Bleeding Hearts von RubyRose (Bis(s) dass der Tod uns nie mehr scheidet) ================================================================================ Kapitel 11: Out of reach ------------------------ Dusk ging langsam die Straße entlang. Er war gerade von der Arbeit gekommen und freute sich darauf endlich nach Hause zu kommen, sich in seinem Zimmer zu verkriechen und Ruhe zu haben. Vielleicht noch eine schöne kühle Limonade trinken, das wäre es jetzt. Er stand an einer Ampel, und auf der gegenüberliegenden Straßenseite sah er sie. Sein Herz hörte für einen Moment lang auf zu schlagen. Sie war es. Es gab keinen Zweifel daran, SIE war es! Dusk stockte der Atem. Er hatte nicht einmal gewusst, dass sie hier war. Er hatte nicht nach ihr gesucht, aber sie war ihm über den Weg gelaufen, ganz zufällig. Das war so unwahrscheinlich, denn schließlich hätte sie an jedem beliebigen Ort auf der erde sein können, aber nein, sie befand sich hier, in Chicago im Jahre 1956. Sie trug einen rosa farbenen Petticoat und hatte ihr hellbraunes Haar zu einem Pferdeschwanz hochgebunden. Sie trug ein paar Bücher unter ihrem Arm und wirkte sehr zufrieden in diesem Moment. Die Ampel sprang für die Fußgänger auf grün, und sie kam ihm entgegen. Dusk war nicht in der Lage sich auch nur einen Zentimeter zu rühren. Er hatte es ja eigentlich schon beinahe aufgegeben, er hatte sich dieses mal bewusst dazu entschlossen sie nicht zu suchen, aber sie war zu ihm gekommen und hatte sich von ihm ganz zufällig finden lassen. Sie lief an ihm vorbei und bedachte ihn keines Blickes. Dusk sah ihr hinterher, und aus einem Impuls heraus folgte er ihr. Er konnte einfach nicht anders. Während er ihr folgte fiel ein zettel aus einem ihrer Bücher, und Dusk hob ihn auf. Es war ein Büchereiausweis, der ausgestellt war auf eine Allyson Enma Damphey. So hieß sie also.... Dusk wollte ihr den Ausweis unbedingt zurückgeben. Er wollte mit ihr sprechen, er wollte sie unbedingt berühren. Er hatte ziemlich große Mühe Allyson zu folgen, denn sie hatte einen flotten Schritt drauf. Als sie gerade über eine weitere Straßenkreuzung ging hatte er sie fast erreicht. „Allyson“, rief er laut, doch sie hörte ihn nicht. „Allyson!“ Diesmal rief er lauter, und das Mädchen hörte ihn. Verwundert drehte sie sich mitten auf der Straße um, um zu sehen, wer denn da ihren Namen gerufen hatte. Sie erblickte einen sehr gutaussehenden jungen Mann, der etwas Kleines in der Hand hielt und ihr zuwinkte. Irgend etwas wollte er anscheinend von ihr... Gerade wollte sie auf ihn zugehen, da kam ein Taxi über die Straße gebrettert, ohne darauf zu achten wo es hin fuhr. Dusk erlebte diese schrecklichen Sekunden wie in Zeitlupe. Er wusste plötzlich ganz genau, was geschehen würde, und vielleicht hätte Allyson noch irgendwie zur Seite springen können, aber sie stand da wie ein Reh vor einem Autoscheinwerfer und war völlig unfähig sich auch nur das winzigste Stück zu bewegen. Sie beide, Dusk und Allyson, wussten, was geschehen würde, und trotzdem hatte keiner von ihnen die Macht etwas daran zu ändern. Das Auto erfasste das junge und hübsche Mädchen. „Verdammt, nein“, brüllte Dusk. „Nicht schon wieder....“ Dabei hatte er sie doch gerade erst gefunden. Wieso hasste ihn das Schicksal so sehr? Schon bevor er den reglosen Körper, der blutend mitten auf der Straße lag, erreicht hatte, wusste er, dass das Mädchen bereits tot war. „Wieso“, fragte er immer wieder leise, während er Allyson in seinen Armen hielt. „Wieso können wir denn nicht endlich miteinander glücklich werden?“ Und dieses Mal hatte er noch nicht einmal Gelegenheit dazu gehabt sie richtig kennenzulernen und zumindest ein klein wenig Glück mit ihr zu teilen. In diesem Moment wünschte Dusk sich sehnlichst, dass er hätte sterben können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)