In tender Embassy of Love to thee von Ryu_no_Sekai ================================================================================ Kapitel 1: Oh let me, true in love, but truly write --------------------------------------------------- Heute wird sich alles ändern!", verkündete Naruto euphorisch, während er sich hinsetzte und seine Tasche auf den Tisch legte. Mit einem breiten Grinsen beugte er sich über diese und sah seinen Sitznachbarn erwartungsvoll an. Doch dieser reagierte nicht, schien ihn sogar vollkommen zu ignorieren, bis sich Naruto kurz räusperte. Er erntete einen genervten Blick aus den tiefschwarzen Augen, worauf ein erschöpftes Seufzen folgte. "Morgen...", grummelte Sasuke. Und auch wenn diese Begrüßung für Narutos Geschmack zu unterkühlt war, gab er sich mit ihr zufrieden. Immerhin hat er lange daran gearbeitet, überhaupt beachtet zu werden. "Freust du dich denn gar nicht?", erkundigte sich Naruto, und Sasuke antwortete mir einem leicht fragenden Blick, ehe er sich wieder seinen Unterlagen widmete. Vor jeder einzelnen Stunde bereitete er sich vor. "Na, wegen den Rosen – heute ist doch Valentinstag." klärte Naruto ihn auf. "Und wieso sollte ich mich deswegen freuen, Idiot?", grollte Sasuke, und war alles andere als begeistert. Das "Idiot" überhörte Naruto großzügig, heute ließ er sich von Niemandem die Laune verderben. "Du bekommst doch immer einen Haufen Rosen. - Ich würde echt alles dafür geben auch so ein Glück bei den Mädchen zu haben.", erklärte Naruto seufzend. Und stellte sich vor wie es wäre, wenn er so vergöttert würde wie Sasuke. Ein absoluter Traum – und leider auch nicht mehr. "Dummkopf, das heißt nicht, dass ich mich freuen muss – Du hast noch nie auch nur eine einzige Rose bekommen, und trotzdem strahlst du wie ein Honigkuchenpferd.", meinte Sasuke. "Ja schon." Naruto setzte sich aufrechter hin, und lächelte noch etwas breiter. "Aber diesmal ist es anders." "Wieso? Hast du dir etwa selber eine geschenkt?", fragte Sasuke, und ein schadenfrohes Grinsen umspielte seine Lippen. "Natürlich nicht.", erklärte Naruto pikiert, und fügte ein beleidigtes: "Blödmann" an. "Wieso sollte es dann anders sein?" Naruto zuckte nur lässig mit den Schultern. "Keine Ahnung, ich habs im Urin.", erklärte er. "Natürlich. Hast du ausnahmsweise auch den Test gut bestanden?", erkundigte sich Sasuke und wechselte so das Thema. "Wenn heute schond as unmögliche möglich werden soll." "Bekommen wir den etwa wieder?" Naruto war leicht blass geworden. Sasuke nickte. "Hat Orochimaru doch letzte Stunde gesagt." Naruto sank leicht in sich zusammen. "Wieso ausgerechnet am Valentinstag?", grummelte er. Sasuke sah ihn mit hochgezogenen Brauen an. "Wieso nicht? Es ist ein Tag, wie jeder andere." "Nein, ist es nicht! Es ist kein Tag, den man mit der Rückgabe eines Chemietest belastet. Es ist der Tag der Liebe, an dem Jeder den Mut aufbringt seine Liebe zu gestehen, denn heute wird sich niemand über die lustig machen, die zu ihren Gefühlen stehen. Es ist der Tag voller süßen und schönen, voll mit Herzen, Blumen und Pralinen, den man mit seinem Valentin bei einem romantischen Date verbringt..", erklärte Naruto ernst, und Sasuke schüttelte nur den Kopf. "Und du verbringst in damit, mit mir den Test zu korrigieren. Wird bestimmt furchbar romantisch." Naruto machte eine wegwerfende Bewegung. "Ach was, heute Abend werde ich noch genug Zeit für meinen Valentin haben.", meinte er überzeugt. "Und wer soll das sein?", erkundigte Sasuke sich nach einer Weile, in der Naruto schon dachte er würde nie fragen. "Ich hoffe sehr es ist Sakura – Es muss einfach Sakura sein! Findest du nicht, auch, dass sie total süß ist, mit ihrer hohen Stirn? Und sie ist echt intelligent.", schwärmte Naruto. "Tss,... wohl eher nervig.", grummelte Sasuke leise, und schien bei der Erwähnung seiner größten Vereherin leicht verstimmt. Nun war es an Naruto den Kopf zu schütteln, denn er verstand nicht, wie sich Sasuke so wenig aus den Mädchen ihrer Schule machen konnte. An jeder, und zwar wirklich jeder hatte er etwas auszusetzten. Die einen fand er nicht hübsch genug, die anderen zu still und wieder andere zu nervig. Er war jemand, der auch an der perfekten Frau noch etwas zu meckern fand, notfalls, dass sie zu perfekt war. Das stetige gemurmel, dass den Raum bisher erfüllt hatte starb um sie herum ab. Naruto sah zur Tür und entdeckte Herrn Orochimaru, welcher einen Stapel Papier untern Arm trug und sie alle äußerst unzufrieden musterte. Mit einem boshaften Knall ließ er die Test auf seinen Tisch fallen, ehe er ohne umschweife mit seiner Standpauke und der Besprechung der Arbeit begann, während der Naruto immer weiter in seinem Stuhl zusammen sank. Er verstand nicht ein Wort. Im Gegensaz zu Sasuke, welcher eifrig mitschrieb, und ab und zu sogar Fragen beantwortete oder Anmerkungen machte. Naruto konnte nur verzweifelt zu sehen, und das Beste hoffen. "Keine Sorge, ich erklär dir alles heute Nachmittag – außer du willst mich wegen deinem Valentinsdate versetzen.", versprach Sasuke ihm und heiterte Naruto damit tatsächlich etwas auf. "Keine Sorge, Freunde gehen vor.", entgegnete Naruto mit einem breiten Grinsen, und stupste Sasuke leicht an, ehe er sich gezwungener Maßen wieder dem Unterricht widmete. Noch eine ganze halbe Stunde schrieb Orochimaru die Aufgaben der Arbeit und ihre Lösungen an die Tafel, ehe er dazu überging die Tests zu verteilen. Naruto fühlte sich wie auf heißen Kohlen, er wollte wissen, ob die vielen Nachhilfestudnen etwas gebracht hatten. Er hatte soviel gelernt, das musste einfach etwas bewirkt haben. Auf der anderen Seite hatte er bei der Besprechung so gut wie gar nichts verstanden, was nicht verwunderlich war, denn bei Orochimaru verstand er nie etwas, es flößte ihm jedoch auch nicht gerade Mut ein. Mehrmals war Orochimaru an ihnen vorbei geschritten, ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen, doch nun blieb er vor Sasuke stehen, und reichte ihm einen Bogen, welcher mit fein, säuberlicher Schrift beschrieben war. Naruto konnte wenig rot erkennen, und das bisschen, was er sah, schienen Häkchen zu sein. Orochimaru kommentierte die Arbeit mit: "Sehr gut, Sasuke.", und schien sichtlich zufrieden mit seinem jungen Schüler zu sein. Sasuke war der einzige, den er zu mögen schien. Sasuke quittierte das Lob ganz cool, nur mit einem Kopfnicken, ehe er die letzte Seite aufschlug um sich seine Note anzusehen. Nun war Naruto dran. Sein Herz raste vor Aufregung, vor Angst und Erleichterung. Wie auch immer es für ihn Ausging, gleich wäre es vorbei. Mit einem verächtlichen Blick und ohne einen Kommentar reichte Orochimaru ihm seine Arbeit. Naruto erkannte sie sofort an der klobigen Schrift, und den vielen Absätzen die durchgestrichen und neugeschrieben worden waren. Doch nun war das ganze mit einer ordentlichen Portion rot vermischt worden und sah noch übler aus. "Und was hast du?", hörte er Sasuke fragen. Entschuldigend grinste er ihn an, und kratzte sich leicht am Hinterkopf. "Keine Ahnung, du?" "13.", erwiederte Sasuke, und klang nicht so zufrieden mit sich, wie er hätte sein können. "So immer. Gratuliere." Naruto meinte das ehrlich, Sasuke hatte die Eins verdient, auch wenn er ihn irgendwo darum beneidete. "Schaust du heute nochmal nach, was du hast?", forderte Sasuke ihn auf und griff nach Narutos Arbeit, als dieser nicht sofort reagierte. "Hey!", protestierte er, doch Sasuke ignorierte es. Schnell überflog er die Arbeit, sah sie die Punkte an und gab sie Naruto wieder. "Ist doch Ok.", meinte er schließlich. "Zwar noch ausbaufähig, aber für dich schon wirklich gut, Dummkopf." "Wirklich?" Naruto konnte es nicht glauben, und schaute gespannt nach. Sein Blick wanderte über die letzte Seite, die er bis unten vollgequetscht hatte, so dass es eine Weile dauerte bis er seine Note Fand. "Ja! Sieben Punkte!", rief er jubelnd aus und wurde von Orochimaru zur Ordnung gerufen. Doch das bemerkte er kaum. Freudig drückte er Sasuke an sich, denn ohne ihn hätte er das nie geschafft. Dann besah er sich noch mal ungläubig sein Ergebnis. Sieben Punkte, er konnt es nicht fassen. Das waren ganze vier Punkte mehr als sonst – ein Unterschied von zwei Noten. Damit würde er nun doch keinen Unterkurs mehr in Chemie bekommen, und definitiv zum ABI zugelassen werden. "Das müssen wir heute feiern.", meinte er grinsend zu seinem Freund. "Und was ist mit dem Valentisndate?", zog Sasuke ihn auf. "Da geh ich vorher hin – oder nein, besser danach, man weiß ja nie, was die Nacht so bringt.", antwortete Naruto vielsagend. "Denk lieber daran, dass du Morgen Schule hast.", holte ihn Sasuke auf den Boden der Tatsachen zurück. "Jaja, schon gut.", antwortete Naruto, während sie ihre Sachen packten, nachdem Orochimaru die letzten Test verteilt und das Ende der Stunde verkündet hatte. "Isst du heute wieder bei uns?", erkundigte sich Naruto bei Sasuke, während er sich seine Tasche über die Schulter warf. "Wenn das Ok ist?" "Na klar, Onkel Jiraiya freut sich immer, wenn du kommst.", erklärte Naruto lächelnd. "Also treffen wir uns nacher am Eingang?" Sasuke nickte. "Können wir machen." "Sehr gut. Dann bis nacher.", mit diesen Worten verabschiedete er sich, und machte sich auf den Weg zu seinem nächsten Kurs, welchen er nicht mit Sasuke zusammen hatte. Schon vom weiten erkannte er Kiba und Shino, die am Ende des Flurs vor der Tür warteten. Hinata stand ebenfalls bei ihnen in der Nähe, doch Naruto bemerkte sie nicht weiter. Sie war so still und kleidete sich so unscheinbar, dass er sie einfach übersah. "Hey!", mit einem breiten Grinsen gesellte er sich zu Kiba und Shino. Sie hatten ein zwei Kurse zusammen und im Laufe der Oberstufe waren sie zu Freunden geworden. Sie unternahmen öfter etwas gemeinsam am Wochenende, zusammen mit Shikamaru, Choji, Lee und manchmal auch Neji und Sai, doch diese hatten waren Nicht im selben Englisch Kurs wie sie. Der einzige, der nie mitkam war Sasuke, auch wenn Naruto ihn schon oft eingeladen hatte. "Hab gehört ihr habt Chemie wieder.", wurde Naruto von Kiba mit einem leicht überlegenen Lächeln begrüßt. Eigentlich mochte Naruto ihn wirklich gerne, er war ein lockerer, lustiger Zeitgenosse, der seine Freiheit liebte und sich wenig aus gesellschaftlichen Konventionen machte. Das zeigte sich äußerlich an den roten, Fangzahn ähnlichen Tatoos auf seinen Wangen. Charakterlich erkannte man es daran, dass er seine Meinung offen rausposaunte, ob sie einem gefiel oder nicht, und auch ob man ihn fragte oder nicht. Jedoch hatte er auch etwas eingebildetes ansich, das Naruto störte, da es ihm so vor kam, als würde Kiba sich für etwas besseres halten. Doch dieses mal hätte er keine Gelegenheit sich über Narutos Note lustig zu machen. Mit einem selbstsicheren Lächeln bejahte Naruto die Frage erstmal und wartete auf die unvermeidlich folgende Nachfrage. Diese kam auch sogleich. Neugierig, und leicht überrascht von Narutos Sicherheit fragte Kiba: "Und?" "Sieben Punkte.", antwortete Naruto stolz. Kiba gab einen kurzen Pfiff von sich. "Nicht schlecht – zumindest für deine Verhältnisse." "Immerhin hast du bestanden.", gab Shino seinen Komentar dazu ab, ehe er sich scheinbar wieder aus dem Gespräch zurück zog. Er war ein stiller, manchmal fast unheimlicher Typ mit seinen schwarzen Kleidern und seinem meist durch Schal, Mütze und Sonnenbrille vermummten Gesicht. Aber Naruto wusste, dass er ein guter Kerl war – zumindest hatte er noch nie gegenteilige Erfahrungen mit ihm gemacht. Hinara versuchte sich mit einem leisen und leicht gestotterten: "Das ist wirklich toll Naruto!", am Gespräch zu beteiligen, jedoch überhörte Naruto sie vollkommen, während er freudig mit seinem Erfolg angab: "Hey, das ist total Klasse, echt jetzt. Wenn ich mich weiter so verbesser werde ich noch zum Besten im Jahrgang!" Kiba lachte. "Komm mal wieder runter. Das wird bestimmt nicht passieren." "Du bist doch nur neidisch!", warf Naruto ihm vor. "Ihr werdet es schon noch sehen." "Um der beste zu werden müsstest du ersteinmal Sasuke schlage.", warf Shino auf seine ruhige und bedachte Art ein. Das schien Naruto zunächst einen kleinen Dämpfer zu verpassen, aber er fing sich schnell wieder. "Irgendwann werde ich trotzdem der Beste von uns sein.", beschloss er, und fügte für sich hinzu, dass dies nicht in der Schule sein müsse. "Dann wirst du ab jetzt nicht mehr den Unterricht stören?", fragte Kakashi. Naruto hatte gar nicht mitbekommen, wie ihr Lehrer gekommen war, doch das überspielte er sehr souverän mit der intelligenten Antwort: "Hä, wann störe ich denn den Unterricht?" Kakashi antwortete, während er sein Buch wegsteckte: "Immer." Dann ging er an Naruto vorbei und schloss die Tür auf, um die Klasse einzulassen. Naruto versuchte die Vorwürfe von sich zu weisen, doch keiner hörte ihm mehr zu, während sich alle auf ihre Plätze begaben. Naruto ließ sich auf seinem Platz zwischen Kiba und Hinata nieder, diese wurde wie immer rot, wenn er sich neben sie setzte, aber so wie immer bemerkte Naruto es auch dieses Mal nicht. Die beiden anderen kramten in ihren Taschen und zogen ihre Bücher hinaus, nur Naruto saß bewegungslos in der Mitte und schaute Kiba abwatend an. "Hast du wieder dein Buch vergessen?", fragte Kiba ihn leicht genervt, als er seine Ausgabe von Shakespeares "What you will" auspackte. Naruto hörte auf in seiner Tasche zu suchen und nichte bestätigend. "Aber ich kann doch -", begann er und deutete auf Kibas gelbes Reclam, dieser zog es etwas aus Narutos Reichweite. "Vergiss es – lern endlich deine Sachen selbst mit zu bringen!" "Aber wie soll ich dann heute mit arbeiten?", fuhr Naruto seinen Freund wütend an. "Ist das mein Problem?" Hinata öffnete den Mund, sie wollte Naruto anbieten bei ihr mit zu lesen, jedoch ließen ihr die beiden Streithähne keine Gelegenheit zu Wort zu kommen. "Komm schon, Kiba!", bettelte Naruto und griff nach dem Buch. "Nur noch dieses mal." Kiba hielt Narutos Hand auf, wollte scheinbar immer noch nicht nachgeben. "Nein, denk einfach mal an dein Buch!" "Aber ich habe kein eigenes.", erklärte Naruto entschuldigend. "Was soll das heißen – Wie willst du dann fürs ABI lernen?" "Onkel Jiraiya hat nen Gesamtwerk.", erklärte Naruto und versuchte erneut Kibas Buch in seine Nähe zu bringen." "Dann bring das mit!", verlangte Kiba. "Geht nicht – er hats verliehen, oder so." Kakashi warf den beiden einen misbilligenden Blick zu, ehe er die Klasse begrüßte: "Good Morning." Mit der mehrstimmigen Anwort: "Good Morning, Mr. Hatake.", begann die Unterrichtsstunde. "Also gut, aber nur noch dieses eine mal.", knurrte Kiba und schob das Reclam in die Tischmitte, bevor ihr Streit den Unterricht wieder einmal störte. Kashi hatte sein Kursheft vor sich liegen und überprüfte mit einem Blick durch die Klasse die Anwesenheit. "Weiß jemand, was mit Sakura ist?" "Die verteillt gerade die Valentinsrosen für mit der Schülervertretung.", meldete sich Tenten zu Wort. "Alles klar." Kakashi notierte sich kurz, dass sie für diese Stunde entschuldigt war. Dann packte er das Kursheft zur Seite und zog seine eigene Ausgabe von What you will hervor. "Nachdem wir nochmal über die einzelnen Hauptcharaktere gesprochen haben, fahren wir heute mit Feste und seinen Liedern fort. Wir fangen an mit: "O, mistress mine"." Kiba schlug die Seiten 24/25 auf, auf welchen sich das erste Lied von Feste befand. Naruto überflog die Stelle kurz, und versuchte herauszufinden, welche Szene es gewesen ist – im Film. Den hat Naruto sogar ziemlich lustig gefunden, besonders die Verwechslung zwischen der als Junge verkleideten Viola und ihres Bruders am Ende. In dieser Szene jedoch unterhielt der Narr Feste die beiden Trunkenbolde Sir Andrew und Sir Toby bei einem ihrer Saufgelage mit einem Lied. "Wer möchte beginnen?", fragte Kakashi leicht gelangweillt und schaute sich nach Meldungen um, jedoch meldeten sich nur die üblichen Verdächtigen freiwillig. "Hm... vielleicht jemand, der nicht ganz so oft dran ist. Hinata, würdest du bitte beginnen?" Das schüchterne Mädchen wurde sofort knall rot, nickte jedoch, denn sie hatte keine andere Wahl, als der Aufforderung nachzukommen. Schon vor ein paar Wochen hatte Kakashi ihr mitgeteillt, dass sie sich mündlich mehr beteiligen müsse, damit sie seinen Kurs bestehen konnte. Hinata nahm also ihren ganzen Mut zusammen und begann so gut sie konnte vorzulesen: "O Mistress mine, where are you roaming?/ O, stay and hear; your true love's coming,/ That can sing both high and low:/ Trip no further, pretty sweeting;/ Journeys end in lovers meeting,/ Every wise man's son doth know./ What is love? 'Tis not hereafter;/ Present mirth hath present laughter;/ What's to come is still unsure:/ In delay there lies not plenty;/ Then, come kiss me, sweet and twenty,/ Youth's a stuff will not endure." "Danke Hinata. Wer weiß noch die Funktion dieses Liedes?" Dieses mal nahm Kakshi einen freiwilligen dran. "Das Lied ist eine Warunung, vorallem an das Publikum – Sir Tobi und Sir Andrew sind ja so wie immer betrunken und bekommen die Warnung nicht mit.", erklärte Tenten; " - Man solle sich verlieben so lange man jung ist und nicht zögern, seine Gelegenheiten zu ergreifen. Ansonsten verschwendet man seine Zeit und wenn man als ist hat man vielleicht seine Chance für immer verloren die Liebe wirklich zu erleben. Darum geht es Feste auch in seinem Gespräch mit Olivia als er zurückkehrt." Kakashi nickte. "Sehr gut. Hat noch jemand-". In dem Moment klopfte es ander Tür. "Die Rosen!", entfuhr es Naruto aufgeregt und er konnte nicht aufhören breit zu grinsen. Wie zur Bestätigung seiner Worte wurde die Tür geöffnet und Sakura betrat gefolgt von Ino den Raum, welche einen ganzen Karton Rosen trug. "Hey, wir wollen eben die Rosen verteilen.", verkündete Sakura lächelnd, und hielt die Karten demonstrativ hoch. Naruto konnte nicht mehr still sitzen. Es war endlich soweit er würde eine Rose bekommen, das konnte er ein fühlen. Ganz genau verfolgte er Sakuras und Inos Bewegungen, wärhend sie durch die Klasse gingen und die Blumen verteilten. "Hast du Sakura wieder welche geschickt?", fragte Kiba. Naruto nickte: "Klar.", betrachtete sich kurz seinen Kumpel, der die Bewegungen der Schülervertreterinnen genauso interesiert verfolgte wie Naruto. "Und wem hast du eine geschickt?", erkundigte sich Naruto verschlagen Grinsend. "Niemand.", entgegnete Kiba abweisend. "Ich hab dich gestern gesehen, wie du eine Blume bestellt hast.", mischte sich Shino ein und erntete einen bösen Blick. "Also, wer ist es?", hakte Naruto erneut nach. "Ich hab dir schon-", Ino kam in ihre Nähe und Kiba verstummte. "Hinata für dich haben wir auch eine.", lächelnd gab Ino Hinata die Rose, die schwarzhaarige nahm sie verwirrt entgegen. "Danke.", nuschelte sie leise und betrachtete die rote Blume in ihrer Hand, ihr Gesicht nahm fast die selbe Farbe an, als sie aus den Augenwinkeln zu Naruto und den anderen sah. "Heey Kiba! Also für wen ist sie denn nun?", Naruto fuchtelte vor dem Gesicht seinen Freundes herum, dieser schlug die Hände zur seite. "Jetzt hör endlich auf zu nerven." "So ich glaube, das war's, oder?", fragte Ino an Sakura gewand, als sie die leten Rosen verteillte hatte. Sakura schaute kurz die Grusskarten durch und nickte. "Ja.... aus unserem Jahrgang fehlt nur noch Lee. Weiß jemand in welchem Raum er gerade hat?" "Und was ist mit mir?", fragte Naruto entrüstet. Er ist sich so sicher gewesen, dass er dieses Jahr nicht leer ausgeht. Alle sahen ihn fragend an. Sakura warf Ino einen hilflosen Blick zu, doch diese zuckte nur mit den Schultern. "Tut uns leid Naruto. Also wo können wir Lee finden?" "Lee hat erst zur fünften.", klärte Kiba die beiden Mädchen auf, die sich bedankten und ihren Weg fortführten. Naruto blieb enttäuscht zurück. Es hatte doch alles anders werden sollen. Dieses Jahr, endlich. Stattdessen war es genauso wie in den letzten Jahren: Er glaubte, dass es sich alles änderte, war hoffnungsvoll und schwebte bereits auf Wolke sieben, weil er dachte, dass Sakura ihn endlich beachtete und ihm ein Zeichen ihrer heimlichen Liebe zukommen lässt, stattdessen ging er leer aus. Bedrückt betrachtete Naruto die roten Rosen, die zusammen mit Essens- und Verpackungsresten den Boden der Mülltonne schmückten, ehe er die Überbleibsel seines Mittagessens hinzu warf. Wie viele zerbrochene Träume dort unten wohl lagen? Naruto machte es würdig, dass es so viele Leute gab, die die Zuneigunsbekundungen nicht achteten und sie sogar mit Füßen traten. Es war für ihn unverständlich. Seiner Meinung nach mussten diese Gefühle erwiedert werden – und wieso sollten sie es nicht? Liebe, Zuneigung, Zärtlichkeit waren das schönste auf der ganzen Welt; ganz einfach. "Hey, Naruto!" Breit grinsend und mit einer Hand winkend kam Lee durch den vorbeilaufenden Schülerstrom auf ihn zu. Mit seinem komplett grünen Outfit - bestehend aus einer Röhrenjeans und einem Rollkragenpullover - in Verbindung mit seinem schwarzen Topfhaarschnitt und den buschigen Augenbrauen, vorallem jedoch durch sein enthuisastisches Temperament stach er aus der Masse hervor wie ein bunter Hund. Narutos Blick fiel auf die Rose in seiner Hand, und er spürte den Stich der Eifersucht. "Hey, Lee. Du bist Sakura also schon begegnet.", bemerkte Naruto und zwang sich zu einem Lächeln. Lee sah kurz zu der Rose und nickte. "Ja – Aber das ist nur eine Freundschaftsrose.", erklärte er, und fügte fragend hinzu: "Wo ist deine?" "Naja,...", Naruto fuhr sich verlegen durch die Haare und setzte zu einem dümmlichen Lachen an. "Es gibt keine für mich." Verwirrt sah Lee ihn an. "Aber die beiden suchen doch nach dir. Sa-", doch weiter kam er nicht. "Echt jetzt? Heißt das, ich gehe doch nicht leer aus?", rief Naruto aufgeregt aus und konnte nicht mehr still stehen. "Wo sind sie gerade – Moment hat Sakura als nächstes nicht Bio?" "Glaub schon. Aber eigentlich-", allerdings ließ Naruto ihn auch dieses mal nicht ausreden. Mit einem: "Bis morgen, Lee.", und ohne daran zu denken, dass Sakura heute nicht an ihrem Unterricht teilnimmt sprintete er davon, um die rosahaarige noch vor Stundenbeginn zu erwischen. Bei der alten Tsunade platzte sogar Naruto ungerne in den Unterricht herein. Er sprintete zwischen den herumstehenden Schülern hindurch, und entschuldigte sich nur hastig, wenn er jemanden anrempelte. Auf der Treppe stürzte er fast hin, und hatte nicht mal mehr ein Danke für den Unbekannten, der ihn aufgefangen hatte. Rufe wie "Hey!", "Pass doch auf!" und "Was sollte das denn?" folgten ihm, doch das alles ging an ihm vorbei. Schwer atment erreichte er den Bio-Raum. Noch war niemand da, doch das würde sich in den nächsten Minuten ändern, sobald das Klingeln das Pausenende verkündete. Bestimmt würde Sakura sogar etwas früher kommen, da war sie sehr genau. Hibbelig blieb Naruto vor dem Raum stehen und wartete. Doch all seine Hartnäckigkeit brachte ihm nichts, Sakura war noch immer mit dem Verteilen der Valentinsgrüße in den niedrigeren Klassen beschäftigt und nahm nicht am Unterricht teil. Somit endete Narutos Aktion damit, dass er von einer wütenden Tsunade, unter Androhung einer Strafarbeit, verscheucht wurde und zudem zuspät zu seinem eigenen Mathekurs kam. Ibiki ließ ihn die Hausaufgabe an der Tafel vorrechnen, und Naruto hatte genauso viel Ahnung von Mathe wie von Chemie, entsprechend begeistert war Herr Morino von seinen Leistungen. Den Rest der Stunde verbrachte Naruto auf seinem Sitz in der letzten Reihe mit Blick auf seine Uhr. Er zählte die Sekunden zum Stundenende und Schullschluss. Er wusste, dass Sakura jetzt ebenfalls Schluss hatte – die meisten hatten nach der sechsten schluss, also würde sie auch keine Rosen mehr verteilen. Naruto rechnete sich somit gute Chancen aus sie am Haupteingang abzufangen. Es war der schnellste Weg herunter vom Schullgelände und zu den Bussen. Jedoch musste er vor ihr dort ankommen – das Problem war, dass Tsunade gerne früher schluss machte, wohingegen Morino seine Stunden meist bis zum Ende ausnutzte. Es war nun kurz vor dem Klingeln. An der Tafel wurde gerade die letzte Kuvendiskussion besprochen, doch Naruto konzentrierte sich nur darauf seine Sachen so leise wie möglich einzupacken um sofort losspringen zu können. Das Ding-Dang-Dong der Schulglocke erfüllt den Raum, doch Morino ließ sich davon nicht beeindrucken. Gelassen beendete er seine Erklärung und verkündete die Hausaufgaben, erst dann durften sie gehen. Naruto sprintete förmlich zur Tür, Sakura hatte bestimmt schon lange Schluss – aber vielleicht wartete sie auf ihn. Immerhin suchte sie ihn um ihm die Rose zu geben. Ja, bestimmt tat sie eben dies. Naruto konnte sie schon vor seinem Geistigenauge sehen, während er sich an den letzten Nachzüglern vorbei quetschte. Ein leichtes Lächeln würde auf ihrem Gesicht liegen und ihre Wangen waren von einem leichten Rotschimmer überzogen, während sie ihm verlegen die Rose entgegenhielt und ihn fragte ober nicht ihr Valentin sein wollte, ganz leise, damit die anderen es nicht mitbekamen. Ein breites Grinsen lag auf Narutos Zügen und er konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Erwartungsvoll sah er sich um. Doch nirgendwo war auch nur der Hauch eines rosanen Haarschopfes zu sehen. Vielleicht sollte er noch einmal drinnen nachschauen? "Ich bin hier, Dummkopf.", wurde er in seinen Gedankengängen von einer unnahbaren Stimme unterbrochen. Sasuke lehnte lässig an der Wand, die Arme vor der Brust verschränkt, die schwarzen Augen auf Naruto gerichtet. Der blonde Querkopf hatte den anderen total vergessen. Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf. "Wartest du schon lange?" "Ein bisschen.", erwiderte Sasuke. Sein Blick wanderte kurz zur Seite, dann streckte er Naruto plötzliche eine Rose und einen Brief entgegen. "Hier, das soll ich dir geben." "Von Sakura?", fragte Naruto aufgeregt und riss Sasuke Rose und Brief förmlich aus der Hand. Er gab Sasuke nicht mal die Gelegenheit zu antworten, denn sofort galt seine gesamte Aufmerksamkeit dem Brief in seiner Hand. In sehr feinen Lettern stand dort sein Name auf dem Umschlag. Mit zittrigen Händen öffnete er ihn und zog den kleinen Zettel heraus. Dieser war in der selben Schrift beschrieben wie der Umschlag. Naruto ließ seinen Blick über die Wörter gleiten, ließ sie auf sich wirken und ihn gefangen nehmen. Sie trafen ihn tief im Herzen mit ihrem ruhigen, beinahe melancholischen Rhythmus. Sie steckten voll Sehnsucht und Verlangen, dass es Naruto fast selbst schmerze. Und trotzdem waren sie noch voller Liebe und Glück. Die letzten Worte las Naruto laut mit: "And so I did, true in love, and truly write." Er war noch immer gefangen von dem Gedicht. Er war absolut verliebt in die Worte, in die Gefühle, in die Dichterin. Er würde sie sofort suchen, und ihr sagen, dass er genauso fühlte. Immer wieder drehte er den Umschlag und den Brief um, aber wurde nicht fündig. "Er ist anonym!", rief Nauto bestürzt und drehte erneut den Brief in seiener Hand. "Na und?", fragte Sasuke, schien sich nicht weiter für Narutos Liebesleben zu interessieren. "Wie soll ich sie denn jetzt finden?", fragte Naruto niedergeschlagen. Sasuke brachte genau das nötige Mitgefühl auf, als er sagte: "Gar nicht – wenn kein Name draufsteht, will der jenige auch nicht gefunden werden." "Aber ich liebe sie! Und ich muss sie finden!", erklärte Naruto ihm – und für ihn war es so. Er war verliebt und er wurde geliebt, wieso sollte also noch etwas zwischen ihnen stehen? Sasuke jedoch lachte nur. "Wegen einem Gedicht? Was wenn sie nicht dein Typ ist oder ihr gar nichts gemeinsam habt?", gab er zu bedenken. "Das ist egal – wir lieben uns." Sasuke schüttelte den Kopf. "Tss, du bist doch total verrückt." Kapitel 2: If music be the food of love, play on! ------------------------------------------------- Zum Schluss setzt du dein Ergebnis einfach für X ein und - hörst du mir überhaupt zu? Naruto?!" "Hm... Was?", Naruto sah seinen Freund verwirrt an, als sein Name fiel. Sasuke bedachte ihn mit einem misbilligenden Blick und schlug die Bücher zusammen. "Also, so hat das hier keinen Zweck." "Aber, wenn ich Konzentrationen nicht berechnen kann schaff ich das ABI nicht!" "Dann solltest du endlich zuhören, und keine Löcher in die Luft starren", meinte Sasuke wütend. Schon seit Stunden saßen sie hier, in denen er versuchte Naruto die einfachsten Rechnungen zu erklären, doch dieser konnte sich einfach nicht konzentrieren. Immer wieder verfiel er in Träume- und Schwärmereien von seiner Traumfrau, derjenigen, die ihm die Rose schenkte. Sasuke hing das Thema mittlerweile zum Halse raus – es machte ihn regelrecht Krank. "Ich kann mich aber einfach nicht konzentrieren. Ich frag mich, was sie gerade macht.", erklärte Naruto und schweifte erneut ab. Sasuke verdrehte die Augen. "Ich hoffe, sie leidet irgendwo genauso wie ich." Narutos blaue Augen fixierten das frustierte Gesicht seines Freundes. Offenbar war Sasuke wirklich fertig mit den Nerven. Aber, was sollte er tun? Er konnte die Worte des Briefes nicht aus seinen Gedanken verbannen, genauso wenig wie er die Frage nach der Identität seiner Traumfrau aus seinem Herzen streichen konnte. "Wenn ich nur wüsste, wer sie ist – dann würde ich sicher weniger über sie nachdenken." Sasuke rieb sich mit den Fingern über die Stirn. "Könnten wir das Thema endlich sein lassen?" "Weißt du", Naruto setzte sich etwas aufrechter hin, "ich hab die letzten Tage versucht, etwas über sie herauszufinden, aber die Mädchen reden nicht so viel mit mir." Mit eindringlichen Blick sah er Sasuke an, doch dieser starrte nur mit ausdrucksloser Miene zurück. Naruto stellte sich jedoch vor, dass sich hinter dieser dessinteressierten Fassade, große Neugier und Interesse versteckten, und es in Sasukes Inneren danach schrie, zu erfahren, wie es weiter ging. "Aber mit dir. Also dachte ich mir", fuhr fort,"dass du für mich mit ihnen reden könntest." "Kommt nicht in Frage." Naruto hatte schon mit einer solchen Abfuhr gerechnet, desswegen appellierte er nun an Sasukes Pflichtgefühl. "Aber du musst!" Skeptisch hob Sasuke eine Augenbraue, was soviel bedeutet wie ein verständnisloses: "Wie bitte?" "Du bist mein Freund, und Freunde helfen sich nunmal gegenseitig – Ich bin doch auch immer für dich da. Außerdem hast du versprochen mir in der Schule zu helfen, und das musst du auch einhalten." "Da gibt es nicht mal einen Zusammenhang, Idiot.", klärte Sasuke ihn auf. "Doch den gibt es!" Sasuke sah seinen Freund nur an, als hätte dieser nun gänzlich den Verstand verloren. "Also, mein Onkel hat dich doch gebeten, mir in der Schule mit allem zuhelfen, womit ich Probleme habe. Und jetzt habe ich Probleme, weil ich mich nicht konzentrieren kann. Deswegen musst du mir helfen, sie zu finden.", erklärte Naruto. "Und du denkst, dann kannst du dich wieder konzentrieren?" "Genau", bestätigte Naruto. Sasuke schüttelte den Kopf. "Vergiss es – du wirst dich trotzdem nicht konzentrieren." "Dann hat das Lernen aber keinen Sinn, und wir könnten es auch sein lassen." "Ganz recht.", stimmte Sasuke zu. "Wenn wir aber nichts anderes machen, hast du auch keinen Grund mehr hier zu sein.", fügte Naruto an und Sasuke verengte die Augen zu schlitzen. "Willst du mich nun rausschmeißen?", fragte er kühl. "Wenn du nicht mein Freund sein willst: Dann ja.", gab Naruto grinsend zu. Natürlich würde er Sasuke nie rausschmeißen, dazu hatte er ihn viel zu gerne in seiner Nähe. Außerdem wusste er, was für Probleme Sasuke hatte, und dass er hier seinen einzigen Unterschlupf hatte – zumindest wusste Naruto von keinem anderen. Und dem tödlichen Blick des Uchihas zu folgen, dieser auch nicht. "Als dein Freund muss ich dir natürlich helfen", gab Sasuke sich zähneknirschend geschlagen. Narutos Mund verzog sich zu einem gewinnenden Grinsen. "Jap. Und du musst mal mit in die Stadt kommen." Sasuke grummelte etwas unverständliches, und Naruto meinte verstanden zu haben, dass er ihm den Hals umdrehen wolle. Schlussendlich stimmte Sasuke jedoch, wenn auch nicht begeistert, zu. Naruto beschloss, dass er morgen mitkommen solle, wenn sie alle ins Macbeth gingen. Naruto schlug ihm vor, dass er schon nach der Schule mitkommen und sich bei ihm fertig machen solle, und Sasuke nahm an. Naruto grinste über das ganze Gesicht. "Und nun zum wirklich wichtigen.", verkündete er. Sasuke hoffte zwar sehr, dass sein Freund Chemie meinte, bezweifelte es jedoch stark. Und seine Vermutungen wurden bestätigt. "Am besten solltest du erstmal Sakura zu einem Geständnis bewegen.", riet Naruto seinem Freund. Sasuke zog eine Augenbraue hoch. "Zu mehr als sie mir eh schon macht?", fragte er mit einem fiesen Grinsen. "Sakura ist es sicher nicht." "Aber sie weiß bestimmt, wer es ist.", erklärte Naruto. "Dann frag sie selbst.", schlug Sasuke vor. Er verstand den ganzen Circus nicht. Sakura redete durch aus auch mit Naruto, mehr, als mit Sasuke, was jedoch daran lag, dass Sasuke nicht mit ihr reden wollte. "Hab ich schon, aber sie behauptet, sie wisse es nicht. Bestimmt will sie nur eine Freundin schützen oder so – aber dir verrät sie es sicher.", beharrte Naruto. "Also schön, ich rede mit ihr – aber, wenn sie es nicht weiß, vergessen wir die Sache einfach, ok?" Naruto legte den Kopf leicht schief und sah Sasuke verständnislos über seine Bücher hinweg an. Normalerweise sah er so aus, wenn er in Chemie wieder etwas nicht nachvollziehen konnte. Langsam schüttelte der Blonde den Kopf. "Nein, dann suchen wir weiter." "Was willst du machen? Jedes einzelne Mädchen der Schule fragen – vielleicht geht sie gar nicht auf unsere Schule, fragen wir dann jede in der Stadt? Und wenn das nichts bringt vergleichen wir die Schrift?", blaffte Sasuke. "Das ist eine gute Idee – kann ja nicht so schwer sein, ein paar Schriftproben zu bekommen.", Naruto lächelte zufrieden und betrachte die Blätter vor ihm, während Sasuke versuchte den Impuls zu unterdrücken, ihm den Hals umzudrehen – wie konnte man nur so hartnäckig sein? "Ich muss X also enfach hier einsetzen?", fragte Naruto plötzlich. Sasuke sah ihn einen Moment überrascht an. "Ehm, ja.", bestätigte er. Naruto hatte also doch etwas aufgepasst. "Und du bist dir sicher, dass der Uchiha mitkommt?", fragte Kiba, und sah nicht sonderlich begeistert aus. "Er hats mir versprochen", erwiderte Naruto nur, und schielte hinüber zu Kibas Heft. "Was sagt Olivia da?", fragte er, da er es nicht recht aus diesem Winkel lesen konnte. "Hast du noch immer kein Buch? Ich dachte du wolltest die Gesamtausgabe von deinem Onkel leihen", gab Kiba genervt von sich, schob Naruto das Reclam Heft jedoch rüber, so dass dieser besser lesen konnte. "Wollt ich auch." "Aber?" "Er hat sie verliehen.", erklärte Naruto. "An irgendeinen Schüler, und keine Ahnung, wann er sie wieder bekommt", erklärte Naruto. "Kauf dir endlich dein eigenes – wie willst du sonst die Prüfung bestehen?", meinte Kiba. Und Naruto grinste nur. "Wir haben den Fim zu hause." Kiba schaute seinen Sitznachbarn einen Moment an, dann lachte er: "Kann ich mir den mal leihen?" Naruto zuckte mit den Schultern: "Klar." Eine Zeitlang widmeten sie sich wieder ihren Aufgaben, bis Naruto langweilig wurde, und er sich lieber wieder mit der Wochenendeplanung beschäftigte. "Hast du schon 'nen Plan, wann ihr ins Macbeth kommt?", fragte er Kiba. Dieser schaute auf und überlegte kurz. "Ich denke so gegen elf. Aber bist doch beim Vorsaufen dabei, oder?", erkundigte er sich. "Sasuke kannst du mit bringen", fügte er an, jedoch nur aus Höflichkeit. Naruto schüttelte den Kopf "Ich denke nicht, dass das was für Sasuke wäre – vieleicht beim nächsten mal", grinste er. "Vorausgesetzt er kommt öfter mit – ich denke nicht, dass das Macbeth so ganz seins ist. Zu viele Menschen", gab Kiba zu bedenken. Naruto stimmte in sein Lachen ein. "Da könntest du recht haben." "Hey, Hinata, hast du nicht auch Lust zu kommen?", fragte Kiba sie, welchem aufgefallen war, wie sie immer wieder zu ihnen herüber sah. „Uhm...“ Vor Schock war Hinata ganz erstarrt und schaute die Jungs mit hochrotem Kopf an. „I-ich weiß nicht... ich geh nicht so oft aus“, gab sie zu und schaute schüchtern zur Seite. „Dann gehst du heute eben mal aus“, tat Kiba ihren Einwand ab. „Oder, liegt es daran, dass du gar nichts mit uns machen willst?“ „Nein!“, versicherte Hinata schnell, wobei ihr Blick von Kiba zu Naruto glitt, welcher sie mit seinen strahlend blauen Augen musterte. „Es ist nur...“, begann sie. „Dann komm schon mit, das wird bestimmt super!“, mischte sich Naruto grinsend ein bevor Hinata eine Entschuldigung vorbringen konnte. „Genau. Also keine Widerrede!“, bestimmte Kiba und Hinata blieb nichts anderes übrig, als sich dem Willen der beiden zu beugen. „Ok., brachte sie zusammen mit einem leichten Lächeln heraus. Es wäre das erste mal, dass sie mit Naruto etwas in ihrer Freizeit unternehmen würde. Der Gedanke daran mit ihm in einen Club zu gehen, vielleicht sogar mit ihm zu Tanzen ließ ihr Herz leicht flattern vor Aufregung. „Als Hausaufgabe formuliert ihr bitte die Analyse eurer Szene aus.“ „Aber das ist voll viel!“, beschwerte sich Naruto sofort lautstark. Durch die ganze Klasse ging ein genervtes Stöhnen. Keiner freute sich über Hausaufgaben, aber Narutos Beschwerden störten sie weitaus mehr, es war immer das selbe. „Naruto“, begann Kakashi mit seiner ruhigen, leicht gelangweilten Art, „ich habe keine Lust mit dir darüber zu diskutieren. Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende.“ Er schlug sein Buch auf, und verschwand dahinter. Alle begannen ihre Sachen einzupacken. Kiba kritzelte eilig etwas auf einen Zettel und Naruto starrte Kakashi wütend an. Schließlich sprang er auf und schrie: „Hey!“ Mit seinem Zeigefinger deutete er auf Kakashi. „Ignoriere mich nicht so einfach! Ich bin Schulsprecher, und irgendwann werde ich Premierminister sein – du kannst mich nicht einfach ignorieren!“ „Du bist doch nur Stellvertretender Schulsprecher“, warf Shino ein, und ein paar der anderen lachten. „Aber ich erledige die ganze Arbeit!“, betonte Naruto, und regte sich künstlich auf. „Reg dich ab Naruto.“, rieten sie ihm. „Wir wissen, dass du gute Arbeit leistest, aber jetzt ist die Schule aus.“ Kiba legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Sie haben recht. Jetzt pack endlich deine Sachen zusammen, damit wir nach Hause können“, meinte er, während er sich an Naruto vorbei zu Hinata beugte und ihr den Zettel, mit dem Kommentar: „Damit du weißt, wo du hin musst“, gab. Sie waren zwar mal mit Shino in einer gemeinsamen Lerngruppe gewesen, doch Kiba wollte sichergehen, dass Hinata am Abend auch den Weg fand. Vielleicht sollte er Neji bitten, seine Cousine mitzunehmen. Hinata nahm den Zettel, mit einem verlegenen „Danke“, entgegen. Naruto setzte sich hin, packte seine Stifte und seinen Block zusammen, schob sie in seine Tasche und schenkte Hinata ein Lächeln. „Ich freu mich darauf, dich heute Abend zu sehen“, meinte er zu ihr, und fragte dann an Kiba gewandt: „Wollen wir los?“ „Klar.“, antwortete dieser, und erhob sich zusammen mit Naruto. „Bis später, Hinata!“ Er konnte sein Grinsen nicht mehr unterdrücken. Als sie den Klassenraum verlassen hatten, meinte er: „Ich kann nicht glauben, dass sie heute kommt.“ Nervös zupfte Naruto an seinen Haaren, nur um im nächsten Moment alles zu verwuscheln und von vorne anzufangen. Vielleicht würde Sakura heute Abend seine Traumfrau mitbringen. Vielleicht würde er heute Abend schon der wunderbaren Verfasserin des Briefes begegnen. Und er wollte, dass das perfekt wurde. Es wäre ihr erstes Treffen als – doch Naruto war sich ziemlich sicher, dass sie ein Paar würden. Sie liebte ihn, und er hatte sich in ihren Brief verliebt – nichts stand ihnen im Wege. Als Sasuke ihm (nachdem Naruto ihn gut zwei Stunden genervt hatte) von seinem Gespräch mit Sakura berichtet hatte, war Naruto ihm um den Hals gefallen, so wunderbar waren die Nachrichten. Zwar konnte Sakura ihnen nicht sagen, wer es war. Doch sie schien eine Idee zu haben. Sakura hatte sich dazu bereiterklärt mit dem Mädchen zu sprechen, und sie heute mitzubringen. Sasuke hatte Naruto geraten, sich nicht zu viele Hoffnungen zu machen, aber davon wollte der blonde Querkopf nichts wissen. Er war sich sicher: Wenn Sakura das Mädchen fand, würde sie heute Abend dabei sein. Schade war nur, dass Naruto warten musste, bis sie im Club waren. Er hatte zwar versucht, Sasuke für das Vortrinken bei Kiba zu begeistern, jedoch vergebens. Weder interessierte sich Sasuke für die anderen, noch trank er etwas, zumindest meistens. Sein Vater hielt nicht viel von Alkohol, und Fukaku Uchihas Wort war Gesetz – buchstäblich, denn er war der Chef der hiesigen Polizei. Naruto gab den Versuch seine Haare zu bändigen auf, sie wollten einfach nicht so wie er. Und er fand, dass er trotzdem gut aussah. Mit einem kleinen Zwischenstopp am Kühlschrank, bei dem er sich ein Nerven beruhigendes Bier holte, kehrte er zu seinem Zimmer zurück. Schon vor der Tür konnte er Sasukes aufgeregte Stimme hören: „Ich versichere dir, darüber musst du dir keine Sorgen machen. Ich habe meine Ziele im Auge... Ein Freund hat mich drum gebeten... Ja, es war Naruto, ich weiß, was du gleich sagen wirst, aber du irrst dich. Immerhin ist er mein Stellvertreter, es ist gut, wenn wir auch in unserer Freizeit etwas unternehmen... Um die Nachhilfe wurde ich von meinem Lehrer gebeten... Itachi is-! …“ In Sasukes Stimme klang eine Kälte mit, die Narutos Haare zu Berge stehen ließ. Sie schnitt mit soviel Wut und Verzweiflung durch die Tür, dass es schwer war sich vorzustellen, dass Sasuke mit seinem Vater sprach. Doch Naruto kannte diese Tonlage nur zu gut, und wusste genau, was sein Freund gerade durchmachte. Er machte vor der Tür kehrt und ging noch einmal zum Kühlschrank. Heute würden die Regeln wohl etwas gelockert werden. Er ließ sich Zeit, doch als er zurück kam, war Sasuke noch immer am Telefonieren. Er stand da, sein Hemd nur halb angezogen, die Muskeln verkrampft, seine freie Hand zur Faust geballt. Er achtete nicht auf Naruto, starrte nur in die Ecke, mit einem Blick, als hätte sie ihm soeben seine Lieblings Süßigkeiten vor der Nase weggeschnappt. Seine Kiefer waren angespannt, die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen gepresst. Offenbar durfte er sich gerade einen Vortrag über angemessenes Verhalten anhören. Bestimmt hielt sein Vater ihm wieder seinen perfekten Bruder vor. Naruto war Sasukes Familie nur einmal begegnet, doch hatte gereicht um die Fronten zu klären. Er hielt sie für versnobt und überheblich und fand, dass sie absolute Spießer waren. Sasukes Vater wiederum hielt Naruto für einen vorlauten Tunichtgut, der das Ansehen seines Sohnes und seiner Familie gefährdete. Sie waren sich nur in einem einig, nämlich darin, dass sie sich hassten. „Weil ich es ihm versprochen habe“, Sasuke versuchte seinen Zorn im Zaum zu behalten und nicht zu respektlos zu klingen. „Morgen Abend bin ich zurück, auf Wiederhören, Vater.“ Er legte auf und ließ sich aufs Bett sinken. Leise ging Naruto zu ihm und hielt ihm wortlos das Bier hin. Eine Weile funkelte Sasuke die Flasche wütend an, dann legte er sein Handy weg und nahm das Bier entgegen. Einen Moment zögerte er noch, ehe er die halbe Flasche auf mal hinunter kippte. Naruto setzte sich neben ihn, nippte an seinem Bier und für eine Weile schwiegen sie. Der Streit musste erst einmal sacken, das war sogar dem aufgedrehten Tunichtgut klar. Aus den Augenwinkeln behielt er Sasuke im Blick, wartete auf Anzeichen dafür, dass der andere ihn nicht mehr umbringen würde, wenn er etwas sagte. Mit der Zeit, und ein paar weiteren Schlucken Bier, löste sich schließlich Sasukes Verkrampfung. Seine Muskeln entspannten sich, sein Blick verlor an Härte – zumindest ein wenig. Auch sein Griff um die Flasche lockerte sich, so dass Naruto sich keine Sorgen mehr machen musste, dass diese zerbrach. „Sorry, dass du wegen mir Probleme hast.“ Sasuke schüttelte den Kopf. „Mit dir hat das nichts zu tun.“ „Ok...“ Naruto nahm einen weiteren Schluck, ehe es aus ihm herausbrach: „Dein Vater hat sie einfach nicht mehr alle! Sich so aufzuregen, nur weil du mal ausgehst! Echt ey.“ „Er macht sich nur Sorgen, weil es so kurz vor den Prüfungen ist. Er will nicht, dass ich die Schule vernachlässige.“ Naruto sah Sasuke an. „Ich sag doch: Der spinnt total!“ „Hm.“ Ein leichtes Lächeln zuckte über Sasukes Mundwinkel. „Egal – heute Abend feire ich, und zwar so wie ich es will, und nicht wie er es erwartet.“ Er hielt Naruto seine Flasche hin, dieser stieß mit einem breiten Grinsen darauf an. „Dann auf eine tolle Nacht!“ Sasuke setzte ab und musterte Naruto mit kritischem Blick: „Willst du wirklich so losgehen?“ „Immer noch besser als halb nackt“, konterte Naruto. Sasuke grinste süffisant. „Macht dich der Anblick etwa nervös?“ „Nein! Aber Sakura und Ino mit Sicherheit.“ „Hey! Hier drüben!“, Lee hatte sich auf die Fußspitzen gestellt, und winkte Naruto und Sasuke wie verrückt zu. Nun entdeckten auch Sakura und Ino ihr begehrtes Ziel, obwohl er sich sein Hemd zugeknöpft und eine Lederjacke übergezogen hatte, flippten die beiden aus: „Sasukeee!“, schrien sie und kamen aufgeregt auf sie zu gelaufen. Jede hing sich an einen seiner Arme. „Sasuke, es ist toll, dass du da bist.... Sasuke, tanzt du nachher mit mir?... Wieso warst du nicht auch beim Vortrinken? Du hast wirklich was verpasst!... Sasuke, trainierst du etwa?“ Sofort nahmen sie den Uchiha vollkommen in Beschlag. Der Alkohol tat sein übriges, dass Sasuke sich für den Rest des Abends wohl nicht mehr loseisen können würde. Mit einem leicht überforderten Gesichtsausdruck schaute er zwischen den beiden Mädchen hin und her, und schien keine Idee zu haben, wie er diese wieder loswurde. Normalerweise wäre Naruto Eifersüchtig auf die ganze Aufmerksamkeit gewesen, doch das brauchte er jetzt nicht mehr. Mit einem breiten Grinsen begrüßte er den Rest der Gruppe. Da war Kiba, welcher im etwas in Ohr lallte, doch Naruto verstand den Zusammenhang nicht ganz. Irgendwas mit Lee, Sai und einer Pflanze. Ersterer stand neben Kiba, und versuchte Naruto gestikulierend die selbe Geschichte zu erzählen, bis Tenten sich von Neji löste und ihn mit einem leichten Klaps auf den Hinterkopf zur Ordnung rief. Sie konnte es nicht leiden, wenn Lee abdrehte – und wer konnte es ihr verübeln. Beleidigt wandte sich Lee an Neji, er solle seine Freundin im Zaum halten. Naruto fing den belustigten Blick von Sai auf, der, freundlich lächelnd, etwas hinter den anderen stand. Neben ihm besah sich Hinata skeptisch die Szene, sie schien nicht ganz zu wissen, wie sie mit so vielen Leuten umgehen sollte. Als sie Narutos Blick begegnete wurde sie rot und lächelte verlegen. „Hi, Naruto...“, murmelte sie. „Hey!“ Ohne weiter darüber nachzudenken umarmte er sie. Sie tat ihm leid. Zwar kannte sie alle, doch war es offensichtlich, wie schwer es ihr fiel ein Gespräch zu beginnen. Also dachte sich Naruto, konnte er auch einfach den Anfang machen. „Wie war es bei Kiba?“, fragte er und sah sich um. Es warteten noch viele andere um sie herum, er fragte sich, ob seine heimlicher Verehrerin auch darunter war. Vielleicht eines der Mädchen, dass in der Nähe von Sakura, Ino und Sasuke stand? „L-Lustig“, antwortete sie, und musste tatsächlich leicht lachen. „Lee und Sai sind in diesen großen Baum gefallen.“ „Die Yucca-Palme?“, erkundigte sich Naruto. Hinata nickte. „Kiba ist total ausgerastet – ehe er sich vor lachen nicht mehr auf den Beinen halten konnte.“ Naruto lachte, das konnte er sich gut vorstellen. Er deutete auf Lee und Sai. „Ihr seid so doof, ey!“, rief er. Lee plusterte sich vor ihm auf, doch bevor er etwas sagen konnte, fragte Kiba: „Wollen wir endlich rein?“ Und deutete auf den Eingang des Macbeth. Zustimmendes Gemurmel, und dann machten sich alle auf den Weg in den Club. Naruto blieb stehen und sah sich um. Es standen noch viele Leute um sie herum, doch Niemand schien auf sie zu achten. Es war Niemand zu ihrer Gruppe hinzugekommen. Sie war also wirklich nicht da. „Was ist los?“, fragte Hinata, der Narutos Verhalten aufgefallen ist. „Nichts“, antwortete er, schenkte ihr ein Lächeln und folgte den anderen. Kiba zog Naruto, welcher kurz davor war Lee auf die Tanzfläche zu folgen, weiter durch die Menge und hinauf durch die gewundene Treppe. „Jetzt, trinkst du erst mal was mit uns!“ Kurz hielten sie an der Bar, um sich etwas zu bestellen, dann drängten sie sich zu einer abgelegenen Loge, in der durch mitternachtsblaue Samt- und Organzavorhänge die Illusion von Privatsphäre geschaffen wurde. Unter ihnen erstreckte sich der weite Theatersaal, auf dessen Parkett sich die wogende Menge zum Takt der Musik bewegte, wie ein buntes Lichtermeer. Dicke Nebelschwaden stiegen über ihnen hinauf zur dunklen Decke, in der kleine Lichter blinkten, wie tausend Sterne. Wie Efeu zogen sich die Verzierungen über die, von Säulen umsäumten Ränge, durchwachsenen Wände, beginnend bei der hell erleuchteten Bühne. Auf welcher sich, um das DJ-Pult, das Bühnenbild eines Zauberwaldes erstreckte, wie in Shakespeares Sommernachtstraum. Das letzte Stück, das in diesem Theater aufgeführt worden ist, bevor es in eine Disco umgebaut wurde. Die Flaschen klirrten, als sie anstießen. Sie redeten, sie lachten und sie tranken, Runde um Runde. Ein zwei Mal fragte Naruto, wie es mit Tanzen aussehe, doch die anderen war noch nicht in der Stimmung dafür. Obwohl er vermutete, das Ino und Sakura schon ganz gerne würden, jedoch konnte sich Sasuke bisher nicht besonders mit der Idee anfreunden. Und so konzentrierten sich die Mädchen darauf ihn zu becircen und mit reichlich Alkohol zu versorgen. Naruto störte es etwas, dass Sakura so fixiert auf Sasuke war. Gerne hätte er sie nach der Unbekannten gefragt, ob sie wirklich wisse, wer sie war, und wann er sie treffen konnte. Im Moment jedoch war es hoffnungslos, Sakura achtete nur auf Sasuke. Doch Naruto würde nicht so leicht aufgeben, der Abend war noch jung, und er hatte ein Auge auf sie. Bei der kleinsten Chance, würde er sie ohne zu zögern ansprechen. Bis dahin unterhielt er sich mit den anderen, vor allem mit Kiba und Hinata, zwischen denen er saß. Aber auch mit Tenten und Neji, die sich vor allem fragten, was das mit Lee und Sai war – gut das war vor allem Tentens Frage. Die Jungs konnten und wollten daran nichts interessantes finden: Zwei Kumpel eben, die alleine tanzen gegangen waren, na und? Damit war das Thema schneller abgetan, als es aufgekommen war, stattdessen wurden die neusten Geschichten aus der Schule und Umgebung ausgepackt. Lehrer, Mitschüler, Promis – niemand war sicher. Eine Zeitlang diskutierten sie sogar über Politik, und auch die Brüste der Lady in schwarz waren kurzzeitig Thema. Kiba und Neji fanden sie perfekt, Naruto waren sie eigentlich zu groß, doch das würde er niemals zugeben. Als Tenten jedoch von der Toilette zurückkehrte, wechselten die Jungs schnell das Thema zu Sport. Hinata saß die meiste Zeit schweigend daneben, nippte an ihrem Drink und lauschte aufmerksam, während die Themen weiter, über diverse TV-Serien bis hin zu Gesprächen über Essen, und der Auswahl der nächsten Getränke, mutierten. Als diese jedoch kamen, herrschte fürs erste Schweigen. Sie tranken, und dachten über ein neues Thema nach oder wägte ab tanzen zu gehen. Naruto bekam das Gefühl, dass die Stimmung sank, und beschloss etwas dagegen zu unternehmen. „Hey, kennt ihr den Unterschied, zwischen 'nem Kerl, der aus'm zehnten und 'nem Kerl der aus'm ersten Stock fällt?“, fragte er deswegen lallend in die Runde. Sah in die entnervten Gesichter seiner Freunde, und interpretierte fälschlicherweise rege Neugierde hinein. Die meisten wussten schon, was kam, und es war nicht wirklich lustig. Sie hofften, wenn keiner Fragen würde, würde Naruto den Witz vergessen. Jedoch hatten sie die Rechnung ohne Hinata gemacht, welche Narutos Witze noch nicht kannte, und deswegen neugierig nachfragte: „Nein, welcher?“ Naruto begann breit zu grinsen, ehe er, mit passender Handbewegung, erklärte: „Der eine macht:whaaaaaaahhhh dusch. Und der andere: dusch wuah!“ Mit strahlenden Augen schaute Naruto seine Freunde an, und wartete darauf, dass sie in schallendes Gelächter ausbrachen. Dieses blieb jedoch aus, nur Hinata kicherte zunächst verhalten, ehe ihr auffiel, das kein anderer lachte, außer Sasuke, der sich, entgegen seines sonstigen Naturells, nicht mehr halten konnte vor Lachen. Vor ihm stand ein halb leeres Cocktailglas, so wie einige Shots, den Zitronenresten nach zu urteilen: Tequila. Allmählich stimmten auch Sakura und Ino in Sasukes Gegiggel mit ein. Kiba betrachtete die Szene mit hochgehoben Augenbrauen. „Normalerweise trinkt unser Musterschüler doch nichts, oder?“, meinte er zu Naruto. Dieser nickte bestätigend und fügte erklärend hinzu: „Er hat mal wieder Stress zu Hause.“ „Echt?“ Das überraschte Kiba, er hatte immer angenommen, bei den Uchihas sei alles perfekt. Doch offenbar irrte er sich da gewaltig, denn so ernst wie jetzt, hatte er Naruto selten gesehen. „Ja. Besonders mit dem Vater... Er macht Sasuke ständig Vorschriften, verbietet ihm jeglichen Spaß und trifft alle Entscheidungen für ihn – ich glaube ihm ist ziemlich egal, was Sasuke eigentlich will“, erzählte Naruto, leicht bedrückt. „Krass... Ich dachte immer Sasuke will zur Polizei, sowie sein Vater“, warf Kiba nachdenklich ein. „Ne, sein Vater verlangt das von ihm.“ „Und was will Sasuke?“, erkundigte sich Kiba. „Keine Ahnung“, gab Naruto zu. „Aber auf jeden Fall nicht das. Hey, Sakura!“, er wandte sich von Kiba ab, da er endlich die Chance sah, auf die er den ganzen Abend schon gewartet hatte: Zum ersten mal lag Sakuras Aufmerksamkeit nicht bei Sasuke, sondern bei der Tanzfläche, welche man durch die leicht geöffneten Vorhänge sehen konnte. Was Naruto nicht wusste: Schon eine Weile versuchten Ino und Sakura Sasuke dazu zu bewegen, mit ihnen tanzen zu gehen. Sie hatten es mit offensiven Betteln und Flirten versucht, doch der Uchiha schien noch immer nicht ganz überzeugt. Sakura schaute also nur in der Hoffnung zur Tanzfläche, dass ihr eine Erleuchtung kam. Verwirrt wandte sie sich nun also zu Naruto, als sie ihren Namen hörte. „Hm?“ Der blonde beugte sich über den Tisch, damit Sakura ihn besser hören konnte. „Ich wollte dich noch wegen der Rose fragen“, erklärte er. „Rose?“ Sakura sah ihn verständnislos an. „Nun komm schon, Sasuke!“, hörten sie Ino lallen, „Nur ein Tanz! Büteee...“ Sakura warf ihr einen wütenden Blick zu, und Naruto hatte schon Angst, sie würde sich wieder Sasuke zuwenden, doch dann sah sie zu ihm. Eine ihrer feinen Augenbrauen fragend nach oben gezogen. „Ja, die anonyme Rose mit dem Brief. Du weißt doch sicher, von wem die war“, fuhr Naruto erwartungsvoll fort, doch Sakura schien noch immer nicht recht zu wissen, wovon er da sprach. „Also, ich weiß n-“ Neben ihr jubelte Ino plötzlich lautstark, so das Naruto Sakura nicht mehr verstehen konnte. Die Blondine hatte sich erhoben, leicht schwankend stand sie da, und zog den torkelnden Sasuke zunähst auf die Füße und dann Richtung Treppe. „He!“, rief Sakura, sprang auf und folgte den beiden stolpernd. Sie klammerte sich an Sasukes freien Arm, und die drei zogen schlingernd von dannen. „Hast du auch Lust zu tanzen, Hinata?“, fragte Kiba. Sie zuckte kurz zusammen, als sie so unerwartet angesprochen wurde. Nach einem kurzen Blick zu Naruto, der vollkommen perplex Sakura und den anderen nachsah, nickte sie. „Wieso eigentlich nicht?“, dachte sie für sich, und folgte Neji und Tenten aus der Sitzecke heraus. Bevor er es richtig realisierte war Naruto auf einmal alleine. Fast riss er den Tisch um, als er den anderen hinterher hechtete. „Ihr könnt doch nicht einfach ohne mich tanzen gehen!“, beschwerte er sich, als er sie eingeholt hatten. „Du hast ja nicht reagiert – warst wohl zu beschäftigt damit, Sakura nach zu starren“, zog Kiba ihn auf. „Das stimmt gar nicht! Ich wollte nur was von ihr wissen“, stellte Naruto klar. „Über die Rose?“, warf Hinata ein, welche das Gespräch mitgehört hatte. „Ach, die Geschichte“, meinte Kiba wissen. „Sagtest du nicht, sie sei von Sakura und ihr wärt damit so gut wie zusammen? Ich glaube, das hat sie noch nicht so ganz verstanden.“ Naruto seufzte. „Nein, sie hat mir deutlich gesagt, dass die Rose nicht von ihr ist. Egal.“ „Und von wem ist sie dann?“ Naruto zuckte unwissend mit den Achseln. „Genau das wollte ich wissen – Sasuke meinte, sie hätte eine Idee.“ „Ich weiß ja nicht,... vorhin sah sie jedenfalls nicht so aus. Vielleicht hat sie ihn auch einfach angelogen, normalerweise spricht er ja nicht viel mit ihr“, gab Kiba zu bedenken. „Alles in Ordnung, Hinata? Du siehst so blass aus.“ „W-was? Uhm, ja alles bestens“, antwortete sie, und brachte ein Lächeln zustande. „Denkt ihr, wir finden Lee und Sai wieder?“ „Wer weiß“, entgegnete Naruto, nun fast brüllend, da sie auf der untersten Etage angekommen waren, wo die Musik am lautesten war. Für Gespräche war hier kein Platz mehr, selbst zum Denken war es zu laut. Langsam schoben sie sich durch die Menge, welche sich gerade zum rhythmischen Beat von „Ai se eu te pego“ bewegte, welches besser bekannt war, unter dem deutlich simpleren Titel „Nossa“. Sobald sie sich etwas Platz erkämpft hatten, stimmten auch Naruto und Kiba in den Gesang ein. Sie ermunterten Hinata ebenfalls mit zu singen, und zumindest beim Refrain machte sie es auch. Naruto fand, dass das ein enormer Schritt für sie war. Er hätte gerne gewusst, wie sie sang, doch es war zu laut, um eine bestimmte Stimme unter den hundert anderen zu herauszuhören. Auf Nossa folgte „Danza Kuduro“, bei dem Naruto jedoch „Am Sack von Udo“ brüllte. Irgendwann bei Rihanna und Gotye, taute auch Hinata auf, und Naruto musste zugeben, dass er nicht gedacht hätte, dass sie so gut tanzen konnte. Aus ihren zunächst zurückhaltenden, kaum ausgeführten Bewegungen waren nun mutige Tanzschritte geworden. Hier und da war sie nicht ganz im Takt, doch meistens, fand Naruto, dass ihre Bewegungen perfekt zur Musik passten. Ihre langen schwarzen Haare umspielten dabei ihren Körper, und fingen die bunten Lichter ein, dass es fast etwas hypnotisierendes hatte. Mit der Zeit bekam Naruto kaum noch mit, welche Lieder gespielt wurden. Auch nicht, wie mal Sai und Lee, mal Neji und Tenten, für einen Song vorbeikamen, und dann wieder in der Menge verschwanden. Die Zeit rann dahin. Naruto hatte keine Ahnung, wie spät – oder früh – es war, als plötzlich jemand den Arm und seine Schultern legte, auf und ab sprang und dabei laut und unverständlich grölte. Da gerade Olly Murs lief, vermutete Naruto, dass es „My heart skips, skips a beat...“ war. Zu Narutos großer Verwunderung war dieser jemand niemand geringeres, als Sasuke Uchiha. Ein zugegebenermaßen sehr betrunkener Sasuke Uchiha. Alleine konnte er sich kaum noch auf den Beinen halten, weshalb er an seinem besten Freund zerrte, um nicht zu fallen. Seine Haare waren klitschnass – Naruto wusste nicht, ob von Schweiß oder etwas anderem, jedenfalls klebten sie ihm in der Stirn. Seine Augen konnte er kaum noch richtig offen halten, und wenn er versuchte sich auf etwas, oder jemanden zu fokussieren, hatte dies wenig Erfolg. Naruto versuchte seinen Freund bestmöglich zu stützen. „Wo bist du gewesen?“, brüllte er ihm liebevoll ins Ohr. Sasuke hob den Blick, es dauerte eine Weile, bis er verstand, was Naruto wissen wollte, dann begann er zu erzählen. Es war mehr ein lallen, und er schaffte es kaum einen Buchstaben vernünftig zu artikulieren, aber er sagte in etwa folgendes: „War mit Sakura und Ino tanzen, bis ich Durst bekommen habe. An der Bar war 'nen Haufen Mädchen, die unbedingt was mit mir trinken wollten. Ich hatte nicht wirklich eine andere Wahl.... cause everytime we come this close...!“ „Ok.“ Naruto hatte nur die Hälfte richtig verstehen können, aber er kapierte, dass Sasuke wohl mehr als nur ein paar Runden mit getrunken hatte. Der Uchiha löste sich von ihm, torkelte einen Schritt nach vorne, und landete in den Armen von Kiba und Hinata, welche ihn mehr schlecht als recht festhielten, damit er nicht Bekanntschaft mit dem Boden machte. Naruto griff sich Sasukes Hand und zog ihn hoch. Sasuke interessierte das nicht weiter, er fuhr munter fort zu singen, als wäre nichts gewesen: „So come on spin me around...“ Er prallte leicht gegen Naruto, welcher sich gerade noch auf den Füßen halten konnte. Er war froh, dass er in den letzten Stunden nichts mehr getrunken hatte, und durch das Tanzen wieder relativ nüchtern geworden war. „Ich denke, ich bring ihn besser ins Bett“, erklärte er, während er sich einen von Sasukes Armen umlegte, um ihn besser stützen zu können. Kiba nickte verständnisvoll. „Schaffst du das alleine?“, erkundigte er sich. Er mochte Sasuke zwar nicht, aber dafür war Naruto einer seiner engsten Freunde. „Ich komm schon zurecht, ist ja nicht weit“, erwiderte Naruto. „Ich hoffe nur, dass uns niemand so sieht.“ Mittlerweile war Sasukes Kopf auf seine Schulter gesunken, die Augen halb geschlossen kuschelte sich der Uchiha an ihn. Dafür hatte Naruto definitiv etwas gut bei ihm. Er mochte Sasuke ja, aber peinlich war das schon etwas. Kiba lachte. „Ich drück euch süßen die Daumen“, brüllte er. „Haha, danke... Also, dann bis Montag“, verabschiedete sich Naruto von ihm und fügte an Hinata hinzu: „Echt cool, dass du heute dabei warst. Hoffe du kommst das nächste mal auch wieder mit. Bis dann!“ Sie wurde leicht rot und entgegnete etwas viel zu leise, so das Naruto sie nicht hören konnte. Er lächelte einfach, packte Sasuke fester und machte sich mit ihm auf den Weg. Das war schwerer als gedacht. Denn sobald Sasuke verstand, dass sie dabei waren zu gehen, wollte er unbedingt bleiben und weiter tanzen. Naruto musste ganz schön an ihm zerren, um ihm mit raus zu bekommen. Seine Jacke wollte Sasuke auch nicht anziehen, ihm sei warm genug. Naruto kam sich vor, wie ein Vater mit einem quengeligen Vierjährigen. Eines stand damit fest, er würde nie Kinder bekommen. Nach einer Ewigkeit, hatte Naruto Sasuke die Jacke jedoch angezogen, er musste nun nur noch aufpassen, dass er sie nicht wieder auszog oder sie beide vor ein fahrendes Auto zog. „Was habt ihr eigentlich getrunken?“, fragte Naruto nach einer Weile. Er hatte noch nie jemanden so blau erlebt, besonders nicht Sasuke. Leise nuschelte Sasuke seine Antwort gegen Narutos Schulter: „Keine Ahnung, es war grün und hat gebrannt...irgendwas mit...“ „Absinth?“, mutmaßte Naruto. „Ja, woher weißt du das?“, lallte Sasuke überrascht. „War nicht schwer...“, antwortete Naruto. „Du und Hinata, ihr seid heute richtig über euch hinausgewachsen... hätte nicht gedacht, dass ihr so auftaut.“ Sasuke versuchte mit den Schultern zu zucken, weshalb Naruto ihn fast fallen ließ. „Ich hatte nicht wirklich ne andere Wahl...“, grummelte er. „Sakura und Ino haben sich aber gefreut“, grinste Naruto. „Mag sein... Ihr habt ziemlich viel getanzt.“ „Wer?“, Naruto sah sich um, als sei noch jemand da. „Du und Hinata...“, antwortete Sasuke, und unterdrückte ein Gähnen. „Hmhm... stimmt. Sie tanzt richtig gut“, erzählte Naruto lächelnd. „hm... vielleicht. Aber ihre Brüste sind groß.... und sie ist ziemlich still“, lallte Sasuke, und bei ihm klang es nicht besonders positiv. „Aber sie ist nett“, hängte er an. Naruto nickte: „Ja, das ist sie.“ Den Rest des Weges schwiegen sie und schafften es ohne größere Komplikationen zur letzten großen Hürde: der Haustür. Naruto war ziemlich stolz auf sich, dass er den Balanceakt aus, Schlüssel ins Schloss fummeln, Sasuke festhalten und selbst nicht die Stufen vor dem Haus runter fallen, mit Bravour gestanden hat. Er schleppte Sasuke die Treppe hoch, verfrachtete ihn auf das Sofa und deckte ihn sogar noch zu. Er schlief direkt ein, genauso wie Naruto, nachdem er sich umgezogen hatte und in sein Bett gekrochen war. Kapitel 3: Love is Blind ------------------------ Hey :D Na, wie geht‘s?‘ Es dauerte nicht lange, bis Naruto eine Antwort erhielt. Das Miniaturbild eines rosahaarigen Mädchens erschien unter seinem, zusammen mit den Worten: ,Hey, ganz o. k. Und euch?‘ Naruto antwortete schnell: ‚Sasuke hat nen üblen Kater.‘, und fügte hinzu: ‚Mir geht’s prima ^^‘ Sakura war schon am Tippen gewesen, und postete zeitgleich mit Naruto: ,Oh, vielleicht sollte ich ihm was dagegen vorbei bringen.' Naruto musste leicht lachen. Sakura machte sich immer so viele Sorgen. Er beschloss sie schnell zu beruhigen: ‚Keine Sorge. Ich hab ihm schon ‘ne Aspirin gegeben, bevor er nach Hause ist.‘ ‚Ach so...‘, antwortete sie. ‚Denkst du, er würde nächste Woche zu meiner Party kommen?‘ ‚Bestimmt‘, versicherte er ihr. Und so wie sich Sasuke gestern amüsiert hatte, war er sich da sicher. Sakura freute sich offensichtlich darüber, denn sie schickte ihm einen fröhlichen Smiley: :D Naruto fand, dass das genug Smalltalk gewesen war und er endlich über das sprechen konnte, was ihm auf dem Herzen lag, seit Sasuke gesagt hatte, Sakura wisse etwas. ‚Also nochmal wegen der Rose‘, begann er und bekam Sakuras Frage nicht mit, da er noch immer am Tippen war. ‚Welche Rose?‘ ‚Mit dem Liebesbrief, den ich bekommen habe.‘, schickte er ab. Bevor er wusste, wie er Sakuras Frage beantworten sollte, (immerhin waren die Rose und der Brief selbsterklärend) erschienen weitere Nachrichten von Sakura: ‚Du hast einen Liebesbrief bekommen?? Das wusste ich noch gar nicht.‘ Verwirrt sah Naruto auf die Posts. Er hatte Sakura doch selbst davon erzählt. Mehr oder weniger, wie er gestehen musste, denn offensichtlich hatte sie ihm nicht zugehört. ‚Von wem ist er?‘, fragte Sakura weiter. ‚Hinata? Bestimmt, oder?‘ Naruto war für einen Moment verwirrt. ‚Hinata?‘, fragte er nach. Konnte das sein? Er dachte an das süße, schüchterne Mädchen. Bis gestern hatte er sie nie richtig wahrgenommen. ‚ Etwa nicht? *verwirrt* ‘, unterbrach Sakura, nach eigener Aussage verwirrt, seine Gedanken. ‚ Ich weiß es nicht ... ‘, antwortete Naruto ehrlich. Überlegte, ob es je Anzeichen gegeben hatte, dass Hinata ihn mochte. Sie wurde immer rot und verlegen, wenn er mir ihr sprach. Aber das tat sie immer, auch bei anderen. Oder? ‚ Wie jetzt? *total verwirrt* ‘, hakte Sakura nach und Naruto erklärte: ‚ Er ist anonym ‘ Es dauerte einen Moment, bis Sakura etwas schrieb. Als sie fertig war, erschien ein Smiley mit Sternchen im Nachrichtenverlauf, der folgendermaßen aussah: *.* ‚ Oh, wie süß!‘, schrieb sie mit einem Herzchen garniert. ‚ Was steht denn drin? *vor Neugier stirbt* ‘ Naruto zögerte kurz. Sollte er ihr das Gedicht schreiben? Es wäre das Einfachste, denn wirklich zusammenfassen, konnte er es nicht. Aber es war schon etwas sehr Persönliches auf der anderen Seite: Kiba und Sasuke hatten es auch schon gelesen und Sakura würde es bestimmt nicht weiter erzählen. Er schrieb das Gedicht ab, fügte es bei Facebook ein und sendete es. Nervös wartete er auf Sakuras Antwort. Würde sie sich über ihn lustig machen? Die Information »Sakura schreibt etwas« erschien in dem Chatfenster und kurz darauf erschienen einige Herzen sowie der Smiley mit Sternchen. Darauf folgten einige Nachricht wie Pistolenschüsse: ‚Aww, das ist soooooo~ süß! ♥.♥ / Wie ein Shakespeare Sonett! *.*/ ich wusste gar nicht, dass wir einen Dichter unter uns haben :3/ wieso schreibt mir keiner sowas? *total neidisch*/ ich will auch so schöne Gedichte kriegen! *schmacht*‘ Zum Schluss folgten noch einige Herzchen. ‚Ich hab dir mal eins geschrieben‘, beschwerte er sich. Er fühlte sich zwar geschmeichelt, dass sie neidisch auf seine Verehrerin war. Trotzdem wollte er, dass auch seine Leistungen gewürdigt wurden. Egal, ob er ein Gefühl für Poesie besaß oder nicht. ‚Ach ja, stimmt. Sorry, das ist schon so lange her.‘ , entschuldigte Sakura sich mit einem verlegenen Smiley. ‚Kein Problem‘, versicherte er ihr. ‚Also Sasuke meinte, du wüsstest, von wem der sei.‘ ‚Echt?‘, fragte Sakura und war erneut ‚verwirrt‘. ‚Ja, ihr habt gestern darüber geredet.‘, rief er ihr in Erinnerung. ‚Ich war wohl doch ganz schön betrunken ...‘ ‚Ziemlich‘, merkte Naruto mit einem ‚xD‘ an. ‚Also, ich würd‘s mal mit Hinata versuchen. Die ist doch in deinem Englischkurs. Außerdem steht sie schon lange auf dich.‘, riet sie ihm mit einem hübschen Zwinkersmiley. ‚Wirklich?‘, hakte Naruto nach und fügte an: ‚Das wusste ich gar nicht.‘ Sakura schien darüber zu lachen. Zumindest schickte sie ihm ein: ‚LOL Ist doch offensichtlich.‘ Naruto dachte einige Zeit darüber nach. Dann war Hinatas Erröten tatsächlich ein Zeichen ihrer Zuneigung. Irgendwie fand Naruto das seltsam. Sie hätte es ihm doch sagen können. Immerhin biss er nicht und war auch sonst ziemlich umgänglich, wie er fand. Also gab es keinen Grund, schüchtern zu sein. Er wünschte sich, sie hätte es ihm früher gesagt, oder dass er es bemerkt hätte. Bestimmt haben sich alle über sie lustig gemacht, wie sie um einander herumscharwenzeln, nichts von ihren jeweiligen Gefühlen ahnend. ‚Dachte, deswegen hättest du sie mitgenommen. Ihr habt doch sogar zusammen getanzt‘, blinkte ihm vom Desktop entgegen. Genau, was Naruto sich gedacht hatte: Jeder hatte ihre Gefühle bemerkt, nur er nicht. Er würde sich gerne selbst in seinen Hintern treten, für seine Ignoranz. Wie viel Zeit hatten sie verloren? Aber damit war jetzt Schluss! Er würde Hinata sofort schreiben. ‚Hehe ... jetzt, wo du es sagst.‘, schrieb er verlegen und verabschiedete sich mit einem: ‚Danke Sakura!‘ Mit einigen Klicks öffnete er ein Chatfenster mit Hinata. Er setzte an zu schreiben. Aber was sollte er schreiben? Sollte er ihr direkt alles schreiben? Seine Gefühle durch den Brief, dass er froh ist, das Rätsel endlich gelöst zu haben, dass er sie kennen lernen wollte und keinen Tag mehr ohne sie sein wollte. Er starte auf den blinkenden Kursor. Vielleicht sollte er sie nicht so direkt überfallen. Er kratzte sich am Kinn, während er überlegte. Über dem Chat mit Sakura tauchte eine Eins auf. Er schaute nach, was sie geschrieben hatte. ‚Gerne! Vergiss nicht Sasuke am Freitag mitzubringen ‘, zusammen mit einem grinsenden Smiley und einem Herzen. Er schmunzelte. ‚Keine Sorge‘, versicherte er ihr, und wandte sich gedanklich wieder Hinata zu. Das Schloss klickte, als Sasuke den Schlüssel umdrehte und das Haus betrat. Noch leicht schwummrig auf den Beinen zog er sich die Schuhe aus und hängte den Schlüssel über den dafür vorgesehenen Haken an der Tür. Zu seiner Erleichterung stellte er fest, dass der Schlüssel seiner Eltern fehlte. Er würde also noch etwas Schonfrist bekommen, bis Fukaku nach Hause kam und seinen Jüngsten verkatert vorfand. Sasuke beschloss sich erst einmal etwas Essen zu bunkern, da die Möglichkeit bestand, dass er ohne Abendbrot ins Bett geschickt würde. Er schleppte sich den kurzen Flur entlang, dessen Wände Familienfotos zierten. Abbilder der perfekten Familie. Sie waren bis ins kleinste Detail geplant und gestellt. Sie waren nichts weiter als eine Farce. Aber diese wollte aufrechterhalten werden. Alles kein Problem, wäre da nicht der unzulängliche Nachwuchs. Itachi ist zwar herausragend gelungen, aber Sasuke bereitete seinem Vater Kopfzerbrechen. Er bezeichnete ihn als unnützen Träumer. Jemand der es nicht schaffte in der Realität zu leben und nur die Fakten zu sehen, sondern immer noch etwas hinzuspinnen musste. Aber Fukaku hatte das seinem Sohn ausgetrieben. Als Polizist galten nur die Fakten, nichts anderes. Sasuke schleppte sich durch die penibel gesäuberte Küche zum Kühlschrank. Er war überfüllt mit Essen: Aufschnitt, Eier, Gemüse, Fleisch und Obst. Die Auswahl war riesig. Zu riesig für Sasuke. Er hatte ein dumpfes, leeres Gefühl im Magen, das ihm sagte, er müsse essen. Aber beim Anblick der Lebensmittel und dem bloßen Gedanken daran wurde ihm schlecht. »Bei einem Kater sind Spiegeleier das beste«, unterbrach ihn Itachi, welcher in der Tür stand und ihn beobachtete. Sasuke hatte nicht einmal gewusste, dass er zu Besuch war. Mit einem düsteren Blick drehte er sich zu ihm um. »Lernt man das als Agent?«, fragte er schnippisch. Wandte sich jedoch wieder dem Kühlschrank zu, um Eier herauszuholen. Itachi ließ sich von Sasuke nicht aus der Ruhe bringen. »Nein, als Teenager mit üblem Kater ...«, erklärte er leicht schmunzelnd. »Denkst du etwa, ich war nie betrunken? Wobei ich gehört habe, dass du gestern ganz schön übertrieben hast.« Itachi nahm Sasuke die Zutaten ab und deutete ihm sich zu setzten. Hätte er nicht solche Kopfschmerzen gehabt, hätte sich der jüngere stur gestellt und darauf bestanden selbst zu kochen. Aber das Pochen in seiner Stirn zwang ihn dazu, seinem Bruder folge zu leisten. »Von wem hast du das gehört?«, fragte er seinen Bruder skeptisch. »Von Deidara«, entgegnete Itachi, als läge das auf der Hand. »Er meinte auch, dass er wohl nicht ganz unschuldig daran sei.« »Was sollte dein Freund damit zu tun haben?«, fragte Sasuke verwirrt. »Black-outs hast du also auch«, bemerkte Itachi mit hochgezogenen Augenbrauen. »Ihr habt zusammen getrunken.« Stirnrunzelnd begann Sasuke zu überlegen. Er hatte am Abend mit einigen Mädchen getrunken. Viel getrunken. Er wusste noch, dass diese nicht sehr zurückhaltend waren. Im nach hinein ein unangenehmer Gedanke. Letzte Nacht hatte es ihn nicht so sehr gestört wie sonst. Er erinnerte sich auch noch daran, wie er mit Naruto getanzt hatte - oder besser gesagt, sich an ihn gehängt hatte. Insgesamt war es eine schrecklich peinliche Nacht gewesen. Und er war nicht erpicht darauf, jetzt noch mehr Geschichten zu hören. Aber er musste wissen, was seiner Familie erzählt worden ist. »Ich erinnere mich noch genau an gestern«, begann er schließlich. »Ich habe mit ein paar Mädchen getrunken ... aber nicht mit Deidara.« Itachi lachte: »Du bist nicht der Erste, der Dei für eine Frau hält. Glaub mir, da hatten schon einige ein unschönes Erwachen am nächsten Morgen.« Er zwinkerte seinem kleinen Bruder leicht zu. Als er ihm die Spiegeleier hinstellte. »Aha ...«, mehr meinte Sasuke dazu nicht. Es interessierte ihn nicht, dass Deidara offensichtlich schwul war. Er hatte es sich schon gedacht, als er den blonden das erste Mal gesehen hatte. Ihm war auch klar, dass er auf Itachi stand. Ein unglückliches Unterfangen. »Du stehst also auf Blondinen«, führte Itachi das Gespräch vor, und Sasuke blieb das Essen im Halse stecken. Laut hustend versuchte er, seinen Bruder mit Blicken zu töten. »Nein!« »Etwa doch auf bunte Haare? Zum Beispiel rosa?«, bohrte sein Bruder nach. Und Sasuke fragte sich, was das ganze sollte. Als er schwieg, stieß Itachi ihn an. »Komm schon, jeder hat seine Vorlieben. Ich stehe auf Rothaarige.« »Ich habe keine Vorlieben ... Und es gibt niemanden, auf den ich stehe«, betonte Sasuke. »Außerdem muss ich mich auf meine Ausbildung konzentrieren und habe keine Zeit für sowas. Das Gestern war nur eine Ausnahme ...« Sein großer Bruder schaute ihn traurig an. »Es ist doch nicht falsch, ab und an mal Spaß zu haben. Deine Noten sind doch in Ordnung.« Sasuke war sich sicher, dass er seinem Vater etwas anderes erzählte. Er reckte das Kinn. »Genau, sie sind in Ordnung. Aber das reicht nicht, wenn ich Polizeichef werden will, wie Vater.« »Willst du das denn?«, hakte Itachi nach. Die Frage warf Sasuke leicht aus dem Konzept. Niemand aus seiner Familie hatte ihm je diese Frage gestellt. »Ich werde es«, entgegnete er. »Verbrechensbekämpfung ist unser Familiengeschäft. Du, Vater unser Großvater - es ist nur natürlich, dass ich auch in diesen Bereich gehe.« Itachi schüttelte den Kopf. »Du hast dich doch noch nie dafür interessiert.« »Nicht jeder löst seinen ersten Fall mit zehn«, entgegnete Sasuke bissig. Schon als kleiner Junge liebte Itachi Rätsel und war immer auf der Suche nach einem interessanten Fall. Als Agent lebte er nun seinen Traum. »Ich habe nur Archibald gefunden, den entlaufenen Hund unserer Nachbarn.« »Da warst du acht, ich rede vom Schubert-Fall.« Itachi sah kurz zur Seite. »Das war doch -« »Gar nichts?«, vermutete Sasuke. »Schon klar, ein Genie, wie du mach so etwas mit links, da ist es wohl wirklich nichts.« Itachi schwieg unter dem grimmigen Blick Sasukes. Es war ihm sichtlich unangenehm. So war es immer. Er tat immer so, als sei er gar nicht Besonderes. Als würden alle es immer nur aufspielen und als sei ihm das peinlich. Aber er konnte nicht verbergen, dass ihm immer alles in den Schoß fiel. Itachi hatte dreimal eine Klasse übersprungen, sein Abi hatte er schon mit sechzehn gemacht. Sasuke machte seines erst jetzt mit fast neunzehn. Eigentlich ein normales Alter, trotzdem wurde er immer mit Itachi verglichen, besonders von seinem Vater. Er war die Mauer, die Sasuke überwinden musste. Die er aber nicht überwinden konnte. Und so würde der junge Uchiha wohl immer im Schatten seines begabten Bruders stehen. Früher hatte Sasuke versucht, von Itachi zu lernen. Er hatte immer so werden wollen, wie sein großer Bruder. Aber Itachi hatte ihm jedes Mal gegen die Stirn gestupst und gesagt: »Verzeih mir, Sasuke, ein anderes Mal.« Doch es hatte nie ein anderes Mal gegeben. »Und hast du es Vater schon gesagt?«, wollte Sasuke wissen. Itachi sah auf. »Wie viel du getrunken hast?« Sasuke nickte. »Nein, ich habe ihm noch nichts gesagt«, antwortete Itachi und fügte hinzu. »Ich denke, du bist alt genug.« Sein gedachtes: »Es ihm selbst zu sagen«, fügte Sasuke für sich hinzu. Letzten Endes hatte Naruto nach vielem Haareraufen und den Ratschlägen seiner Freunde den perfekten Gesprächsanfang gefunden. Mit einem stolzen Lächeln tippte er die Buchstaben ein: ‚Hey‘, vollendet mit einem breitgrinsenden Smiley. Er hatte eine Weile warten müssen, bis sie online war, aber kaum erschien der grüne Punkt neben ihrem Namen, drückte er auf ‚Senden‘. Damit konnte er nur noch auf ihre Antwort warten. Nach einigen Sekunden erschien die Information, dass Hinata seine Nachricht gelesen hatte. Aber es kam keine Antwort. Minutenlang starrte Naruto auf den beinah leeren Chat. Nervosität breitete sich in ihm aus. Was wenn Sakura sich geirrt hatte? Vielleicht fand Hinata ihn doof. Oder Sasuke hatte recht und Hinata wollte, dass ihre Gefühle unentdeckt blieben. Aber wieso hätte sie ihm dann schreiben sollen? Niemand, der ein solches Gedicht verfasste, wollte anonym bleiben. Aber wieso antwortete sie ihm dann nicht? Er hatte alles genauso gemacht, wie die anderen gesagt hatten. Er hatte sich zurückgehalten, sie nicht in die enge gedrängt oder überfallen. Er war freundlich und unverbindlich geblieben - im Grunde hatte er sie nur begrüßt. Trotzdem erhielt er keine Nachricht. ‚ Sie antwortet nicht!‘, schrieb er Neji sowie Shikamaru und Kiba. Sie hatten ihm gesagt, er solle auf keinen Fall mehr schreiben. Shikamaru war überraschenderweise der Erste, der antwortete: ‚Man bist du anstrengend ... Ich hab darauf echt keinen Bock mehr‘. Im nächsten Moment war er offline. Kiba stellte erstmal eine Gegenfrage: ‚Wann hast du ihr denn geschrieben? ‚Vor ein paar Minuten‘, antwortete Naruto. Woraufhin Kiba folgenden Smiley schickte: -_-‘ und schwieg. Neji war der Einzige, der eine hilfreiche Antwort sendete: ‚Hinata überlegt immer lange, was sie schreiben soll. Also reg dich nicht auf ...‘ Naruto atmete erleichtert aus. Hinata ließ sich also nicht nur bei ihm Zeit. ‚Neji meint, sie ließe sich immer etwas Zeit‘, informierte er Kiba. ‚Sie ist nun mal zurückhaltend‘, entgegnete Kiba mit einem grinsenden Smiley, welchen Naruto erwiderte. ‚Stimmt‘, schrieb er. ‚Dabei hat sie das gar nicht nötig.‘ Die nächsten Nachrichten erschienen wie in einem Schusswechsel. ‚Nein, aber es ist total süß‘ ‚Wenn sie rot wird wie eine Tomate‘ ‚Oder ihren Blick senkt.‘ ‚Nur um verstohlen herüber zu sehen‘ ‚So wie beim Tanzen‘ ‚Ich hätte nicht gedacht, dass sie so unbefangen sein kann.‘ ‚Sie steckt voller Überraschungen‘ ‚Wie ihre Schreibkünste - wobei irgendwie passt es zu ihr.‘ ‚Zu ihrer bedachten, stillen Art?‘ ‚Genau.‘ Naruto fügte noch: ‚Ich bin schon gespannt, welche Seiten sie mir noch zeigen wird‘ ‚Vorausgesetzt du lässt ihr die Chance‘, gab Kiba zu bedenken. Naruto blähte die Backen auf. ‚Was soll das denn bedeuten?‘ ‚Du hörst nie zu und lässt sowieso niemand anderen zu Wort kommen. Hinata wird es da sicher besonders schwer haben‘, erklärte Kiba. ‚Stimmt gar nicht!‘, protestierte Naruto. Kiba antwortete mit einem skeptischen Smiley. Er schrieb noch mehr, doch Naruto achtete nicht mehr darauf. Etwas anderes hatte seine Aufmerksamkeit gewonnen. Also ignorierte er Kibas Nachricht: ‚Sie wird bei dir zwar keine Chance haben und ihr wird es egal sein ... Sie wird dir nichts abschlagen können. Deswegen solltest du dir genau überlegen, was du tust und nichts überstürzen! Sonst, wirst du sie nur verletzten.‘ Ohne auf die Warnung seines Freundes zu achten, schrieb er glücklich: ‚Sie hat geantwortet!‘ Eine böse Vorahnung erfasste Kiba, als er die letzte Nachricht seines Kumpel las. Aber es gab nichts, was er tun konnte, außer hoffen, dass Naruto bedacht an die Sache ranging und sich nicht blind hineinstürzte. Aber wie hatte Shakespeare einst gesagt: Love is blind. Anders, als seine Mitschüler, genoss Sasuke den Montag. Keine vorwurfsvollen Blicke, keine Strafen oder Vorträge über Verantwortung und Respekt. Einfach nur ein entspannter Schultag. »Hast du das von Naruto gehört?« »Ja, hab‘s heute Morgen auf Facebook gesehen.« Verwirrt sah Sasuke den tratschenden Mädchen hinterher, die leise über seinen besten Freund redeten. Sie sahen aufgewühlt aus. Was stand so schreckliches bei Facebook? Normalerweise gab Sasuke nicht viel auf das Gerede der anderen. Aber überall hörte er den Namen seines Freundes und die Nachricht bei Facebook. Unruhe ergriff Sasuke. War Naruto etwa etwas passiert? Kaum hatte er seinen Platz erreicht holte er sein Handy heraus und versuchte sich an sein Facebook Passwort zu erinnern. Naruto hatte darauf bestanden, dass er sich anmeldete. Nach Wochenlangen Gebettel hatte Sasuke schließlich nachgelassen, unter der Bedingung, einen falschen Namen zu verwenden. Er war nur mit Naruto befreundet und eigentlich nie online, trotzdem war der Blondschopf zufrieden. Er loggte sich als Viola ein. Als der karge Benachrichtigungsstrom erschien, traute er seinen Augen nicht. Immer wieder las er die Statusmeldung durch. Er fuhr sich durch seine schwarzen Haare, noch immer fassungslos auf das Handy vor ihm starrend. »Dieser verdammte Idiot! Wie kann man nur so blöd sein!« Kapitel 4: Though yet Heaven knows it is but as a tomb ------------------------------------------------------ Ungläubig starrte er noch immer auf die Statusmeldung: 'Naruto Uzumaki ist jetzt in einer Beziehung mit Hinata Hyuga‘ »Wie hatte das von heute auf morgen passieren können?« Sasuke musste bei der Frage unwillkürlich lachen. Es war Naruto, der dachte über so etwas nicht nach, er tat es einfach. »Und nun?«, fragte sich Sasuke. Als Antwort betrat Jiraiya den Klassenraum, das Zeichen, dass der Unterricht begann. Sasuke konnte sich nicht recht auf die Stunde konzentrieren. Naruto war in einer Beziehung mit Hinata. Einem Mädchen, das er bisher nie beachtet hatte. Zumindest bis Freitag nicht. Hatte sie ihn dort so beeindruckt, dass Naruto die Suche nach seiner Unbekannten aufgab? Sasuke konnte nicht sagen, dass das untypisch für seinen besten Freund wäre. Die nächste Stunde wäre darstellende Spiele. Vielleicht konnte er da mit Naruto reden, bevor sie ihre Szene vorspielen mussten. Irgendwie musste er ihm doch klarmachen können, dass eine leichtfertige Beziehung für niemanden schön war. Bis zum Ende der Stunde saß Sasuke wie auf heißen Kohlen. Kaum klingelte es, stand er auf und eilte zur Tür. »Sasuke«, hielt ihn Jiraiya wie nach jeder Stunde auf. »Ich habe heute keine Zeit«, versuchte er ihn abzuwürgen. »Ich hab dich angemeldet.« Sasuke blieb wie erstarrt stehen und starrte seinen Lehrer entgeistert an. »Wie bitte?«, fragte er nach, in der Hoffnung sich nur verhört zu haben. »Ich habe dich für die Ausschreibung eingetragen«, wiederholte Jiraiya und grinste Sasuke breit an. »Dazu hatten Sie kein Recht«, knurrte Sasuke. »Die Anmeldefrist war fast um. Ich wollte nur nicht, dass du sie verpasst«, erklärte Jiraiya. »Der Abgabetermin ist der 30. April. Du hast nach dem ABI also noch Zeit.« »Ich - Sie wissen, dass ich das nicht tun werde«, erklärte Sasuke, leicht überfordert von der eigenmächtigen Handlung seines Lehrers und der Chance, die sich ihm bot. Aber er könnte sie nie nutzen. Er würde auf die Polizeischule gehen und nirgendwo anders hin. »Weil dein Vater es nicht akzeptieren würde?«, mutmaßte Jiraiya. »Sasuke, du bist volljährig, du bist nicht mehr auf seine Erlaubnis angewiesen. Es ist dein Leben, was willst du damit anfangen?« Sasuke verschränkte die Arme vor der Brust und schaute seinen Lehrer kalt an. Stimmt, es war sein Leben und Jiraiya hatte kein Recht sich einzumischen. »Kann ich dann gehen?«, fragte er. »Klar.« Sasuke stürmte aus dem Klassenraum, mit tausend Gedanken in seinem Kopf. Was willst du? Sein Lächeln brachte ihr Herz zum Rasen. Der Blick seiner blauen Augen ließ ihre Knie weich werden. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass das alles nicht nur ein Traum war. »Ok, dann sehen wir uns später?«, flüsterte er ihr hoffnungsvoll zu, und zog sie etwas näher an sich. Es sollten ruhig alle sehen, dass sie nun zusammen waren; dachte Naruto. Hinata war das ganze eher unangenehm. Sie hatte nicht nur das Gefühl, dass alle Augen auf ihr ruhten, sie wurde tatsächlich von allen angestarrt. Und auch, wenn sie Naruto liebte, war es ihr unangenehm. Mit hochrotem Kopf sah sie zu ihm auf und nickte. »Super!« Er lehnte sich vor, um ihr einen Abschiedskuss zu geben. »Starrten die anderen sie noch an?«, schoss es panisch durch Hinatas Kopf und sie sah sich um. Naruto schaute sie einen Moment fragend an, dann verzogen sich seine Mundwinkel zu einem leichten Grinsen, bevor er ihr einen Kuss auf die Stirn gab. »B-bis nachher«, brachte sie aufgeregt stotternd hervor, ehe sie zur nächsten Stunde davon eilte. Naruto sah ihr breitgrinsend nach. Er fand es so süß, wenn sie sich zierte. Sehr mädchenhaft, wie er fand. Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf und kicherte in sich hinein. »Ihr seid also wirklich zusammen?« »Ja, seit gestern - ist das nicht toll?«, fragte er und drehte sich zu seinem besten Freund um. »Total ...«, stimmte ihm Sasuke zu. »Aber ging das nicht etwas schnell?« »Schnell?«, fragte Naruto verwirrt. »Ich habe sie über eine Woche gesucht. Und sie liebt mich schon seit Jahren. Sie. Liebt. Mich.« »Ja, wirklich unglaublich ...« »Genau. Weißt du ich war ein totaler Idiot!«, fuhr Naruto aufgekratzt fort. »Das erkennst du jetzt wahrscheinlich nicht, weil du nach nur einem Tag mit einem Mädchen zusammen bist, dass du bisher nie wahrgenommen hast und folglich gar nicht kennst«, vermutete Sasuke kühl, brachte jedoch so etwas wie ein lächeln zu Stande. Naruto lachte unsicher. »Du hast einen seltsamen Humor«, meinte er, in dem er Sasuke gegen die Schulter boxte. »Aber eigentlich meinte ich, dass ich so lange gebraucht habe, um zu bemerken, dass ein so süßes Mädchen auf mich steht.« Sasuke nickte wissend. »Für sowas hast du wirklich keinen Sinn«, stimmte er seufzend zu. »Aber nur, weil sie dich mag, musst du doch nicht gleich ihr fester Freund werden. Wenn es so wäre, müsste ich mit vielen Mädchen zusammen sein. Außerdem könnt ihr-« »Das ist, doch was ganz anderes«, unterbrach, Naruto ihn leicht genervt. Sasuke hörte sich genauso an wie Kiba und Jiraiya. »Die stehen alle nur auf dich, weil du der große Sasuke Uchiha bist. Der Bruder des Genies und zukünftiger Polizeichef.« Sasukes Blick wurde merklich kühler. »Und inwiefern ist das etwas ‚ganz anderes‘?«, fragte er zähneknirschend und verschränkte die Arme vor der Brust. Naruto streckte die Brust raus. »Hinata liebt mich wirklich«, verkündete er stolz. »Sie war es, die mir den Brief geschrieben hat!« »Das war sie? Super.« Sasuke sah mörderisch auf Naruto hinab. »Und sie liebt dich, ohne, dass ihr je eine richtige Unterhaltung hattet? Denkst du, dass das was Ernstes ist?« »Natürlich!«, betonte Naruto. »Wunderbar. Und das, obwohl ihr keinerlei Gemeinsamkeiten habt«, bemerkte Sasuke scharf. Naruto funkelte seinen Freund wütend an. »Was-« »Naruto! Sasuke! Kommt rein.« Die beiden angesprochenen drehten sich um. Mit einem breiten, strahlenden Lächeln stand ihr Lehrer in der Tür und wies sie an in den Klassenraum zu kommen. Sie hatten gar nicht bemerkt, dass Gai gekommen war. Die beiden Freunde tauschten einen letzten unzufriedenen Blick, ehe sie sich an ihrem schrillen Lehrer vorbeiquetschten und sich zu Tenten und Lee gesellten. Der vordere Bereich des Zimmers war freigeräumt worden und die Tische im Kreis drum herum gestellt, so dass eine Art Bühne entstand. Dort stellten die einzelnen Gruppen nun ihre selbsterstellten Szenen vor, die sie in der letzten Stunde vorbereitet haben. Naruto schaute den anderen nur halb zu. Immer wieder wanderte sein Blick ärgerlich zu Sasuke. Was hatte der Uchiha nur für ein Problem? Als sein Freund, hätte er sich für Naruto freuen sollen. Stattdessen spielte er den Schwarzseher und versuchte sein Glück zu schmälern. Aber das galt nicht nur für Sasuke. Naruto verstand die Welt nicht. Wieso konnte man ihm sein Glück nicht einfach mal gönnen? Er hat immerhin lange genug darauf gewartet! »Hahaha! Sehr schön! Und nun, wie wäre es mit deiner Gruppe Lee?«, unterbrach Gai Narutos Gedanken. Er tauschte einen Blick mit Sasuke, welcher mit den Schultern zuckte und nach vorne ging. Sie stellten schnell einen Tisch und ein paar Stühle auf. Naruto und Tenten stellten sich an die Seite, um auf ihren Auftritt zu warten. Sasuke wuselte um den Tisch herum, als würde er ihn decken. Lee griff nach dem imaginären Essen aber Sasuke schlug ihm auf die Finger. »Lass das Essen in Ruhe!«, gebot er. »Aber ich habe Hunger!«, protestierte Lee und hielt sich die Hand. »Wir warten, bis Henry und seine Neue da sind.« Sasuke legte seine gesamte Abscheu auf das Wort ‚Neue‘. Er runzelte sogar abwertend die Nase. Lee grummelte und warf einen Blick auf den Tisch, der voller Hunger und Sehnsucht sein sollte. Es war jedoch nur ein normaler Blick. Sasuke stellte weiterhin imaginäres Geschirr auf den Tisch. Naruto wartete noch einen Moment, ehe er auf einen Tisch klopfte. »Da sind sie schon!«, verkündete Sasuke versucht freudig. »Öffnest du bitte die Tür, Schatz?« Er schenkte Lee ein Lächeln, das an einen verrückten Meuchelmörder erinnerte, kurz bevor er sein Opfer aufschlitzte. »Natürlich, Liebling!« Lee stapfte zum Tisch und ließ Naruto und Tenten ein. Tenten hielt sich an Narutos recht Arm fest, als könne sie nicht alleine gehen. »Mum!«, Naruto löst sich von Tenten und kommt euphorisch auf Sasuke zu. »Oh mein kleiner ... Honigkuchen!«, presste Sasuke aus zusammengebissenen Zähnen hervor und erwidert die Umarmung. Er hielt Naruto vor sich und begann dessen Haare zu richten. »Wie siehst du nur wieder aus?« Mit einem verlegenem ‚Mum‘ riss Naruto sich los und eilte zurück an Tentens Seite. »Schau nur, wer hier ist!« »Oh, hallo Anne«, begrüßte Sasuke Tenten. »Können wir essen?«, rief Lee dazwischen. Sasuke würdigte Lee keines Blickes, stattdessen setzte er sich auf einen der Stühle. »Aber natürlich ... setzt euch!« »Das sieht wirklich großartig aus, Mum«, meinte Tenten lächelnd. »Frau Meier ... ... Liebes«, wies Sasuke sie zurecht. Naruto rief entsetzt: »Mum!« Offensichtlich konnte er die Herabwürdigung seiner Freundin nicht gutheißen. Genauso wenig wie Lee, welcher mahnend: »Liebling!«, rief. »Iss deinen Salat, Schatz«, fertigte Sasuke ihn eiskalt ab und wandte sich an Naruto. »Also, du hast Neuigkeiten?« Ein tödliches Lächeln zierte Sasukes Mundwinkel, seine schwarzen Augen lagen stechend auf dem Blonden. Dieser erwiderte es mit einem warmen Grinsen. »Ja, große, wundervolle Nachrichten!«, verkündete er und in seinen blauen Augen blitzte es. »Wir sind verlobt und werden-« »Nein!«, rief Sasuke und sprang auf. »Harry, sag doch auch etwas?«, fuhr er Lee an, welcher überrumpelt hin und her schaute, da Sasuke einfach einen Teil des Skriptes übersprang. »Ihr kennt euch doch erst seit kurzem?«, meinte er schließlich und sah dabei Sasuke an. »Aber wir lieben uns!«, rebellierte Naruto. »Ach, Pappperlapp Liebe! Du hast doch keine Ahnung von Liebe!« Tenten setzte ein laszives Grinsen auf, während sie begann, über Narutos Brust zu streichen. »Also ich finde, er weiß einiges darüber«, raunte sie. »Ach, dann geht es also nur um Sex?«, fragte Sasuke herausfordernd. »Steffi!«, versuchte Lee seine Frau zur Ordnung zu rufen. »Natürlich nicht!«, protestierte Tenten. »Letzte Woche liebtest du noch Katharina und Schokoladenpudding.« »Das war Vanille«, verplapperte sich Naruto. »Wer ist Katharina?«, fragte Tenten, nahm abstand zu Naruto ein und schaute ihn herausfordernd an. »Außerdem hast du mir auch Schokolade gesagt!« »Siehst du sie weiß nichts über dich!«, rief Sasuke dazwischen und gestikulierte in Richtung Tenten. »Katharina war nur jemand, für den ich schwärmte«, erklärte Naruto und warf Sasuke einen wütenden Blick zu. Was sollte das alles? »Und ob Schokolade oder Vanille interessiert doch keinen! Anna, -« »Anne!«, korrigierte Sasuke ihn und Naruto biss sich auf die Lippe. Nie wieder würde er mit Sasuke in eine Gruppe gehen. Schon gar nicht, wenn er die Namen bestimmte. »Anne, ich liebe nur dich. Und mir ist egal, was du über mich weißt, oder ich über dich. Immerhin haben wir noch unser ganzes Leben vor uns und das will ich mit dir verbringen.« Er warf Sasuke einen eindringlichen Blick zu. »Wir haben noch genug Zeit uns kennen zu lernen.« Tenten schenkte ihm ein Lächeln und setzte an etwas zu sagen. Wurde jedoch von den anderen verbal überrannt. »Genau! Verschwendet die Kraft eurer Jugend nicht mit warten!«, rief Lee begeistert. »Harry!«, ermahnte Sasuke ihn eisig. »Ihr könntet euch auch kennenlernen, ohne zu heiraten«, erklärte er Naruto. Die beiden sahen sich einen Moment ernst an. »Ihr habt doch auch jung geheiratet«, konterte Naruto grinsend. Lee legte lächelnd einen Arm um Sasuke. »Da hat er recht, Liebste ... Aber weißt du mein Sohn das war-« »Der größte Fehler meines Lebens!«, beendete Sasuke den Satz und schüttelte Lees Arm ab. »Aber wir lieben uns doch!«, protestierte dieser verwirrt. »Und ihr führt eine wunderbare Ehe. Wie kann es da ein Fehler sein?«, fragte Naruto nach. »Naja«, begann Sasuke. »Ich dachte auch, dass wir uns lieben würden ... aber ich liebte nur das Bild, das ich von Harry, hatte. Das des coolen, durchtrainierten Sportlers - aber wo ist dieser Mann nun?« Lee sprang stolz auf: »Hier steht er doch, in all seiner jugendlichen Pracht!« Sasuke musterte Lee skeptisch. »Abgesehen von der Glatze und dem fetten Bierbauch«, entgegnete er. Sogar Naruto musste kurz in das allgemeine Lachen mit einstimmen. Wenn Lee etwas nicht war, dann dick oder gar fett und von einer Glatze war er ebenfalls Lichtjahre entfernt. »Was ich sagen will ...«, fuhr Sasuke ernst fort. »Überleg es dir genau, denn jemanden, nur ... Wegen eines Stückes Papier zu lieben, ist ... verdammt naiv, dumm und ... reiner Selbstbetrug.« Naruto blieb das vorherige Lachen im Halse stecken, als er Sasukes Worte verstand. »Was soll das?«, fragte er nun wahrlich wütend. »Ich sage dir nur, wie es ist«, erwiderte Sasuke schulterzuckend. »Ich muss meinen Jungen doch vor einem Fehler bewahren«, fügte er, im Versuch seine Rolle beizubehalten hinzu. »Oder liebst du sie noch aus einem anderen Grund? Habt ihr irgendwelche Gemeinsamkeiten? Ich meine, worüber willst du mit ihr reden?« Mittlerweile war es totenstill im Klassenraum. Jeder hatte verstanden, dass das nicht mehr Teil der Szene war. »Ich kann mit ihr über alles reden - Sie interessiert sich für alles, für das ich mich interessiere. Und ich mich für ihre Interessen«, stellte Naruto klar und ballte die Hände zu Fäusten. »Und was ist das so?«, erkundigte sich Sasuke gespielt interessiert. »Literatur ... Musik - vieles«, erklärte Naruto. »Das ist natürlich sehr aussagekräftig. Musik und Literatur ... das hat sie dir erzählt? Oder kommst du darauf, weil sie ein Gedicht geschrieben und getanzt hat?«, fragte Sasuke mit einer Unschuldsmiene. Aber in seinen Augen funkelte es gefährlich. »Hör auf«, bat Naruto ihn inständig. »Habe ich recht?«, wollte Sasuke wissen. Naruto blieb ihm die Antwort schuldig. Er wollte nicht mit ihm streiten, nicht so ernsthaft und schon gar nicht vor der gesamten Klasse. Aber Sasuke ließ nicht locker und Naruto wurde klar, dass das Desaster schon längst seinen Lauf nahm. »Also habe ich recht«, verkündete Sasuke triumphierend grinsend, wie ein Geisteskranker. ‚Vielleicht war er wirklich durchgedreht‘, schoss es Naruto durch den Kopf. Er atmete tief durch und sagte so ruhig wie möglich: »Es reicht, ich meine es ernst, S-!« »Das glaube ich nicht«, zischte Sasuke. »Du bist noch immer wie ein kleiner Junge, der denkt, dass ein bisschen Herzklopfen die ganz große Liebe bedeutet. Das ein ‚sie ist süß‘, für eine richtige Beziehung reiche. Der so unbedingt eine Freundin braucht, dass er ohne nachzudenken mit der nächstbesten zusammenkommt. Ohne sie vorher jemals auch nur mit dem Arsch angesehen zu haben!« Naruto sprang auf vor Zorn, bereit Sasuke eine zu knallen. Als Gai zwischen sie trat. »Fantastisch!«, rief er und sicherte sich so, die verwirrten Blicke aller. »Dieser Mutter-Sohn-Streit - genial gespielt, auch wenn es davor deutlich gehakt hat. Aber das Ende war so - echt. Auch eure Problematik habt ihr sehr schön untergebracht. Ihr habt eurer Jugend alle Ehre gemacht.« Er schenkte ihnen ein blitzendes Lächeln und drehte sich zum Rest der Klasse. »Welche Gruppe war noch nicht dran?« Gezwungenermaßen setzten sich die Streithähne zurück auf ihre Plätze. Naruto kochte noch immer vor Wut und würdigte Sasuke keines Blickes mehr. Weder in der Stunde noch danach. Er verschwand einfach und wollte seinen besten Freund bis auf weiteres nicht mehr sehen. »Was war das eigentlich vorhin mit Sasuke?« Naruto sah aus den Augenwinkeln kurz zu Tenten, ehe er mit den Schultern zuckte. »Keine Ahnung«, antwortete er. Sein Streit mit Sasuke war nichts, dass er gerne vor den anderen besprach. Schon gar nicht vor Hinata, welche sich leicht an ihn gelehnt hatte und fragend zu ihm aufsah. »Das war jedenfalls nicht Teil unseres Stückes«, bemerkte Lee. Naruto wünschte, er hätte die Klappe gehalten. Aber Kiba fragte neugierig: »Was ist denn passiert?« Ausnahmsweise schwieg Naruto und ausnahmsweise fühlte er sich in der Gesellschaft seiner Freunde nicht wohl. Vielleicht hätte er sein Pausenbrot woanders essen sollen. In irgendeiner lauschigen Ecke des Schulgeländes, zusammen mit Hinata und ohne all die anderen. Stattdessen saßen sie in einer der runden Sitzecken der Pausenhalle und unterhielten sich ausgerechnet über die letzte Stunde. Außer Sakura und Ino, diese bemutterten Sasuke und regten sich über Narutos kindisches Verhalten auf. Die Realität sahen sie dabei so, wie sie ihnen gefiel. »Es ist nichts passiert ... wir haben nur improvisiert«, erklärte Naruto. »Es sah eher aus, als hättet ihr euch gestritten, gibt’s zu, du warst kurz davor ihm eine zu verpassen, hätte Gai dich nicht aufgehalten«, brachte Choji kauend hervor. Naruto wunderte es immer wieder, das er es schaffte, mit vollem Mund so deutlich zu reden. Wahrscheinlich war es die Übung, immerhin sah man den Akimichi nur selten, ohne etwas zu essen. »Du wolltest dem Uchiha eine runterhauen?«, rief Kiba begeistert aus und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Nun hätte er doch lieber darstellende Spiele, statt Kunst belegt. »Er hätte es verdient ...«, meinte Naruto nur. »Hm ...«, begann Neji auf seine ruhige Art. Bei dem eindringlichen Blick seiner alles durchschauenden Augen stellten sich Naruto die ohnehin schon verwuschelten Nackenhaare auf. Diese scheinbar pupillenlose Augen waren unnatürlich und gruselig. »Ist er vielleicht eifersüchtig?«, fragte Neji, woraufhin ihn alle verwundert ansehen. »Weil du plötzlich eine Freundin hast«, fügte er erklärend hinzu. Shikamaru griff sich nachdenklich ans Kinn. »Das würde Sinn machen.« »Aber Sasuke kann jede haben«, gab Kiba zu bedenken und Lee fügte hinzu: »Außer Hinata und Tenten, oder-« Naruto sah hinunter auf Hinatas Scheitel, auch die anderen sahen sie an, was ihr die Röte ins Gesicht trieb. »Er steht auf Hinata«, brachte der Blondschopf etwas geschockt hervor. »Ist das euer ernst?«, fragte Choji skeptisch und hielt kurz inne beim Essen. »Oh man, es geht nicht um Hinata«, erklärte Shikamaru genervt und verdrehte die Augen. »Oh!«, meinte Tenten plötzlich, als würde ihr ein Licht aufgehen. »Er hat Angst, Naruto als Freund zu verlieren, oder?« Neji nickte, Naruto gab ein intelligentes »Hä« von sich und schaute fragend zu Kiba, welcher nur unwissend mit den Schultern zuckte. Shino erlöst sie von ihrer Verwirrung: »Naruto ist sein einziger Freund. Da der nun eine Freundin hat, wird er weniger Zeit für seinen besten Freund haben. Und davor hat Sasuke Angst.« Kibas bellendes Lachen hallte durch die Pausenhalle. »Das ist doch lächerlich - als ob es ihn interessieren würde, ob Naruto Zeit hat oder nicht.« »Sie sind immer noch beste Freunde«, gab Neji zu bedenken. »Und das mit Naruto und Hinata kam schon ziemlich plötzlich ... Ich denke, da ist selbst Sasuke nicht vor Verlustängsten sicher.« Naruto schaute zwischen seinen Freunden hin und her. Kibas Lachen war verschwunden und einem nachdenklichen Ausdruck gewichen. Auch die anderen schienen sich Nejis Worte durch den Kopf gehen zu lassen und nickten schließlich leicht. Hinata hingegen sah Naruto besorgt, beinahe schuldbewusst an. Schnell schenkte er ihr ein Lächeln. »Dann ist er aber ganz schön blöd. Hinata ist immerhin niemand, der jemanden den Freund klaut und ich bin niemand, der seine Freunde im Stich lässt«, erklärte er überzeugt. Dann zuckte er leicht mit den Schultern und fügte hinzu: »Aber Sasuke kriegt sich sicher bald wieder ein.« »Besser wär’s, sonst redet Sakura sicher nie wieder mit dir«, prophezeite Choji, während er den Boden seiner Butterbrotdose nach Resten untersuchte. »Choji!«, knurrte Naruto. Er wollte keine Anspielungen auf seine vergangene Schwärmerei für Sakura. Besonders nicht vor seiner Freundin. Welche die Einzige war, die nicht in das allgemeine Lachen einstimmte. »Außerdem«, fügte Kiba hinzu. »Hättest du dann niemanden mehr, der dich durchs ABI bringt.« »Stimmt, ihr lernt doch immer zusammen, oder?«, meinte Tenten zustimmend. »Ich werde das ABI auch ohne ihn schaffen!«, versicherte Naruto. Er war nicht so blöd, wie alle dachten. In Geschichte und Politik hatte er ausgezeichnete Noten. Nur in den Naturwissenschaften sah es schlecht aus. Und auch in Englisch war er nicht der Beste. Aber Shakespeare war einfach langweilig und kompliziert. Außerdem, wozu brauchte man das überhaupt? (Nicht Englisch, sondern Shakespeare) Shikamaru schien seine Gedanken erraten zu haben: »Und was ist mit Chemie und Englisch?« Naruto warf ihm einen genervten Blick zu und fragte sich, was das sollte. Shikamaru hatte immerhin nicht viel bessere Noten als Naruto. »Ich kann dir in Chemie helfen«, bot Lee zuvorkommen an. »Aber wir lernen schon zusammen!«, rief Tenten entrüstet dazwischen. »Und ich hilf dir gerne mit Englisch ... wenn du willst«, schlug Hinata vor und Naruto schenkte ihr ein dankbares Lächeln. »Echt? Das wäre super!« Lernen mit Hinata. Naruto konnte sein breites Grinsen nicht verbergen, als er an das große Klischee dahinter dachte. Auch wenn sie schon zusammen waren. Wie oft hatte er sich ein solches Szenario mit Sakura vorgestellt? Schnell schob er den Gedanken beiseite und zog Hinata näher an sich heran. »Ich freu mich schon aufs gemeinsame Lernen«, flüsterte er ihr zu und wollte ihr einen Kuss geben. Doch wieder hielt sie ihn auf. »Doch nicht vor den anderen«, murmelte sie leise und schaute aus dem Augenwinkel zu ihren Freunden, welche sich nun über Lerngruppen unterhielten. Naruto runzelte die Stirn. »Ich denke nicht, dass sie auf uns achten. Und wenn - ist doch nicht schlimm. Neji und Tenten küssen sich auch ständig.« Sie waren ein paar, sich zu küssen war ganz normal. Etwas Schönes, nichts Peinliches. »Schon ... schon ...«, begann Hinata und wurde rot um die Nase und die Ohren. Sie war einfach zu schüchtern. »OK«, meinte Naruto schnell und verbarg seine Enttäuschung hinter seinem üblichen Grinsen. Er würde sie nie zu etwas drängen, was sie nicht wollte. Auch nicht ausversehen, so wie es die anderen vorhersagten. »Ist das dein Ernst, du willst überhaupt gar nicht lernen?«, rief Lee überrascht und schaute Shikamaru mit großen Kulleraugen an. Angesprochener zuckte nur mit den Schultern. »Ist mir zu anstrengend.« »Und wie willst du dann durchs ABI kommen?«, fragte Naruto mit einem breiten Grinsen. Endlich wurden mal die Leistungen eines anderen negativ bewertet. »Wird schon schief gehen«, erwiderte Shikamaru und fuhr sich genervt über seinen stacheligen Zopf. »Nimmst du das nicht etwas zu leicht?«, gab Shino ruhig zu bedenken. Choji beendete die Diskussion. »Er ist immerhin ein Genie, also wird ers schon schaffen.« Naruto sah überrascht zwischen Choji und Shikamaru hin und her. »Der? Echt jetzt?«, fragte er ungläubig und erntete einen säuerlichen Blick seitens Shikamaru. Dieser war jedoch zu faul, um irgendetwas dazu zu sagen. Außerdem war es nur Naruto. »Die Pause ist gleich vorbei«, bemerkte Neji nach einem Blick auf sein Handy. Tenten erwiderte seinen Blick, ehe sie sich an alle wandte: »Also treffen wir uns heute um vier bei Naruto?« Verwirrt sah der Blonde die anderen an. »Hä? Bei mir? Wieso?« »Du hast doch gesagt, das sei OK«, erinnerte ihn Lee. »Warst du etwa so abgelenkt?«, zog Kiba ihn mit einem verschmitzten Lächeln und wackelte bedeutend mit seinen Augenbrauen. »Nein - um vier ist Super. Also wir ...?« »Lernen dann«, half Neji ihm auf die Sprünge. »Super«, erwiderte Naruto indem Moment, in dem es klingelte. Sie packten schnell ihre Sachen zusammen, verabschiedeten sich vorläufig und machten sich dann auf den Weg zu ihren jeweiligen Kursen. Naruto begleitete Hinata noch zu ihrem Raum, sein Religionslehrer kam immer zu spät. »Zwischen dir und Sasuke ist doch alles in Ordnung, oder?«, erkundigte sich Hinata unsicher. Sie machte sich offensichtlich Sorgen. »Natürlich!«, versicherte Naruto ihr. »Du weißt doch, wir streiten uns ständig.« »Wirklich?« Sie schien wahrhaft überrascht. »Uhm ... ja«, entgegnete Naruto überrascht. »Aber egal ... Hast du Lust, heute vielleicht schon direkt nach der Schule mit zu mir zu kommen?« Nervös sah er zu ihr rüber. Ob sie zustimmen würde? Konnte sie überhaupt einfach so mit zu ihm kommen? Vielleicht erwarteten ihre Eltern sie ja. Vor lauter Überlegungen überhörte er ihre Antwort. Er bekam nur ein leises »meine Eltern« mit. Also konnte sie nicht. »Aber zum Lernen kannst du doch kommen, oder?« Ihr verwirrter Blick verwirrte sie. »Ich bleibe auch zum Lernen. I-ich muss wie gesagt nur meinen Eltern ... Bescheid geben«, zum Ende hin wurde sie immer leiser. Naruto strahlte sie an. Er fühlte sich, als explodierte er vor Glück. »A-also, ich muss in die Klasse.« »Ja ... ich warte nachher am Eingang auf dich.« Sie nickte zur Bestätigung, schloss ihn schüchtern in die Arme und ging in ihre Klasse. »Ich freu mich schon auf nachher!«, rief er ihr noch nach, ehe er beflügelt zum Religionsunterricht schritt. Im Unterricht kam er schnell auf den Boden zurück. Nach seinem Hochgefühl ein harter Fall. Sie sprachen über den Engelssturz und inwiefern Luzifers Schicksal die menschliche Entwicklung repräsentierte. Eigentlich ein recht interessantes Thema, aber ihr Lehrer schaffte es, einfach allem seinen Reiz zu rauben. So verbrachte Naruto die Stunde damit, die Minuten zu zählen, bis sie endlich gehen durften, krakelte nebenbei auf seinem Block herum und lieferte sich mit dem Jungen vor ihm eine Papierkügellchenschlacht. Sie endete unentschieden. Nach Jahren endlich, so schien es, war die Stunde vorbei und sie wurden in die Freiheit des Nachmittags entlassen. Naruto fegte die restlichen Papiergeschosse von seinem Tisch, warf sich seine Tasche über die Schulter und verließ mit einem seligen Lächeln den Raum. Er hätte jetzt noch gut zwei Stunden mit Hinata alleine. Das Lächeln erstarrte und geschockt blieb er stehen, als er den Jungen entdeckte, der lässig an die Fensterbank lehnte und alle Blicke auf sich zog. Doch seine schwarzen Augen ruhten nur auf Naruto. »Was machst du hier?«, fragte Naruto und verschränkte die Arme. Er war noch immer sauer. Sasuke zuckte die Schultern. »Auf dich warten ... Wie immer ...«, murmelte er so beiläufig wie möglich. »Außerdem ...«, begann er und Naruto hatte das Gefühl, dass Sasuke nervös war. Selbstverständlich absoluter Unsinn, denn Sasuke war nie nervös. »Außerdem was?«, hakte Naruto nach. Sasuke fuhr sich fahrig durchs Haar. »Sorry ... wegen vorhin.« Er sprach so leise, dass Naruto ihn fast nicht verstanden hätte. »Entschuldige, was war das?«, fragte der Blonde neckend und sah Sasuke mit einem breiten Grinsen an. Eine Entschuldigung von Sasuke war mehr als eine Rarität. So etwas geschah sonst nie. Sasukes Augen blitzten gefährlich. »Naruto«, knurrte er warnend. »Was denn? Ich konnte dich nicht hören ... also, was hast du gesagt?« Sasuke atmete tief durch: »Es tut mit Leid.« »Und was genau tut die leid?« »Übertreib es nicht«, warnte Sasuke ihn und Naruto gab nach. »Schon OK«, grinste er. Und glaubte, ein leichtes Lächeln über Sasukes Züge huschen zu sehen. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Ausgang. »Hast du was dagegen, wenn wir heute bei mir lernen? Mein Vater hat mir Hausarrest gegeben«, fragte Sasuke. »Hausarrest?!«, rief Naruto fassungslos. »Was soll das denn? Du hast doch gar nichts falsch gemacht! ... Dein Vater ist echt barbarisch!« »Du weißt, was barbarisch bedeutet?«, entgegnete Sasuke mit skeptisch. Naruto pustete kurz empört die Wangen auf. »Klar! - Aber echt jetzt, ich finde, du solltest trotzdem mit zu mir kommen.« »Das würde es nur schlimmer machen. Außerdem sind es nur zwei Wochen ...«, erklärte Sasuke. »Das sind ganze 14 Tage! Kann er das überhaupt machen? Ich meine, du bist kein Kind mehr ... Fällt das nicht irgendwie unter Freiheitsberaubung?« Sasuke unterdrückte ein Lachen. »Du übertreibst maßlos. Also lernen wir heute bei mir?« Nervös kratzte sich Naruto im Nacken. »Nun ja, ...«, begann Naruto herumzudrucksen. »Ich habe Hinata gefragt, ob sie mitlernen will ...« »Oh ... OK ...«, entgegnete Sasuke nur, doch seine Miene verfinsterte sich und Naruto konnte den missgünstigen Unterton genau hören. »Was hast du eigentlich gegen Hinata?«, platzte es aus Naruto hinaus. Vielleicht etwas zu wütend. Er wollte nicht wieder streiten doch er verstand Sasukes Problem einfach nicht. »Ich habe nichts gegen Hinata - ehrlich«, versicherte Sasuke. »Was ist es dann?« »Das habe ich dir doch schon gesagt ... ich finde du überstürzt das Ganze. Könntet ihr nicht erstmal so ausgehen oder so? Wie alle anderen auch?«, erkundigte sich Sasuke. »Wir gehen aus und lernen uns kennen - ich weiß echt nicht, wo das Problem ist. Wir treffen uns, wir mögen uns, wir sind zusammen und glücklich. Hast du etwa Angst, dass ich weniger Zeit für dich habe?«, wollte Naruto wissen. »Hast du doch jetzt schon.« »Stimmt doch gar nicht! Wir können auch zu dritt lernen ... oder zu fünft ... wenn du keinen Hausarrest hättest«, meinte Naruto. »Ich werd dich schon nicht vernachlässigen.« »Darum geht es mir auch gar nicht. Wenn du mehr Zeit mit ihr verbringst, hab ich immerhin endlich meine Ruhe«, stellte Sasuke klar. »Ich mach mir nur Sorgen, dass ihr ein falsches Bild voneinander habt.« »Wieso sollten wir ein falsches Bild voneinander haben?«, fragte Naruto verwirrt. »Weil man das immer am Anfang hat - es heißt nicht umsonst »Liebe macht blind«.« »Ha!«, rief Naruto triumphierend und verwirrte Sasuke damit zusehends. »Du gibst also zu, dass es Liebe ist.« »Tss ... das war nur ein Zitat«, bremste Sasuke ihn. »Egal - ob blind oder nicht: ich liebe Hinata. Und sie liebt mich. Also wird das auch funktionieren«, entschied Naruto. Sasuke schwieg einen Moment. »Das hoffe ich für euch ...«, meinte er schließlich mit einem Seufzen. »Also, wenn wir schon nicht zusammen lernen. Gehen wir zumindest zusammen bis zur Brücke?« »Natürlich«, antwortete Naruto, blieb jedoch beim Schuleingang stehen. »Wir müssen nur noch auf Hinata warten. Sie kommt direkt mit zu mir«, verkündete er strahlend. »Ach so - cool«, erwiderte Sasuke. »Ich geh dann schon mal vor. Ich will nicht zu spät nach Hause kommen.« »Aber -«, wollte Naruto widersprechen, doch Sasuke ging schon weiter. »Bis morgen«, meinte er noch, ehe er in der Menge verschwand. Naruto sah ihm perplex nach. Was war das denn? Als würde sich sein Vater aufregen, wenn Sasuke fünf Minuten zu spät käme - abgesehen davon, dass Fugaku zurzeit noch arbeiten war. Außerdem kam Hinata jede Sekunde, so lange konnte man noch warten. Selbst Sasuke Uchiha könnte das. Naruto schüttelte den Kopf. »So ein Blödmann«, grummelte er vor sich hin. »W-wer ist ein Blödmann?« Leicht erschrocken drehte sich Naruto um. »Hey«, freudig schloss er die Arme um Hinata. »Na wie war der Unterricht?« Er wollte nicht wieder über Sasuke reden. »Ganz OK. Und Religion?«, fragte sie mit einem sanften Lächeln. »Voll langweilig - echt jetzt!«, begann Naruto sich über den Unterricht zu beschweren, während sie nach Hause gingen; ihre Finger fest miteinander verschränkt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)