Mein Licht in deiner Dunkelheit von Erenya (Deemons Rache ~~ Wichtel-FF für Chocolate Chip~) ================================================================================ Kapitel 4: Flucht ans Meer -------------------------- Kurz nachdem Daisuke und Veemon sich erhoben hatten um weiter nach dem Übergang zu suchen, hatte sie diesen auch schon gefunden. So wie Daisuke es versprochen hatte, hatten sie auch schon ihre Freunde über den genauen Standpunkt informiert und einen kurzen Lagebericht verfasst. „Was meinst du wo Ken langgelaufen ist?“, fragte Veemon, der gut erholt neben Daisuke her tappte. Es fragte sich die ganze Zeit, wie sie den Schwarzhaarigen finden sollten, wenn sie nicht den Hauch einer Spur über seine Richtung fanden. Kurz blieb Daisuke stehen und sah sich um, als würde er irgendeinen Hinweis auf Kens Richtung suchen. Er wusste, dass Veemon Recht hatte, doch während er sich umsah, hätte er schwören können ein rosafarbenes Licht in der Ferne zu erspähen. 'Ken!' Es war der erste Gedanke, der seinen Geist durchzog und er wollte diesem folgen. „Da lang!“, verkündete er schließlich und wies in die Richtung, in der er das Licht gesehen hatte. Zweifelnd folgte Veemon dem Fingerzeig, doch er sah nichts außer grauer trister Ödnis. „Was macht dich da so sicher?“ Es konnte nicht anders als zu fragen, denn es war sich selbst gar nicht sicher, ob dies der richtige Weg war. „Es ist einfach so ein sicheres Gefühl“, erklärte Daisuke und lief auch schon in diese Richtung, ohne zu wissen was ihn dort erwartete. Unsicher sah Ken zurück um sicherzugehen, ob Mephistomon sie noch verfolgte, doch scheinbar hatten sie diesen abgehängt, weswegen er sanft über Sandiramons Kopf strich. „Es ist genug, Sandiramon. Du kannst nun deine Kräfte schonen.“ Kaum, dass Ken das gesagt hatte, stoppte das Ultradigimon und neigte seinen Kopf, damit Ken absteigen konnte. Vorsichtig kletterte Ken von dem heiligen Tierdigimon und strich ihm sanft über den Kopf, um diesem zu danken. Erst als er seine Hand wegzog, verwandelte sich das Digimon in seine Rookiegestalt zurück. „Geht es dir gut, Ken-chan?“, besorgt sah Wormmon seinen Partner an, der vor wenigen Minuten noch bewusstlos am Boden gelegen hatte. „Keine Sorge. Mir geht es gut. Aber was ist mit dir?“ Vorsichtig hob Ken seinen Partner auf die Arme und zog ein Taschentuch aus der Hosentasche, mit dem er vorsichtig den Dreck von Wormmons Wange wischte. „Mir geht es gut, Ken-chan. Ich bin froh, dass dir nichts passiert ist.“ Mit Tränen in den Augen sah Wormmon seinen Partner an, der sanft über seinen Kopf strich. Es bemerkte erst jetzt, dass Ken wieder der Alte war und sich scheinbar von seiner Angst befreit hatte. „Lass uns weiter gehen, bevor Mephistomon uns einholt“, erklärte Ken schließlich und lief, mit Wormmon auf dem Arm, weiter. Doch seine Schritte führten nicht weit, denn als der letzte Baum hinter ihnen lag, erkannte er das düstere Meer, das sich vor ihnen erstreckte. „Das Meer der Dunkelheit...“, wisperte Ken leise. Es hatte ihn erneut eingeholt. Dieses verfluchte Meer hatte ihn wieder einmal gerufen, doch anders als die letzten Male, erstarrte Ken nicht vor Angst. Ihn erfüllte viel mehr ein mulmiges Gefühl, denn er wusste nun, wer für all das wohl verantwortlich war. So schnell er konnte, war Daisuke in die Richtung gelaufen, in der er Ken vermutete. Noch immer sah er das freundliche rosafarbene Licht, was ihn glauben ließ, dass er sich immer mehr seinem Freund näherte. „Daisuke!!! Nicht so schnell!!!“, flehte Veemon, das mit seinen kurzen Beinen nur schwer mithalten konnte. „Wir haben keine Zeit.“ Wie schon so oft in den letzten Stunden machte Daisuke deutlich, dass sie keine Sekunde verschwenden durften. „Ich komme aber nicht hinterher!“, protestierte Veemon und blieb atemlos stehen. Daisuke hielt inne und sah zu seinem Partner, der wirklich etwas weiter hinter ihm war. Vor lauter Sorge um Ken hatte er das nicht einmal bemerkt. „Komm her...“ Langsam ging Daisuke zu Veemon und kniete sich vor diesem hin. Er wollte seinen Digimonpartner Huckepack tragen, denn er hoffte, dass sie so doch schneller waren, als wenn er sich einfach nur Veemons Schritten anpasste. Veemon verstand diesen Gedanken, doch es zweifelte daran, dass sie dann wirklich schneller waren, denn es musste zugeben, dass es nicht gerade ein Fliegengewicht war. „Aber Daisuke... Ich...“, wisperte es und wollte gerade etwas erwidern, als Daisuke ihm ins Wort fiel. „Keine Widerrede! Mach dir mal um mich keine Sorgen. Das ist ein gutes Beintraining“, erklärte er und lächelte, so wie es Veemon gewohnt war. Zu widersprechen war wohl wirklich sinnlos, weswegen das blaue Digimon nur nachgeben und auf Daisukes Rücken klettern konnte. Kaum, dass Daisuke seinen Partner nun sicher auf dem Rücken trug, erhob er sich und lief in die Richtung weiter, in der er das Licht sah, ohne zu wissen, dass er bereits sehnsüchtig erwartet wurde. Grummelnd wartete Mephistomon auf seine neuen Opfer. Ken und sein Sandiramon waren nun schon einige Minuten verschwunden, doch noch immer zeigte sich keiner seiner Freunde. Dass seine Freunde erst Stunden später losgegangen waren, bedachte er nicht. Kurzum, Mephistomon wurde dank seines kurzen Geduldsfadens immer ungeduldiger. „Wo bleiben sie? Bedeutet ihnen ihr Freund gar nichts?“ Mit jeder Sekunde die verstrich, bröckelte Mephistomons Idealbild von den Digirittern. Es war immer davon ausgegangen, dass sie sofort losstürmten, um ihre Freunde zu retten, dem war aber scheinbar nicht so. „Warum brauchen sie so lange?“ Ungeduldig wippte Mephistomon mit seinem Huf und sah sich um, wobei er mit seinem Blick in der Richtung verweilte, in die der letzte Digiritter geflohen war. 'Ob ich ihm nicht doch folgen sollte?' Einen Moment keimte der Gedanke auf dem schwarzhaarigen Schlangenbändiger zu folgen, doch er verwarf ihn wieder, denn die Chance auf Deemon zu treffen, während er dem Jungen das Licht ausknipste, war zu groß. So suizidgefährdet war der große Ziegenbock noch nicht. Ihm blieb also nichts anderes übrig als zu warten und die Geduld aufzubringen, die er eigentlich nicht besaß. Langsam und vorsichtig lief Ken mit Wormmon am Wasser entlang und sah sich um. Kein Digimon, keine Menschenseele war hier zu sehen und doch war dem Schwarzhaarigen klar, dass Deemon irgendwo auf sie wartete. „Ken-chan...“ Wormmon machte sich Sorgen um seinen Partner, denn er wusste, dass sich Ken vor diesem Ort fürchtete und bisher war Daisuke der Einzige gewesen, der ihm diese Angst hatte nehmen können. „Keine Sorge... Ich bin nicht mehr wie damals. Mit dir und Daisuke an meiner Seite bin ich gewachsen und habe gelernt mich dieser Angst zu stellen.“ Freundlich lächelte Ken Wormmon an und gab ihm zu verstehen, dass er sich wirklich vor nichts mehr fürchtete. Er war nicht mehr der Digimonkaiser und er würde es auch nie wieder werden, denn er war dem Einfluss der Saat der Finsternis entwachsen. Sich dessen bewusst, griff Ken zu seinem Nacken, wo einst der Strichcode für die Saat gewesen war. Es war fast so, als wollte er sich versichern, dass seine Worte der Wahrheit entsprachen und als ob der verschwundene Strichcode, den er nicht einmal gespürt hätte wenn er noch dagewesen wäre, dies beweisen könnte. „Daisuke und Veemon suchen sicher nach uns. Sollten wir nicht zurückgehen? Ich habe wieder genug Kraft um gegen Mephistomon zu kämpfen.“ Wormmon sah zu Ken, der scheinbar immer weiter laufen wollte, auch wenn ihm klar war, dass dies der falsche Weg war. Es wusste nicht, was der Junge vor hatte und warum dieser nicht vor dem Meer zurückschreckte. „Vielleicht hast du Recht...“, flüsterte Ken geistesabwesend und blieb stehen. Sein Blick war auf das Wasser gerichtet, das noch genauso dunkel und leblos wie bei seiner ersten Ankunft war. Damals hatte dieses Wasser sein Digivice verändert. 'Habe ich mir so die Saat der Finsternis eingefangen?' Fragend zog Ken sein Digivice heraus und betrachtete es von allen Seiten. Hatte es sich wirklich nur wegen der Saat der Finsternis verwandelt? Irgendetwas in Ken begehrte gegen diesen Gedanken auf, er hatte das Gefühl, dass noch viel mehr dahinter steckte. „Wir warten hier auf Daisuke“, entschied Ken schließlich. Er hoffte, entgegen der Angst auf Deemon zu treffen, doch noch die verborgene Wahrheit zu erkennen. Denn es musste noch einen anderen Grund geben, warum sein Digivice sich verändert hatte und als einziges fähig war ein Tor zum Meer der Dunkelheit zu öffnen. Erschöpft keuchte Daisuke, denn er trug Veemon, das von Sekunde zu Sekunde schwerer zu werden schien, schon seit geraumer Zeit. „Daisuke... Lass mich runter...“, flüsterte Veemon, als es bemerkte, dass seinem Partner die Kräfte schwanden. „Ich habe dir gesagt... Wir müssen uns beeilen!“, keuchte Daisuke, der keine Anstalten machte seinen Partner runterzulassen. Doch dieses Mal ließ Veemon seinen Partner nicht seinen Willen und löste sich von seinem schwächer werdenden Griff. „Nein...! Jetzt hör doch mal zu! Wir müssen vorsichtiger sein! Schau dich doch mal um!“ Da Veemon keine Anstalten machte weiterzugehen und seine Beine sicher auch bald nachgaben, ließ Daisuke seinen Blick schweifen und bemerkte erst jetzt, dass hier wohl ein Kampf stattgefunden hatte. 'Ken!' Sofort schoss dem jungen Fußballer sein Freund wieder durch den Kopf. Er bekam Angst um ihn, denn bei diesem Bild was sich hier bot, war er sich nicht sicher, ob Stingmon Ken wirklich hatte beschützen können. „Keine Sorge. Sie haben es sicher geschafft. Vielleicht waren sie davon auch gar nicht betroffen“, erklärte Veemon um Daisukes aufkeimende Ängste zu zerstreuen. „Wir sollten aber vorsichtig sein, nicht dass wir diesem Etwas zum Opfer fallen.“ Ernst sah Daisuke seinen Partner an und seufzte. Er musste gestehen, dass Veemon Recht hatte, denn sie konnten nicht sicher sein, ob die Wesen, die dieses Schlachtfeld hinterlassen hatten, nicht doch noch ganz in ihrer Nähe waren. „Wappnen wir uns dafür!“ Schnell zog Daisuke sein Digivice und verdeutlichte dem blauen Digimon damit, was es zu tun hatte. „Veemon shinka Ex-Veemon!“ Amüsiert sah Mephistomon auf, als er die Stimme zweier Personen hörte. Ohne sie gesehen zu haben, wusste er wer es war. Das Warten hatte sich also gelohnt. Langsam, Schritt für Schritt setzte sich Mephistomon in Bewegung und lief näher auf das Schlachtfeld zu, das er und Stingmon hinterlassen hatten. Nun wollte er die Neuankömmlinge gebührend empfangen und ihnen zeigen, in was für eine Lage sie sich gebracht hatten. „Ihr Digiritter seid also doch noch gekommen, um euren Freund zu retten. Wie schön, ich hab euch nämlich schon erwartet.“ Schon von weitem sah Mephistomon den Digiritter und seinen Partner. Sein Blick schweifte umher, doch dieser Junge schien der Einzige von den Plagen zu sein. „Wo ist der Rest von euch?“, fragte Mephistomon ein wenig enttäuscht, denn eigentlich hatte er gehofft, alle auf einmal beseitigen zu können. „Also... Die sind nicht da... aber die kommen nach, wenn sie Zeit haben.“ Ernst fixierte Daisuke Kens alten Gegner und machte sich bereit, zusammen mit Ex-Veemon gegen ihn zu kämpfen. „Sag uns lieber wo Ken ist!“, murrte Daisuke und entlockte Mephistomon ein Lachen. Wie üblich waren die Digiritter vorlaut, selbst wenn ihre Lage alles andere als gut aussah. Doch er wollte mal nicht so sein und dem Digiritter und seinem Partner die Richtung zeigen, in die ihr Freund geflohen war. „Er ist in die Richtung zum Meer der Dunkelheit gelaufen.“ Deutlich genug hatte Mephistomon die Worte ausgesprochen, so dass Ex-Veemon verstand, was zu tun war. Ohne zu zögern, verwandelte es sich zurück in Veemon und sah zu Daisuke, der nur nickte. „Wie? Ihr gebt auf? Ich hatte mich so auf einen Kampf gefreut. Aber schön, wie ihr wollt.“ Lachend hob Mephistomon seinen Arm und machte sich bereit den Digiritter, der nach dieser Information scheinbar aufgegeben hatte, zu beseitigen. „Digimental Up!!!“ Blinzelnd sah Mephistomon zu dem Jungen und seinen Partner, die nun scheinbar die Strategie gewechselt hatten. „Veemon Armor-shinka Raidramon!“ Mephistomon verstand nun gar nicht mehr, was der Digiritter und sein Partner vorhatten. Zumal der Mensch nun auf den Rücken seines Partners stieg und dieser loslief. „Ihr habt es so eilig zu sterben?“ Lachend streckte Mephistomon seine Hand aus und zielte auf Raidramon, das ihm immer näher kam. „Todeswo-“ Gerade als Mephistomon angreifen wollte, stieß sich das Digimon vom Boden ab und sprang über es hinweg. Hinter ihm kam es wieder auf die Beine und setzte seinen Weg fort, als sei nichts passiert. Noch etwas ungläubig drehte sich Mephistomon zu Daisuke und Raidramon um, die blitzschnell aus seinem Sichtfeld verschwanden. „Nicht schon wieder!“, knurrte er, denn erneut war ihm einer der Digiritter durch die Lappen gegangen. Doch dieses Mal wollte er nicht warten, auch wenn es bedeutete, dass er sich Deemon zum Feind machte. Schnell wie der Blitz lief Raidramon in die Richtung, in die Mephistomon gezeigt hatte. Die Tatsache, dass es Ken gelungen war zum Meer zu fliehen konnte nur bedeuten, dass es dem Jungen und Stingmon gut ging. 'Ken, halte durch. Gleich sind wir bei dir!' Fest klammerte sich Daisuke an seinem Partner fest, als dieser immer schneller lief. Ihm kam gar nicht die Idee, dass sie dies vielleicht schon eher hätten tun können und wenn sie ihm gekommen wäre, hätte er sich dafür ohrfeigen können. Immer mehr lichtete sich der düstere Wald und schließlich konnte Daisuke das dunkle Glitzern des Meeres erkennen. Sie hatten es geschafft, sie hatten das Meer erreicht und nun mussten sie nur noch Ken finden. „Schwarzer Ruhetag!“ Wie in Trance sah Daisuke zurück, als er Mephistomons Stimme hörte. Doch statt das Digimon zu sehen, wurden er und Raidramon vom Energiestrom gepackt und über die steile Felsenklippe in den grauen Sand geworfen. Wie ein stechender Schmerz durchzog es Ken ganz plötzlich und er konnte nicht einmal sagen was es war, das ihn auf einmal so beunruhigte. Doch neben dem Schmerz schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf. „Daisuke...“, flüsterte er leise und sah in die Richtung, aus der sie gekommen waren. „Ken-chan, ist alles okay?“, fragte Wormmon, dem nicht verborgen geblieben war, dass Ken zusammen gezuckt war und nun in die Richtung des dunklen Waldes sah. „Schnell, Wormmon! Wir müssen zu Daisuke und Veemon.“ Wie Ken, nahm nun auch Wormmon wahr, dass etwas in dieser Richtung lag. Sein Herz klopfte wild vor Aufregung, was es meist nur tat, wenn er mit Ex-Veemon digitierte. Es gab ihm die Gewissheit, dass ihre Partner dahinten waren. „Wir müssen ihnen helfen“, wisperte das grüne Digimon und sprang, eingehüllt in ein rosafarbenes Licht von Kens Armen. Langsam rappelte sich Daisuke vom Boden auf und sah zu Veemon, das zurück digitiert war und es ihm gleich tat. „Bist du bereit, Veemon?“, fragte Daisuke und richtete sich die Fliegerbrille, die er von Taichi vererbt bekommen hatte. Mit einem süffisanten Grinsen nickte Veemon. Es fürchtete sich nicht vor Mephistomon, selbst wenn es ein Ultralevel-Digimon war. Am Ende entschied schließlich nicht das Level, sondern das bessere Team und das waren eindeutig er und Daisuke. „Veemon shinka Ex-Veemon!“ Kaum, dass Ex-Veemon seine Form gefunden hatte, raste er auf Mephistomon zu, das immer noch auf der Klippe stand und sich für einen weiteren Angriff bereit machte. Aus seiner Sicht war es lächerlich, wie dieser Mensch und sein Partner gegen ihn aufbegehrten und glaubten, dass sie auch nur den Funken einer Chance hatten. Es würde schon mehr außer ein lausiges Championlevel-Digimon brauchen um ihn zu besiegen. „Macht euch nicht lächerlich!“ Mit einem Schwung seiner Arme schlug Mephistomon Ex-Veemon zurück und hob seinen Arm. „Lernt, wie sinnlos euer aufbegehren ist! Todeswolke! Wie schon so oft entsandte Mephistomon seine dunkle Wolke auf ein Digimon und gab ihm damit eine Kostprobe seiner Kraft. „Ex-Veemon!!!“ Machtlos sah Daisuke mit an, wie sein Partner von der Wolke verschlungen wurde und ihm schmerzerfüllte Schreie entlockte. „Bleib zurück, Daisuke!“ Der Digiritter hatte gerade einen Schritt auf die Wolke zumachen wollen, um seinen Partner herauszuziehen, doch dieser machte mehr als deutlich, dass sein eingreifen nicht nötig war. Und wirklich, auch ohne Daisukes Hilfe gelang es Ex-Veemon sich aus der Wolke zu befreien, doch Daisuke sah nur zu deutlich zu welchem Preis, denn sein Partner war so entkräftet, dass er tief ein und ausatmete. „Ex-Veemon, ist alles okay?“ Besorgt um seinen blauen Partner, sah Daisuke zu dem Drachen, der aus dem Augenwinkel heraus zu ihm blickte und mit einem Daumen nach oben ein „Okay“ signalisierte. Doch Daisuke merkte, dass nichts okay war. Und dennoch wagte sein Partner erneut einen Angriff, der von Mephistomon wieder zurückgeschlagen wurde. „Gib es auf, Wurm...“, knurrte Mephistomon und packte das blaue Drachendigimon am Hals. „Du bist Jahre zu früh dran, wenn du mich besiegen willst! Das wirst du bereuen!“ Fester drückte Mephistomon zu und sah in Ex-Veemons schmerzverzerrtes Gesicht. Er liebte diesen Ausdruck und wollte ihn noch etwas länger genießen, zumal er hoffte noch was schöneres zu sehen. „Ex-Veemon!“ Erneut wollte Daisuke vorstürmen und seinem Partner helfen, doch anders als beim ersten Mal, wurde er nicht von seinem Digimon, sondern von einer warmen Hand mit sanfter Gewalt zurückgehalten. „Überlasse das mir und Sandiramon, Daisuke!“ Erleichtert begann Daisukes Herz zu schlagen, als er Kens vertraute, freundliche Stimme hörte. Er war froh, dass Ken nun wieder bei ihm war, weswegen er sich vorsichtig von Kens Griff befreite und stattdessen seine Hand mit der eigenen umgriff. „Ein Glück, dir geht es gut“, flüsterte er leise und kämpfte gegen die Tränen der Erleichterung an. „Lass uns zusammen zurückgehen. Aber vorher...“ Ohne Ken anzusehen, wusste oder besser spürte Daisuke, wie dieser Mephistomon, der immer noch Ex-Veemon im Würgegriff hatte, fixierte. Das Virusdigimon bemerkte nicht einmal, dass Verstärkung gekommen war und sah deswegen überrascht an sich herab, als sich Sandiramons Körper um ihn schlang und fest zudrückte. „Nargh... Ich dachte Deemon... Argh...“ Fester und fester schlang sich der weiße Körper des heiligen Tierdigimons um ihn. Und mit jedem Quäntchen mehr Druck verließ ihn auch die Kraft Ex-Veemon weiter festzuhalten. Schließlich versagte die Hand ihm den Dienst und er sah nur noch, wie das Digimon in den Sand fiel. „Sandiramon! Bring es zu Ende!“ Laut und deutlich gab Ken seinem Partner zu verstehen, dass es an der Zeit war, Mephistomon für seine Taten büßen zu lassen. Die weiße Schlange nickte zum Zeichen, dass sie verstanden hatte und holte mit ihrem Speer aus, der rosa aufleuchtete. Da es Mephistomon fest im Griff hatte, konnte dieses nicht mehr fliehen und brüllte laut auf, als der Speer es durchbohrte und es sich auflöste, um in der Stadt des ewigen Anfangs von vorne zu beginnen. Als sich der letzte Datenfunken von Mephistomon aufgelöst hatte, verwandelte sich Sandiramon zu Stingmon und flog zu dem blauen Drachendigimon, das sich wieder vom Boden erhob. „Alles okay, Ex-Veemon?“, fragte der grüne Käfer und reichte dem Drachen hilfsbereit die Hand. „Dank dir und Ken schon.“ Die Fratze des Drachens verzog sich zu einem Lächeln als er zu Daisuke und Ken sah, die einander immer noch an der Hand hielten. „Wir sollten langsam nach Hause.“ Zum ersten Mal seit ihrer Wiedervereinigung, sah Daisuke zu Ken, der seinen Blick lächelnd erwiderte und nickte. „Ich werde das Tor öffnen“, versicherte Ken, sich dieses Mal sicher, dass es klappen würde und hob seine Hand mit seinem D3-Digivice. Langsam richtete sich die Hand mit Kens Digivice gen Himmel, doch Daisuke hielt ihn plötzlich mit einem ernsten Gesichtsausdruck zurück. „Nicht! Schau!“ Verwundert über das Verhalten seines Freundes, folgte Ken seinem Blick und sah nun, was Daisuke schon viel früher bemerkt hatte. „Deemon...“ Mit zittriger Stimme kam ihm der Name des Digimons über die Lippen, das er und die anderen Digiritter an Dragomons Meer verbannt hatten. „Zu schade, dass ihr mich doch noch bemerkt habt. Wie gerne wäre ich euch in die reale Welt gefolgt und hätte euch Digiritter ein für alle mal vernichtet!“ Ken und Daisuke konnten ohne Zweifel sagen, dass sich Deemon kaum verändert hatte. Das einzige was anders war, war die dunkle Aura des Digimons, die noch furchteinflößender als in der Vergangenheit war. Wie paralysiert ließ Ken seinen Arm sinken und sah zu Daisuke als wollte er fragen, was sie jetzt tun sollten. „Dann gebe ich mich eben nur mit euch zufrieden. Dieses Mal ist euer Ende gekommen.“ Fester umklammerte Daisuke Kens Hand. Das Worst Case Szenario war eingetreten, doch er war bei Ken und somit konnten sie selbst den stärksten Feind besiegen. 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