Tippbekanntschaft von Charlykeks (Zo/Sa) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- *---*---* Diese Geschichte habe ich für einen Wettbewerb geschrieben. Sie ist meiner besten Freundin marSviktoria gewidmet. Disclaimer: Mir gehört nur Emma Kohler und die Idee zu dieser Geschichte Viel Spaß ^-^ Noch eine kleine Legende: C ist Sanji, da er sich im Chat "Cook" nennt S ist Zorro, da er sich im Chat "Samurai" nennt *---*---* Nervös tippte er mit den Fingern seiner rechten Hand immer und immer wieder gegen die Fensterscheibe. Gott war er aufgeregt! Heute war der Tag. Der Tag, an dem er endlich ihn treffen würde! Kennen gelernt hatten sie sich vor sechs Monaten in einem Chatroom, in den er nur ausversehen gestolpert war. Eigentlich war er auf der Suche nach einem Job gewesen, aber dann war am Rand die Werbung für diesen Chatroom gewesen und frustriert wie er war hatte er einfach draufgeklickt. Und schon nach einer Weile hatte er tatsächlich gefallen dran gefunden. Irgendwann war er dann über „Samurai“ gestolpert und sie hatten prompt angefangen zu streiten. Trotz der Verwarnung hatten sie weitergestritten und er hatte sich königlich amüsiert. Noch zu gut hatte er ihr erstes Gespräch in Erinnerung: S: „Cook“ selten so einen dämlichen Namen gehört C: Sagt der richtige! Wer hat sich hier nach hirnlosen Muskelprotzen benannt?!? Aber mich sollte es nicht wundern. Du bist ja auch nur ein hirnloser Muskelproll! Sieht man ja schon am Profilbild!! S: Wenigstens seh ich nicht aus wie ein Mädchen! C: Nein, aber dafür wie ein Marimo! Außerdem sieht man deutlich, dass ich männlich bin! Oder siehst du den Bart nicht?!? C: Was? Keine Antwort? C:….. C: Googlest du grade, was ein Marimo ist? C:….. S: Quatsch! Als ob ich das googlen müsste! C:…. S: Was?!? C: Du hast es gegoogelt, oder? >:) S: Schnauze! S:…. S:….. S: Kommt noch was, oder lässt du mich endlich in Ruhe?!? C: Hah, sorry war gerade mit lachen beschäftigt =´D S: Idiot! Ein kleines Schmunzeln schlich sich auf seine Lippen. Er hatte nie gedacht, dass er sich irgendwann mal so gut mit dem Marimo verstehen würde, dass er sogar knapp fünf Stunden Zugfahrt auf sich nahm, um ihm bei einem seiner Wettkämpfe unterstützen zu können. Ja, der Marimo hatte einen Wettkampf, einen Kendo-Wettkampf um genauer zu sein. Und ja er hatte so lange rumgedruckst, bis er selbst lachend gefragt hatte, ob er nun zu gucken sollte oder nicht. Schließlich schwärmte der Marimo immer von dieser Sportart und er schien auch recht gut zu sein… C: Siehst du dir am Wochenende den Film an? C:…. C: Marimo? Noch da? S: Ja C: Also? S: Also was? C: MARIMO! S: Was?!? C: Schaust. Du. Dir. Den. Film. An?!? >:( S: Kann nicht C: Marimo, du redest seit Wochen nur von diesem Samuraifilm und jetzt gehst du nicht hin?!? S: Na und? C: Warum? S: Warum was? C: >:( S: Schon gut. Ich hab keine Zeit, also nerv nicht! C: Hast du ein Date oder so was?!? S: Wie kommst du denn darauf? O.o C: Für was sonst, als für ein Mädchen würde ein Mann (oder Marimo) sich einen Film entgehen lassen, den er schon seit Wochen sehen will? S: Diese Antwort hätte ich mir eigentlich denken können C: Warum? S: Weil du ein Schürzenjäger bist! C: Was?!? >:( S: Ist doch wahr! Seit wir uns kennen bist du alle 2 Wochen hinter einer anderen her! C: MARIMO! C:….. C:…… C:…..! S: Schon gut! Ich sags dir ja, aber hör auf zu nerven! C:…. C: Ja ich höre? S: Weißt du, wie nervig dieses Pling ist, dass immer ertönt wenn du schreibst?!? C: Ja und jetzt sag mir endlich, warum du keine Zeit hast, den Film zu gucken, den du sogar mir Schmackhaft gemacht hast, weil du die ganze Zeit so begeistert darüber gequatscht hast!?! S: Echt? Du willst den auch sehen? Obwohl es um Samurai geht, die du ja bekanntlich ziemlich langweilig findest? C:!! S: Ist ja gut! S: Ich habe einen Wettkampf, im Kendo C: ô.ô Echt? Ist doch toll! S: Ja, es geht um den Titel des Stadtmeisters C: Verarsch mich nicht! Du bist der Marimo! Kampf um den Titel des Stadtmeisters? Nie im Leben bist du so gut C:….. C:…. C: Schmollst du jetzt? C:….. C:…. C: Okay, es tut mir leid! Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass du so gut bist! S: Dann guck doch zu C:…? C: Was? S: Wenn du mir nicht glaubst, dass ich so gut bin, dann guck doch zu C: Hast du darauf die ganze Zeit hingearbeitet? S:…. C: Nein, ernsthaft?!? S:…. S: Hör auf zu lachen! C: Woher willst du wissen, dass ich lache? S: Ich kenne dich! S: Kommst du jetzt oder nicht? Und jetzt saß er hier. Saß hier in irgendeinem Zug auf dem Weg zum Marimo und freute sich tatsächlich darauf ihn zu treffen. Er hatte sogar sein schwer erkämpftes Date mit Nami abgesagt, auf das er schon seit zwei Jahren hingearbeitet hatte und er wusste, irgendwann würde er es bereuen. Mit einem leisen Seufzen malte er einen Smiley in den Staub auf der Scheibe. Würden sie sich auch in der Realität so gut verstehen? War der Marimo in Wirklichkeit ganz anders als im Chat? Seine Aufregung und Nervosität stiegen von Sekunde zu Sekunde. Nicht, dass er das in der Öffentlichkeit zeigen würde, aber vor sich selbst, konnte er das nicht verbergen. Als die Lautsprecher verkündeten, dass er sein Ziel in wenigen Minuten erreichen würde, zuckte er zusammen. Die ältere Dame (vermutlich so um die 60), die ihm gegenübersaß warf ihm ein freundliches Lächeln zu, welches er gequält erwiderte. Als der Zug langsam in den Bahnhof einfuhr schnappte er sich seine Tasche, ließ, höflich wie er Damen egal welchen Alters gegenüber war, die ältere Frau durch und betrat schließlich nach ihr den Bahnsteig. Suchend sah er sich um. Der Marimo hatte ihm versprochen, ihn abzuholen und müsste dementsprechend irgendwo hier herumlaufen. Er packte den Griff seiner Sporttasche fester. Es war kein schönes Gefühl, völlig alleine in einer fremden Stadt zu stehen. “Sanji?“, das war von hinten gekommen. Langsam drehte er sich um. Und dort stand er. Der Marimo. Dieser sah ihn ein wenig unsicher an. „Marimo“, war das einzige, welches über die Lippen des Blonden kam. Sein Gegenüber fing an zu grinsen: „Du bist kleiner, als ich erwartet hatte“ Sanji schnaubte entrüstet. Er war genauso groß, wie er im Profil angegeben hatte: Schöne 1,77 Meter, was konnte er dafür, wenn der Marimo zu blöd war, diese Daten richtig umzusetzen?!? „Und du bist noch…“, er ließ den Blick schweifen. Nein, kleiner als 1,78 Meter (ja, der Marimo war größer als er) wirkte er definitiv nicht. Eher ein bisschen größer. Weniger muskulös auch nicht. Unter dem weißen T-Shirt und der schwarzen Lederjacke kamen seine Muskeln gut zur Geltung. „….dümmer als ich dachte“, er grinste und der Grünhaarige hob mit einer Mischung aus Verärgerung, Überraschung und Belustigung eine Augenbraue. Sanji setzte sich in Bewegung. „Kommst du, oder willst du zu spät zu deinem Wettkampf kommen? Ach übrigens…“, grinsend drehte er sich um: „Wenn du gewinnst, lade ich dich ins Kino ein. In diesen Samuraifilm“ Verwundert sah Zorro den Blonden an und fing schließlich an zu grinsen: „Mit Popcorn und allem drum und dran?“ Als Antwort erhielt er nur ein Lachen und ein Kopfnicken, aber das reichte ihm: „Na dann, werde ich erst recht gewinnen!“ „Versuch es ruhig, aber wenn du verlierst, bezahlst du!“, Sanji näherte sich grinsend dem Ausgang und blickte sich dann suchend um. „Wo müssen wir lang?“, er ließ seinen Blick wandern. Sog alles in sich auf. Die hohen Gebäude, die vielen Auto, die ganzen Menschen, genauso wie bei sich zu Hause und doch völlig anders. „Jaa, was das angeht…“, der Andere fuhr sich mit der linken Hand durch die kurzen Haare im Nacken. „Was?“ „Ähm, ich weiß, du magst das nicht, aber ich bin mit dem Motorrad hier…“ S: Hey Kochlöffel C: Ich hab dir gesagt du sollst mich nicht so nennen! S: Kringelbraue? C: Marimo! S: Dartscheibenbraue? C:!! S: Erocook? C: Okay, jetzt reicht es mir! Noch ein Wort und ich melde dich!! S: Warum so gereizt? C:…. S: Ich hab dich was gefragt! C: Ich bin nicht gereizt!! S: Nein, ganz bestimmt nicht, du verhältst dich nur wie in Mädchen, das ihre Tage hat C: Marimo! S: Jetzt red schon. Ich kann es ja kaum einem von deinen Freunden erzählen C: Ich hab die Bahn verpasst S:…Das ist alles? C: ? Ich weiß ja nicht, wie das Wetter bei dir war, aber hier hat es Hunde und Katzen geregnet! S: Oh, ist das Prinzesschen etwa nass geworden? C: Arsch! S: Autsch, das tat weh ;) Aber ich kenn das C: Was, das Bahn-verpassen? S: Ja, aber dann hab ich mir mein Motorrad gekauft und das Problem hat sich von allein erledigt C: Du fährst Motorrad? S: Ja, wieso? C: Ich hasse Motorräder S: Warum das denn? ô.o C: Ist doch egal! S: Nein, ich will das jetzt wissen! C: Ich werde es dir aber nicht sagen! S: Bitte? C: Gute Nacht Zorro S: Halt, warte! „Das ist doch ein Witz oder?“, Sanji sah ihn mit großen Augen an. „Nein, aber die Bahnen fahren hier nur so, dass wir es nicht zum Wettkampf schaffen würden und ein Taxi ist zu teuer. Also…“, Sanji seufzte tief. Okay, der Marimo hatte ja recht, aber so wirklich wollte er sich nicht auf dieses Ding setzten. Ace, der große Bruder eines Freundes landete mit schöner Regelmäßigkeit im Krankenhaus und in 90% der Unfälle war er Motorrad gefahren. Zorro drückte ihm einen Helm in die Hand: „Vertrau mir einfach, in Ordnung?“ „Ich soll dir vertrauen? Dir, mit dem ich erst vor 6 Monaten die ersten Worte gewechselt habe? Dir, der mich bei unserer ersten realen Begegnung auf ein Motorrad setzen will?“, leichte Panik klang in seiner Stimme mit. Zorro kratzte sich am Kopf: „Ja…?“, fragte er unsicher und Sanji musste automatisch grinsen. „Du fährst auch vorsichtig?“ „Ja“ „Hältst dich an die Regeln?“ „Ja“ „Und du..“ „Sanji, hör zu, dir wird nichts passieren! Ich pass auf dich auf okay?“ Ein zögerliches „Okay“ seitens Sanji folgte. Grinsend zog sich der Grünhaarige die Lederjacke aus und reichte sie Sanji. Der nahm sie zwar skeptisch und leicht verwirrt entgegen, sah ihn aber fragend an. „Zum Schutz“, murmelte Zorro und Sanji meinte fast, einen leichten Rotschimmer auf seinen Wangen gesehen zu haben. Mit einem leicht irritierenden Kribbeln im Bauch setzte der Blonde seine Tasche ab und schlüpfte in die viel zu große Jacke. Verdammt, hatte der breite Schultern! Zorro beobachtete das ganze leicht amüsiert und als er Sanji schließlich mit dem Helm kämpfen sah, konnte er es nicht mehr an sich halten und fing an zu lachen. Ebenerwähnter sah ihn bitterböse an, bis sich der Grünhaarige erbarmte und ihm schließlich half den Kinnriemen zu schließen. Während Sanji sich seine Tasche wieder umhängte setzte Zorro seinen Helm auf und schwang sich auf sein Motorrad. Sanji schluckte. Okay, das war nur ein Motorrad. Kein Grund Angst zu haben. Zorro drehte sich um und wank ihn heran. „Setz den Fuß darauf und schwing das andere Bein rüber“ Zögernd hielt Sanji sich an Zorros Schulter fest und tat wie ihm erklärt worden war. Jetzt saß er unsicher hinter Zorro. „Wo kann ich mich festhalten?“, bildete er sich das ein oder zitterte seine Stimme tatsächlich etwas? Zorro fing leise an zu lachen, schnappte sich seine beiden Hände und legte sie an seine Seiten: „Halt dich da fest und versuch hinten nicht rum zu zappeln. Das könnte unschön enden!“ Unschön enden?!? „Bereit?“ „Nein!“ „Los geht’s!“, Zorro drehte das Gas und die Maschine machte einen Satz nach vorne. Ein panisches „MARIMO!“ entkam Sanji, bevor dieser sich an Zorro festklammerte und sich gegen dessen breiten Rücken presste. „Oh Gott. Oh Gott. Oh Gott“, Sanji löste langsam seine verkrampften Finger aus Zorros T-Shirt „Oh Gott. Oh Gott. Oh Gott“, zu etwas anderem war er momentan nicht in der Lage. Mit zitternden Beinen stieg er von Motorrad und zog sich den Helm vom Kopf. Aus dem Augenwinkel konnte er sehen, dass Zorro das Selbe tat. „Ich hasse Motorrad fahren!“, murmelte der Blonde. „Dann kannst du ja froh sein, dass ich mich diesmal nicht verfahren habe“, er konnte förmlich das Grinsen in Zorros Stimme hören C: Du bist spät dran! S: Sorry C:… C: Warum bist du so spät dran? S: War mit dem Motorrad unterwegs C: Ist etwas passiert? S: Ich hab mich mal wieder verfahren C: Mal wieder? S: Mein Orientierungssinn ist nun mal nicht der Beste und ich wohne in einer Großstadt! C: In einer Großstadt zu wohnen ist kein besonders gutes Argument S: Stimmt, ich verlaufe mich sogar in einem 5oo Seelen Ort C:….. S: Ja lach nur S:….. S: Genug gelacht? C:…. S: Hach, bringt heut eh nichts mehr. S: Gute Nacht Sanji C: Gute Nacht Zorro und verlauf dich nicht auf dem Weg zum Bett =´D Bei dieser Erinnerung musste er selber grinsen. Dieses Gespräch hatte erst vor ein paar Wochen stattgefunden. Sanji wand seinen Blick der großen Sporthalle zu, in der Zorros Wettkampf stattfinden würde. „Da ich schon extra auf diese Höllenmaschine gestiegen, um pünktlich zu kommen, könnten wir ja langsam mal reingehen“, langsam wurde er ungeduldig. Er wollte Zorro in Aktion erleben! Der grinste breit, ganz so, als hätte er Sanjis Gedanken gelesen: „Könnte noch ein bisschen dauern, bis ich dran bin. Schließlich gibt es abgesehen von mir noch 19 andere Teilnehmer. Ich schau mir nur schnell den Plan an und bin dann gleich wieder bei dir“, mit der linken Hand wuschelte er Sanji durch die Haare, hob die Hand und verschwand durch die Tür. Was war denn das gewesen? Sanjis Finger wanderten zu seinen Haaren und er zupfte an einer Haarsträhne herum. So was war ihm ja noch nie passiert! Aber wirklich stören tat es ihn nicht. Verwirrt von seinen eigenen Gedanken, betrat er die Halle, begab sich in Richtung Tribüne und ließ sich in die zweite Reihe fallen. Eine Weile sah er gedankenverloren durch die Gegend, bis Zorro plötzlich wie aus dem Nichts vor ihm stand. „Sanji“, er wedelte mit seiner Hand direkt vor dem Gesicht des Blonden herum. Erschrocken zuckte er zusammen: „Erschreck mich doch nicht so!“ Zorro grinste und ließ sich neben ihm fallen. „Ich bin erst in einer halben Stunde dran“, Sanji sah ihn entsetzt an: „Dann hätte ich gar nicht mit diesem Höllenteil fahren müssen?!?“ „Nein, hättest du nicht und jetzt schmoll bloß nicht. Da schau mal. Die ersten Kämpfer sind dran“, mit leuchtenden Augen deutete Zorro nach vorne und Sanji richtete seine Aufmerksamkeit auf die beiden Personen in den Rüstungen. Während der folgenden Wettkämpfe versuchte Zorro dem Blonden zumindest die Grundlagen des Kendos beizubringen und nach einer Weile glaubte Sanji sogar die Grundregeln zu verstehen. „Wann bist du dran?“, wand er sich an seinen grünhaarigen Freund, der gebannt den Kampf verfolgte. „Nach diesem Kampf ist eine zehn minütige Pause und dann bin ich dran“, Zorro wand kein einziges Mal die Augen vom Kampf ab. Zugleich belustigt als auch fasziniert beobachtete Sanji ihn dabei und als es zur Pause klingelte grinste er. „Na, bereit für deinen ersten Kampf heute?“, schelmisch blinzelte der Blonde den anderen zu. Dieser grinste „So bereit wie noch nie!“, damit wand er sich ab und verließ die Tribüne. „Ach und noch was“, Sanji störte sich nicht daran, dass sich viele zu ihm umdrehten als er Zorro hinterher rief: „Viel Glück Marimo. Pass auf, dass du nicht hinfällst!“, Zorro grinste ihn breit an: „Keine Sorge, wird mir nicht passieren. Schließlich habe ich ja heute dich als Unterstützung mitgebracht, da kann ich ja nur gewinnen“, er zwinkerte dem Blonden noch keck zu, ehe er sich umdrehte und in den Kabinen verschwand. Sanji versuchte sein rotes Gesicht hinter seinen Haaren zu verstecken und es war ihm nun doch nicht mehr egal, dass ihn alle anstarrten. Unsicher rutschte er auf seinem Platz hin und her. Verdammt, die sollten weggucken! Mit einem leichten Schütteln zog er den Ärmel von Zorros Lederjacke von seinem Handgelenk um auf die Uhr zu gucken und erstarrte. Die Lederjacke. Zorros Lederjacke. Scheiße, wie musste das denn aussehen?!? Das Ganze wirkte ja ganz so, als wäre er…. Zorros Betthäschen! Erst kamen sie zu zweit mit dem Motorrad an, dann kamen so zweideutig auslegbare Wörter vom Grünhaarigen und dann trug er, Sanji, auch noch dessen Jacke, das konnte man ja nur Falsch verstehen! Und was sollte schon wieder dieses verwirrende Kribbeln in seinem Bauch?!? Seine Gedanken stoppten abrupt, als Zorro den Kampfplatz betrat. Sofort war Sanjis Aufmerksamkeit gefesselt. Schließlich kämpfte da unten Zorro! Hibbelig zappelte Sanji auf seinem Platz hin und her. Zorro hingegen war vollkommen ruhig. Dabei ging es doch um ihn! Sanji konnte nicht verstehen, wie der Andere so gelassen bleiben konnte. Da unten lief gerade die Siegeszeremonie und gleich würde verkündet werden, wer denn jetzt Kendo-Stadtmeister geworden war. Zorro war gut gewesen. Richtig gut, wie Sanji fand, aber trotzdem, wie konnte er so ruhig bleiben? Er selbst gab sich schon allergrößte Mühe ruhig zu bleiben, so wie er es sonst immer war. Von unten funkelte Zorro ihm kurz amüsiert entgegen, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf den Moderator richtete. „Und der diesjährige Stadtmeister im Kendo ist….“, Sanji hielt die Luft an. „…“Zorro Lorenor. Herzlichen Glückwunsch!“, ein breites Grinsen bildete sich sowohl auf Zorros als auch auf Sanjis Gesicht aus. „Der Pokal wird diesmal von unserer Sponsorin Emma Kohler verliehen!“, Sanjis Augen weiteten sich auf Tellergröße, als er die vom Moderator angekündigte Frau erkannte. Das war die alte Dame aus dem Zug! Sachen gibt´s! „Es ist mir eine Ehre, dieses Jahr den Pokal zu überreichen. Alle haben gut gekämpft, aber dieser junge Mann war ein bisschen besser. Vielleicht lag das auch nur an seiner reizenden Unterstützung“, mit diesen Worten sah sie Sanji direkt an. Der rutschte ein Stück tiefer. „So, damit wir alle noch die wunderbaren Kämpfe unser Nachwuchs-Samurai feiern können komme ich mal zum Ende. Nun denn junger Mann, gut gekämpft.“ „Danke“, Zorro nahm den Pokal entgegen und Sanji machte sich zum Gehen bereit. Er hatte sich bereits erhoben und die Tribüne verlassen, als Frau Kohler nochmal das Wort an Zorro richtete: „Und Zorro, ich an ihrer Stelle würde mich an den Kinokosten beteiligen. Ihr Freund musste schließlich schon die Zugfahrt bezahlen, weil er zu ihnen wollte“ Sanji erstarrte mitten in der Bewegung. Jetzt sahen ihn schon wieder alle an! „Würden sie mir eine Frage erlauben? Woher wissen sie von unseren Kinoplänen?“, ergriff Zorro das Wort. „Nun, es war schwer zu überhören. Ich stand genau neben ihnen. Sie haben wahrscheinlich einfach nur nichts mitbekommen, weil sie damit beschäftigt waren ihren Freund zum Motorrad fahren zu überreden.“ Zorro nickte nur und Sanji wünschte sich überall hin, nur nicht hierher. Der Grünhaarige führte noch kurz ein Gespräch mit seinem Trainer, ehe er auf Sanji zuging. Dieser wartete bereits ungeduldig, der Tür zu gewandt und bereit zur Flucht. Aus der Flucht wurde allerdings nichts. Sanji bemerkte Zorro erst, als dieser ihn an der Hand aus der Halle zog. Verwirrt stolperte er hinterher. Da war schon wieder dieses Kribbeln! Was sollte das? Sanji wurde abrupt aus seinen Gedanken gerissen, als Zorro ihm den Motorradhelm zuwarf. „Wir müssen erst kurz zu mir. Ich würde vorm Kino noch gerne duschen. Außerdem könnte ich was zu essen gebrauchen“, wie zur Bestätigung knurrte sein Magen. Sanji musste grinsen und schwang sich hinter dem Grünhaarigen auf das Motorrad: „Und wehe du verfährst dich!“ Zorros Lachen wurde zu ihm geweht als dieser Gas gab und Sanjis Finger sich in seinem T-Shirt vergruben. Gott! Wie sehr der Blonde diese Teile hasste! Mit zitternden Knien stand Sanji auf dem Bürgersteig und schwor sich innerlich, nie wieder mit so einem Höllenteil zu fahren. Nie wieder! „Kommst du?“, Zorro sah ihn abwartend an, während er die Haustür offen hielt. Sanji nickte nur (zu etwas anderen war er momentan nicht in der Lage) und folgte dem Anderen in den dritten Stock, wo dieser eine der Wohnungstüren aufschloss. Zögernd betrat der Blonde nach ihm seine Wohnung. Folgte ihm und blieb stocksteif stehen. Gott, war das ein Chaos! Das Wohnzimmer, auf das Sanji einen guten Blick hatte, war bis oben hin mit Dingen vollgestopft. Da lagen ganze Stapel Zeitungen, ein Gi und ein Hakama hatten es sich auf dem Sessel gemütlich gemacht, um dem Fernseher herum verteilt lagen dutzende Fernsehzeitungen und DVDs. Die DVD-Titel, unter anderem Hatchet, Halloween, 28 Days later, Planet Terror und Dead Head sagten ihm überhaupt nichts, aber Zorro schien nur solche Dinger zu besitzen. Sanji, mittlerweile im Wohnzimmer stehend hob irritiert eine Augenbraue, als sein Blick auf den Couchtisch fiel. „Willst du mir nicht von deinem Hobby erzählen?“, Belustigung klang in der Stimme des Blonden mit, als er die vielen Kinderzeichnungen und Bastelsachen sah, die sich auf dem kleinen Tisch stapelten. „Hm?“, verwirrt kam Zorro ins Wohnzimmer, sein T-Shirt nur in der Hand haltend und sah Sanji fragend an. Das Kribbeln in deinem Bauch ignorierend deutete der Blonde auf den Papierhaufen. Zorro fing an zu grinsen: „Ach, das haben mir die Kleinen aus dem Kindergarten geschenkt“ S: Hey :) C: Hey S: Schlechte Laune? C: Wie kommst du denn darauf? S: Reine Intuition S:….. S: Und? Was ist los? C: Hast du eine Ahnung , wie ich Knete wieder aus der Kleidung bekomme? S: Wie Kaugummi. Einfach einfrieren C: Danke C:….Woher weißt du das eigentlich? S: Ich bin Erzieher C:… S: Lachst du schon wieder òó C: Nein, ich bin nur überrascht S: Warum das denn? C: Du siehst nicht unbedingt wie ein Erzieher aus S:Jaja, ich weiß C: Und einfach einfrieren? S: Packs in eine Plastiktüte und dann in die Kühltruhe S: Wie kommt die Knete eigentlich an deine Kleidung? Ich dachte du bist Oberkoch in diesem Restaurant? C: Ich habe heute auf die 3 jährige Tochter meiner Nachbarin aufgepasst. Großer Fehler! „Scheinst da ja sehr beliebt zu sein“ Grinsend sah Zorro ihn an: „Stimmt, ich habe auch schon 3 Heiratsanträge gekriegt“ „Von den kleinen Mädchen?“ Der Grünhaarige nickte nur grinsend. Beide sahen sich einen Moment an und fingen dann an zu lachen. Als sie sich endlich wieder gefangen hatten, verschwand Zorro Richtung Badezimmer und schon nach kurzer Zeit ertönte das Rauschen der Dusche. Schulterzuckend stromerte Sanji durch die Wohnung, bis er schließlich in der Küche landete. Neugierig öffnete er den Kühlschrank und holte einige Zutaten heraus. Wenn er schon mal in der Küche stand, konnte er auch kochen, schließlich war er Koch und er würde gegen seine Prinzipien verstoßen, wenn er Zorro hungern lassen würde. Was Sanjis Kochkünste anging, hatte er das perfekte Timing. Zorro war gerade mit duschen fertig als auch schon ein köstlicher Duft aus der Küche drang. Omlett. Sich das Shirt über den Kopf ziehend betrat er den Raum und ließ sich an den Tisch fallen. „Das riecht gar nicht mal so schlecht“, gab er eher unwillig zu. Sanji grinste und stellte den Teller schwungvoll ab. „Guten Appetit, Marimo“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)