Mein Licht in deiner Dunkelheit von Erenya (Deemons Rache ~~ Wichtel-FF für Chocolate Chip~) ================================================================================ Prolog: Rückkehr zum Meer der Dunkelheit ---------------------------------------- Wütend stampfte Mephistomon durch den Wald und schlug gegen einen Getränkeautomaten, der ihm im Weg stand. „Diese verdammten Plagen! Diese Welt war so perfekt, bevor sie meinten, uns die Macht zu entreißen.“ Nichts, nicht einmal seine Flüche, konnten ihn besänftigen. Er kochte vor Wut, die von seinem blanken Hass gegen die Digiritter genährt wurde. Selbst jetzt, wo diese Kinder davon ausgehen mussten, dass diese Welt sicher war, standen sie ihm im Weg und hinderten ihn und andere Virus-Digimon daran, diese Welt wieder ins Chaos zu stürzen. „Was bilden sie sich ein? Glauben sie etwa sie seien Götter?“ Geblendet von seinen negativen Emotionen griff Mephistomon zu einem Baum und zog ihn mitsamt seiner Wurzeln aus der Erde, um ihn achtlos in die Ecke zu werfen. Ihm war egal, was er zerstörte. Er wollte seiner Wut einfach nur freien Lauf lassen. „Gibt es denn niemanden, der sie an ihrer blöden DNA-Digitation hindern kann?“ Viel war ihm schon von den Digirittern zu Ohren gekommen. Genauso wie von ihren Taten. Und scheinbar gab es nichts, was sie aufhalten konnte oder sie schwächte. Kein Trick, der je versucht wurde, hatte auf Dauer funktioniert. Einen letzten Schritt machte Mephistomon, als er sich wieder für seine Umgebung interessierte. Anders als gewohnt, fand er sich an einem dunklen Meer wieder. Doch nicht nur jenes war eingehüllt in Dunkelheit. Ein finsteres Schwarz-Weiß machte die Klippen, an die der ruhige Ozean stieß, noch dunkler als die Nacht. Stumm war das Rauschen des Meeres und ließ einen kalten Schauer über Mephistomons Rücken kriechen. „Wo bin ich? Was ist das für ein Ort? Ist das noch die Digiwelt?“ Mephistomon wusste, dass er seine Lippen bewegte, doch er hatte das Gefühl, dass seine Stimme von der Dunkelheit verschluckt wurde. „Deemon-sama, ich spüre eine große dunkle Macht. Vielleicht kann sie uns helfen, unsere Pläne zu verwirklichen.“ Klar und deutlich vernahm das Virus-Digimon die weibliche, giftige Stimme eines Wesens, das sich ihm scheinbar nicht offenbaren wollte. Doch anhand ihrer Worte ahnte er, dass man von ihm sprach. „Ich werde sicher niemandem helfen, der zu feige ist, sich mir zu zeigen! Außerdem habe ich genug eigene Probleme!“ Mephistomon war sich sicher, dass er unter keinen Umständen einem fremden Wesen helfen würde, wenn es nicht einmal genug Mut hatte, sich ihm zu offenbaren. Wenn jemand schon seine Kraft benutzen wollte, dann sollte er ihm das von Angesicht in Angesicht sagen. Vorsichtig suchend sah sich das Digimon um, doch außer dem dummen, dunklen Meer sah er nichts. „Du wirst uns helfen! Ich sehe in deinem Herzen, dass wir dasselbe Ziel haben.“ Erneut ertönte eine Stimme, doch dieses Mal kam sie nicht von einem weiblichen Wesen. Die Stimme war tiefer und eindeutig männlich. Doch noch immer sah er niemanden. Nirgends war auch nur etwas außer dieser verdammten Dunkelheit zu sehen. „Kommt endlich raus und zeigt euch. Spielt keine Spiele mit mir, sonst wird es euch übel bekommen!!“ Mephistomon hasste das Gefühl, wenn man mit ihm spielte, denn bisher war immer er es gewesen, der seine Opfer benutzte und sie zu seinem Spielball machte. „Du bist wahrlich ein ungeduldiges Digimon.“ Mephistomon hatte sich genau auf die Stimme konzentriert und versuchte, sie zu lokalisieren. Und schließlich, noch bevor die letzte Silbe verklungen war, wusste er, wo er suchen musste. Blitzschnell wandte er sich in die Richtung der linken Klippe, wo er ein Digimon in einem zerfetzten Umhang sah. Es starrte stur geradeaus aufs Meer, als hoffte es, ein Schiff in der Ferne zu erblicken. Mephistomon wusste nun, wo er war und wer dieses Digimon war. Viele Geschichten hatte er von ihm gehört. Von Deemon, dem Digimon, gegen das die Digiritter keinen perfekten Sieg errungen hatten. „Die Gerüchte stimmen also. Du lebst noch, Deemon.“ Nur wenige Digimon hatten das Meer der Dunkelheit zu Gesicht bekommen und das überlebt. Doch überall in der Digiwelt geisterten Gerüchte herum, dass Deemon noch lebte und auf Rache sann. Und nun, wo es vor ihm stand, konnte er diesen Gerüchten glauben. „Wer stark ist, muss selbst am Meer der Dunkelheit nichts befürchten, auch wenn man dazu verdammt ist, auf ewig hier zu bleiben.“ Mit keinem Wort hätte das Ultra-Digimon dem Deemon widersprochen, denn er spürte schon von dieser Entfernung die starke, dunkle Energie, die von ihm ausging. „Also, Mephistomon. Ich will Rache an jemanden nehmen. An jenem Jungen, der mich hier her verbannt hat. Wirst du mir helfen? Jetzt, wo du mich gesehen hast?“ Nun verstand das Virus-Digimon, was sein Gegenüber gemeint hatte. Sie verfolgten in der Tat dasselbe Ziel. „Gern helfe ich dir. Aber nur, wenn ich die anderen Digiritter persönlich in Stücke reißen darf.“ Eigentlich war es nicht Mephistomons Stil, mit jemandem zusammenzuarbeiten, doch um sein Ziel zu erreichen, würde er sogar einen Pakt mit dem Teufel eingehen. „Dann sind wir uns ja einig.“ Langsam drehte sich Deemon zu dem Ultra-Digimon um und fixierte es mit seinen roten Augen. Sein Plan konnte nun endlich Form annehmen. Jetzt, wo er die letzte Schachfigur auf dem Spielfeld platziert hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)