Phönixfeuer Part I von KimRay (Erkenntnis aus der Dunkelheit *komplett*) ================================================================================ Kapitel 18: ------------ So, wie versprochen ist hier das nächste Kapitel von Erkenntnis aus der Dunkelheit! Zwei hab ich dann noch fertig, mal sehen, wenn meine Schreibblokade endlich vorbei ist und ich wieder was auf die Reihe bringe! Daanke jedenfalls an die, die mir weiterhin treu ihre lieben Kommis schreiben! Ich hoffe ihr seid nicht allzu enttäuscht, wenn es dann auch nicht mehr so schnell weitergeht! Dann schaut euch mal an, was Colin für ne fiese Ratte ist! Bis bald KimRay // 18 // "Wo willst du jetzt schon wieder hin, Harry?" Ron stand genervt mit Seamus und Neville am Portraitloch und sah Harry, der jetzt zum dritten Mal wieder in den Schlafsaal hinaufhetzte nach. "Hab meine Hausaufgaben vergessen!...Geht schon vor! Ich komme nach!" "Wir warten an der Treppe!" "Und wenn du nicht kommst holen wir dich!" setzte Seamus in spöttischen Tom hinzu. "Was ist mit dem los, Ron? Der ist ja völlig durch den Wind!" Ron antwortete nicht. "Man, mach mir nichts vor! Du bewachst ihn wie eine Glucke!" Krampfhaft suchte Ron nach einer Ausrede. "Wenn er noch mal solchen Scheiß baut, wie vor ein paar Wochen, schafft er die Prüfungen nie!...Keine Ahnung, was ihn so fertig macht!" "Vermutlich schleicht er sich ganz einfach zu oft nachts raus!" Neville spitze die Ohren und Ron schwieg. Seamus beließ es dabei, doch er würde sich Ron noch mal vorknöpfen, wenn sie allein waren. Harry wühlte inzwischen in seiner Truhe und suchte nach der Hausaufgabe für Professor Flitwick. Als er sie endlich gefunden hatte, wollte er zur Tür, um die anderen noch ein zuholen, doch er rannte in jemanden hinein, der nicht zu sehen war. Entsetzt wich er zurück, denn er befürchte schon, dass Malfoy wiedermal das Passwort für das Portrait aufgeschnappt hatte, In der Nacht hatte er ihn wieder allein gelassen und er hatte den Eindruck, dass ihm das nicht passte, doch es war Colin Creevy, der vor ihm auftauchte. Komischer Weise ließ ihn das noch weiter zurückweichen. Creevys Blick gefiel ihm gar nicht und er suchte in seinem Umhang nach dem Zauberstab. "Angst, Potter?" Die Stimme des kleinen Gryffindors hörte sich unnatürlich an. Er stellte fest, dass sich der nette kleine Colin Creevy nicht gerade zu seinem Vorteil entwickelt hatte. Irgendwie machte er einen leicht verrückten Eindruck auf ihn. "Spinnst du, Colin?...Was soll der Blödsinn?" "Das frage ich dich!" Harry stutzte und antwortete nicht. "Wie kommst du auf den irren Gedanken, mir Draco wegnehmen zu können?" Harry wusste nicht, was er in diesem Moment dachte. Befürchtet hatte er es die ganze Zeit, doch dass es so laufen würde, hatte er nicht erwartet. Es war eher Malfoys Art, dabei zu sein, wenn er ins Messer lief. Leider hatte er genau dieses Gefühl. Colin sah die Erkenntnis in Potters Augen und ein hässliches Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit. "Ja! Draco Malfoy gehört mir!...Er wird dir niemals gehören!...Das werde ich nicht zulassen!" Harrys Verstand war ein schwarzes Loch. Er begriff nicht, was Colin sagen wollte. "Ich werde dafür sorgen, dass du nie mehr auf die Idee kommst ihn zu belästigen! Was für einen verdammten Zauber hast du angewendet, um ihn herum zu bekommen?" Zauber? Harry wäre froh, wenn er Malfoy nie wieder sehen müsste, doch das sagte er nicht. Er hatte mit seiner Verzweiflung zu kämpfen und verlor Stück für Stück den Boden unter den Füßen. Schmerz zerriss seine Brust und die Vorstellung, dass Malfoy sich gleichzeitig auch noch mit Colin Creevy getroffen hatte, ließ grenzenlosen Abscheu vor sich selbst über ihn herein brechen. Er war so angewidert, dass es ihm die Luft abschnürte. Dass Colin vor Eifersucht keine Kontrolle mehr über sich hatte begriff er gar nicht. Erst als ihm ein Zauber um die Ohren knallte, schaffte er es wieder, aus dem Abgrund seiner Gefühle heraus zu kommen, doch da war es schon zu spät. Colin riss ihm mit Expelliarmus den Zauberstab aus der Hand, der ihm in seinem Zustand vermutlich sowieso nichts genützt hätte. Ein weiterer Spruch von Colin ließ ihn rückwärts taumeln und Creevy hörte gar nicht wieder auf, als er begriff, dass Potter unfähig war sich zu wehren. Ein Fluch traf seine Brust und nahm ihm die Luft zum atmen, ein weiterer hinterließ eine brennende Spur auf seiner Schulter und zerfetzte das T-Shirt, doch in diesem Moment brüllte Ron vom Gemeinschaftsraum herauf: "Harry, verdammt, jetzt reicht es aber!...Wenn ich wegen dir zu spät zu Flitwick komme, red ich kein Wort mehr mit dir!" Harry sah Colin verschwinden, doch er dachte nicht mal darüber nach, wie er das machte. Er spürte nur unendliche Verzweiflung und Leere. Es war vorbei. Wenn er den Rest Selbstachtung behalten wollte, den er noch hatte, musste es vorbei sein. Er durfte sich nicht mehr von Malfoy benutzen lassen. Niemals mehr. Nur einen Augenblick später erschien Ron in der Tür und sah ihn an. "Was ist mit dir los?...Harry?" War er gerade noch ärgerlich gewesen, klang er jetzt, wo er ihn sah besorgt, denn so verloren hatte er ihn noch nie gesehen. Harry reagierte nicht und zerrte nur den Umhang über der Schulter höher, dass Ron sein zerrissenes T-Shirt nicht sehen konnte. Noch immer konnte er keinen klaren Gedanken fassen. Ron kam auf ihn zu und wollte ihm die Hand auf die Schulter legen, denn er begriff, dass etwas ganz und gar nicht stimmte, doch Harry wich ihm aus. "Fass mich nicht an!" keuchte er und das hatte nichts mit seiner verletzten Schulter zu tun. Er musste sich fassen und dazu konnte er es nicht brauchen, dass Ron versuchte ihn zu trösten. Ron zweifelte nicht mehr daran, dass etwas vorgefallen war, doch er konnte nicht begreifen, was, denn er hatte niemanden gesehen, als er herein gekommen war. Sich bewusst, dass Harry krampfhaft versuchte wieder zu Besinnung zu kommen und dabei keine Hilfe wollte, ließ er die Hand sinken und sagte: "Komm schon, sonst kommen wir wirklich zu spät!" Harry klammerte sich mit den Augen an seinem Rücken fest, als er wieder zur Tür ging und schaffte es ihm zu folgen. Schritt für Schritt sammelte er sich mit aller Kraft, die ihm noch geblieben war, doch der Schmerz in seiner Brust machte ihm klar, dass er das nicht so schnell verkraften würde. Wie er den Vormittagsunterricht dann doch noch überstand wusste er nicht. Ihm war nur klar, dass ihm der brennende Schmerz an seiner Schulter, eine große Hilfe war. Als Ron und Hermione vor dem Klassenzimmer für Verwandlung auf ihn warteten, um mit ihm gemeinsam zum Mittagessen zu gehen, wimmelte er sie ab. "Ich hab keinen Hunger, wir sehen uns bei Kräuterkunde!" Beide sahen im besorgt nach, als er den Gang in die entgegengesetzte Richtung hinunter ging. Inzwischen hatte Ron Hermione erzählt, was vorgefallen war und sie machte sich genauso große Sorgen, wie er, doch sie beide wussten, dass es keinen Sinn hatte ihm zu folgen und machten sich auf den Weg in die Große Halle, als er um die Ecke verschwunden war. Draco löste den Tarnzauber auf, als auch Weasley und Granger endlich verschwunden waren, bevor er Potter folgte. Etwas stimmte nicht mit ihm. Draco hatte den Eindruck, als befände er sich in einer Art Erstarrungszustand und er war entschlossen heraus zu bekommen, was los war, denn irgendwie gefiel ihm das nicht. Mit schnellen Schritten folgte er ihm den Gang hinunter und stellte fest, dass er den Weg zum Astronomieturm eingeschlagen hatte. Das war also jetzt der Platz, an dem man ihn finden konnte. Interessant zu wissen, auch wenn er sicher war, dass Potter ihn meiden würde, wenn er begriff, dass er es wusste. Als er die Tür zur Plattform öffnete, stand Potter an den Zinnen und starrte ins Leere. "Was ist mit dir los?" Sein Ton war bestimmend und hart. Harry fuhr zu ihm herum, blanken Hass im Blick, der Draco überraschte. War Harry einen Augenblick schockiert gewesen, wusste er doch sofort, dass es das Beste so war. Malfoy würde schon begreifen, dass er ihn künftig in Ruhe zu lassen hatte und je schneller er es hinter sich brachte, um so eher würde er es schaffen, sich wieder zu fassen. Er kam auf ihn zu und Harry ließ ihn nicht aus den Augen. "Wage es ja nicht!" Draco blieb stehen. Diese Härte in der Stimme war absolut neu bei Potter und der Verdacht, dass sein Verhalten etwas mit ihm zu tun hatte, wurde immer stärker. "Willst du wieder eines deiner coolen Spielchen spielen?...Lass es lieber! Es hat eh keinen Sinn!" Sein Grinsen war arrogant und spöttisch wie immer und Harry hatte das Bedürfnis, ihn zu schlagen, doch er rührte sich nicht. "Das kannst du sehen, wie du willst!...Aber wage es ja nicht, mich anzufassen!...Sonst vergesse ich mich!" Draco nahm es nicht ernst und machte den letzten Schritt auf ihn zu. "Das weiß ich schon, Potter!...Das ist immer so!", bemerkte er selbstzufrieden. Mit einer überraschend schnellen Bewegung hatte sein Gegenüber aber plötzlich den Zauberstab in der Hand und das irritierte Draco nun doch. "Es ist mein ernst, Malfoy!...Wenn du es wagst, mich auch nur noch einmal anzufassen, garantiere ich dir für nichts mehr!" Der Hass war aus den Augen verschwunden und die Leere zurückgekehrt, genau die machte die Sache irgendwie bedrohlich und Draco zögerte. Wo nahm er auf einmal diese Entschlossenheit her? "Sag mir, was passiert ist!" "Vergiss es!" Harry spuckte ihm diese zwei Worte regelrecht entgegen. Er wollte nur noch, dass Malfoy begriff, dass es vorbei war. Wieder hob Draco die Hand um ihn zu berühren, denn er wusste, dass er ihn damit immer aus dem Konzept brachte, doch Harry schlug sie hart bei Seite und langsam wurde ihm klar, dass er es diesmal ernst meinte. "Hab dich nicht so! Diese kleine Liaison ist rein zweckmäßig und deswegen musst du dich nicht so aufregen!" Harrys Augen verengten sich zu Schlitzen und etwas von seinem alten Biss kehrte zurück. Seine Würde war alles, was er noch hatte und die würde er nicht mehr aufgeben. "Diese Liaison endet soeben, Mister Malfoy und ich kann dir nur raten, das zu begreifen, denn sonst mach ich dich fertig!...Hast du das kapiert?...Fass mich nie wieder an und komm mir nie wieder zu nahe!...Sonst erlebst du dein blaues Wunder!" Ohne Draco noch einmal anzusehen ging er an ihm vorbei und verschwand durch die Tür. Draco blieb zurück und starrte in die Ferne. Das Grinsen war aus seinem Gesicht verschwunden und er fragte sich, was passiert war, dass Potter es doch noch schaffte, sich aus seinem Netz zu befreien. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)