Green Eyes von Kajia ================================================================================ Kapitel 22: Zeit ---------------- Loki´s POV: Thor´s Lippen auf meinen zu spüren hatte ich mir schon so lange gewünscht. Und es fühlte sich noch besser an, als in meinen Träumen. Die Lippen des Donnergottes waren weich und warm. Der leichte Bart, den er sich wachsen ließ, kitzelte mich ein wenig, doch ich wollte dieses Gefühl um nichts in den neun Welten aufgeben. Gleichzeitig wusste ich, dass Thor, sobald er seine Überraschung überwunden hatte, mich wahrscheinlich von sich stoßen würde, weshalb ich mich langsam von ihm löste. Seine Reaktion war völlig anders, als ich erwartet hätte! Seine linke Hand griff mir plötzlich in den Nacken und nahm mir so die Möglichkeit, mich von ihm zu lösen. Seine rechte wiederum umschlang meine Hüfte und zog mich näher an Thor´s starken Körper, bis ich breitbeinig auf seinem Schoß saß. Meine Verblüffung schnell ignorierend, begann ich den, bis jetzt, noch sanften Kuss zu vertiefen und als seine Zunge meine Lippen berührten, öffnete ich liebend gern den Mund. Sein Geschmack nach Sonnenlicht und irgendetwas Dunklem, Tiefgründigem erfüllte meinen Mund. Thor erwiderte den Kuss genauso leidenschaftlich und hatte die, vorher noch weitaufgerissenen, Augen geschlossen. Er verführte meine Zunge zu einem sinnlichen Tanz und als auch noch seine Hand, die immer noch an meiner Hüfte lag, begann über meinen Rücken zu wandern, ließ ich auch meine Hände über seinen muskulösen Oberkörper gleiten. Ich begann bei den Schulter und glitt dann mit meinen Fingern nach vorne zu seiner Brust. Sobald ich die Bänder erreichte, die seine Tunika zusammen hielten, begann ich sie geschickt zu öffnen und einen Moment hielt Thor inne. Ich glaubte, nun wäre ich zu weit gegangen, und stoppte ebenfalls meine Bewegungen. Angsterfüllt löste ich den Kuss und als ich in seine blauen Augen sah, erblickte ich allerdings nur Lust und eine unterdrückte Gier, die mir einen warmen Schauer über den Rücken rieseln ließ. Kurz sah er mich an, bevor er mich wieder an sich zog und in einen weiteren, leidenschaftlichen Kuss zog. Seine Hände nahmen wieder ihre Bewegungen auf und ohne zu zögern schob er seine Rechte unter meine Tunika. Ein leises Keuchen entkam meinem Mund, als seine glühenden Finger auf meine kühle Haut trafen und begannen, diese zu liebkosen. Jede Stelle, die Thor berührte, brannte wie Feuer und meine Knochen fühlten sich an wie Butter. Ich schmolz regelrecht auf seinem Schoß und sehnte jede noch so kleine Berührung herbei, wie ein Verdurstender den ersten Tropfen Wasser. Doch ich blieb auch nicht untätig. Während Thor mich mit seinen Berührungen zum erbeben brachte, begann ich wieder ihm die Bänder seiner Tunika zu öffnen. Meine Bewegungen waren dabei bei weitem nicht mehr so kontrolliert, wie noch vor wenigen Momenten, und als ich endlich das letzte Band geöffnet und ihm das lästige Stück Stoff von den Schultern gestreift hatte, stöhnte ich zufrieden auf. Dabei musste ich den Kuss lösen, doch dies gab mir genug Zeit um die breite Brust meines Bruder ausgiebig zu betrachten und obwohl ich Thor schon des Öfteren entblößt gesehen hatte, war es ein völlig anderes Gefühl. Thor ließ mir einen Moment Zeit, bevor er, immer noch mit glasigen Augen, seine Lippen auf meinen Hals lehnte und sie über die sensible Haut wandern ließ. Als er die Stelle hinter meinem Ohr erreichte, keuchte ich unwillkürlich auf und eine Gänsehaut überlief meinen Körper. Ich spürte Thor´s süffisantes Grinsen an meiner Haut, doch bevor ich etwas sagen konnte, streifte er mir plötzlich mein Oberteil über den Kopf um mich danach rücklings auf den Boden sinken zu lassen. Das er nun zwischen meinen gespreizten Beinen lag, trieb mir doch die Röte ins Gesicht, doch Thor schien es wenig zu kümmern, denn er nahm seine Arbeit an meinem Hals sofort wieder auf. Doch nicht nur mein Hals kam in Bekanntschaft mit seinen Lippen, sondern auch mein restlicher Oberkörper, Er wanderte erst über den delikaten Punkt an meiner Kehle, küsste sich dann einen Weg zu meiner Brust und verweilte dort an meinen Brustwarzen. Neckisch knabberte er an den rosigen Knospen und mein Keuchen wurde immer lauter. Seine Hände blieben dabei die ganze Zeit auf Wanderschaft und als seine Linke meinen Hosenbund erreichte konnte ich mir ein gestöhntes: „Thor!“, nicht mehr verkneifen. Der Blonde brachte mich noch um den Verstand und als er dann plötzlich seine Rechte, die ich völlig vergessen hatte, auf die bereits sichtbare Ausbuchtung in meiner Hose legte, um meine Erektion zu streicheln, konnte ich nichts anderes tun, als meinen Kopf in den Nacken zu werfen und hemmungslos zu stöhnen. Es war dieser sinnliche Moment, der alles veränderte. Eben noch waren Thor´s Lippen über meinen erhitzten Körper gewandert und im nächsten Moment erstarrte er in all seinen Bewegungen. Als ich den Kopf zu ihm drehte, um ihm in die Augen zu sehen, sah ich blankes Entsetzen in seinen blauen Seelenspiegeln und ein eisiger Stich fuhr mir ins Herz. „Thor.“, murmelte ich halb fragend, halb flehend, denn ich spürte bereits die Hitze, die immer weiter in meinen Lenden anstieg. Doch mein Bruder schien wieder klar denken zu können und seine Gedanken signalisierten nur eines: Flucht! Ich konnte gar nicht reagieren, so schnell war er aufgesprungen und aus dem Zimmer gerannt. Alles was er hinterließ war dieser wunderbare Geruch und die schreckliche Leere, die plötzlich von meinem Inneren Besitz ergriff. Irgendwie schaffte ich es mich vom Boden zu erheben und ins Badezimmer zu schleppen und als ich in den Spiegel sah, blickte mir einen Tränenüberströmtes Gesicht entgegen. Das ich weinte, spürte ich nicht, denn mein Inneres war gefüllt von Schmerz und Einsamkeit. Bittere Enttäuschung machte sich in mir breit und verdrängte sogar die letzten Reste der Erregung. Und plötzlich fühlte ich noch etwas anderes. Kälte! Eine gnadenlose, alles verzehrende Kälte die sich in meinem Körper breitmachte und alles auslöschte, was gut war. Jeder Funken Hoffnung, der mit dem Kuss aufgeflammt war, starb in der Kälte, wie die Asenkrieger in Jotunheim und der Schmerz, der auf den Tod der Hoffnung folgte, war so groß, dass er mich in die Knie zwang und mir die Luft zum Atmen raubte. Ich wusste nicht, wie lange ich auf den kalten Fliesen saß und meinen Kummer herausweinte. Vielleicht waren es nur Minuten, es konnten aber auch Stunden gewesen sein. Doch als ich die Kraft fand mich aufzurichten, fühlte ich mich kein Stück besser und ich fragte mich auf einmal, wie ich meinem Bruder je wieder in die Augen sehen konnte. Ich hatte alles zerstört. Thor würde mich hassen und mich nie wieder in seiner Nähe dulden. Ich schaffte es noch bis zum Bett, bevor ich wieder zusammen brach und meinen Tränen freien Lauf ließ. Diesmal spürte ich die heißen Tropfen, die über meine Wangen rollten und als mich die Erschöpfung in den Schlaf zwang, träumte ich nicht, wie sonst, von Thor und den glücklichen Tagen. Nein! Ich träumte von tiefer, alles verzehrender Finsternis und einer Macht, die meinen einzigen Lichtstrahl zerstörte und mich allein und zitternd in der Kälte zurückließ. Als ich am nächsten Morgen erwachte, fühlte ich mich völlig erschlagen. Mechanisch machte ich mich fertig und vermied dabei jeden Blick in den Spiegel. Ich ahnte, wie ich aussah. Die Albträume hatten mich in der Nacht mehrmals aus dem Schlaf gerissen und ich fühlte die Augenringe fast. Mein Körper fühlte sich steif und kalt an und in meinem Inneren herrschte eine trostlose Leere. Sobald ich mein Zimmer verlassen hatte, sah ich den Blicken der Dienerschaft an, dass ich wahrscheinlich noch schlimmer aussah, als ich dachte, doch ich ignorierte sie alle. Jeden Gruß nahm ich völlig emotionslos entgegen und als ich Thor´s Freunden begegnete, ignorierte ich geflissentlich ihre Versuche, mich in ein Gespräch zu locken. Ich hatte keine Lust auf ihre Albernheiten und wusste, wenn ich bei ihnen blieb, würde auch irgendwann mein Bruder kommen und ich ahnte, dass ich seinen Anblick heute nicht ertragen würde. Jeder Gedanke an ihn erfüllte mich mit neuer Trauer und so lief ich durch den Palast, ohne wirkliches Ziel und suchte einfach nur nach ein bisschen Frieden. Mein Weg führte mich in Mutters Garten, zu dem kleinen Teich, in dem immer noch die Fische des asiatischen Gottes schwammen. Donar war ziemlich gewachsen und wenn Fische einen König hatten, dann war er es mit absoluter Sicherheit. Der große Fisch bewegte sich elegant durch das klare Wasser und wieder einmal musste ich lächeln, als ich sah, wie die anderen Fische Abstand von ihm hielten. Im Schneidersitz setzte ich mich auf den Boden und beobachtete die Tiere eine Weile. Schnelle Schritte holten mich nach einer Weile aus meinen Gedanken und als ich mich umdrehte, sah ich Sif vor mir stehen. Es war ein seltener Anblick, die Dunkelhaarige ohne ihre drei Anhängsel zu sehen und ich ahnte, worauf das hinauslaufen würde, denn ich hatte schon immer das Gefühl gehabt, dass das einzige Mädchen in Thor´s Einheit ganz genau wusste, wie ich für meinen älteren Bruder fühlte. „Also, Loki.“, begann sie, während sie sich auf dem Platz neben mir sinken ließ: „Wieso siehst du aus wie eine wandelnde Leiche und wieso, in Odins Namen, hatte Thor heute die Idee eine extra Trainingseinheit zu absolvieren, bei der die Hälfte der Einheit danach zu den Heilern gehen durfte?“ „Das geht dich nichts an.“, sagte ich und Sif schüttelte energisch den Kopf. „Es geht mich sehr wohl etwas an, denn Thor ist mein Freund und ich kann einfach nicht mit ansehen, wie er sich innerlich zerfleischt. Und das es ihm, und vor Allem dir nicht gut geht, sieht ein Blinder.“ Wütend blickte ich ins Wasser und versuchte den langsam wieder aufkeimenden Schmerz zu ignorieren. „Wieso interessiert es dich. Es ist nicht deine Angelegenheit und du würdest es sowieso nicht verstehen.“, sagte ich trotzig, auch wenn ich das Zittern meiner Stimme nicht verbergen konnte. Sif selbst warf mir einen ungläubigen Blick zu, das konnte ich aus dem Augenwinkel erkenn und sie schüttelte wieder den Kopf. „Glaubst du wirklich ich weiß nicht was es heißt, unglücklich verliebt zu sein?“ Diesmal war es an mir, ungläubig zu ihr zu blicken und sie starrte in den Teich. „Ich weiß genau, was es bedeutet.“, sagte sie: „Und wenn ich raten müsste, dann würde ich sagen, dass du Thor gesagt hast, was du für ihn fühlst und er hat etwas getan, dass sein Weltbild zerstört hat, nicht wahr!“ Es war eine Feststellung keine Frage und betrübt nickte ich. Meine Augen richteten sich wieder auf das klare, blaue Wasser, dass mich so stark an Thor´s Augen erinnerte und plötzlich kämpfte ich wieder mit den Tränen. Eine warme Hand legte sich auf meine Schulter und dann sagte Sif: „Hör mir zu, Loki. Du weißt hoffentlich, dass Thor dich mehr liebt, als sein Leben, doch du musst ihn auch verstehen! Er ist verwirrt und glaubt etwas falsches zu tun, wenn er dich liebt und begehrt. Er wird lange brauchen, um zu verstehen, dass ihn niemand für diese Gefühle verurteilen wird und wenn du meinen Rat annehmen willst, dann lass ihm diese Zeit. Geh ihm nicht aus dem Weg und versuche Geduld mit ihm zu haben.“ Sif´s Worte waren seltsam beruhigend und mit einem zögerlichen Nicken gab ich ihr zu verstehen, dass ich ihren Rat beherzigen wollte. Thor brauchte Zeit und ich würde warten. Egal wie lange es dauern würde! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)