Candy from a Stranger von MC-T ================================================================================ Kapitel 36: Breath of Life -------------------------- Chapter 35: Breath of life Im schwarzen Auto jenes Bodyguards, den Sanji nicht wirklich einschätzen konnte und dennoch aus unerfindlichem Grund nicht mal so wirklich beängstigend fand, saß der Blonde nun und dachte über das, was Mihawk ihm erzählt hatte, nach. Und darüber, dass er besser Ruffy aus dem Weg gehen sollte. Er war nur noch kurz bei Zorro geblieben, da dieser wieder eingeschlummert war. Was in Anbetracht der verabreichten Medikamente kein Wunder ist. Ein kalter Schauer lief über den Sanjis Rücken, sodass er unbewusst versuchte sich zu wärmen. „Geht es Ihnen gut?“, wurde er vom Bodyguard gefragt, der ihn durch den Rückspeigel beobachten konnte. „..Ja…“, antwortete Sanji etwas zögernd und blickte durch die Fensterscheibe. Das Wetter war immer wechselhafter geworden. Mal schien die Sonne, mal regnete es wie aus Kübeln und dann wurde es abends schlagartig kalt. Bevor der Fremde zu Sanji auch noch etwas sagen konnte, hielt der Wagen an, und Sanji merkte, dass sie endlich angekommen waren. Dem Blonden war es immer noch unangenehm, dass der Mann sein Auto nicht in einer der Gassen parkte, sondern es direkt vor dem Eingang stehen ließ. Vielleicht sollte es aber auch nur Crocodile signalisieren, dass er nicht alleine und sein Begleiter zu mehr fähig ist. Kaum hatte er den Türgriff umschlossen um in das Haus hinein zu gelangen, klingelte sein Telefon. Hastig wurde es aus der Tasche gefummelt. Und kaum war er dran, fuhr ihn eine fremde Stimme barsch an: „Ey Mann, Zorro! Wie lange willst du eigentlich noch fehlen?! Die Karren reparieren sich nicht von selbst!“ Sanji hielt sich bei der Lautstärke, die einen immensen Gehörschaden hätte anrichten können, das Handy weit von den Ohren weg. Wer auch immer hier am Apparat war, normal war der nicht… Sanji korrigierte sich, denn in diesem Leben war einfach nichts normal, und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Hallo?! Bro, bist du dran?“ „Ähm… nein, hier ist Sanji… Ich glaube, sie haben sich verwählt…“ Auch wenn Sanji sich nur schwer vorstellen konnte, dass es einen anderen Menschen gibt, der Zorro heißt. „Oh… Na dann. Ist Zorro in der Nähe? Wenn ja, dann sei so lieb und tritt ihm in den Arsch, denn diesen soll er hier her bewegen und gefälligst seine Arbeit machen!“ „Arbeit?“ Sanjis Frage klang sehr verwundert. 
Wovon sprach dieser Mann da nur? Arbeit? So was wie Geld verdienen, damit man sich Sachen kaufen oder die Miete zahlen kann? „Ja Minium, Arbeit… Also was is‘?“ Sanji zögerte und gab überhastet zurück: „Nein... also doch, würde ich aber…“ Aber soll das heißen, dass Zorro immer so lange weg war, weil er am Arbeiten war? „Aber er… kann nicht…“ Das sollte reichen, aber Sanji irrte sich bei der Neugierde des Mannes am anderem Ende der Leitung. „‘Kann nicht'? Hör mal, ich kann auch nicht meinen besten Kunden sagen, dass deren Auto nicht fertig ist, weil der Mechaniker ‚nicht kann‘! Also wenn er keine plausible Erklärung hat, warum er die letzte und diese Woche gefehlt hat, feure ich ihn!“ Sanji stockte. 
Feuern? Also hat Zorro sich doch nicht mit anderen Weibern vergnügt und einen auf Macho gemacht. Das würde auch immer die gewaschenen Haare erklären und dass er nie von Sanji Miete verlangt hatte. Oder dass… Sanji wurde ganz stumm. Wie er sich schämte, so böse Gedanken gehabt zu haben, Zorro würde sich vergnügen, ihn mit Absicht alleine lassen. „Hallo?“, riss die Stimme am anderen Ende des Apparates ihn aus seinen Schuldgefühlen. „Entschuldigung…“, gab Sanji von sich. „Er liegt im Krankenhaus… Es tut mir leid, dass ich ihnen nicht mehr sagen kann, aber er wird für einen Monat ausfallen müssen…“ „WAS?!“ Der Blonde konnte hören, wie geschockt der Mann am anderem Ende der Leitung war, was wohl auch daran lag, dass etwas zu Bruch gegangen ist. „Was hat dieser Grünspan gemacht?!“ „Er… hatte einen Verkehrsunfall.“ Eine bessere Lüge fiel Sanji nicht ein. „Genaueres weiß ich auch nicht... aber er ist ansprechbar und auf dem Weg der Besserung.“ Sanji musste kurz Luft holen. Hoffentlich hatte er jetzt nichts kaputt gemacht. „So ein Idiot! Zieht wohl Stress an wie Scheiße Fliegen, was? ...Argh... Jetzt brauch ich für die Aushilfe eine Aushilfe! Naja, kann man nichts machen. Hauptsache er wird wieder. Na dann bring ich ihm den Lohn die Tage vorbei… oder besser dir. Die Adresse muss irgendwo in den Unterlagen sein. Sag ihm aber, das ist das erste und letzte Mal, dass er so was macht ohne sich zu melden, klar? Ich habe keinen Bock auf solche, die denken, sie könnten sich alles erlauben. Und auf gute Arbeiter verzichtet man nicht gern.“ „Verständlich…“, gab Sanji zurück. Unbegründeterweise fiel dem Blonden ein Stein vom Herzen. Zorro hatte nichts mit niemanden gehabt. „Aber sagtest du nicht, dein Name sei Sanji?“ „Ja?“, gab Sanji als fragende Antwort zurück. „Dann würde ich dem Schimmelkopf mal die Eier lang ziehen, dich hier als „Prinzessin“ abgespeichert zu haben…“ „WAS?!“ Sanji wusste nicht, ob er lachen oder ausrasten sollte. Er hatte doch Zorro ausdrücklich gesagt, er solle ihn nicht mehr so nennen! So ein Arsch! Und zack, weg war das gute Bild vom Marimo. „Moment!“ Sanji musste erst einmal alles sortieren. „Sie haben sein Handy?“ „Aye? Er vergisst es gerne mal hier… Und meinte, unter diesem Namen sei er immer erreichbar. Aber nun denn, ich bring es dir besser die Tage vorbei. Hätte es nicht so oft gebimmelt, hätte ich es wahrscheinlich nicht in seinem muffelnden Spint gefunden.“ Sanji nickte, doch als ihm einfiel, dass es der andere nicht sehen konnte, bejahte er kurz und verabschiedete sich knapp , ehe er auflegte. „Idiot…“, seufzte er knapp und öffnete die Tür, während der Schrank nur fragend drein schaute, aber keine Antwort erwartete. Den Kopf schüttelnd betrat Sanji das Treppenhaus gefolgt von Kuma und stieg die Treppen empor, hinauf zur Wohnung. Nachdenklich wurde die Tür geöffnet, die Schultasche in die Ecke gefegt und die Arbeitssachen raus genommen. „Mr. Bartholomäus…“ Der Angesprochene horchte auf. „Ich geh heute doch arbeiten. Sie müssen mich nicht hinbringen. Machen sie, was sie wollen.“ Mit diesen Worten tauschte Sanji die Schuluniform gegen die Arbeitskleidung und verschwand so schnell wie möglich aus dem Haus. Heute könnte er so richtig arbeiten, seine Fehlzeit ausgleichen. Kaum war er aus dem Haus, folgte ihm auch schon dieser Bär von einem Mann. Aber Sanji ignorierte dies, gab sich lieber seinen Gedanken hin. Die Entzugserscheinungen hatte er weitestgehend unter Kontrolle. Daraufhin steckte er sich eine Fluppe zwischen die Lippen und zündete sie sofort an. Solls ihm doch egal sein, ob dieser Mann ihm folgt. Er geht ja schließlich nur arbeiten. Arbeiten… Scheiße verdammt, warum hat dieser Berggorilla nicht gesagt, dass er in einer Werkstatt arbeitet und daher so spät nach Hause kommt?! Warum musste er überhaupt so ein Geheimnis draus machen? Was Sanji aber am meisten ärgerte, waren seine schlechten Gedanken über Zorro. Er hatte dem Idioten Sachen angehängt, die gar nicht stimmten, war unbegründet eifersüchtig gewesen und musste nun mit dem schlechten Gewissen klarkommen. Vor allen Dingen, dass dieser Affe nicht so ein Arsch war, wie er immer tat. Selbst bei der schlimmen Vergangenheit. Dass man da noch einen Lebenswillen hat, ist fast schon bewundernswert. Obwohl… Es kam schon fast so rüber, als blende Zorro gewisse Dinge einfach aus, um überhaupt weitermachen zu können. Hing das vielleicht mit dem Mädchen auf dem Foto zusammen? Den Anhänger hatte er sich genauer angeschaut, bevor er ihn Zorro auf den Nachttisch gelegt hatte. Das Mädchen schien wohl der einzige Halt in Zorros Leben zu sein. Aber was hatte sie mit all dem zu tun? Kaum betrat er das Baratie, wurde er komisch von Jeff gemustert. „Na, genug um den Schwachmatten gekümmert?" Jeff stellte den vollen Kasten Lebensmittel auf einem der Tische ab und musterte finster den Jungen. „Ich dachte, ich könnte..." „Du dachstest!" Jeff schien heute unvorstellbar gute Laune zu haben. „Und was macht dieser Schrank hier?! Brauchst du jetzt einen Bodyguard oder was?" Zack wieder ein erneuter Tritt in die Eier durch einen strafenden Blick, der nicht nur Sanji galt sondern auch seinem Arbeitskollegen der unglücklicherweise zu spät kam. „Ist ja gut, Jeff! Ich dachte, wenn ich schon keine Schule mehr habe, könnte ich meine Zeit sinnvoll nutzen!“ Sanji stand das Wasser bis zum Hals. Egal was er machte, es war falsch. „Du nennst hier zu sein sinnvoll?“ Er hielt dem Blonden den Artikel über Ace vor der Nase. „Einer deiner Freunde ist gestorben, der andere liegt im Krankenhaus und du denkst an Arbeit? Dein Arbeitswillen ist schön und gut, aber in deiner Situation wärst du woanders besser aufgehoben!“ „Ach ja?“ Sanji verabscheute in diesem Moment Jeff einfach nur. „Und wo, wenn ich fragen darf? Trauern und mir Vorwürfe machen, dass ich an all dem Schuld bin?! Danke nein! Ich musste mir schon vieles anhören, also sei froh, dass ich dennoch hier bin und was lernen will!“ Mit diesen Worten verschwand Sanji an Jeff vorbei, ging hinaus zum voll beladenen Wagen und schnappte sich eine mit Lebensmitteln vollgestopfte Kiste. „Wenn er vorhat den ganzen Tag hier zu sein, dann kann er wenigstens mit anpacken und später als netter Türsteher dienen.“ Mit diesen Worten setzte sich der Chefkoch seine Mütze auf und schaute Kuma eindringlich an. Sanji stellte die Kiste ab und grinste zufrieden. „Aber wenn du, Sanji, auch nur einmal schlampst, dann fliegst du hochkant raus! Und schmink dir dieses freche Gehabe ab!“ Mürrisch ging Jeff an die Arbeit, gefolgt von seinen Angestellten und einem zufriedenen Knaben, der versuchte irgendwie das Richtige zu tun. Nach getaner Arbeit gönnte sich der Junge unter einem missbilligenden Blick des Älteren eine Zigarette, bevor er sich auf den Heimweg machte. Während der ganzen Arbeitszeit hatte der Mann vor der Tür in seiner Bibel geblättert, wenn keiner in das Restaurant wollte. Und jetzt verfing sich Sanjis Blick daran. „Haben sie die schon einmal gelesen, Mr. Sanji?“ Dass Sanjis Blick dem Bär nicht entging, war dem Blonden schon klar. Er hatte zu offensichtlich draufgestarrt. Schnell schaute der Junge weg und blies den ungesunden Dunst aus. „Nein, warum auch? Das einzige, was ich zu lesen bekam, waren Kamasutra Bücher...“ Dann fiel dem Blonden ein, erst denken dann reden. „Wenn Sie so gelebt haben wie ich, dann glauben sie nicht mehr an so einen Schnick Schnack, den gelangweilte Mönche geschrieben haben...“ Sich noch tiefer in den Kragen seiner Jacke versteckend, versuchte Sanji das Thema zu wechseln. „Außerdem frag ich mich, warum gerade sie mit so einem Buch rumlaufen? Ich mein, Sie als einer der sieben Samurai, oder? Sie sind sicherlich nicht einer von denen geworden, weil sie gläubig sind." „Da magst du Recht haben. Dennoch, warum diese Abneigung gegenüber diesem Buch?" Sanji schaute weg und schnipste die Kippe zu Boden, bevor er sie austrat. "Weil... weil Bücher nicht die ganze Wahrheit beinhalten können. Und wenn es einen Gott geben würde, hätte er so einiges verhindern können. Dann hätte niemand Unschuldiges sterben müssen..." "Gott verhindert Unheil nicht, er lässt es uns ertragen." „Doktor... hier sind die Werte vom Patienten Lorenor. Ich glaube, durch das Fieber hat er Wahnvorstellungen. Meinen sie nicht, wir sollten ihn noch einmal durchchecken?" Die Schwester schien besorgt zu sein, denn ihr Gesichtsausdruck wirkte etwas hilflos. „Danke Schwester..." Dr. Law nahm nachdenklich die Akte entgegen, bevor er drin rum blätterte. „Geben sie ihm Ibuprofen um das Fieber zu senken und behalten sie ihn im Auge. Bereiten sie auch bitte alles für eine weitere Blutwäsche vor. Ich denke, es befinden sich noch Reste toxischer Substanzen in seinem Blut. Und holen sie auch Doktor Chopper. Er soll sich ebenfalls die Ergebnisse anschauen." Die Schwester verschwand und Law schaute durch das Glas zu seinem Patienten. Die Werte schwankten in zu großen Extremen, als dass man ihn alleine lassen konnte. Vielleicht waren das auch nur psychisch bedingte Erscheinungen. „Dr. Law?" Sein Kollege war nun erschienen. „Wenn ich mir seine Blutwerte so ansehe, wäre eine erneute Blutwäsche sinnvoll, oder nicht?" Der Angesprochene nickte zustimmend, ehe er Dr. Chopper ansah. „Dann gebe ich den Verwandten und Freunden Bescheid." Mit diesen Worten verschwand der Kollege aus dem Überwachungsraum. Das Klingeln des Handys sollte eigentlich die Person aus dem wohlverdienten Schlaf wecken, doch diese las mehr, als sie schlief und wenn sie schlief, dann konnte sie die Stunden an einer Hand abzählen. Das Buch weglegend ging sie ans Telefon und meldete sich. „Oh, Dr. Chopper. Gibt es was Neues über Zorro?“ Sie gönnte sich dabei einen Schluck von ihrem schwarzen Gebräu aus einer großen Tasse. „Gewiss“, kam es vom anderen Ende der Leitung. Kaum hatte der Arzt der jungen Frau die Situation erklärt, legte diese auf, schlüpfte in ihre Schuhe, schnappte sich eine Jacke und wählte schon die Nummer von Kid. Wenig später standen beide im Überwachungsraum und sahen sich ihren Kummerpatienten an. „So ein Scheiß!“ Mürrisch und müde fuhr sich der Mann durch die rote Mähne. „Der macht auch nichts als Ärger…“ Wissend dass der Mooskopf nichts für seinen Zustand konnte, liefen diese Worte über Kids Lippen, ehe er sich völlig fertig auf einen Stuhl setzte. „Wer soll all diese Kosten nur zahlen?“ Robin horchte auf. „Hat er keine Krankenkasse?“ Kid schüttelte den Kopf. „Weder Eltern noch Verwandte, die für die Kosten aufkommen würden. Soweit ich weiß, hat er es bisher immer irgendwie geschafft aus dem Waisenhaus auszubrechen. Und die suchen ihn schon lange nicht mehr...“ Die Direktorin sah den Mann fragend an, doch dieser winkte ab. „Frag nicht, woher ich das weiß… Ich wünschte, ich wüsste es nicht.“ Mit dem gab sich die hübsche Frau zufrieden. „Guten Morgen.“, begrüßte Dr. Chopper die beiden Wartenden, während Law sich wünschte noch mehr von dem bitteren Gebräu zu bekommen um wenigstens etwas wach zu bleiben. Dabei war es noch stockduster draußen und Kid hätte sich am liebsten hier auf irgendeine Trage gelegt. Am besten noch mit dem kleinen heißen Doktor… Doktorspielchen… Kurz schüttelte Kid seinen Kopf und blickte mit Robin auf, wobei er etwas zu lang Law anschaute, was der schlauen Dame nicht verborgen blieb und nur belächelt wurde. Genau das Lächeln, was Kid überhaupt nicht mochte. „Es sieht so aus, als spreche sein Körper auf die neue Behandlung an.“, informierte der kräftigere Arzt. „Wenn sein Zustand weiterhin so stabil bleibt, wird er wieder auf eine andere Station verlegt. Wenn er dort gute Fortschritte macht, kann er gehen. Ich denke, das wird drei bis vier Wochen dauern, aber in einigen Stunden wird er wieder bei Bewusstsein sein.“, ergänzte Dr. Law und beobachtete den Patienten. „Weißt du vielleicht, was diesen Zustand ausgelöst haben könnte?“, wollte Kid von Law wissen. „Ich vermute, ein verspäteter Schock in Zusammenhang mit den restlichen toxischen Stoffen hat ihn in diesen Zustand versetzt.“ Man sah Law an, dass es ihn ärgerte nicht genau zu wissen, was mit seinem Patienten los war. Aber er war sich sicher, dass es auch eine psychische Sache war. So schnell konnten keine Werte fallen, vor allen Dingen nicht, wenn sie eine ganze Zeit lang stabil waren. „Aber uns bleibt nichts anderes als warten…“, sprach er mehr zu sich selber als zu den anderen. Mit diesen Worten wurde die Tür geöffnet. „Guten Tag, Mr. Dulacre...“ Dr. Chopper reichte dem Mann die Hand. „Wohin mit diesen Formularen?“, fragte dieser schließlich. „Sie können sie der Dame an der Rezeption geben.“, beantwortete Law und sah in ein entnervtes Gesicht des Champs, der sich die Schläfen massierte. Natürlich wusste er, wie die Dame reagierte, wenn sie Mr. Dulacre sah. Und das Gequietsche war oft genug zu hören gewesen. „Oder geben sie die mir.“, bot Dr. Chopper an und nahm die Blätter entgegen. „Was für Formulare?“, wollte Kid wissen. Selbst Robin wurde hellhörig, doch konnte es sich schon denken. „Unwichtige Formulare für dich.“, gab Dulacre zurück, und wandte sich schon der Tür zu. „Zeig her!“ Grob riss Kid dem anderen Arzt die Zettel aus den Händen. Law wollte ihn schon zurechtweisen, aber ließ es bleiben, als er dessen sprachloses Gesicht sah. Robin ergriff daher das Wort. „Ich könnte einen Kaffee gebrauchen. Würden sie mich begleiten, Mr Dulacre?“ Charmant und überaus freundlich fragte sie den Mann. „Dazu habe ich keine Zeit.“ Uninteressiert hörte es sich alle Male an, aber Miss Robin fand es amüsant. „Wie überaus freundlich, dass sie mir dann dennoch ihre kostbare Zeit schenken.“ Mit eleganten Schritten und einem mysteriösen Lächeln lief sie an dem Mann vorbei, welcher hinter sich die Tür schloss. Irgendwas hatte diese Frau schon… „Nur weil er Geld hat, soll er damit nicht rumwerfen!“, brüllte Kid fast und hatte Mühe sich im Zaun zu halten. Law hingegen rieb sich die Schläfen und seufzte resigniert auf, ehe er zu Wort kam. „Beruhig dich doch mal!“, warf der Arzt ein und gab dem Trainer ein Zeichen sich zu setzten. „Beruhigen?! Law, wenn du wüsstest, was ich weiß, würdest du auch nicht so still rumsitzen!“ Law ignorierte die gestellte Falle von Kid. „Ich will es nicht wissen. So und jetzt pflanz deinen Arsch brav auf einer der Stühle oder ich gebe dir einen Grund zum Rumbrüllen!“ Mit diesen harsch und recht finster gesprochenen Worten brachte er den Idioten, der sich nun offiziell als sein Freund oder Partner bezeichnen konnte, zum Schweigen. Was hatte Law eigentlich dazu geritten wieder mit ihm zusammen zu kommen? Ach ja, das was immer zu rasen begann, sobald der Idiot ihn nur zu lange musterte oder berührte. Sein Herz. Die Gedanken davon losreißend besah er sich die Formulare und die extrem hohe Summe der bisher entstandenen Kosten. „Du kannst froh sein, dass er diese Kosten übernimmt…“, wandte er schließlich ein. Bevor Kid auch nur jeglichen Ansatz von Protest eingeben konnte, unterband Law ihn durch einen mahnenden Blick. „Fang ja nicht damit an, Kid!“ Dieser ließ es bleiben und sah wieder zum Patienten, der immer noch schlief. Okay… gut, vielleicht hatte Law ja recht. Aber dennoch war es ihm unangenehm, wenn dieser Mann sich der Kosten annahm. „Zorro soll es ihm mit doppeltem Zinssatz zurückzahlen!“ Die weibliche Stimme riss die beiden Männer aus ihrer kleinen Diskussion. Die Orangehaarige stand im Türrahmen angelehnt und musterte den Patienten. Trauer speigelte sich in ihren Augen wieder, die sie angestrengt versuchte zu verbergen. „Hi, Nami“, begrüßte Law sie etwas monoton, wobei Kid aufsah und ihr ein schwaches Lächeln schenkte. „Wer hat dich hier her bestellt?“ Kids Frage klang mehr nach einem Vorwurf. „Danke!“ Mit einem kleinen Lächeln nahm die Schwarzhaarige das heiße Getränk entgegen, wobei der Champ sich nur wunderte, wie diese Frau es geschafft hatte, ihn auf einen Kaffee einzuladen, den er letztendlich doch zahlen musste, und nun mit ihr im Bistro des Hospitals zu sitzen. Er gab nur ein Grummeln von sich und nippte an seiner dampfenden Tasse. „Ich hätte da eine Frage, Mr. Dulacre…“ Der Angesprochene blickte kurz und scharf auf. „Keine Sorge, nichts wirklich privates… Obwohl doch… es ist schon Privat, aber nicht so, wie sie vermuten.“, winkte die Dame ab. „Es geht vielmehr darum... Warum haben sie die hohen Kosten für ihren feststehenden Feind angenommen?“ Ein kurzer analysierender Blick von der Frau. Ein kurzer scharfer Blick vom Mann. Doch letztendlich entschied sich der Mann nichts zu sagen. Auch wenn er diese Frau überaus – und zu seiner eigenen Verwunderung – sympathisch fand. „Das können sie als eine Laune der Natur bezeichnen. Wenn sie mich entschuldigen würden.“ Mit diesen Worten stand er auf, nahm die schlanke Hand von Robin in die seine und hauchte einen Kuss darauf, ehe er verschwand. Dieser gehauchte Kuss auf die Hand warf für einen Moment Miss Robin aus der Bahn. In Gedanken versunken schaute sie sich ihren Handrücken an, bevor sie aufstand und zurück zu den anderen und ihrem Problemschüler ging. Dieser Mann hatte schon etwas, was sie recht ansprechend fand. Aber nur ein bisschen. Nur ein bisschen wurde Sanji von Namis Blicken getötet. Was er und Nami im selben Raum machten? Miss Robin hatte ihn, noch bevor sein Wecker klingelte, aus den Federn geholt und nun stand er an einem Freitagmorgen, genau genommen um 08:00 Uhr, im Beobachtungsraum mit der Orangehaarigen, während Kid für alle Frühstück holen ging. Er war von den Ärzten über Zorros Zustand aufgeklärt worden und nun beobachteten sie beide ihn beim Schlafen. Die ganze Zeit schon wurde er mit einem Blick gestraft, den er sich nicht erklären konnte, doch es nervte ihn allmählich. „Hab ich was im Gesicht, Miss Nami?“, fragte er freundlich nach, doch sie wandte schnippisch ihren Blick ab. „Dann gibt es auch keinen Grund mich so anzugucken.“ Mit dieser Bemerkung stand er von seinem Platz auf und trat ans Glas. „Tu nicht so, als läge dir was an ihm.“, kam es plötzlich von der Dame, die ziemlich verstimmt wirkte. Sanji sah verwundert zu ihr und konnte nicht glauben, was sie da sagte. „Du bist zwar hier, aber nicht aus Sorge! Sondern nur wegen deinen Schuldgefühlen!“ Der Junge konnte nicht glauben, was die Orangehaarige. „Wenn dir wirklich was an ihm läge, hättest du es nicht mal ansatzweise so weit kommen lassen! Er wäre nicht verschwunden, hätte nicht uns alle in Sorge versetzt und hätte nicht mal im Traum daran gedacht dich mit auf diese Schule zu nehmen!“ Ihre aufgebrachte Stimme hallte durch den Raum, was Sanji nicht kalt ließ. Die Worte von Nami trafen ihn genauso wie die Worte von Ruffy. Besonders weil sie recht hatten. Doch das sollte noch lange nicht alles sein. „BIST DU DIR ÜBERHUPT IM KLAREN, WAS DU UNS DAMIT ANTUST!?“ Nami brach in Wuttränen aus. „Wir haben zwar keine Beweise, aber mit Sicherheit steckt dieser Mafiaboss dahinter! Anders können wir es uns nicht erklären! Und was Law sich raus nimmt, die Untersuchungen von Smoker zu unterbinden… Warum will wohl keiner die Wahrheit wissen!? Seit dem du hier bist, geht alles kaputt! Du nimmst dir, was du willst, ohne-“ Ein Dumpfes Geräusch war an der Glasscheibe zu vernehmen und unterbrach weitere Vorwürfe von Nami. Mit weit aufgerissenen Augen starrten beide auf ihr Gesprächsthema, welches sich kaputt mit einer Hand an der Glasscheibe abstütze. Schwer atmend und mit Schweißperlen übersät stand er vor ihnen. „Bist du-“ Bevor Nami auch nur weitersprechen konnte, stürmten sie in den Raum. „Zorro , du sollst doch schlafen! Was stehst du überhaupt auf!“ Mit diesen Worten wollte sie ihn zu seinem Bett geleiten, doch er schlug ihre helfende Hand weg. „Lass… es!“ Verblüfft wurde er angesehen, ehe Sanji vorsichtig in den Raum trat. „Bei dem Lärm… kann man nicht schlafen...“ Er sah zu Sanji auf. „Wie geht’s?“ „Besser als dir, wie es aussieht.“, gab Sanji mit einem kleinem Lächeln zurück, bevor Nami ihn anfuhr. „Das ist definitiv keine Zeit für Scherze! Ich glaube, du solltest besser gehen! Siehst du nicht, dass er-“ „Nein!“ Dieses harte und raue Nein überraschte die beiden Besucher sehr und Zorros Blick war alles andere als erfreut über die momentane Situation. „Nami… ich glaube du… solltest besser gehen.“ Mit diesen Worten fuhr sich der Patient mit der Hand durch das Gesicht und blickte nicht in die betroffen blickenden Augen der ehemaligen Bettaffäre. „Das…?!“ Sie brach ab. Wie konnte dieser junge Mann nur so etwas sagen?! Langsam wich sie zurück, ließ jeden Versuch den Mann zur Vernunft zu bringen bleiben und eilte hinaus. Dabei konnte Sanji genau sehen, wie sich eine Träne aus ihrem Auge stahl. „Nami, warte!“ Doch sie knallte die Tür zu bevor sie Sanji hören konnte. Ging fort und ließ die beiden alleine. Sanji drehte sich wieder zu Zorro um, welcher immer noch an der Scheibe angelehnt stand. „Das… meinst du nicht, dass du etwas zu hart zu ihr warst, Zorro?“ Das Gesicht des Älteren konnte Sanji nicht sehen und so trat er näher an diesen heran. Zorro schüttelte nur knapp den Kopf. Dabei ließ er sich langsam hinunter gleiten und seufzte tief auf. „Alles okay?“, fragte der Blonde besorgt nach. Ein schwaches Kopfnicken war die einzige Antwort. „Selbst schuld, wenn du ohne Erlaubnis aufstehst.“ Zorro schaute Sanji nur durchdringend an. Das Gesicht wirkte etwas blass und ausgezehrt. Das Auge wirkte matt und glasig. Aber verwunderlicher Weise immer noch kühl. Das andere war noch immer unter einem Verband versteckt, aber Sanji glaubte nicht daran, dass Zorro es je wieder nutzen könnte. „Komm, du alter Sack.“ Mit diesen Worten wollte Sanji dem Verletzten helfen aufzustehen, doch dieser wich der helfenden Hand aus. „La…lass mal“, gab Zorro stotternd von sich und blickte weg. „Aber du brauchst Hilfe!“, versuchte der Jüngere den Sturkopf zur Vernunft zu bringen, doch dieser lehnte wieder ab. Bevor Sanji noch was sagen konnte, stand Zorro auf unsicheren Beinen und versuchte zum Bett zu gelangen. Der erste Schritt ging. Der zweite wurde etwas wackeliger und die Sicht schwamm. Irgendwie verschmolz der Boden mit der Decke, das Bett mit den Geräten und er fühlte sich, als würde er kopfüber versuchen zu laufen. Gleich würde er fallen. Mit Sicherheit. Aber nichts geschah. Jemand stütze ihn. Direkt unter ihm. Schnell versuchte er die Hilfe wegzuschieben, doch diese war in dem Moment einfach stärker. Besonders schnell wollte er weg, als er die blonden Haare erkannte und die zierliche Statur unter sich fühlte. „Jetzt hab dich nicht so!“, mahnte Sanji ihn an. „Wenn du unbedingt willst, lass ich dich den Boden knutschen!“ „Bitte!“, antwortete Zorro flehend und versuchte zu gehen. Wie peinlich diese Situation war, musste er wohl nicht in Worte fassen. Besonders seitdem er sich erinnern konnte, gewisse Worte zu der Prinzessin gesagt zu haben. Oder hatte er es sich nur eingebildet? Und wenn schon, es war nicht angenehm, angefasst zu werden. Mit einer leichten Röte, die er versuchte mit dem Wegdrehen seines Kopfes zu verbergen, wurde ihm zu seinem Bett geholfen. „Das mach ich, wenn du wieder gesund bist!“, antwortete Sanji und bemerkte das auffällig abweisende Verhalten. Und das merkte Sanji nicht nur an der leichten Röte, die vergeblich versucht wurde zu unterdrücken, nein auch der Körper verkrampfte sich, sobald er berührt wurde und das Herzklopfen war deutlich wahrzunehmen. Mit Sicherheit lag es an dem Schock… oder an den Medikamenten. „Mit deinen Wunden solltest du keinen Schritt gehen, du Idiot!“, predigte Sanji ihm, während Zorro sich langsam ins Bett legte, wobei er es schaffte sich bis zur Hüfte zuzudecken. Es war ihm so oder so viel zu warm „Sind… nur Kratzer.“, winkte er ab und drehte sich auf die Seite. „Tze, nur Kratzer. Ich glaub du spin-“, aber Sanji brach den Satz ab, als die Tür aufging und ein ziemlich verstimmter Arzt hereintrat, der sich mal wieder über die Inkompetenz der Schwestern aufgeregt hatte und nun nicht so erfreut war zu sehen, dass der Patient aus seinem Bett gestiegen war. „Kann mir einer erklären, was in Gottes Namen du gehirnamputierter Idiot dir dabei denkst aus deinem Bett zu steigen?“ Die rhetorische Frage war mit einer zynischen Note geprägt, dass es selbst Sanji schwer fiel auch nur etwas zu sagen. „Mal ganz davon abgesehen, dass hier niemand rein sollte außer der Schwester, Dr. Chopper oder meiner Wenigkeit. Und jetzt roll dich auf deinem Bauch! Deine Verbände müssen gewechselt werden.“ Mit diesen Worten zog der Arzt sich die sterilen Gummihandschuhe an und schickte Sanji mit nur einem Blick raus. Dieser aber zögerte. „Wäre ich nicht aufgestanden… wäre unser Gemüseputzer von einer Furie in der Luft zerrissen worden.“, gab Zorro belustigt von sich, während er sich unter der Beobachtung von Sanji auf den Bauch legte, versuchend die Schmerzen zu unterdrücken. Ein erneuter Blick zwischen Law und Sanji, welcher den Blonden veranlasste aufzustehen und zu gehen. „Und, Doktor...?“ Der Angesprochene blickte zum Gast auf. „Tun sie ihm richtig weh, ja?“ Sanjis Frage wurde mit einen süffisanten Grinsen beantwortet. „Hey… nein! Das… ist nicht fair! Einen wehrlosen-" Aber Zorros Proteste gingen mit dem Schließen der Tür unter. Sanji konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Nein im Gegenteil. Auch wenn Nami in einigen Dingen Recht haben mochte, es würde mit Sicherheit nichts an seinen eigenen Gefühlen ändern. Und da es dem Trottel besser ging - besonders dem Mundwerk – sollte Sanji sich weniger Sorgen machen. Auch wenn es vergangene Nacht noch anders aussah. Ein zufälliger Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er definitiv viel zu spät zur Schule kommen würde. Und mit definitiv meinte er ein bis zwei Stunden Verspätung. Und das würde wiederum bedeuten, dass sein ach so geliebter Mathelehrer - dem er den zusätzlichen Samstagsunterricht zu verdanken hatte - ihn so ordentlich mit Strafaufgaben vollstopfen würde. Um nicht noch größere Gefahr zu laufen, dass sein Lehrer ihm noch mehr den Arsch aufreißen würde, spurtete er los. Währenddessen durfte sich der Schimmelkopf eine ordentliche Standpauke – die aus ca. 90 % Morddrohungen bestand - vom Arzt anhören, während dieser ihm die Wunden reinigte und sich fraglich wunderte, wie so ein Mensch schon wieder auf den Beinen sein konnte. Entweder der war einfach nur wahnsinnig bescheuert oder aber dessen Gehirn blendete jegliche Art von Schmerzen aus, was er sogleich testen musste, und sich entschied, dass erstere Theorie nur in Frage kam. Sein Patient war einfach nur bescheuert. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)