Shadow is my only friend von kizakicosplay (Sifki [SifxLoki]) ================================================================================ Kapitel 9: Chapter 5 -------------------- “All parents damage their children. It cannot be helped. Youth, like pristine glass, absorbs the prints of its handlers. Some parents smudge, others crack, a few shatter childhoods completely into jagged little pieces, beyond repair.” ― Mitch Albom, The Five People You Meet in Heaven Chapter 5 Unruhig ging Loki in seinem Quartier auf und ab. Mittlerweile waren mehrere Wochen vergangen seit er hier eingesperrt wurde und langsam musste er zugeben, dass ihm die Decke auf den Kopf fiel. Er hatte nichts gegen die Abgeschottenheit oder die Einsamkeit, auch wenn er schmerzlich bemerkte wie sehr im diese eine Person wirklich fehlte. Er vermisste die Spaziergänge bei Nacht, die Bibliothek und die hießen Quellen. Mit einem Ruck schreckte Loki auf, als die Tür geöffnet wurde und niemand anders als Thor eintrat. Wer sonst würde wie ein wild gewordener Stier - ohne anzuklopfen - einfach in diesen Raum stürmen. Doch die Frage war was er hier wollte. Seit der Begegnung mit Sif und dem Eklat mit seinem Bruder hatt er er beide nicht mehr gesehen. Erst hatte er sich sogar um sie gesorgt, doch sein Bruder liebte sie - das wusste Loki - er würde ihr kein Leid zufügen //Ganz anders als du// brach der feindselige Gedanken in Lokis Verstand ein. Ja es hatte es zur Perfektion gebracht sie zu verletzten auch wenn es nie seine Absicht gewesen war. Doch nun richtete sich seine Aufmerksamkeit wieder auf seinen Bruder. "Bruder ! Welch seltenes Vergnügen!" entgegnete süffisant , machte jedoch keine Anstalten von seinem Platz am Boden aufzustehen. Insgeheim war er froh seinen Bruder zu sehen, das erste vertraute Gesicht seit Wochen. Thor warf ihm nur einen warnenden Blick zu. "Du solltest langsam lernen umgänglicher zu werden, Loki!" sagte der Donnergott gelassen und zuckte nur mit den Schultern. "Wirklich ? Dann sag mir Bruder... was führt dich hierher ?" entgegnete er gedehnt Ja - das war die Frage - was wollte Thor hier - wohl kaum ihm einen Gefallen tun und ihn hier herauslassen. Thor wirkte fast als müsste er auf eine saure Zitrone beißen, denn sein Gesichtsausdruck wirkte unwillig und leicht gequält. "Ich brauche deine Hilfe...!" Lachen war die einzige Antwort die Loki darauf einfiel. "Meine Hilfe ?" immer noch musste Loki sich von seinem kurzen Gelächter erholen. "Der große Thor - Beschützer von Midgard - braucht MEINE Hilfe !" "Genug!" donnerte Thor laut und Loki verstummte, auch wenn er seinen Bruder gern reizte hatte er dennoch den Respekt vor ihm nicht gänzlich verloren. "Es steht viel auf dem Spiel - und du wirst helfen Midgard zu beschützen!" Dieses Mal schaffte es Loki ein Lachen zu unterdrücken. Midgard - diese schwachen Menschen - wie konnte sie sich schon wieder in Gefahr bringen. "Und warum sollte ich das tun ?" fragte Loki und seine Stimme klang jetzt mehr geschäftsmäßig als provokant. "Weil du keine Wahl hast - es sei denn du willst hier ewig gefangen sein ?" entgegnete Thor. Mit einem leise Seufzen erhob sich Loki und sah seinem Bruder in die Augen. "Wann fangen wir an ?" "Verspiel diese Chance nicht Loki - es wird die Einzige sein!" sagte Thor bevor er dafür sorgte das die Barriere sich auflöste. Schon fühlte sich die Luft um Loki nicht mehr so drückend an. Freiheit - endlich - schallte es durch seinen Kopf und entspannte streckte er sich und trat aus seinem Gefängnis. "Ich werde es versuchen!" antwortet er, während er neben Thor trat und mit ihm das Quartier verließ. "Vielleicht solltest du erst in dein Quartier gehen und dich umziehen!" "Zu gütig!" sagte Loki spöttisch und nach einem erneuten warnenden Blick von Thor verschwand er in seine Gemächer, die noch genau so dalagen wie er sie verlassen hatte. Jetzt war er immerhin frei - es fehlte nur noch die Möglichkeit Asgard für immer zu entkommen. Doch dafür mussten einige Dinge geplant werden, das würde Zeit beanspruchen, doch in Geduld hatte sich der Prinz sehr lange geübt. Erst jetzt erinnerte er sich an das Wiedersehen mit Sif vor einigen Wochen. Es hatte ihn daran erinnert wie es sein konnte. Glücklich zu sein, trotz allem was in ihrer Jugend passiert war, alles was er erduldet hatte. Sie hatte ihm gezeigt das es Dinge gab die alles andere auslöschen konnten. Doch dann war sie ständig nur mit Thor zu Schlachten aufgebrochen, so unnötig sie auch waren. Loki war nur auf einer Handvoll dabei gewesen. Vermutlich hatte man bemerkt das Thor Interesse für Sif hegte, auch wenn sie stets beteuert hatte das Thor für sie nur wie ein großer Bruder war. Wann hatte er aufgehört an sie zu glauben ? Als er ihr die Haare abgeschnitten hatte ? Als sein erzwungenes Geschenk sich in dunkle schwarze Locken gewandelt hatte. Vermutlich aber war es der Kampf mit den Eisriesen gewesen. Natürlich hatte niemand etwas bemerkt, außer sie. Ihre unglaubliche Auffassungsgabe war ein Segen wie ein Fluch. So hatte sie ihn angeschrien - er sei ein Verräter - auch wenn Odin ihnen damals allen das Leben gerettet hatte. Er hätte ihr Vertrauen missbraucht. Dann als Loki in seiner Wut Thor verbrannt hatte, sie hatte es bemerkt auch wenn Thor es gut verdeckt hatte - sie hatte nicht mehr mit ihm geredet. Nicht das Thor große Schäden davon getragen hätte - immerhin war er ein Gott - dennoch hatte sie ihn ignoriert. Jedoch hatte er auch nie einen Schritt getan ihr die Möglichkeit zu geben. Sie hatte ein paar Mal vor seinem Quartier gestanden und geklopft. Doch er hatte sie nicht sehen wollen. Nun bemerkte er welchen Fehler er gemacht hatte. Er vermisste sie, mehr als er zuvor etwas vermisst hatte. Den restlichen Tag blieb Loki in seinem Quartier, die Nacht war sein Element und sein Ziel war klar. Als die Mitte der Nacht angebrochen war, war er hellwach. Aus dem Schrank hatte er seinen schwarzen Umhang geholt der seine Gestalt und vor allem sein Gesicht verhüllt. Ein kleiner permanenter Zauber den er vor einigen Jahr erprobt hatte. Ebenfalls steckte er die silberne Kette ein. Sif hatte sie ihm vor die Füße geworfen, doch für Loki war diese Sache nicht vorbei - bei weitem noch nicht. Lautlos verließ er seine Gemächer und machte sich auf den Weg zu ihrem Quartier. Er vermied es direkt an Wächtern vorbeizugehen. Als er endlich sein Ziel erreicht hatte war er erfolgreich zwei Wachen und einer von Thors offensichtlichen Spielgefährtinnen aus dem Weg gegangen. Er klopfte nicht, über diese Geste waren sie nach seiner Meinung schon weiter hinaus. Leiste trat er ein und schloss die Tür hinter sich. Alles war ruhig, das Zimmer war dunkle, nur die leichte Glut des Feuers erhellte noch den Raum und hüllte diesen in Schatten. Immer noch lautlos ging Loki auf das Bett zu, er wusste nicht wirklich was er erwarten sollte, ob er überhaupt etwas erwarten konnte. Sif schlief, auch wenn ihr Schlaf sehr unruhig war. Das lange dunkelbraune Haar lag in Wellen auf dem beigen Betttuch und ihr Gesicht war markellos wie eh und je. Ein leises Seufzen kam von ihr und sie drehte sich erneut auf ihrem Bett. War es ein erneuter Alptraum, er war davon ausgegangen das sich diese Geschichte endlich gelegt hätte. In genügend Abstand setzte Loki sich auf den Rand des Bettes. Sein Gesicht war besorgt, interessiert, jedoch mit einem Hauch von Argwohn versehen. Sif wirkte unruhig, Schatten unter ihren Augen deuteten auf wenigen Schlaf. Loki fragte sich was wohl in den letzten Wochen passiert war. Warum war sie nicht noch einmal zu ihm gekommen ? War er zu hart zu ihr gewesen . "Loki...." sein Name, geflüstert von ihren Lippen. Doch Sif schlief - immer noch - ihr Gesicht war zu einem quälenden Ausdruck verzogen. "Sif!" flüsterte Loki leise und legte seine kühle Hand an ihre Backe. "Nein!" sagte sie erneut leise - keuchend - sich wand sich unter seiner Berührung "....nicht..." "Sif - wach auf!" sagte er erneut, fast als wäre es ein Befehl, er konnte und wollte diesen Anblick länger ertragen. Was im Folgenden passiert entzog sich gänzlicher seine Auffassungsgabe. Eine kühle Klinge die an seinen Hals drückte - forschende grüne Augen die ihn panisch anstarrten, ein erstaunten Keuchen - dann Argwohn. "Was zum!" knurrte sie und musterte ihn unsicher. Loki war zufrieden offensichtlich war sie endlich wach und offensichtlich schlief sie immer noch mit einem Dolch unter ihrem Kopfkissen. "Ich bin es!" fügte er leise hinzu und sah sie an. Doch Sif lies die Hand mit dem Dolch nicht sinken. "Das sehe ich!" sagte sie trocken, " Was machst du hier ?" "Würdest du zuerst die Güte besitzen deine Klinge zu senken?" sagte er mit erhobener Augenbraue. "Nein!" entgegnete sie hart "ich höre...!" Die Silberzunge seufzte - warum war dieses Weib nur so stur. "Das müsstest du doch am besten wissen!" sagte er nun ruhiger um sie nicht noch mehr gegen sich aufzubringen. Sif musterte ihn weiterhin kritisch, doch dann ließ sie den Dolch langsam sinken - legte ihn aber in Griffweite neben sich auf das Bett. Es tat ihm weh sie so zu sehen, sie wirkte so kühl so distanziert - wie eine Figur aus Eis. Doch noch hatte sie ihn nicht ihres Quartier verwiesen - noch gab es eine kleine Chance. "Sif....!" fing er vorsichtig an. "Nein...!" fiel sie ihm ins Wort, "Ich will deine Lügen nicht mehr hören!" Sein Gesicht verfinsterte sich augenblicklich. "Verdammt Sif!" knurrte er - beugte sich blitzschnell vor und drückte seine Lippen auf ihre. Gott, sie war immer noch so verdammt weich, es war Ambrosia für seine verlorene Seele. Wieder bemerkte er das die Weichheit ihrer Lippen so gar nicht zu ihrer schroffen Art passte - doch das war es was er an ihr liebte. Sie war nicht so zerbrechlich wie die anderen Frauen, sie hatte Mut und er liebte ihren Widerstand. So sehr hätte er sich in ihr verlieren können doch er löste sich von ihr und sah in ihr Gesicht. Ihre Lippen waren von dem Kuss leicht gerötet - doch ihre Augen glänzten verdächtig. "Warum?" sagte sie leise und biss sich auf die Lippe während eine einzige Träne über ihre Wange lief. "Ich denke du weißt warum!" fügte er hinzu und innerlich spürte er einen Teil von sich sterben. Er hatte sie wirklich zum Weinen gebracht. Sif - die Kriegerin - die Ruhmreiche, die alle Herausforderungen meisterte - nun weinte sie und er war daran schuld. Sich einen Ruck gebend zog er sie auf seinen Schoß und nahm sie in den Arm. Sie zitterte leicht und er strich mit seiner Hand sanft über ihren Rücken. Er wusste nicht ob sie noch weinte, doch er fragte auch nicht - dafür würde sie ihn noch mehr hassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)