Mamá von Ajaka ================================================================================ Kapitel 22: Alkohol ------------------- Wochen nach Antonios Wiederauferstehung kam Gilbert erst spät abends wieder heim. Breit grinsend und nicht mehr ganz nüchtern stand er vor der Haustüre, als Antonio die öffnete. Kurz hob der Spanier eine Augenbraue, ehe er seinen Adoptivsohn – oder eher den seiner ‚verstorbenen Schwester‘ – ins Haus ließ. Selber war er von oben bis unten mit Farbe bekleckert, da er mit Francis zusammen sein Zimmer gestrichen hatte. „Wo warst du denn solange?“, fragte er grinsend und klopfte Gilbert frech auf den Hintern. Der Albino zuckte nur kurz und kicherte. „Ach, wir waren mit der Klasse feiern! Hast du etwa schon vergessen, dass wir heute den letzten Prüfungstag hatten?!“ Es dauerte ein wenig, bis Antonio das Geschwätz von Gil verstand. War schon etwas länger her, das er schon so angetrunken war, dass man ihn nicht mehr richtig verstand. „Nein, habe ich nicht…“, log er grinsend und wollte ihn in den Arm nehmen. Was keine so gute Idee wegen der Farbe war. „Aber toll, dass du es nun hinter dir hast! Wie ist dein Gefühl? Bestanden, oder?“ Breit grinste Gilbert seinen Vater an. (Ihm war es so was von scheißegal, dass er nur den Bruder von Antonia spielte. Antonio war Antonia, also war er sein Adoptivvater, ende!). „NATÜRLICH! Als ob ICH durchfallen würde! NIEEEEMAAALS!“ Der Spanier musste lachen. „Dann ist ja gut. Wer hat dich hergefahren?“ „Ludwig. Der ist der Einzige, der nichts getrunken hat. Hehe. Aber eine Show mit Feli hat der hingelegt!“ Antonio nickte und führte seinen Sohn nach oben ins Zimmer, ehe der ihm die Treppe runter fiel. „Dann ist ja alles gut. Und was die abgezogen haben, kannst du mir ja morgen erzählen, ja? Nun solltest du dich aber hinlegen.“ Und er selbst würde duschen gehen, wenn Francis mal aus seinem Bad wieder raus kommen würde. Bevor Gilbert in sein Bett fiel, packte er seinen Vater an den Schultern und zog ihn so hinterher. Etwas verdutzt sah der Spanier in die verschmitzt funkelten roten Augen. Gilbert grinste frech und schlang die Arme um Antonio. „Hehe, da schauste nun!“, meinte er kichernd. Auch er sah in die Smaragdaugen und versank darin. Sie sahen genauso aus wie die von Antonia, es lag genau die gleiche Zärtlichkeit darin. Fest drückte er Antonio an sich und murmelte ihm direkt ins Ohr: „Du hast so schöne Augen…“ Das verwirrte den Spanier nun komplett. So, wie Gilbert das sagte, sollte man es als Sohn zu seinem Vater eigentlich nicht sagen. „Ähm… danke…“, meinte er etwas lahm. Dem Albino fiel das nicht auf. „Bleibst du hier…? Antonio?“ Vorsichtig löste sich der Spanier aus der Umarmung. „Nein. Ich geh duschen und leg mich dann in mein Bett. Und Francis schläft unten auf der Couch. Wie immer, mein kleiner Mann.“ Schmollend nahm Gil es hin, dass Antonio ihm durch die Haare wuschelte und aufstand. Dass er selbst nun voller Farbe und die Klamotten damit nun hinüber waren, war ihm egal. Er griff wieder nach der sonnengeküssten Hand und hielt ihn fest. „Bitte… Du wolltest mich nicht mehr alleine lassn!“, erinnerte er ihn, was zu einem Zähneknirschen Seitens des Spaniers führte. Er wollte nicht, dass Gilbert in dem Zustand irgendwelchen Mist baute. Er sah auf ihre Hände. Unwillkürlich musste er daran denken, wie Gilbert seine Hand nicht ergriffen hatte, als er ihn aus dem Heim holte. Seufzend gab er nach. „Schmeiß die Klamotten weg, geh duschen und komm dann in mein Zimmer…“ Er strich sich durch die Haare. Hoffentlich machte er damit nun keinen Fehler. Doch es entlockte ihm ein Lächeln, als Gilbert sofort aufstand, aus seinen Klamotten schlupfte, die er dann unachtsam auf den Boden warf und in sein Bad torkelte. Sah schon ulkig aus. Antonio sammelte die Klamotten ein. Das Shirt war nun auch voller Farbe und somit hinüber. Die Hose hatte glücklicherweise nichts abbekommen, so landete die auf dem Schreibtischstuhl Gilberts. Kurz besah er sich noch die Bettwäsche, doch auch die hatte nur kleinere unauffällige Flecken. Kurz drehte er die Bettdecke ein wenig weiter und schlug sie sofort zurück. Ja… von den Flecken wollte er dann doch nichts wissen. „Das ist in dem Alter normal…“, redete er sich zu und ging in sein frisch gestrichenes Zimmer. Etwas genervt klopfte er an der Badtür. „Francis… mach gefälligst schneller! Ich will heute auch noch duschen und zwar warm!“ Ein leises Kichern ließ ihn herumfahren. Der Franzose grinste ihn breit von der Balkontür aus an. „Was?“ „Sieht so aus, als ob da jemand heute Nacht viel Spaß mit dir haben will, Antonio~“ „Red keinen Unsinn. Du schläfst unten im Wohnzimmer, wie immer, mein Lieblingsfranzose.“ Der Spanier grinste ihn an und ging zu seinem neu bestückten Kleiderschrank (Himmel, Francis war schlimmer als eine Frau, was das Shoppen anging!), zog ein paar Sachen zum Schlafen raus und wollte ins Bad. „Da werde ich auch bleiben, trotzdem werdet ihr Süßen euren Spaß haben.“, verfolgte ihn die Stimme seines besten Freundes, als er die Tür schloss. Er schüttelte den Kopf, warf seine Klamotten auf den Boden und stellte sich unter die Dusche. Als das warme Wasser so auf ihn einströmte, fragte er sich, was das nun sollte. Es wäre völlig falsch, mit Gilbert zu schlafen, er war doch sein (Adoptiv-) Sohn. Und genau auf die Art liebte er ihn auch. Nicht mehr und nicht weniger. Sicher? Seufzend lehnte er seinen Kopf an die geflieste Wand. Er wollte nicht darüber nachdenken. Kurz huschte sein Blick zu seiner Schulter. Die Wunde war noch zu sehen, aber sehr gut am Verheilen. Nachdem das warme Wasser kühl wurde, verließ er die Dusche und trocknete sich ab. Das Handtuch um die Hüften geschlungen ging er in sein Zimmer zurück. Als er Gilbert auf seinem Bett sitzen sah, zuckte er kurz zusammen und musste dann lächeln. Dieses Mal würde er ihn nicht aus dem Zimmer werfen. Kurz klatschte er sich seine Hand an die Stirn und ging zurück ins Bad. Aus Macht der Gewohnheit hatte er gedacht, die Klamotten liegen auf seinem Bett. Angezogen kam er wieder ins Zimmer und setzte sich zu Gilbert auf das Bett. Der ließ nicht lange auf sich warten und schmiss sich Antonio an den Hals. Um ein Haar wären sie außerhalb des Bettes gelandet. Vorsichtig strich ihm der Spanier über den Rücken. Gilbert sollte das nur nicht falsch auffassen. „Wir sollten schlafen.“, meinte er leise. „Es war ein langer Tag.“ Doch Gilbert machte keine Anstalten, sich zu bewegen. Er murmelte nur ein unverständliches „Will nich schlafn…“ und drückte sein Gesicht an Antonios Brust. Seufzend wuschelte der dem Albino durch die Haare. „Was willst du denn dann machen?“ Er wusste schon, dass die Frage falsch war, als Gilbert zu ihm aufsah und ihn voller Begierde anschaute. Langsam rappelte er sich auf und legte seine blassen Arme um Antonios Hals. „Einfach bei dir sein… und … und…“ Der Spanier versteinerte, als Gilbert sich vorwagte und ihm seine Lippen auflegte. Den störte das fürs erste nicht, dass Antonio überhaupt nicht reagierte. Nach einer Weile löste Gil sich wieder von ihm und sah ihn lange an. „Ich liebe dich… Nicht, wie man einen Vater lieben soll…“, nuschelte er. „Aber, das ist doch egal, oder? Wir sind ja nicht blutsverwand.“ Wieder sah er den Spanier an. „Ich liebe dich, Antonio, ich liebe dich!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)