In tender Embassy of Love to thee von Ryu_no_Sekai ================================================================================ Kapitel 3: Love is Blind ------------------------ Hey :D Na, wie geht‘s?‘ Es dauerte nicht lange, bis Naruto eine Antwort erhielt. Das Miniaturbild eines rosahaarigen Mädchens erschien unter seinem, zusammen mit den Worten: ,Hey, ganz o. k. Und euch?‘ Naruto antwortete schnell: ‚Sasuke hat nen üblen Kater.‘, und fügte hinzu: ‚Mir geht’s prima ^^‘ Sakura war schon am Tippen gewesen, und postete zeitgleich mit Naruto: ,Oh, vielleicht sollte ich ihm was dagegen vorbei bringen.' Naruto musste leicht lachen. Sakura machte sich immer so viele Sorgen. Er beschloss sie schnell zu beruhigen: ‚Keine Sorge. Ich hab ihm schon ‘ne Aspirin gegeben, bevor er nach Hause ist.‘ ‚Ach so...‘, antwortete sie. ‚Denkst du, er würde nächste Woche zu meiner Party kommen?‘ ‚Bestimmt‘, versicherte er ihr. Und so wie sich Sasuke gestern amüsiert hatte, war er sich da sicher. Sakura freute sich offensichtlich darüber, denn sie schickte ihm einen fröhlichen Smiley: :D Naruto fand, dass das genug Smalltalk gewesen war und er endlich über das sprechen konnte, was ihm auf dem Herzen lag, seit Sasuke gesagt hatte, Sakura wisse etwas. ‚Also nochmal wegen der Rose‘, begann er und bekam Sakuras Frage nicht mit, da er noch immer am Tippen war. ‚Welche Rose?‘ ‚Mit dem Liebesbrief, den ich bekommen habe.‘, schickte er ab. Bevor er wusste, wie er Sakuras Frage beantworten sollte, (immerhin waren die Rose und der Brief selbsterklärend) erschienen weitere Nachrichten von Sakura: ‚Du hast einen Liebesbrief bekommen?? Das wusste ich noch gar nicht.‘ Verwirrt sah Naruto auf die Posts. Er hatte Sakura doch selbst davon erzählt. Mehr oder weniger, wie er gestehen musste, denn offensichtlich hatte sie ihm nicht zugehört. ‚Von wem ist er?‘, fragte Sakura weiter. ‚Hinata? Bestimmt, oder?‘ Naruto war für einen Moment verwirrt. ‚Hinata?‘, fragte er nach. Konnte das sein? Er dachte an das süße, schüchterne Mädchen. Bis gestern hatte er sie nie richtig wahrgenommen. ‚ Etwa nicht? *verwirrt* ‘, unterbrach Sakura, nach eigener Aussage verwirrt, seine Gedanken. ‚ Ich weiß es nicht ... ‘, antwortete Naruto ehrlich. Überlegte, ob es je Anzeichen gegeben hatte, dass Hinata ihn mochte. Sie wurde immer rot und verlegen, wenn er mir ihr sprach. Aber das tat sie immer, auch bei anderen. Oder? ‚ Wie jetzt? *total verwirrt* ‘, hakte Sakura nach und Naruto erklärte: ‚ Er ist anonym ‘ Es dauerte einen Moment, bis Sakura etwas schrieb. Als sie fertig war, erschien ein Smiley mit Sternchen im Nachrichtenverlauf, der folgendermaßen aussah: *.* ‚ Oh, wie süß!‘, schrieb sie mit einem Herzchen garniert. ‚ Was steht denn drin? *vor Neugier stirbt* ‘ Naruto zögerte kurz. Sollte er ihr das Gedicht schreiben? Es wäre das Einfachste, denn wirklich zusammenfassen, konnte er es nicht. Aber es war schon etwas sehr Persönliches auf der anderen Seite: Kiba und Sasuke hatten es auch schon gelesen und Sakura würde es bestimmt nicht weiter erzählen. Er schrieb das Gedicht ab, fügte es bei Facebook ein und sendete es. Nervös wartete er auf Sakuras Antwort. Würde sie sich über ihn lustig machen? Die Information »Sakura schreibt etwas« erschien in dem Chatfenster und kurz darauf erschienen einige Herzen sowie der Smiley mit Sternchen. Darauf folgten einige Nachricht wie Pistolenschüsse: ‚Aww, das ist soooooo~ süß! ♥.♥ / Wie ein Shakespeare Sonett! *.*/ ich wusste gar nicht, dass wir einen Dichter unter uns haben :3/ wieso schreibt mir keiner sowas? *total neidisch*/ ich will auch so schöne Gedichte kriegen! *schmacht*‘ Zum Schluss folgten noch einige Herzchen. ‚Ich hab dir mal eins geschrieben‘, beschwerte er sich. Er fühlte sich zwar geschmeichelt, dass sie neidisch auf seine Verehrerin war. Trotzdem wollte er, dass auch seine Leistungen gewürdigt wurden. Egal, ob er ein Gefühl für Poesie besaß oder nicht. ‚Ach ja, stimmt. Sorry, das ist schon so lange her.‘ , entschuldigte Sakura sich mit einem verlegenen Smiley. ‚Kein Problem‘, versicherte er ihr. ‚Also Sasuke meinte, du wüsstest, von wem der sei.‘ ‚Echt?‘, fragte Sakura und war erneut ‚verwirrt‘. ‚Ja, ihr habt gestern darüber geredet.‘, rief er ihr in Erinnerung. ‚Ich war wohl doch ganz schön betrunken ...‘ ‚Ziemlich‘, merkte Naruto mit einem ‚xD‘ an. ‚Also, ich würd‘s mal mit Hinata versuchen. Die ist doch in deinem Englischkurs. Außerdem steht sie schon lange auf dich.‘, riet sie ihm mit einem hübschen Zwinkersmiley. ‚Wirklich?‘, hakte Naruto nach und fügte an: ‚Das wusste ich gar nicht.‘ Sakura schien darüber zu lachen. Zumindest schickte sie ihm ein: ‚LOL Ist doch offensichtlich.‘ Naruto dachte einige Zeit darüber nach. Dann war Hinatas Erröten tatsächlich ein Zeichen ihrer Zuneigung. Irgendwie fand Naruto das seltsam. Sie hätte es ihm doch sagen können. Immerhin biss er nicht und war auch sonst ziemlich umgänglich, wie er fand. Also gab es keinen Grund, schüchtern zu sein. Er wünschte sich, sie hätte es ihm früher gesagt, oder dass er es bemerkt hätte. Bestimmt haben sich alle über sie lustig gemacht, wie sie um einander herumscharwenzeln, nichts von ihren jeweiligen Gefühlen ahnend. ‚Dachte, deswegen hättest du sie mitgenommen. Ihr habt doch sogar zusammen getanzt‘, blinkte ihm vom Desktop entgegen. Genau, was Naruto sich gedacht hatte: Jeder hatte ihre Gefühle bemerkt, nur er nicht. Er würde sich gerne selbst in seinen Hintern treten, für seine Ignoranz. Wie viel Zeit hatten sie verloren? Aber damit war jetzt Schluss! Er würde Hinata sofort schreiben. ‚Hehe ... jetzt, wo du es sagst.‘, schrieb er verlegen und verabschiedete sich mit einem: ‚Danke Sakura!‘ Mit einigen Klicks öffnete er ein Chatfenster mit Hinata. Er setzte an zu schreiben. Aber was sollte er schreiben? Sollte er ihr direkt alles schreiben? Seine Gefühle durch den Brief, dass er froh ist, das Rätsel endlich gelöst zu haben, dass er sie kennen lernen wollte und keinen Tag mehr ohne sie sein wollte. Er starte auf den blinkenden Kursor. Vielleicht sollte er sie nicht so direkt überfallen. Er kratzte sich am Kinn, während er überlegte. Über dem Chat mit Sakura tauchte eine Eins auf. Er schaute nach, was sie geschrieben hatte. ‚Gerne! Vergiss nicht Sasuke am Freitag mitzubringen ‘, zusammen mit einem grinsenden Smiley und einem Herzen. Er schmunzelte. ‚Keine Sorge‘, versicherte er ihr, und wandte sich gedanklich wieder Hinata zu. Das Schloss klickte, als Sasuke den Schlüssel umdrehte und das Haus betrat. Noch leicht schwummrig auf den Beinen zog er sich die Schuhe aus und hängte den Schlüssel über den dafür vorgesehenen Haken an der Tür. Zu seiner Erleichterung stellte er fest, dass der Schlüssel seiner Eltern fehlte. Er würde also noch etwas Schonfrist bekommen, bis Fukaku nach Hause kam und seinen Jüngsten verkatert vorfand. Sasuke beschloss sich erst einmal etwas Essen zu bunkern, da die Möglichkeit bestand, dass er ohne Abendbrot ins Bett geschickt würde. Er schleppte sich den kurzen Flur entlang, dessen Wände Familienfotos zierten. Abbilder der perfekten Familie. Sie waren bis ins kleinste Detail geplant und gestellt. Sie waren nichts weiter als eine Farce. Aber diese wollte aufrechterhalten werden. Alles kein Problem, wäre da nicht der unzulängliche Nachwuchs. Itachi ist zwar herausragend gelungen, aber Sasuke bereitete seinem Vater Kopfzerbrechen. Er bezeichnete ihn als unnützen Träumer. Jemand der es nicht schaffte in der Realität zu leben und nur die Fakten zu sehen, sondern immer noch etwas hinzuspinnen musste. Aber Fukaku hatte das seinem Sohn ausgetrieben. Als Polizist galten nur die Fakten, nichts anderes. Sasuke schleppte sich durch die penibel gesäuberte Küche zum Kühlschrank. Er war überfüllt mit Essen: Aufschnitt, Eier, Gemüse, Fleisch und Obst. Die Auswahl war riesig. Zu riesig für Sasuke. Er hatte ein dumpfes, leeres Gefühl im Magen, das ihm sagte, er müsse essen. Aber beim Anblick der Lebensmittel und dem bloßen Gedanken daran wurde ihm schlecht. »Bei einem Kater sind Spiegeleier das beste«, unterbrach ihn Itachi, welcher in der Tür stand und ihn beobachtete. Sasuke hatte nicht einmal gewusste, dass er zu Besuch war. Mit einem düsteren Blick drehte er sich zu ihm um. »Lernt man das als Agent?«, fragte er schnippisch. Wandte sich jedoch wieder dem Kühlschrank zu, um Eier herauszuholen. Itachi ließ sich von Sasuke nicht aus der Ruhe bringen. »Nein, als Teenager mit üblem Kater ...«, erklärte er leicht schmunzelnd. »Denkst du etwa, ich war nie betrunken? Wobei ich gehört habe, dass du gestern ganz schön übertrieben hast.« Itachi nahm Sasuke die Zutaten ab und deutete ihm sich zu setzten. Hätte er nicht solche Kopfschmerzen gehabt, hätte sich der jüngere stur gestellt und darauf bestanden selbst zu kochen. Aber das Pochen in seiner Stirn zwang ihn dazu, seinem Bruder folge zu leisten. »Von wem hast du das gehört?«, fragte er seinen Bruder skeptisch. »Von Deidara«, entgegnete Itachi, als läge das auf der Hand. »Er meinte auch, dass er wohl nicht ganz unschuldig daran sei.« »Was sollte dein Freund damit zu tun haben?«, fragte Sasuke verwirrt. »Black-outs hast du also auch«, bemerkte Itachi mit hochgezogenen Augenbrauen. »Ihr habt zusammen getrunken.« Stirnrunzelnd begann Sasuke zu überlegen. Er hatte am Abend mit einigen Mädchen getrunken. Viel getrunken. Er wusste noch, dass diese nicht sehr zurückhaltend waren. Im nach hinein ein unangenehmer Gedanke. Letzte Nacht hatte es ihn nicht so sehr gestört wie sonst. Er erinnerte sich auch noch daran, wie er mit Naruto getanzt hatte - oder besser gesagt, sich an ihn gehängt hatte. Insgesamt war es eine schrecklich peinliche Nacht gewesen. Und er war nicht erpicht darauf, jetzt noch mehr Geschichten zu hören. Aber er musste wissen, was seiner Familie erzählt worden ist. »Ich erinnere mich noch genau an gestern«, begann er schließlich. »Ich habe mit ein paar Mädchen getrunken ... aber nicht mit Deidara.« Itachi lachte: »Du bist nicht der Erste, der Dei für eine Frau hält. Glaub mir, da hatten schon einige ein unschönes Erwachen am nächsten Morgen.« Er zwinkerte seinem kleinen Bruder leicht zu. Als er ihm die Spiegeleier hinstellte. »Aha ...«, mehr meinte Sasuke dazu nicht. Es interessierte ihn nicht, dass Deidara offensichtlich schwul war. Er hatte es sich schon gedacht, als er den blonden das erste Mal gesehen hatte. Ihm war auch klar, dass er auf Itachi stand. Ein unglückliches Unterfangen. »Du stehst also auf Blondinen«, führte Itachi das Gespräch vor, und Sasuke blieb das Essen im Halse stecken. Laut hustend versuchte er, seinen Bruder mit Blicken zu töten. »Nein!« »Etwa doch auf bunte Haare? Zum Beispiel rosa?«, bohrte sein Bruder nach. Und Sasuke fragte sich, was das ganze sollte. Als er schwieg, stieß Itachi ihn an. »Komm schon, jeder hat seine Vorlieben. Ich stehe auf Rothaarige.« »Ich habe keine Vorlieben ... Und es gibt niemanden, auf den ich stehe«, betonte Sasuke. »Außerdem muss ich mich auf meine Ausbildung konzentrieren und habe keine Zeit für sowas. Das Gestern war nur eine Ausnahme ...« Sein großer Bruder schaute ihn traurig an. »Es ist doch nicht falsch, ab und an mal Spaß zu haben. Deine Noten sind doch in Ordnung.« Sasuke war sich sicher, dass er seinem Vater etwas anderes erzählte. Er reckte das Kinn. »Genau, sie sind in Ordnung. Aber das reicht nicht, wenn ich Polizeichef werden will, wie Vater.« »Willst du das denn?«, hakte Itachi nach. Die Frage warf Sasuke leicht aus dem Konzept. Niemand aus seiner Familie hatte ihm je diese Frage gestellt. »Ich werde es«, entgegnete er. »Verbrechensbekämpfung ist unser Familiengeschäft. Du, Vater unser Großvater - es ist nur natürlich, dass ich auch in diesen Bereich gehe.« Itachi schüttelte den Kopf. »Du hast dich doch noch nie dafür interessiert.« »Nicht jeder löst seinen ersten Fall mit zehn«, entgegnete Sasuke bissig. Schon als kleiner Junge liebte Itachi Rätsel und war immer auf der Suche nach einem interessanten Fall. Als Agent lebte er nun seinen Traum. »Ich habe nur Archibald gefunden, den entlaufenen Hund unserer Nachbarn.« »Da warst du acht, ich rede vom Schubert-Fall.« Itachi sah kurz zur Seite. »Das war doch -« »Gar nichts?«, vermutete Sasuke. »Schon klar, ein Genie, wie du mach so etwas mit links, da ist es wohl wirklich nichts.« Itachi schwieg unter dem grimmigen Blick Sasukes. Es war ihm sichtlich unangenehm. So war es immer. Er tat immer so, als sei er gar nicht Besonderes. Als würden alle es immer nur aufspielen und als sei ihm das peinlich. Aber er konnte nicht verbergen, dass ihm immer alles in den Schoß fiel. Itachi hatte dreimal eine Klasse übersprungen, sein Abi hatte er schon mit sechzehn gemacht. Sasuke machte seines erst jetzt mit fast neunzehn. Eigentlich ein normales Alter, trotzdem wurde er immer mit Itachi verglichen, besonders von seinem Vater. Er war die Mauer, die Sasuke überwinden musste. Die er aber nicht überwinden konnte. Und so würde der junge Uchiha wohl immer im Schatten seines begabten Bruders stehen. Früher hatte Sasuke versucht, von Itachi zu lernen. Er hatte immer so werden wollen, wie sein großer Bruder. Aber Itachi hatte ihm jedes Mal gegen die Stirn gestupst und gesagt: »Verzeih mir, Sasuke, ein anderes Mal.« Doch es hatte nie ein anderes Mal gegeben. »Und hast du es Vater schon gesagt?«, wollte Sasuke wissen. Itachi sah auf. »Wie viel du getrunken hast?« Sasuke nickte. »Nein, ich habe ihm noch nichts gesagt«, antwortete Itachi und fügte hinzu. »Ich denke, du bist alt genug.« Sein gedachtes: »Es ihm selbst zu sagen«, fügte Sasuke für sich hinzu. Letzten Endes hatte Naruto nach vielem Haareraufen und den Ratschlägen seiner Freunde den perfekten Gesprächsanfang gefunden. Mit einem stolzen Lächeln tippte er die Buchstaben ein: ‚Hey‘, vollendet mit einem breitgrinsenden Smiley. Er hatte eine Weile warten müssen, bis sie online war, aber kaum erschien der grüne Punkt neben ihrem Namen, drückte er auf ‚Senden‘. Damit konnte er nur noch auf ihre Antwort warten. Nach einigen Sekunden erschien die Information, dass Hinata seine Nachricht gelesen hatte. Aber es kam keine Antwort. Minutenlang starrte Naruto auf den beinah leeren Chat. Nervosität breitete sich in ihm aus. Was wenn Sakura sich geirrt hatte? Vielleicht fand Hinata ihn doof. Oder Sasuke hatte recht und Hinata wollte, dass ihre Gefühle unentdeckt blieben. Aber wieso hätte sie ihm dann schreiben sollen? Niemand, der ein solches Gedicht verfasste, wollte anonym bleiben. Aber wieso antwortete sie ihm dann nicht? Er hatte alles genauso gemacht, wie die anderen gesagt hatten. Er hatte sich zurückgehalten, sie nicht in die enge gedrängt oder überfallen. Er war freundlich und unverbindlich geblieben - im Grunde hatte er sie nur begrüßt. Trotzdem erhielt er keine Nachricht. ‚ Sie antwortet nicht!‘, schrieb er Neji sowie Shikamaru und Kiba. Sie hatten ihm gesagt, er solle auf keinen Fall mehr schreiben. Shikamaru war überraschenderweise der Erste, der antwortete: ‚Man bist du anstrengend ... Ich hab darauf echt keinen Bock mehr‘. Im nächsten Moment war er offline. Kiba stellte erstmal eine Gegenfrage: ‚Wann hast du ihr denn geschrieben? ‚Vor ein paar Minuten‘, antwortete Naruto. Woraufhin Kiba folgenden Smiley schickte: -_-‘ und schwieg. Neji war der Einzige, der eine hilfreiche Antwort sendete: ‚Hinata überlegt immer lange, was sie schreiben soll. Also reg dich nicht auf ...‘ Naruto atmete erleichtert aus. Hinata ließ sich also nicht nur bei ihm Zeit. ‚Neji meint, sie ließe sich immer etwas Zeit‘, informierte er Kiba. ‚Sie ist nun mal zurückhaltend‘, entgegnete Kiba mit einem grinsenden Smiley, welchen Naruto erwiderte. ‚Stimmt‘, schrieb er. ‚Dabei hat sie das gar nicht nötig.‘ Die nächsten Nachrichten erschienen wie in einem Schusswechsel. ‚Nein, aber es ist total süß‘ ‚Wenn sie rot wird wie eine Tomate‘ ‚Oder ihren Blick senkt.‘ ‚Nur um verstohlen herüber zu sehen‘ ‚So wie beim Tanzen‘ ‚Ich hätte nicht gedacht, dass sie so unbefangen sein kann.‘ ‚Sie steckt voller Überraschungen‘ ‚Wie ihre Schreibkünste - wobei irgendwie passt es zu ihr.‘ ‚Zu ihrer bedachten, stillen Art?‘ ‚Genau.‘ Naruto fügte noch: ‚Ich bin schon gespannt, welche Seiten sie mir noch zeigen wird‘ ‚Vorausgesetzt du lässt ihr die Chance‘, gab Kiba zu bedenken. Naruto blähte die Backen auf. ‚Was soll das denn bedeuten?‘ ‚Du hörst nie zu und lässt sowieso niemand anderen zu Wort kommen. Hinata wird es da sicher besonders schwer haben‘, erklärte Kiba. ‚Stimmt gar nicht!‘, protestierte Naruto. Kiba antwortete mit einem skeptischen Smiley. Er schrieb noch mehr, doch Naruto achtete nicht mehr darauf. Etwas anderes hatte seine Aufmerksamkeit gewonnen. Also ignorierte er Kibas Nachricht: ‚Sie wird bei dir zwar keine Chance haben und ihr wird es egal sein ... Sie wird dir nichts abschlagen können. Deswegen solltest du dir genau überlegen, was du tust und nichts überstürzen! Sonst, wirst du sie nur verletzten.‘ Ohne auf die Warnung seines Freundes zu achten, schrieb er glücklich: ‚Sie hat geantwortet!‘ Eine böse Vorahnung erfasste Kiba, als er die letzte Nachricht seines Kumpel las. Aber es gab nichts, was er tun konnte, außer hoffen, dass Naruto bedacht an die Sache ranging und sich nicht blind hineinstürzte. Aber wie hatte Shakespeare einst gesagt: Love is blind. Anders, als seine Mitschüler, genoss Sasuke den Montag. Keine vorwurfsvollen Blicke, keine Strafen oder Vorträge über Verantwortung und Respekt. Einfach nur ein entspannter Schultag. »Hast du das von Naruto gehört?« »Ja, hab‘s heute Morgen auf Facebook gesehen.« Verwirrt sah Sasuke den tratschenden Mädchen hinterher, die leise über seinen besten Freund redeten. Sie sahen aufgewühlt aus. Was stand so schreckliches bei Facebook? Normalerweise gab Sasuke nicht viel auf das Gerede der anderen. Aber überall hörte er den Namen seines Freundes und die Nachricht bei Facebook. Unruhe ergriff Sasuke. War Naruto etwa etwas passiert? Kaum hatte er seinen Platz erreicht holte er sein Handy heraus und versuchte sich an sein Facebook Passwort zu erinnern. Naruto hatte darauf bestanden, dass er sich anmeldete. Nach Wochenlangen Gebettel hatte Sasuke schließlich nachgelassen, unter der Bedingung, einen falschen Namen zu verwenden. Er war nur mit Naruto befreundet und eigentlich nie online, trotzdem war der Blondschopf zufrieden. Er loggte sich als Viola ein. Als der karge Benachrichtigungsstrom erschien, traute er seinen Augen nicht. Immer wieder las er die Statusmeldung durch. Er fuhr sich durch seine schwarzen Haare, noch immer fassungslos auf das Handy vor ihm starrend. »Dieser verdammte Idiot! Wie kann man nur so blöd sein!« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)