Mein Licht in deiner Dunkelheit von Erenya (Deemons Rache ~~ Wichtel-FF für Chocolate Chip~) ================================================================================ Kapitel 5: In seiner Dunkelheit ------------------------------- Bedrohlich baute sich Deemon vor seinen Gegnern auf, die einander immer noch fest an der Hand hielten. Wieder einmal hatten die Digiritter seine Lakaien vernichtet und drohten seine Pläne zu gefährden. Zumindest fast. Denn wenn er die Situation genau bedachte, lief alles wie geplant. Vor ihm standen zwei Digiritter und unter ihnen war der ehemalige Träger der Saat der Finsternis. „Ich habe lange überlegt, wie ich wieder frei komme. Und erst dank LadyDevimons Ankunft wusste ich, wie ich euch besiegen kann.“ Deemon lachte lauthals auf, als er über seine gefallene Untergebene sprach. Ihm war bewusst, dass sie ihn bis zu ihrem letzten Atemzug geliebt hatte. Doch ihre Gefühle waren ihm egal. Sie war nur ein Werkzeug für seine Rache gewesen. Und sie hatte ausgedient, als sie gegen die Digiritter versagt hatte. „Nun, dann wollen wir es doch mal beenden.“ Siegessicher formte Deemon mit seinen Händen eine Halbkugel und richtete sie auf die Digiritter, die sich immer noch an der Hand hielten, als würden sie zeigen wollen, dass sie nicht trennen könnte. „Ex-Veemon!“ „Stingmon!“ Obwohl die Flammen bereits in seinen Händen aufleuchteten, sah Deemon die Entschlossenheit in den Gesichtern der Digiritter. Ihr Blick war so anders als damals, wo sie ihn hier her verbannt hatten. Eigentlich hatte er gehofft sie vor Angst erzittern zu sehen. Doch es war kein Fünkchen von dieser Angst zu sehen. 'Wie können sie mir mit so einen Entschlossenheit entgegentreten?' Deemon verstand es nicht, denn schon beim letzten Mal hatten sie doch bemerkt, dass sie ihm nicht gewachsen waren. „Flammeninferno! Es dauerte einige Sekunden, ehe Deemon sich gefragt hatte und entschied, dass die Digiritter auch heute nichts gegen ihn unternehmen konnten. Sie waren noch genauso schwach wie damals. „warp-shinka Imperialdramon!“ Schützend platzierte sich das Megadigimon der Jungs vor seine Partner und blockte so Deemons Flammenmeer ab. Es war alles wie zu ihrer ersten Begegnung und selbst als Imperialdramon nach seinen Angriff in den Fighter Mode wechselte, spürte Deemon das Dejavû aus seiner Vergangenheit. Doch dieses Mal, dass wusste er, konnte man ihn nirgendwohin verbannen. „Dieses Mal... Wird es nicht so enden!“, grollte Deemon und griff einen Zipfel seiner Kutte. Er wollte einfach sicher gehen, dass er nicht noch einmal diese Maden unterschätzte. Dafür würde er alles tun, selbst wenn er ihnen sein hässliches Gesicht offenbaren musste. Mit einem grazilen Schwung, warf sich Deemon seinen Umhang ab und ließ die Digiritter erstarren, als sie in seine dämonische Fratze sahen. „Ist das...“, flüsterte Daisuke leise, als ihm der erste Anblick des Gehörnten einen Schauer über den Rücken gejagt hatte. „Seine wahre Gestalt...“ Ken wusste, was sein Partner fragen wollte und beendete dessen Satz, denn er hatte denselben Gedanken gedacht. „Lassen wir uns davon beeindrucken?“, fragte Imperialdramon und sah zu seinen Partnern, die sich kaum, dass er die Worte ausgesprochen hatte, wieder fingen. „Niemals!“ Synchron und mit dem gewohnten Kampfgeist antworteten Daisuke und Ken und fixierten Deemon. „Wir müssen vorsichtig sein... Wer weiß, was er in dieser Form bezwecken kann.“ Ernst nickte Daisuke. Auch ihm war klar, dass sie diesem unmenschlichen Dämon alles zutrauen konnten. „Imperialdramon, pass auf!“ Kaum, dass Imperialdramon zu seinem Angriff angesetzt hatte, stürmte Deemon auf es zu und schickte eine Energieladung auf den Kämpfer. Nur dank Kens schnellen Ruf gelang es dem Serumdigimon aufzuweichen. „Er ist wirklich schnell...“, kommentierte es diesen Angriff und ging erneut in Angriffsposition. Doch wie schon zuvor nutzte Deemon diesen Moment und stürzte auf seinen Gegner zu. Und auch dieses Mal gelang es Imperialdramon auszuweichen. „Imperialdramon! Konzentrier dich auf deine Verteidigung! Deemon nutzt den Moment, wo du angreifen willst zu deinem Nachteil!“ Schnell hatte Ken die Lage erkannt und seine Beobachtung seinem Partner mitgeteilt. Es wusste, dass es Ken vertrauen konnte und dieser zusammen mit Daisuke an einem Schlachtplan feilen würde. Solange musste er ausharren. Deemon hörte wie das Saatgefäß seinem Partner anriet sich zu verteidigen und musste lachen. Der Junge war wirklich gescheit, aber am Ende würde es ihnen nichts bringen, denn er selbst hatte keine Schwäche. Er war nicht ohne Grund ein göttliches Dämonendigimon. Und Götter unterlagen keinen einfachen Sterblichen. „Wie wollt ihr mich besiegen, wenn ihr nur auf Verteidigung spielt?“ Unbeeindruckt von dem Strategiewechsel seiner Gegner, griff er wieder an, Er hatte genug Kraft, um seine Verteidigung zu durchbrechen. Doch erst wollte er diesem dreisten menschlichen Digimon seine Grenzen zeigen. Wie ein Geschoss flog Deemon auf Imperialdramon zu und schlug mit seinen Krallen auf dieses ein. Schützend hob er beide Arme und versuchte der Angriffswelle standzuhalten. Selbst als Deemon mit seinen Beinen zu trat, wehrte Imperialdramon ab, versuchend seine Deckung zu halten. „Gib es auf! Du besitzt gar nicht soviel Puste wie ich Kraft.“ Weiter und weiter schlug und trat Deemon auf Imperialdramon ein und druchbrach schließlich dessen Deckung. Mit voller Wucht versetzte Deemon seinem Gegner einen Schlag ins Gesicht und schickte ihn gen Boden. Schützend hielten sich Daisuke und Ken die Arme vor die Augen, als Imperialdramon unmittelbar neben ihnen auf dem Boden aufkam und den tristen, trockenen Sand aufwirbelte. „Imperialdramon! Ist alles okay?“ Besorgt um seinen Partner, lief Daisuke zum Aufschlagort und wedelte mit seiner Hand, als könnte er den Sandstaub zur Seite schieben. „Alles okay...“, keuchte das Digimon und erhob sich wieder vom Boden. „Ken... was sollen wir tun?“, fragend wandte sich Daisuke seinem Freund zu, der nachdenklich zu Boden sah. Er wusste, warum der Rotbraunhaarige ihn dabei fragte, denn er selbst war zu unplanmäßig bei so etwas. Vor allem jetzt, wo weder die Offensive funktionierte, noch die Defensive auf lange Zeit aufrechterhalten werden konnte. „Wären die anderen nur hier... Dann könnten wir Deemon ablenken und dann angreifen...“, gab Ken zu Bedenken und sah zu ihrem Gegner, der immer noch selbstgefällig in der Luft schwebte. „Und wenn Imperialdramon es im Dragon Mode versucht?“ Daisuke dachte nun ebenfalls nach und spielte alle Möglichkeiten durch, die sie hatten. Auch Ken hatte an diese Möglichkeit gedacht, doch er schüttelte den Kopf. Deemon war einfach zu schnell und konnte so jedem Angriff ausweichen, egal ob dieser vom Boden oder von der Luft aus ausgeführt wurde. „Was redet ihr soviel? Ihr könnt mich nicht besiegen!“ Erneut wollte Deemon beweisen, dass seine Worte der Wahrheit entsprachen, weswegen er seine Energieladung auf die Gruppe schoss. So schnell Imperialdramon konnte, wälzte es sich schützend über Ken und Daisuke und ließ den stechenden Schmerz, der durch den Angriff kam, über sich ergehen. Erst als der Schmerz nachließ, wusste er, dass es vorbei war und erhob sich geschwächt, aber dennoch bereit für den Kampf. „Keine Sorge, ich kann noch kämpfen...“, wisperte das Digimon, als es den Blick seiner Partner sah. „Wir brauchen einen Vorteil, oder eine Möglichkeit, die wir zu unserem Vorteil machen können...“, stellte Daisuke fest, als sich Imperialdramon vom sandigen Boden erhob, um sich Deemon wieder zu stellen. „Dann...“ Wie ein Geistesblitz durchzog es Ken, als er sich die Umgebung ansah. Es gab nur eine Möglichkeit, einen Ort, an dem beide Digimon die gleichen Chancen hatten. „Imperialdramon! Ins Meer!“ So laut er konnte, rief Ken seinen Plan zu seinem Partner, der sofort runter in das dunkle schwarze Nass sah. Sein zweite Blick führte zu Ken, in dessen Augen er die Entschlossenheit sah und die ihm scheinbar stumm seine Strategie offenbarten. „Verstanden!“ Es verging nur ein Augenschlag, als sich Imperialdramon von Deemon abwandte und sich in die ruhigen schwarzen Fluten stürzte. Verständnislos sah Deemon von den Digirittern zu Imperialdramon, das immer tiefer ins Wasser tauchte, bis er es schließlich nicht mehr sehen konnte. Das Dämonendigimon wusste nicht, wie es die Handlung seiner Gegner deuten sollte, denn aus seiner Sicht war das ganze absolut nutzlos. „Tch... Irgendwann geht ihm die Luft aus. Ich muss also nur warten, bis er wieder auftaucht.“ Lauthals lachte Deemon über diesen verzweifelten Versuch, den Sieg für sich zu gewinnen, auf. Noch dazu wusste er um die Gefahren im Meer. Sie hatten also auch mit ihrem Strategiewechsel keine Chance. „Laserfinger!“ Wie aus dem Nichts ertönte Imperialsdramons Stimme hinter Deemon, das sich umdrehte und auch schon von einem Energiestrahl seines Gegners getroffen wurde. Von dem Frontalangriff überrascht, wich Deemon etwas zurück, fing sich aber schnell wieder und sah in die Richtung, aus welcher der Strahl gekommen war. Doch dort, wo Imperialdramon sein sollte, war nichts. „Wo um Teufels Willen...“, zischte das Digimon und sah sich um. „Laserfinger!“ Erneut ertönte Imperialdramons Stimme hinter ihm und erneut wandte sich Deemon um. Doch wieder spürte er nur den Energiestrahl, der ihn traf und aus dem Gleichgewicht brachte. Erzürnt darüber, sah Deemon nun zum Meer. Es ahnte, wie Imperialdramon ihn austricksen konnte. Das Wasser war dunkel genug, so dass er nicht einmal die Sillhouette seines Gegners erkennen konnte. „Laserfinger!“ Zum dritten Mal schon war Imperialdramon wieder aufgetaucht und nutzte die Chance für einen Überraschungsangriff. Kens Plan ging auf. Dadurch dass Deemon nicht in der Lage war seinen Gegner zu sehen, war dieser auch seinen Angriffen ausgeliefert, ohne sich vernünftig wehren oder verteidigen zu können. „Das Spiel kann man auch zu zweit spielen!“ Wütend darüber, dass diese zwei Menschen und ihr Partner ihn so vorführten, vergaß das Virusdigimon seine Vorsicht und sank nun selbst ins Meer. Und endlich, nach kurzer Zeit, sah er seinen Gegner wieder. Gezielt holte er aus und jagte einen Energiestrahl auf Imperialdramon, doch dieses wich aus, indem es wieder an die Wasseroberfläche schwamm und aus dem kühlen Nass auftauchte. Mit Erleichterung sah Ken, dass sein Plan aufging und die Provokation an Deemon so erfolgreich gelungen war. Es fehlte nun nicht mehr viel und sie hatten das gegnerische Digimon vielleicht besiegt. Und tatsächlich, so wie er es sich gedacht hatte, leuchtete auch Deemon wieder aus dem Meer auf. Darauf hatte Imperialdramon gewartet, der bereits die Kanone und seinen Finger auf die Wasseroberfläche gerichtet hatte. Kaum, dass er den Kopf des göttlichen Digimons erblickte, feuert er alles ab, was er hatte. Da Deemon selbst nicht darauf gefasst war und sich noch im Wasser befand, war seine Reaktionszeit verlangsamt. Zu spät hob es seine Arme und bekam dennoch die volle Kraft des Strahls ab, so dass er zurück ins Wasser gedrückt wurde und wieder im Meer versank. Einige Sekunden lang hielten Daisuke und Ken den Atem an und sahen zu der Stelle, an der Deemon wieder unter Wasser gegangen war. Auch Imperialdramon zielte mit seinem Finger und der Kanone noch auf die Stelle, löste seine Haltung aber, als Deemon nicht mehr auftauchte. „Wir... haben es geschafft...“ Fast schon ungläubig sprach Daisuke die Worte aus. Obwohl er bis zum Schluss alles für einen Sieg gegeben hätte, fühlte sich dieser Moment so unwirklich an. „Gewonnen...“, flüsterte Ken, dessen Herz förmlich bis zum Hals schlug. Fast wie von selbst tastete sich Kens Hand zu Daisuke vor. Er wollte sie berühren und einfach spüren, dass dies kein Traum war. Denn das Ganze fühlte sich so unwirklich an. Auch Daisuke suchte nach Kens wärmender Hand, so dass sie nicht lange brauchten um einander zu finden und sich fest zu halten. „Gehen wir nach Hause, Ken...“, flüsterte Daisuke und sah zu dem Schwarzhaarigen, der es ihm gleich tat. Jetzt, wo Deemon besiegt war, konnten sie wirklich nach Hause und mussten nichts mehr fürchten. Tiefer und tiefer sank Deemon auf den Grund von Dragomons Meer. Es spürte, wie es sich langsam auflöste und verfluchte seine Unachtsamkeit, die an dieser Niederlage schuld war. Wütend öffnete er seine hasserfüllten Augen, denn es wollte den Ort sehen, an dem es sterben würde. „Verfluchte Digiritter...“, keuchte es und blinzelte ein paar Mal, um klarer in der Dunkelheit des Meeres sehen zu können. Kein Fisch kreuzte seinen Weg. Kein Geräusch drang zu seinen Ohren. Er war verdammt in Einsamkeit zwischen einem Meer aus dunklen Blumen zu sterben. 'Blumen... Sie sehen aus wie jene... die aus der Saat der Finsternis wachsen...“, dachte er und spürte, wie die zarten Blütenblätter seinen Körper streichelten. Soviel Liebe und Zärtlichkeit hatte er bisher von niemanden erfahren. Es wärmte ihn und linderte seine Schmerzen, die bis zu diesem Moment schier unerträglich waren. So konnte er wohl doch noch mit dem Gefühl, geliebt zu werden, sterben. 'Seltsam... Warum fühle ich mich auf einmal so stark, obwohl ich sterbe?' Deemon war verwundert, denn sterben hatte er sich anders vorgestellt, weswegen er nun genauer hinsah. Erst jetzt fiel ihm auf, wie sein Körper die Blumen wie ein Schwamm aufsog und diese ihn mit Kraft erfüllten. Endlich, nach so langer Zeit, spürte er die Kraft, nach der er sich solange gesehnt hatte. Endlich hatte er die Saat der Finsternis gefunden. 'Ja... Diese Kraft! Das ist sie! Nun kann mich nichts mehr aufhalten!' Blume um Blume absorbierte Deemon, bis er schließlich das ganze Blumenmeer in sich aufgezogen hatte. Nun konnte er sich retten und diese Digiritter in ihre Schranken weisen. Mit voller Kraft stieß sich Deemon vom Meeresboden ab und schoss gen Wasseroberfläche, während sich sein Körper veränderte und jedem demonstrierte, dass er seine ultimative Form erreicht hatte. „Vorsicht!“ Aus dem Augenwinkel heraus sah Imperialdramon, wie sich ein dunkles Leuchten immer mehr der Wasseroberfläche näherte. Obwohl er weit genug davon entfernt war, spürte er die unbändige dunkle Energie, die ihm einen Schauer über den Rücken jagte. Erschrocken wegen Imperialdramons Ruf, wandten sich Daisuke und Ken um und sahen, wie eine schwarze Wasserfontäne gen Himmel schoss. Selbst die Jungs spürten die dunkle Energie und wichen zurück vor dem, was sich Stück für Stück offenbarte. „D-Deemon? Ich dachte wir hätten ihn... besiegt“, wisperte Ken und umklammerte fast schon panisch Daisukes Hand. Auch wenn Deemon nun vollkommen anders aussah, erkannten Daisuke und Ken, dass es kein anderes Digimon sein konnte. „Ja, erzittert! Erzittert vor meiner Macht! Endlich, endlich kann mir niemand mehr was anhaben. Nicht einmal Dragomon selbst!“ Deemon brach in hysterischem Gelächter aus, als er auf seine Hände sah und begriff, dass er dank der finsteren Blumen digitiert war. „Die Digiwelt, die Welt der Finsternis, Dragomons Meer und die reale Welt... Das alles... Das alles gehört nun mir!!!“ Je mehr sich Deemon seiner neuen Kraft bewusst wurde, desto größer und wahnsinniger wurden seine Pläne für die Zukunft. „Er dreht durch...“, wisperte Daisuke und sah zu Ken, der diesen Werdegang nur zu gut kannte. Das Ex-Genie wusste, was Deemon widerfahren war und er fürchtete seine Gewissenslosigkeit nun noch mehr. „Werdet Zeuge meines Triumphs!“ Siegessicher sammelte Deemon seine Kraft in einem Feuerball und schleuderte diesen auf Imperialdramon, das auf ihn zustürzte. „Algols Flamme!“ Alles ging so schnell, dass das Serumdigimon nicht einmal verstand, was genau ihn da erwischt hatte. Es spürte nur die Finsternis, die seinen Körper zu durchbohren schien und ihm jeglichen Halt nahm auch weiterhin in der Luft zu bleiben. Schwer wie ein Stein sank Imperialdramon ins Meer und ließ sich vom schwarzen Nass verschlucken. „Nein! Imperialdramon!“ Erstarrt sahen Daisuke und Ken, wie ihr Partner im Meer verschwand und auch nicht wieder auftauchte, als die letzten Luftbläschen zerplatzten. Deemon hatte gar nicht damit gerechnet, dass seine neuen Kräfte so einen durchschlagenden Erfolg haben würden. Es spürte, dass es nun endlich die Kraft hatte zu einem wahren Gott der Dunkelheit zu werden. Ein wahrer Gott... Damit erfüllten sich alle seine Wünsche und Träume. Nur noch diese schwachen Digiritter standen ihm im Weg. „Nun zu euch...“, hauchte Deemon diabolisch und schlug kräftig mit seinen Flügeln, wodurch ein Windstoß auf die Jungs zuraste und sie von ihren Füßen riss. Mit voller Wucht prallten Daisuke und Ken synchron gegen die kantige Felswand und gen Boden. „K-Ken...“, keuchte Daisuke, der noch bei Bewusstsein war und versuchte Kens Hand zu greifen. „Tut mir leid, Daisuke... Ich... war nicht stark genug...“ Fragend sah Daisuke in das Gesicht seines Freundes, über dessen Wangen heiße Tränen liefen. Er verstand nicht, wieso Ken sich entschuldigte und vor allem wofür, weswegen er Ken weiterhin unablässig ansah. „Was meinst du?“, fragte er leise und sah Ken weiterhin an. „Ich war nicht stark genug... um mit dir zusammen Deemon zu besiegen.“ Erst als Daisuke hörte, was Ken meinte, verstand er und lächelte. Schwach hob er seine Hand und streckte sie weiter Ken entgegen. „Gib mir deine Hand... Wir sind noch nicht besiegt. Der Schlusspfiff ist noch nicht ertönt. Also hör auf so schwarz zu sehen.“ Zweifelnd sah Ken zu Daisuke. Imperialdramon lag nun sicher auf dem Grund des Bodens und sie selbst hatten kaum noch Kraft überhaupt aufzustehen. Wir konnte Daisuke da noch lächeln? „Wieso?“, fragte Ken, wissend, dass sein Freund ihn verstand. „Weil ich bei dir bin. Und solange wir zusammen sind, sind wir unschlagbar.“ Ken fand es unglaublich, was für ein starkes Vertrauen Daisuke in sie und ihren Partner hatte. Er war so beeindruckt von dessen Zuversicht, dass er nicht länger zögerte und seine Hand hob um sie Daisuke zu reichen. Von weitem sah Deemon, dass die Digiritter immer noch nicht genug hatten und nun scheinbar auch noch das letzte Fünkchen Kraft benutzen wollten, um sich gegen ihn aufzulehnen. Das durfte und konnte er nicht zulassen. Er musste auch diesen Funken im Keim ersticken. „Dark Spreader!“ Mit seiner ganzen Kraft erzeugte Deemon eine Gaswolke, die sich im Null-Komma Nichts über dem Meer ausbreitete und jedem lebenden Wesen auch noch das letzte Licht stahl. Dunkelheit hatte sich niedergelegt. Eine giftige, schwächende Dunkelheit, die ihren Weg zur Welt der Dunkelheit fand und sogar über die Grenzen in die Digiwelt schlich. Nur Deemons siegessicheres, hysterisches Lachen hallte in dem Nichts, welches das Ende war, wider. Angsterfüllt sah sich Ken in der Dunkelheit um. Er hatte gerade nach Daisukes Hand greifen wollen, als sich alles verfinstert hatte. „Daisuke!“ So laut er konnte, rief er nach seinem Freund, doch er merkte, wie die Dunkelheit seinen Ruf verschluckte. „Daisuke!“ Erneut rief er den Namen seines Partners, doch wieder verstummte sie ohne Schall und Echo. Alles, was ihm seine Rufe brachten, war seine trocken werdende Kehle. Unkontrolliert hustete er auf, als das Kratzen immer schlimmer wurde. Doch nicht einmal der Husten half. Im Gegenteil, je mehr Luft er holte, desto schwächer und schwächer wurde er. „Daisuke...“, krächzte er und hustete immer heftiger. 'Das ist das Ende...' Ken konnte nicht anders als negativ zu denken, denn ohne Wormmon fand er nicht die Kraft nach seinem Licht, nach Daisuke, zu suchen. „Kleiner Bruder...“ Ken zuckte zusammen, als er Osamus Stimme hörte und unterdrückte den nächsten Hustenreiz, um aufzusehen, wo er den Geist seines Bruders sah. Ernst fixierte er den Schwarzhaarigen und zeigte in eine Richtung, in der, just in diesem Moment, ein warmes Licht erstrahlte. „Nun geh zu ihm. Und gib nicht auf. Ihr seid das Licht in Deemons Dunkelheit.“ Stück für Stück schwand der Hustenreiz und Kens Kraft kehrte zurück. Er musste zu ihm, zu Daisuke. Sofort, ohne zu zögern oder nachzudenken lief Ken in die Richtung, in der das Licht erstrahlte und es dauerte auch nicht lange, bis er Daisuke erreicht hatte. Hustend sah Daisuke auf, als er die Stimme Kens vernahm und dessen gerötetes Gesicht sich immer mehr näherte. Er war froh, dass Ken ihn gefunden hatte und breitete schwach die Arme aus. „Ken...“, wisperte er, einen Hustenreiz unterdrückend. Als er schließlich Kens warmen Körper an seinem spürte, beruhigte er sich. Der Husten schwand und die Kraft von Ken durchströmte seinen Körper. „Ken...“, erneut flüsterte er seinen Namen und drückte sich fester an seinen Partner, dessen Herzschlag er nur zu deutlich hörte. „Geht es, Daisuke?“, fragte Ken sanft und löste sich etwas um seinem Freund in die Augen sehen zu können. Dieser nickte stumm und griff nun, so wie er es vor Deemons Angriff vorgehabt hatte, Kens Hand. „Zeit für das entscheidende Tor!“ Synchron äußerten Daisuke und Ken diesen Gedanken, als wären sie eine gut eingespielte Einheit. Fest umklammerten sie einander die Hand und wandten sich mit einem entschlossenen Blick dahin, wo ein dunkler Schein herkam. Sie wussten, dass dort Deemon war und es war nun an der Zeit, ihn mit einem letzten, entscheidenden Schlag zu vernichten. Fassungslos sah Deemon zu den Digirittern, die strahlend hell aufleuchteten und seine Dunkelheit in wenigen Sekunden auflösten. „Wie...“ Er fand keine Worte für das, was geschehen war, weswegen er die beiden wie paralysiert anstarrte. Es war schließlich ein Ding der Unmöglichkeit, dass man ihm und seiner Macht widerstehen konnte. „Imperialdramon!“ Im Chor riefen die Jungs den Namen ihres Partners, der auf dem dunklen Grund des Meeres ruhte. Doch Deemon war sich da nun nicht mehr so sicher und sah zu dem dunklen Nass unter sich, dass mit einem Mal im hellen Licht erstrahlte. Riesige Wasserfontänen erhoben sich gen Himmel und als diese sich wieder ins dunkle Meer ergaben, stand Imperialdramon im Paladin Mode, in weiß goldener Rüstung, vor ihm. „Niemals! Algols Flamme!!!“ Schon einmal hatte dieser Angriff Imperialdramon Schach Matt gesetzt und Deemon hoffte einfach, dass es nochmal funktionierte. Doch der weiße Paladin ließ ein Schwert in seiner Hand erscheinen und wehrte geschickt den Angriff ab. „Omni-Schwert!!!“ Keinen Moment zögerte Imperialdramon und raste auf Deemon zu, der wie gelähmt war und erst reagierte, als die Klinge seinen Körper durchbohrte. Zitternd sah er zu dem Schwert, das sich in seinen Körper gerammt hatte und wo er anfing sich langsam aufzulösen. „Gut gekämpft...“, gestand es dem Team zu, bevor es sich endgültig aufgelöst hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)