkeit auf Seijuro. Er würde wohl die gleiche Waffe wie sein Kapitän einsetzten müssen, das Emperor‘s Eye. Doch zu spät, Tetsuya hatte den Ball bereits wieder in den Händen. Seinem eigenen Kapitän gestohlen. Ryōtas Blick richtete sich auf Tetsuya, doch das Phantom hatte den Ball bereits wieder zu Seijuro gepasst. Er begriff. Sie versuchten ihn mithilfe dieser Taktik daran zu hindern, irgendeine Fähigkeit einzusetzen. Daiki war wieder bei ihnen angelangt und die beiden nickten sich zu. Nun würden sie ihnen zeigen, was sie erreicht hatten. Zwei Daiki waren besser als einer. Seijuro grinste, als er Ryōta und Daiki auf sich zukommen sah, mit exakt den gleichen Bewegungen. Eine perfekte Kopie. Sie waren nicht untätig gewesen und er konnte sich wirklich mit der Combo anfreunden. Sein Blick glitt zu Tetsuya, doch er wurde bereits von Atsushi und Shintarō gedeckt. Er musste wohl alleine mit seinem Problem klar kommen, jedenfalls fürs erste. Einfacher gesagt als getan, selbst für ihn. Er verlagerte sein Gewicht leicht nach hinten und drehte sich dann um, damit er auf den Korb zulaufen konnte. Er wechselte die Hand, mit der er dribbelte nach jedem Aufschlag. Ryōta und Daiki hatten ihn schnell eingeholt und Ryōta schob sich mit einem gezielten Schritt in seinen Weg. Daiki positionierte sich hinter seinem Kapitän. Als Seijuro sah wie ihre Hände zum Ball schossen, drehte er sein Handgelenk in einer schnellen Bewegung und passte den Ball weg. Verwirrt sahen die Beiden zu dem Ball, der ins Leere flog. Tetsuya machte einen Ausfallschritt nach rechts, um seiner abgelenkten Deckung zu entgehen. Er traf Shintarōs Blick und war dann sofort wieder aus seiner Sicht verschwunden. Shintarōs Augen weiteten sich, als er erkannte was sie vorhatten. Tetsuya spürte den Ball nur kurz darauf an seinen Fingern und schlug ihn dann in die Richtung des Korbs. Zugegeben Shintarō war sich sicher gewesen, dass Werftraining würde bei ihrem Phantom Früchte tragen. Der Spieler war schließlich ein schneller und fleißiger Lerner, doch dass er in einem Spiel wirklich traf hatte er nicht erwartet. Nicht nach drei Wochen. Atsushi starrte auf den Ball, der auf dem Boden aufschlug und richtete seinen Blick dann ungläubig auf den Korb, der immer noch durch die Wucht vibrierte. Hatte Tetsuya seinen Ignite Pass wirklich am Korb angewandt? Ryōta blinzelte. Er war gelinde gesagt nicht zu mehr im Stande, Tetsuya und Seijuro hatten vier Wunder praktisch überrollt. Er war froh, dass das Training noch nicht zu Ende war, sonst hätte er in den Spielen in Japan gegen sie ziemlich alt ausgesehen. Daiki starrte schnaufend auf die beiden Spieler vor ihm. Sie lächelten leicht, als sie ihn bedachten. Er schluckte und musste gestehen, sie hatten sich in diesem Training wohl wirklich übertroffen. Für sein Team war nach dreißig Minuten nur ein Punkt gefallen. Ein Punkt den sie nur bekommen hatten, weil Atsushi seinen neuen Wurf angewandt hatte, den er zusammen mit Shintarō entwickelt hatte. Als er das zweite Mal den Wurf gestartet hatte, war er leicht von den beiden Säulen ihres Teams vereitelt worden. Er fragte sich, was in den weiteren Spielen in Japan passieren würde. Sie hatten sich alle weiterentwickelt, aber er hatte Angst vor der neuen Stärke Seijuros und Tetsuyas. Diese Stärke war zu stark, sie könnte ihr Team wieder in den Abgrund treiben. Was wäre dann der Sinn dieses Trainings gewesen? Aber da war nicht nur Angst, da war auch noch etwas anderes. Er lachte manisch. „Ihr ward so langsam, ich war so gelangweilt vom warten, aber jetzt“, Daikis Augen hatten einen Blick angenommen, den sie schon lange nicht mehr bei ihm gesehen hatten, diesen verrückten außer Kontrolle geratenen Blick. „Jetzt sind wir endlich wieder auf einer Stufe. Jetzt, können wir alles geben.“ Die Generation der Wunder ist ein Team, das sich mit Genugtuung den Gesetzten entzieht. Es ist ein Team, das sich zerstört und wiederfindet. In einem ewigen Kreislauf, oder so scheint es zumindest. Das einzige, was man mit Sicherheit sagen kann ist, dass sie nicht normal sind. ~ Es war ein ungewöhnliches und seltenes Gefühl, aber sie würden gegen ein Team spielen, gegen das sie verloren hatten. Wann war es zuletzt vorgekommen, dass die Generation der Wunder zusammen verloren hatte? Nie. Es war nie vorgekommen. Sie freuten sich auf das Spiel, freuten sich darauf ihre neuen Kräfte an diesem Team zu testen, dass ihnen vor einigen Tagen noch überlegen gewesen war. Sie waren sich sicher, sie würden das Team dieses Mal schlagen können. Seijuros und Tetsuyas Zusammenspiel war eine einfache wie geniale Technik, die sie wohl so nur mit ihren Fähigkeiten ausspielen konnten. Sie besaßen die Kontrolle über das Spiel. Durch strategisch gesetzte Attacken, Steals und Pass. Ryōta und Daiki würden jedoch dieses Spiel in die Hand nehmen. Als Combo, als Doppelgänger. Ryōtas Kopie von Daiki war wirklich perfekt nach diesen drei Wochen. Sie spielen wie eine Person. Der Lieblingssatz des Asses bekam eine ganz neue Bedeutung. Wenn er von sich sprach musste Ryōta auch mitgerechnet werden. Alexandra starrte auf das Feld und sie bemerkte wie sie zitterte. Die Macht der Generation war erstaunlich. Sie konnte nicht glauben, was sie dort sah. Das Teamwork, das sie von Anfang an besessen hatten, war nun vollkommen. Sie waren Rädchen, die perfekt ineinander hakten und großes zum Laufen brachten. Sie hatten nicht nur ihr gesamtes Teamwork verbessert, sondern auch neue Combos erschaffen und neue Techniken erlernt. Einen Schritt trat sie zurück. Die Spieler, die sie vor einigen Tagen noch so dominiert hatten, wurden von ihnen niedergemäht, als wären sie nichts als Staub. Die Generation der Wunder waren Monster und Meister ihres Faches. Talente und Experten in einem. Sie würde wohl noch einmal nach Japan gehen nur um sie wieder spielen zu sehen. Sie fragte sich, was sie erschaffen hatte. Nein, nicht sie. Die Generation der Wunder wäre auch ohne sie so stark geworden. Die Generation der Wunder, wurde während dieses Trainings neugeboren, ihre Fähigkeiten waren gewachsen und die Tür zu ihrem Reich hatte sich erneut geschlossen. Kagami wusste noch nicht, dass er sie erst wieder einholen müsste, um ein ernster Gegner für sie zu sein. ~ Loser und Unwissende „Ihr wart so langsam wie Weinbergschnecken! Wisst ihr eigentlich wie gelangweilt ich war? Ihr hättet euch wirklich beeilen können, okay?! Dramatik ist ja schön und gut, aber das hilft mir auch nicht.“, meinte Daiki aufgebracht. „Daikicchi-“ „Ich bin noch nicht fertig! Was sollte eigentlich der ganze Mist mit Kagami, he Tetsu?! Und mit Kasamatsu, Himuro und Takao? Ihr hättet mal an mich denken können! Akashi hat ja gleich drei abbekommen! Und ich? Mir blieb nur Sakurai, der sich andauernd entschuldigt und Wakamatsu wollte nichts mit mir zu tun haben. Imayoshi hat mich wegen Momoi abgesetzt und das ist alles eure schuld!“ „Natürlich, Daiki-kun. Wir verstehen was du meinst.“ „Hey! Sei nicht so sarkastisch!“ „Das ist er keinesfalls Dai-chin.“ ~ Training: Doppelgänger Mit Hilfe des Trainings haben Aomine und Kise ein Kombinationsspiel erschaffen, indem Kise Aomines Fähigkeiten perfekt kopiert und als eine Art Doppelgänger des Asses spielt. „Wäre es nicht schön zwei Aomine zu haben?“ * Ich hoffe es ist nicht zu verwirrend wenn ich die Vornamen benutze. Sorry, dass ich momentan nicht auf eure Kommentare antworte, aber ich bin froh, dass ich es überhaupt schaffe die Kapitel hochzuladen. Daher: Ein allgemeiens Danke an alle Kommi -Schreiber :) Kapitel 13: 13tes Viertel: Dein Ernst? -------------------------------------- Tetsuya beobachtete seine Teammitglieder von der Bank aus. Sie waren nach dem Sommer gut in das Training gestartet, doch er machte sich sorgen wegen der Spiele gegen die Generation der Wunder. Kagami war nicht bereit, würde es vielleicht für eine ganze Weile nicht sein. Er schloss die Augen und seufzte. Es war indirekt seine Schuld wenn sie gegen Tōō verloren. Sie würden bereits morgen auf das Team treffen. Riko hatte seit Wochen alle Hände voll zu tun um ihr Team zu stählen. Heute gab es nur leichtes Training, damit sich ihr Muskelkater bis morgen linderte. Bis jetzt hatte sie nicht vor ihn im Spiel einzusetzen, weil er sein Misdirection nicht benutzen konnte. Sie war so besessen darauf Kagami und Kiyoshi in diesem Spiel einzusetzen, dass er nicht viel Hoffnung hatte sie davon zu überreden ihn von Anfang an spielen zu lassen. Aomine würde Kagami und Kiyoshi auseinander nehmen, da war er sich sicher. „Was ist los Kuroko?“ Der Spieler sah zu seinem Kapitän auf, auch die anderen Spieler verließen das Trainingsfeld, um an ihre Wasserflaschen zu gelangen und so ihr Leben nach dem kurzen, aber grausamen, Training zu retten. Kiyoshi sah ihn ebenfalls interessiert an und stellte sich neben seinen Freund. „Ich weiß nicht ob wir eine Chance gegen Daiki-kun haben.“ Kiyoshi verschluckte sich an seinem Wasser und starrte ihn mit geweiteten Augen an. „Wen?“ „Aomine Daiki-kun.“ Er konnte die geschockten Blicke seiner Kameraden spüren. Natürlich war es ungewöhnlich für ihn, jemanden beim Vornamen zu nennen, aber damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. „Seit wann nennst du ihn beim Vornamen?“, mischte sich nun auch Kagami ein und blickte ihn forsch an. Es gefiel ihm kein bisschen, dass sein Erzfeind wieder so vertraut mit Kuroko umging, auch bei den anderen der Generation war es nicht anders. „Schon länger.“ Noch eine Weile bedachten sie ihn mit einem ‚Spuks-schon-aus‘-Blick, doch selbst Rikos dunkle Aura brachte ihn nicht dazu mehr zusagen und sie beließen es dabei. Irgendetwas verheimlichte ihnen ihr Phantom Spieler und diese Tatsache beunruhigte das Team ungemein. Die Generation der Wunder hatte sich verändert, noch mehr als nach ihrem Spiel gegen das Team der Besten. Veränderung hieß nichts Gutes wenn man die Gegner der berüchtigten Generation war. „Gehen wir heute wieder zu Maji?“, fragte Kagami, um vom Thema abzulenken und sah das Phantom vor ihm hoffnungsvoll an. Kuroko nickte und ein Grinsen stahl sich auf die Lippen seines Lichts. Das Phantom verbrachte seit dem Sommer noch mehr Zeit mit der Generation der Wunder und so hatten sie bald einen ‚Kümmer-dich-um-deine-Teammitglieder‘-Tag einführen müssen, weil ihre Partner schon ziemlich angesäuert gewesen waren, sie überhaupt nichtmehr zu sehen. Aber auch der ‚Kümmer-dich-um-deine-Teammitglieder‘-Tag war nicht sehr vernehmlich von ihren Teammitgliedern aufgenommen worden. Ryōta war am nächsten Tag mit einigen blauen Flecken eingetrudelt gekommen, wie es von Kasamatsu zu erwarten war hatte er den ‚Verrat‘ seines Freundes nicht leicht hingenommen. Shintarō hatte der Angstschweiß auf der Stirn gelegen und er hatte die ganze Zeit unruhig hin und her gesehen, ein deutliches Zeichen, dass etwas ganz und gar nicht stimmte. Takao hatte ihm höchstwahrscheinlich jegliches Mittel verwehrt, mit dem er sein Horoskop ablesen konnte. Tetsuya hatte eine Weile mit dem wütenden Kagami aushalten müssen, da ihm aber so gut wie niemand lange böse sein konnte, hatte sich das schnell gelegt und sie hatten sich geeinigt. Nun trafen sie sich nicht nur einmal sondern zweimal in der Woche nach dem Training. Daiki, Atsushi und Seijuro hatten die wenigsten Probleme gehabt. Momoi wurde zwar im eigentlichen Sinne nicht als Mitglied der Generation der Wunder betrachtet, so schwer sie das am Anfang ihrer Mittelschulzeit auch getroffen hatte, sie war aber dennoch gerne bei ihnen gesehen. Abgesehen davon, traf sie sich vorwiegend mit Imayoshi – frisch Verliebte eben - und musste sich so lange ihr ‚Dai-chan‘ bei ihnen war, wenigstens keine Sorgen machen das er irgendeinen ‚Unsinn‘ anstellte - wie sie es sagen würde. Atsushi wohnte viel zu weit weg, um sie jeden Tag zu sehen blieb am Wochenende jedoch meistens in Tokyo, genauso wie Seijuro. Kaum waren sie in dem Fastfoodrestaurante angekommen, bestellte Kagami eine seiner riesen Portionen und sie ließen sich an ihrem Stammplatz nieder. Kagami begann von seinen Ferien zu erzählen und wie schrecklich es doch bei seiner Familie gewesen war. Seine Cousins hätten ihn ziemlich genervt. Tetsuya lächelte schwach, bei den klagen seines Freundes und dachte kurz an sein Training in Amerika. Sollte er Kagami alles erzählen, bevor er es von jemand anderem erfuhr? Plötzlich schob sich ein ihm bekanntes Gesicht in sein Gesichtsfeld und Kagami hörte aufzureden. Leicht kniffen sich seine Augen zusammen. „Was machst du hier?“, kam es grollend von Seirins Ass und er musterte den Spieler vor sich skeptisch. Sie bedeuteten nie etwas Gutes. Ein Grinsen machte sich auf dem Gesicht seines Gegenübers breit. „Ich bin nicht wegen dir hier.“, meinte er. Sein Kopf neigte sich in Kurokos Richtung. „Kazuya Hara-san“, meinte der Phantom Spieler monoton „Was macht ein Spieler der Kirisaki Daiichi hier?“ Ein leichtes Lachen entwich dem Spieler und er strich sich mit der Hand seinen langen Pony aus dem Gesicht. Starr und kalt blickte er auf Kuroko herab. „Ich warte auf eine Revenge, wir alle warten auf eine Revenge. Wir werden gegen euch Wunder spielen.“ Die Haare lösten sich von seiner Hand und fielen langsam wieder über seine Stirn, dann zog er die Hand weg. Seine Augen wurden wieder von dem Pony bedeckt. Er ließ seinen Pony wieder vor die Augen fallen und drückte sich einen Kaugummi zwischen die Lippen. Nach einem letzten Blick auf den Spieler, der ihn so zum Narren gehalten hatte, drehte er sich um und ging ohne weiteres aus dem Gebäude. Kagami sah dem Spieler mit hochgezogener Augenbraue hinterher und bemerkte dadurch nicht das beängstigende Grinsen, welches sich auf Tetsuyas Lippen bildete und nur kurzdarauf wiederverschwand. Die Heterochromen Augen glitzerten böse und ein hinterlistiges Grinsen machte sich auf seinen Zügen breit, während er seinen Blick in den Hinterkopf von Hanamya Makoto bohrte. Es würde wahrlich interessant werden. Er kannte zwar bereits die Überraschung, von welcher Hanamya gesprochen hatte, doch er war gespannt ob er ihnen wirklich helfen konnte. Wobei er zugeben musste die Überraschung passte wirklich zu ihnen. Ein leises Lachen entfloh seiner Kehle. Seine Generation würde sie niederstrecken. Kirisaki Daiichi hatte selbst sein Team in früheren Spielen verletzt und auch jedes andere. Sie würden dafür bezahlen. Die Idioten hatten sich ihr eigenes Grab geschaufelt. ~ Daiki trudelte als letztes von ihnen ein. Er hatte ein ähnliches Grinsen wie sie alle auf den Lippen. Die Generation sah mehr aus wie eine Gruppe von Dämonen als Basketballspieler, aber das taten sie ja eigentlich immer. „Wir nehmen ihren Vorschlag auf ein Spiel also an?“, fragte Daiki ungewöhnlich ruhig. Seijuro nickte nur. „Was haben wir zu verlieren?“ Der Blick des Asses wanderte über die Gesichter seiner Kameraden, er hatte diesen Blick schon lange nicht mehr bei ihnen gesehen. Sie alle hatten Grund genug um wütend auf Kirisaki Daiichi zu sein und das Team würde es spüren. „Hast du uns nur deshalb hergerufen?“, fragte Shintarō an Seijuro gewandt. Der Kapitän verkreuzte die Arme vor dem Brustkorb. „Nicht ganz.“, sofort wurden alle hellhörig. „Hanamya redete von einer Überraschung, ich möchte wissen ob ihr wisst wovon er spricht.“ Kurz blickten sich die Spieler untereinander an, ehe sich wieder alle Augen auf ihn richteten. „Du meinst er ist zu ihnen gegangen?“, fragte Ryōta interessiert. Seijuro nickte. „Dann schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe.“, meinte Atsushi murmelnd und lächelte leicht bei dem Gedanken. Er war mit ihnen nur über Handy verbunden, weil er viel zu weit von ihnen weg wohnte. Es war wirklich einfacher gewesen als sie alle noch in Tokyo gelebt hatten. Tetsuya lächelte. „Es wird ein sehr interessantes Spiel.“ Da sie erst spät am Abend zusammengekommen waren und alle einen langen Tag hinter sich hatten, entschloss sich Seijuro sie nicht mit mehr Training zu ärgern. Sein Blick fiel auf Tetsuya, der sich bereits zu Shintarō und Daiki gewandt hatte. Sie hatten seit dem Entwickeln ihrer neuen Technik ‚Kontrolle‘ immer weiter daran gearbeitet. Er hatte noch mehr als sonst mit dem Schatten gearbeitet, auch wenn sie beide dafür fast jeden Tag eineinhalb Stunden hatten fahren müssen. Darüber konnte er sich nicht beschweren, schließlich war es von ihm nach Tokyo eigentlich drei Stunden weit. Sie hatten sich geeinigt sich auf halbem Weg zu treffen. Das war einfacher für sie beide. Tetsuya war für ihn nie ein so großes Rätsel gewesen wie für andere, aber je besser er den Schatten kennenlernte desto erstaunter war er von seiner Vielschichtigkeit. Es gab nur ein Problem bei der ganzen Sache. Er konnte nicht zulassen, dass sich Tetsuya auf diese Technik stützte. Sie war brillant und einfach, doch nur sie allein würde niemanden weiterbringen. Sie würde die Weiterentwicklung des Phantoms beeinträchtigen. „Tetsuya.“ Sein Name kam wie von selbst über Seijuros Lippen und er war verwundert wie gerne er den Namen inzwischen aussprach. Tetsuya blickte fragend zu ihm und kam dann auf ihn zu. Seijuro trat eng an ihn heran und umarmte ihn mit einer Hand. Sein Mund streifte leicht Tetsuyas Ohr. „Tust du mir einen Gefallen, Tetsuya?“, flüsterte er. Es gab keinen Grund für die anderen alles zu erfahren, außerdem genoss er die eifersüchtigen Blicke und – Nun wie sollte man es sagen? – die gesamte Situation. Aus den Augenwinkeln blickte Tetsuya ihn an, leichtes Interesse lag in seinem Blick. „Was soll ich tun?“ Seijuros Grinsen weitete sich. Mit hochgezogener Augenbraue sah Shintarō dem Gespräch zu. Seijuros Blick beunruhigte ihn. Seine aufgerissenen Augen bedeuteten nie etwas Gutes, erstrecht nicht wenn Tetsuya mit in die Sache verwickelt war. Seijuro war vielleicht böse, aber zusammen mit Tetsuya war er ‚das Böse‘. Außerdem war es immer seltsam die beiden so zusehen. Für seinen Geschmack hatte sich ihre Freundschaft viel zu sehr intensiviert. Tetsuya drehte sich wieder von seinem Kapitän weg und ging schnellen Schrittes auf Shintarō und Daiki zu, die in eine ähnliche Richtung wie er mussten. Seijuro starrte ihnen nach, wobei sein eigentliches Augenmerk wohl doch nur auf Tetsuya lag. Shintarō war sich sicher, es würde in Zukunft einige Probleme in ihrem Team geben und das nicht, weil sie zu stark waren. Tetsuya hatte sie alle komplett in seinen Bann gezogen, ob er es wollte oder nicht. Kise schob die Lippe leicht nach vorne. Er wollte wissen über was die beiden geredet hatten und er war sicher, es war nicht nur er der neugierig war. Es war eine Schande, dass sie so weit voneinander weg wohnten. Daiki bekam so schon genug Vorzüge von Tetsuya. Eine Wohngemeinschaft wäre wohl bei ihnen wirklich spannend geworden, aber ihre Schulen lagen nicht alle nahe beieinander. Bei genauerem hinsehen würde bei dieser Gemeinschaft aber nur Seijuro und Atsushi raus fallen, also wäre es möglicherweise gar keine schlechte Idee. Zwei Rivalen weniger. Er würde es sich auf jeden Fall im Hinterkopf behalten. Atsushi gefiel das alles nicht. Er war kaum bei Treffen da und sah sie vergleichsweise selten. Er verbrachte zwar seine Wochenenden meistens in Tokyo, aber ihm reichte diese Dosis an Tetsuya nicht wirklich. Andererseits würde er Yōsen niemals verlassen. Er kappte die Verbindung, nachdem er sich von allen verabschiedet hatte. Daiki, Shintarō und Tetsuya lebten in Tokyo und daher trafen sie sich immer in der Metropole. Für Kise war es auch nur ein kurzer weg, wenn man es mit Seijuros und Atsushis Weg verglich. Dann gab es da noch ihre Vergangenheit, die sie immer wieder nach Tokyo führte. Teikō fühlte sich weit entfernt an und doch hatte diese Schule sie geprägt, zu dem gemacht was sie waren. „Ihr habt morgen ein Spiel gegeneinander.“ Es war mehr eine Feststellung, als eine Frage von Shintarō. Die Termine waren schließlich bereits vor einer Woche herausgegeben worden und die Generation wusste immer über ihre Spiele Bescheid. Die Aufmerksamkeit der beiden legte sich auf ihn und er sprach weiter. „Was habt ihr vor? Wie viel werdet ihr zeigen?“ Eine ganze Weile blieb es still zwischen ihnen. Daiki hatte sich keine Gedanken darüber gemacht, es gab nichts worüber er sich Gedanken machen musste. Er würde einfach alles geben, wie er es gewohnt war. Tetsuya antwortete nach kurzem Überlegen. „Ich muss Riko erst überreden, damit sie mich mitspielen lässt, sie glaubt immer noch Tōō wäre jetzt ein unüberwindbares Hindernis.“ „Das waren wir beim letzten Spiel auch noch, Tetsu.“ Shintarō sah ein kurzes verärgertes Blitzen in Tetsuyas Augen, doch es verschwand schnell wieder. Ein leichtes Lächeln machte sich auf seinen Lippen breit. Der Phantom Spieler zeigte seine Emotionen seit ihrem gemeinsame Training offener in ihrer Umgebung und er fühlte sich gut dabei zu wissen einer der Glücklichen zu sein, welche sie jeden Tag zusehen bekamen. Tetsuya war für sie etwas zwischen persönlichem Apokalyptischen Reiter und Schutzengel. Er war die Quelle ihrer neuen Stärke und die Säule ihrer alten Macht, das Band ihrer Freundschaft. Vielleicht war da auch noch mehr. Eigentlich war er sich ziemlich sicher, dass da noch mehr gab. Er fragte sich wie lange es so bleiben würde wie jetzt. Sie wollten stärker werden, dass war von vorneherein klar gewesen, doch sie hatten ein neues Ziel. Es war der letzte Tag ihres Sommertrainings gewesen, an dem sie ihre Ziele festgelegt hatten. Sie würden die Spitze erklimmen, die besten werden. Nicht in Tokyo, nicht in Asien. Auf der gesamten Welt. Es war ein großes Ziel, aber sie durften so gut wie alles, also warum nicht Größenwahnsinnig werden? Sie hatten grade erst begonnen. „Wir sehen uns morgen.“ Kuroko lächelte und nickte. „Du darfst gespannt sein, wie das Spiel wird Shintarō-kun.“ Der Vize-Kapitän erwiderte das Lächeln. Wenn Tetsuya so etwas sagte, konnte es nur stimmen und bei den beiden Spielern vor ihm hatte er sowieso keinen Grund nicht gespannt zu sein. Ihr Schatten war immer gut für Überraschungen und die Generation der Wunder hatte noch längst nicht alle neuen Techniken gezeigt. Daiki hob die Hand zum Abschied und legte sie dann um Tetsuyas Schulter, um ihn mit zu ziehen. Zufrieden bemerkte er aus den Augenwinkeln das wütende Funkeln in Shintarōs Augen und drehte seinen Kopf leicht in seine Richtung. Er warf ihm ein Grinsen zu und bemerkte amüsiert, wie eine seiner Augenbrauen zuckte. Tetsuya entging Daikis Gesichtsausdruck nicht und er sah ihn skeptisch an. Stumm liefen sie den restlichen Weg. Nur kurz darauf standen sie vor Tetsuyas Haus und er drehte sich zu Daiki um, eine Augenbraue in die Höhe gezogen. Seufzend schloss Tetsuya die Tür auf und drehte sich dann doch noch einmal um, nur um Aomine zu sehen, der unschuldig vor ihm stand. „Du hättest mir gleich sagen sollen, dass du mit möchtest Daiki-kun.“ Er zuckte wie gewohnt mit den Schultern. „Möglich. Wir spielen auf eurem Boden, also wäre es dämlich noch einmal zurück zufahren nur um morgen wieder hierher zu kommen.“ Tetsuya seufzte. Ehrlich gesagt hatte er keine Lust seinen Freund erst davon überreden zu müssen nachhause zu gehen, es war ein langer Tag gewesen. Ein Gähnen entfloh ihm. Daiki war so stur wie er selbst. Unerwartet spürte er plötzlich zwei Arme um seine Taille und wurde hochgehoben. „Komm schon Tetsu, du lässt mich sowieso nicht draußen stehen.“, meinte Daiki leicht lachend. Tetsuya krallte sich in seine Schulter und grollte leise, was das Ass wieder zum Lachen brachte. Tetsuya immer noch über seiner Schulter tragend ging Daiki zielstrebig in die Küche auf den Kühlschrank zu. Skeptisch drehte sich Tetsuya mit gerunzelter Stirn leicht um. Der gebräunte blickte leicht zur Seite und grinste. „Ich hatte noch nichts zu essen.“ Daiki ließ ihn wieder auf den Boden und musterte ihn eine Weile. Es war deutlich zu sehen wie beleidigt sein Partner war. Er lachte und wuschelte ihm durch das Haar, nur um ihn noch mehr zu nerven. Er liebte es das wieder tun zu können. „Komm schon Tetsu.“ Tetsuya konnte sich ein Augenrollen nicht verkneifen, dann wand er sich dem Kühlschrank zu und suchte darin nach etwas was sein Partner auch essen würde. Daiki war ziemlich schnäubisch was essen anging. Nachdem er sich den Inhalt des Kühlschranks angesehen hatte stellte er zufrieden fest, dass sie noch Nudeln und Fisch hatten. „Yaki Udon°?“, fragte Daiki und beäugte das Essen vor ihm hungrig. Kuroko konnte sich bei der Begeisterung seines Freundes ein Lachen nicht verkneifen. Daiki liebte das Meer und Gerichte mit Fisch und Garnelen. Daiki lief es in Schauern den Rücken herunter, als er das Lachen hörte und trat einen Schritt zurück. Er spürte sein Herz rasen. Tetsuya hatte das letzte Mal bei Seirins Sieg gegen Rakuzan so gelacht. Er hätte nicht gedacht, dass es Tetsuya so glücklich machte wenn er sich freute. Daiki ließ sich an dem Esstisch nieder und beobachtete seinen Partner stumm dabei, wie er Geschirr herausholte und das Essen vorbereitete. Kise hatte ihm von diesem Gefühl erzählt, aber er wollte es nicht spüren. Es würde alles wieder zerstören. Er riss seinen Blick von seinem Partner los und konzentrierte sich auf die Umgebung. Er war schon viel zu lange nicht mehr hier gewesen. Sie hatten sich die ganze Zeit immer zusammen mit den anderen getroffen. Es war ungewöhnlich Tetsuya mit den anderen teilen zu müssen. Er war immer sein bester Freund gewesen und jetzt schienen viel zu viele um die Gunst des Phantoms zu werben. Es nervte ihn mehr, als er jemals zugeben würde. Er legte sein Kinn auf die Tischplatte, er hatte kläglich versagt sich von seinem Partner abzulenken. „Ich freue mich auf das Spiel morgen.“, meinte er, als Tetsuya ihm das dampfende Essen vor die Nase stellte. Er setzte sich vor ihn und lächelte sachte. „Ich auch Daiki-kun.“ Es war eine Lüge. Daiki hatte Angst vor dem Spiel. Seirin waren die Gejagten gewesen und komplett zerstört worden, doch er kannte ihre neue Waffe bevor das Team sie selbst kannte. Würde Kuroko das Feld von Beginn an betreten würde Tōō womöglich verlieren. Es sei denn Seijuro hatte mit Tetsuya darüber geredet. ~ Tetsuyas Zimmer hatte sich seit Daikis letztem Besuch vor fast zwei Jahren nicht verändert. Er stellte seine Sporttasche in eine Ecke. Tetsuya verschwand nach einem kurzen Blick auf ihn im Bad. Auf der Fensterbank standen zwei Bilder von zwei Teams, die er nur zu gut kannte. Eines davon war von Seirin. Kagami stand direkt neben Kuroko und wuschelte ihm lachend durch die Haare. Vor wenigen Wochen wäre Daiki noch neidisch gewesen, wenn er Tetsuya und Kagami so vertraut gesehen hätte. Jetzt war er es nicht mehr. Kagami konnte ihn nicht ersetzen und egal wie wichtig Seirins Ass dem Schatten war, die Generation der Wunder waren wichtiger, Daiki war wichtiger. Das zweite Bild zeigte die Generation. Es war ein Bild aus ihrem zweiten Jahr, aus dem Besten. Haisaki hatte ihre Gruppe damals grade verlassen und Kise war ein offizielles Mitglied der Generation der Wunder geworden. Er legte sich gähnend auf das Bett und rollte sich in der Seitenlage zusammen. Müde schloss er die Augen und atmete tief ein. Jetzt fehlte nur noch Tetsuya. Es fehlte nur noch sein Partner den er in die Arme schließen konnte. „Daiki-kun verschwinde aus meinem Bett.“ Er blinzelte und blickte verwirrt zu Tetsuya auf, der sich bereits seinem Kleiderschrank zugewendet hatte. Sein Partner hatte ihn noch nie aus seinem Bett herausgeschmissen. Zugegebenermaßen war er auch immer sofort eingeschlafen, bevor irgendjemand etwas sagen konnte. „Wieso?“ Kurz warf ihm sein Partner einen Blick über die Schulter. Daiki kannte diesen Blick. Jeder kannte diesen Blick. Es war der ‚Du-weißt-warum‘-Blick. Daiki setzte sich leicht auf und sah an sich herunter. Er zog eine Augenbraue in die Höhe. Ein Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit. „Nicht dein Ernst Tetsu?“ Tetsuya hatte gelinde gesagt einen Putzfimmel, jedenfalls wenn es um sein Zimmerging. Er hasste es wenn jemand mit Straßenklamotten in seinem Bett lag. Er bekam keine Antwort von seinem Partner, der immer noch in seinem Schrank herum wühlte. Allerdings konnte er bereits die verärgerte Aura spüren. Das Grinsen wich nicht von seinem Gesicht. „Was soll ich denn sonst anziehen?“, fragte er lachend, „Deine Klamotten?“ Sein Kopf flog leicht nachhinten, als ein Hemd und eine Hose in seinem Gesicht landeten. Er kannte die beiden Klamotten. Kein Wunder, dass er sie seit über zwei Jahren nicht mehr gefunden hatte. Ein Schmunzeln bildete sich auf seinem Gesicht. „Ich hätte nicht gedacht, dass du sie aufhebst. Schließlich hast du mich gehasst.“ Tetsuya hatte den Schrank geschlossen und stand mit dem Rücken daran gelehnt. „Ich habe dich nicht gehasst.“ Daiki musterte ihn. Er hatte nicht vorgehabt wieder auf dieses Thema zukommen, aber irgendwie riss es sie alle immer wieder in die Vergangenheit. Es hatte zu sehr wehgetan, als dass sie es einfach vergessen könnten. Und nun kam es ihnen allen auch noch so vor, als würden sie wieder gradewegs in ihren Untergang reiten. Er wollte sich darüber keine Gedanken mehr machen, er wollte Basketball einfach nur genießen. Tetsuya wusste woran er dachte. Sie würden morgen gegeneinander Spielen und dort würde sich zeigen, wie stark sie geworden waren. Wie gefährlich. „Lass uns schlafen. Der Tag morgen wird lange genug.“, meinte Tetsuya und lächelte schwach. Daiki nickte und stand nun endlich von dem Bett auf, um sich seine Schlafsachen anzuziehen. Es war immer noch ziemlich war. Die Sommerwärme hielt sich dieses Jahr ungewöhnlich lange und so verzichtete er auf ein Oberteil. Er ließ sich sofort wieder in das weiche Bett fallen und seufzte. „Ein anstrengender Tag?“ Daiki murrte nur etwas in das Kissen. Allzu anstrengend war der Tag nun wirklich nicht gewesen. Seijuro hatte sie schließlich nicht zum Training gezwungen und da konnten sie von Glück reden. Tetsuya bedachte Daiki noch eine Weile, bis er sich entschloss sich neben ihn zu legen. Morgen hatten sie ein Spiel gegeneinander und sie würden all ihre Kräfte brauchen. Kaum hatte sich der Kleinere hingelegt schlossen sich zwei Arme um seine Hüfte und zogen ihn an den Brustkorb des Asses. Kuroko seufzte. Egal wie es schien, er wurde innerlich durch die Zuneigung seiner Teamkameraden auch aufgewühlt. Von Kise und Daiki war er es gewöhnt gewesen, aber auch die anderen schienen ihn nicht mehr aus den Augen zu lassen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl gesehen zu werden. Aber es kam nie etwas Gutes dabei heraus wenn man von mehreren Leuten so gesehen wurde. Er wollte diese Zuneigung nicht und doch sehnte er sich danach. Angezogen wie die Motte vom Licht. Er presste seinen Kopf an sein Gegenüber und kuschelte sich an ihn. Er konnte die Muskeln spüren und den Atem. Daikis Herzschlag rang in seinem Ohr laut wieder. Nie wieder durfte er ihn verlieren, nie wieder sie alle. Daiki erzitterte, als er die kalten Hände plötzlich an seinem Rücken spürte. Feingliedrige Finger strichen über seinen Rücken. Sein Blick viel auf Tetsuya, der sich an ihn presste. Ein schmunzeln bildete sich auf seinem Gesicht. Oh nein, Kagami konnte ihn nicht ersetzen. ~ Loser und Unwissende „Was machst du denn hier Pony?“, fragte Kagami grinsend. „Nenn mich nicht so! Außerdem bin ich nicht wegen dir hier.“, meinte er zischend. Sein Kopf neigte sich wieder in Kurokos Richtung. „Kennen wir uns?“ * °Yaki Udon (jap.: 焼うどん) sind dicke weiße Nudeln, die mit einer speziellen Sauce, Fisch oder Fleisch und Gemüse angebraten werden. Das Gericht kann schnell und einfach zubereitet. Jetzt kommt so langsam die Liebe mit ins Spiel und irgendwie fällt mir für Loser und Unwissende nichts mehr gutes ein D: Kapitel 14: 14tes Viertel: Du wirst es sehen... ----------------------------------------------- Daiki lehnte seinen Hinterkopf an die Wand. Er hörte Momoi nur halb zu, während sie ihn für sein Zuspätkommen tadelte. Sonst war er nie so früh, sie konnte froh darüber sein. Außerdem war Tetsuya auch zuspätgekommen, nicht das sie etwas davon wusste. Zugegebener Maßen war er selbst schuld. Er hatte weder große Lust verspürt aufzustehen, noch seinen Partner loszulassen. Er liebte es ihn im Arm zu halten und das Bett war so gemütlich gewesen, nicht so wie das Regenwetter draußen. Schlussendlich war er nur aufgestanden, weil Tetsuya ihn mit einem ‚Genialen Spiel‘ geködert hatte. Seine Liebe zu Basketball dominierte nun mal doch sein Herz. Er seufzte und stützte sich mit seinem Ellenbogen auf seinem Bein ab. Sein Team wusste noch nicht was sie zu erwarten hatten falls Tetsuya eingewechselt werden würde. Es lief ihm eiskalt den Rücken herunter. Tetsuya konnte als Schatten spielen, aber er war kein Schatten mehr. Seine Fähigkeiten hatten einen erstaunlichen Schub bekommen. Er hatte Angst gegen ihn zu verlieren und gleichzeitig reizte es ihn ungemein. Ein unbeschreibliches Gefühl. Er begriff endlich was Midorima ihnen bereits in ihren Teikō Tagen prophezeit hatte. Tetsuyas Talent würde zu einer überaus erschreckenden Fähigkeit werden. Wann war es das letzte Mal vorgekommen, dass er sich vor irgendjemandem bei einem Basketballspiel gefürchtet hatte? Die Spiele gegen Kagami waren immer anders gewesen, Kagami hatte ihn nie in einem Eins-zu-Eins Spiel schlagen können. Tetsuya würde es können, Daiki war sich sicher. Langsam stand er auf und streckte sich. Er war müde, aber mit Sicherheit würde die Müdigkeit vergehen wenn er auf dem Platz stand. Sie musste vergehen. Er griff in seine Sporttasche und zog langsam die Kleidung heraus. Er erstarrte. Die Träger glichen zwar den normalen Tōō Farben, der Rest war jedoch weiß. Er blickte hektisch auf. Satsukis Gesichtszüge waren entgleist und ihr Mund zu einem stummen Schrei weit aufgerissen. Seine Teammitglieder waren ungewöhnlich still. Eigentlich interessierte es ihn nicht was andere Leute über ihn dachten, mit einigen wenigen Ausnahmen. Das hier würde aber so viele Fragen aufwerfen, die er ganz sicher nicht beantworten wollte. Es würde ihn also zwangsweise interessieren müssen was seine Teamkollegen dachten. „Ist das...Ist das…“ Satsuki hatte ihre Sprache wiedergefunden, zumindest teilweise, doch bevor sie einen gescheiten Satz herausbringen konnte hatte Daiki das Trikot wieder in die Tasche gesteckt und war damit aus der Umkleide geflüchtet. ~ Seirin war mehr als Aufgeregt. Kagami hatte schon lange nicht mehr gegen Aomine gespielt und das letzte Spiel gegen Tōō war nicht ihr bestes gewesen. Tetsuya spürte ebenfalls die Aufregung, er würde seine neuen Fähigkeiten endlich in einem richtigen Spiel anwenden können. Es würde ein ganz anders Gefühl sein, ohne Seijuro gegen Daiki zu spielen. Daiki kannte ihn gut, genauso wie er ihn gut kannte. Es war eine seltsame Freude die ihn erfasste, wenn er an das Spiel dachte. Er hatte sich schon oft auf ein Spiel gefreut, aber nie so. Den Kopf schüttelnd öffnete er seine Sporttasche und verharrte urplötzlich. Unschlüssig blieb er davor hocken. „Hey, Kuroko! Beeil dich!“ Kagami sah mit hochgezogener Augenbraue zu seinem Partner, der ihm keine Antwort gab. Kuroko schien ihn nicht einmal zu bemerken. Mit einem Schulterzucken entschloss sich der Spieler die Initiative zu ergreifen und riss die Sporttasche ohne Umschweife hoch. Kuroko sah ihn erschrocken an. Dem Hitzkopf entglitten alle Gesichtszüge und er starrte auf das Trikot vor sich. Die anderen Spieler von Seirin blickten nicht minder überrascht zu dem Kleidungsstück in seiner Hand. „Ist-Ist das Aomines?“, stammelte Kagami, ehe das Trikot aus seiner Hand gerissen wurde. Verwirrt blickte er nach rechts. Eine Tasche flog quer durch seine Sicht und landete in den Händen seines Partners, der genauso verwirrt wie er auf die neue Person im Raum sah. Daiki war schneller wieder verschwunden, als irgendjemand etwas sagen konnte. Momoi blieb zurück. Alle Augen richteten sich auf sie, doch sie hob abwehrend die Hände. Kagamis Blick fiel noch verwirrter als vorher auf Kuroko, der die Andeutung eines Schmunzelns auf den Lippen trug. In ihren Teikō Tagen war es oft passiert, dass sie ihre Sporttaschen vertauscht hatten. Dort war es nur nie aufgefallen. Es war ein einfacher Nachteil, wenn man die gleichen Sporttaschen besaß. Er hatte die Schamesröte in Daikis Gesicht gesehen und es war selbst in Teikō nicht oft vorgekommen ihn mit solchen Gefühlen zu sehen. Die ganze Situation musste ihm schon wirklich peinlich gewesen sein. Tetsuyas Blick glitt zu Momoi und Kagami, er würde sich wohl irgendwie rausreden müssen. Er lächelte. Kagami und Momoi waren davon leicht erschüttert. Natürlich, grade Momoi wusste wie leicht Daiki ihm Gefühle entlocken konnte, ihn so leicht zum Lächeln zubringen war nach Teikō jedoch selten geworden. Es kam immer öfter vor, dass Tetsuya lächelte. Er selbst wusste wie viel öfter er glücklich war. An diesem Tag war er bereits mit einem Lächeln aufgewacht. Er hatte sogar gelacht und er lachte nie, außer bei Basketballspielen. Daiki hatte sich morgens mehr als kindisch verhalten, aber das war es auch was Tetsuya immer an ihm geschätzt hatte, mehr als alles andere. Daiki hatte immer gelacht, hatte ihn immer aufmuntern können. ~ Hyūga gefiel die Teamaufstellung nicht. Er verstand zwar wieso Riko nicht vorhatte Kuroko einzusetzen. Wenn ihr Phantomspieler aber so darauf plädierte eingesetzt zu werden musste er irgendeinen Plan haben und eine Ahnung wie das Spiel laufen würde. Er seufzte. Eine Hand legte sich auf seine Schulter und Kiyoshi blickte ihn grinsend an. „Riko weiß was sie tut. Sieh es positiv! Imayoshi ist nicht mehr da.“ Es war natürlich wahr. Sie hatten ohne Imayoshi ein Problem weniger, wenn nicht sogar zwei da ein anderer Spieler des dritten Jahres auch gegangen war. Die beiden neuen Spieler von Tōō waren jedoch auch nicht der schlechteste Neuzugang und würden ihnen einige Probleme bereiten. Kiyoshi machte ihm auch etwas sorgen. Zwar konnte er wieder spielen, weil die Operation an seinem Bein unglaublich sauber von statten gegangen war, sein Bein sollte er jedoch noch nicht so lange belasten. Wakamatsu hatte einen herausragenden Kampfgeist entwickelt und jagte Aomine mindestens so stark wie Kagami hinterher. Er stand vielleicht nicht auf einer Höhe mit den beiden, doch er hatte sich sehr gesteigert. Natürlich war da noch Aomine selber. Sie wussten, dass sich die Generation der Wunder verändert hatte. Sie wussten aber nicht wie stark und das war ihr größtes Problem. „Das packen wir doch locker!“, meinte Kagami und schlug mit Kiyoshi ein. Hyūga seufzte noch einmal, was konnte schon schief gehen? Daiki war gelinde gesagt enttäuscht. Er hätte sich wirklich gerne Tetsuya von Anfang an im Spiel gewünscht. Sein Blick glitt von den Startspielern zu den Auswechselspielern, ein Grinsen formte sich auf seinen Lippen, als er den Blick in den Augen seines Partners sah. Auch als sie sich aufstellten schweifte sein Blick nicht von Tetsuya ab. Sein düsterer Blick hatte schon immer etwas Faszinierendes gehabt, er würde ihm einen Grund geben aufs Spielfeld zu treten, da konnte er sich sicher sein. Er fokussierte seinen Blick auf Kagami, der vor ihm stand. „Bereit?“, fragte Aomine neckend. „Die Frage sollte ich dir stellen!“ Der Pfiff des Schiedsrichters durchschnitt die Luft klar und Aomine sprang, als er eine Bewegung aus dem Augenwinkel ausmachte. Nur kurz vor Kagami ergriff er den Ball, den er mit voller Kraft in Seirins Hälfte passte. „Zu langsam.“ Kagamis Augen verengten sich. Wakamatsu war sofort zur Stelle und preschte mit dem Ball nach vorne. Sakurai stand vor Hyūga und eine ‚Entschuldigung‘ nach der anderen prasselte auf den armen Kapitän ein, der sich so gut es ging nicht davon ablenken ließ. Kasamatsu mogelte sich an Mitobe vorbei und sprang hoch zum Korb. Doch Kiyoshi hatte den hatte den Tōō Spieler nicht aus den Augen gelassen und blockte ihn noch kurz vor dem Korb ab. In der Luft traf er den Ball mit den Fingern. Da Wakamatsu den Ball bereits halb losgelassen hatte, konnte er ihn nicht mehr halten und der Ball schlug hinter ihm auf den Boden. Sie kamen gleichzeitig auf dem Boden auf, als sie plötzlich den Korb wackeln sahen. Ihre Augen weiteten sich und sie starrten sich für einige Sekunden an. Kagami konnte es nicht glauben. Aomine hatte grade noch vor ihm gestanden. Der Spieler hatte ihn innerhalb von Millisekunden mit einer gezielten Bewegung umgangen. Sein jetziger Block war völlig nutzlos gegen Aomine. Seine Schnelligkeit war herausragender als jemals zuvor. Nein, nicht nur war er schneller, auch agiler und stärker. Aomine und er trafen noch einige Male aufeinander, doch egal wie sehr er sich ansträngte er schien immer langsamer zu werden und nicht zu ihm aufzuholen. Das schlimmste war jedoch die Gewissheit, dass sich Aomine nicht einmal auf ihn konzentrierte. Sein Blick ging die ganze Zeit an ihm vorbei. Er spielte nicht richtig. Setzte wahrscheinlich nicht einmal seine ganze Kraft ein. Es war wie bei ihrem ersten Spiel gegeneinander. Kagami schüttelte den Kopf, er musste sich konzentrieren. Seirin lag weit im Rückstand, sie hatten bis jetzt nur elf Punkte erzielt, die meisten durch Dreier ihres Kapitäns. Der einzige Angriff der zu klappen schien. Es konnte so nicht weitergehen. Aomine kam wieder auf Kagami zu. Der Seirin Spieler konzentrierte sich auf seinen Gegner, er war schon oft genug an ihm vorbei gekommen, doch dieses Mal würde er es nicht schaffen. Kagami würde es nicht zulassen. Er hatte die Bewegung oft genug gesehen, er würde es nicht versauen. Dieses Mal nicht. Sie standen direkt voreinander. Er wusste wie Aomine vorgehen würde. Erst ein Dribbeln in die rechte, dann in die linke Hand. Rechts, dann links. Mit einer leichten Verschiebung des Abstands zwischen ihnen. Kagamis Augen weiteten sich leicht, als der Ball sich in einer rasenden Geschwindigkeit zwischen Aomines Händen hin und her bewegte. Der Ball schlug in der Mitte auf und flog nach oben, direkt vor ihre Gesichter. Es war seine Chance, das wusste Kagami, er würde nur die Hand ausstrecken müssen und der Ball vor ihm läge in seiner Hand. Aber er konnte nichts anderes tun, als auf ihn zu starren. Seine Hand zuckte, aber es war bereits zu spät. Eine Hand legte sich um den Ball und zog ihn praktisch vor seiner Nase herum, Aomine hatte ihn schon längst halb umrundet. Kagamis Augen folgten dem Ball und sein Körper drehte sich mit, doch er war zu langsam. Für jeden Schritt den er tat, lag Aomine drei vor ihm. Kagami hätte sich belügen können, aber wusste, er war kein Gegner mehr für Aomine. Riko lächelte grimmig. Aomine war nicht nur schneller geworden, er sah auch vor raus wie sich Kagami bewegte und was er vorhatte, worauf er sich konzentrierte. Das Ass wusste genau wie er reagierte, weil sie in gewisser Hinsicht gleich waren. Sie wollte es eigentlich nicht wahr haben, aber Aomine war im Taktischen Denken besser als sie anfangs geglaubt hatte. Sie unterschätzte die Generation der Wunder immer noch. Ryōta blickte seufzend auf das Feld. Tetsuya war noch immer nicht eingewechselt worden und das zweite Viertel war bereits um. Tōō führte mit einem riesen Punkte unterschied. Aomine hatte Kagami nieder gemäht wie nichts. Manchmal verstand er Riko nicht, er wusste auch nicht was genau sie zu erreichen versuchte. Merkte sie nicht, dass es aussichtslos war? Kasamatsu neben ihm sah ebenfalls griesgrämig auf das Spielfeld. Es sah ungeheuer schlecht aus für Seirin und das war nicht gut. Seit ihrem Sieg im Winter Cup hatten sie abgebaut. Im letzten Jahr waren sie ein Wunder gewesen, aber ein Wunder, das sich nur ein Jahr lang halten konnte würde zum Gespött werden. Seirin hatte es nicht verdient zum Gespött zu werden. „Ryōta?“ Nicht nur die Aufmerksamkeit des Models, sondern auch Kasamatsus und Takaos, legten sich auf Shintarō, der ebenfalls dem Spiel beiwohnte. „Daiki nimmt Kagami nicht ernst.“ Ryōta blickte auf das Spielfeld und seufzte. „Er wartet auf Tetsuyacchi.“ Kasamatsu und Takao sahen sich an und zucken dann die Schultern. Sie wussten natürlich noch nichts von der Veränderung des Schattens. „Glaubst du er hat Angst?“ Ryōta und Shintarō blickten sich lange an, ehe sich das Model wieder dem Feld zu wandte und sich an das Geländer lehnte. Er kaute auf seiner Unterlippe. Daiki hatte nie Angst gehabt, außer vielleicht vor Seijuro. Nach dem Spiel in Amerika gegen Seijuro und Tetsuya musste man aber wohl Angst haben. Sie waren alle schockiert gewesen. Aber wirkliche Angst? Genauer betrachtet konnte Daiki keine Angst haben. Wieso auch? Die Bedrohung war noch nicht einmal im Spiel. Nein, die Angst würde erst kommen, wenn Tetsuya auf dem Spielfeld stand. Ryōta war sich sicher. Daiki spürte bis jetzt nur den Druck Tetsuya aufs Spielfeld zu bringen. Den Druck endlich richtig spielen zu können. „Wieso sollte Aomine Angst haben?“, ertönte plötzlich eine Stimme hinter ihnen und sie erblickten Imayoshi, der interessiert auf sie zu kam. Natürlich war er gekommen, der ehemalige Kapitän war auch jetzt noch an Tōō interessiert und ein Spiel seiner Freundin würde er sicherlich auch nicht verpassen. ~ „Setzten sie mich im Spiel ein, Aida-san.“ Riko blickte Kuroko in die Augen. Sie ließen keinen Wiederspruch zu. Er hatte irgendetwas vor, dass wusste sie und seiner Pläne hatten immer geklappt. Sie gab sich geschlagen. Zwar hatte sie spezielle Pläne für das Spiel gehabt, aber mit Aomine in dieser Überstärke war es unmöglich für ihr Team ohne Kuroko zu gewinnen. Kiyoshi hätte sowieso nicht weiter spielen können, weil er sein Bein zu viel belastete. Daiki lehnte den Kopf an die Wand. Die Stimmen seiner Teamkollegen drangen nur gedämpft an seine Ohren. Es war nicht wehrt ihnen zuzuhören, was sollten sie auch schon groß sagen was er nicht selbst wusste? Sie waren dabei zu gewinnen, gegen ein Team das so keine Chance gegen sie hatte. Nichts worüber man stolz sein konnte. „Gut gemacht, Aomine.“, meinte Sakurai lächelnd. Aomine seufzte und fuhr sich durchs Haar. Eine Augenbraue in die Höhe ziehend blickte Sakurai ihm zu, als er aufstand. Sakurai hatte sich in der ganzen Zeit etwas verändert. Er entschuldigte sich zwar immer noch so oft wie früher, aber er war deutlich selbstbewusster geworden. „Sie werden ihn einwechseln.“ Sofort richteten sich alle Augenpaare auf Aomine. Es war ein Wunder das er sie überhaupt ansprach. „Was meinst du?“, fragte Wakamatsu nach einigen Sekunden skeptisch. Er hatte keine Ahnung wen Aomine meinte. „Tetsu.“ „Du vergisst, dass er völlig Machtlos in einem Spiel gegen uns ist.“ „Das glaubst du.“, meinte Aomine und lachte auf, leise fügte er hinzu, „Du hast nicht gesehen was ich gesehen habe.“ Sakurai musterte ihn interessiert, er stand nahe genug bei ihm, um den Satz noch zu verstehen. „Was ist im Sommer passiert?“, mischte sich nun Satsuki ein, die bis jetzt geschwiegen hatte. Es war schwer nicht zu bemerken, wie sich Daiki verändert hatte und er hatte ihr nie gesagt, was er im Sommer getan hatte. Es war also eine logische Schlussfolgerung danach zu fragen, erstrecht nachdem er seine Tasche mit Tetsuyas vertauscht hatte. Stumm blickte Daiki sie an. Was genau passiert war konnte er nicht erklären, man musste es sehen um es verstehen zu können. Hätte sie ihm überhaut geklaubt, wenn er ihr gesagt hätte Seijuro und Tetsuya hätten den Rest der Generation ganz alleine Blatt gemacht? Eine Seite der Veränderung hatten sie alle schon bemerkt, die Generation traf sich wieder. Eine Begebenheit, die alle unruhig gemacht hatte, wie er wusste. „Du wirst es sehen, Satsuki.“ Ein leichtes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Satsuki zog eine Augenbraue empor. „Wakamatsu?“, sein Kapitän sah ihn skeptisch musternd an, „Glaubst du, du kommst mit Kagami klar?“ Überrumpelt starrte Wakamatsu ihn an. Er hatte lange trainiert, aber ob er so gut war wie Kagami war fraglich. „Was willst du damit sagen, Aomine?“, mischte sich zu guter Letzt auch noch ihr Trainer Harasawa ein. Die anderen beiden Neuzugänge blieben stumm und beäugten sie nur interessiert. „Ich werde mit Tetsu beschäftigt sein.“ ~ Daikis und Tetsuyas Blicke trafen sich bereits als sie vor das Publikum traten. Von ihren Kameraden blieb die Spannung nicht unbemerkt. Fast konnte Tōō ihr Ass die Zähne fletschen sehen. Was auch immer im Sommer passiert war, sie hatten etwas Angst vor der Auswirkung. Daiki spürte wie sein Herz immer schneller schlug und das Adrenalin seine Adern zum pulsieren brachte. Alles was noch da war, war Tetsuya vor ihm. Es war eine Vorstufe zur Zone, die er bereits unabsichtlich betreten hatte. Wie hätte er sich auch nicht zu stark auf ihn konzentrieren können? Nach allem war sein Partner der einzige ernstzunehmende Gegner auf dem Feld. Seijuro hatte mit Tetsuya irgendetwas besprochen und man konnte bei den beiden nie sagen was sie vorhatten, aber er kannte sie gut genug um sagen zu können: Ihr Kapitän hatte irgendetwas verboten. Das war einerseits schlecht und andererseits gut. Gut, weil Tetsuya irgendeine Fähigkeit nicht einsetzen konnte und das war aller Wahrscheinlichkeit halber ‚Kontrolle‘. Schlecht, weil Tetsuya irgendetwas aus dem Ärmel zaubern würde, mit dem er nicht rechnen würde. „Ich dachte du kommst gar nicht mehr.“ Auf Tetsuyas Mund machte sich ein Lächeln breit. „Entschuldigung, Daiki-kun.“ Daiki legte den Kopf leicht schief. Ein fragender Laut entfloh seinen Lippen. Der Schiedsrichter pfiff zum Spielbeginn. Alle Augen folgten dem Ball als er hoch in die Luft flog. Mit der Ausnahme zweier blauer Augenpaar. Sie mussten den Ball nicht sehen um zu wissen wo er war. Wakamatsu und Kagami sprangen in die Höhe. Der Ball landete zu Seirins Glück klar in Kagamis Hand, doch Wakamatsu gab nicht so schnell auf. Mit einem Sprung zur Seite streifte er den Ball leicht mit der Hand und brachte ihn mit einer gezielten Drehung seines Handgelenks in seinen Besitz. In einer schnellen Bewegung dribbelte er den Ball nach vorne. Seien Augen weiteten sich als er plötzlich in die Leere griff. Aus dem Augenwinkel erblickte er einen hellblauen Fleck. Mit einer schnellen Umdrehung versuchte er noch nach dem Spieler zu greifen, doch Kuroko war bereits weit von ihm weg. Daiki musste nicht nachdenken, um seine weiteren Aktionen zu planen. Er hatte gewusst wie Tetsuya vorgehen würde. Wakamatsu hatte sich sicher gefühlt, so wie er bei seinem ersten Spiel gegen Seijuro und Tetsuya. Wakamatsu hatte nicht damit gerechnet. Er tauchte direkt hinter Tetsuya auf und griff mit der Hand nach dem Ball, während er sich halb um ihn drehte. Ihre Augen trafen sich kurz, herausfordernd sahen sie sich an. Plötzlich spürte Daiki einen leichten Druck an dem Ball, den er bereits in seinen Besitz gebracht hatte. Er drehte seine Hand in eine andere Richtung, um das Gewicht des Balls zu verlagern, doch seine Finger wurden von der Wucht weg gedrückt. Mit einer ungeheuren Geschwindigkeit, flog ihn der Ball aus der Hand. Tetsuya grinste. Imayoshi starrte mit offenem Mund auf das Feld und er war wohl ganz sicher nicht der einzige. Aomine und Kuroko waren in laufend wechselndem Ballbesitzt. Keiner der beiden hatte ihn mindestens eine Sekunde in der Hand. Niemand von ihnen schien die Überhand zu gewinnen. Sein Blick schweifte zu den anderen. Ryōta und Shintarō sahen nicht sehr erstaunt aus und das erschreckte Imayoshi leicht, andererseits konnte er jetzt teilweise verstehen was sie gemeint hatten. Takao und Kasamatsu konnte so wenig wie er ihren Augen trauen. Sein Blick fiel zurück zu seinem ehemaligen Teammitglied. Es sah fast aus, als würden die beiden genau wissen wie der andere auf eine bestimmte Reaktion reagierte. Das an sich war jedoch nicht das erstaunlichste. Jeder Schritt und jeder Griff, jede Gewichtsverlagerung war präzise und schnell. Nicht das geringste Zögern. Sie sahen noch nicht einmal zum Ball, sondern in die Augen ihres Gegenübers. Momoi hatte ihm erzählt wie unzertrennlich Aomine und Kuroko gewesen waren und er hatte in den Spielen gegen Seirin diese Verbundenheit gesehen. Aomine hatte ihn nach ihrem ersten Spiel, indem Seirin verloren hatte, verteidigt. Aomine und Kuroko hatte sich damals schon so gut gekannt, dass sie in einem Spiel ihre Kenntnis über den anderen hatten ausnutzen können. Das hier war anders, eine völlig andere Stufe. Er wollte sich nicht vorstellen, wie es aussah wenn sie zusammen spielten. Sie trennten sich nicht voneinander. Man hätte fast sagen können sie klebten wie ein Knäul aneinander, doch das wäre eine zu ungraziöse Beschreibung gewesen. Es war nicht wie ein Tanz, wie man es vielleicht bei einem Kampf bezeichnen würde. Aber es kam schon sehr nahe an diese Vorstellung heran. Das dritte Viertel war erstaunlich, obwohl kein Tor fiel. Die meiste Zeit hängte sich der Ball bei Kuroko und Aomine fest oder wurde von Kagami oder Wakamatsu gestoppt. Tetsuya seufzte, als er die Blicke auf sich sah. Er war ihnen in der Tat eine Rechenschaft schuldig. Nachallem hatte er ihnen kein Wort gesagt. „Was zur Hölle war das?“, fragte Riko kreischend und fixierte ihn mit einem Todesblick. Sie war wüten. Er zwar nicht wirklich etwas dafür, dass sie ihn nicht eingewechselt hatte, aber irgendwohin musste die Wut ja. Kiyoshi wusste nicht genau was er dazu sagen sollte. Kuroko konnte mit Aomine mithalten. Mithalten verdammt nochmal, wie Kagami noch nicht einmal hatte mit ihm mithalten können. Nicht vor dem Sommer und erstrecht nicht danach. Es war völlig unerwartet und irgendwie glaubte er Kuroko hatte noch mehr vor. Hyūga konnte nicht ganz fassen was passiert war und wusste nicht an wem er seine Wut auslassen sollte Riko, Kuroko oder Kiyoshi. Kiyoshi kam nur in Frage, weil er immer seine Wut abbekam. Kagami ließ den Blick nicht mehr von Aomine. Der gebräunte Japaner hatte von Tetsuyas neuer Stärke gewusst, da war er sich sicher. Vielleicht war er neidisch auf Aomine, der begann ihm seinen Partner wieder weg zu nehmen. Aomines Augen hatten die ganze Zeit nicht ihn angesehen, sondern Kuroko. Als hätte er seine Gedanken gehört blickte Aomine auf. Starr blickten sie sich an, ehe sich auf den Lippen des Tōō Spielers ein herausforderndes Grinsen bildete. Als Kuroko in das Feld gegangen war, hatte sich die ganze Atmosphäre völlig geändert. Kagami hatte das bei der Generation der Wunder schon öfters erlebt, wenn sie angefangen hatten richtig zu spielen. Der größte Schock war etwas anderes gewesen. Kuroko roch nach nichts, er roch weder stark noch schwach. Aber dieses Mal hatte er nach etwas gerochen, nach etwas unglaublich starkem. Es gefiel ihm nicht. Das alles. Diese Kraft von der er nichts gewusst hatte und die Vertrautheit zwischen den beiden Spielern. Er schüttelte den Kopf. Er würde wieder stärker werden als Aomine, er musste stärker werden. Brauchte ihn Kuroko eigentlich noch? Kagami hatte sich nie darüber Gedanken gemacht. Er hatte die ganze Zeit ohne Kuroko überleben können, er hatte sich nicht fragen müssen ob sein Schatten ihn verlässt. Kuroko war immer ein Schatten gewesen. Sein Partner hätte nicht ohne ihn spielen können. Jetzt war es anders, Kuroko war selbst zum Licht geworden. Von Riko, die sich wieder beruhigt hatte, wurden sie zurück auf das Feld gescheucht. ~ Daiki stand augenblicklich wieder vor Tetsuya. Das Spiel machte ihm wirklich Spaß, so wie es ihm sein Partner prophezeit hatte. Es war lange her seitdem er das letzte Mal so gespielt hatte. Die Generation der Wunder und auch Kagami hatten ihn zwar dazu gebracht alles zu geben – genauso wie die Teams in Amerika-, aber nur Tetsuya konnte ihn so leicht durchschauen, nicht einmal Seijuro. „Lass es uns beenden, Daiki.“ Leicht weiteten sich seine Augen. Der Zusatz an seinen Namen fehlte und so überraschend es gekommen war, als Tetsuya ihn beim Vornamen genannt hatte war es jetzt auch der Fall. Er hörte einen Aufschlag neben ihm. Tetsuya war bereits mitten in der Bewegung. Es dauerte einen Herzschlag bis er sich zwingen konnte sich aus der Starre zu lösen. Mit einer schnellen Drehung seines Fußes sammelte er Schwung um sich schneller um zu drehen und Tetsuya einzuholen, doch der Phantomspieler schien meilenweit von ihm entfernt. Tetsuya stellte sich auf Position und warf. Daiki schoss nach vorne, konnte den Ball aber nichtmehr erhaschen. Die Audienz war still. Niemand wagte sich etwas zu sagen. Das Phantom hatte wirklich das Ass der Generation der Wunder umgangen, das Biest der Biester. Aomine stand unbeweglich da. Sein Herz hämmerte in seinen Ohren wieder. Er holte tief Luft. Seine Augen waren leicht geweitete. Seine Augen glitzerten wie die eines Raubtieres. Satsuki konnte ihren Mund nicht mehr schließen und so ging es höchstwahrscheinlich einigen Leuten. Ihr war klar, warum Daiki ihr gesagt hatte sie müsse es selbst sehen um zu verstehen. Sie hätte ihm wohl nicht geglaubt. Sie erinnerte sich klar an das Spiel vor einem Jahr, indem Kagami und Daiki das Spiel mit Hilfe von Zone ausgetragen hatten. Doch das hier wirkte anders. Daikis Aura dominierte eine animalische Note, er war ein klares Biest. Grausam, stark und schnell. Tetsuyas nicht. Seine Aura vermischte sich mit Daikis. Seine Aura wirkte kalt, flackerte kurz auf und verschwand dann wieder. Es war wie ein kalterschauer der über ihren Rückenglitt. Ein wahrer Geist, nichtweniger gefährlich als das Raubtier. Ryōta hatte mit allem gerechnet nur nicht damit. Er hatte geglaubt Zone würde die animalischen Fähigkeiten hervorholen. Er lag falsch. Zone war eine Fähigkeit bei der man nur auf seine Intuition achtete. Eine Fähigkeit mit der man so spielte wie man es tun würde, wenn es keine Grenzen gab. Sie zeigte die wahre Natur des Stils eines jeden Basketballspielers. Shintarō lächelte, es würde mit Sicherheit noch sehr interessant werden. Sie hatten grade erst angefangen. Riko presste die Lippen aufeinander. Sie hatte die ganze Zeit keine Ahnung gehabt wie sie Kuroko trainieren sollte und nun sagte man ihr die Generation der Wunder hatte es in drei Wochen geschafft ihn so zu trainieren, dass er Lichtjahre des Trainings von ihnen weg zu sein schien. ~ Loser und Unwissende „Tetsu-kun!“, Momoi sprang schreiend und heulend auf den Spieler, der am Boden saß. „Momoi-san…“ Sie schniefte und sah dann Kampf bereit in seine Augen. „Was hat Dai-chan dir angetan?“ Tetsuya legten den Kopf leicht schief und blinzelte. „Wenn er seine Hormone nicht unter Kontrolle hatte, bring ich ihn um.“ „Momoi-san, Daiki-kun steht auf groß busige Mädchen. Ich falle nicht unter diese Kategorie.“ „War das grade bedauern in deiner Stimme, Kuroko!“, schrie Kagami gereizt. * Ich hoffe ihr hattet ein Schönes Weihnachtsfest (wenn ihr Weihnachten feiert) und ich wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr. Bis jetzt sieht es zwar sehr nach AoKuro aus, die anderen kommen aber auch noch zu ihrem Zug. Kapitel 15: 15tes Viertel: Genauso viel Wert wie sie ---------------------------------------------------- Daikis Arm war länger als seiner. Er würde den Ball nicht mehr erhaschen können, doch er musste es versuchen. Wenn er ihn nur berühren konnte, würde er ihn aufhalten können. Er streckte seinen Arm und seine Finger noch mehr aus, doch seine Fingerspitze konnte den Ball einfach nicht berühren. Daiki ließ ihn nicht an den Ball. Um Tetsuya wegzudrängen ließ sich Daiki leicht nach hinten fallen, doch sein Gegenspieler ließ sich davon nicht beeindrucken. Er spürte Tetsuyas schweren Atem auf seiner Haut und wusste er hatte gewonnen. Ein leichtes Grinsen trat auf seine Lippen. Er warf den Ball. Tetsuya war zwar gut, aber seine Ausdauer zwang ihn immer noch in die Knie. Tetsuya biss die Zähne zusammen und kniff die Augen zu, als er sah wie der Ball im Korb landete. Er trat stolpernd einen Schritt zurück und verlagerte sein Gewicht nach vorne um nicht nach hinten um zu kippen. Sein Atem ging schwer und er musste einige Male schlucken. Sein Körper brannte vor Anstrengung. Er hatte verloren, Seirin hatte verloren. Schonwieder. Er blickte auf. Daiki stand noch immer vor ihm und starrte ihn an. Sie mochten zwar zur Generation der Wunder gehören und wieder miteinander spielen, doch sie waren immer noch Gegner. Es schmerzte immer noch so sehr zu verlieren. „Das nächste Mal gewinne ich.“, presste Tetsuya schnaufend hervor. Ein Grinsen bildete sich auf Daikis Gesicht. Er war nicht minder geschwitzt als Tetsuya, doch sein Atem ging nicht halb so schwer. „Tōō gewinnt 92 zu 91 gegen Seirin!“ Das Publikum jubelte und doch nicht nur für Tōō sondern auch für Seirin. Es war ein fantastisches Spiel gewesen und zu einem fantastischen Spiel gehörten immer zwei Teams. Man sah den Spielern deutlich an, wie erschöpft sie waren. Sie hatten bei weitem ein Lob verdient. Momoi verabschiedete sich nach dem Sieg schnell von ihren Jungs, schließlich hatte sie noch ein Date mit ihrem Freund. Dennoch drohte sie Daiki an, alles erklären zu müssen. Er seufzte. Wenn sie wüssten, dass Tetsuya nicht einmal die Hälfte seiner neuen Fähigkeiten eingesetzt hatte, würden sie sich nicht so freuen. Tetsuya hatte seinen neuen Wurf den Unpredictable Shot noch nicht eingesetzt, dafür hatte Daiki gesorgt. Tetsuyas neuer Wurf war nicht unähnlich zu seinem Formless Shot und so wusste er gut wie man ihn verhindern konnte. ~ Kagami ließ sich auf die Bank fallen, neben ihm saß Kuroko mit einem Tuch über dem Kopf. Sie waren alle recht niedergeschlagen. Aus den Augenwinkeln beobachtete er seinen Partner, dem der Schweiß immer noch in Strömen über den Körper lief. Er seufzte und legte dann eine Hand auf Kurokos Kopf, nach kurzem Überlegen zog er ihn an sich heran. Kuroko sah hoch. Seine Augen betrachteten ihn analysierend. Kagami wendete sein Gesicht schnell ab als er den Blick bemerkte. Leicht lächelte Kuroko. In der ersten Hälfte ihres Spiels hatten sie sich sehr an ihr erstes Spiel mit Tōō erinnert gefühlt. Sie waren so leicht zerstört worden. Riko würde sie die Hölle durchlaufen lassen, um sie wieder auf eine Stufe mit Tōō zu bekommen. Gemeinsam verließen sie die Umkleide. Am anderen Ende des Ganges erblickten sie Rakuzan, die wie sie wussten ein Spiel gegen eine eher unbekannte Schule austragen würden. Die Ungekrönten Könige begrüßten sich mit einem Nicken, doch Akashi blieb stehen und so tat es jeder der beiden Teams. Eine Weile starrten sich Tetsuya und Seijuro nur stumm an. „Es ist gut, dass du dich an meinen Befehl gehalten hast.“ Die Azur Augen senkten sich zu Boden. Ein leichtes Lächeln zerrte an Seijuros Lippen, doch er unterdrückte es. Er wand sich von Tetsuya an Kagami, der hinter seinem Partner stand. Seijuro trat einen Schritt vor, umrundete Tetsuya jedoch nicht. Seirin beobachtete ihn mit skeptischen Blicken. „Kagami Taiga.“, er stand nun direkt vor Tetsuya, ihre Wangen streiften sich, als er über seine Schulter zu Kagami blickte. „Ich hoffe du wirst wieder stärker.“ Ein Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht. Seine Hand linke Hand Strich durch Tetsuyas Haar und verharrte an seinem Hinterkopf. „Sonst kann ich dir nicht erlauben mein Eigentum zu behalten.“ Stille durch zog den Gang. Niemand wagte sich etwas zu sagen. Seijuros Augen glitzerten tückisch und ein listiges Grinsen hatte sich auf sein Gesicht geschlichen. Kagami lief es Eiskalt den Rücken herunter und er war bestimmt nicht der einzige, dem es so ging. Seijuro meinte seine Worte ernst. Er schmiegte seinen Kopf wie eine Katze an Tetsuya. „Sei, mach ihm nicht so eine Angst.“, ertönte plötzlich eine tiefere Stimme. Tōō stand nun auch endlich auf dem Flur, „ Er hat bestimmt schon Angst genug, nach diesem Spiel.“ Seijuro drehte sich leicht um, damit er Daiki ansehen konnte. Tetsuya ließ er nicht los, im Gegenteil, seine Hand zog ihn noch etwas näher an sich heran. Zufrieden bemerkte er wie Verärgerung in Daikis Augen aufblitzte. Ein summendes Geräusch entfloh seinen Lippen. „Es ist besser wenn er es jetzt weiß, als wenn ich es ihm sage wenn er ihn schon verloren hat“, seine Lippen formten sich zu einem zuckersüßen Lächeln, „Daiki.“ Daikis Augenbrauen verengten sich, er erwiderte jedoch nichts darauf. Er wusste genau, wann Seijuro eine Drohung aussprach. „Und glaubt nicht, ich weiß nicht warum ihr heute zu spät kamt.“ Daiki entglitten alle Gesichtszüge. Tetsuya blinzelte. Alle anderen versuchten sich nichts Perverses vorzustellen. „Was hat Daikicchi mit dir gemacht, Tetsuyacchi?“, schrie Ryōta heulend und stürzte die Treppe hinunter. Midorima und die beiden anderen Spieler folgten seufzend und deutlich langsamer. Er verstummte sofort, als er Seijuro sah. Er blinzelte. Seine Augen folgten einigen Sekunden lang der Hand, die durch Tetsuyas Haar fuhr und landeten dann auf Seijuro. Ryōta brach in Tränen aus. Seijuro lächelte. Shintarō hätte zwar auch gerne gewusst, was hier vor sich ging, das Verhalten seines Teamkameraden hielt er trotzdem für idiotisch. Zum Glück war Momoi schon mit Imayoshi gegangen, er hätte nicht noch eine Heulsuse vertragen. Takao klopfte ihm auf die Schulter und versuchte nicht laut loszulachen. Innerlich wusste er aber doch nicht ob er vielleicht Angst haben sollte, weil sich die gesamten Wunder ansahen, als würden sie sich gleich töten oder nicht. „Seijuro-kun, ich denke nicht du entscheidest zu welchem Team ich gehöre.“ Tetsuyas Stimme durchschnitt die Unangenehme Stille schneidend. Sowohl Seirins und Rakuzans Spieler sahen ihn als würde er sterben wollen. Takao und Kasamatsu waren nicht minder schockiert. Oh. Shintarō liebte Tetsuya. So neidisch er irgendwie auf das mutuale Verständnis von Seijuro und ihm gewesen war, fand er es gut, dass es wenigstens einen gab, der Seijuro wiedersprechen konnte ohne gleich umgebracht zu werden. „Wieso lässt du mir nicht den Spaß Tetsuya?“, fragte Seijuro schnurrend und drehte sich nun zu ihm um. „Es gibt ein paar Dinge, die nicht einmal du darfst Seijuro-kun.“ Sie blickten sich einige Sekunden lang an, ehe sich auf Seijuros Lippen ein zufriedenes Lächeln bildete. Seijuro ließ von ihm ab und ging nach einem letzten Blick auf Kagami weiter. Die Mitglieder von Rakuzan folgten ihm teilweise verstört. Tetsuya blickte zu Ryōta und konnte sich nur knapp ein Lachen verkneifen. Das Model hattes sich an Daiki geschmissen und schlug ihn immer noch heulend. Tetsuyas blickte entschuldigend zu Shintarō, der jedoch eine wegwerfende Handbewegung machte und dann auf ihn zu kam. Takao folgte ihm lächelnd, die Generation der Wunder war schon ein interessanter Haufen. Kasamatsu wusste nicht genau, was er tun sollte. Einerseits hatte er nichts dagegen, wenn Aomine geschlagen wurde, andererseits ging ihm Kises Verhalten gehörig auf die Nerven. „Du hast nie erwähnt, dass du Zone erreicht hast.“ Tetsuya lächelte auf Shintarōs Einwurf hin. „Ihr erwähnt auch einiges nicht.“, sein Mundwinkel zuckte, als er sah wie sich Shintarōs Augen für einen kurzen Moment weiteten. Riko räusperte sich, nachdem sie aus ihrer Starre erwacht war. Shintarō und Tetsuya drehte sich fragend zu ihr um, ehe sie sich für ihre anderen Teammitglieder kurzerhand entschuldigten. Kagami starrte immer noch wütend auf die Hallentür, durch die Rakuzan gegangen war. Nach einem kurzen Abschied verließ Seirin die Sporthalle und trennten sich dann in kleinen Gruppen auf. Kagami hatte viele Fragen an seinen Partner. Was passiert war, dass Aomine so stark geworden war. Warum er so stark war. Und das wichtigste, ob er nur ein Ersatz für Aomine gewesen war. „Kuroko.“, die blauen Augen richteten sich fragend auf ihn, während er seinen Vanille Shake schlürfte, den sie sich an einem Restaurant geholt hatten. Es war zum Ritual geworden einen der Shakes zu holen. „Was ist hier los?“ Diese Frage war wohl wirklich die einzige, welche alle Fragen abdeckte die in seinem Kopf herumschwirrten. Für eine Weile sah Kuroko ihn nur an, schien seine Antwort abzuwägen. Es machte Kagami nervös zu warten und war erleichtert als sein Partner endlich anfing zu sprechen. „Im Sommer haben wir zusammen trainiert, dass kam dabei heraus.“ Kagami erinnerte sich genau, dass Kuroko nichts davon erwähnt hatte, als sie über ihre Pläne für den Sommer geredet hatten. Er fühlte sich verraten vor. Wieso hatte Kuroko ihm nicht vertraut? „Kagami-kun, lass dich von Seijuro-kun und Daiki-kun nicht einschüchtern.“ Stumm lief er neben seinem Partner her. Er war nicht eingeschüchtert, er war es gewesen als er die beiden Spieler das erste Mal getroffen hatte, doch jetzt nicht mehr. Nun war er wütend auf sie, wütender als je zuvor. Sie hatten sich schon immer für etwas Besseres gehalten, aber wie konnte man einen Menschen als sein ‚Eigentum‘ bezeichnen? „Was genau ist im Sommer passiert?“ Solange er es nicht wusste, konnte er sich nicht sicher sein wie die Dinge standen. War er vielleicht wirklich nur ein Ersatz gewesen? Er tat Kuroko unrecht, wenn er solch eine Frage äußeren würde, aber er fühlte sich so schrecklich entbehrlich. Es lag noch nicht einmal an Kurokos Verhalten, sondern an dem Verhalten der Generation der Wunder. Aber er konnte sie schlecht fragen, warum zum Teufel sie sich alle so besitzergreifend verhielten wenn es um seinen Partner ging. „Wir waren drei wochenlang trainieren. Mehr gibt es dazu wirklich nicht zusagen.“ Kagami glaubte ihm nicht. Es gefiel ihm nicht. Akashi hatte irgendetwas von ‚Nicht eingesetzt‘ gesagt und wenn er Kuroko in einem Spiel so einfach Überreden konnte etwas nicht zutun, war es nicht anders außerhalb des Feldes. „Du vertraust mir nicht.“ Kuroko blieb stehen und blickte ihn aus seinen großen Augen an. Er seufzte. „Kagami-kun, ich vertraue dir. Aber was genau passiert ist“, er verstummte, suchte nach Worten, „Selbst wenn ich es dir sage, würdest du es nicht verstehen. Komm zum Spiel gegen Daiichi und du wirst es sehen. Wenn du es dann noch nicht begreifst, werde ich dir mehr sagen“ Kagami schnaubte, er wollte so lange nicht mehr warten. Die Selbstzweifel fraßen ihn auf. „Nur weil ich mich wieder mit ihnen verstehe, bedeutet es nicht, dass du nicht genau so viel Wert bist wie sie.“ Kagami musterte seinen Partner und gab sich dann geschlagen. Er wuschelte ihm durchs Haar und grinste. „Also, soll ich heute kochen?“ Tetsuya schenkte ihm ein Lächeln. Kagami war wohl einer der angenehmsten Freunde, den er je hatte. Obwohl er ein mindestens genauso kindischer Hitzkopf wie Daiki war, war er unkomplizierter. Vielleicht weil er Kochen konnte, vielleicht aber auch weil Kagami nicht so viele Macken hatte wie die gesamte Generation der Wunder. Stumm liefen sie nebeneinander her. „Basketball und Essen scheint das einzige zu sein, was uns verbindet.“ Leicht verwirrt sah Kagami ihn an. „Was?“ Ein seichtes Lächeln legte sich auf Kurokos Gesicht. „Wir sind alle so auf Basketball versessen, dass wir eigentlich über nichts anderes reden. Mit der Generation der Wunder hat sich diese Situation verändert. Shintarō-kun und ich können uns immer über Bücher unterhalten, Literatur die weltbewegend ist oder unbekannt, es war völlig egal. Seijuro-kun und ich saßen oft zusammen und haben über unsere Politiker und die Krisen diskutiert, ein Thema das nicht grade populär in unserem Alter war. Atsushi-kun und ich kamen nie am besten klar, aber es hat sich verändert. Süßwaren sind ein besserer Gesprächsstoff als du glaubst. Ryōta-kun kennt sich besser mit Theater und Schauspiel aus als jeder andere, wir haben nie davon erzählt, aber wir haben uns einige Male dafür getroffen. Daiki-kun und ich lieben die gleiche Musik.“, Kuroko schielte zu Kagami, „Man könnte denken Basketball würde reichen, aber was ist wenn es kein Basketball mehr gibt? Was bleibt dann noch?“ „Ich dachte ich wäre nicht weniger wert als sie.“ „Das war kein Gegenargument für meine vorige Aussage.“ Kagami seufzte. „Du machst mich fertig.“ Er vernahm ein Kichern neben sich. „Ich weiß Taiga-kun.“ ~ Daiki saß ungläubig vor Ryōta. Er wusste nicht, ob es so eine gute Idee war. Sie vier unter einem Dach war nicht das schlimmste was ihm wiederfahren konnte, aber weder Seijuro noch Atsushi würden so etwas gut heißen. „Komm schon Daikicchi!“, drängte Ryōta und schob die Lippe nach vorne. Der gebräunte Spieler verdrehte die Augen. Ryōta musste doch merken, das schmollen bei ihm nichts brachte. Ryōta seufzte. „In Ordnung! Ich meine, es wäre ja nur unsere Chance gewesen!“, meinte er nun theatralisch, „Wir beide und Tetsuyacchi in einem Haus! Shintarō wäre auch noch da, natürlich, aber immerhin hätten wir zwei Konkurrenten weniger!“ „Glaubst du nicht Sei würde uns umbringen?“ Ryōta verstummte und überlegte eine Weile, ehe sich ein Grinsen auf sein Gesicht schlich. „Tetsuyacchi würde das schon regeln.“ Daiki ließ seinen Kopf auf die Tischplatte sinken und seufzte. Ryōta tätschelte seinen Kopf und fuhr durch sein Haar. „Mit Tetsuyacchi wäre es doch noch besser.“ „Ryō!“, fauchte Daiki und hob seinen Kopf, um ihn anzufunkeln. Das Model ließ sich nicht davon beeindrucken, er zuckte nur die Schultern. Daiki seufzte. Er wusste selbst wie unglaubwürdig er war. Schließlich wollte er selbst auch mehr von Tetsuya sehen. Vielleicht würde es ihm mit Shintarō und Tetsuya als Unterstützung sogar besser gehen. Er richtete sich leicht auf und Ryōta nahm die Hand von seinem Kopf. Zusagen seine Beziehung zu ihm hätte sich im Sommer leicht verändert wäre untertrieben gewesen. Allerdings wusste er selbst nicht genau was zwischen ihm und Ryōta lief. Sie fühlten sich angezogen voneinander, aber es fühlte sich nur an wie ein Zeitvertreibt. Es war anders wie mit Tetsuya, aber hinter ihm schien sowieso die halbe Welt her zu sein oder viel eher ihr gesamtes Team. Ein grollen entrann seiner Kehle. Verdammt nochmal! Er stand auf groß busige Frauen. Wobei man ganz klar sagen musste, Ryōta verstand sein Handwerk. Als Ryōta ihn in Amerika grade zu angesprungen hatte, im wahrsten Sinne des Wortes, war er ziemlich perplex gewesen. Natürlich hatte Ryōta dennoch nicht die Überhand gewonnen, nachallem war Daiki immer noch das Biest und daran konnte auch kein Kise Ryōta irgendetwas ändern. „Ich denke“, begann Daiki seufzend und zog Ryōta zu sich, „Tetsu weiß es schon, sowas bekommt er immer mit.“ Ryōta lachte leicht auf und platzierte sich auf Daikis Schoss. „Der einzige der uns genauso gut kennt wie wir ist Tetsuyacchi.“ Ihre Lippen trafen sich stürmisch. Egal wie Sinnlich das Model auch aus sah, Daiki wusste wie sehr Ryōtas Art täuschen konnte. ~ Takao war gut im beobachten, aber so viele Gefühle bei einem Telefonat hatte er auf Shintarōs Gesicht noch nicht gesehen. Er hatte anfangs nur skeptisch eine Augenbraue empor gezogen und zur Seite geschielt. Dann hatte sich sein Mund zu einem leichten lächeln verzogen, ehe er ängstlich die Augen aufgerissen hatte. Nun klopfte er mit den Fingern auf den Tisch vor ihm. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen und er presste seine Lippen aufeinander. „Wie bist du auf diese Schnapsidee gekommen Ryōta? Seijuro wird uns töten, verstehst du? Töten!“ Takao konnte aus dem Telefon einen empörten Aufschrei vernehmen und danach patziges Gemurmel und Gegrummel. „Vergiss es Ryōta, wir reden ein andermal darüber.“ Ohne eine Antwort abzuwarten legte er auf. Ein Seufzen entfuhr ihm. Leicht legte Takao den Kopf schief, er wusste nicht genau ob er wissen wollte um was es ging, wenn Akashi involviert war. Erstrecht nicht wenn ‚töten‘ im gleichen Satz wie der Name des Kapitäns vorkam. Der heutige Tag war nur ein weiterer Beweis für seine Macht gewesen. Er war froh nicht Kagami zu sein. Akashi hatte ihm einfach gedroht Kuroko aus dem Team zu reißen. Er wusste nicht genau, ob die Worte des Phantoms etwas gebracht hatten. Akashi war schließlich absolut in seinen Entscheidungen. Für Außenstehende hatte es auch nicht ausgesehen, als würde Akashi nur wegen dem verlorenen Spiel diese Ansprache machen. „Ryōta hat vor eine Wohngemeinschaft auf die Beine zu stellen. Mit ihm, Daiki, Tetsuya und mir.“ Takao blinzelte überrascht. Shintarō warf ihm einen verärgerten Blick zu. „Was? Dachtest du ich sage dir nichts?“ Völlig überrumpelt blickte Takao ihn an, dann bildete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht. Er prustete und fing schließlich anzulachen. Er tätschelte leicht Shintarōs Kopf, wie das eines Kindes. „Oh, die altbekannte Tsundere kommt immer zum Vorschein wenn es um Kuroko geht, nichtwahr?“ Shintarōs Auge zuckte und ein mehr oder minder gefährliches Knurren drang aus seiner Kehle, welches Takao nur noch mehr zum Lachen brachte. Das sich die Welt der Generation der Wunder seit einigen Monaten nur noch um Kuroko drehte war für ihn schlecht zu übersehen. Er hatte nichts dagegen, im Gegenteil, es machte Basketball nur noch interessanter. ~ Murasakibara aß seine Süßwaren stumm. Daran war eigentlich nichts ungewöhnliches, doch Himuro konnte die deprimierende Aura um seinen Freund praktisch spüren. Er kannte den Grund dafür. Er hätte selbst gerne dem Spiel zwischen Seirin und Tōō zugesehen. Leider war das Spiel nicht im Fernsehen gezeigt worden oder im Radio angesprochen. Sie warteten immer noch auf den Anruf von Taiga und Kuroko. Langsam glaubte selbst er sie hätten es vergessen, das Spiel war womöglich auch kräftezerrend gewesen. Murasakibara so ruhig zu sehen war sogar mittlerweile recht seltsam, nach dem Sommer war er immer temperamentvoller geworden. Von Kuroko hatte er bereits erfahren, wie ungestüm Murasakibara in seiner Teikō Zeit gewesen war. Nun schien sein Charakter leicht wiederzukehren. Es beunruhigte ihn etwas, aber es freute ihn auch. Er hörte einen bekannten Ton und sah zu seinem Computer. Atsushi sah ebenfalls auf, er starrte grade zu Hoffnungsvoll auf den Bildschirm und Freude machte sich auf seinem Gesicht breit, als er die Namens sah. Nur kurz darauf waren sie über Kamera mit ihren beiden Freunden verbunden. „Und?“, fragte Himuro. Kagami kratzte sich am Hinterkopf und wendete die Augen kurz von dem Bildschirm ab. „Wir haben verloren.“ „Oh.“ Kagami zog die Augenbraue in die Höhe und blickte ihn böse an. „Mehr hast du dazu nicht zu sagen?“ ~ „Du hast mich schon wieder versetzt Kise!“, schrie Kasamatsu und funkelte ihn böse an. Das Model war nach dem Spiel einfach verschwunden und hatte ihn zurück gelassen. „Sorry, Sorry.“, meinte er und hob abwehrend die Hände, „Ich hatte noch etwas zu tun, aber jetzt bin ich ja da.“ Kasamatsu hob eine Augenbraue, fragte jedoch nicht weiter nach. Kise würde ihm, falls es etwas Aufregendes gewesen war, sowieso von seinem Erlebnis erzählen. Indem er übersprudelte vor Energie und ihm auf die Nerven ging. Ein müdes Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit, als er nur kurz darauf von Kise mit gezogen wurde. So oft Ryōta auch nervenaufreibend war, er war einer der besten Freunde und Teamkameraden, die er je hatte. ~ „Sei-chan.“ Seijuro blickte abwartend zu Mibuchi. Sie hatten ihr Spiel vor einigen Minuten beendet und saßen nun im Zug, um nach Hause zu fahren. Drei Stunden konnten sich ziehen wie nichts. Das Spiel war einfach gewesen. Was hatte er auch groß erwarten können? In der Schule, gegen die sie gespielt hatten, gab es niemanden der stark genug war gegen sie anzugehen. „Wieso hast du zu Kurokos Wiederstand nichts gesagt?“ Es war selten Seijuro nicht auf seine Autorität beruhen zu sehen, wenn ihm jemand die Stirn bot. Seijuro stützte seinen Kopf auf seiner Hand ab und blickte aus dem Fenster. Dass sie alle einen kleinen Konkurrenzkampf über Tetsuya hatten, mussten seine Mitspieler nun wirklich nicht wissen. Es reichte wenn sie es erahnten. In gewisser Weise war er selbst schuld, er war nicht grade diskret gewesen. Aber er hatte nicht anders gekonnt, er würde Tetsuya bis zum Spiel gegen Kirisaki Daiichi nicht mehr sehen und bis dahin waren es noch eingie Wochen. „Tetsuya hatte noch etwas gut bei mir.“, log Seijuro, ein listiges Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht, „leicht wird er dennoch nicht davon kommen.“ Das war nicht gelogen. ~ Loser und Unwissende „Sei, mach ihm nicht so eine Angst.“, ertönte plötzlich eine tiefere Stimme. Tōō stand nun auch endlich auf dem Flur, „ Er hat bestimmt schon Angst genug, nach diesem Spiel.“ Seijuro drehte sich leicht um, damit er Daiki ansehen konnte. „Oh? Fällt dir dieses Mal kein Spitzname für ihn ein? Ich erinnere mich wage, dass du ihn das letzte Mal Tiger genannt hast?“ „Wa-? Du-Du warst doch gar nicht dabei?!“ * Nun, das Kapitel bringt noch einiges ins Laufen. Ich hoffe es hat euch gefallen. Eigentlich wollte ich einige Passgagen noch erweitern, dann habe ich mir aber gedacht, es wäre besser eurer Fantasie freien Lauf zu lassen. Kapitel 16: 16tes Viertel: Alles in Ordnung? -------------------------------------------- Shintarō lag wach in seinem Bett. Er hatte eine ganze Weile versucht noch einmal einzuschlafen, aber Ryōta und Daiki waren im ganzen Haus zu hören. Sie hatten wirklich nichts Besseres zu tun als sich um sechs Uhr morgens, Sonntags noch dazu, zu streiten. Nicht zum ersten Mal fragte er sich, warum er so dumm gewesen war Ryōtas Vorschlag anzunehmen. Er lebte grade einmal drei Wochen mit seinen Teammitgliedern zusammen und würde jetzt schon gerne bei der nächsten Gelegenheit ausziehen. Ihre Vermutungen über ihren Kapitän hatten sich schließlich auch bewahrheiten. Seijuro war wirklich nicht froh über die Idee gewesen, erstrecht weil er nur durch Zufall davon erfahren hatte. Er hätte sie wirklich fast umgebracht. Atsushi war ein schlimmeres Baby gewesen, als sonst. Er hatte geheult, richtig geheult. Zu ihrem Schock hatte er danach jedoch ein ganz anderes Gesicht gezeigt, welches sie nicht erwartet hatten wieder bei ihm zu sehen. Er war grade zu ausgetickt, hatte schlimmer geflucht als Daiki und geschworen sie umzubringen. Nicht einmal Himuro hatte ihn beruhigen können. Fast tat es Shintarō leid Himuro mit dem leidenden Riesen alleine gelassen zu haben, aber eben nur fast. Nach Androhung auf Folter, hatten sie beschlossen sich eine für sie eigentlich viel zu große Wohnung zu mieten, damit die anderen beiden Mitglieder der Generation ebenfalls einen Platz bei ihnen hatten. Es war unglaublich schwer gewesen eine Wohnung zu finden, die so riesig war. Im Nachhinein hätten sie wohl eher nach einem Haus suchen sollen. Eigentlich waren Seijuro und Atsushi sogar selbst schuld, schließlich hatten sie sich Schulen so weit weg von Tokyo ausgesucht. Natürlich hatte damals niemand gedacht, sie würden jemals so enden. Wenigstens teilten sie sich so ihre Miete. Geldprobleme hätte es zwar nicht direkt gegeben, aber was an Kosten verringert werden konnte war immer gut. Natürlich war nicht alles an der Wohngemeinschaft schlimm. Tetsuya machte das Leben mit Ryōta und Daiki angenehmer, weil er die beiden Kindsköpfe außergewöhnlich gut unter Kontrolle hatte. Außerdem hatte er so jemanden, mit dem er ein Intellektuelles Gespräch führen konnte. Mit ihren anderen beiden Mitbewohnern war das eigentlich auch nicht unmöglich, aber sie waren kaum auseinander zu kriegen geschweige denn auszuhalten. Sich streckend stand er auf und nahm seinen MP3-Player vom Nachttisch, um sich sein Horoskop anzuhören. Je nachdem ob es schlecht war, würde er heute wohl im Bett bleiben. Nach dem Training gestern mit seinem Team konnte er eine Dusche gut gebrauchen. Ihr Trainier trainierte sie schon seit Wochen gnadenlos und lies sie selbst samstags antanzen, womöglich hatte er von Seirins und Tōōs Spiel gehört und hatte Angst Shūtoku könnte gegen Yōsen verlieren. Auf dem Weg zum Bad erblickte er Tetsuya, der mindestens genauso müde aussah wie er, unter seinen Augen hatten sich bereits Augenringe gebildet. Nicht einmal auf ihn nahmen Ryōta und Daiki Rücksicht. (Höchst ungewöhnlich, wenn man Shintarō ragte.) Er wollte gar nicht wissen, was passieren würde, wenn Seijuro davon erfuhr. Das Spiel gegen Kirisaki Daiichi war morgen und so würde er wohl oder übel von Tetsuyas Leiden erfahren. Hinter der Müdigkeit des Spielers sah Shintarō aber auch Verärgerung aufblitzen. Ein kleines Grinsen bildete sich auf seinen Lippen. So gerne er dabei gewesen wäre, wenn Tetsuya die beiden zum Schweigen bringen würde, wollte er auf seine Dusche jetzt nicht verzichten. „Mach sie fertig, Tetsuya.“, murmelte er leise und schlurfte weiter zum Bad. So langsam, dass er sogar noch das leichte Lächeln auf Tetsuyas Lippen erblickte. Im Bad streckte er sich noch einmal und verzog das Gesicht leicht, als er seinen Rücken knacken hörte. Schnell entledigte er sich seiner Kleidung und stellte sich unter die Dusche. Es war angenehm wie sich die warmen Wassertropfen auf seiner Haut anfühlten. Leicht entspannte er seine Muskulatur. Er schloss die Augen und legte seine Stirn an die Badfliesen, dann spitze er die Ohren. Das Prasseln der Wassertropfen konnte kaum verhindern, dass die Stimmen von Daiki und Ryōta zu ihm getragen wurden. „Sei endlich still Ryō! Du bist schlimmer als ein kleines Kind!“, grollte Daiki und funkelte Ryōta an. Er wäre selbst lieber länger im Bett geblieben, aber das Model hatte ihn irgendwann zwischen fünf und sechs rausgeschmissen. Wäre er doch lieber in seinem eigenen Bett geblieben. Er wusste noch nicht einmal mehr, wie der Streit zwischen ihnen angefangen hatte. Er glaubte es hatte anfangs etwas mit ihrem Frühstück zu tun gehabt. Sicher war er sich aber nicht. „Ich bin kein kleines Kind!“, meinte Ryōta zischend und starrte ihn böse an. „Das einzige kleine Kind bist du!“ „Was habe ich denn getan? Du hast mich doch um fünf aus dem Bett geschmissen!“ Langsam verlor Daiki die Geduld. Es war irritierend sich über etwas zu streiten, was man bereits wieder vergessen hatte. „Genau um fünf.“ Ryōta erstarrte bei der Stimme und sah das Daiki ebenso schockiert war, wie er. Langsam und etwas ängstlich drehten sie sich zum Besitzer der Stimme. Sie erblickten einen zu tiefst verärgerten Tetsuya, der sie anblickte, als würde er sie am liebsten auf der Stelle umbringen. „Was genau glaubt ihr, tut ihr um fünf Uhr morgens an einem Sonntag?“ Scheiße. Tetsuya war nicht nur ein bisschen wütend, er war sehr wütend. Sie hatten es wohl ziemlich vermasselt. Der Abwartende Blick in seinen Augen verriet ihnen, er wollte wirklich eine gute Erklärung hören. Blieb nur noch die Frage was sie ihm sagen sollten. „Ryōta-kun, Daiki-kun.“ Ryōta schluckte und warf einen hilfesuchenden Blick zu seinem Partner. Daiki räusperte sich und Tetsuyas Todesblick schwang auf ihn um. „Wir hatten wirklich nicht vor dich zu wecken.“, versuchte Daiki noch einmal die Antwort zu umgehen. Tetsuyas Augen verengten sich dadurch jedoch nur noch mehr. Ryōta leckte sich nervös über die Lippen. Sie konnten ihm schlecht sagen, worüber sie wirklich gestritten hatten. Schließlich ging es dabei um ihn und Dinge die er nicht erfahren sollte, zumindest noch nicht. Ach ja, genau, das Frühstück! „Daikicchi hat mir mein Frühstück geklaut!“ Es begründete nicht annähernd, warum sie um fünf Uhr morgens wach waren, aber man konnte es ja versuchen. Tetsuya musterte ihn noch eine ganze Weile skeptisch, ehe er seufzte. „Ich hoffe ihr Streitet euch nächsten Sonntag, wenn weder Shintarō-kun oder ich da sind.“, ein leichtes freundliches Lächeln, sein normales sanftes Tetsuya Lächeln, machte sich auf seinem Gesicht breit. Es passte absolut nicht in diese Situation. „Sonst werden ein paar mehr Leute von eurer Rücksichtslosigkeit erfahren.“ Ryōta lachte nervös auf. Damit meinte er nicht nur Seijuro und Atsushi. Sein Blick fiel auf Shintarō (Er hatte keine Ahnung, wie lange er schon dort stand.), der mit nassen Haaren hinter ihrem kleinsten Spieler stand und zufrieden Grinste. Daiki funkelte ihn böse an. Im ersten Moment traute sich niemand etwas zu sagen. Die dunkle Aura um Tetsuya verschwand allerdings langsam wieder. Zurück blieb ein ziemlich erschöpft aussehender Junge, mit großen schwarzen Augenringen, die sich stark von seiner blassen Haut abhoben. Wäre Ryōta ein Hund gewesen, wäre er jetzt winselnd zu Tetsuya geschlurft und hätte ihm die Hand ab geschlappert, da er aber kein Hund war würde er sich anders möglichst reumütig zeigen müssen. Mit höchstens zwei Schritten hatte er die Distanz zwischen Tetsuya und ihm überwunden und drückte den Kleineren an sich, etwas sachter als sonst. Er wollte nicht noch einmal den Zorn des Phantoms auf sich ziehen. Leicht spannte sich Tetsuya an, als er Ryōtas Arme plötzlich um sich spürte. Man hätte meinen können, er hätte sich daran gewöhnt. Das war Falsch. Es stimme natürlich: Er wurde fast den ganzen Tag lang von Ryōta und (wenn sie da war) Momoi umarmt oder vielleicht auch eher umklammert. Grade deswegen wusste er aber auch, wenn etwas nicht stimmte. Er kannte Ryōta gut genug, um zu wissen; die beiden verheimlichten ihm etwas. Womöglich sogar etwas wovon er schon längst wusste. Wenn er ehrlich war, hatte er an Ryōtas Art ihn zu drücken bemerkt, wie sich die Gefühle des Models für ihn verändert hatten. In ihren Jahren in Teikō hatte Ryōta ihn kurz an sich gedrückt oder sich an ihn geschmissen, um zu heulen. Nachdem Spiel von Kaijō und Tōō im letzten Jahr hatte es sich leicht verändert, bis es im Sommer zu dem ausgeartet war, was es jetzt war. Ryōtas Gesicht vergrub sich in seinen Haaren und konnte den Atem des Models an seiner Kopfhaut spüren, der tief einatmete. Das angenehme Prickeln auf seiner Haut ignorierte er gekonnt, dennoch konnte er nichts gegen die Reaktionen seines Körpers tun. Ryōtas Arme schlangen sich um ihn, besitzergreifend, aber nicht aufdringlich. Ihre Körper waren am Ende so eng aneinander gepresst, dass Tetsuya bereits Probleme hatte richtig zu atmen. Tetsuya begrüßte diesen Umstand, denn so konnte er sich zumindest auf das Atem Problem konzentrieren und nicht auf Ryōtas Berührung. Zum Glück konnte niemand die leichte Röte in seinem Gesicht sehen. Langsam entspannte er sich in dem doch recht angenehmen Griff seines Mitspielers. Unabsichtlich entwich ihm ein leises zufriedenes Seufzen. Auf Ryōtas Gesicht formte sich ein minimales Lächeln, als er den Laut vernahm. Er drückte ihn noch etwas mehr an sich. Ein leichtes Knurren ertönte nicht weit von ihm und er schielte zu seinen anderen Mitbewohnern, die nebeneinander standen und ihn böse anfunkelten. Es schien öfters nicht so, aber der Kampf um Tetsuyas Aufmerksamkeit hatte sich zwischen ihnen noch etwas verstärkt seit sie zusammen wohnten. Dennoch hatte Daiki den Kopf immer vorne. Verdammt sollte diese Licht-Schatten Beziehung sein. Ryōta hatte natürlich kein Problem mit Daiki. Sie würden sich schließlich nicht gegenseitig von der Bettkante stoßen, erstrecht nicht wenn eine dritte Person darin verwickelt war, die sie beide begehrten. Er lockerte den Griff um Tetsuya leicht und blickte ihm in die Augen. Tränen sammelten sich bereits in den Augen des Models (Gott wie er den Schauspielunterricht geliebt hatte!). „Sei nicht böse auf mich Tetsuyacchi!“ Die Krokodils Tränen drohten bereits zu fallen, als er plötzlich Tetsuyas Blick bewusst wurde und die leichte Röte auf seinen Wangen. Tetsuya war verlegen und Ryōta musste sich darauf konzentrieren nicht die Fassung zu verlieren. Es war schwer die Fassung nicht zu verlieren. Er blinzelte. Ihm war nicht ganz klar, was sein nächster Schritt sein sollte. Trotz den dunklen Augenringen, sah Tetsuya berauschend aus. Skeptisch beobachteten Daiki und Shintarō, wie Ryōtas Gesichtszüge auf einmal kurzweilig entgleisten. Das schlimmste erwartend (Tetsuya war doch okay, oder nicht?) trat Daiki auf die beiden zu. Er beugte sich über Tetsuya, der mit dem Rücken zu ihm stand. Ryōta warf ihm einen andächtigen Blick zu, indem Daiki noch etwas anderes sah, etwas was ihm nicht gefiel. Er kannte das Model so gut, wie kein anderer und selbst wenn er ihn nicht so gut kennen würde: Das Verlangen in Ryōtas Augen war nicht zu übersehen. Tetsuya wagte es sich kaum zu atmen, als er auch noch Daikis Atem an seinem Ohr spürte. Sein Partner hatte ihm grade noch gefehlt. Es war schon so schwer genug die Fassung zu bewahren. Daikis Hände platzierten sich auf seiner Hüfte. Er wusste nicht genau, was er tun sollte. Schreiend weg rennen oder sich näher an Ryōta drücken? Beides wären viel zu untypische Reaktionen gewesen. Um es klar auszudrücken: Kuroko Tetsuya, 17 Jahre alt, Mitglied der Generation der Wunder und Seirin, hatte keine Ahnung wie er mit sexueller Spannung umgehen sollte. Erstrecht nicht, wenn sie von zwei seiner Mitbewohner gleichzeitig ausging, die (wie er wusste) ganz nebenbei heimlich zusammen waren. Shintarō starrte dem Treiben vor ihm ungläubig zu. Ryōtas Blick war genug, um ihn aus seiner Starre zu holen, denn er war sich sicher, Daiki reagierte nicht anders. Sie fuhren sich mit der Zunge über die Lippen. Nie ein gutes Zeichen. Mit einem kurzen Blick auf Tetsuya bemerkte er, wie eines seiner Beine leicht zurück zuckte, es drängte ihn nur noch mehr an Daiki und Ryōta rückte augenblicklich nach. Er konnte sich vorstellen, wie überfordert Tetsuya mit der Situation war. Das Phantom hatte so etwas mit aller Wahrscheinlichkeit noch nicht erlebt oder zumindest nicht so. Er beschloss ihn zu retten, auch etwas aus Eigennutz. Ryōta beugte sich weiter nach vorne und er bemerkte zufrieden, wie sich Tetsuyas Atem beschleunigte und sich seine Augen weiteten. Er fixierte ihn mit seinem Blick. Ihre Lippen berührten sich. Plötzlich verließ ihn das Gefühl der sanften Lippen auf seinen und die Schultern entrissen sich aus seinem festen Griff. „Ich würde vorschlagen, ihr geht jetzt.“, zischte Shintarō und starrte die beiden wütend an. Ryōta sah immer noch etwas verdutz vor sich, wo Tetsuya vor wenigen Sekunden noch gestanden hatte. Daiki warf ihm jedoch einen düsteren Blick zu. Als er sich jedoch Tetsuya zu wand erweichte sein Blick leicht. Sein Schatten starrte ihn stumm an, als würde er immer noch die Situation verarbeiten. Daiki zog Ryōta mit sich zur Tür. Shintarō blickte den beiden nach, wie sie sich hastig die Schuhe anzogen und sich ihre Jacken schnappten, nur um schnellstmöglich zu verschwinden. Er seufzte und lies Tetsuyas Arm los. Das Phantom blickte zu ihm auf, seine Fassung wieder erlangt. „Geht’s dir nicht gut, Tetsuya?“ Es war womöglich nicht die schlauste Frage, die Midorima jemals gestellt hatte. Natürlich ging es ihm nicht gut. Jeder würde das sehen können. Die Augenringe sprachen für sich und nach der Aktion seiner überaus intelligenten Teammitglieder war nichts mehr verwunderlich. „Haben wir noch Kopfschmerztabletten?“ Shintarō nickte und er ging zu ihrem Arzneischrank um eine Packung der Tabletten herauszuholen. Er vernahm das Geräusch von über Boden schabenden Holz; Tetsuya hatte sich bereits an den Tisch gesetzt. Tetsuya ließ seinen Kopf auf die Tischplatte fallen. Seine Augen brannten wie die Hölle und er konnte sie kaum offen halten. Ihm ging es wirklich nicht gut. Er hatte vielleicht drei Stunden geschlafen und das nicht nur wegen den Streitereien seiner Freunde und dem langen Training. Er war nervös und wusste genau wieso. Er wollte nicht daran denken und musste es dennoch immer wieder. Je mehr man bekam, desto mehr konnte man auch wieder verlieren. Er wollte nichts mehr verlieren. Ein Glas wurde vor ihm abgestellt. Er blickte hoch und schenkte Shintarō ein leichtes Lächeln, der ihn besorgt musterte. „Du solltest dich vielleicht wieder hinlegen. Schließlich wäre es schlecht, wenn du morgen nicht mitspielen könntest.“ „Wir schaffen es sowieso einfach gegen sie.“ „Mag sein, aber willst du das wirklich verpassen?“ Tetsuya sah ihn eine ganze Weile stumm an. Verpassen wollte er das Spiel gegen Kirisaki Daiichi natürlich nicht. Sie hatten Kiyoshi zweimal ins Krankenhaus befördert und wenn die Überraschung wirklich war was sie alle dachten, wäre es eine Schande nicht zu spielen. „Wie hast du sie eigentlich so schnell von hier weg bekommen?“ „Sie wollten einkaufen gehen, du weißt doch: Heute kommen Seijuro und Atsushi.“ „Daiki? Einkaufen?“, Tetsuya schmunzelte. „Ryōta-kun hat anscheinend einen Weg gefunden, ihn dazu zubringen.“ Beide sahen sich wissend an. Ihre Gedanken führten sie unweigerlich zurück auf die Situation vor einigen Sekunden. „Sag Seijuro-kun nichts.“ Shintarō beobachtete ihn eine Weile und seufzte dann ergeben. Sie hatten natürlich nichts Schlimmes getan, oder zumindest noch nicht. Ryōta sah nicht so aus, als hätte er nach dem Kuss gestoppt und Daiki ebenfalls nicht. Er bezweifelte zwar stark, sie hätten irgendetwas getan, was Tetsuya nicht gemocht hätte, aufdringlich (wenn man es denn so nennen konnte) waren sie aber alle Mal gewesen. Und das alles nur weil Tetsuya rot geworden war, irgendetwas stimmte mit ihrer Psyche nicht. „Ist außer den Kopfschmerzen alles in Ordnung?“, fragte Shintarō nach einiger Zeit. Tetsuya nickte. Noch einige Augenblicke musterte der Vize-Kapitän den Jungen vor ihm, es würde ihn wirklich interessieren, was Tetsuya dachte. Nach dem Zwischenfall. Er entschloss sich zuerst einmal seinen Glücksbringer für den Tag zu holen, es war eine Gießkanne. Selbst er war froh, dass es mal nichts sonderlich Außergewöhnliches war, eine Gießkanne musste er schließlich nicht erst kaufen. Manchmal wiederholten sich die Glücksbringer auch, wie heute. Die Gießkanne hatte er auch in Teikō mit sich herum getragen. Als er wieder zurück in ihren Gemeinschaftsraum (oder Wohnzimmer, wie auch immer man wollte) kam, saß Tetsuya im Schneidersitz auf der Couch und hielt ein Buch in der Hand. „Ich dachte du hättest schlecht geschlafen und würdest dich noch einmal hinlegen.“ „Was hilft es mir jetzt ins Bett zu gehen. Dann kann ich heute Abend wieder nicht schlafen.“ Shintarō fuhr sich durchs Haar und seufzte zum gefühlt tausensten Mal. „Kann ich dir eine Frage stellen?“ Tetsuya sah von dem Buch auf und hob eine Augenbraue, dann nicke er langsam. „Was“, Shintarō stockte. Er wusste nicht genau, was er überhaupt genau wissen wollte oder wie er die Frage stellen sollte, um die richtige Antwort zu bekommen, „Was dachtest du vorhin?“ „Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte. Ich habe nicht davon geträumt, in so eine Situation zu kommen, aber ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, es hätte mir nicht gefallen.“ Unverblümt, wie er es von Tetsuya gewohnt war, dennoch schien er nicht gerne darüber zu reden. „Wie weit hättest du sie gehen lassen?“ „Ich dachte du wolltest mir nur eine Frage stellen.“, damit wand sich Tetsuya wieder seinem Buch zu. Er war sich sicher, das Phantom nicht zum Antworten zu bringen. Er wand sich dem Regal voller Bücher zu, zwischen denen Daiki wohl auch irgendwo seine Pornos versteckt hatte (er bezweifelte, dass es ‚nur‘ Daikis waren). Daneben stand ihre CD Sammlung in denen fast alle Musikrichtungen vertreten waren. Ihr absolutes Heiligtum war allerdings die bequeme Couch, die sie wirklich lieb gewonnen hatten. Sie hatten natürlich auch einen Fernseher, jedoch benutzten sie ihn meistens nicht. Ihnen wurde nie langweilig zu viert und meist waren sowieso mehr als vier Leute in ihrem Heim. Es gab nur wenig Grund den Fernseher anzumachen. Mit Tetsuya hatte er sich schon immer gut über Bücher unterhalten können. Sie mochten beide sehr gerne Krimis und die Klassiker, egal ob Tanizaki Jun'ichirô°, Shakespeare oder Goethe. Im eigentlichen Sinne lasen sie aber alles. Woran sie letztendlich hängen blieben war jedoch ein anderer Schriftsteller. Er umschrieb womöglich genauso kunstvoll wie Jun'ichirô (wenn auch nicht in der gleichen Art), bei Übersetzungen konnte man so etwas jedoch nie genau sagen. Nach allem waren es nur Übersetzungen. „Nun, es war ein gutes Drama. Wirksam, grade auf der Bühne. Er muss sich viele Gedanken über jedes einzelne Wort gemacht haben.“ „Muss das nicht jeder Schriftsteller, Shintarō-kun? Natürlich ist ein Drama womöglich komplizierter. Nach allem: Was wir sagen ist nicht was wir denken, aber wer aufmerksam analysiert wird auch in gesagten Worten die Wahrheit finden. In einem Drama mehr als in einer Geschichte.“ „Natürlich, du hast recht Tetsuya. Er hat aber auch genug Freiraum zur Interpretation gelassen. Ferdinand war ohne Zweifel ein ‚Stürmer und Dränger‘, aber Luise hätte alles sein können. Egal welchen Charakter du betrachtest er wird immer etwas, auch wenn es nur die kleinste Spur ist, anders auf dich wirken, als auf andere.“ „Ich stimme dir zu.“ Es ging noch eine ganze Weile so weiter. Sie tauschten ihre Ansichten aus und hinterfragten ihre Standpunkte. Es war ein Hobby, welches sie mit Seijuro teilten, auch wenn er es meist nicht an Büchern an wand so wie sie. Menschen waren so viel interessanter für ihn. Sie hatten es sich mittlerweile auf der Couch bequemer gemacht und geschätzte fünf Bücher lagen bereits über den Tisch verstreut. Tetsuya lehnte mit seinem Rücken an Shintarōs Schulter und hatte die Beine angezogen, um sein Buch darauf legen zu können. Die Haltung sah nicht grade gesund aus. Shintarōs Blick fiel auf die Uhr. Es war bereits Vormittag und er fragte sich langsam wo die anderen beiden blieben. Womöglich war es ihnen einfach nur zu peinlich wieder zu kommen, wobei er sich da nicht sicher war. Sie mussten sowieso irgendwann zurück kommen und normalerweise taten sie es früher, selbst wenn sie etwas schlimmes erwarteten. Tetsuya schlug plötzlich das Buch zu, was Shintarō überrascht aufsehen lies. Tetsuya stand auf. Sein Rücken knackte leicht, kein Wunder, wenn man den Vize-Kapitän fragte. „Wir sollten noch fertig Nudeln im Kühlschrank haben.“, rief Shintarō Ihm hinterher. Nur wenige Minuten später kam Tetsuya zurück und stellte ihm die dampfende Nudelsuppe hin. Sie aßen im Stillen. Shintarōs Blick wanderte zurück zu seinem Schützling, der noch müder aussah als noch vor einigen Stunden. Wieso musste er auch immer so stur sein? Schlaf hätte ihm wirklich besser getan. Die Augen fielen ihm immer wieder halb zu, bis Shintarō es nicht mehr mit ansehen konnte. Er legte einen Arm um die Schultern des Kleineren und zwang ihn mit einem Zug nach unten in eine liegende Position. Tetsuya blieb stumm, allerdings bildete sich dennoch ein mürrischer Blick auf seinem Gesicht. Sein Kopf lag auf dem Schoss des Vize-Kapitäns, der mit einer Hand durch sein Haar fuhr und der Ausdruck auf Tetsuyas Gesicht entspannte sich. Er wusste Shintarō meinte es nur gut. Seine Augen schlossen sich ganz von selbst. Er fühlte sich von ihm nicht so bedrängt wie von Daiki und Ryōta, also würde er das Beste daraus machen. ~ Daiki schloss seufzend die Tür auf. Er hatte nicht erwartet so lange mit Ryōta weg zu sein. Das Model würde büßen. Es war bereits Nachmittag und sie hatten vor fast neun Stunden das Haus verlassen. Er war froh es so lange ausgehalten zu haben. Ryōta hatte natürlich shoppen gehen müssen, nachdem sie endlich ein ordentliches Frühstück genossen hatten. Außerdem hatten sie für ihre Wohngemeinschaft einkaufen müssen. Seijuro hatte sie überraschend auch noch angerufen. Zuerst hatten sie Angst gehabt, Shintarō hätte irgendetwas erzählt, als sie dann aber doch keine Morddrohungen bekommen hatten, waren sie erleichtert gewesen. Seine Füße brannten und er fragte sich was schlimmer war: Training oder neun Stunden laufen. Mit einem seufzen trat er weiter in den Raum und erblickte Tetsuya und Shintarō. Wie nicht anders zu erwarten hatten sich die Bücherwürmer auf der Couch breit gemacht. Seine Augen trafen auf Shintarōs, der ihn skeptisch anblickte. Sollte es nicht er sein, der ihn skeptisch anblicken sollte? Leise, um sein schlafendes Teammitglied nicht zu wecken, ging er auf die beiden zu. Er setzte sich vor die Couch, direkt vor Shintarō und das schlafende Gesicht von Tetsuya. Daiki warf seinem Vize-Kapitän, der seinen Blick nicht von ihm abwendete, einen genervten Blick zu und seufzte. „Tu nicht so, als hätten wir ihn halb umgebracht.“, zischte er leise. Shintarōs Augen verengten sich. „Mich interessiert nicht, was Ryōta und du zusammen in einem Bett macht.“, knurrte er, „Aber wenn es um Tetsuya geht sehe ich euch nicht einfach dabei zu wie ihr ihn in die Enge treibt.“ „Du unterschätzt Tetsuya. Wenn er gewollt hätte wäre er einfach gegangen. Er ist siebzehn!“ Shintarō seufzte. „Vergisst du nicht irgendwie von wem wir hier reden? Tetsuya kann vielleicht mit Frauen umgehen, aber glaubst du ernsthaft er hätte schon im Entferntesten etwas mit Sex zu tun gehabt?“ Daiki blieb stumm. „Tetsuya ist nicht wie Ryōta oder du, davon abgesehen, ist siebzehn noch kein Alter. War es auch nicht irgendwie etwas zu plötzlich?“ „Wieso plötzlich?“ Shintarō zuckte mit den Schultern und legte das Buch zur Seite. „Plötzlich vielleicht nicht, aber etwas zu viel? Ihr hättet euch ganz bestimmt nicht gleich zu zweit auf ihn stürzen müssen. Eure Blicke sprachen übrigens Bände.“ Daiki musterte ihn eine Weile und schien abzuwägen, was er am besten darauf antworten konnte. „Wir hätten nichts getan, was er nicht will.“ „Das meinte ich auch nicht, Daiki.“ Natürlich war ihm klar; sie würden nichts tun was ihn verletzten würde, aber beide dachten oft genug nicht über ihre Aktionen nach. Sie waren ungestüm und hitzköpfig. Es ging bei der ganzen Sache eben auch um Tetsuya und wie hätte er ihn sich vor der Nase wegschnappen lassen können? „Noch etwas: Würde es euch stören bei euren nächtlichen Aktivitäten leiser zu sein? Zwei andere Personen versuchen zu schlafen.“ Die Laute aus ihren Zimmern (je nachdem in welchem sie waren)konnte man nicht überhören, egal wie sehr man es versuchte. Daikis Mund klappte leicht auf, doch bevor er irgendetwas erwidern konnte, stellte Shintarō seine nächste Frage, um möglichst schnell das Thema zu wechseln. Er konnte keine größere Auseinandersetzung mit Daiki gebrauchen. „Wo ist Ryōta?“ „Er holt Sei und Atsu vom Bahnhof ab.“ Shintarō nickte und nahm sein Buch wieder zur Hand. Ihr Gespräch war somit beendet. Daiki seufzte und sah sich um. Die Bücher waren lauter alte Schinken. Bücher die ihn genauso viel interessierten wie ein Kaugummi an seiner Schuhsohle. Okay, das war gelogen. Ein Kaugummi an seiner Schuhsohle interessiert ihn deutlich mehr. Tetsuya regte sich leicht im Schlaf, was Daikis Blick sofort wieder auf ihn richten lies. Wieso musste er seinen Partner auch so anziehend finden? Tetsuya besaß nicht die fesche Art von Ryōta. Er besaß etwas viel schlimmeres, einen ganz anderen Scharm. Er hatte das Aussehen der Unschuld in Person und war unantastbar. Sie standen sich alle im Weg, nur damit niemand anderes einen Blick auf ihn werfen konnte. Es war seine emotionslose und doch so freundliche Art, die ihn anders machte. Man sah ihm nicht an, wie viel er für sie aufgeben würde und aufgegeben hatte. Die blauen Haare hingen zerzaust in seinem Gesicht und Daiki musste leicht kichern, als er an Tetsuyas zerzaustes Haar dachte, wann immer der Junge aufstand. Das Kichern erntete ihm einen weiteren skeptischen Blick von Shintarō. Die blauen Haare waren über den Sommer länger geworden. Seijuro würde sie mit Sicherheit schneiden wollen, wenn auch nicht so rapide wie bei ihm. Daiki streckte die Hand aus und fuhr durch Tetsuyas Haare. Der Junge bewegte sich leicht. Daiki musste selbst leicht schmunzeln, als sich ein seliges Lächeln auf Tetsuyas Züge schlich. Der Power Forward warf einen kurzen Blick auf Shintarō, der wieder in sein Buch versunken war. Es würde ihm später wahrscheinlich leidtun. Seijuro würde ihn töten und Atsushi, sowie Shintarō womöglich auch. Er strich die Haare leicht aus Tetsuyas Gesicht und lehnte sich nach vorne. In einer schnellen Bewegung hatte er den geringen Abstand zwischen ihnen überwunden. Die weichen Lippen auf seinen, versetzten sein Herz in einen schnelleren Rhythmus. Zwei Azur Augen starrten ihn an. Noch nie war er Tetsuya so nah gewesen. Er jaulte vor Schmerz auf und sprang nach hinten, nur um fast über den niedrigen Tisch zu stolpern, gegen den er sich vor wenigen Sekunden noch gelehnt hatte. Mit einem verärgerten und leicht schockierten Blick sah er ihn Shintarōs Augen, die ihn Böswillig anfunkelten. „Raus!“, knurrte Shintarō und seine Brillengläser blitzen gefährlich im dämmrigen Licht auf. Daiki rannte um sein Leben und konnte nicht glauben, dass er von Shintarō nun schon zum zweiten Mal am gleichen Tag aus dem Raum verscheucht worden war. Tetsuya richtete sich langsam auf und starrte seinem Partner verdutzt hinterher, dann drehte er sich zu Shintarō um. Der Blick seines Vize-Kapitäns wurde nicht sanfter und der Griff, um das Buch (mit dem er Daiki eben geschlagen hatte), wurde fester. Er sah aus wie ein Drache, der gleich anfangen würde Feuer zu speien. „Tetsuya.“, sprach ihn Shintarō nach einigen Momenten an und legte das Buch weg. Er fixierte ihn mit einem strengen Blick. „Du solltest“, sein Blick glitt von ihm, nur um sich nach einem kurzen Augenblick wieder auf ihn zu richten. „diesen Tag vielleicht einfach vergessen.“ Ihre Lippen trafen sich plötzlicher als beabsichtigt. Tetsuya erzitterte, als er die Zunge auf seinen Lippen spürte. Es waren nur Millisekunden, dann war das Gefühl so schnell verschwunden, wie es gekommen war. Tetsuya starrte eine Weile ins Leere. Er blinzelte und entschloss sich endlich schlafen zu gehen. Leicht verwirrt stand er auf, als die Tür plötzlich aufgerissen wurde und ein freudestrahlender Kise Ryōta eintrat, gefolgt von den letzten beiden Mitgliedern. Als Seijuro ihn sah, wie er schon fast geschockt zu ihnen blickte, wusste er: Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht. ~ Loser und Unwissende „Daiki? Einkaufen?“, Tetsuya schmunzelte. „Ryōta-kun hat anscheinend einen Weg gefunden, ihn dazu zubringen.“ Shintarō und er sahen sich einige Sekunden wissend an. „Hast du sie gestern Nacht gehört?“ „Erinnere mich nicht daran.“ * ° Tanizaki Jun'ichirô war ein japanischer Schriftsteller. Er ist bekannt für seine sprachlichen Freiheiten in all seinen Texten und schmückt sie vor allem mit Ästhetischen Gegensetzen aus (häufig verbindet er idealistische Schönheit mit einer ästhetisierten physischen Grausamkeit). Es war wirklich schwierig dieses Kapitel zu schreiben. Warum, erklärt auch weshalb es erst so spät kommt. Ich war auf einmal total besessen von Harry Potter und habe mir alle Bücher und Filme nacheinander angesehen/gelesen. (Zum Glück hatte ich Ferien!) Da ich die Bücher auf Englisch gelesen habe, war ich kurzweilig der Deutschensprache nicht mehr mächtig und wenn ich recht überlege, bin ich es immer noch nicht richtig. Außer einem großen Problem mit der Deutschensprache habe ich aber noch etwas mitgenommen, und zwar die „Einschubsätze“ mit den Klammern. Wirklich schwierig war das Kapitel aber vor allem, weil ich an Gefühlsszenen einfach viel zu oft verzweifle. Kapitel 17: 17tes Viertel: Kein einziger Punkt ---------------------------------------------- Als Seijuro ihn sah, wie er schon fast geschockt zu ihnen blickte, wusste er: Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht. Was genau passiert war wusste er natürlich nicht. Nach allem war er trotz seiner allsehenden Augen kein Hellseher. Es gab jedoch nicht viel was Tetsuya so erschüttern konnte und ihn dazu bringen würde es so offen zu zeigen. Tetsuyas emotionslose Maske war unter normalen Umständen so perfekt wie seine. Er war jedoch nicht der einzige, der Tetsuyas Gefühlsregung bemerkte. Atsushi war ebenfalls mehr als überrascht davon und er konnte sehen wie sich sein Freund um den Kleineren sorgte. Ryōta im Gegensatz schien viel zu sehr damit beschäftigt zu sein seine normalen Verhaltensantiken aufzunehmen, als es zu bemerken. Wenn es nur Tetsuya gewesen wäre, der so seltsam reagiert, hätte er möglicherweise noch darüber hinweg sehen können. Daiki und Ryōta hatten allerdings auch mehr als eigenartig reagiert. Es war nicht ganz ungewöhnlich für sie sich angespannt oder halb heulend zu melden, allerdings hatten sie dann immer etwas ausgefressen. „Ich dachte ihr kommt erst heute Abend?“, fragte Tetsuya monoton, nachdem er sein Gesicht wieder in die gewohnt emotionslose Maske arrangiert hatte. Das normale Bild wurde jedoch sofort wieder von Atsushi zerstört. Er zuckte zusammen, als sich die Pranke des Riesen auf seinen Kopf legte und durch sein Haar wuschelte. Höchstungewöhnlich wenn man bedachte wie Tetsuya normal darauf reagierte. Verärgert und genervt, aber nicht verschreckt. Wie es aussah hatte Seijuro noch einigen Leuten zu zeigen was sie lieber lassensollte und vor allem was sie ihm besser erzählten, bevor er es alleine herausfand. Das Tetsuya zusammen zuckte blieb auch von Atsushi nicht unbemerkt. Er hockte sich vor den Kleineren, um mit ihm halbwegs auf einer Höhe zu sein. Manchmal war es wirklich von Vorteil so groß zu sein wie er. „Ich hätte etwas mehr Freude erwartet Tetsu-chin.“, meinte Atsushi beleidigt. Wenn er ehrlich war, konnte er wirklich nicht glauben was grade passiert war. Tetsuya war zusammen gezuckt. Zusammen gezuckt! Er konnte sich nicht daran erinnern, wann er jemals so eine Reaktion von dem Phantom bekommen hatte. Tetsuya seufzte und legte seine Hand über Atsushis, die immer noch auf seinem Kopf verweilte. Er stieß fast einen Schrei aus, als er plötzlich hochgehoben wurde und krallte sich an Atsushi fest, als er ihn zu greifen bekam. „Süßigkeiten.“ Tetsuyas Schock verwandelte sich in Verblüffung. Kurz darauf begannen die Zahnrädchen in seinem Kopf ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Wie hätte er es vergessen können: Atsushi glaubte Süßigkeiten wären die Lösung für alles. Möglicherweise half ihm der Zucker sogar gegen seine Müdigkeit und wenn er so darüber nachdachte, würde er den Vanillegeschmack auf seiner Zunge begrüßen. Er entspannte sich in Atsushis Griff, der ihn selbst mit einer Hand bequem tragen konnte und legte seinen Kopf an dessen Schulter. Wie ein Baby kam er sich vor. Dabei war doch der Riese, der sich grade erstaunlicherweise aufführte wie seine Mutter, das eigentliche Baby. Tetsuya sah, wie ein roter Schopf im Gang zu ihren Schlafzimmern verschwand und fragte sich, ob Seijuro womöglich plante antworten zubekommen. Atsushi setzte ihn auf dem Boden ab, direkt neben ihrem Esstisch. Nach grade mal einem Schritt stand er vor dem Kühlschrank und öffnete ihm. Er hatte nicht damit erwartet dem halben Inhalt dabei ausweichen zu müssen. Ryōta wohl genau deswegen so schnell beim einräumen gewesen. Wenigstens waren die Eier nicht herausgefallen. Tetsuyas spürte wie sich seine Wangen leicht röteten, als er an den Morgen dachte. Wieso hatten sich seine Teammitglieder keinen anderen Tag aussuchen können? Er war nicht dumm. Er hatte bemerkt wie sie ihn ansahen. Es war nichts Neues und er hätte wohl damit rechnen können, aber er hatte es nicht. Natürlich würden sie es sein, die irgendwann die Initiative übernehmen würden. Aber was bedeutete es überhaupt? Für sie alle war es besser wenn es so blieb wie es jetzt war. Jedenfalls nahm er es an. Er hoffte nur zumindest Atsushi und Seijuro kamen nicht auch noch auf die gleiche Idee. Sein gesunder Verstand würde sich sonst verabschieden und er würde ihnen Dinge sagen, die sie nicht hören sollten. So in Gedanken versunken bemerkte Tetsuya noch nicht einmal, dass sich Atsushi bereits wieder umgedreht hatte. Der Riese musterte ihn und zog die Stirn in Falten, als er den betrübten Gesichtsausdruck auf Tetsuyas Gesicht sah. Der Spieler hatte sich schon immer zu viel Sorgen um ihr Team gemacht. Es lag also wahrscheinlich an ihrem morgigen Spiel. Tetsuya war nicht der einige, welcher sich Sorgen machte. Atsushi wussten nicht einmal genau, was er von dem Spiel halten sollte. Womöglich hatte keiner von ihnen richtig Lust auf das Spiel und dennoch hatten sie es angenommen. Nicht weil sie spielen wollten, sondern weil sie Kirisaki Daiichi zerstören wollten, es bestand kein Zweifel an dieser Motivation. Es würde nah an ihre frühere Spielweise herankommen und sie alle kannten diesen Fakt. Sie alle fürchteten diesen Fakt und wie es aussah fürchtete Tetsuya diesen Fakt am meisten. Es war kein Wunder, schließlich hatte er mehr als ein Jahr lang für ihr Team gekämpft. Er würde sich womöglich damit wieder damit befassen müssen, es zu richten. So wie immer. Das Problem war nur, Tetsuya war vielleicht nicht mehr in der Lage sie zurückzuholen, wenn sie noch einmal auseinander drifteten. Atsushi setzte sich dem Phantom gegenüber und endlich schien der andere aus seiner Traumwelt zu entfliehen. Tetsuyas Augen richteten sich auf das Getränk vor Atsushi und ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Der Vanilleshake war etwas was auch Daiki hätte einfallen können. ~ Knapp eine Halbestunde später trat Seijuro wieder in den Raum. Er sah weitentfernt vom glücklich sein aus. Atsushi erkannte den Blick in den Augen seines Freundes und verschwand leise von dem Tisch. Er hatte nichts mit den Gesprächen zwischen den zwei Säulen des Teams zu tun. Sie hielten solche Gespräche immer alleine. Selbst Shintarō als Vize-Kapitän hatte dabei nichts zu suchen. „Ich mache mir Sorgen, wegen dem Spiel Seijuro-kun.“, begann Tetsuya, als Atsushi verschwunden war. Eine Zeitlang bekam er keine Antwort und sie blickten sich nur stumm an. Tetsuya wusste, Seijuro war nicht gekommen um über das Spiel zu sprechen, aber er hatte keine Lust über die Hormone ihrer Teamkameraden zu sprechen. „Ich weiß, Tetsuya.“, erklärte Seijuro. Seine Augen bohrten sich in die Blauen vor ihm. „Was willst du hören Seijuro-kun?“, fragte Tetsuya ruhig. Seijuro wollte immer, das man ihm von selbst antwortete und meistens taten sie es auch alle. Nur jetzt wusste er nicht was sein Kapitän von ihm wollte, er bezweifelte er hatte seine drei Wohngenossen verschont. „Alles was mir weder Shintarō noch Daiki oder Ryōta erzählen konnten.“ „Das wäre?“ Seijuros Augen funkelten verärgert und Tetsuya wusste er befand sich auf sehr dünnem Eis. Es hatte ihn nie weniger interessiert. „Es wäre schön, wenn du mir einfach eine Antwort geben könntest.“, zischte Seijuro. Er war sich nicht einmal sicher, auf wen er wirklich wütend war. Auf die drei Idioten oder auf Tetsuya. Möglicherweise war es auch egal, schließlich wollte er grade einfach nur eine Antwort. Es war überfällig gewesen Daiki und Ryōta über ihre Beziehung zu befragen. Tetsuyas ungewöhnlicher Zustand hatte die Befragung nur zeitlich vorgerückt. Nachdem Tetsuya keine Anstalten machte zu antworten änderte Seijuro seine Taktik. „Bist du wütend weil ich zugelassenhabe, dass wir dieses Spiel gegen Daiichi spielen?“ Er setzte sich vor Tetsuya auf einen Stuhl und faltete sein Hände vor dem Gesicht. „Korrigiere mich, wenn ich falsch liege, aber du warst auch angetan von der Idee ihnen zu zeigen wo sie stehen.“ „Ich denke nicht du bist Schuld, Seijuro-kun. Wir haben alle unbedacht gehandelt.“ Auf Seijuros Lippen bildete sich ein Lächeln. Sobald Tetsuya einmal anfing mit seinen wahren Ansichten herauszurücken war es nicht schwierig alles andere zu erfahren. „Absagen kann ich das Spiel nicht mehr, wir werden mit den Konsequenzen leben müssen.“ Man musste immer mit den Konsequenzen seines Handelns leben genauso wie alles andere, das in dieses Handeln verwickelt wurde. Tetsuya verstand sein Kapitän wollte damit nicht nur auf die Konsequenz ihres morgigen Spiels ansprechen. Ein Seufzen entwich ihm. „Was ich gefühlt habe? Was ich dachte? Ich weiß es nicht Seijuro-kun. So oder so würden Gefühle dieser Art nur Probleme verursachen, zwischen uns und zwischen dem Sport.“ Sie wussten es würde zwischen ihrem Sport stehen. Falls es irgendwann herauskam würde die Presse sie zerreißen. Homosexualität bei Sportlern war noch immer ein Tabu. Emanzipation existierte nicht. Seijuro war über die Antwort nicht glücklich, aber sie war besser als keine und mehr würde ihm Tetsuya wohl nicht sagen. Er stand auf. „Dir ist klar Ryōta und Daiki sind zusammen?“, ihre Blicke trafen sich, „Das bedeutet falls du recht hast, haben wir sowieso nichts mehr zu verlieren.“ „Ich wusste von ihrer Beziehung, Seijuro-kun.“, meinte Tetsuya und Seijuro konnte einen leicht gereizten Unterton wahrnehmen. „Du solltest sie fragen, wie sie zusammen gekommen sind. Es ist eine recht interessante Geschichte.“ Ehrlich gesagt bezweifelte Tetsuya nicht, es würde eine ‚interessante‘ Geschichte sein. Ihm war jedoch auch klar, sie würden ihm zumindest bis zu ihrem Spiel nicht in die Augen sehen, geschweige denn mit ihm reden. Es war ihnen höchstwahrscheinlich auch peinlich und wenn nicht, dann hatte Seijuro sie wohl abgeschreckt. Er spürte ein leichtes ziehen an einer Strähne an seinem Pony. Seijuro musterte ihn nachdenklich. „Sie sind eindeutig zu lang.“, grummelte Seijuro und ließ wieder davon ab, nur um Tetsuyas Hand zu nehmen und ihn mit sich ins Bad zu schleppen. Manchmal konnte das Phantom nicht glauben wie schnell Seijuro das Thema wechseln konnte und von ihrem Kapitän zu ihrer Mutter wurde. ~ „Sie müssen wirklich vorhaben, uns zu besiegen.“, meinte Shintarō, als er die riesige Sporthalle vor ihnen skeptisch musterte. Es würde nicht nur ein Trainingsspiel werden. Es ging hier um viel mehr, nicht nur für sie sondern auch für Kirisaki Daiichi. „Glaubst du nicht vernichten wäre ein besseres Wort?“, fragte Ryōta grimmig, ehe sich ein amüsiertes Lächeln auf seine Züge schlich. „Natürlich werden sie das nicht schaffen, sie sind nicht einmal im Entferntesten so stark wie wir.“ „Glaubt nicht, sie wüssten das nicht.“, murrte Daiki düster. Er wusste genau, worauf es Daiichi abgesehen hatte. Erstrecht wenn sich bewahrheitete was sie alle annahmen. Sie würden nicht spielen um zu gewinnen. Sie würden spielen um sie so schwer zu verletzten, wie es ihnen möglich war. So wie sie es immer bei ihren Gegnern taten. Seine Hände ballten sich unbewusst zu Fäusten. Wenn er darüber nachdachte passte Haisaki wirklich äußerst gut zu dem Team. Eine Hand legte sich auf seinen Unterarm und er senkte leicht den Kopf um zu Tetsuya zu sehen, der ihn wissend anblickte. Langsam entspannte sich der gebräunte Japaner wieder und atmete tief durch. Er durfte nicht die Beherrschung verlieren. Noch nicht. Seijuro blickte sich mit verengten Augen um. Daiichi hatte dafür gesorgt, dass möglichst viele Reporter anwesend waren. Die Generation der Wunder hatte bereits früher genug Aufmerksamkeit von den Medien bekommen, doch nach ihrem Spiel mit dem zusammengestellten Team der Besten waren sie fast überall bekannt und Daiichi nutzte dieses Wissen aus. Sie gelangten zum Eingang der Halle und traten ein. Einige wenige Reporter drehten ihre Köpfe zu ihnen und sahen sie neugierig an, wurden jedoch von Seijuros warnendem Blick davon abgehalten näher an sie heranzutreten. „Tetsuya, Daiki“, meldete sich plötzlich einen ihnen allzu bekannte Stimme. Haisaki stieß sich von der Wand ab und ging mit einem breiten Grinsen auf sie zu. Die Hände in den Hosentaschen blieb er vor Daiki stehen, der ihn niederstarrte. „Ich habe euer Spiel gesehen. Findest du es nicht pathetisch gegen deinen Schatten so schwach auszusehen? Bist du etwa auch ein Schwächling geworden? Daiki?“ Die Augen des gebräunten Spielers verengten sich leicht, doch ehe er etwas sagen konnte kam ihm einer der anderen Spieler zuvor. „Wie schaffst du es nur dich sofort wieder unbeliebt zu machen?“, mischte sich Atsushi ein. Seine Hand zuckte. Einmal außer Kontrolle würde Atsushi den Spieler vor ihnen Köpfen. Haisaki schien zu wissen, was gut für ihn war, denn er wich ein kleines Stück zurück. Atsushi war normalerweise nicht der Erste, der seine Stimme erhob. Jedenfalls nicht mehr. Sie liefen an ihm vorbei ohne einen weiteren Blick auf ihn zu werfen. Daiki und er stießen jedoch an der Schulter zusammen und er wurde leicht aus dem Weg geschoben. Bereits in diesem Moment hätte er es bemerken sollen. Er hatte sich mit den Falschen angelegt. In der Umkleide herrschte eisiges Schweigen. Sie hatten damit gerechnet Haisaki über den Weg zulaufen. Dass er ihre Wut so schüren würde hätten sie aber nicht gedacht. Er blieb das schwarze Schaf ihres früheren Teams. Shintarō zog sein Trikot aus der Tasche und strich nachdenklich darüber. „Ziehen wir das wirklich durch?“, fragte er an seine Kameraden gewandt, die ihre Trikots nicht anders ansahen als er. „Wir wollen sie nicht nur als Generation der Wunder vernichten, Shintarō. Das ist unsere Rache.“, erklärte Seijuro und blickte ihn dabei ausdruckslos an. Er zog sich das Rakuzan Trikot über. Das Grinsen auf seinen Lippen war wölfisch. Shintarō seufzte. Sie hatten sich entschieden, als sie diesen Wettkampf angenommen hatten. Sie würden Kirisaki Daiichi zeigen, was es bedeutete zu Foulen und den Geist des gegnerischen Teams zu zerstören. Er streifte sich das Trikot über den Kopf und hoffte es würde nicht vollkommen schlecht für sie ausgehen. Atsushi starrte wütend auf den Boden vor sich, als könnte er so irgendetwas an ihrer Situation ändern. Er blickte wieder auf und stellte sich zu den anderen in die Mitte der Umkleide. Sie waren nicht bereit zu vergeben. Daiichi hatte jedes ihrer Teams verletzt und Haisaki hatte bereits vor langer Zeit ihren Groll auf ihn gerichtet. „Tetsuya.“ Das Phantom blickte zu ihrem Kapitän auf. „Ich erwarte, dass du ab jetzt auch die Punktzahl von zwanzig erreichst.“ Ein gespenstisches Lächeln machte sich auf Tetsuyas Gesicht breit. Sie würden Kirisaki Daiichi zeigen was es bedeutete sich mit ihnen anzulegen. Ryōta tippte seinen Zeigefinger an sein Kinn. „Sollen wir alles Einsetzen was wir haben?“ „Nein“, Seijuro schüttelte den Kopf, „Wir brauchen für diesen…. Abschaum nicht alles was wir haben.“ „Bevor wir rausgehen, noch eine letzte Sache: Wenn sie es wagen irgendjemanden von uns zu verletzten, sind wir nicht mehr hier um Basketball zu spielen. Dann sind wir hier um sie zu vernichten, ein für allemal. Kein Punkt auf ihrer Seite, kein einziger. Habt ihr mich verstanden!?“ Daikis Augen funkelten gefährlich. „Lässt sich einrichten, Sei.“ ~ Kagami stand zusammen mit Himuro vor der großen Sporthalle. Sie würden natürlich dem Spiel beiwohnen. Nach allem spielten ihre Freunde gegen ein Team, welches sie alle nicht ausstehen konnten. Seine Gedanken schweiften ab. Nur vor wenigen Tagen war er Aomine begegnet und sein Rivale hatte ihm etwas gesagt, was ihm überhaupt nicht gefiel. „Wir sind Monster Kagami. Tu Tetsu den Gefallen und komm nicht, du willst dieses Spiel nicht sehen.“ Seine Augen verengten sich. Wieso sollte er nicht kommen? Natürlich wusste er; Kirisaki Daiichi hatte kaum eine Chance, aber war es nicht wert sie verlieren zusehen? Das Spiel würde wohl ähnlich so wie Seirins erstes Spiel gegen Tōō ausgehen und sicherlich nicht schlimmer als die Spiele von Seirin im Finale der Inter High bevor Kuroko und er gespielt hatten. Aber irgendetwas sagte ihm, er würde mit diesem Spiel wirklich nicht zufrieden sein. Aomines Blick ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Fast hatte er verzweifelt ausgesehen und Verzweiflung passte nicht zu seinem Erzrivalen. „Ich bin gespannt wie Atsushi spielen wird. Er hat sich ziemlich verändert; spielt viel offensiver.“, meinte Himuro und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Sein Grinsen verschwand allerdings, als er Kagamis missmutigen Blick sah. Bevor er fragen konnte, was mit ihm los war rief jemand nach ihnen. Zu ihrer Überraschung stand niemand anderes als ihre frühere Trainerin Alex, nur wenige Meter vor ihnen. Die beiden Spieler eilten zu ihr auf die Tribüne. Sie konnten kaum glauben wie viele Zuschauer gekommen waren. Fast alle Plätze waren besetzt und das an einem Montag. Unglaublich. Sekunden später hatte Alex einen Kuss auf Kagamis Wange platziert und auch Himuro konnte sich nicht vor ihr retten. „Was tust du hier?“, fragte Kagami schließlich. Er hatte nicht damit gerechnet sie zu sehen. Alex blinzelte, kurz darauf formte sich ein listiges Lächeln auf ihren Lippen. Kuroko hatte ihm also nichts gesagt und wie Himuro sie anstarrte Murasakibara wohl auch nicht. „Oh, ich habe sie in den Sommerferien schätzen gelernt, ich glaube Kirisaki Daiichi wird heute sterben.“, meinte sie lachend, „Sie mögen es nämlich weniger als alle anderen Teams, wenn jemand meint sie ärgern zu müssen. Wohl ein Grund warum sie mein neues Lieblings Team sind.“ Fast hätte sie los gelacht, als sie die geschockten Gesichter ihrer beiden Schüler sah. Sie musste sich unbedingt bei Kuroko und Murasakibara bedanken. Sie hakte sich bei ihnen unter und führte sie zu ihren Plätzen. Dort erblickte Kagami auch Hyūga und Kyōshi und er war sich sicher sie waren nicht die einzigen, welche sie noch treffen würden. Soweit er wusste hatten alle Teams der Mitglieder der Generation frei. „Ich bin gespannt was sie tun werden, sie sind wirklich undurchschaubar.“ Abrupt blieb sie stehen. Nur wenige Schritte von ihrem Platz entfernt. Ihre beiden Schüler blickten sie verärgert an, doch der Anblick ließ sie verstummen. Ihr aufgeregtes Lächeln verschwand und sie starrte besorgt auf das Basketballfeld. „Ich denke sie werden in diesem Spiel anders spielen. Was es ihnen bringen wird ist allerdings eine andere Frage.“ Kyōshi hatte den letzten Teil gehört. Er war der einzige in Seirin, der gegen Teikō und damit gegen die Generation der Wunder gespielt hatte. Natürlich wusste er wie erniedrigend es war gegen sie zu verlieren. Wenn sie Daiichi Kirisaki genauso verabscheuten wie es so ziemlich jeder tat, dann konnte er nur hoffen das Team überlebte. Falls jeder der Generation der Wunder so stark geworden war wie Aomine und Kuroko sah er jedoch keine Chance für Kirisaki Daiichi. ~ „Auf ein faires Spiel, Seijuro-kun.“, meinte Hanamiya, der Kapitän von Kirisaki Daiichi. Seijuros Augenbrauen zogen sich bei der Verwendung seines Vornamens zusammen, dennoch nahm er die Ausgestreckte Hand an. Es blieb ihm auch nichts anderes übrig, so waren die Regeln. Die Regeln bestimmten jedoch nicht wie fest man die Hand drücken durfte. Seine Fingernägel drückten sich in Hanamiyas Hand und er bemerkte zufrieden, wie sich Hanamiya verkrampfte. Seine Heterochromen Augen waren leicht geweitete und seine Lippen verzogen sich zu einem grotesken Grinsen, das nichts Gutes versprach. „Auf ein faires Spiel, Hanamiya Makoto.“ Eine Lüge, sie wussten es beide. Atsushi trat zur Mittellinie und starrte auf seinen Gegenspieler hinunter, der ein genauso überhebliches Grinsen trug, wie alle aus seinem Team. Der Riese fragte sich ob sie wirklich so naiv sein konnten und glaubten sie könnten gegen die Generation der Wunder gewinnen. Sie würden ihr Blaues Wunder erleben. Die Bewegung des Balls sah Atsushi aus seinen Augenwinkeln. Er flog Senkrecht in die Luft, jedoch machte er keine Anstalten ihn zu fangen. Stattdessen bohrte er seinen Blick in die Augen des Center vor ihm. Kentarō Seto, wenn er sich nicht irrte. Der Daiichi Spieler stand bereits zum Sprung bereit, hielt jedoch bei dem Blick inne und fokussierte seinen Blick angespannt auf den Riesen. „Ihr seid nicht die einzigen, die es mögen Leute leiden zu sehen.“ Setos Augen weiteten sich leicht, als Atsushis Schatten plötzlich regelrecht über ihn fiel. Sein Kopf wirbelte zum Ball, doch Atsushi hatte ihn bereits in der Hand. Atsushi (sichtlich zufrieden mit seiner Leistung den Spieler lange genug abgelenkt zu haben) passte den Ball gezielt zu Shintarō, der sich bereits in eine Wurfposition gestellt hatte. Einer der Daiichi Spieler griff noch nach dem Ball, doch Shintarō hatte den Ball bereits los gelassen. Hyūga seufzte, als er die Zeit las. Zehn Sekunden und der erste dreier war gefallen. „Das wird ein ziemlich langweiliges Spiel, oder?“ „Möglich.“, murmelte Kyōshi. Er war sich nicht sicher, ob es langweilig werden würde, aber er war sich sicher es würde kein schönes Spiel werden. Mittlerweile waren auch die anderen Freunde der Generation der Wunder hinzugekommen. Momoi starrte nicht minder betrübt auf das Spielfeld wie Alex. Daiki stand direkt hinter Haisaki, der sich dank ihm kaum von der Stelle bewegen konnte. Sie hatten so gut wie alle Bewegungen der Spieler Daiichis blockiert. Jeder Angriff war wirkungslos gegen sie, wenn man die Angriffe denn wirklich als Angriff bezeichnen konnte. „Glaub nicht, dass es schon alles war Daiki.“, meinte Haisaki grinsend und richtete seinen Blick auf Ryōta. Daiki ließ ein Knurren von sich hören. „Fass ihn an und ich bring dich um.“ Haisaki lachte leise. „Du solltest besser auf dich aufpassen, Daiki.“ Bevor Daiki ihm mit einem bissigen Kommentar entgegnen konnte, spürte er einen stechenden Schmerz in seinem Rücken. Ein Zischen entwich. Nur wenige Sekunden später, vernahm er eine amüsierte Stimme hinter sich. „Entschuldige Aomine, das wollte ich nicht.“ Wie er dieses Team hasste. Sie waren die laufende Pest wenn man ihn fragte. * Hat sich leider noch etwas mehr hingezogen, da ich eine Woche mit Grippe im Bett lag. Und dieses mal kein Loser und Unwissende… Als Haisaki das erste Mal erwähnt wurde, kannten ihn ein paar nicht. Weil er im Anime noch nicht vor kam, also gibt es hier eine kleine Erklärung zu Haisaki und Kirisaki Daiichi, weites gehend ohne Spoiler. Wobei es in der Geschichte zu Spoilern kommen dürfte, weil einige Ereignisse aufgegriffen werden. Haisaki war früher einer der regulären Spieler von Teikō. Kise ersetzte ihn und deswegen haben sie ein eher angespanntes Verhältnis. Akashi hat ihn aus dem Team herausgeworfen, weil er ziemlich rücksichtslos und gewalttätig ist. Im Großen und Ganzen kann man sagen: Niemand der Generation der Wunder mag ihn und es beruht auf Gegenseitigkeit. Alex, Himuro und Kagami im Speziellen auch nicht. Im Canon spielt er nicht mit Kirisaki Daiichi, allerdings fand ich ihn passend als Mitglied für dieses Team, weswegen er mal kurz die Schule gewechselt hat. Kirisaki Daiichi ist ein Team aus Tokyo und spielt mit einigen fiesen Tricks und foult praktisch jede vierzig Minuten des Spiels. Kyōshi haben sie z.B. zwei Mal durch ein Spiel ins Krankenhaus verfrachtet. Kapitel 18: 18tes Viertel: Keine Ausreden ----------------------------------------- Bevor Daiki ihm mit einem bissigen Kommentar entgegnen konnte, spürte er einen stechenden Schmerz in seinem Rücken. Ein Zischen entwich. Nur wenige Sekunden später, vernahm er eine amüsierte Stimme hinter sich. „Entschuldige Aomine, das wollte ich nicht.“ Wie er dieses Team hasste. Sie waren die laufende Pest, wenn man ihn fragte. Der Schiedsrichter pfiff zum Foul für Kirisaki Daiichi, allerdings wussten sie alle es würde nichts bringen. Sie waren schließlich hier um zu foulen. Tetsuya stand bereits neben Daiki. Er wusste sein Licht würde sich nur wegen dieser kleinen Attacke nicht zurückhalten, aber Kirisaki Daiichi waren Meister in ihrem Fach. Sie wussten wie man ernste Verletzungen möglichst klein aussehen ließ. Er bemerkte Hanamiyas Blick auf sich und seine Augenbrauen zogen sich zusammen. Seirin hatte das Team im vorigen Jahr besiegt. Es konnte gut ein Racheakt werden, wenn er nicht aufpasste. Der Blick in Hanamiyas Augen sprach zudem Bände. Für ihn war er war ein Spieler, der unbedingt aus dem Weg geräumt werden musste. Da war es nur gut für ihn, wenn er auch noch das schwächste Glied war, wie immer. „Tetsu.“ Daikis Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Sie nickten sich zu. Ein paar Punkte mehr würden sie leicht bekommen. Tetsuyas Blick glitt kurz zu Seijuro, der am Spielrand stand und alles im Blick behielt. Er war ihr Auswechselspieler wie in den meisten Spielen. Ryōta besaß momentan den Ball und hatte kaum Probleme an den Spielern vorbei zu kommen. Im ganzen Team gab es wohl wirklich nur zwei Spieler die ihnen technisch gefährlich werden konnten. Haisaki und Hanamiya. Haisaki hatte seit dem Winter Cup an stärke zugenommen, er war nicht untätig gewesen. Nicht verwunderlich wenn man bedachte, dass Ryōta immer sein stärkster Rivale gewesen war. Auf einer Ebene mit ihnen war er nach ihrem Training nicht. Kein Grund ihn zu unterschätzen. „Ryō!“ Ryōta sah kurz aus dem Augenwinkel zu Daiki und konzentrierte sich dann wieder auf seinen Gegenspieler. Kazuya Hara war der Power Forward des Teams und schien besser zu sein als anfangs gedacht. Ein Hindernis war er jedoch nicht. Mit der Fähigkeit jeden perfekt zu kopieren war Ryōta ihm klar überlegen. Seit er seine Fähigkeit perfektioniert hatte waren ihm so oder so nur wenige Spieler überlegen gewesen. In einer schnellen Halbdrehung hatte er den Spieler umwunden und dribbelte nach vorne, direkt auf den Korb zu. Haisaki stellte sich ihm augenblicklich in den Weg, doch Ryōta hatte den Ball bereits los gelassen; in dem Wissen Tetsuya würde direkt hinter ihm stehen und zu Daiki passen. Bevor Haisaki überhaupt begriff was sie vorhatten, war Daiki bereits mitten in der Bewegung zu einem Korbleger und hatte den Ball mit Leichtigkeit versenkt. Ein Grinsen zierte sein Gesicht. Wenn sie ihn aufhalten wollten mussten sie sich mehr einfallen lassen als ein Stoß mit dem Ellbogen. Der Ball landete augenblicklich in Atsushis Hand und wurde direkt wieder versenkt. Man sah bereits, wie sich die Blicke ihrer Gegner verdunkelten. Sie alle wussten, was es bedeutete. Jetzt würde es erst richtig los gehen. Kirisaki Daiichi hatte sie bestimmt nicht hier her geholt um sich kampflos zerstören zulassen. Kirisaki Daiichi veränderte augenblicklich ihre Teamdynamik. Hara wurde durch Haisaki vor Ryōta ersetzt und Hanamiya deckte Daiki. Setō schien endlich seine Furcht vor Atsushi überwunden zu haben und trug ein süffisantes Lächeln auf den Lippen. Yamazaki deckte – als schwächster im Team – Shintarō außergewöhnlich gut. Kein Wunder, dass Kirisaki Daiichi eine Schule für intelligente Schüler war. Sie hatten alles geplant. Man würde sehen wie viel es ihnen am Ende brachte. Schließlich waren sie, die Generation der Wunder, Genies in ihrem Fach. Hara musste sich Tetsuya zugewandt haben. Er spielte den Pass mit Leichtigkeit zu Shintarō, der nur kurz nach Daiki in sein Sichtfeld gelangte und fast augenblicklich einen Korb schoss. Kaum gelangte der Ball in die Hände einer der Kirisaki Daiichi Spieler, hatte Daiki den Ball bereits wieder erobert. Es war zu einfach. Sie spürten es alle. Bedrohlich wie ein dunkler Schatten lag die Anspannung über ihnen. Sie waren auf der Hut. Es gab zu wenige Verletzte. Kirisaki Daiichi hatte noch nicht einmal richtig angefangen. Ryōtas Augen weiteten sich, als er Haisaki direkt vor sich sah. Mit Leichtigkeit erhaschte er den Ball. Für Sekunden. Erschrocken ließ er den Ball fallen und seine Hände schlossen sich um sein Bein. Dass er dadurch umfiel, störte ihn nicht einmal groß. Der Schmerz an seinem Kopf war nichts im Vergleich zu dem an seinem Schienbein. Wann war jemand das letzte Mal so feige gewesen und hatte ihm gegen das Schienbein getreten? Nun, er konnte glücklich sein, wenn es nur sein Schienbein war. „Ryōta! Reiß dich zusammen!“, zischte Shintarō, der neben ihm kniete und sich das Bein ansah, bevor ihn überhaupt einer der Sanität erreicht hatte. Ryōta hätte gerne irgendetwas erwidert, aber er wusste Shintarō machte sich nur Sorgen. Shintarōs Blick lockerte sich leicht auf. „Kannst du weiter spielen?“ Ein schwaches Lächeln machte sich auf Ryōtas Blick breit. „Kein Problem.“ Der Spieler vor ihm zog skeptisch die Stirn in Falten. „Verletz dich nicht zu viel, sonst bringt mich Daiki um.“ Ein leises Lachen drang aus seinem Mund und er schielte zu dem gebräunten Spieler, der zu ihnen herüber starrte, als würde er sofort jemanden Umbringen. Der Schmerz war bereits weitestgehend abgeklungen. Er konnte sich wohl glücklich schätzen. Einer der Sanitäter stütze ihn, damit er probieren konnte mit dem Fuß aufzutreten. Beruhigt stellte er fest, dass es zwar noch leicht ziepte, er damit aber klar kommen würde. Zugegeben sie hatten nicht geglaubt, es wäre damit zu ende. Dass aber nur zehn Sekunden später die ersten Bluttropfen auf den Hallenboden tropfen würde, damit hatten sie nicht gerechnet. Tetsuya hasste es manchmal wirklich unsichtbar zu sein. Er war sich nicht einmal sicher ob Kirisaki Daiichi diese Attacke geplant hatte. Seine Sicht war leicht verschwommen und der Schmerz benebelte leicht sein Gehirn. Er war dennoch froh noch seine Nase spüren zu können. Er konnte so unmöglich weiter spielen. Langsam richtete er sich auf. Aus den Augenwinkeln sah er Haras grinsendes Gesicht, allerdings war es nicht das einzige was er sah. Der Spieler der rasend vor Wut auf seinen Gegenspieler zukam, war schließlich auch noch da. Daiki würde etwas sehr dummes tun. Er sah sein Trikot hinunter, es hatte ebenfalls Blut abbekommen. Ein mulmiges Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit. Er hatte es völlig vergessen. Sie hatten (mit der Genehmigung ihrer Teams) beschlossen das Trikot ihrer jeweiligen Mannschaft anzuziehen. Es hätte ein Zeichen sein sollen, aber es war keines. Hier ging es nicht um die anderen Teams, es war naiv an ‚Rache‘ zu glauben. Sie spielten hier nicht wegen den anderen Teams, sondern wegen sich selbst. Ihr Team stand auf dem Feld, hier waren sie nur die Generation der Wunder. Nicht Tōō, nicht Rakuzan, nicht Yōsen, nicht Kaijō, nicht Shūtoku, nicht Seirin. Ein komplett anderes Problem hatte Daiki, denn er hatte genug. Seine Hand zuckte. Seine Teammitglieder beäugten ihn unsicher, sie konnten sich nicht entscheiden, ob sie Daiki aufhalten sollten oder nicht. Er wollte grade ausholen, als sein Arm gepackt wurde und sich jemand vor ihn schob. Seine Taktik schnell wechselnd holte er mit der anderen aus, doch auch diese wurde ergriffen und somit aufgehalten bevor er das Gesicht treffen konnte. Er ließ ein frustriertes Grollen ertönten. „Lass mich los, Atsushi!“, brüllte er, „Er hat es verdient!“ Ein Stoß in seine Magengrube machte ihn auf die andere Person vor ihm aufmerksam. Tetsuya blickte ihn aus zusammen gekniffenen Augen an. Daiki knirschte mit den Zähnen. „Akashi-kun wird mich ersetzten, wir wussten so etwas würde passieren.“ Er starrte seinen Schatten ungläubig an, der so emotionslos wie immer zu ihm aufblickte. Wollte er ihn verarschen? Seine Nase blutete! Und wenn es ganz schlimm kam war sie vielleicht auch noch gebrochen! „Tetsu-chin hat recht Dai-chin, oder brauchst du eine Auszeit?“, fragte der Riese und lockerte den griff um die Arme des Spielers. Daiki riss sich grollend los. Was hatte er sich eigentlich ein gemischt? Daikis böser Blick führte eher zu Tetsuya Belustigung. Atsushi war mindestens genauso wütend wie Daiki und womöglich nicht der einzige. Im Gegensatz zu Daiki wusste er aber, es würde ihnen nichts bringen jetzt amokzulaufen. Es war was ihre Gegner wollten, also würden sie es ihnen nicht geben. Währenddessen war Seijuro nur froh über das Abwenden der Katastrophe. Hätte Daiki seine Hände an Hara bekommen, wäre der Spieler sicherlich nicht mehr aufgestanden. Shintarō und Ryōta blickten beide weniger als freundlich zu ihren Gegenspielern. Lange würden sie nicht mehr mit ihrem richtigen Gegenschlag warten. Ryōta zog bereits sein Bein nach. Es war für Seijuro kaum zu übersehen. Er hätte ihn liebend gerne ausgewechselt, aber mit Tetsuya konnte er noch weniger rechnen. Das Model musste es also noch aushalten. Allerdings hatte auch Shintarō eine Attacke abbekommen, an seiner Schläfe machte sich ein leichter blauer Fleck sichtbar, wo ihn der Ball getroffen hatte. Noch vor Ryōta war er verletzt wurden, es hatte nur niemand gemerkt. Atsushi war der einzige unverletzte, weil sie sich entweder nicht heran trauten oder der einfach nichts von ihren kläglichen Versuchen ihn zu verletzen spürte. Sie würden es bald beenden müssen, sonst waren sie nicht mehr zu gebrauchen. Es war genug, dass man sie so viel verletzt hatte. Nichts hätte passieren dürfen, dann wäre er glücklich gewesen. Er hasste es wenn sein Eigentum verletzt wurde und die Generation der Wunder war nun mal sein Eigentum. Die Sanitäter hatten sich endlich um Tetsuya gekümmert und brachten ihn an den Rand des Feldes. Tetsuya hob die Hand um abzuklatschen, doch Seijuro hielt sie kurz fest. „Sie werden nicht mehr zum foulen kommen.“ Aus dem Augenwinkel konnte er sehen wie Tetsuya lächelte. ~ „Scheiße!“, zischte Kasamatsu, „Das ist doch kein Basketball mehr!“ „Wem sagst du das.“, murmelte Takao und wendete seinen Blick wieder von dem Spielfeld ab. „Sie hätten gleich eine Straßenschlacht daraus machen können!“, seufzte Himuro, er war sich sicher, dann wären sie nicht einmal verletzt worden. Die anderen stimmten ihm bei dieser Aussage völlig zu. Es wäre in der Tat besser gewesen eine Straßenschlacht daraus zu machen, aber sie waren nun mal Basketballspieler und keine Gangs. Wobei man sich bei der Generation der Wunder wohl nicht sicher sein konnte, sie hatten zumindest das Potential zu einer Gang. Es war seltsam das Meer aus Trikots zusehen, wenn doch deutlich war wie wenig sie zu dem Team gehört das grade dort spielte. „Aomine meinte es wäre besser nicht zu kommen.“, seufzte Kagami, „Ich weiß jetzt was er meinte.“ Alex lachte auf. Als wäre sie völlig verrückt richteten sich alle Augen auf sie, nur Momoi lächelte schwach und behielt ihre Augen auf dem Spielfeld. „Das glaub ich nicht. Daiki meinte nicht das hier, sondern das was noch kommen wird.“ „Was meinst du?“ „Das.“ Kagami richtete seinen Blick unsicher auf das Spielfeld zurück. Ein Schauer lief ihm über den Rücken. Seijuro hatte das Spielfeld betreten und sofort war die Stimmung um geschwungen. Es lag keine Anspannung mehr über dem Feld. Kirisaki Daiichi sah so schwach und verletzlich aus. Sie hatten pure Angst, würde man wohl sagen. Seijuro trug seinen normalen unbarmherzigen, kalkulierenden Blick, doch jeder wusste das bei dem Spieler das Wort normal für etwas immens Gefährliches stand. Selbst seine Haltung schrie: ‚Ich werde euch töten!‘ Auf Daikis Gesicht tanzte ein seltsam groteskes und irres Grinsen, das seine Teamkameraden lange nicht mehr bei ihm gesehen hatten. Seine Augen wirkten ungleich und sie alle wussten was es bedeutete. Er würde über Leichen gehen. Es wäre so einfach Haisaki noch einmal zu schlagen und vielleicht wird er es tun. ‚Vernichten‘ war wohl Atsushis Lieblingswort und es wäre nicht verwunderlich gewesen, wenn er grade ausschließlich an dieses Wort dachte. Sein gelangweilter Blick war einem intensiven Funkeln gewichen. Selbst Haisaki musste gestehen, dass er sie noch nie so gesehen hatte und er beschloss genau in diesem Moment sie lieber nie wieder zu reizen. Jetzt half ihm diese Einsicht aber wohl wirklich nichts mehr. Sein Blick traf auf Tetsuyas, der am Rande des Spielfeldes stand. Sein Mund bewegte sich. Haisaki konnte keine Lippen lesen, aber es war ein Satz den er von Tetsuya nur zu oft gehört hatte. „Hab ich’s dir nicht gesagt?“ Er hasste diesen Satz. Es erinnerte ihn an seine Unterlegenheit gegenüber der gesamten Generation. Ryōta wirkte mit seinem koketten Modelgrinsen völlig fehl am Platz, sein Sunny Boy Image eilte ihm voraus, aber das gefährliche Glitzern in seinen Augen konnte man nicht falsch verstehen. Hatte Ryōta noch gedacht Haisaki sei schlau so musste er nun feststellen, dass man ihm noch so einiges beibringen musste. Rational denken konnte selbst Shintarō nicht mehr. Er hatte nicht vorgehabt sich von seinen Gegnern verletzen zulassen oder dabei zuzusehen, wie seine Teammitglieder auseinander gerupft wurden. Er glaubte vielleicht an sein Horoskop, aber an Gott glaubte er nicht und Kirisaki Daiichi war Beweis genug dafür, dass es keinen Gott gab. Aber es gab einen Teufel und der Stand direkt vor Kirisaki Daiichi. Hanamiya hatte sich ebenfalls entschlossen auch einen Blick auf das letzte Mitglied der Wunder zu werfen. Er wünschte sich, er hätte es nicht getan. Ein süffisantes Lächeln hatte sich auf Tetsuyas Lippen gelegt und ein Blick, der Seijuros zu sehr glich funkelte ihn an. Sie waren dem Untergang geweiht. Vollkommen und aussichtslos auf Wiederauferstehung. ~ Alex hatte damit gerechnet, es würde so enden. Aber dennoch war es etwas über ihre Vorstellung hinaus gewandert. Während ihres Trainings in Amerika hatte sie auf die harte Tour erfahren, was passierte wenn man die Generation der Wunder wütend macht, denn eines hatten die sechs Spieler auf jeden Fall gemeinsam: Je wütender man sie machte, desto gefährlicher waren sie. Hatte sie die berüchtigte Generation während des Spiels gegen die Besten als hungriges Wolfrudel bezeichnet, so waren sie jetzt eher vergleichbar mit erbarmungslosen Killern eines Clans. Egal wie man es sah, die Generation der Wunder war wirklich ein Clan, ein Rudel, eine Familie. Eben ein Team. Himuro und Kagami konnten sich wirklich glücklich schätzen zu den wenigen Spielern zu gehören, die das Team respektierte oder sogar bewunderte. Dennoch war sicher, sie würden nie in den inneren Kreis der Generation treten können. Jeder von ihnen hatte Verletzungen während des Spiels abbekommen. Jedes Team wäre wütend darüber gewesen, aber hätte wirklich jedes Team so beharrlich abgewartet, bis ihr Kapitän die Sache in die Hand nahm? Sie hatten gewusst, wann es Zeit war zu zeigen, dass man sich besser nicht mit ihnen anlegen sollte. Vertrauen war ihr Stichwort gewesen. Hätte irgendeiner von ihnen dem anderen nicht vertraut, wäre er wütend geworden. Natürlich, Daiki war wütend geworden. Hätte er jedoch kein Vertrauen gehabt, hätte er sich nicht so einfach aufhalten lassen. Die Frage war nur, wann sie dieses Vertrauen und mutuale Verständnis aufgebaut hatten. Vor dem Winter Cup wäre so etwas nicht möglich gewesen, sie hatte alte Videos gesehen. Vielleicht hatte das Training im Sommer sie wirklich verändert. Es gab natürlich auch noch eine andere Sache, die man bei ihnen beachten musste. Sie waren nicht irgendein Team. Sie besaßen nicht nur ein Ass. Sie waren ein Team mit dem besten Ass und dem besten Joker. Dem stärksten Buben und der stärksten Dame, genauso wie dem stärksten König. Sie wollte das Team, welches sie im Sommer gesehen hatte noch einmal sehen. Das Team, welches stärker war als alle anderen. Sie wollte sie gegen einen Gegner spielen sehen, der auf dem gleichen Niveau war. Vielleicht würde es ihr gelingen so ein Spiel noch einmal zu sehen. Hyūga wendete seinen Blick von dem Spielfeld. Das dritte Viertel war um und Kirisaki Daiichi hatte keinen einzigen Punkt erhalten. Sie waren völlig machtlos. Die Generation der Wunder hatte sie nicht verletzt. Zumindest nicht physisch. Er fühlte fast so etwas wie Mitleid mit dem Team, das er doch eigentlich auch überhaupt nicht mochte. „Tut er dir eigentlich Leid Kyōshi?“ Es hätte eigentlich eine Frage werden sollen, die sich nicht auf das Spiel bezog, damit er nicht daran dachte, aber er konnte nicht anders. Außerdem erwischte er sich ohnehin immer wieder dabei auf das Spielfeld zu sehen. Fasziniert und zugleich angewidert. „Nein, eigentlich nicht.“, gab Kyōshi nach einer Weile zu. „Aber du hast doch Kontakt zu den anderen Königen?“ „Schon… aber wir haben uns nie mit ihm verstanden. Keiner von uns. Jeder hat wohl ein schwarzes Schaf im Team, wenn man so stark ist. Bei der Generation der Wunder war es Haisaki, bei uns ist es Hanamiya.“ ~ Tetsuya konnte spüren wie sich langsam Tränen in seinen Augen sammelten. Zusagen er war traurig, war falsch. Es schmerzte. Nicht mehr und nicht weniger. Die Halle war völlig Still. Es war kein Spiel gewesen, an das man sich gerne erinnerte. Womöglich konnte man es gar nicht als Spiel bezeichnen. Das Team von Kirisaki Daiichi lag in Trümmern, aber die Generation der Wunder sah alles andere als glücklich aus. Es gab keinen einzige Gewinner. Kise wendete sich mit einem missbilligen Schnalzen seiner Zunge von seinen Gegenspielern ab. Seine Hände hatten sich zu Fäusten geballt und er biss die Zähne zusammen. Seine Augenbrauen waren tief nach unten gezogen und in seinen Augen standen Tränen der Wut. „Die Generation der Wunder gewinnt 231 zu 0 gegen Kirisaki Daiichi.“ Atsushi fuhr sich mit der Hand durchs Haar und blickte auf seine Gegner hinunter, sie sahen alles andere als gut aus. Sie waren Blass und völlig am Ende. So wie es ihre Gegner in Teikō immer gewesen waren. Nur dieses Mal hatten sie das Team wirklich zerstören wollen. Und es war ihnen gelungen. Shintarō wusste sie hätten dieses Spiel nicht spielen sollen. Wirklich nicht. Es war dumm gewesen. Es würde einfach sein wieder in ihr altes Muster zurück zu fallen. Gewinnen war eine Droge und sie waren die Süchtigen. Süchtige taten sich immer selbst weh und denen, denen sie etwas bedeuteten. Sie würden wieder nichts fühlen, sobald sie gewannen. Daiki blickte auf die Tribüne, er wusste das Satsuki dort oben stand und er war froh, sie nicht mehr bei sich zu haben. Sie hätte sich verantwortlich gefühlt. Sie, gleich nach Tetsuya, hatte am meisten gelitten als sie sich nicht mehr für ihren Sport interessiert hatten. Für nichts mehr interessiert hatten. Eine Hand legte sich auf seine Schulter und er blickte in die heterochromen Augen seines Kapitäns. Selbst er sah nicht glücklich aus. „Las es uns zu Ende bringen.“, murmelte er, „nur noch aufstellen, dann können wir gehen.“ Ihre Kameraden auf der Tribüne machten sich nicht minder Gedanken um ihre Freunde. Daiki hatte rote Haare auf der Tribüne gesehen. Hatte er Kagami nicht gesagt, er solle nicht kommen? ~ In der Umkleide herrschte betretenes Schweigen. Sie fühlten sich nichteimal dazu in der Lage sich umzuziehen. Sie wussten nicht einmal genau warum es so weh tat. Ryōta zog seine Beine an seinen Körper und umschlang sie mit seinen Armen. „Es passiert wieder, nicht wahr? Wir sind stärker als alle anderen.“ Vielleicht war Kirisaki Daiichi nicht wirklich das Problem gewesen. Nicht das Team selbst. Jedes andere hätte ihnen ebenso zeigen können, wie überlegen sie waren. Aber weil sie das Team besiegen hatten wollen, zerstören wollten, war wirklich kein Korb gefallen. Es war das Erschreckende. 231 Punkte waren verrückt, erstrecht ohne Gegenkorb. „Wir werden uns so nur wieder verlieren.“ Das nächste was er spürte war wie sein Kopf zurück geschleudert wurde. Nach den Attacken seiner Gegner, tat es fast nicht mehr weh. Dennoch blieb sein Herz für eine Sekunde lang stehen. Er hatte Tetsuya noch nie so wütend gesehen. Die anderen Mitglieder beobachteten sie ruhig, aber selbst sie waren schockiert und verwirrt. Ryōta hatte gewusst irgendeiner von ihnen würde in der Umkleide die Nerven verlieren, aber er hatte mit Atsushi oder Daiki gerechnet. Nicht Tetsuya. Aber dann machte es doch wieder Sinn, oder nicht? „Hör auf damit! Das Thema ist vorbei! Lasst die Vergangenheit ruhen!“ Tetsuyas Stimme hallte ungewöhnlich laut in der Umkleide wider. Schreien war man von ihm nicht gewohnt. „Tetsuyacchi-“ Ein Stoß gegen seinen Brustkopf brachte ihn zum Schweigen. „Sei leise! Willst du Basketball wieder hassen?! Es ist vorbei! Hörst du? Vorbei!“ „Nein.“, ertönte plötzlich eine kühle Stimme, „Du hasst Basketball immer noch, Tetsuya.“ Mit einem Ruck drehte sich Tetsuya um. Er starrte seinen Kapitän mit einem undefinierbaren Blick an. Als könnte er sich nicht entscheiden, welches Gefühl er zeigen sollte. Entsetzen? Trauer? Wut? Angst? Schmerz? Vielleicht war es der Verwirrung zu verdanken, dass sich die blanke Maske auf Tetsuyas Gesicht nicht mehr halten konnte. Jedenfalls flossen schon bald unaufhaltsam die Tränen sein Gesicht hinunter. Dennoch entwich ihm kein Ton. Der Kapitän und das Phantom starrten sich unbeweglich an. Tetsuya ließ sich sackte vor ihm auf die Knie. Seine Haare fielen ihm wirr ins Gesicht. Seijuro entwich ein Seufzen. Langsam ging er auf ihn zu und kniete sich vor ihm nieder. Er wusste nicht was er tun sollte. Die sanfte Art stand ihm nicht gut, aber die anderen machten keine Anstalten sich zu bewegen. Sie waren womöglich genauso überfordert wie er. Er hatte nicht erwartet Tränen zu sehen, als er die Worte aussprach. Aber diese Worte auszusprechen, war gewesen was in wirklich überraschte. Er dachte Tetsuya wäre über die Vergangenheit hinweg. „Sie mich an, Tetsuya.“ Sein Befehl drang auf taube Ohren. Aber er hätte es sich denken können. War es seine Schuld, wenn sie wieder auseinander brachen? Er hätte das Spiel noch absagen können, so wie es Tetsuya verlangt hatte. Stur war er gewesen, aber wieso eigentlich? Er fuhr sich durchs Haar. Ein kläglicher Versuch seine Gedanken zu ordnen, um eine Lösung für sein Tetsuya-Problem zu bekommen. Unverhofft kam die Lösung zu ihm. Zwei Arme schlangen sich um seinen Nacken und ließen ihn fast zurück fallen. Schockiert starrte er auf den Haarschopf an seiner Schulter. Zusammen mit Tetsuyas Wärme trafen auch die Tränen auf seine Haut. Er hatte sich den Tag definitiv nicht so vorgestellt. Er erwiderte die Umarmung und lies sein Gesicht gegen Tetsuyas Schopf sinken. Das Phantom verstärkte seinen griff um ihn. Krallte sich praktisch an ihm fest. Mit einem Seufzen zog er Tetsuya in seinen Schoß. Nur kurz darauf legte sich ein Schatten legte über ihn und er erblickte Atsushi, dessen prankenartige Hand sich auf Tetsuyas Kopf legte und ihm durchs Haar wuschelte. „Wir werden nicht so wie damals.“, sagte Atsushi beruhigend. Daiki ließ sich neben Ryōta fallen und beschmunzelte kurz den Roten Handabdruck auf seiner Wange, der von Tetsuya Wutausbruch stammte. „Daiki-kun, Ryōta-kun.“ Die beiden blickten fragend zu Tetsuya, der sein Gesicht noch immer in Seijuros Schulter vergruben hatte. „Wie seid ihr zusammen gekommen?“ Er drehte sein Gesicht von Seijuros Schulter und lachte leise bei der Ansicht der völlig verwirrten Blicke seiner Freunde. Die ihn daraufhin noch geschockter ansahen und er nur noch lauter lachen musste. Sein Gesicht vergrub er wieder in Seijuros Schulter, um das Lachen zu dämpfen. Konnte aber spüren, wie selbst Seijuros Brustkorb leicht vibrierte. „Ich kann nicht glauben, dass du uns das jetzt fragst.“ Kicherte Ryōta und auch Daiki stimmte mit einem tieferen Lachen ein. „Seijuro-kun meinte ich sollte euch fragen.“ „Oh? Ich dachte er hätte es dir erzählt?“ „Als würde ich Tetsuya diese Geschichte selbst erzählen. Das müsst schon ihr übernehmen.“, meinte Seijuro und grinste neckisch. „Hey, jetzt bin ich auch interessiert! Erzählt schon! Ryō-chin! Dai-chin!“ „Das riesen Baby ist erwacht.“ Shintarō schüttelte den Kopf, aber er konnte es nicht Leugnen, er war auch daran interessiert. Loser und Unwissende Tetsuya hasste es manchmal wirklich unsichtbar zu sein. Er war sich nicht einmal sicher ob Kirisaki Daiichi diese Attacke geplant hatte. „Du wagst es?“, ertönte eine bedrohliche Stimme, die zu Daiki gehören musste. „Du wagst es!“ „Hara-san, ich würde rennen.“ „Du wagst es ihn zu küssen?!“ * Meine Güte, ich dachte, ich werde nie mit dem Kapitel fertig… Und ich weiß nicht was ich davon halten soll, es ist zum Haare ausreißen! Kapitel 19: 19tes Kapitel: Den Verstand verloren ------------------------------------------------ Daiki beobachtete die anderen Wunder skeptisch, seiner Meinung nach hatten sie viel zu viel Interesse daran, zu erfahren wie Ryōta und er zusammen gekommen waren. Allerdings waren sie womöglich auch ein etwas eigenartige Vorkommen für die Generation der Wunder. Schließlich waren sie Tetsuya dennoch auffällig genug hinterher gerannt. Sein Blick fiel auf Ryōta. Der Small Forward sah ihn zuckersüß an und somit wusste Daiki, er würde die Geschichte erzählen müssen. Dabei war sie gar nicht so spannend. „Okay, okay. Ich erzähl‘ schon wie wir zusammengekommen sind.“, meinte Daiki. Sein Blick haftete dabei auf Tetsuya, der noch immer in Seijuro Schoß saß. Es war ein seltsames Bild, welches ihnen sich dort bot. Aber die beiden sahen zusammen doch irgendwie süß aus, so süß wie Akashi Seijuro nun einmal wirken konnte. „Na dann los Daiki.“, drängte Shintarō, „Ich hatte nicht vor noch Stunden in dieser Umkleide zu bleiben. Die anderen werden auch schon warten.“ Der gebräunte Spieler hob abwehrend die Hände, während Ryōta neben ihm nur leise kicherte. Daiki fragte sich warum. Womöglich stellte er sich die Reaktionen der anderen vor, falls sie in die Umkleide kommen sollten. Nun, sie würden wohl wirklich seltsam schauen. „Da wir uns im Sommer ein Zimmer teilen mussten, waren wir natürlich fast vierundzwanzig Stunden zusammen. Und wie ihr sicher noch von Teikō wisst ist Ryō der absolute Frühaufsteher…“ „Daikicchi!“, ertönte eine quietschende Stimme direkt neben seinem Ohr. Wie jeden Morgen während ihres Trainings in den Staaten wurde Daiki bereits früh morgens aus dem Bett geworfen. Das Ryōta auch nicht einsehen konnte, das nicht jeder so früh aufstand wie er oder so viel Zeit im Bad brauchte. Daiki war selbst mit zehn Minuten einverstanden, mehr brauchte er nicht um sich fertig zu machen. „Steh schon auf!“, maulte das Model. Während dessen zog sich sein Zimmergenosse die Decke einfach weiter über den Kopf. Dieses Mal würde er nicht aufstehen. Nicht dieses Mal. Er war schon oft genug aus dem Bett geworfen worden. Das Gezeter des Models war auf die Dauer nicht auszuhalten. „Daiki!“, drängte Ryōta weiter, doch alles was er als Antwort bekam war ein Grummeln des Power Forward. Als er hörte wie sich Ryōtas Schritte entfernten dachte er, es wäre vorbei. Allerdings wurde er enttäuscht als das Zimmer plötzlich in einem grellen Licht erstrahlte. Grummelnd drückte er sein Gesicht ins Kissen. „Ryō“, zischte er wütend, „Mach die verdammten Vorhänge wieder zu!“ Aber das Model wäre nicht was er war, wenn er einfach auf ihn gehört hätte. Statt die Vorhänge wieder zuzumachen entschied sich Ryōta ihm die Decke weg zu ziehen. Daiki knirschte mit den Zähnen. Ryōta war unausstehlich. „Komm schon so lange wie du schläft niemand!“ Daiki hatte endgültig genug. Er wollte wenigstens einmal ausschlafen. War das nicht sein Recht? Und was hieß überhaupt niemand schlafe so lange wie er? Es war verdammt noch mal sechs Uhr morgens! Mit halbgeschlossenen Augen rollte er sich auf die Seite und blickte zu Ryōta hinauf, dessen Gesicht nun einen siegessicheren Ausdruck trug. Wenn sich das Model da nicht mal zu früh freute. Ein Grinsen machte sich auf Daikis Gesicht breit, aber es war zu spät als sein Zimmergenosse den Umschwung bemerkte. Gezielt packte er Ryōta an seinem Handgelenk und zog ihn quer über das Bett. Ein überraschtes Quietschen, das eher zu einem Mädchen gepasst hätte, entfuhr Ryōta als er neben Daiki auf dem Bett landete. Wenn das Model nicht von alleine liegen blieb, musste man es dazu bringen. Seufzend vergrub der Power Forward sein Gesicht in dem Kissen, ehe er seinen Kopf nach links drehte. Totenstille war eingekehrt. Das Model hatte er erfolgreich halb unter sich begraben und damit jegliche Fluchtmöglichkeit verhindert. „Oi! Was ist los?“, grummelte Daiki. Es war sein Plan gewesen Ryōta zum Schweigen zu bringen, aber er hatte nicht damit gerechnet es würde so schnell gehen. Daiki zog eine Augenbraue empor, ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. „Ist das Schamesröte?“ Ryōta wendete seinen Blick von der Decke ab, an die er bis eben gestarrt hatte und wendete sich stattdessen lieber der Wand zu. „Komm schon, dir kann diese Situation doch gar nicht peinlich sein.“, seufzte Daiki. Er hatte nie erlebt, dass Ryōta irgendetwas peinlich gewesen war. Er hatte es ehrlichgesagt nie für möglich gehalten, Ryōta könnt sich für irgendetwas schämen. „Wieso nicht?“, war die gerummelte Antwort. Daiki musterte ihn für eine Weile, aber Ryōta sprach nicht weiter. „Du bist schwul.“, es war so geradeheraus, es hätte genauso gut von Seijuro oder Tetsuya stammen können. „Bei meinem Job wäre es nicht verwunderlich schwul zu sein, meinst du nicht?“, murmelte er gegen die Wand, aber Daiki verstand es dennoch. Stille kehrte ein. „Willst du nicht von mir runter gehen?“ „Wieso? Dem einzigen dem diese Situation peinlich ist bist du.“ „Hast du nicht Angst… na ja… vor meinen… Empfindungen?“ „Du meinst Hormonen.“, antwortete Daiki kühl, er konnte das Grinsen auf seinem Gesicht kaum zurückhalten. „Außerdem hast du mich schon oft genug angesprungen, das ist dir klar, oder?“ Ryōta antwortete Nichts darauf. „Außerdem stehst du doch sowieso auf jemand anderen, oder nicht?“ Sie wussten beide, dass diese Aussage nicht nur auf Ryōta zutraf, aber vielleicht wussten sie auch nicht was genau sie fühlen sollten. Es war schwierig, die Gefühle ein zu ordnen. Liebten sie ihn oder war er nur ein Freund? „Vielleicht findest du mich nicht mal so schlecht?“, murmelte Daiki. Es war verlockend Ryōta zu necken. So eine Gelegenheit bot sich nicht oft. „Du liegst halb auf mir?!“, kam es schrill fast panisch von dem Model. „Ich kann mehr als nur halb auf die liegen, Ryō.“ „Was?“ Er spürte eine Hand an seiner Wange, die leicht über seine Haut fuhr. Die Finger strichen seinen Hals entlang, glitten über sein Schlüsselbein und fuhren über seinen Brustkorb hinunter über seinen Bauch. An seiner Hüfte verweilten sie. Heißer Atem blies gegen sein Ohr. „Ich kann mehr als nur das.“ Er ließ seine Finger- „Ist in Ordnung!“, schrien Ryōta und Shintarō gleichzeitig. Beide hatten die gleiche hochrote Konzentration von Scharmes Röte im Gesicht. Seijuro schmunzelte leicht und Tetsuya hatte seinen Kopf wieder in seiner Schulter vergruben. Eine Schande, schließlich hätte Daiki gerne gesehen was er dazu sagen würde. In der Tat hatte er zu Ryōta nicht ‚jemand anderen‘ gesagt, sondern Tetsuya. Er wusste nur nicht wie er seinen Schatten bei diesem Thema einschätzen sollte, es war das einzige bei dem er ihn nicht durchschauen konnte. Es war wohl kaum zu übersehen, was sie für ihn empfanden. Sie hatten ihn schließlich geküsst. Dann wiederrum waren ihre Gefühle sonderbar. Er wusste nicht genau, was er für Tetsuya fühlen sollte und er war sich sicher, die anderen wussten es auch nicht. Er war mit Ryōta zusammen. Er liebte Ryōta. Aber er liebte auch Tetsuya. Er war mehr als nur ein Freund, aber dann doch kein Geliebter. Irgendetwas dazwischen, undefinierbar. Wie immer. Wie ein Phantom. „Hey, Tetsu-chin?“, erhob nun der Riese unsicher das Wort. „Hasst du Basketball wirklich immer noch?“ Tetsuya richtete seinen Blick auf Atsushi und seufzte. Mit einem kurzen Blick in Seijuros Augen stand er von seiner sitzenden Position auf. „Ich weiß es nicht. Hass ist ein starkes Gefühl.“, begann Tetsuya und überlegte kurz, „Ich glaube nicht, dass ich es hasse. Aber ich liebe es nicht so, wie ich es früher tat.“ Sie sahen sich untereinander an und stellten die Frage, die sie nun schon ziemlich lange beschäftigte. Ihr Team war auseinander gefallen und sie hatten sich immer gefragt warum sie es nicht hinbekommen hatten zusammen zu bleiben. „Ist es unsere Schuld?“ Tetsuya musterte sie lange. Man konnte nicht einfach jemanden für etwas wie das verantwortlich machen. Sie hätten sich zusammenreißen können, bestimmt. Aber die Wahrheit war: Sie alle hatten es nicht verhindern können und sie alle hatten es nicht gewollt. „Ihr seid nicht daran schuld. Es ist so gekommen wie es ist, aber ich denke genau deswegen mag ich Basketball immer noch nicht so gerne wie früher. Mir ist klar: Sobald wir zusammen auf dem gleichen Feld und auf der gleichen Seite spielen werden wir wieder auseinander fallen. Es ist schwer mit diesem Wissen mit euch zu spielen, grade wenn ich mir nichts anderes wünsche als wieder mit euch auf dem Platz zu stehen.“ Seijuro stand seufzend auf und ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Schauen wir ob du recht hast, Tetsuya. Ein letztes Spiel, mit uns.“ Die Augen ihres Kapitäns glänzten vor Vorfreude. Die anderen Wunder blickten sich fragend an, ehe Shintarō sich überwand zu fragen gegen wen sie spielten. „Die Ungekrönten Könige.“ Ryōtas und Daikis Kinnlade klappte auf und Shintarō sah leicht überrascht zu Seijuro. Atsushi lachte leise. „Und wie lange planst du das schon?“, fragte er. „Zu lange.“, gab Seijuro zu, „ Sie begannen gemeinsam zu trainieren, als wir es taten. Wir werden sehen, wer die besten sind. Ein für allemal.“ „Da seid ihr ja endlich!“, meinte Kagami, als sie nach Gefühlten Stunden endlich aus der Umkleide heraustraten. Daiki hätte damit gerechnet, er würde irgendwann herein platzen, aber Seirin hatte ihn wohl doch besser unter Kontrolle, als man annehmen könnte. „Fang nicht gleich wieder an zu meckern!“, schnaubte Daiki, „Du bist auch nicht der Schnellste.“ Kagamis Augen blitzen. „Willst du mir damit irgendetwas sagen? Auf Daikis Gesicht bildete sich ein süffisantes Grinsen. „Nicht doch.“ Dass ihre Freunde und Teamkamraden sie bereits zurückgelassen hatten, damit sie ihre tägliche Streiterei ausleben konnten, fiel ihnen noch nicht einmal auf. Loser und Unwissende „Sie brauchen zu lange!“, meinte Kagami. „So ungern ich ihm recht geben.“, meinte Wakamatsu und fragte sich insgeheim ob Aomine womöglich eingeschlafen war, was er sehr oft in ihrem Training tat. „Gehen wir nachsehen!“, meinte Riko und sie machte sich gemeinsam mit den beiden Spielern auf den Weg zur Umkleide. Wakamatsu bemerkte die beunruhigende Aura um die Trainerin und fragte sich was genau sie vor hatte. Als sie vor der Tür standen starrten sie einige Sekunden darauf und stießen sie dann auf. Sofort erstarrten sie. „Ku-Ku-Kuro-KUROKO!“ Wakamatsus Kinnlade klappte auf. „Geh von ihm runter Tetsuya!!“ „Es interessiert mich nicht ob du Akashi Seijuro bist, du wirst sterben!!“ * Es tut mir schrecklich leid, dass es so lange dauert. Das ist eigentlich nur die Hälfte des Original Kapitels. Ich weiß nicht wann das nächste kommt, aber schneller als dieses wird es sein. Ich hoffe ihr hattet trotzdem Spaß an diesem Kapitel. Kapitel 20: 20tes Viertel: Das nächste Mal! ------------------------------------------- Tetsuya blickte auf die Uhr. Es waren nur noch drei Stunden bis zum Spiel von Shintarō und Atsushi. Er wusste; Atsushi war bereits vor einer Stunde mit Seijuro verschwunden, womöglich um den Süßigkeiten Vorrat aufzustocken und danach zu seinem Team zu gehen. Allerdings hatte er Shintarō noch nicht gesehen. Ungewöhnlich wenn man bedachte, wie früh der Shooting Guard normalerweise wach war. Selbst Daiki war bereits aufgestanden und das Ass schlief deutlich länger als alle anderen. Er stand von seinem Stuhl auf und stellte sein Geschirr in die Spüle. Ryōta war dazu auserkoren worden das Spülen zu übernehmen. Bei sechs Leuten in der Wohnung war auch jeder froh darüber diese Aufgabe nicht übernehmen zu müssen. Sie hatten zwar eine Spülmaschine, allerdings war das Gerät zerstört worden. Wie genau wusste Tetsuya immer noch nicht. Er war nicht dabei gewesen, als sich Seijuros Scheren in die Maschine gebohrt hatten und darüber war er sogar ganz froh. Er konnte mit Wohlwollen auf diese Erfahrungen verzichten. Wenn er sich recht erinnerte hatte er allerdings den Schrei mitbekommen, den man auch noch im Treppenhaus gut gehört hatte. Er war an diesem Tag grade von einem Treffen mit Taiga zurückgekommen, der sich – nachdem er den Schrei gehört hatte- schleunigst bei ihm verabschiedet hatte. Er klopfte leicht an Shintarōs Tür und wartete einige Sekunden. Als keine Antwort ertönte, wiederholte er den Vorgang einige Male bevor er eintrat. Er wollte den Shooting Guard nicht stören, aber langsam sollte er aufstehen, sonst würde er noch zu spät zu dem Spiel kommen. Wäre er nicht bereits vorher besorgt gewesen, wäre er es definitiv jetzt. Shintarō lag in Fötus-Stellung zusammengerollt auf seinem Bett. Es war nicht grade ein Anblick, den Tetsuya erwartet hätte. „Shintarō?“, fragte er vorsichtig und trat auf seinen Freund zu, der sich bei der Erwähnung seines Namens zu ihm drehte. Fragend hob das Phantom eine Augenbraue, als er den panischen Blick auf dem Gesicht seines Gegenübers sah. Er konnte sich denke was mit dem Shooting Guard los war, schließlich war Shintarō dafür bekannt zwanghaft an sein Horoskop zu glauben. „Kann ich dir helfen Shintarō-kun?“ Mehr als diese Frage stellen, konnte er nicht. Schließlich hatte er keine Ahnung was für ein Glücksgegenstand für das Sternzeichen Krebs benötigt wurde. Shintarō musterte ihn einen Moment. „Was für ein Sternzeichen bist du?“, fragte er skeptisch. „Wassermann.“, antwortete Tetsuya zögernd. Auf Shintarōs Gesicht bildete sich ein Grinsen und er lachte auf. „Oh, das ist gut. Das ist perfekt! Perfekt!“ Zur Sicherheit trat Tetsuya einen Schritt zurück. Er wusste noch nicht wie er die Situation einschätzen sollte. ~ Ein Seufzen verließ die Lippen des Phantom Spielers, als er sich auf die Bank setzte. Wie zur Hölle war er in diese Situation hineingeraten? Und das alles nur, weil sein Sternzeichen Wassermann war. Wieso war er nur im Januar geboren worden? Er hatte sich nie an der Horoskopsucht des Shooting Guards gestört, aber jetzt, wo er sich schon fast wie einer von Shintarōs Glücksbringern fühlte, welcher sich darauf beschränken musste auf der Bank zu sitzen, war das anders. Der Couch von Shūtoku saß neben dem Phantom Spieler und entschuldigte sich nun schon zum hundertsten Mal bei ihm. Diese Zahl konnte keines Falls als eine Übertreibung bezeichnet werden. „Schon in Ordnung.“, beruhigte Tetsuya ihn. „Shintarō war schon immer so und ich habe kein Problem damit.“ Langsam waren die Entschuldigungen überflüssig. Deswegen verschwieg er auch, dass er lieber auf der Tribüne bei seinen Freunden sitzen würde. So viel Unterschied gab es zwischen der Tribüne und der Bank auch nicht, also konnte er damit leben. Außerdem war er die sonderbaren Angewohnheiten seiner Teammitglieder nun wirklich gewohnt. Er fragte sich, ob die anderen Wunder schon bemerkt hatten wo er war. Vielleicht hätte er ihnen doch eine Nachricht schreiben sollen. Shintarō würde sich nach dem Spiel bestimmt einiges anhören müssen. „Aber du scheinst wirklich ein guter Glücksbringer zu sein Kuroko-san, Midorima-kun ist in Hochform.“ Tetsuya richtete seinen Blick auf das Spielfeld. Shintarōs Würfe waren selbst für Atsushi kaum zu blocken. Shūtoku führte bereits mit zehn Punkten mehr und es war erst das Ende des erste Viertel. Eine große Leistung, aber in drei weiteren Vierteln konnte noch sehr viel passieren, grade wenn zwei Wunder gegeneinander spielten. Atsushi blickte zu ihm, nachdem abgepfiffen wurde. Der Riese sah aus, als wolle er fragen warum Tetsuya ihren Shooting Guard auch noch unterstützte. Ein Arm legte sich um Tetsuyas Schultern und als er aufblickte sah er in Takaos grinsendes Gesicht. „Es ist schön mal einen Glücksbringer zu sehen, der nicht völlig beschert ist.“ Gekonnt ignorierte Takao den Shooting Guard, welcher sofort begann seine Glücksbringer zu verteidigen. „Ich habe schon gehört, dass ihr euch mit den Ungekrönten Königen messen werdet. Das wir bestimmt ein Spektakel. Dieses mal sind es wirklich die Besten der Besten, was?“ Takao lachte, bei der Anspielung auf das Improvisierte Team am Anfang des Jahres. „Da hast du recht, Takao-kun.“ „Woher weißt du das jetzt schon wieder?“, fragte Shintarō seufzend, doch sein Teammitglied winkte ab. „Nicht so wichtig.“ Tetsuya sah ihn nachdenklich an, jetzt wo Takao so eine Geheimnistuerei darum machte, viel ihm auf, dass die Ungekrönten Könige nur fünf Spieler waren. Wer also war der sechste Spieler? ~ Atsushi starrte auf die Bank von Shūtoku. Da ließ man Tetsuya einmal alleine mit dem Shooting Guard und dann das. Wäre Shintarōs Horoskopwahn nicht so bekannt, hätte er gedacht es wäre nur eine Taktik die ganze Zeit in Tetsuyas Nähe zu bleiben. Der Tag würde noch interessant für alle werden, schließlich ließ Shintarō seine Glücksbringer nie weit von sich weg. Ein Abstand von einem Zentimeter war schon groß, mit der Ausnahme eines Spiels, er konnte schlecht mit einem Glücksbringer auf dem Feld herum rennen. Also bedeutete es: Ein Zentimeter Abstand zwischen Tetsuya und Shintarō. Den ganzen Tag. Es war doch wirklich nicht fair. Sein Blick fiel auf die anderen Wunder, welche auf der Tribüne standen und verärgert hinab blickten. Aber wer hätte denn ahnen können, was dieses dämliche Horoskop für diesen Tag vorhatte. Wie würde der Tag wohl für Shintarō ausgehen? Atsushi war sich sicher dennoch gewinnen zu können. Das Spiel war nach einem Viertel noch völlig offen und selbst Tetsuya als Glücksbringer würde das nicht verändern. Zusammen mit seinen Teammitgliedern trat er wieder auf das Feld. Kaum ertönte der Pfiff griff Atsushi nach dem Ball und passte ihn zu Himuro, welcher ihn grade so vor Takao erhaschte. In einem ständigen Wechsel von Pässen und Dribbeln des Balles gelang es Yōsen dicht an den Korb zu kommen und einen Korb zu erzielen. Shūtoku war sofort daran einen Konter zu starten. Kurz bevor der Ball den Boden erreichte, warf ihn Takao in hohem Bogen nach oben. Sofort sprang Shintarō in die Luft, der Ball flog zielsicher in seine Hände und wurde von dem Shooting Guard weiter in die Richtung des Korbs dirigiert. Auf Tetsuyas und Seijuros Gesichtern spiegelte sich ein Lächeln, als eine Prankenartige Hand den Ball kurz vor dem Korb nach unten drückte und der Ballbesitz wieder bei Yōsen lag. „So leicht wird es nicht, Shin-chin!“, erklärte Atsushi mit einem Grinsen. Shintarōs Auge zuckte bei seinem Spitznamen. Nun, niemand hatte damit gerechnet es würde leicht werden. Der Ball schlug mit einer ungeheuren Wucht auf dem Boden auf und die Menge jubelte. Atsushi atmete schwer und starrte auf die Punkteanzeige, ein Punkt, ein verdammter Punkt. Seine Lippen verzehrten sich zu einem schwachen Lächeln. Verdammt, knapper hätte es nicht sein können. Er, sein Team, hätte nur noch einen Punkt gebraucht und sie hätten gegen Shūtoku gewonnen. Zugegebenermaßen schmerzte es nicht so sehr wie bei seinem ersten verlorenen Spiel. In Amerika hatte er genug Spiele verloren, aber dieses Spiel in Japan mit seiner Mannschaft war anders. Es ging immerhin um die Meisterschaften. Deprimiert schleppten sich die Spieler von Yōsen in ihre Umkleiden. Himuro klopfte ihm auf die Schulter, sah aber nicht glücklicher aus als er. „Das nächste Mal, hm?“, meinte er lächelnd. „Das nächste Mal.“, stimmte Atsushi zu. Wenn Atsushi daran dachte mit Shintarō in eine Wohnung zurückkehren zu müssen, kam in ihm leichter Unmut auf. Es war sein Verschulden verloren zu haben, aber das tröstete ihn auch nicht über das Spiel hinweg. Na ja, er würde Shintarō schon nichts tun. Womöglich. Vor der Umkleide wartete bereits Seijuro auf ihn und der Riese verabschiedete sich von Himuro und seinen anderen Teammitgliedern. Als er zusammen mit seinem Kapitän an die Luft trat, atmete er tief durch und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Verlieren war immer wieder etwas schreckliches, er hasste es. Eine Träne rollte über sein Gesicht, doch er strich sie weg und öffnete wieder die Augen. Seijuro blickte ihn abwartend an, ein leichtes aufmunterndes Lächeln umspielte seine Lippen. „Wir werden bei einer Konditorei stoppen. Dort kannst du dir mitnehmen, was du möchtest.“ Überrascht sah Atsushi ihn an, doch schnell machte sich ein dümmliches Grinsen auf seinem Gesicht breit. „Danke Sei-chin.“, meinte Atsushi und umarmte seinen Kapitän urplötzlich, ehe er ihn schleunigst wieder los ließ. Atsushi sah ihn entschuldigend an. Seijuro war der letzte, welcher auf körperlichen Kontakt stand. Doch statt der fliegenden Scheren, die Atsushi erwartet hätte, schüttelte Seijuro nur leicht den Kopf. „Wir sollten zu den anderen gehen.“ ~ „Und ihr wollt wirklich nicht mit uns feiern?“, fragte Takao enttäuscht. „Das nächste Mal.“, erwiderte Shintarō und hob die Hand zum Abschied. Er war gespannt, wie Atsushis Laune war, aber soweit er es mitbekommen hatte, kümmerte sich Seijuro um den Riesen, da sollte das wiedergewonnene Temperament seines Teammitglieds in Schach gehalten werden. Atsushi würdigte ihn den ganzen Tag keines Blickes, warum wusste Shintarō aber nicht genau. Es könnte einerseits an dem verlorenen Spiel, andererseits aber auch an den Süßigkeiten liegen. Von denen er mittlerweile Tonnen besaß. Glücklicherweise versuchte niemand Tetsuya von ihm zu trennen, auch wenn er immer Malwieder böse blickte von Daiki und Ryōta zugeworfen bekam. ~ Loser und Unwissende „Shintarō! Genug ist genug!“, zischte Seijuro, während Daiki an dem Arm des Shooting Guards zerrte. „Nein!“, kam der panische Aufschrei. „Nur noch bis null Uhr, bis null Uhr! Bitte!“ „Lass Tetsuya jetzt los! Du wirst alleine in deinem Bett schlafen!“ „Nein, ich werde sterben, das Unglück wird mich verfolgen!“ „Dann stirb Shintarōcchi!“ Ein Seufzen entfuhr Tetsuya. Manchmal konnten die sonderbaren Angewohnheiten doch zu viel werden. Kapitel 21: 21tes Viertel: Wieso sollten sie das tun? ----------------------------------------------------- Alex ließ sich auf der Tribüne nieder. Ihr Mund war zu einem freudigen Lächeln verzogen. Die Anspannung in dem Saal war bereits zu spüren, obwohl keiner der Basketball Spieler auf dem Feld war oder sich hatte blicken lassen. Himuro setzte sich neben sie, gefolgt von Rikos Vater auf der anderen Seite. Die Halle war bereits voll. Nicht nur, dass sich so gut wie jeder Spieler der verschiedenen Teams eingefunden hatte, auch die Hälfte der Schulen war da und die PR Masse war kaum zu ertragen. Alex hatte solch ein Aufgebaut nie bei einem Spiel zwischen Schülern gesehen, es sah eher aus als würde es sich um ein Profi Spiel auf National Liga handeln. Auch wenn sich die beiden Teams einen Namen gemacht hatten, war es doch verwunderlich wie viel Aufmerksamkeit sie bekamen. „Was glaubst du, wer wird gewinnen?“, fragte Aida. „Ich weiß es nicht. Die Generation der Wunder hat schon immer zusammen gespielt, während die Ungekrönten Könige erst seit dem Sommer zusammen trainieren. Kurokos und Akashis Team hat ein Jahr lang gekämpft, um stärker zu werden als jemals zu vor. Ich weiß nicht mal, ob es wirklich eine gute Idee ist sie gegeneinander spielen zu lassen.“ Aida seufzte und vergrub den Kopf in den Händen. „Du bist dir also sicher, die Generation der Wunder wird gewinnen?“, fragte er frustriert. „Ja.“ ~ Nach und nach traten die Spieler aufs Feld, niemand war wirklich erstaunt, dass Kagami als sechster Ersatzspieler mit dabei war. Er war zwar keiner der ungekrönten Könige, doch er war auf ihrem Level (womöglich sogar höher) und sie brauchten nun mal einen sechsten Mann. Wenn es überhaupt möglich war, wurde die Anspannung in der Halle noch größer. Alex hatte ein ungutes Gefühl im Magen. Sie hatte genug Zeit gehabt die verschiedenen Spieler zu analysieren und sie konnte sagen, dass die Wunder den Königen um einiges überlegen waren. Die Wunder kamen weitaus überzeugter auf das Spielfeld, als ihre Gegner. Natürlich hielten sich die Könige mit ausreichendem stolz und würden nicht leicht kleinbeigeben, aber die Wunder hatten die Zuversicht von Göttern, unabhängig und edel. Und das würde wohl das schwierigste für die Ungekrönten Könige werden. Bei dem Spiel gegen Kirisaki Daiichi hatte niemand die ganze Kraft des Teams gesehen, es war nicht nötig gewesen, die Frage war nur: Konnten die Ungekrönten Könige ein guter Gegner sein, ein richtiger Gegner? ~ Seijuro warf den Ball hoch in die Luft und preschte nach vorne. Kiyoshi sprang in die Luft, um den Ball zu fangen, doch Atsushi war schneller als er und schlug den Ball mit einem präzisen Handschlag auf den Boden, wo er durch die Kraft wieder abprallte und von Tetsuyas Handflächen weiter geleitet wurde. In wenigen Sekunden hatte Daiki den Ballbesitz und rannte auf der linken Seite des Feldes zum Korb. Nebuya stellte sich ihm entgegen, doch Daiki spielte den Ball nach hinten ab und Shintarō nahm den Ball an. Mit einem präzisen Wurf landete er einen für ihn gewöhnlichen Dreier. „Deckt sie!“, schrie Kyoshi und wollte zu Mibuchi spielen, als eine Hand wie aus dem Nichts auftauchte. Tetsuya lenkte den Ball über seine Schulter, doch zur Verwunderung aller Spieler, warf er nicht zu Kise, der hinter ihm stand und von Hayama gedeckt wurde, sondern direkt zum Korb. Momoi trug ein breites Grinsen auf dem Gesicht als ihr nächster Korb erfolgte. Tetsuya dazu zu bringen, alleine Körbe zu spielen, war nicht einfach gewesen, es hatte sich aber auf jeden Fall gelohnt. Das Spiel ging in einem schnellen Tempo weiter. Beide Teams waren stark, aber die Generation der Wunder zeigte sich überlegener als ihre Gegner. Sie hatten als Team mehr Erfahrung und kombinierten sich wo ihre Gegner sich nicht kannten. Vielleicht waren ihre Fähigkeiten sogar bei weitem besser. Aber es gab noch etwas, was den Spielern auf dem Spielfeld nicht auffiel, geübten Augen aber schon. „Sie Kontrollieren die Geschwindigkeit des Spiels.“, entfloh es Alex Lippen ungläubig. Einige Blicke lagen nun auf ihr. „Wie soll das gehen?“, fragte Hyūga verwirrt, doch Alex hörte ihm nicht zu. Stattdessen starrte sie wie gebannt auf das Spielfeld. „Nein, ich wünschte es wäre nur das. Sie bestimmen nicht nur die Geschwindigkeit des Spiels, auch den Ballbesitz ihres Teams und der Gegner. Außerdem, jedes Mal wenn sich die Ungekrönten Könige durch die Verteidigung kämpfen konnten, wurden sie leicht abgehalten, es würde mich nicht wundern, wenn sie sogar steuern wer durch die Verteidigung bricht.“, erklärte Alex. „Und, wieso sollten sie das tun?“, fragte Hyūga mit Hochgezogener Augenbraue, „Und wer ist sie?“ Kagetora Aida seufzte und erbarmte sich Hyūgas. „Sie ist die ganze Generation der Wunde, aber grade Akashi und Kuroko bestimmten die Geschwindigkeit des Spiels. Sie passen Verhältnismäßig viel und sie passen nicht nur zu ihren eigenen Teammitgliedern. Sie verändern auch die Richtung des Balls, wenn es unvorteilhaft für sie ist. Durch Midorimas Dreier kannst du den Fluss beschleunigen und verlangsamen und auch in der Art wie Murasakibara blockt. Warum sie das tun? Vielleicht um ihre Gegner zu schonen. Das dort unten ist ein Massaker. Die Generation der Wunder ist den Ungekrönten Königen weitaus überlegen.“ Hanamiyas Mund stand weit offen. Sie hatten mit allem gerechnet, schließlich spielten sie gegen die Generation der Wunder. Gegen sechs Experten und Talente. Damit, allerdings, hatten sie nicht gerechnet. Ein Dunk von Akashi. Ein verfluchter Dunk von dem zweitkleinsten Spieler auf diesem Feld. Natürlich konnte man hoch springen, aber niemand konnte so hoch springen. Und genau da kam Seijuro ins Spiel, er war nicht einfach nur abgesprungen, er hatte sich verdammt noch mal an Tetsuya festgehalten und hatte sich dann abgestoßen, als wäre es das natürlichste der Welt. Vielleicht war es sogar das natürlichste dieser Welt, Hanamiya war sich nicht mehr so sicher. ~ Kagami starrte an die Punktetafel. Es war nicht wirklich sein Spiel gewesen und er hatte keine Ahnung wie sich die anderen jetzt fühlten, aber er hatte nicht vor noch einmal gegen die Generation der Wunder zu spielen. Jedenfalls nicht in naher Zukunft. So mussten sich die früheren Schulen gefühlt haben, als sie gegen die Generation der Wunder gespielt hatten. Es war ein komisches Gefühl und es schmeckte Bitter. Sein Blick traf Kyoshis und der sonst so optimistische Spieler sah ihn mit einem leeren erschöpften Blick an, als hätte das gesamte Spiel nichts gebracht. Vielleicht hatte das Spiel auch nichts gebracht, er war sich nicht sicher, nicht mehr. ~ Daiki starrte Tetsuya mit rasender Wut an. „Was hast du gesagt?“ „Ich werde nicht mehr spielen.“ „Oh nein, das wirst du nicht schon wieder tun! Du wirst nicht wieder verschwinden!“ Das Phantom sah ihm eine Weile stumm entgegen. Während Ryōta den Power Forward an der Schulter fasste um ihn zu beruhigen. „Glaubst du es macht mir Spaß immer wieder das gleiche zu sehen? Ich dachte es wird anders, aber das stimmt nicht. Es fängt immer im zweiten Jahr an, immer. Unser Team gibt es nicht mehr. Vielleicht hätten wir nie in ein Team sein sollen.“ „Was willst du damit sagen? Willst du unsere Freundschaft wegwerfen?“ „Nein, aber unser Team.“ „Das ist das Gleiche, Tetsu! Verdammt nochmal. Uns verbindet nichts außer Basketball!“ ~ Loser und Unwissende „HI-MU-RO!!!!“ Himuro presste sich in die hinterste Ecke des Raumes und zerrte Kagami vor sich, der angespannt zur Tür sah, ehe sein Blick auf seinen Blutsbruder fiel. „Was. Zur. Hölle. Hast. Du. Getan?“, zischte er mit funkelnden Augen. „Ähm…Siehst du dieses Päckchen hier in meiner Hand?“ „Ja…“ „Nun ja“, Himuro räusperte sich, „Das, sind Süßigkeiten.“ Kagami blinzelte. „Du hast ihm seine Süßigkeiten geklaut?“ Himuro nickte. „Du hast ihm seine Süßigkeiten geklaut. DU hast IHM seine SÜSSIGKEITEN geklaut? Geklaut? Seine Süßigkeiten?“ „…“ „SPINNST DU?????“ Epilog: 22 Sekunden-Regel: Teufelskreis --------------------------------------- Erneute Auflösung der Generation der Wunder Wie lange wird es so weiter gehen? Gestern, den 23.11.2020, um die gleiche Uhrzeit, löste sich das Basketballteam der Generation der Wunder rund um Akashi Seijuro und Kuroko Tetsuya erneut auf. Dieses Mal soll es sich um persönliche Gründe handeln. Basketball Stars wie Kagami Taiga halten diese Begründung für absoluten „Scheißdreck“ und glauben nicht an persönliche Gründe, da die Wunder laut Kagami „sehr gute Freunde“ und „noch bessere Kollegen“ sind. Die Wunder selbst sind nicht dazu bereit vor der Kamera über ihre Gründe zu sprechen, ihre Managerin Momoi Satsuki ließ jedoch verlauten, dass es bald eine Pressekonferenz geben soll. Weiteres auf Seite 11. Shintarō rollte die Zeitung zusammen und warf sie in den Mülleimer. Ihre Fangemeinde und die Presse konnten froh sein, dass sie sich wenigstens nur einmal im Jahr auflösten. Und wieso, wieso hatte Taiga mal wieder nicht seine Klappe halten können? Wurde es nicht langsam langweilig immer den gleichen Kommentar abzugeben? Shintarō war sich nicht so sicher, was die Presse an ihrem Team so unglaublich gut fand. Sie zogen jedes Jahr das gleiche ab und doch schien es nie langweilig zu werden. Bei ihnen gab es immer Ärger und so sehr es auch an ihren Nerven zerrte, schafften sie es nicht voneinander weg zu bleiben. Sie waren ein Team, das auseinanderbrach und es trotzdem schaffte immer wieder zueinander zu finden. Wie oft hatten sie in den letzten Jahren versucht ihre eigenen Wege zu gehen und wie oft waren sie wieder in einem Haus oder einer Wohnung gelandet? Irgendwann hatten sie es aufgegeben. Sie waren nun auf der Nationalebene mit ihren spielerischen Leistungen und endlich hatten sie Gegner, gegen die sie mit voller Inbrunst spielen konnten. Es fühlte sich gut an. Verdammt gut. „Wo sind Daiki und Ryōta?“, fragte Shintarō, als er an Atsushi vorbei ging. „Zimmer.“, kam die kurze Antwort. „Waren sie heute überhaupt schon draußen?“ „Glaub nicht.“ Ihr geringstes Problem - man sollte es kaum glauben - war die einfache Tatsache, dass die Welt des Sports noch immer Homosexuelle verachtete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)