The blossoming beelzebub von KyokaiKodou (I'm your devil) ================================================================================ Kapitel 2: Touch ---------------- Doch wirklich gut war meine Nacht nicht. Ich lag noch sehr lange wach, starrte an die Decke, fühlte noch immer Toshiyas Hand auf mir und schloss die Augen, während ich die hitzige Welle, wie schon auf dem Balkon, ein weiteres mal empfand und sie diesesmal genoss. Sie breitete sich aus und durchflutete meine Innereien, kroch in mein Herz, meinen Brustkorb, meinen Hals, in meine Hände und Füße und verhärtete sich in meinem Schoß. Das war der Moment in dem ich die Augen wieder aufschlug und mit einem harten Schlucken verstand, dass dieses Gefühl Erregung war. Ich war erregt, durch Toshiya, durch seine Art, durch seine Worte und seine Berührungen, durch das Gefühl von Unsicherheit und Adrenalin, erregt vom Gedanken ihm ausgeliefert zu sein, mehr von seiner fordernden Art zu spüren ... Seufzend legte ich mir einen Arm über die Augen und öffnete die Lippen. Ich sollte so etwas nicht fühlen, ich durfte mir so etwas nicht vorstellen, nicht mit einem meiner Kollegen. Er würde es nicht können, meine Neigungen waren viel zu pervers, als dass sie jemand erfüllen könnte! Noch während ich versuchte meinen Verstand eingeschalten zu lassen und mich nicht von Trieben leiten zu lassen, glitt meine Hand von selbst unter die Decke, schob sich in meine Wäsche und brachte das zuende, was meine Gedanken begonnen hatten. Als ich in jener Nacht kam, war ich es, der den Namen eines anderen flüsterte. Am nächsten Morgen checkten wir aus und traten wieder in den geliebten Bus. Ich ließ mir natürlich besonders viel Zeit, damit ich den anderen nicht über den Weg laufen musste und die Chancen hoch standen, dass sich Toshiya schon im Bus verkrochen hatte und ich mich nicht so schnell wieder mit ihm auseinandersetzen musste. Das von gestern wollte mir einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen, egal wie gut ich es zu verdrängen versuchte. Ich stieg die Stufen zum Businneren rauf, nickte der Dolmetscherin zu und nickte ebenfalls in Richtung der Crewmitglieder, welche mit Kaoru und Dai am Tisch saßen und redeten. Mir würde man es aufgrund meiner Stimmenprobleme zur Zeit nicht übel nehmen, wenn ich nicht sprach. Ein Umstand, welchen ich durchaus begrüßte. Nachdem ich den vorderen Bereich des Buses hinter mir gelassen hatte, schritt ich Richtung Kapselbetten und schob meine Tasche hinter den Vorhang meines Bettes. Als ich mich wieder aufrichtete entdeckte ich Shinya, welcher mit einem Buch in der Chillecke saß und mir zulächelte. Schien so, als hätte ich Toshiya verpasst, och wie schade. Innerlich triumphirend atmete ich erleichtert durch, als sich etwas Warmes an meinen Rücken legte. "Darf ich bitte?" hörte ich Toshiyas Stimme hinter mir und wich sofort seiner Hand aus, ging einen Schritt beiseite und ließ den Großen vorbei, welcher mich nicht eines Blickes würdigte und sich ebenfalls seinem Kapselbett widmete. "Will jemand Tee?" fragte Shinya und deutete Richtung Küchenbereich. Ich nickte und trat von den Betten weg und hin zur Küchenzeile. "Ich nehm auch einen." hing die Stimme des Bassisten an und ich schaute zu ihm und nickte stumm, schenkte ein paar Tassen ein und platzierte sie auf dem Tisch. Toshiya hatte sich gegenüber des Schlagzeugers niedergelassen und dankte mir nickend, nahm die Tasse in seine großen Hände und führte sie an seine Lippen, ehe er vorsichtig bließ und daran schlürfte. Für Momente hingen meine Augen an den großen Händen, den silberenen Ringen auf den kräftigen Gelenken, den Armbändern, den Adern auf dem Unterarm, welcher leicht gebräunt unter dem hochgekrämpelten Longsleeve hervorschaute. Dann sah ich Toshiyas dunkle Augen, welche auf mich gerichtet waren und mir einen Schauer über den Rücken jagten. "Guten Morgen, Jungs, hier der Zeitplan für die nächsten Tage!" hörte ich Noras Stimme und blickte automatisch zu ihr. Auf alles Weitere was gesprochen wurde, hörte ich nur mit einem Ohr. Wir würden wohl bis heute Nacht mit dem Bus unterwegs sein und morgen in den Flieger steigen, welcher uns wieder nach Japan bringen würde. Alle schienen erleichtert, wir mochten den Bus, er war wie unser zweites Zuhause und so eingerichtet und funktional, wie wir es brauchten. Nachdem das kleine Meeting beendet war, blieben wir uns selbst überlassen. Unser Schlagzeuger griff sein Buch, lächelte uns knapp zu und verzog sich damit in Richtung Bett. Toshiya holte seinen Laptop heraus und breitete sich auf dem Tisch aus, während ich meinen Inhalator desinfizierte und befüllte. Mit diesem ließ ich mich gegenüber des Bassisten nieder, legte meine Hände ans Gerät und neigte das Gesicht darüber, ehe ich Nase und Mund in die Öffnung drückte und zu inhalieren begann. Toshiya nippte wieder an seinem Tee, schob sich seine Brille auf die Nase, klickte auf seinem Touchpad herum und schaute dann über den Rand des Bildschirms zu mir. Im Glas seiner Brille spiegelte sich das Licht des Monitors. Ich fühlte seinen Blick auf meiner Kopfhaut, ließ die Augen jedoch geschlossen und konzentrierte mich aufs Atmen. Es war still zwischen uns, wir hörten nur Kaorus Stimme, Dais Lachen und die Kommentare der anderen und mein eigenes stetiges Ein- und Ausatmen. So verging eine ganze Weile. Mein Hals fühlte sich freier an, nicht mehr so zugeklebt wie heute Morgen und meine Atemzüge wurden wieder tiefer und weiter. Nachdem ich der Meinung war, es sei genug, hob ich den Kopf, griff ein Tuch und tupfte mir damit die feucht gewordenen Hautstellen um Mund und Nase ab, ehe ich aufsah und registrierte, dass der Jüngere mich immer noch beobachtete. In seinem schlanken Gesicht lag ein wissender Ausdruck und seine Mundwinkel wurden von einem kleinen Schmunzeln umspielt. "Und? Hast du letzte Nacht an mich gedacht?" fragte er mich leise und provokant. Sofort streckte ich die Hand aus, griff nach dem Laptop und ließ den Deckel zukrachen. Toshiya zog blitzschnell seine Finger zurück und schaute mich kurz erstaunt an, ehe sein Schmunzeln breiter wurde. "Also ja. Hast du lange gebraucht?" fragte er weiter, eine Spur leiser, doch nicht weniger spöttisch. Eine Woge von Wut sammelte sich in meinem Magen an, doch ich hatte mir in den letzten Jahren angewöhnt, nicht mehr sofort meinen Impulsen nachzugehen, sondern wenigstens einmal durchzuatmen. Das tat ich auch und schmälerte die Augen, doch Toshiya ließ sich davon nicht beirren und stemmte seinen Ellenbogen auf dem zugeklappten Laptop ab, stützte sein Kinn in die Handfläche und betrachtete mich regelrecht amüsiert. "Und wie wars? Erzähl, wie hast dus dir gemacht." "Halt deinen verdammten Mund!" zischte ich drohend und ballte die Hand mit dem Tuch zur Faust. Der Jüngere blickte auf jene und hob kurz eine Augenbraue, ehe er mir wieder in die Augen sah. "Sonst? Willst du mir eine reinhauen? Mich schlagen? ... dann müsstest du mich ja anfassen." Hier fühlte sich jemand ziemlich sicher und das brachte mich innerlich auf hundertachtzig. "Aber nur zu, vielleicht steh ich ja drauf!" forderte er immer noch lächelnd und nahm scheinbar bewusst die Brille ab und legte sie auf den Laptop. Ruckartig richtete ich mich auf, setzte an aufzustehen und mich aus der Sitzecke zu hieven, doch Toshiya war schneller. Mit flinken Bewegungen war er näher zu mir gerückt und packte meine Schultern, riss mich zurück und drückte mich mit dem Rücken an seinen Oberkörper. Ich fiel regelrecht gegen ihn und krallte mich in den Tisch, ehe sich ein schlanker Arm um meine Brust schlang und festhielt. Ein warmer Atem glitt über mein Ohr. "Na komm, erzähl es mir. Hat es dich angemacht, das im Lift? Lieg ich etwa doch nicht so falsch?" flüsterte er und ich schluckte. Wir saßen in einem solchen Winkel des Buses, dass man uns von vorn nicht sehen würde, doch wenn einer zu uns käme, würde schon ein Blick um die Küchenecke reichen um das hier genau einsehen zu können. Ich hob meine linke Hand und krallte mich in Toshiyas nackten Unterarm, worauf dieser leise seufzte und seine Lippen fester gegen meine Ohrmuschel drückte. "Ohja, kratz mich, kennzeichne mich und verrate uns." Sofort löste ich die Fingernägel wieder und versuchte seinen Arm so von mir zu lösen, doch man sollte Bassistenarme besser nicht unterschätzen. An meinem Rücken fühlte ich Toshiya Atembewegungen und wie fest und straff sein Körper war, während er mit der anderen Hand über meinen Bauch glitt und meinen Hosenbund anvisierte. Mit der freien Hand griff ich nach der anderen und umschloss das kräftige Gelenk des Jüngeren. "Bist du wahnsinnig? Hör auf!" wisperte ich angestrengt und Toshiya hielt tatsächlich still, doch lachte er leise in mein Haar und begann mein Ohr zu küssen. Von diesen Kosungen war ich so geschockt, dass ich nur nach Luft schnappen konnte und versuchte den Kopf wegzudrehen. "Du hast mir noch nicht geantwortet, Kyo. Sag mir, dass ich Recht hatte, dass es dir gefällt, wie ich dich anfasse, dass du neugierig bist, dass du den Schlüssel immer noch bei dir hast." Verdammt nochmal, ja! Ich blinzelte an die hölzerne Decke des Buses und atmete bemüht ruhig und tief durch. Meine Nackenhärchen stellten sich auf, während Toshiya seinen Griff festigte und mich an sich presste. "Antworte!" zischte er mir nun gefährlich ins Ohr und ich schluckte laut und unterdrückte ein Keuchen, als Toshiya seine Finger auf meiner Brust durch das Shirt in mein Fleisch krallte. "Okay, du hattest Recht, zufrieden?!" wisperte ich gehetzt und wand mich unter den Griffen, versuchte immer noch mich zu lösen. Mit einem Ruck gab Toshiya nach und ließ mich los, stieß mich sogar ein Stück von sich und ich blieb an der Kante der Sitzecke hocken und drehte mich zu ihm. Sein Gesicht strahlte die pure Zufriedenheit aus und er hob einen Arm und stemmte ihn auf der Lehne der Sitzbank, spielte sich unschuldig in den Haaren und sah mich an. "War das jetzt so schwer?" säuselte er regelrecht und ich wunderte mich innerlich, wie er so sein konnte, so anders, so berechnend, listig und ... gar nicht wie man ihn gewohnt war. Ich stand auf, griff den Inhalator und brachte ihn zum Spülbecken, kippte ihn aus und wusch ihn. Einem flüchtigen Blick durch den Bus werfend versicherte ich mich darüber, dass die anderen nach wie vor beschäftigt schienen und keiner von ihnen so schnell hier hinter kommen würde, jedenfalls hoffte ich das. Das Gerät zum Trocknen gestellt drehte ich mich wieder zu Toshiya um und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich will das Schloss sehen." knurrte ich eher angespannt und überspielte geschickt das Gefühl der Erregung, was ich in Toshiyas Klammergriff gehabt hatte. Dieser spitzte die Lippen und hob die Brauen. "So?" scheinbar überraschte es ihn. "Dann komm heute Nacht in mein Bett rauf und ich werde es dir zeigen. Dann kannst du dich immer noch dafür oder dagegen entscheiden. Wie klingt das, hm?" Bett?! "Akzeptabel." antwortete ich prompt und seufzte, schob dann jedoch die Augenbrauen zusammen. "Heute Nacht? Wieso kannst dus mir nicht jetzt zeigen?" Der Größere grinste und strich die Haare auf einer Seite nach hinten, ließ den Kopf in den Nacken sinken und musterte scheinbar interessiert die Decke. "Hm, lass mich überlegen. Vielleicht weil die anderen es besser nicht sehen sollten? Oder es im Falle deiner Zustimmung zu weiteren Handlungen kommen könnte, welche ich nur mit Konsequenzen vor den anderen in die Tat umsetzen könnte?" Sein Blick landete wieder auf mir und sein Gesicht wurde unerwartet weicher und mit einem Schlag sah es wieder nach dem Toshiya aus, den ich kannte. "Und vielleicht weil ich dich gern in meinem Bett haben will." Etwas bebend zog ich den Atem ein und stieß ihn lang und tief wieder aus, spähte erneut nach vorn und nickte dann. Er wollte mich bei sich haben, okay, das machte mich innerlich unruhig und kribbelig. Ich wusste nicht mehr, wann ich das letzte mal nüchtern bei einem anderen Menschen im Bett gelegen hatte. "In Ordnung." lenkte ich ein und rieb mir den Oberarm, leckte mir über die Lippen und sah auf meine Füße, ehe ich lächeln musste. Dieses Gespräch hatte irgendetwas Reinigendes an sich gehabt und so war ich entspannter, was sich natürlich auch auf meinen Kontakt mit Toshiya ausübte. Es war fast so, als wäre nichts passiert, als hätte es diese Momente nicht gegeben. Der Rest des Tages verlief wie so viele der Busfahrten. Jeder tat, was er wollte, schlief, schaute DVD's, zockte, las oder wertete mit den anderen die Konzerte aus. Ich saß mit einer weiteren Tasse Tee am Fenster, ließ die Landschaft vorbeiziehen und hörte über Kopfhörer Musik aus dem MP3-Player. Zwischendurch hatten wir ein paar Pausen gemacht, den Bus verlassen, uns die Beine vertreten und in ein paar Städten näher umgesehen. Allerdings hatten wir einen gewissen Zeitplan einzuhalten und kamen nicht in den Genuss die Restaurants auszuprobieren und so konnte sich Dai nur Dosenbier kaufen. Der Stimmung tat das jedoch keinen Abbruch. Wir waren alle zufrieden und eine gewisse selige Melancholie lag in der Luft, da die Tour beendet war und vor uns freie Tage und weniger Stress lagen. Nachdem wir alle Instantnudeln und Obst zu Abend gegessen hatten, wurde es draußen dämmrig und die Beleuchtungen der Stadt schalteten sich ein. Sie wirkte in jeder Stadt anders, und doch wieder nicht. Schilder und Reklame zu lesen hatte ich aufgegeben und mir fehlte das Interesse, anders natürlich Shinya. Dieser studierte sie regelrecht und schlug sie in Wörterbüchern nach, amüsierte sich mit Dai über die Mehrdeutigkeiten und diskutierte deren Herkunft. Kaoru war mittlerweile ebenfalls in seinen Laptop vertieft und Toshiya vor seinem eingenickt. Unauffällig betrachtete ich dessen schlafendes Gesicht. Mir war nie aufgefallen wie dicht seine Wimpern waren und wie deutlich sich die Wimpernkränze von der Haut abhoben, als wären sie gemalt. Seine Augenbrauen hatten einen dezenten Schwung und seine Lippen waren zusammengedrückt und sahen aus, als würde Toshiya schmollen. Wenn man ihn so sah, konnte man sich nur schwer vorstellen, dass in ihm ein kleiner Mistkerl steckte, der teils so provokant sein konnte, dass es schon wieder unreif genannt werden durfte. Seine Augen öffneten sich und er sah mich an. Seine Pupillen wirkten so dunkel, als wären sie geschwärzt und sein Gesicht machte einen klaren und fast schon harten Eindruck, der mich schlucken ließ. "Mal wieder am spannen?" flüsterte er mir zu und ich neigte den Kopf und schüttelte ihn knapp. Shinya lief an uns vorbei und deutete auf den letzten Abschnitt des Buses, in dem sich die sanitären Anlagen befanden und eine kleine Dusche, die zwar verdammt eng war, doch ihren Zweck erfüllte. Wir nickten und wussten, dass die ersten sich für das Bett fertig machten und der Tag sein Ende nahm. Etwa eine Stunde später lagen bereits alle in ihren Betten. Es war still, nur das regelmäßige Surren des Busmotors und das sanfte Schaukeln des Mehrtonners. Ich lag in meinem Bett, trug Shirt und Shorts und blickte an die Decke meiner kleinen Koje. Genau über mir lag Toshiya und wartete auf mich und der Gedanke daran ließ mein Blut schneller fließen und den Muskel in meiner Brust arbeiten. Meine Hand tastete an die Seite meines Bettes auf die Anrichte und griff den kleinen Schlüssel, umschloss ihn fest und legte die Faust auf meine Brust. Selbst wenn mir das sagenhafte Schloss nicht gefallen würde, könnte ich zurück, das hatte mir Toshiya freigestellt und das nahm eine gewisse Unsicherheit von mir. Ich wartete noch ein paar Minuten und hob dann vorsichtig meinen Vorhang. Nichts rührte sich. Aufgrund der vorbeihuschenden Straßenlichter konnte ich nur in einigen Abschnitten des Buses die Konturen der Möbel erkennen, doch in unserem Schlafbereich war es finster wie im Bärenarsch. Geräuschlos schob ich meine Beine aus der Koje, fand sicheren Stand auf dem Boden und ließ gelenkig meinen Körper unter dem Vorhang hervorgleiten. Langsam richtete ich mich auf und lauschte noch einmal gespannt. Nichts, nur tiefes schlafendes Atmen meiner Kollegen. Ich hob den Kopf und spähte ins Finstere über meinem Bett, streckte die Hand aus und fühlte die obere Schlusskante meines Bettes und somit den Beginn von Toshiyas. An die Seite tretend stieg ich auf die kleine Leiter und hob meinen Körper, tastete weiterhin mit einer Hand vorraus unter den Vorhang und griff in etwas Warmes. Es war Toshiyas Arm. Sofort glitt dieser in meine Richtung und seine warme Hand legte sich auf meine Schulter und wies mir den Weg. Ich folgte ihr und kletterte leise und geschickt unter den Vorhang, schob mich auf das Bett und legte mich vorsichtig mit dem Bauch auf die weiche Matratze. Hier roch es ganz anders als in meinem Bett, es roch nach Toshiya und das so intensiv, wie ich es nie gerochen hatte. Ich mochte den Duft und atmete ihn leise und tief ein. Neben mir konnte ich die Wärme seines Körper spüren und seine Hand glitt von meiner Schulter langsam über mein Schulterblatt und meinen Rücken, kräuselte das Shirt etwas und streichelte weiter zu meinen Nieren. Oh Jesus ... Es war hier so dunkel, dass ich absolut gar nichts sehen konnte, nur der Duft sagte mir, dass es wirklich Toshiya war. Die Matratze bewegte sich etwas, als der Bassist seinen Körper näher schob und ich seine Schenkel an meinen fühlte, dann dessen Atem an meinem Ohr. "Wie fühlst du dich?" fragte er so leise, dass nur ich ihn hören konnte. Die Augen schließend seufzte ich und schmunzelte kurz. "Nervös." gestand ich ehrlich und spürte daraufhin die Lippen und wie sie mein Ohr liebevoll küssten. "Das finde ich gut." wisperte der Jüngere und fütterte damit meine Verlegenheit, welche ich mir jedoch nicht anmerken lassen wollte. Einen Arm anwinkelnd hob ich die Schulter, welche Toshiya zugekehrt war und wollte mich auf die Seite drehen, doch da griff die Hand von den Nieren wieder meine Schulter und drückte sie zurück ins Laken. "Du wirst auf dem Bauch liegen bleiben. So kannst du dein Gesicht ins Kissen drücken, falls du laut werden willst." Blut schoss in meine Wangen und erhitzte sie. Laut werden? Scheiße, was hatte der vor? Noch ehe ich ihn fragen konnte löste er seinen festen Griff und strich mit den Fingern wieder zärtlich durch meine Nackenhaare, kräuselte die Spitzen zwischen Daumen und Zeigefinger und wühlte sich ein stückweit hinein, vergrub die komplette Hand in meiner Mähne und umschloss die Hälfte meines Schädels mit seinen langen Fingern. Es schien, als hätte er ebenfalls schon lange niemanden mehr berührt. Er betastete mich vorsichtig und beinahe liebevoll und ich genoss, wie ich betastet wurde. Ich bekam von dem Gefühl so eine heftige Gänsehaut, dass mein Atem zitterte, ehe ich mich wieder fing. "Wo ist der Schlüssel?" hörte ich seine Stimme und schüttelte kurz den Kopf. "Wo ist das Schloss?" entgegnete ich und bereute es im selben Moment. Ein heftiger Schmerz durchzog meine Schädeldecke, als Toshiya mein Haar packte und es nach hinten riss, sodass ich unweigerlich den Kopf in den Nacken warf und aufschreien wollte, doch ich war so überrascht, dass mir die Luft in den Lungen stecken blieb. Sein Gesicht drückte sich an meine Schläfe. "ICH gebe die Anweisungen." flüsterte er scharf und ich keuchte auf und öffnete die Lippen zu einem gehauchten Einverständnis. Das kam unerwartet und meine Unterlippe zuckte unruhig, ehe Toshiya wieder locker ließ und mein Kopf ins Kissen zurück sank. Ich atmete flach und tief in den Stoff und schob meine Hand in die Dunkelheit, drückte sie leicht gegen Toshiyas nackte Brust. "Hier." hauchte ich noch immer etwas weggetreten und versuchte mich wieder zu sammeln. So hatte ich Toshiya noch nie erlebt. "So ist es brav." bekam ich als Antwort auf meine Hand gehaucht, von einer küssenden Geste auf die Knöchel gefolgt, ehe er mir den Schlüssel abnahm. Er griff unter das Kissen und es klackte leise, ehe er meine Hand wieder griff und zu sich führte. Ich spürte Metall unter den Fingerspitzen und schließlich um mein Gelenk. Es knackte als etwas einrastete und so fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Handschellen! Aber natürlich! Zu denen gehörte der kleine Schlüssel! Mein Körper wurde von Adrenalin durchflutet und ich atmete noch flacher und riss die Augen weit auf, auch wenn ich nichts sehen konnte. "Was ... das?" keuchte ich fragend und hörte, wie Toshiya leise lachend schnaubte. Wieder strich er mir durchs Haar, während er mit der anderen meine Hand festhielt. "Die andere Hand, bitte." wies er liebevoll an und ich reichte sie ihm ohne Umschweife, schob meine Hände über meinen Kopf und legte die Gelenke nah beieinander, bis Toshiya auch die zweite Handschelle angelegt hatte. Das Gefühl von Metall, welches sich hart um meine Knochen und Sehnen legte und in sie schnitt, wenn ich daran zog, berauschte mich. "Gefällt es dir?" hörte ich die Stimme wieder ganz nah an meinem Ohr und nickte langsam. Toshiyas Lippen formten sich zu einem Lächeln, ehe er seine Hüfte an mich drückte und ich durch seine Unterwäsche spüren konnte, dass er bereits hart war. "So wie ich es versprochen habe." wisperte er und hielt meine gefesselten Hände mit einer weiterhin nach oben gestreckt, während er mit der anderen Hand wieder über meinen Rücken strich, sich dabei enger an mich presste und ich bei der Härte an meiner Hüfte ungewohnt erregt wurde und leise seufzte. "Und jetzt sag mir Kyo, willst du dich auf mich einlassen?" Er küsste über meine Wange und zu meinem Augenwinkel, ehe seine Finger meinen Shirtbund erreichten und sich darunter schoben. "Oder soll ich aufhören und es ist nie passiert?" Die Wärme seiner Finger breitete sich auf meiner Haut aus und ließ mich einen Moment beben. Das war Toshiya, mein Bassist und jahrelanger Bandkollege und plötzlich war er mir so nah wie lange keiner mehr. War das hier richtig? Wer durfte darüber urteilen und es entscheiden? Doch mein Körper reagierte so wunderbar und angenehm auf diese Zuneigung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)