Castle Homicida von KeiKirjailija ================================================================================ Kapitel 8: Hinter den Masken ---------------------------- Kapitel 8: Hinter den Masken „Gut“, meinte Seelaye, als sie vor der Tür standen und musterte Sirus ein wenig. „Ich lasse dir den Vortritt!“ Der Dunkelhaarige starrte ihn ein wenig finster an. „Ist auch besser so. Steh mir nicht im Weg, verstanden? Meistens machte ich das hier allein“, gab er zu verstehen und klingelte an der Tür des kleinen Wohnhauses. „Dann mach es doch allein!“, gab Seelaye ein wenig patzig zurück und sah ihn schmollend an, „Ich kann auch warten!“ „Nein, ich kann dich hier ja nicht stehen lassen“, zischte Sirus und verdrehte die Augen. Dieser Mann war zu anstrengend um ein Vampir zu sein. Seelaye grinste ihn an: „Na, wenn du unbedingt willst, dass ich dir helfe!“, lachte er überlegen. Doch bevor Sirus darauf irgendetwas erwidern konnte, hörte man Geräusche hinter der Tür und eine unsichere Stimme erhob sich: „Hallo? Ist da jemand?“ „Ja, schönen guten Abend“, begann Sirus mit höflichem Ton und räusperte sich danach leise, „Wären Sie wohl so freundlich uns die Tür zu öffnen?“ „Äh…“, begann Niv und wunderte sich. Er kannte die Stimme doch irgendwoher, aber es war schon so spät und er wollte ungern die Tür öffnen. „Und wer sind Sie?“ Lachend drängte sich Seelaye ein wenig nach vorne, um das zu übernehmen, er glaubte nämlich nicht, dass sein Partner das schaffen würde. „Guten Tag, mein Herr! Sie müssen keine Sorgen haben, wir tun ihnen nichts. Wir sind die Zeugen Jehovas und“, doch weiter schaffte es gar nicht. Er begann so laut zu lachen, dass er doch lieber zur Seite trat und Sirus anzeigte, dass er das wohl doch tun müsse, während er selbst versuchte sich wieder ein zu bekommen. Mit einem Augenverdrehten wendete sich wieder der Dunkelhaarige der Tür zu und räusperte sich ein weiteres Mal. „Wir sind von der Polizei, würden Sie uns bitte die Tür öffnen? Wir haben nur ein paar Fragen.“ „Oh…“, Nivs Augen weiteren sich, wie er die Tür einen Spalt weit öffnete um hinauszusehen, „Was wollen sie denn?“ Mit einem leichten Seufzen griff Sirus in die Tasche seines Mantels und zog seine Dienstmarke hervor, um sich auszuweise. „Es ist nichts Schlimmes. Aber dürften wir trotzdem eintreten?“, fragte er ruhig und blickte den Jungen an. Der Junge hatte noch immer große Augen, aber er trat zur Seite und öffnete die Tür zu seiner Wohnung vollständig, „Natürlich… Ist etwas passiert?“ Er war erstaunt, den Mann kannte er noch aus dem Stadion und sein Kollege schien sich immer noch über den Witz, den er zu Beginn gemacht hatte, zu amüsieren. Irgendwo war das alles ziemlich merkwürdig und unheimlich. Eben dieser lachte auch weiter gleich nach dem Eintreten und sah den großen, dunkelhaarigen Mann an. „Was wollten wir hier noch mal? Ich hab‘s doch glatt wieder vergessen!“, meinte er amüsiert und zuckte mit den Schultern. Der andere Vampir sah seinen Partner einen Moment zweifelnd an, wahrscheinlich hätte er das doch einfach alleine tun sollen, aber so war es nun einmal. „Nein, es ist alles in Ordnung. Sind deine Eltern nicht hier?“ Und bevor Niv noch antworten konnte, erkundigte der hochwohlgeborene Vampir nach der Toilette. Verwirrt blickte der Junge den vermeintlichen Polizisten an und deutete dann auf eine Tür nahe dem Eingang, in die der andere auch schon schnell verschwand um lieber von dort zu lauschen. Man wollte ja nichts verkehrt machen. Erst dann antwortete Niv ihm ein wenig traurig und ruhiger: „Meine Eltern...leben nicht bei mir. Oder vielleicht auch gar nicht mehr. Ich bin mir da nicht ganz sicher.“ „Mein Beileid“, murmelte Sirus ruhig und grinste doch innerlich. Das machte alles um einiges leichter, wenn man wirklich eingreifen würde. Keine Angehörigen in der Stadt waren ein unbeschreiblicher Vorteil beim Operieren. „Ach was… Das ist schon so lange her“, meinte Niv mit einem leichten Lächeln und blickte den Polizisten an. „Also, wie kann ich ihnen helfen… Officer…?“ „Officer Kel“, meinte Sirus ruhig und sah ihn durchdringend an, „Also wir wollen von der Polizei gewisse Umfragen führen, die deine Sicherheit verbessern, das ist dir hoffentlich recht. Wir klingeln deshalb an jeder Tür“, versuchte er ihn ein wenig zu beruhigen. „Um diese Uhrzeit?“, immerhin war es ja schon Nacht, Niv war ein wenig verwirrt, aber da kam der andere Polizist auch schon von der Toilette zurück und lächelte sie fröhlich an. Er wandte sich auch gleich an seinen Kollegen und fragte ihn, wie weit er schon wäre, doch dieser Begann gerade erst mit seinen Fragen. „Wie finanzierst du deinen Unterhalt hier?“, fragte er mit ruhigen, kalten Gesichtszügen. „Ein nicht volljähriger Junge. Alleine...Wie schaffst du das?“, setzte Seelaye auch gleich mit einem leichten Grinsen hinterher. Der Junge betrachtete sie ein wenig verwirrt und seufzte. „Unsere Stadt hat eine Kasse für Fälle wie mich…Und wenn es nicht reicht, arbeite ich hin und wieder ein wenig. Aber nichts Festes.“, erklärte er dann auch schon ruhig. „Aber als Polizisten ist das mit der Stadthilfe doch sicherlich nichts Neues für Sie, oder irre ich mich?“ Sirus schüttelte den Kopf: „Natürlich nicht. Aber wir müssen nur es für das Protokoll auch von dir haben. Behördenregeln. Mach dir keine Sorgen. Nun zur Sicherheit: Fühlst du dich in dieser Gegend sicher?“ Und als dieser Mann ihn mit seinen finsteren Augen ansah, kam Niv sofort das Buch wieder in den Sinn, dass er vor wenigen Stunden gelegen hatte und ein kühles Schauern ergriff ihn. „Bis lang…“, meinte er und versuchte ruhig zu klingen, „Bis lang eigentlich schon.“ „Jetzt nicht mehr?“, fragte Sirus mit hartem Tonfall nach. Seelaye begann dabei jedoch eher besorgt auszusehen und trat näher an den Jungen heran. „Was heißt das?“, fragte er und lächelte ihn aufmunternd an, „Ist dir etwas Ungewöhnliches aufgefallen?“ Und schlagartig wurde Niv rot und schüttelte nur den Kopf. „Ja… Nein… Aber das gehört hier nicht hin… Es ist albern…“ Doch der finstere Polizist wurde nur noch ernster: „Junge“, so sah er ihn eindringlich an, „Wir sind für deine Sicherheit zuständig. Du solltest uns sagen, was dich bedrückt?“ „Ja, genau!“, schloss sich der andere enthusiastisch an, „Hör auf meinen Kollegen, du solltest dich uns anvertrauen!“, sagte er und klopfte ihm ein wenig auf die Schulter. „Nun ja…“, begann der Besuchte dann verlegen „In dieser Stadt verschwinden des Öfteren Leute“, sagte er unsicher und sah sich ein wenig ängstlich um, „Ist Ihnen das noch nicht aufgefallen?“ Ein wenig verstimmt verzog Sirus das Gesicht. „Selbstverständlich ist uns das bewusst. Wir suchen nach diesen Personen. Alle verzeichneten Fälle sind auch noch offen“, erklärte er ihm ruhig und schüttelte den Kopf, natürlich waren sie verzeichnet, aber es war vergeblich jemals Überreste oder Leichen zu finden, dafür sorgte Sirus selbstverständlich. „Ist etwa jemand verschwunden, der dir nahestand?“, harkte er ruhig nach und blickte kurz zu Seelaye, doch dieser war in diesem Moment vernünftiger Weise einmal still! „Nein“, sagte Niv schnell und seufzte, „Das heißt… Leute aus meiner Klasse. Aber ich kannte sie nicht gut. Ich dachte bislang immer, dass sie umgezogen wären“, gestand er ehrlich auch wenn es wirklich schrecklich war zuzugeben, dass man nicht mal wirklich Freunde hatte. Erstaunt zog Sirus die Augenbrauen hoch und schüttelte leicht den Kopf. „Klingt merkwürdig, nicht wahr?“, und dann holte er sich auch schnell die Bestätigung seines Partners ab, „Wir werden das genauer untersuchen, was es damit und mit deiner Schule auf sich hat.“ Und der Bruder der Hausherrin machte sich Sorgen um seine Schwester und deren Tochter, denn die begab sich doch gerade wirklich in Gefahr… Einen Moment stand Sirus noch dort und puzzelte die Informationen in seinem Kopf zusammen, dann lächelte er den Bewohner an und nickte ihm leicht zu: „Ich glaube das wichtigste haben wir geklärt. Vielen Dank für ihre Mitarbeit, wir werden auf die Fälle mehrere Leute ansetzten... Einen Guten Abend noch“, verabschiedete er sich von ihm und auch Seelaye folgte seinem Beispiel so dass sie das Haus verlassen konnten. Niv sah ihnen ein wenig erstaunt nach, aber er fühlte sich ein wenig beruhigter, nachdem er das gehört hatte. Und doch schloss er die Tür hinter den Polizisten zu und ging schnell wieder in sein Schlafzimmer… Necia und Cruor waren auf dem Weg zurück ins Schloss und fragten sich was der Bruder der Clanführerin und Sirus wohl herausgefunden hatten. Es dauerte auch nicht lange, da waren sie bereits wieder am Schloss Homicida. Der Bedienstete blickte seine Herrin an und lächelte sanft. „Das war ein schöner Spaziergang, Milady. Vielen Dank, dass ich Eure Begleitung sein durfte“, sagte er vorsichtig, bevor sie das Schloss betraten. „Gern geschehen“, meinte die Herrin ruhig und rang sie ebenfalls zu einem Lächeln durch, „Es war ein erträgliches Meeting“, sagte sie so, als wäre es ein Kompliment für ihn. Als die beiden gerade ankamen, arbeitete Lyn in der Küche mit und half dabei die Teller abzuwaschen. Doch mit ihrer feinen Nase nahm sie den Geruch war, und schlussfolgerte sobald, dass Lady Homicida und Cruor wieder da sein musste. Lyn war ein gutes junges Mädchen, eine Bedienstete des Schlosses und ebenfalls ein Werwolf. Besonders zeichnete sie ihr fröhliches und überschwängliches Gemüt aus. Als sie die Entdeckung gemacht hatte, war sie so freudig, dass sie aufsprang und dabei einen Teller umschmiss. Panisch schob sie die Scherben zusammen und rannte in die Vorhalle. „Lady Homicida! Cruor! Willkommen daheim! Kann ich euch behilflich sei“, doch weiter kam sie nicht in ihrem schnellen Tempo und der Aufregung, stolperte sie und stürzte nachvorne… Mit einem Mal hielt Cruor inne und sah die Wölfin erschrocken an, bevor er auf sie zu eilte, um sie im Fall aufzufangen. „Guten Abend, Lyn“, begrüßte er sie ruhig. Und auch Necia begrüßte ihre Untergebene höflich. Doch das Mädchen lief sofort rot an und stotterte einige Zeit bevor sie sich dann mit schwacher Stimme bedankte und wieder ordentlich hinstellte. Sie richtete sich die Kleidung und musste einige Male tief durchatmen und sich selbst gut zusprechen, bevor sie richtig antworten konnte. „Euch auch einen guten Abend…“, sagte sie mit leicht zitternder Stimme und verbeugte sich. „Ka… Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?“ „Sag mir, werte Lyn, ist dir nicht wohl? Du wirkst so durcheinander... Ist die Frage hier nicht eher, ob man dir helfen kann?“, sagte er mit einem leichten Lächeln. „Mir… Mir geht es gut! K… Keine Sorge!“, sagte sie schnell und glühte förmlich, so rot wie ihre Wangen in diesem Moment waren, wie sie noch dicht vor Cruor stand. Der Werwolf musterte sie noch einmal. „Bist du dir sicher, denn du wirst nicht sehr gesammelt.“ Nun wurde auch die Hausherrin ein wenig skeptisch. „Bist du überarbeitet, Kleine?“, fragte sie in einem ruhigen, wenn auch etwas kühlen Ton. Doch Lyn lächelte weiter und schüttelte nur den Kopf. „Nein, nein… Mir geht es gut. Das geht doch nicht. Ich kann keine Pause machen“, murmelte er sie eher zu sich und bemühte sich weiterhin ein Lächeln für die anderen Beiden zu tragen. Cruor wunderte sich, woher das Verhalten seiner Freundin rührte, aber er dachte sich dann, dass sie vielleicht nur ein wenig Ablenkung bräuchte: „Sag Lyn, hast du gerade etwas zu tun? Wenn nicht könntest du mir behilflich sein, die fleischliche Hülle einiger Menschen zu verscharren. Sofern Meisterin Necia unserer Dienste nicht mehr bedarf?“, fragte er doch seine Herrin schüttelte nur den Kopf. „Natürlich, mein…“, sie schluckte leicht, aber noch immer lächelte die Werwölfin überglücklich, „Ja, gerne, Cruor!“ Und dann verabschiedeten sich die Beiden von der Clanführerin, die in ihre Gemächer verschwand. Und dann verschwanden die beiden Wölfe auch schon in unterschiedliche Richtungen. Cruor holte die Knochen und nicht essbaren Überreste der Menschen aus der Küche und Lyn suchte nach zwei Spaten, selbstverständlich nicht ohne sich zu verletzten, indem über eben diese stürzte, weil sie vergas das Licht anzumachen. Aber am Ende humpelte sich doch noch mit den beiden in die Eingangshalle, wo sie wieder auf ihren Freund und heimlichen Schwarm traf. „Können wir?“, fragte dieser sie und bot ihr den freien Arm an, in dem er nicht die Überreste hatte. Sofort griff Lyn auch danach und versuchte so zu kaschieren, dass sie das eine Bein leicht nachzog. Und doch bemerkte Cruor es und sah sie besorgt an. „Bist du gestürzt? Immer verletzt du dich“, sagte er ruhig und seufzte leichte, wie er sie lieber mit dem freien Arm um die Hüfte fasste, um sie besser stützen zu können. „Weißt du, Lyn, du bürdest dir wirklich zu viel auf“, versucht er ihr in einem sanften Tonfall zu erklären. „Nein, nein…“, murmelte das Mädchen und schüttelte leicht den Kopf, „Es ist alles gut, ich bin nur gestürzt“, versuchte sie schnell zu erklären und seufzte, „Es geht schon… Ihr bürde mir nicht zu viel auf.“ In einem Moment fühlte es sich gut an, so nah bei ihm zu sein, aber es war ihr auch schrecklich unangenehm und peinlich… „Du bist heute wirklich nicht auf der Höhe“, sagte der Andere ruhig und betrachtete sie von der Seite, „Wir bringen die Sachen nur eben in den Garten und dann werde ich dich lieber in dein Zimmer geleiten, damit du sich ausruhen kannst.“ „Aber ich kann heute noch nicht Schluss machen! Es gibt noch so viel zu tun!“, versuchte sie sich zu wehren, aber es war nicht sehr ergiebig… „Du wirst so nicht weiter arbeiten, meine Liebe. Du stehst vollends neben dir“, ermahnte er sie ernst und setzte sie lieber vorsichtig auf dem Boden ab. „Verweile bitte kurz an dieser Stelle, ich bin gleich wieder an deiner Seite und“, und da blickte er sie ernst an, „Weglaufen würde ich dir nicht nahe legen. Ich krieg dich so wie so.“ Er sah sie kurz ernst an und lief zum Garten um dort die Knochen und die Spaten dort abzulegen. Lyn seufzte und blickte ihm nach und schlug die Hände vor das Gesicht um die Röte zu verstecken. „Warum sollte ich denn vor dir weglaufen? Das will ich doch gar nicht…“, murmelte sie ein wenig verloren und versuchte ihren Herzschlag wieder zu beruhigen. Kurz Zeit später war Cruor zurück und betrachtete seine Freundin am Boden. „Lyn, dir scheint wirklich nicht gut zu sein. Ich bringe dich in dein Zimmer“, sagte er und hatte sie im nächsten Moment auch schon auf seine starken Arme gehoben um sie sicher wegzubringen. „Aber… aber…“, ein wenig zappelte die Wölfin auf seinem Arm und versuchte zu protestieren, doch dann legte sie lieber den Kopf an seine Schulter und seufzte leicht. Es hatte ja doch keinen Sinn, auch wenn sie unter keinen Umständen ihre Arbeit vernachlässigen wollte… „Ich werde mit Lady Necia reden, dass Sie nachsichtig mit dir sein soll“, versuchte ihr Freund ihr ein wenig Angst zu nehmen. Bei diesen Worten hob sie den Blick und blinzelte leicht, wie sie sich ängstlich an Cruor drückte. „Aber ich arbeite doch schon so wenig! Ich kann doch nicht schon am Anfang nachlassen. Sonst werde ich noch rausgeschmissen!“, jammerte sie und schluckte hart bei dieser Vorstellung. „Unsere Herrin hat ein sehr großzügiges Wesen. Sie wird niemanden dafür bestrafen, dass es ihm oder ihr nicht gut geht. Glaub mir, in all den Jahrhunderten, die ich nun schon hier bin, hat Lady Necia nur das bestraft, was unangemessen und inakzeptabel war“, erklärte er ihr noch ein weiteres Mal, bis er vor ihrem Zimmer ankam und nur den Kopf schüttelte. Er hoffte einfach, dass sie das verstehen würde und sich keine Sorgen mehr machen müsste. Necia war eine strenge Herrin, aber sie hatte auch Verständnis. „Denkst du, ich kann dich alleine lassen?“ „Ich…“, noch immer war das Mädchen unsicher und seufzte, „Ich weiß nicht…“ „Du musst doch wissen, wie es um deine Gesundheit steht. Soll ich jemanden schicken, der sich um dein Bein kümmern kann?“, harkte der Werwolf dann einfach nach. Daraufhin nickte Lyn gleich und lächelte ihn vorsichtig an. „Nein, nicht nötig, ich brauche nur...“ „Ich sehe schon. Du willst allein sein. Ich werde dir schon die Ruhe lassen.“ Und so verließ Cruor seine Freundin auch schon um ihr Zeit zum Sammeln zu geben, auch wenn sie sehr darum trauerte. Sie hatte nicht gewollt, dass er sie alleine ließ, aber sie konnte ihm auch einfach nicht sagen, dass er bei ihr bleiben sollte… Während ihr Schwarm über den Schlosshof jagte, um einige wilde Tiere zu jagen und sich ein wenig körperlich zu betätigen konnte Lyn nur seufzen. Einen langen Moment starrte sie noch auf die Tür, dann stand sie vorsichtig auf und erblickte Cruor, wie er gerade nach draußen in den Hof trat und sich dort in einen Wolf verwandelte um zu jagen. Einige Zeit lang starrte sie ihn nur aus ihrem Zimmer aus an, dann konnte sie sich von ihrem Zimmer losreißen und humpelte wieder zum Bett um den Verbandskasten hervor zu holen und sich um das Bein zu kümmern. Als das erledigt war zog sie sich um und eilte – so gut es ging – zum kleinen Waschbecken in ihrem Zimmer um das alte Kleid auszuwaschen. Zum Glück ging der Dreck raus, was die junge Werwölfin stark beruhigte. Mit zufriedenem Lächeln tapste sie nun auch um einiges vorsichtiger wieder zum Fenster und setzte sich dort auf die Fensterbank. Noch immer konnte man Cruor ziemlich gut beobachten, wie er über die Felder jagte. Mit einem sanften Lächeln beobachtete Lyn die Szene und seufzte immer wieder. Irgendwann dachte sie daran, sich selbst ablenken zu müssen und griff nach einer unfertigen Schnitzerei, die am Fenster lag. Manchmal fertige sie so etwas an. Um zur Ruhe zu kommen und das musste sie jetzt, damit ihr Blick nicht die ganze Zeit an dem anderen Wolf hängen würde… Bald würde er auch wieder ins Schloss gehen… Und vielleicht nach ihr sehen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)