Growing Up von Minami (NaruSasu | SasuNaru) ================================================================================ Kapitel 11: awkward -zensiert- ------------------------------ „Fuck.“ Nervös rutschte Naruto auf seinem Sitz im Bus herum, die Zähne in seine Unterlippe gebohrt. Er konnte das Schulgebäude bereits sehen, was hieß, dass er jeden Moment aussteigen müsste und dann… dann würde er Sasuke gegenüberstehen. Ein Treffen, vor dem er wirklich Schiss hatte.   „Mir bleibt auch gar nichts erspart“, murmelte er leise vor sich hin und fuhr sich durchs Haar, „Gestern war ich mega aufgeregt wegen dem Gespräch mit Sakura-chan und jetzt wegen Sasuke… Ich bin echt froh, dass heute bereits Freitag ist.“   Er seufzte. Die letzten zwei Tage waren wirklich anstrengend gewesen. Zuerst hatte Sakura ihn und Sasuke in flagranti erwischt, dann der ganze Scheiß mit Hidan und jetzt würde er bestimmt noch Sasukes Zorn abbekommen und sich anhören müssen, dass es alles seine eigene Schuld war, weil er den irren Sektenanhänger ja provozieren musste.   Zumindest hatte er gestern mit seiner Mutter über die Sache mit Sakura reden können. Sie hatte eine ähnliche Meinung zu dem Thema gehabt wie Sasuke. Auch sie hatte ihm geraten, ihre Worte nicht zu Herzen zu nehmen. Viele sagten gemeine Dinge, die sie eigentlich gar nicht so meinten, wenn sie verletzt waren. Kushina hatte gesagt, dass er ihr einfach etwas Zeit geben sollte, bis sie drüber hinweg war.   Also würde Naruto dies auch versuchen. Es würde ihm zwar schwer fallen, aber es war ja auch nicht so, als wenn er ihren Schmerz nicht nachvollziehen könnte und ab und an brauchte man einfach eine Auszeit.   Mit einem Quietschen hielt der Bus an und öffnete seine Türen. Naruto schluckte. Jetzt war der Moment der Wahrheit gekommen, er konnte nicht weiter weglaufen und eigentlich wollte er das auch nicht. Er hatte immer noch ein schlechtes Gewissen, da ihn Sasuke gestern zum Skypen gefragt und Naruto ablehnen musste.   Sasuke war intelligent, er wusste, dass irgendetwas im Busch sein musste, wenn Naruto nicht mit ihm skypen und ihn per Webcam sehen wollte und was dieses irgendetwas war, das würde er nun herausfinden.   Naruto wartete, bis der Großteil der Schüler draußen war und stand dann mit klopfendem Herzen auf, um ebenfalls aus dem Bus zu steigen. Er konnte Sasuke von weiten bereits am Schultor stehen sehen, die Hände in die Hosentasche geschoben und den Blick in die Ferne gerichtet. Er hatte ihn noch nicht entdeckt, das war schon einmal gut.   „Okay“, murmelte Naruto sich selbst zu und bewegte sich vorsichtig auf seinen Freund zu, „Es ist alles in Ordnung, er wird schon kein Theater machen, nur weil du ein paar Kratzer im Gesicht hast…“   Hah, ein paar Kratzer, der war gut. Sein gesamtes Gesicht war geschwollen, besonders seine rechte Wange. Ein blaues Auge und eine aufgeplatzte Augenbraue hatte er auch noch und dann war da natürlich auch noch dieser große, bescheuerte Verband, den seine Mutter ihm wegen seiner gebrochenen Nase umgebunden hatte.   Er war hinter Sasuke angekommen und da dieser ihn noch nicht bemerkt zu haben schien, tippte Naruto ihm mit einem kleinen Grinsen auf die Schulter. „Hey.“   Sasuke drehte sich langsam um, die Miene komplett ausdruckslos, bis… bis sein Blick auf Narutos Gesicht fiel. Naruto konnte eine Emotion in seinen dunklen Augen aufflackern sehen, doch deuten konnte er sie nicht. „Naruto.“   „Hey“, wiederholte Naruto und legte eine Hand in den Nacken, „Guten Morgen.“   Sasuke verengte die Augen. „Was ist das?“ Er streckte die Hand aus, um mit den Fingerspitzen leicht über den Verband in Narutos Gesicht zu streichen.   „Äh, das?“ Naruto schluckte und schenkte ihm ein schiefes Grinsen. „Ein Verband.“   „Wofür?“, fragte Sasuke nach, die Stimme kalt.   Naruto biss sich auf die Unterlippe. „Öh, für meine Nase“, antwortete er langsam, „Für meine… gebrochene Nase…“   Sasuke presste die Lippen zu einer dünnen Linie zusammen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Was ist passiert?“   „Äh…“ Naruto kratzte sich an der Wange. „Würdest du mir glauben, wenn ich dir sage, ich bin die Treppe runtergefallen?“   „Nein.“ Blasse Finger fingen an, ungeduldig gegen seinen Oberarm zu trommeln. „Also?“   „Ich… bin in eine Prügelei geraten“, gab Naruto schließlich mit einem Seufzen zu, „Das ist passiert.“   Er konnte einen Muskel in Sasukes Wange zucken sehen. „Mit wem?“   „Mit…“ Naruto ließ die Zunge über seine Zähne gleiten und blickte zur Seite. „Mit Hidan.“   „Hidan“, wiederholte Sasuke tonlos, „Mit der Person, über die du gestern noch ganz großkotzig gesagt hast, sie könnte dir kein Haar krümmen, weil ihr wegen der Schule die Hände gebunden wären.“   „…Ja“, sagte Naruto kleinlaut, „Aber ich konnte ja nicht damit rechnen, dass er mir folgt…“   „Gefolgt… Er ist dir…“ Sasuke führte seinen Satz nicht zu Ende und knirschte stattdessen mit den Zähnen. „Du bist so ein Idiot, Naruto… So ein verdammter...“ Er hob die Hand, um sich die Schläfe zu massieren. „Du musstest ihn ja unbedingt provozieren, du musstest! Ich hab dir gesagt, dass du es lassen sollst, aber du hörst ja natürlich nicht auf mich.“   Er ballte die Hand zur Faust. „Weißt du, ich bin gerade echt kurz davor, dir wegen deiner unfassbaren Dummheit eine reinzuhauen, aber… Hn. Du machst mich wirklich wütend, Naruto… Ich hoffe, du bist dir dessen bewusst…“   „Bin ich, Sasuke… Es war ein Fehler, ich weiß.“ Naruto senkte den Blick auf seine Füße. „Tut mir ja leid und so…“   Sasuke brummte noch irgendetwas Unverständliches vor sich her, ehe er die Hand mit einem Seufzen fallen ließ und ihn ansah. Naruto, der seinen stechenden Blick spürte, hob den Kopf und sah zurück.   Ein paar endlose Sekunden sahen sie sich einfach nur in die Augen, bis Sasuke langsam die Hand nach ihm ausstreckte. „Lass mich mal sehen.“   Seine Finger umfassten sanft Narutos unrasiertes Kinn, während Sasuke seinen Kopf behutsam in verschiedene Richtungen drehte, damit er die Folgen der Prügelei besser inspizieren konnte. „Ist eine gebrochene Nase alles, was du hast?“   „Nee“, erwiderte Naruto und zuckte zischend zusammen, als Sasuke seine Augenbraue abtastete, „Ein paar meiner Rippen sind geprellt und einer meiner Zähne ist locker und fällt wohl bald heraus. Mom wollte ihn rausziehen, aber ich wollte lieber, dass er von alleine ausfällt.“ Er kannte seine Mutter schließlich und diese hätte ihm den Zahn bestimmt auf eine sehr… rabiate Art und Weise gezogen.   Sasuke grunzte. „Mund auf“, befahl er und zog mit dem Daumen leicht Narutos Unterlippe herunter.   Naruto tat, wie ihm befohlen wurde. „Der da oben“, sagte er und stupste mit seiner Zunge den wackeligen Zahn an, „Mein letzter Milchzahn, hehe.“   „Dann hast du Glück gehabt.“ Sasuke gab ein Schnauben von sich. „Wenn es ein anderer Zahn gewesen wäre, dann würdest du eine Lücke haben.“   „Ich weiß.“ Naruto verzog das Gesicht und rieb sich über den Nacken. „Mom hätte sich bestimmt keine Prothese oder so für mich leisten können, deswegen bin ich echt froh, dass es der Milchzahn war und ich deswegen so einen neuen Zahn umsonst bekomme!“ Er lachte.   Sasukes Mundwinkel zuckten. „Du bist ein Idiot“, sagte er leise und nahm Narutos Gesicht zwischen seine Hände, „Wirklich ein Idiot.“   „Ich weiß.“ Naruto legte seine Hände auf Sasukes Taille ab. Er schloss die Augen, als Sasukes Daumen zart über seine Wangenknochen rieben.   „Hast du ihm wenigstens auch ein paar gute Schläge und Tritte verpasst?“, wollte Sasuke wissen.   Narutos Miene wurde düster. „Nein“, knurrte er und bohrte die Finger unbewusst in Sasukes Haut, „Hab ich nicht, aber glaub mir, ich hätte dem Schisser so gerne eine reingeschlagen! Er hat seine bescheuerten Gefolgsleute dabei gehabt, Dumm und Dümmer, und die haben mich festgehalten, während er auf mich eingeschlagen hat!“   Sasuke zog die Mundwinkel herunter. „Was für ein Feigling.“   „Ja, oder?“ Naruto prustete und strich mit den Händen über Sasukes Seiten, ehe er die Arme um seinen Nacken schlang. „So erbärmlich. Mom und ich haben ihn gestern angezeigt, weil er…“ Er schluckte und befeuchtete sich die Lippen. „Weil er mich… bedroht hat und so. Soweit ich weiß hat die Polizei ihn in Untersuchungshaft genommen.“   „Bedroht?“, wiederholte Sasuke, der Blick hart, „Inwiefern?“   „Ist egal.“ Naruto schenkte ihm ein Lächeln und krallte eine Hand in dunkles Haar. „Der Wichser kommt so schnell nicht mehr raus. Laut den Bullen ist er eh schon vorbestraft und alles.“   „Wow.“ Sasuke schmunzelte und neigte den Kopf leicht zur Seite. Er war so nah, dass Naruto das dunkle Braun in seinen Augen erkennen und seinen warmen, regelmäßigen Atem im Gesicht spüren konnte. „Du hast den Tyrann der Schule zur Strecke gebracht.“   „Kann man so sagen!“ Naruto lachte atemlos, die halbgeschlossenen Augen auf Sasukes Lippen gerichtet. „Der Bulle, mit dem Mom und ich geredet haben, hat uns gesagt, dass viele Leute Schiss vor Hidan haben und sich deswegen nie getraut haben, ihn anzuzeigen. Aus Angst vor seiner Rache und so.“   „Aber du hast dich getraut.“ Sasuke strich ihm die Haare aus den Augen und umfasste seinen Hinterkopf. „Wer hätte gedacht, dass mein Idiot so mutig ist.“   „Tja“, konnte Naruto gerade noch murmelnd herausbringen, dann presste sich auch schon ein nur allzu bekanntes und vor allem geliebtes Paar Lippen auf seine. Er schloss die Augen und erwiderte den Kuss.   Es war ein wenig komisch, sich mit Wackelzahn zu küssen und insgeheim hatte der Blonde auch ein wenig Schiss, dass er ihm ausfallen würde, aber Sasuke war so behutsam mit den Bewegungen seines Mundes und seiner Zunge, dass eigentlich keine wirkliche Gefahr bestand.   „Mmh.“ Naruto lächelte, als sich Sasuke wieder zurück beugte und drückte ihm einen kleinen Kuss auf die Nase. „Ich hoffe, so werd ich jetzt jeden Morgen begrüßt.“   „Hm, mal sehen“, erwiderte Sasuke mit einem arroganten Schmunzeln, „Wir wollen dich ja schließlich nicht verwöhnen.“   „Penner.“ Mit einem kleinen Grinsen rammte Naruto ihm den Ellbogen in die Seite. „Als wenn du es nicht genauso genießen würdest wie ich! Du kannst mir nichts vorspielen, Bastard! Ich weiß, dass du süchtig nach meinen Küssen und meinen Lippen bist.“ Er wackelte mit den Augenbrauen.   „Einbildung ist auch eine Bildung.“ Sasuke schnipste ihm gegen die Stirn. „Und jetzt komm, der Unterricht fängt gleich an.“   „Jaja.“ Seufzend setzte sich Naruto in Bewegung und ging neben seinem Freund her. „Ich bin so froh, dass morgen Wochenende ist, ey, das glaubst du gar nicht!“ Er rubbelte sich durchs Haar. „Bin irgendwie total geschafft und so, keine Ahnung. Macht wahrscheinlich der emotionale Stress.“   „Hm“, machte Sasuke, „Könnte sein.“   „Oh, übrigens…“ Naruto sah aus den Augenwinkeln zu ihm. Als sich ihre Blicke trafen, legte sich eine feine Röte auf Narutos Wangen und er drehte den Kopf verlegen zur Seite. „Äh, sag ich dir in der Pause.“   Sasuke zog eine Augenbraue in die Höhe. „Okay.“   Schweigend gingen sie die Treppenstufen zu ihrem Klassenzimmer herauf. Naruto musste mehrmals stoppen, da er noch nicht allzu fit war und sich von der Prügelei Schmerzen im rechten Knie zugezogen hatte. Sasuke wartete auf ihn und als er ihm dann auch noch einen Arm um die Hüfte legte, um ihm zu helfen, verzogen sich Narutos Lippen zu einem breiten und strahlenden Lächeln.   „Danke“, nuschelte er.   „Hn“, war die Antwort.   Sie machten sich weiter auf den Weg zum Klassenzimmer, da kam plötzlich jemand aus eben diesem gestürmt und kam ihnen mit eiligen Schritten entgegen. Naruto riss die Augen auf, als er ein nur allzu bekanntes, herzförmiges Gesicht mit rosafarbenen Haaren erkannte.   „Sakura-chan“, sagte er leise und blieb überrascht stehen.   Auch Sakura blieb stehen, als sie die beiden erkannte. Ihre Lippen waren fest zusammengepresst, doch als sie den Verband in Narutos Gesicht und sein blaues Auge sah, klappte ihr der Mund auf. Sie musterte ihn erschrocken, eine Hand auf ihrem Oberkörper ruhend.   Naruto beobachtete, wie sie sich über die vollen Lippen leckte und die Zähne dann leicht in die untere bohrte. Ihre Finger waren in das Material ihrer Uniformbluse gekrallt und es wirkte so, als hätte sie etwas zu sagen – oder fragen? – doch sie blieb stumm.   Also machte Naruto den ersten Schritt und lächelte sie unsicher an. „Hey“, begrüßte er sie, „Guten Morgen, Sakura-chan…“   Sakura knabberte an ihrer Unterlippe, sah von Naruto zu Sasuke herüber und wieder zurück, bevor sie den Kopf senkte und wortlos an ihren vorbei eilte.   Naruto sah ihr nach, bis sie um die Ecke bog und verschwand. „…Scheiße.“ Er stöhnte und zerzauste sich das Haar. „Ich hab mit einer anderen Reaktion gerechnet, sie sah so… so zögerlich aus.“   „Lass sie“, war das einzige, was Sasuke zum Thema noch zu sagen hatte, bevor er das Klassenzimmer betrat.   Naruto sah auf den Boden, die Hände zu Fäusten geballt. Es tat weh, wie Sakura sie ignorierte. Besonders, da er sichtbar verletzt war und sie dies nicht einmal zu interessieren schien. Sie hatte nicht gefragt, woher er seine Verletzungen hatte und was es mit dem Verband auf seiner Nase auf sich hatte. Sie hatte nicht gefragt, ob es ihm gut ging.   Nichts. Sie hatte sie behandelt wie Fremde, wie Personen, die sie nicht kannte und deren Gesundheit ihr schlicht und ergreifend am Arsch vorbei ging. Naruto hätte damit leben können, wenn sie ihm jeden Tag an den Kopf geworfen hätte, was für ein großes Arschloch er doch war, das war okay.   Aber diese Nichtbeachtung… Das war etwas, mit dem Naruto gar nicht umgehen konnte. Bereits seit Kindertagen hatte er diese Angst, ersetzt und ignoriert zu werden. Das war ihm früher häufig passiert, da er wegen seinen Narben auf andere Leute beängstigend wirkte, aber Sakura… Sie hatte ihn immer beachtet.   Klar, anfangs war es eine negative Beachtung gewesen und es hatte lange gedauert, bis sie Freunde wurden, aber ignoriert hatte sie ihn nie. Aber jetzt… Jetzt sah es so aus, als hätte sie ihm nichts mehr zu sagen und wow, das tat wirklich weh.   Naruto rieb sich über die Brust, die blauen Augen dumpf und leer wirkend und folgte Sasuke schließlich ins Klassenzimmer hinein.   ~xXx~   „Wow, es ist wirklich angenehm warm, oder?“ Strahlend, aber dennoch mit einer gewissen Vorsicht ließ sich Naruto ins Gras plumpsen und streckte die Beine vor sich aus. „Nicht zu warm, aber auch nicht zu kalt. Einfach… perfekt!“   „Es ist wirklich sehr angenehm“, musste Sasuke ihm da zustimmen. Er setzte sich neben seinen Freund unter den Kirschbaum und öffnete seine Schultasche, um sein Essen herauszuholen.   Naruto beobachtete ihn dabei. „Noch schöner ist es natürlich, weil du dabei bist, hehe.“ Er rutschte näher an ihn heran, bis sich ihre Schultern berührten. „Aber am schönsten wäre es, wenn Sakura-chan dabei wäre…“   „Naruto, bitte.“ Seufzend brach Sasuke seine Essstäbchen in zwei Teile. „Hör auf, andauernd von Sakura zu reden. Davon wird es auch nicht besser.“   „Ich weiß, aber… Ach, du hast ja Recht.“ Mit einem Stöhnen stützte Naruto sein Kinn auf Sasukes Schulter ab. „Ich sollte echt aufhören, dauernd an sie zu denken und zu grübeln. Davon werd ich nur depressiv und naja, wie du sagtest… Davon wird sie uns auch nicht schneller verzeihen.“   „Dann tu mir den Gefallen und halt dich auch daran“, sagte Sasuke und aß etwas von seinem Reis.   „Ich versuch’s“, nuschelte Naruto. Er küsste seinen Kiefer und konnte spüren, wie sich dieser beim Kauen bewegte.   „Gut.“ Sasuke nahm eine kleine Cherrytomate in die Hand und hielt sie Naruto vors Gesicht. „Als Belohnung.“   „Ohh…!“ Narutos Lippen verzogen sich zu einem breiten Grinsen. „Ist das ein Liebesgeständnis?“, fragte er mit erhobener Augenbraue nach, „Ich mein, du liebst Tomaten ja über alles und wenn du mir jetzt eine davon anbietest…!“   „Genau.“ Sasuke sah ihn mit funkelnden Augen an. „Es ist nicht nur ein Liebesgeständnis, sondern auch noch ein Heiratsantrag.“   „Hey! Bastard!“ Lachend schubste Naruto ihn. „Ich hab dir letztens einen Heiratsantrag gemacht, Mann, per Zettelchen und den hast du eiskalt abgelehnt!“   „Tja.“ Sasuke zuckte mit den Schultern und tippte mit der Tomate gegen Narutos geschlossene, aber dennoch grinsende, Lippen. „Und jetzt Mund auf.“   „So herrisch.“ Naruto seufzte theatralisch, öffnete aber den Mund, damit Sasuke ihn mit der Tomate füttern konnte. Er ließ seine Zunge über die kleine, runde Frucht gleiten und biss dann zu, fluchte aber im nächsten Moment, da die Tomate an irgendeiner Stelle aufplatzte und der Saft ihm ins Gesicht spritzte. „Fuck!“   Sasuke gab ein amüsiertes Schnauben von sich und strich mit dem Daumen einen einzelnen Tropfen Tomatensaft von seinem Kinn. „Selbst zum Tomatenessen bist du zu blöd.“   „Halt die Klappe!“ Naruto warf ihm einen bösen Blick zu und rieb sich die Tomatenkerne aus dem Gesicht. „Das hast du doch mit Absicht gemacht, Mann! Die hast du irgendwie manipuliert oder so.“   „Natürlich, Naruto.“ Der Dunkelhaarige rollte mit den Augen. „Natürlich.“   Naruto streckte ihm die Zunge heraus und holte dann sein eigenes Mittagessen aus der Tasche. Er öffnete die von seiner Mutter liebevoll vorbereitete Bentobox und inhalierte den köstlichen Duft des Essens erst einmal tief ein. Dann griff er nach den Essstäbchen, entbrach sie in zwei und fing an, sich Reis in den Mund zu stopfen.   Eine Zeit lang aßen sie beide schweigend, jeder seinen eigenen Gedanken nachhängend. Naruto rief sich ihr Gespräch noch einmal ins Gedächtnis und lächelte, als er an die Aussage mit dem Liebesgeständnis denken musste, da fiel ihm auf einmal etwas anderes ein.   Apropos Liebesgeständnis… Er hatte Sasuke ja noch etwas fragen wollen… Eine Frage, die er ihm schon tausendmal gestellt hatte und die inzwischen wirklich nichts Außergewöhnliches war, ihn aber dennoch zum Schwitzen brachte vor lauter Nervosität.   Es war vielleicht eine Frage, die seine Lippen schon oft verlassen hatte, aber jetzt… Jetzt würde sie einen gewissen… Hintergedanken mit sich tragen, den er davor noch nie gehabt hatte und dessen bloße Existenz seine Wangen heiß werden ließ.   Naruto räusperte sich. „Hey“, meinte er und starrte stur auf den Inhalt seiner Bentobox, erpicht darauf, dem Anderen nicht ins Gesicht zu sehen, „Meine Mom ist den kompletten Samstag nicht da, arbeiten und so, und kommt erst Sonntagnachmittag wieder…“   Er schluckte, ein kläglicher Versuch, seine plötzlich trockene Kehle zu befeuchten. Verdammt, das konnte doch nicht so schwer sein! Er hatte die Frage doch schon so oft gestellt! „Willst du, äh… Willst du dann vielleicht bei mir pennen? Von Samstag auf Sonntag?“   Da… Draußen. Naruto atmete hörbar aus der Nase aus und sah aus den Augenwinkeln zu Sasuke. Ihre Blicke trafen sich, was beide dazu veranlasste, den Kopf verlegen zur Seite zu drehen. Okay, gut…   Beruhig dich, Naruto, kein Grund zur Panik… Er hatte die feine Röte auf Sasukes Wangen gesehen, was hieß, dass sein Freund sehr wohl wusste, was passieren würde, wenn er die Nacht bei Naruto verbringen würde.   Was machten hormonelle und immer scharfe Teenager schließlich, wenn sie sturmfreie Bude hatten? Richtig, sie nutzten die Zeit, um Sex zu haben und Sex… Genau das wollte Naruto auch haben… Mit Sasuke. Trotz seines hässlich geschwollenes Gesichtes und seinen Verletzungen.   Naruto wollte mit Sasuke schlafen.   Sie waren vielleicht noch nicht allzu lange zusammen, morgen würden es zwei Wochen sein, aber wenn Naruto ehrlich war, dann hatte er schon ziemlich… ziemlich Lust darauf, intim mit Sasuke zu werden. Noch intimer, als sie es bisher waren.   Er wusste aber auch, dass Sasuke noch Jungfrau war und er hatte absolut kein Problem damit, noch etwas länger darauf zu warten, wenn sich Sasuke noch nicht bereit dafür fühlte. Sie sollten es schließlich beide wollen und Naruto würde ihn ganz bestimmt zu nichts zwingen!   … Abgesehen davon ließ sich Sasuke auch zu nichts zwingen. Er musste also keine Angst haben, dass Sasuke zusagte, obwohl er noch nicht bereit für diesen Schritt war. Der Dunkelhaarige war da direkt, und manchmal auch etwas hart, eine Eigenschaft, die Naruto auch sehr an ihm schätzte.   Naruto biss sich auf die Unterlippe und warf Sasuke einen ungewohnt schüchternen Blick zu. Dieser hatte den Kopf immer noch zur Seite gedreht, schien den Blick aber zu bemerken, da er sich leise räusperte und dann wieder seinem Essen widmete.   „Okay.“   Noch nie hatte Narutos Herz bei einem einzigen Wort so schnell geklopft, wie es das gerade tat. Sasuke wollte… Er hatte…. Aber hatte er auch wirklich…? Hatte er wirklich verstanden…? Naruto legte die Bentobox zur Seite und schlang die Arme um Sasukes Nacken, um das Gesicht in seinem Hals vergraben zu können.   „Cool“, sagte er leise, seine trockenen Lippen die pulsierende Halsschlagader streifend, „Das ist… cool.“   Sasuke verkrampfte sich für einen Moment, entspannte sich aber dann wieder und legte eine Hand auf Narutos Steißbein.   Naruto atmete zitternd aus und presste seinen Mund mit etwas mehr Druck gegen die blasse Haut. „Hast du…“, fing er an zu stottern, „Also, weißt du… Wegen der Frage und was ich…“   „Ich weiß“, unterbrach Sasuke ihn leise, die Stimme kaum lauter als ein Wispern.   Naruto verhärtete den Griff um Sasukes Nacken. „Und du… Du willst auch… ähm…?“   „Ja“, war die geflüsterte Antwort.   „Das ist… cool.“ Die gesamte Anspannung wich aus Narutos Körper und ein entspanntes Lächeln huschte über seine Züge, als er die Unterseite von Sasukes Kiefer küsste. „Ich… Ich freu mich schon… Heh.“   Sasuke erwiderte nichts, aber stattdessen schlang er nun auch den zweiten Arm um Narutos Hüfte und diese Geste sagte wirklich mehr als tausend Worte aus. Dies war generell etwas, was Sasuke ausmachte.   Sasuke war zwar vielleicht ein Herr der hochgestochenen Worte und war nicht auf den Mund gefallen, aber wenn es wirklich drauf ankam… Dann ließ er Taten anstatt Worte sprechen und damit war Naruto mehr als nur zufrieden. Er bevorzugte es sogar, wenn Sasuke ihm eins seiner seltenen Lächeln schenkte, anstatt die Worte „Ich bin glücklich“ zu hören. Obwohl natürlich beides schön war.   Den ersten Schritt hatte Naruto nun also erledigt, er hatte die Frage gestellt und glücklicherweise auch eine positive Antwort bekommen. Aber er war noch lange nicht fertig, er hatte noch einiges zu erledigen und den nächsten Schritt… Den würde er nach der Schule verrichten.   ~ xXx ~   Mit leicht gerunzelter Stirn starrte Naruto auf den Eingangsbereich der Supermarktkette „Daiei“ und beobachtete, wie sich die Glastüren automatisch öffnete bei jedem Einkäufer, der den Laden betrat oder auch mit vollen Tüten wieder verließ.   Er zog an seiner Zigarette, während er zusah, wie ein lachendes, altes Pärchen durch die Türen ging und flickte die Kippe zu Boden, um sie auszutreten und das Daiei zu betreten.   Er war noch im Daiei in der Innenstadt gewesen, weswegen er sich innen erst einmal neugierig umsah. Einen großen Unterschied zu dem Supermarkt um seine Ecke konnte er allerdings nicht feststellen. Der Laden war deutlich größer, aber sonst… Die Sortierung der Ware schien gleich zu sein, was hieß, dass er glücklicherweise nicht lange herum irren musste, bis er bei seiner gewünschten Abteilung angekommen war.   Er hätte zwar auch zu dem Daiei in seinem Viertel gehen können, aber er hatte sich bewusst für dieses hier entschieden. Naruto wollte schließlich ein wenig… Diskretion haben. Im Supermarkt um die Ecke waren er und seine Mutter Stammkunden, weswegen er die meisten Mitarbeiter auch schon beim Namen oder wenigstens vom Gesicht her kannte.   Aber hier, im Daiei mitten in der Innenstadt, kannte ihn keiner und genau das war Naruto wichtig. Er wollte nun schließlich Schritt Zwei seines Vorbereitungsplans in die Tat umsetzen und das hieß kaufen. Das Kaufen von Kondomen und… Gleitgel.   Naruto hatte schon einige Male Kondome gekauft, das war kein Problem, aber mit Gleitgel… Damit kannte er sich nicht aus, was leider hieß, dass er sich nicht einfach irgendeine Tube aus dem Regal nehmen und schnell zur Kasse eilen konnte, oh nein.   Er musste lesen. Lesen und vergleichen und da dies einige Zeit in Anspruch nahm, würde er wohl auch einige Zeit vor dem Regal mit dem ganzen Sexzeug stehen und das war doch immer ein wenig… unangenehm. Es war Naruto nicht direkt peinlich, aber ihm war durchaus bewusst, dass er leider Gottes nicht seinem Alter entsprechend aussah und fast immer jünger als siebzehn Jahre gehalten wurde, was ihm manchmal doch den ein oder anderen verwunderten oder auch mal argwöhnischen Blick einbrachte, wenn man ihn mit einer Packung Billy Boy herumlaufen sah.   Seufzend rubbelte sich Naruto durchs Haar und ging im schnellen Tempo durch die Gänge. Das ganze leckere Essen und die erfrischenden Getränke lockten ihn zwar, aber er musste stark bleiben. Er hatte nicht genug Geld, um sich eine Packung Pocky oder Ähnliches zu gönnen. Er hoffte, dass sein Geld überhaupt für die Kondome und das Gleitgel reichen würde!   „Es ist scheiße, arm zu sein“, murmelte er leise und schob die Hände in seine Hosentasche. Sasuke war ziemlich wohlhabend, er hätte sich locker dreißig Packungen Kondome kaufen können, aber Naruto glaubte nicht, dass er das tat und morgen welche mitbringen würde.   War ihm wahrscheinlich zu peinlich. Er war doch ein erhabener und gottgleicher Uchiha, so einer durfte doch nicht beim niederen Kauf von Kondomen gesehen werden!   Sasuke fragen wollte Naruto aber auch nicht. Obwohl sie beide sehr wohl wussten, dass sie morgen das erste Mal miteinander Sex haben würden, wollte keiner von ihnen das Thema laut ansprechen. Das würde dann so… geplant rüber kommen, das mochte Naruto nicht. Er wollte seinen Freund lieber mit dem Verhütungsmittel überraschen!   Naruto bog um die Ecke und durchquerte die Make-up-Abteilung, dann war er schließlich da und stand vor einem großen Regal mit dem verschiedensten, manchmal auch seltsam klingenden Dingen, die alle mit dem Thema Sex zu tun hatten. Er schluckte und sah kurz nach rechts und nach links um abzuchecken, welche Leute in seiner Nähe waren, ehe er die Augen über die große Auswahl an Produkten huschen ließ.   Kondome. Damit fing er an. Bis jetzt hatte er immer die einfachen, stinknormalen Kondome von Durex, Billy Boy und anderen Konsorten genommen, aber als er gestern aus Jux und Tollerei ein wenig im Internet recherchiert hatte (man musste ja schließlich vorbereitet sein für das erste Mal Sex mit einem Mann!), hatte er herausgefunden, was für verschiedene Sorten von Kondomen es doch gab.   Er kannte die mit den Noppen, die hatte er schließlich selbst schon einmal benutzt, aber er hatte nicht gewusst, dass es extra Kondome für Analsex gab, welche nicht nur dicker, sondern auch noch extra feucht waren.   Naruto grinste, als er genau eine Packung dieser Kondome fand, verzog gleich darauf aber das Gesicht, als sein Blick auf den Preis fiel. Okay, die waren etwas teurer als die, die er sonst immer kaufte, aber noch lagen sie im Budget, also steckte er sie in die Hose und ging dann zu den Gleitgelen herüber.   „Oh wow, mit Erdbeergeschmack!“ Lachend nahm Naruto die Tube in die Hand und betrachtete sie. „Das wär doch was für Sasuke! Oh, oder hier, Kirsche!“ Er sah sich die nächste Tube an. „Gibt’s denn keine mit Tomatengeschmack?“   Er schnaubte über seinen eigenen Witz und legte die Tuben wieder ins Regal, um sich weiter umzusehen. Gleitgel mit Geschmack war vielleicht ganz witzig, aber sie würden es eh für Analsex und nicht fürs Blasen benutzen, weswegen der Kauf ein wenig sinnlos wäre. Außerdem war es auch noch verflucht teuer! Also ging die Suche weiter.   Naruto konnte nicht sagen, wie lange er da stand und eine Tube nach der anderen in die Hand nahm und sich die Beschreibung durchlas, aber nach einer gefühlten Ewigkeit hatte er schließlich seine Entscheidung getroffen!   Aquaglide anal, das würde er nehmen. Es war zwar nicht die billigste Tube, aber Naruto achtete ja schließlich auch nicht auf den Preis, sondern die Qualität und den Namen hatte er gestern beim Recherchieren mehrmals gelesen.   Er überlegte kurz, ob er die kleine oder mittlere Tube nehmen sollte, entschied sich aber dann für die mittlere. Konnte ja nicht schaden und er benutzte lieber zu viel von dem Zeug, anstatt Sasuke nachher wehzutun.   Also steckte er sich auch dies in die Hosentasche und machte sich auf den Weg zur Kasse. 1760 Yen, das war der Preis, den er zahlen musste und der glücklicherweise noch in seinem Budget von 1900 Yen lag. Genug Geld für eine Schachtel Zigaretten würde er leider nicht mehr haben, aber hatte ja auch noch eine ganze, volle Schachtel JPS zuhause liegen, also war das schon okay.   Er legte die Ware aufs Fließband und ignorierte einfach den geschockten Blick, den ihm die ältere Dame hinter sich in der Schlange zuwarf. Die Kassiererin, die ihn bediente, kannte er zum Glück nicht, weswegen ihm eine peinliche Konfrontation nochmal erspart blieb.   Es war definitiv die richtige Entscheidung gewesen, seine Sachen hier zu kaufen. Beim Daiei in seinem Viertel wäre ihm bestimmt mindestens eine bekannte Person über den Weg gelaufen und er wusste, dass seine Mutter mit den Kassierern immer ein wenig tratschte, was hieß, dass sie so bestimmt von seinem Kauf erfahren hätte.   Es war ja nicht so, als wenn seine Mutter nicht wusste, dass er keine Jungfrau mehr war und schon mehrmals Sex gehabt hatte, aber er musste es ihr ja nun wirklich nicht auf die Nase binden. Besonders, weil seine Mutter nicht zu der Sorte Eltern gehörte, die ihm nur einen beschämten Blick zuwarf und für die das Thema dann gegessen war, oh nein!   Seine Mutter fragte nach Details! Natürlich fragte sie nicht genauer nach, sie wollte nicht wissen, in welcher Position er es getrieben hatte oder Ähnliches, aber sie fragte schon, wie es gelaufen war und ob er Spaß gehabt hatte und das… Das war definitiv verdammt peinlich!   Lächelnd schob Naruto sein Wechselgeld in die Hosentasche, nahm die kleine Plastiktüte, die ihm gereicht wurde, dankend an und verließ den Supermarkt.   So, hätte er das nun also auch erledigt. Was gab es sonst noch zu tun? Er ging nochmal seine mentale To-Do-Liste durch:   Der Sex mit Sasuke Uchiha Ratgeber   Erstens: Sasuke fragen, ob er überhaupt bei/mit ihm schlafen will. Check.   Zweitens: Kondome und Gleitgel kaufen. Check.   Drittens: … Sex haben?   Ihm fiel ehrlich gesagt nicht ein, was er noch planen musste, damit ihr erstes Mal zusammen möglichst perfekt und reibungslos verlief. Recherchiert hatte er schon, er wusste, wie man Sex mit einem Kerl hatte und dass man seinen Partner vorher präparieren sollte, das wusste er alles.   Das hieß – und Naruto musste schlucken bei diesem Gedanken, die Wangen leicht gerötet –, dass er nun wirklich perfekt vorbereitet war für den nächsten Tag. Das einzige, was er jetzt nur noch tun musste, war warten.   Also tat er genau dies. Er wartete.   ~ xXx ~   „Okay, fuck. Tief Luftholen, Uzumaki.“ Naruto schloss die Augen und atmete tief ein und dann wieder aus. Ein, aus, ein, aus. Es war Samstag, es war kurz vor achtzehn Uhr und Sasuke sollte in knapp fünf Minuten da sein. Sasuke war allerdings Sasuke, was hieß, dass er überpünktlich war und dementsprechend jede Minute kommen könnte.   Außer… Außer wenn der Bus mal wieder Verspätung hatte, was sehr gut sein konnte, also beschloss er, sein Handy zu checken. Da er und Mom sich kein neues Handy leisten konnten, hatte Sasuke ihm dankbarerweise eins seiner alten Handys überlassen.   Es war fast schon peinlich, dass selbst Sasukes altes Handy viel moderner war als sein geliebtes, oranges Blackberry, aber gut. Naruto war noch nie jemand gewesen, der versessen darauf war, immer die neuste Technik zu besitzen.   Er blickte auf den Bildschirm seines Handys und sah, dass er keine SMS bekommen hatte, was hieß… dass Sasuke tatsächlich jeden Moment kommen müsste.   „Scheiße.“ Fluchend eilte Naruto ins Bad und überprüfte ein letztes Mal sein Aussehen. Seine blonden Haare waren von der Dusche noch leicht nass, doch das störte ihn nicht weiter. Den störenden Verband, der die Hälfte seines Gesichts zierte, hatte er vor dem Duschen abgenommen, obwohl er ihn eigentlich noch für ein paar Wochen tragen sollte… Aber das Ding war einfach so verflucht unerotisch, das würde er bestimmt nicht anhaben, wenn er mit Sasuke Sex haben würde.   Sex… Ein dümmliches und verliebtes Lächeln huschte bei diesem Gedanken über Narutos Lippen. Er würde heute Sex haben… Mit Sasuke, mit seinem Freund und der Person, der er absolut verfallen war. Er schämte sich nicht, dies zuzugeben; er war halt einfach volle Kanne in Sasuke verliebt und das war auch gut so!   Vielleicht hätte sie damit noch ein wenig warten sollen, bis Narutos Gesicht nicht mehr ganz so zugerichtet war. Schmerzen im Knie und an den Rippen hatte er auch noch, was hieß, dass er nicht allzu stürmisch sein durfte. War zwar schwer für ihn, aber würde er schon irgendwie hinkriegen. Er wollte und konnte einfach nicht länger warten! Er brauchte Sasuke einfach!   Naruto grinste sein Spiegelbild an und ließ seine Zunge über die obere Reihe seiner Zähne gleiten. Die Zahnreihe, in der sich eine Lücke befand. Eine Lücke, da er sich gestern Abend den Zahn selbst rausgezogen hatte. Es hatte höllisch wehgetan und er hatte den restlichen Abend über nicht mehr richtig essen können, aber sicher war sicher.   Er sah damit zwar vielleicht ein wenig… gewöhnungsbedürftig aus, aber es war besser, als seinen Zahn bei einer leidenschaftlichen Knutscherei zu verlieren und im schlimmsten Falle auch noch ausversehen runter zu schlucken! Das war vielleicht… ugh. Nein, daran wollte er nicht mal denken.   Stattdessen griff er nach seinem kaum benutzten Jil Sander Parfüm, um sich einfach mal ein wenig damit einzusprühen. Konnte ja schließlich nicht schaden, oder? Er wollte, dass der Tag perfekt würde, also konnte er sich da ja wohl auch ruhig ein wenig in Schale werfen.   Naruto überlegte gerade, wie viel Parfüm zu viel war, da klingelte es auch schon an der Haustür. Er zuckte erschrocken zusammen und warf einen Blick auf die Uhr. Zwei Minuten vor sechs. Er wusste doch, dass Sasuke etwas früher kommen würde.   Mit schnell klopfendem Herzen stellte Naruto das Parfüm wieder ab und strich sich die Falten aus seinem schlichten, dunklen Shirt – er wollte ja nicht overdressed wirken – und machte sich auf den Weg zum Eingangsbereich. Er öffnete die Türe und begrüßte Sasuke mit einem freundlichen „Hey!“   „Hi“, sagte Sasuke und verzog die Lippen zu etwas, was verdächtig nach einem kleinen Lächeln aussah. Eine seiner Hände hatte er in die Hosentasche seiner grauen Jeans vergraben, mit der anderen hielt er eine kleinere Tasche.   „Ich wusste, dass du zu früh kommen wirst.“ Naruto grinste ihn an und ging einen Schritt zur Seite, damit Sasuke eintreten konnte.   „Lieber zu früh als zu spät“, erwiderte Sasuke und warf ihm einen bedeutungsvollen Blick zu, „Eine Weisheit, die auch du befolgen solltest.“   „Weisheit?“, wiederholte Naruto mit einem Schnauben, während er beobachtete, wie Sasuke seine Tasche auf dem Boden abstellte und sich die blauen Chucks auszog, „Ich wusste nicht, dass das eine Weisheit ist.“   „Es kam aus meinem Mund.“ Mit einem überheblichen Schmunzeln richtete sich Sasuke von seiner gebeugten Position auf und strich sich die Haare aus dem Gesicht. „Also kann es nur eine Weisheit sein.“   „Arroganter Fatzke.“ Prustend rollte Naruto mit den Augen und schlang die Arme um Sasukes Nacken. „Mmh“, gab er mit einem kleinen Summen von sich und neigte den Kopf zur Seite, um seinen Freund zu küssen, „Hi, Baby.“   Sasuke sah ihn amüsiert an und legte die Hände auf seine Hüften. „Du hast mich schon begrüßt“, erinnerte er ihn daran.   „Ich weiß, aber doppelt gemoppelt hält besser.“ Naruto grinste ihn breit an und stahl noch einen Kuss von diesen süchtig machenden, schmalen Lippen. „Das ist übrigens eine Weisheit von mir.“   Sasuke zog die Augenbrauen leicht zusammen. „Zahnlücke“, sagte er und legte eine Hand auf Narutos Kinn, „Lass mich mal sehen.“   Naruto öffnete den Mund und präsentierte fast schon Stolz den fehlenden Zahn. „Ist voll ungewohnt“, meinte er und ließ seine Zunge zwischen die Lücke gleiten, „Als ich das letzte Mal eine Zahnlücke hatte war ich… äh, sieben oder so.“   Sasuke grunzte leise. „Rausgefallen?“, fragte er nach.   „Nope.“ Naruto schüttelte mit dem Kopf. „Rausgezogen. Wie in den Filmen! Mit Faden um den Zahn und Türknopf binden und die Tür dann zuknallen lassen.“   Sasuke gab ein Schnauben von sich. „Und das hat wirklich geklappt?“   „Siehst du doch.“ Naruto wackelte mit den Augenbrauen. „Aber ich hab schon mehrere Versuche und so gebraucht, sauwehgetan hat es auch noch, aber naja.“ Er zuckte mit den Schultern. „Jetzt ist er ja draußen.“   „Hm“, machte Sasuke, „Es sieht sehr… sehr…“ Er runzelte die Stirn, während er nach dem richtigen Wort suchte.   „Verwegen aus?“, schlug Naruto grinsend vor.   „So könnte man es auch nennen“, erwiderte Sasuke schnaubend, „Ich hatte nach einem eher… negativen Adjektiv gesucht, aber das geht auch.“   „Penner.“ Naruto zog einen Schmollmund.   „Ich denke, das Wort beschreibt dich viel eher.“ Sasuke schmunzelte ihn fies an und nahm sein Gesicht zwischen seine Hände. „Mit dem fehlenden Zahn siehst du nun wirklich wie einer aus.“ Er wollte Naruto küssen, doch dieser drehte mit einem „Pah!“ den Kopf zur Seite.   „Ich lass mich nicht von Mobbern küssen“, sagte er, schloss aber dennoch mit einem kleinen Lächeln die Augen, als Sasuke die Lippen auf seine Wange presste.   „Du bist so empfindlich“, murmelte Sasuke gegen seine Haut und küsste sich seinen Weg zu Narutos Kiefer herunter.   Naruto erwiderte nichts und ließ stattdessen ein entspanntes Seufzen seine Lippen entkommen. Es war schön, von Sasuke so überhäuft mit Küssen zu werden. Normalerweise küsste er ihn nur ziemlich selten, es war meistens Naruto, der es initiieren musste, und deswegen genoss er diesen Moment nur umso mehr.   „Dein Verband ist auch weg“, sagte Sasuke und küsste die Unterseite seines Kinns, „Rasiert bist du ausnahmsweise auch mal. Außerdem…“ Er presste sein Gesicht in Narutos Hals. „Hmm. Du riechst gut.“   „Hehe, danke.“ Naruto lächelte zufrieden und schob eine Hand unter Sasukes Shirt, um mit den Fingerspitzen sanft über seinen Rücken zu streichen.   Sasuke biss ihm leicht ins Schlüsselbein und dann war sein Mund auch schon wieder gegen Narutos gepresst. Für eine Zeit lang küssten sie sich; langsame, tiefe Küsse, bis der Blonde sein Kinn schließlich auf Sasukes Schulter abstützte.   „Ich freu mich“, meinte er nuschelnd, „Dass du heute bei mir schläfst und dass wir zusammen die Nacht verbringen können und so.“   „Ich auch“, erwiderte Sasuke leise und strich mit den Händen über Narutos Seiten, „Okay. Jetzt wird der Geruch des Parfüms doch ziemlich penetrant.“   Naruto lachte leise und ging einen Schritt zurück. „Ich wusste nicht, wie viel ich benutzen sollte“, gab er mit einem schiefen Grinsen zu und rieb sich über den Nacken, „Ich kann’s aber, äh, abwaschen und so, falls es wirklich zu viel ist.“   „Geht schon.“ Sasuke schüttelte mit dem Kopf und nahm seine Tasche in die Hand, um damit in Narutos Zimmer zu gehen. Der andere folgte ihm. „Kein Gäste-Futon?“, fragte er nach, als er im unordentlichsten Raum der ganzen Wohnung angekommen war.   Naruto prustete. „Nein, warum auch? Wir können doch in einem Bett schlafen oder nicht?“   „Es ist ziemlich eng.“ Sasuke trat mit gerümpfter Nase ein paar Spielhüllen und anderen Krimskrams aus seinem Weg, damit er unverletzt bis zum Schreibtisch kommen konnte. Dort angekommen stellte er seine Tasche auf dem knackenden Schreibtischstuhl ab.   „Letztes Mal ging’s doch auch.“ Naruto schob die Hände in seine Gesäßtaschen und sah zu seinem kleinen, aber feinen und vor allem sehr bequemen Bett herüber. „Oder nicht?“   „Schon.“ Sasuke strich sich die Haarsträhnen aus den Augen und sah ihn an. Naruto sah zurück.   Äh… Und jetzt? Sollten sie jetzt, wo sie schon einmal in seinem Zimmer waren, vielleicht…? Naruto hatte keine Ahnung. „Öh, wollen wir…“ …ficken? Wow, nein, das würde er so bestimmt nicht vorschlagen. „… ähm, fernsehgucken?“   Sasuke zuckte mit den Schultern und bewegte sich schweigend in Richtung Wohnzimmer. Er setzte sich auf das Sofa, Hände im Schoß vergraben. Naruto ging zum Fernseher, um diesen anzuschalten und setzte sich dann neben Sasuke im Schneidersitz hin.   „Willst du irgendetwas Bestimmtes sehen?“, fragte er ihn und griff nach der Fernbedienung, die auf dem kleinen, gläsernen Abstelltisch, der sich vor dem Sofa befand, lag.   „Nicht wirklich.“   „Okay, dann zapp ich einfach ein wenig durch die Kanäle. Sag Bescheid, wenn du etwas Interessantes siehst oder so.“ Naruto legte einen Arm um die Rücklehne der Couch und schaltete durch die verschiedenen Kanäle. „Oh, übrigens! Willst du was trinken oder so? Oder hast du hunger?“   „Essen nicht“, erwiderte Sasuke, „Aber eine Cola wäre nett.“   „Kay, übernimm du solange meinen Job.“ Grinsend drückte Naruto ihm die Fernbedienung in die Hand und schlenderte in die Küche. Er holte ein Glas aus einem der Schränke und öffnete den Kühlschrank, um die große, inzwischen aber schon fast leere, 1,5liter Flasche Cola herauszuholen und Sasuke davon etwas einzuschütten.   „Ich hab im Moment auch nicht so viel hunger“, meinte Naruto, als er zurück ins Wohnzimmer ging und Sasuke das Glas mit der Cola überreichte, „Ich dachte aber, wir könnten nachher vielleicht eine Pizza bestellen oder so. Mom hat uns nämlich ein paar Yen dagelassen, falls wir hungrig werden.“   „Hört sich gut an“, sagte Sasuke und nippte an dem zischenden Getränk, ehe er es auf dem Glastisch abstellte.   „Was ist damit?“ Naruto nickte mit dem Kopf in Richtung Fernseher. „Willst du das gucken?“   „Von mir aus.“ Sasuke zuckte mit den Schultern und legte die Hände wieder in den Schoß.   Naruto verfolgte für ein paar Sekunden das Geschehen auf dem Bildschirm. Es war irgendein Anime, den er allerdings nicht kannte. Es schien um Basketball zu gehen und da der Blonde diese Sportart mochte beschloss er, die Sendung laufen zu lassen. „Okay, dann gucken wir das.“   Er setzte sich wieder im Schneidersitz hin, beide Hände auf seinen Füßen ruhend und dann… Dann schwiegen sie. Naruto war es gewohnt, dass Sasuke nicht allzu viel zu sagen hatte, aber dafür war er umso überraschter von seiner eigenen Stille… Besonders, weil er so ziemlich überhaupt keinen Schimmer hatte, was er sagen sollte!   Sein Kopf war leer, aber dennoch auch voller Gedanken… Oder zumindest voll von einem Gedanken… Naruto leckte sich über die Lippen und sah aus den Augenwinkeln zu Sasuke. Sex… Er musste erneut daran denken, dass sie es heute endlich tun würden und das machte ihn doch ziemlich… nervös.   Naruto versuchte also, sich auf den Anime zu konzentrieren und sein schnell schlagendes Herz unter Kontrolle zu kriegen, aber irgendwie schaffte er dies nicht so wirklich. Es ging nicht. Er konnte sich einfach nicht konzentrieren und musste immer und immer wieder daran denken, dass er heute mit Sasuke schlafen würde.   Sex. Sie würden Sex haben. Heute… Aber wann? Wann genau? Es könnte jeden Moment passieren. Es könnte genau jetzt passieren, vielleicht aber auch erst in fünf Minuten oder sogar erst in fünf Stunden. Er hatte keine Ahnung, wann es genau geschehen würde und dieser Gedanke… Diese Vorfreude und dieses Warten… Die ließen Naruto ganz kirre werden. Kirre und unruhig.   Deswegen fing Naruto nach wenigen Minuten auch damit an, herum zu zappeln und nach links und nach rechts zu wippen. Das Sofa, auf dem sie saßen, war alt, weswegen es bei jeder Bewegung ein nerviges Knarzen von sich gab, aber keiner von ihnen beschwerte sich.   Naruto biss sich auf die Unterlippe und sah aus den Augenwinkeln erneut zu Sasuke. Auch sein Freund wirkte ziemlich… steif. Seine Hände lagen auf seinen Oberschenkeln, die Finger leicht in seine Jeans gekrallt. Seine Lippen waren fest zusammen gepresst und obwohl er sich keinen Millimeter bewegte, ging auch von ihm eine gewisse Unruhe aus.   Er beobachtete ihn, wippte weiterhin vor sich hin, bis seine Schulter auf einmal leicht gegen Sasukes stieß. Sasuke zuckte zusammen, während Naruto komplett erstarrte und den Mund leicht aufriss. Für ein paar Sekunden starrte er stur auf den Bildschirm, bis er den Kopf schließlich zu Sasuke neigte.   Als sich ihre Blicke trafen fühlte es sich so an, als hätte ihn ein Blitz getroffen, also drehte Naruto den Kopf schnell wieder zur Seite, die Wangen leicht gerötet und das Herz spürbar in seiner Kehle klopfend. Fuck, das war… Das war fast schon lächerlich, ihr Verhalten, aber er war nun einmal eben so verflucht nervös und Sasuke schien es da keinen Deut besser zu gehen.   Naruto atmete geräuschvoll aus der Nase aus und ließ den Blick auf dem Fernseher gerichtet, während er langsam die Hand ausstreckte und das Sofa suchend nach Sasukes Hand abtastete. Als er diese gefunden hatte, drückte Naruto sie sanft und verschränkte ihre zitternden Finger miteinander.   Er konnte hören, wie Sasuke schluckte und den Händedruck leicht erwiderte. Auch seine Wangen waren gerötet und er vermied es, Naruto in die Augen zu sehen. Eine Zeit lang saßen sie beide so da, bis es Naruto schließlich nicht mehr aushielt.   „Fuck“, sagte er mit einem leicht gezwungenen Lächeln und schlang die Arme um Sasukes Schulter, um sich an ihn zu pressen und das Gesicht in seinem Hals zu vergraben. „Das ist total… komisch. So… so unbeholfen irgendwie.“   „Hn“, machte Sasuke nur.   „Ich muss die ganze Zeit…“ Naruto befeuchtete sich die Lippen und presste sie leicht gegen Sasukes Haut. „Die ganze Zeit an… naja, an es denken und… Fuck, ich kann mich irgendwie gar nicht mehr richtig konzentrieren und… keine Ahnung. Sorry.“   Sasuke atmete zitternd aus. „Geht mir genauso“, gab er leise zu und schlang einen Arm um Narutos Hüfte, um ihn näher an sich zu ziehen.   Naruto schloss die Augen und genoss den Körperkontakt. „Ich sollte eigentlich nicht so nervös sein, weil ich ja schon einmal Sex hatte und alles, aber irgendwie… Ich bin fast nervöser als bei meinem ersten Mal!“ Er lachte verlegen. „Ich will halt einfach… Ich will, dass es perfekt wird, weißt du. Unser erstes Mal zusammen.“   Sasuke erwiderte nichts und stützte sein Kinn stattdessen sanft auf Narutos Haupt ab. Eine seiner Hände war leicht in Narutos Shirt gekrallt.   „Das ist irgendwie gar nicht mein Stil“, sprach Naruto weiter, „So viel zu… zu grübeln und so. Du kennst mich ja und weißt, dass ich fast immer handle, ohne mir vorher Gedanken gemacht zu haben, aber jetzt… Ich muss die ganze Zeit daran denken, wann es soweit sein wird und… Scheiße, Mann! Diese Ungewissheit, die bringt mich fast um!“   „Mich auch“, sagte Sasuke leise, „Deswegen…“ Er quetschte Naruto sanft und zögerte merkbar, ehe er weitersprach. „Lass es uns jetzt tun.“   „Jetzt?!“ Naruto beugte sich erschrocken zurück, um ihn ansehen zu können. Sasuke wirkte etwas verlegen, aber dennoch entschlossen. „Du meinst…“ Er leckte sich über die Lippen. „Also… jetzt?“   „Jetzt“, bestätigte Sasuke. Naruto beobachtete fasziniert, wie sich sein Adamsapfel beim Schlucken bewegte.   „Aber…“, widersprach Naruto schwach. Er bohrte die Zähne in seine Unterlippe und krallte die Hände in Sasukes Shirt. „Das ist so… geplant. Ich wollte eigentlich, dass es… Naja, spontan passiert und so, weißt du?“   „Wir können beide an nichts anderen denken“, murmelte Sasuke, „Warum sollten wir uns also länger quälen?“   „Ähm…“ Naruto lehnte sich soweit zurück, bis er auf seinen Füßen saß. „Und du willst… Du willst jetzt mit mir… ähm…“ Er ließ seine Zunge nervös über seine Zähne gleiten.   Sasuke nickte langsam. „Ja“, sagte er und sah Naruto kurz in die Augen, ehe er den Blick abwandte. „Und du?“   „Ich… äh, ich auch.“ Auch Naruto nickte. Er legte eine Hand auf seine Brust, um sich die Falten aus dem Shirt zu streichen. „Ich will mit dir… ähm… ja.“   Sasuke antwortete ihm nicht, aber Naruto konnte sehen, wie seine Hand leicht zitterte, als er sich die Haare aus den Augen strich. Wow, es war befremdlich, Sasuke so nervös zu sehn, aber Naruto konnte es verstehen. Auch sein ganzer Körper zitterte und sie redeten ja schließlich auch nicht über irgendeine Kleinigkeit.   Sie redeten über Sex. Über Sasukes erstes Mal und da durfte selbst ein so arroganter und von sich selbst eingenommener Mensch wie Sasuke Uchiha nervös werden. Es war eine völlig normale und legitime Reaktion.   „Okay…“ Naruto stand langsam auf und wischte sich die schwitzigen Hände an der Hose ab. „Dann… dann lass uns in mein Zimmer gehen… Heh…“ Er streckte die Hand aus.   Sasuke blickte für schier endlose Sekunden auf die gebräunte Hand, die Lippen fest zusammengepresst, bis er sie schließlich annahm und sich von Naruto hochhieven ließ. Naruto schenkte ihm ein nervöses Lächeln und führte seine Hand zu seinen Lippen, um sie zu küssen, ehe sie sich gemeinsam auf den Weg in sein Zimmer machten.   „Ich hab extra das Bett gemacht“, meinte Naruto mit einem schiefen Grinsen, als er Sasuke zu seinem Bett führte.   „Ich fühl mich geschmeichelt.“ Das kleine Schmunzeln auf Sasukes Lippen war kaum wahrnehmbar.   „Hehe.“ Naruto zog Sasuke an sich, bis sich ihre Oberkörper leicht berührten. „Baby“, murmelte er mit einem Lächeln und küsste ihn, Sasukes Gesicht sanft zwischen seinen Händen haltend.   Sasuke sah ihn an, während sie sich küssten, bis er langsam die Augen schloss. Naruto nahm dies als Zeichen, um ihn langsam in Richtung Bett zu schieben und auf diesen niederzulegen. Ohne den Kuss auch nur einmal zu lösen platzierte sich Naruto zwischen Sasukes leicht gespreizten Beinen und brachte ihre Körper flach zusammen.   Naruto neigte den Kopf zur Seite, um den Kuss besser vertiefen zu können. Er ließ seine Zähne sanft über Sasukes Unterlippe kratzen und nahm sie in den Mund, um an ihr zu saugen und seine Zunge danach in Sasukes Mund gleiten zu lassen.   Sasuke gab ein leises Geräusch von sich, als Narutos Zunge über seine rieb und sich einen erbitterten Kampf mit ihr lieferte. Er legte die Hand in Narutos Nacken, krallte die Finger leicht in sein blondes Haar und erwiderte den Kuss leidenschaftlich.   Sie teilten mehrere, innige Küsse, bis Sasuke schließlich leicht an Narutos Haaren zog und seinen Kopf so weit nach hinten zwang, bis ihre Münder nur noch einen Hauch voneinander entfernt waren. „Hör auf“, sagte er leise und zerrte mit mehr Kraft an dem blonden Haar, „Hör auf damit.“   „Huh?“ Naruto blinzelte und sah ihn verdutzt an, die Augen glasig von ihren Küssen. „Womit soll ich aufhören?“   „So viel zu denken.“ Sasukes Hand wanderte zu seiner Wange, der Daumen sanft über Narutos Kieferknochen reibend.   „Woher willst du wissen, dass ich denke?“ Verwirrt zog Naruto die Augenbrauen zusammen.   „Man merkt es an deinen Küssen“, antwortete Sasuke ihm mit einem kleinen Schmunzeln, „Also grübel nicht so viel, sondern handel und fühle lieber.“   „…Wow.“ Naruto musste schnauben und lehnte seine Stirn gegen Sasukes. „Was ist hier schiefgelaufen?“, wollte er mit funkelnden Augen wissen, „Dass die Jungfrau den erfahrenen Kerl beruhigen muss?“   Sasukes Schmunzeln wurde bei diesen Worten nur noch größer. „Tja“, sagte er und strich Naruto die Haare aus den Augen.   „Was ist mit dir?“ Naruto drückte ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen. „Bist du nicht nervös? Es ist schließlich dein erstes Mal.“   „Tsk.“ Schnaubend drehte Sasuke den Kopf zur Seite. „Natürlich bin ich nicht nervös“, brummte er. Naruto sah ihn an und bemerkte, wie sich seine Wangen langsam rot verfärbten.   „Wenn du noch nicht mal zugeben kannst, dass du nervös bist, glaub ich nicht, dass du schon bereit dafür bist, Sex zu haben“, erwiderte Naruto grinsend und küsste eine dieser geröteten Wangenknochen.   Sasuke zog eine Augenbraue in die Höhe. „Seit wann bist du so tiefsinnig? Hast du ein Psychologie-Diplom, von dem ich noch nichts wusste?“   „Jepp und du bist mein Untersuchungsobjekt.“ Naruto wackelte mit den Augenbrauen und lachte dann leise. „Heh, nein. Aber ähm…“   Plötzlich geniert biss er sich auf die Unterlippe und blickte zur Seite. Die nächsten Worte fielen ihm schwer, obwohl er wusste, dass sie der Wahrheit entsprachen, da sie… Da sie von Herzen kamen. Also atmete Naruto tief ein und blickte in dunkle, halbgeschlossene Augen.   „Aber, ich… Ich l-liebe dich und… Und deswegen ist es okay, du… Du kannst mir alles sagen, Sasuke, ich versteh dich und würde dich niemals auslachen oder so. Also… Also kannst du ruhig ehrlich sein… Wenn du willst.“   Narutos Wangen brannten bei diesen Worten und obwohl er gerade nichts Sehnlicher tun wollte, als sein Gesicht im Kissen zu vergraben, damit er Sasukes Reaktion auf sein Geständnis nicht mit ansehen musste, tat er dies nicht. Blaue, leicht nervöse Augen bohrten sich weiterhin in die nun leicht aufgerissenen seines Freundes.   Sasuke sah ihn an, der Mund geöffnet und die Miene unlesbar für Naruto. Er hatte keine Ahnung, ob das nun eine positive oder negative Reaktion darstellen sollte, hoffte natürlich aber auf Ersteres. War es okay, Sasuke die drei kleinen, aber ach so schwerwiegenden Worte schon zu sagen? Oder hätte er vielleicht noch etwas damit warten sollen…?   Sie waren schließlich noch nicht allzu lange zusammen, aber dennoch war sich Naruto seiner Gefühle sicher. Er liebte Sasuke, er liebte ihn. Es war nicht nur eine Schwärmerei oder ein Verknalltsein, oh nein, die Gefühle gingen viel tiefer bei ihm.   „Ich…“ Sasuke befeuchtete sich die Lippen und ließ seinen Blick nach links zur Wand huschen. „Ich bin vielleicht ein… ein bisschen nervös.“   Narutos Körper, der nach seinem Geständnis steif wie ein Brett geworden war, entspannte sich mit einem Mal und er musste lächeln. „Ist schon okay“, murmelte er und umfasste Sasukes Gesicht, um ihn erneut zu küssen.   Sie beschäftigten sich abermals damit, die Mundhöhle des anderen zu erkunden und ihn zu schmecken, doch diesmal blieb es nicht nur bei bloßen Lippenbekenntnissen. Zittrige, nervöse Hände erkundeten den Körper des jeweils anderen, welchen sie in den letzten Wochen schon etwas besser kennenlernen konnten, aber noch lange nicht gut genug kannten.   Geschwollene Lippen pressten sich auf einen blassen Hals, saugten an der makellosen Haut und hinterließen so ihr Zeichen. Ein Zeichen, welches deutlich aussagte, dass die Person bereits jemanden gehörte und das gucken erlaubt war, aber jeder, der sich wagte, auch nur einen Finger anzulegen, diesen sofort gebrochen bekam.   Es dauerte nicht lange, bis ihre Shirts verschwanden. „Fuck, du bist so sexy“, raunte Naruto hungrig, als er seine Hände über den sich schnell bewegenden Oberkörper gleiten ließ und beugte sich nach unten, um einen rosigen Nippel in den Mund zu nehmen.   Sasuke stöhnte leise und drückte reflexartig den Rücken durch. Seine Brustwarzen waren neben seinem Hals eine weitere große, erogene Zone von ihm. Etwas, was Naruto inzwischen wusste und natürlich auch ausnutzte.   Naruto saugte, bis der Nippel hart wurde und kratzte mit den Zähnen leicht darüber, während er den anderen mit geschickten Bewegungen seiner Finger zur Härte brachte. Mit einem Schmatzen beugte er sich zurück und betrachtete stolz sein Werk, dann presste er den Mund auf Sasukes Brust. Seine Lippen wanderten bei jedem Kuss tiefer und tiefer, bis sie schließlich beim störenden Hosenbund von Sasukes Jeans angekommen waren.   „Aus“, befahl Naruto und legte die Hände auf den Gürtel, um diesen aufzubekommen und Sasuke die Jeans und die Unterwäsche herunter zu ziehen. Er wollte sich gerade um seine eigenen Klamotten kümmern, da schlug Sasuke seine Hand weg, um ihn stattdessen selbst zu entkleiden.   ~ xXx ~   Völlig geschafft ließ er sich mit dem Gesicht zuerst neben Sasuke aufs Bett fallen, ein Arm um Sasukes Hüfte geschlungen. Minutenlang sagten sie beide nichts und versuchten stattdessen, wieder zu Atem zu kommen, während sie die Nachbeben ihrer Höhepunkte in vollen Zügen genossen.   „Mh…“, summte Naruto leise und drehte den Kopf zur Seite, um Sasukes Profil zu betrachten. Sein Gesicht war immer noch gerötet, sein Hals- und Brustbereich übersät mit roten Flecken. Ein Lächeln schlich sich auf Narutos Züge. „Du bist ganz verschwitzt“, sagte er und strich Sasuke die Haare aus dem Gesicht.   Sasuke, der die Augen bis zu diesem Zeitpunkt noch geschlossen hatte, neigte den Kopf und sah ihn an. „Du auch“, erwiderte er. Er verfolgte mit den Augen eine Schweißperle, die sich langsam ihren Weg über Narutos Schläfe bahnte, ehe er sie weg rieb.   „Und rot“, sprach Naruto weiter, „Du bist voll rot, vom Gesicht bis zur Brust.“ Langsam ließ er seine Hand von Sasukes Wange herunter wandern, bis sie auf seinem Oberkörper Halt machte. Er kräuselte leicht die Nase, als er etwas Nasses unter seiner Handfläche spürte und hielt sie sich vors Gesicht, um die milchige Flüssigkeit besser betrachten zu können.   „Ich hoffe, das war okay“, meinte er und strich mit Zeige- und Mittelfinger über das Sperma auf Sasukes Brust, um es auf seiner Wange zu verteilen, „Dass ich auf dir gekommen bin.“   Sasuke warf ihm einen bösen Blick zu und rieb es sich aus dem Gesicht. „War es.“   „Cool.“ Naruto lächelte und schlang ein Bein um Sasukes Hüfte, damit er sich besser an ihn pressen konnte. Sie waren sich inzwischen so nah, dass sich ihre Nasenspitzen berührten. „Ich hoffe, es war schön für dich“, wisperte er und legte die Hand auf Sasukes Wange, „Ich fand es nämlich sehr schön…“   Sasuke schluckte hörbar. „Ich fand es auch schön“, erwiderte er und schloss die Augen, als Naruto seine Augenbraue küsste.   „Gut.“ Naruto betrachtete ihn, betrachtete sein sonst so hart aussehendes Gesicht, welches im Moment komplett entspannt und sogar glücklich wirkte. „Wollen wir schlafen?“, fragte er ihn, „Ich bin echt geschafft… Wir können ja ein paar Stündchen schlafen oder so und wenn wir aufstehen dann Pizza bestellen. Wie hört sich das an?“   „Hört sich gut an“, sagte Sasuke und legte eine Hand auf Narutos Hüfte. Er rutschte ein wenig näher an ihn heran und neigte den Kopf so, dass ihre Stirne leicht gegeneinander ruhten.   „Schlaf gut“, murmelte Naruto und schloss ebenfalls die Augen, ein glückliches und zufriedenes Lächeln auf den Lippen. Ein Lächeln, welches nur noch breiter wurde, als Sasuke ihn sanft küsste und ein Lächeln, welches er selbst beim Schlafen noch auf seinen Lippen trug.   -----------------------------------------------------------------------------------   Habt ihr euch irgendwann beim Lesen des Kapitels geschämt? Ja? Wenn ja, dann hab ich meinen Job richtig erledigt 8D Ich wollte nämlich, dass man sich mit den beiden schämt und äh, ja… Es war nicht das perfekteste erste Mal, aber ganz ehrlich, ich denke, dass das erste Mal kaum super verläuft.   Ich kann das schwer beurteilen, weil ich mein erstes Mal noch nicht hatte (OTL), aber so stell ich es mir vor und ich denke, ich würd wie Naruto auch lachen, wenn ich echt Schiss hab… Nur würd ich keine bescheuerten Witze machen XD“   Es werden noch ein paar Sexszenen folgen und die sind dann nicht mehr ganz so peinlich 8D Eine Sexszene ist mega kitschig und bei der anderen (die eigentlich eher ne halbe Sexszene ist) ist Sasuke Seme, also freut euch 8]   Es tut mir übrigens leid, dass ich auf keine Kommis, Nachrichten, GBs, etc.  geantwortet hab und das ist auch echt nicht böse gemeint, aber ich hab im Moment ein ziemliches Down und will mit niemanden sprechen und lieber alleine sein und ja :/ Ich werd aber noch alles beantworten, darauf könnt ihr euch verlassen! Das seid ihr mir nämlich wert und ich dreh echt bei jeder netten Mail und jedem Kommi durch, weil ich es gar nicht glauben kann und euch so unglaublich dankbar bin und hach ;u; Ihr seid die besten!   Ich setz mich die nächsten Tage also ans Beantworten eurer Mails und dann kümmer ich mich um die Antworten der Kommis :]   Die BLC Fortsetzung, von der ich geredet hab, ist übrigens fertig! In nur zwei Wochen, ging fix, lol >‘D Aber ist ja auch nicht allzu lange, sind nur 5 Kapitel und 55.000 Wörter xD Ich wollte sie eigentlich Ende Dezember veröffentlichen, aber ich denke, dass sich das noch etwas zieht, also rechnet mal irgendwann im… Januar damit :3 Coffee Break wird’s übrigens heißen, ist echt dramatisch und fuck, ihr wisst echt nicht, was für ein krasses Muffensausen ich hab aus Angst, dass Leute enttäuscht sein werden, etc X_X Naja, mal sehen :D   Wir sind bei Growing Up jetzt übrigens bei der Hälfte angekommen, yeah! :D Noch 9 Kapitel folgen und einiges an Drama 8]   Im nächsten Kapitel von Growing Up: Sakura hat Geburtstag und Naruto beschließt, ihr etwas zu schenken… Wie wird seine (ehemalige?) Freundin wohl darauf reagieren? Dann hat Sasuke auch noch eine Hiobsbotschaft zu verkünden und dann ist es nach Jahren der Quälerei schließlich soweit: Die Abschlussfeier und Narutos letzter Schultag steht an!   (Meine Vorschauen werden auch immer beschissener, sorry >‘D)   Bis dann Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)