Dark City von DCMarvelFan (Das Dämonen Tor) ================================================================================ Kapitel 13: ------------ Ich schob die Tiefkühlpizzen in den Backofen in unser Küche. Das war das einzige, was ich zubereiten konnte, ohne eine Katastrophe anzustellen. Nach meinem Gespräch mit Stoker hatte ich sehr schnell mit Charles die Party verlassen. Am nächsten Tag im Büro wurde ich von Eckart angerufen. Er hatte seine Fühler auf die Vermisstenanzeigen und brutale Mordfälle angelegt und herausgefunden, dass zehn Personen, die vermisst gemeldet wurden, tot aufgefunden wurden waren. Und er war sicher, dass es da noch mehr Opfer gab. Gefunden wurden sie an verschiedenen Orten, von einem unzugänglichen Teil in einem unserem Stadtparks bis hin in Kellern zu still gelegten Wohnungen. Ausgeblutet. Dazu kam, dass man auf der Stirn der Opfer mit einem Brandeisen ein Zeichen eingebrannt hatte: Es war eine Dämonenfratze. Ich hoffte, dass die Opfer nicht gelebt hatten, als sie ihr Brandzeichen bekommen hatten. Eckart hatte mir auch Fotos von Tatorten geschickt plus einer Zeichnung diese Zeichens. Die Tatorte waren allesamt mit dunklen Hexenzeichen bemalt worden, oft mit Blut der Opfer. Die meisten Zeichen sagten mir grob etwas, nur das mit der Dämonenfratze sagte mir nichts. Irgendwer in Dark City betrieb Dunkle Magie und das Messer und der Mord an Daniel waren der Schlüssel dazu. Und wenn man Grims' Aussage und Stokers Kommentar über den Hexen-Zirkel beachtete, müsste ich dem Zirkel mal einen Besuch abstatten. Und deswegen die Pizza - nun, ich musste etwas tun, was mir sehr schwer fiel, ich musste Molly dazu überreden, Kontakt mit ihrer Mutter aufzunehmen. Und das würde ohne Zweifel härter werden als das Gespräch mit Stocker oder Charles. Ich hatte Charles gebeten, mit Angie was zu unternehmen, sodass ich mit Molly das ganze Haus für uns hatten. Dazu ihre Lieblingspizza und ein DVD Abend mit ihrer Lieblingsserie Charmed war der Abend perfekt oder es würde eine gute Stimmung machen, wenn ich sie fragte. Nach einigen Minuten zog der leckere Duft von Pizza durch die Küche. „Hier duftet es aber gut“, sagte Molly. „Ja die Pizzen sind gleich fertig“, sagte ich. Die Eieruhr klingelte. Ich öffnete den Backofen und holte daraufhin die zwei Pizzen heraus. Molly und Ich taten unsere Pizzen auf einen großen Teller und gingen dann ins Wohnzimmer, schoben die erste DVD rein und begannen, unsere Pizzen zu Essen. Während wir das taten, versuchte ich, irgendwie den Mut zu finden, sie anzusprechen. Irgendwie wollte es nicht klappen. Als wir an die Stelle kamen, wo Cole von den drei Hexen vernichtet wurde, schaltete Molly den Fernseher aus. „Okay, was ist los?“, fragte sie. Ich biss mir auf die Unterlippe: „Wie... kommst du darauf?“ „Ach, komm schon, mein Mann ist mit meiner Tochter aus dem Haus. Du machst Pizza und schaust dir mit mir meine Lieblingsserie an... Ich rieche auf zwei Metern, dass du was im Schilde führst.“ Ein Punkt für sie. Ich seufzte tief und sagte dann: „Ich muss dich um einen Gefallen bitten. Kannst du für mich ein Treffen bei deiner Mutter arrangieren?“ Molly stand auf, um verärgert auf und ab zugehen. „Du weißt, warum ich mich von dem Zirkle fern halte“, sagte Molly verärgert. „Aber die Hinweise deuten alle auf den Zirkel, sagt zumindest Stoker.“ „Ha, du glaubst ihm, er ist ein Vampir - er würde seine eigene Großmutter verkaufen, wenn er einen Vorteil davon hätte!“, sagte Molly. „Glaubst du, das weiß ich nicht?!“, sagte ich etwas lauter. Ich seufzte, „Grim hat bestätigt, dass die Tatwaffe durch Magie entstanden ist. Irgendjemand praktiziert schwarze Magie und es sind bereits viele Leute gestorben! Molly, du bist meine beste Freundin und ich liebe Angie, als ob sie meine eigene Tochter wäre , glaubst du, dass ich etwas tun würde, dass sie in Gefahr bringen würde?!“ Mollys Wut auf mich verflog langsam. Sie seufzte: „Also gut, ich mache es. Aber ich komme dann mit.“ Die Gebäude des Hexen-Zirkels waren alle im elisabethanischen Baustil gehalten und inmitten einer künstlichen Parkanlage. Hier befanden sich die auch Hexen-Uni und damit auch die Wohnheime für Hexen- Studentinnen. Molly parkte den Wagen auf dem Parkplatz vor dem Gebäude. Alles wirkte wie eine normale Uni, nur, dass man neben den normalen Fächern halt etwas über Magie lernte. Überall fuhren junge Studentinnen mit Fahrrädern, Autos, Rollern oder anderen Fahrzeugen vor. Die meisten waren Mädchen, aber auch einige Jungs waren darunter. Molly seufzte schwer, als sie sich abschnallte, ich legte meine Hand auf die ihre. „Du muss das nicht tun, ich kann auch allein gehen“, sagte ich. „Nein“, sagte sie. „Ich habe gesagt, dass ich mitkomme. Also keine Widerrede, bringen wir die Sache hinter uns.“ Wir betraten die große Eingangshalle des Gebäudes. Alles wirkte so normal. Keine Umhänge oder Besen wie bei Harry Potter, sondern Hexen in Röcken und Anzügen. Ich war noch nie persönlich hier gewesen, höchstens hatte ich mich telefonisch hier gemeldet, um Personalien von Hexen zu bekommen. Eine junge Frau mit langen blonden Haaren kam auf uns zu. „Entschuldigung?“, fragte sie „Sind Sie Molly Harwood und Kate Raider?“ „Ja“, sagte wir beide. „Ich bin Miss Harwoods Assistentin, ich soll Sie zur ihrem Büro bringen“, erklärte sie. Das Büro von Miranda Harwood lag, wie könnte es anders sein, im obersten Stockwerk des Gebäudes. Als wir den Hausflur des Stockes durchquerten, flüstere Molly leise: „Sei vorsichtig, wenn du mit meiner Mutter redest, sie ist gefährlich. Ich habe schon erlebt, wie sie andere Menschen vernichtet hat.“ „Ist sie denn so mächtig, was Magie betrifft?“, fragte ich. „So würde ich das nicht sagen, aber man hält sich nicht so lange im Amt der Vorsitzenden des Hexen-Zirkels, wenn man nett ist. Sie kann sehr skrupellos sein.“ „He, mach dir keine Gedanken, ich werde nur ein paar harmlose Fragen stellen, mehr nicht“, flüstere ich zurück. Wir kamen zu einer großen Flügeltür, diese wurde von der Assistentin geöffnet. Das Büro war groß; es hatte einen glatten, schwarzen Marmor als Boden. Es gab eine kleine Sitzecke, wo sich vertraulich gemütlichere erlaubte. Vor einem großen Panoramafenster stand ein Schreibtisch aus Glas. Miranda Harwood war eine Frau Mitte 60, aber hätte auch älter sein können, bei Hexen wusste man das nie so genau. Sie hatte kurze blonde Haare, blaue Augen und trug einen dunklen Hosenanzug. Sie hatte etwas von einer Anwältin. Als sie uns sah, stand sie auf und kam auf uns zu. „Molly! Wie schön, dich wiederzusehen.“ Miranda schloss ihre Tochter in die Arme, diese erwiderte dies nicht. „Hallo Mutter“, sagte sie kühl. „Das ist meine Freundin Kate“, stellte sie mich vor. „Ah, Sie sind als die Vampirfreundin meiner Tochter.“ Sie musterte mich kurz. Und dann ging zur ihrem Schreibtisch. Erst jetzt merkten wir, dass wir nicht allein waren. Links und rechts des Schreibtisches standen zwei Personen; ein Mann und eine Frau. „Kann ich Ihnen etwas anbieten, Tee oder Kaffee?“ „Nein danke Mutter, wir wollen gleich zur Sache“, sagte Molly. „Bitte entschuldige, dass wir nicht allein sind, wir waren gerade in einer Besprechung, als ihr mir angekündigt wurdet“, sagte Miranda, sie war um den Schreibtisch herum gegangen zu ihrem Schreibtischsessel. Eine kleine Handbewegung von ihrer Seite und ihr Sessel rollte wie von Geisterhand - oder besser gesagt, wie von Hexenhand - nach hinten und sie setze sich. „Molly, du kennst doch sicher noch meine Rechte Hand Miss Susanna Winchester.“ Die Frau war ungefähr Ende 50 mit langen blonde Haare und hatte etwas Kühles an sich. „Sie ist außerdem die neue Direktorin der Hexen-Universität“, erklärte Miranda. Molly wirkte davon total überrascht. „W-was ist aus Patty geworden?“, fragte Molly leicht erschüttert. „Patty Pierce ist vor einem Jahr in den Ruhestand gegangen. Ich weiß, Sie standen sich nahe, da Ihnen das wohl der Studenten genauso am Herzen liegt wie Miss Pieres“, erklärte Susanna. Soweit ich wusste, war Patty Pierce so eine Erziehmutter für Molly gewesen. Und nebenbei eine der politischen Rivalinnen von Miranda. „Du hast nicht zufällig was damit zu tun, Mutter?“, fragte Molly. „Ich bitte dich Molly, ich und Patty hatten unsere Differenzen, aber für ihren Ruhestand bin ich nicht verantwortlich. Und findest du nicht, dass sie nach all den Jahren etwas Ruhe verdient hat?“ Molly sagte nichts dazu. „Wie dem auch sei, an Mr. Finch erinnerst du dich?“, meinte Mollys Mutter. „Oh ja, wie könnte ich diesen Mann vergessen“, zischte meine Freundin verächtlich. In jedem politischen Rat saß einer, der die Leute gegeneinander ausspielte, der unter den Mächtigen ein Netz von Lügen und Intrigen sponn. Bei den Vampiren war es Nikolja Carlyle und bei den Hexen war es Conleth Finch. Der einzige, der Carlyle Konkurrenz machen konnte, was Spitzel und Spionage betraf. Er war der Chef Spion und Chefermittler des Zirkels. Und dabei machte er so einen harmlosen Eindruck. Er war rundlich, auch vom Gesicht her, sein Schädel war kahl und er trug einen dunklen Anzug. Allerdings war da etwas in Finchs Augen, eine Mischung aus kalter Berechnung und hoher Intelligenz, genauso wie bei Carlyle. „Ich bin gerührt, dass Sie sich an mich erinnern, Miss Harwood“, sagte er mit weicher Stimme. „Oh ja, wie könnte ich nur den Mann vergessen, der alle Männer unter die Lupe genommen hat, mit denen ich zusammen war.“ Molly schaute ihre Mutter an „Damit du sie rausekeln konntest.“ Sie betonte das 'du' sehr deutlich. „Ich bitte dich Molly, diese Männer waren nichts für dich, letztlich habe ich dich vor schlimmen Fehlen bewahrt und sonst würdest du nicht so eine gute Ehe führen“, erklärte Miranda. „Wie dem auch sei, warum bist du hier?“ Molly nickte mir zu, jetzt war ich an der Reihe. „Ich ermittle in einen Mordfall an einem jungen Künstler“, erklärte ich. „Und was hat der Zirkel damit zu tun?“, fragte Susanna. Ich griff in meine Jackentasche und zog das schwarze Messer heraus und legte es raus, auch die Zeichnung von der Dämonen Fratze landete auf Mirandas Tisch. Mirandas Gesichtszüge hatten sich verändert; das Weiche war Härte gewichen, ihr Mund war nur noch einziger Strich. „Was ist das?“, fragte sie „Mit dieser Waffe wurde das Opfer getötet. Einer meiner Quellen hat bestätigt, dass diese Messer durch die dunklen Künste erschaffen worden sind. Und ich weiß, dass in dieser Stadt dunkle Künste angewendet werden.“ Finch beugte sich zu Miranda runter, flüstertet ihr was ins Ohr. Dann sagte sie: „Susanna, würden Sie uns bitte allein lassen.“ „Aber Frau Vorsitzende!“, sagte diese. „Ich sagte, Sie sollen gehen“, sagte Miranda in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete, worauf Susanna den Raum verließ. „Die Situation ist komplizierter als sie denken“ sagte Miranda. „Vor ein paar Monaten wurde etwas aus dem Verbotenen Abteil unser Bibliothek gestohlen.“ „Trotz der Schutzbanne?“, fragte Molly. „Zu unserem Bedauern ja“, erklärte Finch. „Die Schutzbanner wurden mühelos überwunden.“ „Und was wurde gestohlen?“, fragte Molly. „Hast du schon mal etwas vom Buch der Dunkelheit gehört?“, sagte Miranda. Molly sah ihre Mutter entsetzt an. „Äh, kann mich jemand aufklären“, sagte ich. „Das Buch der Dunkelheit ist eines der mächtigsten Bücher über Dunkle Magie“, erklärte sie 'Wieso eigentlich wurden Bücher, von denen man weiß, dass sie gefährlich waren, immer aufbewahrt anstatt sie zu zerstören?' „Wieso habt ihr nicht die Polizei gerufen?“, fragte Molly. „Das sind Hexen Angelegenheiten, die gehen die Menschen nichts an“, sagte Miranda hart. „Oh, es geht die Menschen was an, es sind schon einige von ihnen gestorben“ sagte ich. „Und wenn Sie nicht wollen, dass ich meinen Freunden von der Polizei mitteile, dass der Hexenzirkel was damit zu tun hat und die dann alles hier auf den Kopf stellen, schlage ich vor, dass Sie mir die Wahrheit sagen und zwar die ganze.“ „Ich mag es nicht, wenn man mich bedroht“, sagte Miranda; ihre Stimme hatte einen drohenden Ton angenommen. „Und ich mag es nicht, dass Unschuldige gequält und getötet werden“, konterte ich. Wir beide warfen uns drohende Blicke zu, dann sagte sie: „Mr. Finch, würden Sie bitte meine Tochter und ihre Freundin aufklären?“ „Das Zeichen, was Sie hier sehen", erklärte Finch, „gehört zu einer Gruppe von Hexen, die sich die schwarze Legion nennen. Eine Sekte aus dunklen Magiern, die uns seit einigen Jahren Ärger machen.“ „Und Sie haben sie nicht aus nicht aus dem Verkehr gezogen, ich bin enttäuscht von Ihnen, Finch, sonst wissen Sie doch über alles und jeden Bescheid“, sagte Molly sarkastisch. „Oh, meine Vögelchen sind sehr fleißig“, sagte er. „Wir konnten viele der Mitglieder der Legion Identifizieren, aber zu meinen Bedauern konnten wir bis jetzt bis noch nicht den Anführer der Sekte auswendig machen. Niemand weiß, wer er ist, es nützt nichts, den Körper einer Schlagen anzugreifen, wenn der Kopf aktiv ist.“ „Was Sie natürlich sehr frustriert, nicht, Finch?“, meinte Molly. „In diesem Buch, da steht nicht zufällig, wie man mystische Tore öffnet?“, fragte ich. „Nicht, dass ich wüsste“, antwortete Miranda. „Aber die Herstellung dieser Klingen wird dort erklärt. Wieso fragen Sie?“ Ich zuckte mit den Schultern. „Nur so“, antwortete ich. „Nun ja, wir wollen nicht länger deine Zeit stehlen“, sagte Molly, sie hatte diesen drängenden Blick; sie wollte hier raus. „Es war mir ein Vergnügen, sie kennenzulernen, Miss Raider“, sagte Miranda. „Sie sind sehr dreist, kein Wunder, dass meine Tochter sie mag.“ „Danke“, sagte ich, „das macht einen Teil meines Charmes aus.“ „Seien Sie Vorsichtig, nicht dass Ihnen Ihr Mundwerk eines Tages das Genick bricht“, sagte sie. Ich stützte meine Hände auf der gläsernen Tischplatte ab und beugte mich langsam vor. „Drohen Sie mir etwa?“, fragte Ich herausfordernd. Sie lächelte und beugte sich ebenfalls vor: „Sehen Sie es als einen mütterlichen Rat an.“ Ich begann mich zu fragen, was Molly damals aus dem Haus getrieben hatte. Miranda schien auf ihre Weise eine liebevolle Mutter und keine kaltherzige Karriere-Frau zu sein. Allerdings, wenn man so lange an der Spitze war, musste man in der Lage sein, Machtspiele zu spielen und skrupellos zu seinen. In so einer Atmosphäre aufzuwachsen, war bestimmt nicht schön, dazu kam noch, dass Politiker gerne ihre Kinder vorzeigten. Wenn da noch jemand wie Finch war, der einem hinterher schnüffelte, war es kein Wunder, dass Molly wegging. Was wohl aus Mollys Vater geworden war? Sie erwähnte ihn nie, wurde er von Miranda raus geekelt oder hatte er was getan, was Miranda dazu brachte, ihn aus Mollys Leben zu verbannen? „Lass uns gehen, Kate“, sagte Molly. Ich ging zu ihr, gerade wollte ich mit ihr das Büro verlassen, als Miranda einen weiteren Grund lieferte, warum Molly mit ihr so wenig Kontakt hatte. „Molly“, sagte diese „Wie geht es eigentlich Angela?“ Meine Freundin drehte sich abrupt um und sagte kalt: „Es geht ihr gut, Mutter.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)