Immer bei dir von Kyo_aka_Ne-chan ================================================================================ Kapitel 3: Frühlingsgrüße ------------------------- Bei den „alten Bekannten“ handelte es sich um die Turks, wie Yuffie recht bald darauf sehen konnte. DSeit Frieden überall eingekehrt war und die Turks als bloße Leibwache für Rufus einfach zu wenig zu tun hatten, verdingten sie sich seit Neuestem als Händler für alles. Yuffie hatte seitdem ein paar Geschäfte mit ihnen gemacht, trug ihnen aber immer noch nach, dass sie die Berge damals für ihre Zwecke missbraucht hatten. Auch jetzt rumorte der Ärger in ihr, während sie auf Reno und Rude zuging, die an ihrem schwarzen, auffälligen Auto lehnten. „Hey Miss Ninja, wir haben neue Sachen im Angebot“, sagte der Rothaarige und bemühte sich ein wenig zu sehr um Verkaufslaune. Man sah, dass Reno seiner neuen Aufgabe nicht sehr aufgeschlossen gegenüber stand und auch Rude sah nur mäßig enthusiastisch aus, was bei dem Dunkelhäutigen aber fast schon Markenzeichen war. Yuffie blieb vor den beiden stehen und konnte ein leises Kichern nicht unterdrücken. „Ich fasse es immer noch nicht, dass ihr jetzt fahrende Händler seid. Was denkt sich Rufus bloß dabei?“, fragte sie und Reno musste sich schwer zurückhalten, um diese Frage nicht mit der Ninja zu erörtern, denn er fragte sich das selbst auch recht oft. „Was habt ihr denn Neues im Angebot?“, erkundigte sich Yuffie, schließlich war sie neugierig. Vielleicht gab es eine neue Materia, die nur darauf wartete, ausprobiert zu werden. Reno breitete einen Katalog vor Yuffie auf der Motorhaube des Autos aus und wies auf die Neuheiten. „Wir haben seit heute neue Heilitems, Chocobofutter und auch den einen oder anderen Schmuckgegenstand dabei“, erklärte Reno und wies auf die entsprechenden Dinge. Sofort fiel Yuffie eine filigrane, silberne Kette auf, an der eine ebenfalls silberne Rose hing. Ihr Herz klopfte ein wenig schneller beim Anblick dieses Schmuckstücks. //Wie schön...//, dachte Yuffie und wollte schon auf die Kette zeigen, aber sie verbot dies schnell. Nie und nimmer würde ihr so etwas stehen und außerdem würde es sie beim Kämpfen stören. „Ich bin heute leider nicht in Kauflaune, vielleicht ein anderes Mal“, sagte sie schließlich und Reno seufzte, ehe er den Katalog wieder zuschlug. „Schade. Na ja, nächstes Mal werden wir etwas dabei haben, was du nie und nimmer ablehnen kannst“, meinte der Rothaarige und Yuffie grinste. „Klingt wie eine interessante Wette“, meinte sie und Reno nickte. „Darauf kannst du auch wetten. Wenn ich gewinne, dann musst du das nächste Mal unser ganzes Sortiment kaufen“, meinte er. Yuffie lachte. „Okay. Aber wenn ich gewinne, dann kriege ich die nächsten Materia umsonst, die ich haben will“, sagte sie und Reno stimmte zu. Rude gab einen empörten Laut von sich, doch keiner achtete auf ihn, so dass er Vincent einen verzweifelten Blick zuwarf. Doch auch dieser hob nur die Schultern, als ob es ihm egal wäre und überließ Rude seinen Sorgen. Er hatte schon mit der übermütigen Ninja hier genug zu tun... Es dauerte nicht lange, nachdem die Turks weggefahren waren, als ein weiteres Auto in Wutai Halt machte. Yuffie staunte nicht schlecht, als Tifa aus ihrem alten Truck stieg und noch mehr staunte sie, als der vielbeschäftigte Cloud Strife mit seinem Motorrad ebenfalls Halt machte. „Was macht ihr denn hier?“, fragte Yuffie überrascht und sie lief ohne zu Zögern zu Tifa, um sich von dieser umarmen zu lassen. „Cloud hat in der Nähe einen Auftrag gehabt und da wollten wir dich gleich mal besuchen kommen. Ich hoffe, dass wir nicht stören“, antwortete die junge Frau und Cloud kam nun auch zu ihnen. Yuffie ließ es sich nicht nehmen, den blonden Mann zu umarmen, obwohl sie wusste, dass es dem anderen unangenehm war. Sie freute sich einfach sehr, dass die beiden hier waren, schließlich hatte sie sie ewig nicht gesehen. „Hier hat sich ja einiges verändert“, stellte Cloud fest und Yuffie wuchs vor Stolz ein paar Zentimetet. „Ja, das kannst du laut sagen. Wutai ist in der Blüte seines Lebens, genau wie ich“, lachte Yuffie und musste einfach ein wenig mit ihrem Dorf angeben. „Wenn ihr wollt, führe ich euch gerne ein wenig herum. Keine Sorge, es kostet nichts, schließlich seid ihr meine Freunde“, sagte Yuffie dann schnell und ihr brachte das ein Kopfschütteln von Cloud ein, während Tifa lachen musste. Und so kam es, dass Yuffie ihre Freunde durch ihr Dorf führte, ihnen die Änderungen nahe brachte und es einfach genoss, wie Tifa und Cloud ihr Werk würdigten. „Es sind ein paar mehr Menschen hergezogen, so dass wir bald neue Häuser bauen müssen und ich leite eine eigene Ninjagruppe, die die Geschehnisse in der Gegend beobachten. So bin ich immer informiert und Wutai ist sicher“, erklärte Yuffie gerade und beendete ihre Tour vor ihrem Zuhause. „Wo ist eigentlich Vincent? Ich habe gehört, er ist hier“, meldete sich Cloud jetzt zu Wort und Yuffie ärgerte sich, dass der andere ihre Ausführungen kaum würdigte. Allerdings fragte auch sie sich, wo der Schwarzhaarige steckte. Seit die Turks wieder gefahren waren, hatte sie ihn nicht mehr gesehen und dabei hatten sie noch nicht darüber geredet, ob er ihr nun verziehen hatte oder nicht. Bestimmt hatte er ihr verziehen, schließlich war Vincent kein Unmensch, aber sie hätte ihm gerne erklärt, warum ihr in seiner Nähe so viele Missgeschicke passierten. „Ich weiß es nicht. Er ist vorhin einfach verschwunden, ihr kennt ihn ja“, sagte Yuffie schulterzuckend und versuchte ein unbekümmertes Lächeln, doch das täuschte Tifa nicht. „Cloud, geh doch Vincent suchen. Ich wollte sowieso noch etwas mehr über Wutai wissen“, meinte die Barfrau und ergriff Yuffies Hände, um das junge Mädchen mit sich zu ziehen. Cloud tat wie geheißen und so hatten die beiden Frauen etwas Zeit für ein ungestörtes Gespräch zu zweit. „Ich hatte nach unserem Telefongespräch einfach keine ruhige Minute mehr, deshalb habe ich Cloud begleitet. Konntest du dich denn bei Vincent entschuldigen?“, wollte Tifa wissen und Yuffie nickte. „Ja. Aber ich weiß nicht, ob er meine Entschuldigung angenommen hat. Er hat nichts weiter dazu gesagt“, meinte Yuffie unsicher und Tifa winkte lachend ab. „Das ist Vincent. Er macht dann einfach weiter, als wäre nichts passiert. Das ist doch ein gutes Zeichen. Warum freust du dich denn nicht darüber?“, wollte sie wissen. Yuffie seufzte überfordert auf und entzog ihrer Freundin die Hände, um diese zu Fäusten zu ballen. „Ich würde ihm so gerne sagen, was ich empfinde und warum ich in seiner Nähe so trottelig bin. Aber es geht einfach nicht. Als ob er mich mit einem Zauber belegt hat, wenn ich bei ihm bin, es ist so frustrierend“, meinte Yuffie frustriert und seufzte abermals. „Ich verstehe, was du meinst. Mir geht es mit Cloud auch so...“, sagte Tifa, was ihr einen überraschten Blick der jungen Ninja einbrachte. Tifa war eine Powerfrau, sie war hübsch, schlagfertig, aber konnte gleichzeitig sanft und liebevoll sein. Wieso übersah Cloud das einfach? „Kannst du mit ihm auch nicht darüber reden?“, wollte Yuffie wissen. Tifa schüttelte den Kopf. „Nein. Aber ich bin froh, dass ich für ihn da sein kann. Ich glaube auch, dass ich es nicht aussprechen muss, damit er es weiß. So, wie er mir hilft und mich manchmal von sich aus umarmt, glaube ich, dass er es spürt, was ich für ihn empfinde.“ „Einfach so?“, fragte Yuffie skeptisch und Tifa nickte. „Ja, einfach so. Ich weiß leider nicht, ob dir das hilft in Bezug auf Vincent, schließlich hat jedes Paar wohl eine eigene Methode, wie es sich näher kommt. Du musst für dich und Vincent wohl die Wutaimethode finden, Yuffie“, lächelte Tifa und Yuffie hätte am liebsten wieder frustrierend und abgrundtief aufgeseufzt. Die Wutaimethode? Sie glaubte kaum, dass es ihr helfen würde, wenn sie Vincent mit Wurfmessern oder ihrem Wurfstern zuleibe rückte. In diesem Moment schlossen sich Cloud und Vincent den beiden Frauen an. „Bin ihm quasi in die Arme gelaufen“, sagte der Blonde und der Schwarzhaarige umarmte Tifa zur Begrüßung, was Yuffie vor Neid fast platzen ließ. Bei ihr reichte es gerade mal für ein Nicken oder einen feuchten Händedruck... „Ich muss dann mal wieder, die Arbeit ruft“, rief sie lauter als nötig und winkte den dreien zu, ehe sie davonrannte. Zwar hatte sie nicht viel zu tun, aber sie würde sich schon etwas suchen, damit sie dieses Bild, wie Vincent Tifa einfach so umarmte, aus dem Kopf bekommen konnte. Vielleicht war es etwas so Anstrengendes, dass sie darüber sogar vergaß, wie man weinte. Doch für diesen einen Moment wollte sie die Enttäuschung und die Eifersucht zum Ausdruck bringen und sie einfach geschehen lassen... Doch in diesem Moment wurde sie plötzlich am Handgelenk festgehalten und sie kam mit einem Ruck zum Stehen. „Yuffie...“ Die samtene, leise Stimme ließ ihr Herz höher schlagen und gleichzeitig zog es sich vor Scham zusammen. //Vincent...// Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)