In tender Embassy of Love to thee von Ryu_no_Sekai ================================================================================ Kapitel 2: If music be the food of love, play on! ------------------------------------------------- Zum Schluss setzt du dein Ergebnis einfach für X ein und - hörst du mir überhaupt zu? Naruto?!" "Hm... Was?", Naruto sah seinen Freund verwirrt an, als sein Name fiel. Sasuke bedachte ihn mit einem misbilligenden Blick und schlug die Bücher zusammen. "Also, so hat das hier keinen Zweck." "Aber, wenn ich Konzentrationen nicht berechnen kann schaff ich das ABI nicht!" "Dann solltest du endlich zuhören, und keine Löcher in die Luft starren", meinte Sasuke wütend. Schon seit Stunden saßen sie hier, in denen er versuchte Naruto die einfachsten Rechnungen zu erklären, doch dieser konnte sich einfach nicht konzentrieren. Immer wieder verfiel er in Träume- und Schwärmereien von seiner Traumfrau, derjenigen, die ihm die Rose schenkte. Sasuke hing das Thema mittlerweile zum Halse raus – es machte ihn regelrecht Krank. "Ich kann mich aber einfach nicht konzentrieren. Ich frag mich, was sie gerade macht.", erklärte Naruto und schweifte erneut ab. Sasuke verdrehte die Augen. "Ich hoffe, sie leidet irgendwo genauso wie ich." Narutos blaue Augen fixierten das frustierte Gesicht seines Freundes. Offenbar war Sasuke wirklich fertig mit den Nerven. Aber, was sollte er tun? Er konnte die Worte des Briefes nicht aus seinen Gedanken verbannen, genauso wenig wie er die Frage nach der Identität seiner Traumfrau aus seinem Herzen streichen konnte. "Wenn ich nur wüsste, wer sie ist – dann würde ich sicher weniger über sie nachdenken." Sasuke rieb sich mit den Fingern über die Stirn. "Könnten wir das Thema endlich sein lassen?" "Weißt du", Naruto setzte sich etwas aufrechter hin, "ich hab die letzten Tage versucht, etwas über sie herauszufinden, aber die Mädchen reden nicht so viel mit mir." Mit eindringlichen Blick sah er Sasuke an, doch dieser starrte nur mit ausdrucksloser Miene zurück. Naruto stellte sich jedoch vor, dass sich hinter dieser dessinteressierten Fassade, große Neugier und Interesse versteckten, und es in Sasukes Inneren danach schrie, zu erfahren, wie es weiter ging. "Aber mit dir. Also dachte ich mir", fuhr fort,"dass du für mich mit ihnen reden könntest." "Kommt nicht in Frage." Naruto hatte schon mit einer solchen Abfuhr gerechnet, desswegen appellierte er nun an Sasukes Pflichtgefühl. "Aber du musst!" Skeptisch hob Sasuke eine Augenbraue, was soviel bedeutet wie ein verständnisloses: "Wie bitte?" "Du bist mein Freund, und Freunde helfen sich nunmal gegenseitig – Ich bin doch auch immer für dich da. Außerdem hast du versprochen mir in der Schule zu helfen, und das musst du auch einhalten." "Da gibt es nicht mal einen Zusammenhang, Idiot.", klärte Sasuke ihn auf. "Doch den gibt es!" Sasuke sah seinen Freund nur an, als hätte dieser nun gänzlich den Verstand verloren. "Also, mein Onkel hat dich doch gebeten, mir in der Schule mit allem zuhelfen, womit ich Probleme habe. Und jetzt habe ich Probleme, weil ich mich nicht konzentrieren kann. Deswegen musst du mir helfen, sie zu finden.", erklärte Naruto. "Und du denkst, dann kannst du dich wieder konzentrieren?" "Genau", bestätigte Naruto. Sasuke schüttelte den Kopf. "Vergiss es – du wirst dich trotzdem nicht konzentrieren." "Dann hat das Lernen aber keinen Sinn, und wir könnten es auch sein lassen." "Ganz recht.", stimmte Sasuke zu. "Wenn wir aber nichts anderes machen, hast du auch keinen Grund mehr hier zu sein.", fügte Naruto an und Sasuke verengte die Augen zu schlitzen. "Willst du mich nun rausschmeißen?", fragte er kühl. "Wenn du nicht mein Freund sein willst: Dann ja.", gab Naruto grinsend zu. Natürlich würde er Sasuke nie rausschmeißen, dazu hatte er ihn viel zu gerne in seiner Nähe. Außerdem wusste er, was für Probleme Sasuke hatte, und dass er hier seinen einzigen Unterschlupf hatte – zumindest wusste Naruto von keinem anderen. Und dem tödlichen Blick des Uchihas zu folgen, dieser auch nicht. "Als dein Freund muss ich dir natürlich helfen", gab Sasuke sich zähneknirschend geschlagen. Narutos Mund verzog sich zu einem gewinnenden Grinsen. "Jap. Und du musst mal mit in die Stadt kommen." Sasuke grummelte etwas unverständliches, und Naruto meinte verstanden zu haben, dass er ihm den Hals umdrehen wolle. Schlussendlich stimmte Sasuke jedoch, wenn auch nicht begeistert, zu. Naruto beschloss, dass er morgen mitkommen solle, wenn sie alle ins Macbeth gingen. Naruto schlug ihm vor, dass er schon nach der Schule mitkommen und sich bei ihm fertig machen solle, und Sasuke nahm an. Naruto grinste über das ganze Gesicht. "Und nun zum wirklich wichtigen.", verkündete er. Sasuke hoffte zwar sehr, dass sein Freund Chemie meinte, bezweifelte es jedoch stark. Und seine Vermutungen wurden bestätigt. "Am besten solltest du erstmal Sakura zu einem Geständnis bewegen.", riet Naruto seinem Freund. Sasuke zog eine Augenbraue hoch. "Zu mehr als sie mir eh schon macht?", fragte er mit einem fiesen Grinsen. "Sakura ist es sicher nicht." "Aber sie weiß bestimmt, wer es ist.", erklärte Naruto. "Dann frag sie selbst.", schlug Sasuke vor. Er verstand den ganzen Circus nicht. Sakura redete durch aus auch mit Naruto, mehr, als mit Sasuke, was jedoch daran lag, dass Sasuke nicht mit ihr reden wollte. "Hab ich schon, aber sie behauptet, sie wisse es nicht. Bestimmt will sie nur eine Freundin schützen oder so – aber dir verrät sie es sicher.", beharrte Naruto. "Also schön, ich rede mit ihr – aber, wenn sie es nicht weiß, vergessen wir die Sache einfach, ok?" Naruto legte den Kopf leicht schief und sah Sasuke verständnislos über seine Bücher hinweg an. Normalerweise sah er so aus, wenn er in Chemie wieder etwas nicht nachvollziehen konnte. Langsam schüttelte der Blonde den Kopf. "Nein, dann suchen wir weiter." "Was willst du machen? Jedes einzelne Mädchen der Schule fragen – vielleicht geht sie gar nicht auf unsere Schule, fragen wir dann jede in der Stadt? Und wenn das nichts bringt vergleichen wir die Schrift?", blaffte Sasuke. "Das ist eine gute Idee – kann ja nicht so schwer sein, ein paar Schriftproben zu bekommen.", Naruto lächelte zufrieden und betrachte die Blätter vor ihm, während Sasuke versuchte den Impuls zu unterdrücken, ihm den Hals umzudrehen – wie konnte man nur so hartnäckig sein? "Ich muss X also enfach hier einsetzen?", fragte Naruto plötzlich. Sasuke sah ihn einen Moment überrascht an. "Ehm, ja.", bestätigte er. Naruto hatte also doch etwas aufgepasst. "Und du bist dir sicher, dass der Uchiha mitkommt?", fragte Kiba, und sah nicht sonderlich begeistert aus. "Er hats mir versprochen", erwiderte Naruto nur, und schielte hinüber zu Kibas Heft. "Was sagt Olivia da?", fragte er, da er es nicht recht aus diesem Winkel lesen konnte. "Hast du noch immer kein Buch? Ich dachte du wolltest die Gesamtausgabe von deinem Onkel leihen", gab Kiba genervt von sich, schob Naruto das Reclam Heft jedoch rüber, so dass dieser besser lesen konnte. "Wollt ich auch." "Aber?" "Er hat sie verliehen.", erklärte Naruto. "An irgendeinen Schüler, und keine Ahnung, wann er sie wieder bekommt", erklärte Naruto. "Kauf dir endlich dein eigenes – wie willst du sonst die Prüfung bestehen?", meinte Kiba. Und Naruto grinste nur. "Wir haben den Fim zu hause." Kiba schaute seinen Sitznachbarn einen Moment an, dann lachte er: "Kann ich mir den mal leihen?" Naruto zuckte mit den Schultern: "Klar." Eine Zeitlang widmeten sie sich wieder ihren Aufgaben, bis Naruto langweilig wurde, und er sich lieber wieder mit der Wochenendeplanung beschäftigte. "Hast du schon 'nen Plan, wann ihr ins Macbeth kommt?", fragte er Kiba. Dieser schaute auf und überlegte kurz. "Ich denke so gegen elf. Aber bist doch beim Vorsaufen dabei, oder?", erkundigte er sich. "Sasuke kannst du mit bringen", fügte er an, jedoch nur aus Höflichkeit. Naruto schüttelte den Kopf "Ich denke nicht, dass das was für Sasuke wäre – vieleicht beim nächsten mal", grinste er. "Vorausgesetzt er kommt öfter mit – ich denke nicht, dass das Macbeth so ganz seins ist. Zu viele Menschen", gab Kiba zu bedenken. Naruto stimmte in sein Lachen ein. "Da könntest du recht haben." "Hey, Hinata, hast du nicht auch Lust zu kommen?", fragte Kiba sie, welchem aufgefallen war, wie sie immer wieder zu ihnen herüber sah. „Uhm...“ Vor Schock war Hinata ganz erstarrt und schaute die Jungs mit hochrotem Kopf an. „I-ich weiß nicht... ich geh nicht so oft aus“, gab sie zu und schaute schüchtern zur Seite. „Dann gehst du heute eben mal aus“, tat Kiba ihren Einwand ab. „Oder, liegt es daran, dass du gar nichts mit uns machen willst?“ „Nein!“, versicherte Hinata schnell, wobei ihr Blick von Kiba zu Naruto glitt, welcher sie mit seinen strahlend blauen Augen musterte. „Es ist nur...“, begann sie. „Dann komm schon mit, das wird bestimmt super!“, mischte sich Naruto grinsend ein bevor Hinata eine Entschuldigung vorbringen konnte. „Genau. Also keine Widerrede!“, bestimmte Kiba und Hinata blieb nichts anderes übrig, als sich dem Willen der beiden zu beugen. „Ok., brachte sie zusammen mit einem leichten Lächeln heraus. Es wäre das erste mal, dass sie mit Naruto etwas in ihrer Freizeit unternehmen würde. Der Gedanke daran mit ihm in einen Club zu gehen, vielleicht sogar mit ihm zu Tanzen ließ ihr Herz leicht flattern vor Aufregung. „Als Hausaufgabe formuliert ihr bitte die Analyse eurer Szene aus.“ „Aber das ist voll viel!“, beschwerte sich Naruto sofort lautstark. Durch die ganze Klasse ging ein genervtes Stöhnen. Keiner freute sich über Hausaufgaben, aber Narutos Beschwerden störten sie weitaus mehr, es war immer das selbe. „Naruto“, begann Kakashi mit seiner ruhigen, leicht gelangweilten Art, „ich habe keine Lust mit dir darüber zu diskutieren. Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende.“ Er schlug sein Buch auf, und verschwand dahinter. Alle begannen ihre Sachen einzupacken. Kiba kritzelte eilig etwas auf einen Zettel und Naruto starrte Kakashi wütend an. Schließlich sprang er auf und schrie: „Hey!“ Mit seinem Zeigefinger deutete er auf Kakashi. „Ignoriere mich nicht so einfach! Ich bin Schulsprecher, und irgendwann werde ich Premierminister sein – du kannst mich nicht einfach ignorieren!“ „Du bist doch nur Stellvertretender Schulsprecher“, warf Shino ein, und ein paar der anderen lachten. „Aber ich erledige die ganze Arbeit!“, betonte Naruto, und regte sich künstlich auf. „Reg dich ab Naruto.“, rieten sie ihm. „Wir wissen, dass du gute Arbeit leistest, aber jetzt ist die Schule aus.“ Kiba legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Sie haben recht. Jetzt pack endlich deine Sachen zusammen, damit wir nach Hause können“, meinte er, während er sich an Naruto vorbei zu Hinata beugte und ihr den Zettel, mit dem Kommentar: „Damit du weißt, wo du hin musst“, gab. Sie waren zwar mal mit Shino in einer gemeinsamen Lerngruppe gewesen, doch Kiba wollte sichergehen, dass Hinata am Abend auch den Weg fand. Vielleicht sollte er Neji bitten, seine Cousine mitzunehmen. Hinata nahm den Zettel, mit einem verlegenen „Danke“, entgegen. Naruto setzte sich hin, packte seine Stifte und seinen Block zusammen, schob sie in seine Tasche und schenkte Hinata ein Lächeln. „Ich freu mich darauf, dich heute Abend zu sehen“, meinte er zu ihr, und fragte dann an Kiba gewandt: „Wollen wir los?“ „Klar.“, antwortete dieser, und erhob sich zusammen mit Naruto. „Bis später, Hinata!“ Er konnte sein Grinsen nicht mehr unterdrücken. Als sie den Klassenraum verlassen hatten, meinte er: „Ich kann nicht glauben, dass sie heute kommt.“ Nervös zupfte Naruto an seinen Haaren, nur um im nächsten Moment alles zu verwuscheln und von vorne anzufangen. Vielleicht würde Sakura heute Abend seine Traumfrau mitbringen. Vielleicht würde er heute Abend schon der wunderbaren Verfasserin des Briefes begegnen. Und er wollte, dass das perfekt wurde. Es wäre ihr erstes Treffen als – doch Naruto war sich ziemlich sicher, dass sie ein Paar würden. Sie liebte ihn, und er hatte sich in ihren Brief verliebt – nichts stand ihnen im Wege. Als Sasuke ihm (nachdem Naruto ihn gut zwei Stunden genervt hatte) von seinem Gespräch mit Sakura berichtet hatte, war Naruto ihm um den Hals gefallen, so wunderbar waren die Nachrichten. Zwar konnte Sakura ihnen nicht sagen, wer es war. Doch sie schien eine Idee zu haben. Sakura hatte sich dazu bereiterklärt mit dem Mädchen zu sprechen, und sie heute mitzubringen. Sasuke hatte Naruto geraten, sich nicht zu viele Hoffnungen zu machen, aber davon wollte der blonde Querkopf nichts wissen. Er war sich sicher: Wenn Sakura das Mädchen fand, würde sie heute Abend dabei sein. Schade war nur, dass Naruto warten musste, bis sie im Club waren. Er hatte zwar versucht, Sasuke für das Vortrinken bei Kiba zu begeistern, jedoch vergebens. Weder interessierte sich Sasuke für die anderen, noch trank er etwas, zumindest meistens. Sein Vater hielt nicht viel von Alkohol, und Fukaku Uchihas Wort war Gesetz – buchstäblich, denn er war der Chef der hiesigen Polizei. Naruto gab den Versuch seine Haare zu bändigen auf, sie wollten einfach nicht so wie er. Und er fand, dass er trotzdem gut aussah. Mit einem kleinen Zwischenstopp am Kühlschrank, bei dem er sich ein Nerven beruhigendes Bier holte, kehrte er zu seinem Zimmer zurück. Schon vor der Tür konnte er Sasukes aufgeregte Stimme hören: „Ich versichere dir, darüber musst du dir keine Sorgen machen. Ich habe meine Ziele im Auge... Ein Freund hat mich drum gebeten... Ja, es war Naruto, ich weiß, was du gleich sagen wirst, aber du irrst dich. Immerhin ist er mein Stellvertreter, es ist gut, wenn wir auch in unserer Freizeit etwas unternehmen... Um die Nachhilfe wurde ich von meinem Lehrer gebeten... Itachi is-! …“ In Sasukes Stimme klang eine Kälte mit, die Narutos Haare zu Berge stehen ließ. Sie schnitt mit soviel Wut und Verzweiflung durch die Tür, dass es schwer war sich vorzustellen, dass Sasuke mit seinem Vater sprach. Doch Naruto kannte diese Tonlage nur zu gut, und wusste genau, was sein Freund gerade durchmachte. Er machte vor der Tür kehrt und ging noch einmal zum Kühlschrank. Heute würden die Regeln wohl etwas gelockert werden. Er ließ sich Zeit, doch als er zurück kam, war Sasuke noch immer am Telefonieren. Er stand da, sein Hemd nur halb angezogen, die Muskeln verkrampft, seine freie Hand zur Faust geballt. Er achtete nicht auf Naruto, starrte nur in die Ecke, mit einem Blick, als hätte sie ihm soeben seine Lieblings Süßigkeiten vor der Nase weggeschnappt. Seine Kiefer waren angespannt, die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen gepresst. Offenbar durfte er sich gerade einen Vortrag über angemessenes Verhalten anhören. Bestimmt hielt sein Vater ihm wieder seinen perfekten Bruder vor. Naruto war Sasukes Familie nur einmal begegnet, doch hatte gereicht um die Fronten zu klären. Er hielt sie für versnobt und überheblich und fand, dass sie absolute Spießer waren. Sasukes Vater wiederum hielt Naruto für einen vorlauten Tunichtgut, der das Ansehen seines Sohnes und seiner Familie gefährdete. Sie waren sich nur in einem einig, nämlich darin, dass sie sich hassten. „Weil ich es ihm versprochen habe“, Sasuke versuchte seinen Zorn im Zaum zu behalten und nicht zu respektlos zu klingen. „Morgen Abend bin ich zurück, auf Wiederhören, Vater.“ Er legte auf und ließ sich aufs Bett sinken. Leise ging Naruto zu ihm und hielt ihm wortlos das Bier hin. Eine Weile funkelte Sasuke die Flasche wütend an, dann legte er sein Handy weg und nahm das Bier entgegen. Einen Moment zögerte er noch, ehe er die halbe Flasche auf mal hinunter kippte. Naruto setzte sich neben ihn, nippte an seinem Bier und für eine Weile schwiegen sie. Der Streit musste erst einmal sacken, das war sogar dem aufgedrehten Tunichtgut klar. Aus den Augenwinkeln behielt er Sasuke im Blick, wartete auf Anzeichen dafür, dass der andere ihn nicht mehr umbringen würde, wenn er etwas sagte. Mit der Zeit, und ein paar weiteren Schlucken Bier, löste sich schließlich Sasukes Verkrampfung. Seine Muskeln entspannten sich, sein Blick verlor an Härte – zumindest ein wenig. Auch sein Griff um die Flasche lockerte sich, so dass Naruto sich keine Sorgen mehr machen musste, dass diese zerbrach. „Sorry, dass du wegen mir Probleme hast.“ Sasuke schüttelte den Kopf. „Mit dir hat das nichts zu tun.“ „Ok...“ Naruto nahm einen weiteren Schluck, ehe es aus ihm herausbrach: „Dein Vater hat sie einfach nicht mehr alle! Sich so aufzuregen, nur weil du mal ausgehst! Echt ey.“ „Er macht sich nur Sorgen, weil es so kurz vor den Prüfungen ist. Er will nicht, dass ich die Schule vernachlässige.“ Naruto sah Sasuke an. „Ich sag doch: Der spinnt total!“ „Hm.“ Ein leichtes Lächeln zuckte über Sasukes Mundwinkel. „Egal – heute Abend feire ich, und zwar so wie ich es will, und nicht wie er es erwartet.“ Er hielt Naruto seine Flasche hin, dieser stieß mit einem breiten Grinsen darauf an. „Dann auf eine tolle Nacht!“ Sasuke setzte ab und musterte Naruto mit kritischem Blick: „Willst du wirklich so losgehen?“ „Immer noch besser als halb nackt“, konterte Naruto. Sasuke grinste süffisant. „Macht dich der Anblick etwa nervös?“ „Nein! Aber Sakura und Ino mit Sicherheit.“ „Hey! Hier drüben!“, Lee hatte sich auf die Fußspitzen gestellt, und winkte Naruto und Sasuke wie verrückt zu. Nun entdeckten auch Sakura und Ino ihr begehrtes Ziel, obwohl er sich sein Hemd zugeknöpft und eine Lederjacke übergezogen hatte, flippten die beiden aus: „Sasukeee!“, schrien sie und kamen aufgeregt auf sie zu gelaufen. Jede hing sich an einen seiner Arme. „Sasuke, es ist toll, dass du da bist.... Sasuke, tanzt du nachher mit mir?... Wieso warst du nicht auch beim Vortrinken? Du hast wirklich was verpasst!... Sasuke, trainierst du etwa?“ Sofort nahmen sie den Uchiha vollkommen in Beschlag. Der Alkohol tat sein übriges, dass Sasuke sich für den Rest des Abends wohl nicht mehr loseisen können würde. Mit einem leicht überforderten Gesichtsausdruck schaute er zwischen den beiden Mädchen hin und her, und schien keine Idee zu haben, wie er diese wieder loswurde. Normalerweise wäre Naruto Eifersüchtig auf die ganze Aufmerksamkeit gewesen, doch das brauchte er jetzt nicht mehr. Mit einem breiten Grinsen begrüßte er den Rest der Gruppe. Da war Kiba, welcher im etwas in Ohr lallte, doch Naruto verstand den Zusammenhang nicht ganz. Irgendwas mit Lee, Sai und einer Pflanze. Ersterer stand neben Kiba, und versuchte Naruto gestikulierend die selbe Geschichte zu erzählen, bis Tenten sich von Neji löste und ihn mit einem leichten Klaps auf den Hinterkopf zur Ordnung rief. Sie konnte es nicht leiden, wenn Lee abdrehte – und wer konnte es ihr verübeln. Beleidigt wandte sich Lee an Neji, er solle seine Freundin im Zaum halten. Naruto fing den belustigten Blick von Sai auf, der, freundlich lächelnd, etwas hinter den anderen stand. Neben ihm besah sich Hinata skeptisch die Szene, sie schien nicht ganz zu wissen, wie sie mit so vielen Leuten umgehen sollte. Als sie Narutos Blick begegnete wurde sie rot und lächelte verlegen. „Hi, Naruto...“, murmelte sie. „Hey!“ Ohne weiter darüber nachzudenken umarmte er sie. Sie tat ihm leid. Zwar kannte sie alle, doch war es offensichtlich, wie schwer es ihr fiel ein Gespräch zu beginnen. Also dachte sich Naruto, konnte er auch einfach den Anfang machen. „Wie war es bei Kiba?“, fragte er und sah sich um. Es warteten noch viele andere um sie herum, er fragte sich, ob seine heimlicher Verehrerin auch darunter war. Vielleicht eines der Mädchen, dass in der Nähe von Sakura, Ino und Sasuke stand? „L-Lustig“, antwortete sie, und musste tatsächlich leicht lachen. „Lee und Sai sind in diesen großen Baum gefallen.“ „Die Yucca-Palme?“, erkundigte sich Naruto. Hinata nickte. „Kiba ist total ausgerastet – ehe er sich vor lachen nicht mehr auf den Beinen halten konnte.“ Naruto lachte, das konnte er sich gut vorstellen. Er deutete auf Lee und Sai. „Ihr seid so doof, ey!“, rief er. Lee plusterte sich vor ihm auf, doch bevor er etwas sagen konnte, fragte Kiba: „Wollen wir endlich rein?“ Und deutete auf den Eingang des Macbeth. Zustimmendes Gemurmel, und dann machten sich alle auf den Weg in den Club. Naruto blieb stehen und sah sich um. Es standen noch viele Leute um sie herum, doch Niemand schien auf sie zu achten. Es war Niemand zu ihrer Gruppe hinzugekommen. Sie war also wirklich nicht da. „Was ist los?“, fragte Hinata, der Narutos Verhalten aufgefallen ist. „Nichts“, antwortete er, schenkte ihr ein Lächeln und folgte den anderen. Kiba zog Naruto, welcher kurz davor war Lee auf die Tanzfläche zu folgen, weiter durch die Menge und hinauf durch die gewundene Treppe. „Jetzt, trinkst du erst mal was mit uns!“ Kurz hielten sie an der Bar, um sich etwas zu bestellen, dann drängten sie sich zu einer abgelegenen Loge, in der durch mitternachtsblaue Samt- und Organzavorhänge die Illusion von Privatsphäre geschaffen wurde. Unter ihnen erstreckte sich der weite Theatersaal, auf dessen Parkett sich die wogende Menge zum Takt der Musik bewegte, wie ein buntes Lichtermeer. Dicke Nebelschwaden stiegen über ihnen hinauf zur dunklen Decke, in der kleine Lichter blinkten, wie tausend Sterne. Wie Efeu zogen sich die Verzierungen über die, von Säulen umsäumten Ränge, durchwachsenen Wände, beginnend bei der hell erleuchteten Bühne. Auf welcher sich, um das DJ-Pult, das Bühnenbild eines Zauberwaldes erstreckte, wie in Shakespeares Sommernachtstraum. Das letzte Stück, das in diesem Theater aufgeführt worden ist, bevor es in eine Disco umgebaut wurde. Die Flaschen klirrten, als sie anstießen. Sie redeten, sie lachten und sie tranken, Runde um Runde. Ein zwei Mal fragte Naruto, wie es mit Tanzen aussehe, doch die anderen war noch nicht in der Stimmung dafür. Obwohl er vermutete, das Ino und Sakura schon ganz gerne würden, jedoch konnte sich Sasuke bisher nicht besonders mit der Idee anfreunden. Und so konzentrierten sich die Mädchen darauf ihn zu becircen und mit reichlich Alkohol zu versorgen. Naruto störte es etwas, dass Sakura so fixiert auf Sasuke war. Gerne hätte er sie nach der Unbekannten gefragt, ob sie wirklich wisse, wer sie war, und wann er sie treffen konnte. Im Moment jedoch war es hoffnungslos, Sakura achtete nur auf Sasuke. Doch Naruto würde nicht so leicht aufgeben, der Abend war noch jung, und er hatte ein Auge auf sie. Bei der kleinsten Chance, würde er sie ohne zu zögern ansprechen. Bis dahin unterhielt er sich mit den anderen, vor allem mit Kiba und Hinata, zwischen denen er saß. Aber auch mit Tenten und Neji, die sich vor allem fragten, was das mit Lee und Sai war – gut das war vor allem Tentens Frage. Die Jungs konnten und wollten daran nichts interessantes finden: Zwei Kumpel eben, die alleine tanzen gegangen waren, na und? Damit war das Thema schneller abgetan, als es aufgekommen war, stattdessen wurden die neusten Geschichten aus der Schule und Umgebung ausgepackt. Lehrer, Mitschüler, Promis – niemand war sicher. Eine Zeitlang diskutierten sie sogar über Politik, und auch die Brüste der Lady in schwarz waren kurzzeitig Thema. Kiba und Neji fanden sie perfekt, Naruto waren sie eigentlich zu groß, doch das würde er niemals zugeben. Als Tenten jedoch von der Toilette zurückkehrte, wechselten die Jungs schnell das Thema zu Sport. Hinata saß die meiste Zeit schweigend daneben, nippte an ihrem Drink und lauschte aufmerksam, während die Themen weiter, über diverse TV-Serien bis hin zu Gesprächen über Essen, und der Auswahl der nächsten Getränke, mutierten. Als diese jedoch kamen, herrschte fürs erste Schweigen. Sie tranken, und dachten über ein neues Thema nach oder wägte ab tanzen zu gehen. Naruto bekam das Gefühl, dass die Stimmung sank, und beschloss etwas dagegen zu unternehmen. „Hey, kennt ihr den Unterschied, zwischen 'nem Kerl, der aus'm zehnten und 'nem Kerl der aus'm ersten Stock fällt?“, fragte er deswegen lallend in die Runde. Sah in die entnervten Gesichter seiner Freunde, und interpretierte fälschlicherweise rege Neugierde hinein. Die meisten wussten schon, was kam, und es war nicht wirklich lustig. Sie hofften, wenn keiner Fragen würde, würde Naruto den Witz vergessen. Jedoch hatten sie die Rechnung ohne Hinata gemacht, welche Narutos Witze noch nicht kannte, und deswegen neugierig nachfragte: „Nein, welcher?“ Naruto begann breit zu grinsen, ehe er, mit passender Handbewegung, erklärte: „Der eine macht:whaaaaaaahhhh dusch. Und der andere: dusch wuah!“ Mit strahlenden Augen schaute Naruto seine Freunde an, und wartete darauf, dass sie in schallendes Gelächter ausbrachen. Dieses blieb jedoch aus, nur Hinata kicherte zunächst verhalten, ehe ihr auffiel, das kein anderer lachte, außer Sasuke, der sich, entgegen seines sonstigen Naturells, nicht mehr halten konnte vor Lachen. Vor ihm stand ein halb leeres Cocktailglas, so wie einige Shots, den Zitronenresten nach zu urteilen: Tequila. Allmählich stimmten auch Sakura und Ino in Sasukes Gegiggel mit ein. Kiba betrachtete die Szene mit hochgehoben Augenbrauen. „Normalerweise trinkt unser Musterschüler doch nichts, oder?“, meinte er zu Naruto. Dieser nickte bestätigend und fügte erklärend hinzu: „Er hat mal wieder Stress zu Hause.“ „Echt?“ Das überraschte Kiba, er hatte immer angenommen, bei den Uchihas sei alles perfekt. Doch offenbar irrte er sich da gewaltig, denn so ernst wie jetzt, hatte er Naruto selten gesehen. „Ja. Besonders mit dem Vater... Er macht Sasuke ständig Vorschriften, verbietet ihm jeglichen Spaß und trifft alle Entscheidungen für ihn – ich glaube ihm ist ziemlich egal, was Sasuke eigentlich will“, erzählte Naruto, leicht bedrückt. „Krass... Ich dachte immer Sasuke will zur Polizei, sowie sein Vater“, warf Kiba nachdenklich ein. „Ne, sein Vater verlangt das von ihm.“ „Und was will Sasuke?“, erkundigte sich Kiba. „Keine Ahnung“, gab Naruto zu. „Aber auf jeden Fall nicht das. Hey, Sakura!“, er wandte sich von Kiba ab, da er endlich die Chance sah, auf die er den ganzen Abend schon gewartet hatte: Zum ersten mal lag Sakuras Aufmerksamkeit nicht bei Sasuke, sondern bei der Tanzfläche, welche man durch die leicht geöffneten Vorhänge sehen konnte. Was Naruto nicht wusste: Schon eine Weile versuchten Ino und Sakura Sasuke dazu zu bewegen, mit ihnen tanzen zu gehen. Sie hatten es mit offensiven Betteln und Flirten versucht, doch der Uchiha schien noch immer nicht ganz überzeugt. Sakura schaute also nur in der Hoffnung zur Tanzfläche, dass ihr eine Erleuchtung kam. Verwirrt wandte sie sich nun also zu Naruto, als sie ihren Namen hörte. „Hm?“ Der blonde beugte sich über den Tisch, damit Sakura ihn besser hören konnte. „Ich wollte dich noch wegen der Rose fragen“, erklärte er. „Rose?“ Sakura sah ihn verständnislos an. „Nun komm schon, Sasuke!“, hörten sie Ino lallen, „Nur ein Tanz! Büteee...“ Sakura warf ihr einen wütenden Blick zu, und Naruto hatte schon Angst, sie würde sich wieder Sasuke zuwenden, doch dann sah sie zu ihm. Eine ihrer feinen Augenbrauen fragend nach oben gezogen. „Ja, die anonyme Rose mit dem Brief. Du weißt doch sicher, von wem die war“, fuhr Naruto erwartungsvoll fort, doch Sakura schien noch immer nicht recht zu wissen, wovon er da sprach. „Also, ich weiß n-“ Neben ihr jubelte Ino plötzlich lautstark, so das Naruto Sakura nicht mehr verstehen konnte. Die Blondine hatte sich erhoben, leicht schwankend stand sie da, und zog den torkelnden Sasuke zunähst auf die Füße und dann Richtung Treppe. „He!“, rief Sakura, sprang auf und folgte den beiden stolpernd. Sie klammerte sich an Sasukes freien Arm, und die drei zogen schlingernd von dannen. „Hast du auch Lust zu tanzen, Hinata?“, fragte Kiba. Sie zuckte kurz zusammen, als sie so unerwartet angesprochen wurde. Nach einem kurzen Blick zu Naruto, der vollkommen perplex Sakura und den anderen nachsah, nickte sie. „Wieso eigentlich nicht?“, dachte sie für sich, und folgte Neji und Tenten aus der Sitzecke heraus. Bevor er es richtig realisierte war Naruto auf einmal alleine. Fast riss er den Tisch um, als er den anderen hinterher hechtete. „Ihr könnt doch nicht einfach ohne mich tanzen gehen!“, beschwerte er sich, als er sie eingeholt hatten. „Du hast ja nicht reagiert – warst wohl zu beschäftigt damit, Sakura nach zu starren“, zog Kiba ihn auf. „Das stimmt gar nicht! Ich wollte nur was von ihr wissen“, stellte Naruto klar. „Über die Rose?“, warf Hinata ein, welche das Gespräch mitgehört hatte. „Ach, die Geschichte“, meinte Kiba wissen. „Sagtest du nicht, sie sei von Sakura und ihr wärt damit so gut wie zusammen? Ich glaube, das hat sie noch nicht so ganz verstanden.“ Naruto seufzte. „Nein, sie hat mir deutlich gesagt, dass die Rose nicht von ihr ist. Egal.“ „Und von wem ist sie dann?“ Naruto zuckte unwissend mit den Achseln. „Genau das wollte ich wissen – Sasuke meinte, sie hätte eine Idee.“ „Ich weiß ja nicht,... vorhin sah sie jedenfalls nicht so aus. Vielleicht hat sie ihn auch einfach angelogen, normalerweise spricht er ja nicht viel mit ihr“, gab Kiba zu bedenken. „Alles in Ordnung, Hinata? Du siehst so blass aus.“ „W-was? Uhm, ja alles bestens“, antwortete sie, und brachte ein Lächeln zustande. „Denkt ihr, wir finden Lee und Sai wieder?“ „Wer weiß“, entgegnete Naruto, nun fast brüllend, da sie auf der untersten Etage angekommen waren, wo die Musik am lautesten war. Für Gespräche war hier kein Platz mehr, selbst zum Denken war es zu laut. Langsam schoben sie sich durch die Menge, welche sich gerade zum rhythmischen Beat von „Ai se eu te pego“ bewegte, welches besser bekannt war, unter dem deutlich simpleren Titel „Nossa“. Sobald sie sich etwas Platz erkämpft hatten, stimmten auch Naruto und Kiba in den Gesang ein. Sie ermunterten Hinata ebenfalls mit zu singen, und zumindest beim Refrain machte sie es auch. Naruto fand, dass das ein enormer Schritt für sie war. Er hätte gerne gewusst, wie sie sang, doch es war zu laut, um eine bestimmte Stimme unter den hundert anderen zu herauszuhören. Auf Nossa folgte „Danza Kuduro“, bei dem Naruto jedoch „Am Sack von Udo“ brüllte. Irgendwann bei Rihanna und Gotye, taute auch Hinata auf, und Naruto musste zugeben, dass er nicht gedacht hätte, dass sie so gut tanzen konnte. Aus ihren zunächst zurückhaltenden, kaum ausgeführten Bewegungen waren nun mutige Tanzschritte geworden. Hier und da war sie nicht ganz im Takt, doch meistens, fand Naruto, dass ihre Bewegungen perfekt zur Musik passten. Ihre langen schwarzen Haare umspielten dabei ihren Körper, und fingen die bunten Lichter ein, dass es fast etwas hypnotisierendes hatte. Mit der Zeit bekam Naruto kaum noch mit, welche Lieder gespielt wurden. Auch nicht, wie mal Sai und Lee, mal Neji und Tenten, für einen Song vorbeikamen, und dann wieder in der Menge verschwanden. Die Zeit rann dahin. Naruto hatte keine Ahnung, wie spät – oder früh – es war, als plötzlich jemand den Arm und seine Schultern legte, auf und ab sprang und dabei laut und unverständlich grölte. Da gerade Olly Murs lief, vermutete Naruto, dass es „My heart skips, skips a beat...“ war. Zu Narutos großer Verwunderung war dieser jemand niemand geringeres, als Sasuke Uchiha. Ein zugegebenermaßen sehr betrunkener Sasuke Uchiha. Alleine konnte er sich kaum noch auf den Beinen halten, weshalb er an seinem besten Freund zerrte, um nicht zu fallen. Seine Haare waren klitschnass – Naruto wusste nicht, ob von Schweiß oder etwas anderem, jedenfalls klebten sie ihm in der Stirn. Seine Augen konnte er kaum noch richtig offen halten, und wenn er versuchte sich auf etwas, oder jemanden zu fokussieren, hatte dies wenig Erfolg. Naruto versuchte seinen Freund bestmöglich zu stützen. „Wo bist du gewesen?“, brüllte er ihm liebevoll ins Ohr. Sasuke hob den Blick, es dauerte eine Weile, bis er verstand, was Naruto wissen wollte, dann begann er zu erzählen. Es war mehr ein lallen, und er schaffte es kaum einen Buchstaben vernünftig zu artikulieren, aber er sagte in etwa folgendes: „War mit Sakura und Ino tanzen, bis ich Durst bekommen habe. An der Bar war 'nen Haufen Mädchen, die unbedingt was mit mir trinken wollten. Ich hatte nicht wirklich eine andere Wahl.... cause everytime we come this close...!“ „Ok.“ Naruto hatte nur die Hälfte richtig verstehen können, aber er kapierte, dass Sasuke wohl mehr als nur ein paar Runden mit getrunken hatte. Der Uchiha löste sich von ihm, torkelte einen Schritt nach vorne, und landete in den Armen von Kiba und Hinata, welche ihn mehr schlecht als recht festhielten, damit er nicht Bekanntschaft mit dem Boden machte. Naruto griff sich Sasukes Hand und zog ihn hoch. Sasuke interessierte das nicht weiter, er fuhr munter fort zu singen, als wäre nichts gewesen: „So come on spin me around...“ Er prallte leicht gegen Naruto, welcher sich gerade noch auf den Füßen halten konnte. Er war froh, dass er in den letzten Stunden nichts mehr getrunken hatte, und durch das Tanzen wieder relativ nüchtern geworden war. „Ich denke, ich bring ihn besser ins Bett“, erklärte er, während er sich einen von Sasukes Armen umlegte, um ihn besser stützen zu können. Kiba nickte verständnisvoll. „Schaffst du das alleine?“, erkundigte er sich. Er mochte Sasuke zwar nicht, aber dafür war Naruto einer seiner engsten Freunde. „Ich komm schon zurecht, ist ja nicht weit“, erwiderte Naruto. „Ich hoffe nur, dass uns niemand so sieht.“ Mittlerweile war Sasukes Kopf auf seine Schulter gesunken, die Augen halb geschlossen kuschelte sich der Uchiha an ihn. Dafür hatte Naruto definitiv etwas gut bei ihm. Er mochte Sasuke ja, aber peinlich war das schon etwas. Kiba lachte. „Ich drück euch süßen die Daumen“, brüllte er. „Haha, danke... Also, dann bis Montag“, verabschiedete sich Naruto von ihm und fügte an Hinata hinzu: „Echt cool, dass du heute dabei warst. Hoffe du kommst das nächste mal auch wieder mit. Bis dann!“ Sie wurde leicht rot und entgegnete etwas viel zu leise, so das Naruto sie nicht hören konnte. Er lächelte einfach, packte Sasuke fester und machte sich mit ihm auf den Weg. Das war schwerer als gedacht. Denn sobald Sasuke verstand, dass sie dabei waren zu gehen, wollte er unbedingt bleiben und weiter tanzen. Naruto musste ganz schön an ihm zerren, um ihm mit raus zu bekommen. Seine Jacke wollte Sasuke auch nicht anziehen, ihm sei warm genug. Naruto kam sich vor, wie ein Vater mit einem quengeligen Vierjährigen. Eines stand damit fest, er würde nie Kinder bekommen. Nach einer Ewigkeit, hatte Naruto Sasuke die Jacke jedoch angezogen, er musste nun nur noch aufpassen, dass er sie nicht wieder auszog oder sie beide vor ein fahrendes Auto zog. „Was habt ihr eigentlich getrunken?“, fragte Naruto nach einer Weile. Er hatte noch nie jemanden so blau erlebt, besonders nicht Sasuke. Leise nuschelte Sasuke seine Antwort gegen Narutos Schulter: „Keine Ahnung, es war grün und hat gebrannt...irgendwas mit...“ „Absinth?“, mutmaßte Naruto. „Ja, woher weißt du das?“, lallte Sasuke überrascht. „War nicht schwer...“, antwortete Naruto. „Du und Hinata, ihr seid heute richtig über euch hinausgewachsen... hätte nicht gedacht, dass ihr so auftaut.“ Sasuke versuchte mit den Schultern zu zucken, weshalb Naruto ihn fast fallen ließ. „Ich hatte nicht wirklich ne andere Wahl...“, grummelte er. „Sakura und Ino haben sich aber gefreut“, grinste Naruto. „Mag sein... Ihr habt ziemlich viel getanzt.“ „Wer?“, Naruto sah sich um, als sei noch jemand da. „Du und Hinata...“, antwortete Sasuke, und unterdrückte ein Gähnen. „Hmhm... stimmt. Sie tanzt richtig gut“, erzählte Naruto lächelnd. „hm... vielleicht. Aber ihre Brüste sind groß.... und sie ist ziemlich still“, lallte Sasuke, und bei ihm klang es nicht besonders positiv. „Aber sie ist nett“, hängte er an. Naruto nickte: „Ja, das ist sie.“ Den Rest des Weges schwiegen sie und schafften es ohne größere Komplikationen zur letzten großen Hürde: der Haustür. Naruto war ziemlich stolz auf sich, dass er den Balanceakt aus, Schlüssel ins Schloss fummeln, Sasuke festhalten und selbst nicht die Stufen vor dem Haus runter fallen, mit Bravour gestanden hat. Er schleppte Sasuke die Treppe hoch, verfrachtete ihn auf das Sofa und deckte ihn sogar noch zu. Er schlief direkt ein, genauso wie Naruto, nachdem er sich umgezogen hatte und in sein Bett gekrochen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)