Let it Strip! von Ray-chan (The stage is yours! ☆ KaRe ☆) ================================================================================ Kapitel 9: A new Show begins! ----------------------------- Kai geht fort..." Immer und immer wieder gingen Ray dieselben Worte durch den Kopf. Er fühlte sich schlecht und irgendwie ausgenutzt. Warum hatte er sich bloß jemals auf das Ganze eingelassen... obwohl er zugeben musste, dass es eine sehr interessante Erfahrung war und er viel Spaß hatte. Leider fürchtete er, dass er diesen Spaß nie wieder haben wird. "Soll ich dich nach Hause bringen?", fragte Tala immer noch etwas verärgert aber freundlich, als sie das Haus verließen. Der Anblick von Ray ließ ihn schwach werden, ihm schien es wirklich nicht gut zu gehen. Der Chinese überlegte kurz, brachte aber schließlich doch ein leises "ja" über die Lippen. Gedankenverloren folgte er dem Anderen zu dessen Auto, sodass er den schwarzen Van, der dort immer noch stand, gar nicht bemerkte. Auch Tala nahm ihn nicht wahr, war dieser gedanklich zu sehr abgelenkt. Während der Fahrt sprachen die beiden kein Wort miteinander. Ray musste sich stark zusammenreißen, dass seine Gefühle ihn nicht überrannten. Er sah aus dem Fenster und zupfte an seinen Haaren herum. Tala wurde die ganze Situation nach und nach unangenehmer, so hatte er seinen Beifahrer vor ein paar Minuten noch behandelt, als wäre er gar nicht da. Er wollte etwas sagen, aber die Worte blieben ihm im Halse stecken. Also saß er die Situation einfach aus, bis sie bei Rays Wohnung ankamen. Tala stellte den Motor ab und blickte zum Schwarzhaarigen herüber, der sich abschnallte. "Danke fürs nach Hause bringen", murmelte dieser und sah den Russen flüchtig an. Er wollte gerade aussteigen, als Tala das Wort ergriff. "Hey... warte mal." Er klang reumütig. Ray sah ihn fragend und traurig an, während er nach den passenden Worten suchte. "Ich... es..." Der Rothaarige senkte den Blick und erhob ihn im selben Moment wieder, als er weiter sprach. "Es tut mir leid." "Schon okay", gab Ray leise von sich und griff zur Klinke. "Warte... Bitte." Ein weiteres Mal stoppte der Chinese sein Vorhaben und hob den Blick. "Ich wollte das alles nicht." Tala atmete tief durch. "Ich war abscheulich zu dir. So was hast du nicht verdient." "Danke..." Ray sah ihn beinah verzweifelt an. "Kann ich... vielleicht noch mit hoch kommen? Ich muss mit dir reden... am besten in einer Atmosphäre, wo du dich wohl fühlst." Der Chinese überlege kurz, was Tala ihm noch zu sagen hat, willigte dann aber mit einem Kopfnicken ein. Die beiden verließen das Auto und betraten die Wohnung. Ray zeigte mit einer Handgeste, dass er ins Wohnzimmer wollte. Sie setzten sich auf Sofa und Sessel und der Schwarzhaarige sah Tala fragend an. Dieser stützte seine Arme auf den Oberschenkeln ab und senkte den Kopf. "Ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll..." Ray schwieg und spielte an seinen Haaren herum. "Es... tut mir wirklich leid. Ich weiß auch nicht, was da in mich gefahren ist." Der Rothaarige hob den Kopf, Ray sah ihn betreten an. "Ich war in dem Moment einfach nur sauer. Auf dich, auf Kai… auf mich selber auch. Aber ich hatte mich echt auf den Abend gefreut." Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen und schien kurz nachzudenken. "Im Prinzip geht mich dein Handeln ja nichts an", fuhr Tala fort und hob wieder den Kopf, "aber liege ich richtig mit der Annahme, dass du Kai magst?" Ray schwieg und zuckte nur mit den Schultern. "Ich weiß auch noch nicht wie das weitergehen soll, wenn Kai fort geht. Er wird in den nächsten Tagen seine letzte Vorstellung haben und dann umziehen… Er hat in einer anderen Stadt ein top Angebot von dem angesagtesten Club dort bekommen. Das hat mir Bryan erzählt. Er konnte ihn auch nicht mit einer Gehaltserhöhung umstimmen." Der Schwarzhaarige hörte aufmerksam zu, brachte selber aber kein Wort heraus. Er hatte einen riesigen Kloß im Hals. Tala entschuldigte sich noch mal für die ganze Sache und verabschiedete sich schließlich. Anderer Orts klingelte gerade jemand bei Kai. Der Halbrusse erhob sich vom Sofa, welches vor dem riesigen Fernseher stand und ging zur Sprechanlage. "Komm hoch", sprach er, während er einen flüchtigen Blick auf den kleinen Monitor warf. Dann betätigte er den Knopf, der die Eingangstür entriegelte. Kai öffnete seine Tür einen Spalt breit und ging in die Küche. Er war gerade dabei zwei Drinks vorzubereiten, als der Besuch seine Wohnung betrat. "Einen schönen guten Tag", meldete sich Bryan und verschloss die Tür hinter sich. "Schuhe aus", kam es von Kai trocken. Bryan lächelte stumpf. "Ich glaube, ich werde deine Art vermissen." Er stellte die Schuhe beiseite. Der Blaugrauhaarige lachte eingebildet. "Ich glaube es wird nicht nur meine Art sein, die du vermissen wirst." Er ging auf seinen Besuch zu und drückte ihm einen Drink in die Hand. "Du trinkst in letzter Zeit sehr viel", bemerkte der Grauhaarige. "Ist alles in Ordnung?" "Wenn du nur gekommen bist um über mich zu urteilen, kannst du direkt wieder gehen!" Kai drehte sich um und ging zum Sofa, von welchem er zuvor aufgestanden war. Bryan folgte ihm. "Was ist denn hier passiert?", fragte er, als er die Reste der zerbrochenen Tischplatte sah und runzelte die Stirn. Der Halbrusse griff zur Fernbedienung, um den TV auszuschalten und setzte sich in aller Ruhe auf einen Sessel, von dem aus er Bryan gut sehen konnte. "Unwichtig", war die kurze Antwort und er nippte an seinem Glas. Bryan hob verdächtig eine Augenbraue und ging langsam zu Kai, der ihn kalt ansah. "War der Tisch nicht teuer?" Der Blaugrauhaarige verfinsterte seinen Blick. "Vielleicht solltest du dich lieber um deine eigenen Probleme kümmern!" "Zum Beispiel, dass >du<, mein Aushängeschild des Clubs, bald weg bist?" Bryan sprach in einem außergewöhnlich ruhigen Ton und setzte sich auf das Sofa. Kai lachte eingebildet und schloss hämisch grinsend die Augen. "Hast du das mit der neuen Wohnung mittlerweile geregelt?" "Ja", war die knappe Antwort. "Sehr schön." Bryan nahm einen Schluck. "Dann brauche ich mich darum ja nicht mehr zu kümmern." Es war für einige Augenblicke still. "Ich muss gestehen, dass ich es bereue, dich gehen zu lassen." "Wer würde das nicht", entgegnete Kai selbstverliebt. "Hmpf." Der Grauhaarige lachte trocken. "Du weißt genau, was deine Qualitäten sind. Das schätze ich an dir. Vor allem weißt du, was du willst und wie du es erreichen kannst." Er nahm einen Schluck aus seinem Glas. "Wieder so jemanden wie dich zu finden wird nicht leicht." "Wenn gar unmöglich", fiel Kai ihm ins Wort. Bryan lachte leicht. "Da muss ich dir leider recht geben. Du bist einzigartig." Kai sah ihn scharf an. "Was soll das, Bryan?!" Der Andere warf ihm einen fragenden Blick zu. "Was meinst du?" "Das weißt du ganz genau! Ich habe meine Entscheidung getroffen." Bryan schmunzelte. "Ich weiß", antworte er ruhig. "Ich will dich auch nicht umstimmen." Kai schnaubte. "Du sollst nur wissen, dass du jeder Zeit wieder an meiner Tür klopfen kannst." Der Blaugrauhaarige sah ihn mit einem Blick an der aussagte, dass er es nicht anders erwartet hatte. Beide nippten an ihren Gläsern, ehe diese auf dem kleinen Tischchen vor ihnen abgestellt wurden. "Da ist noch etwas, weswegen ich mit dir reden muss", fuhr Bryan zögerlich fort. Er hatte einen leicht ernsten Unterton in der Stimme. Kai hob eine Augenbraue und sah ihn gelangweilt an. Seine Arme verschränkte er vor der Brust. "Gestern war jemand bei mir im Club, der dort nicht hingehörte", begann der Grauhaarige. "Interessant." Die Ironie in Kais Stimme war nicht zu überhören und er schloss die Augen, dachte kurz nach. "Was habe ich damit zu tun? Für so was hast du Türsteher", fragte er nun doch leicht interessiert. Wenn Bryan ihm das erzählte, musste es ja von Bedeutung sein. "Es war kein gewöhnlicher Gast", fuhr der Russe fort und legte eine Kunstpause ein. "Es war eine Frau." "Na und? Frauen haben doch eh keinen Zutritt!" "Normalerweise nicht, das ist richtig." "Nun rück' endlich mit der Sprache raus oder verschwinde", brummte Kai genervt und sah den Grauhaarigen finster an. Bryan holte tief Luft. "Sie hatte meinen Türsteher solange bequatscht, bis er sie zu mir brachte." Er sah sein Gegenüber mit einem beinah sorgenden Gesicht an. "Sie kannte deinen Namen, wusste, wer du bist." Der Blaugrauhaarige lachte eingebildet. "Na und? Wer tut das nicht?!" Bryan räusperte sich leicht. "Nun ja, ihr Wissen ging über die üblichen Fakten hinaus." Kai sag gelangweilt auf die Uhr. "Ich habe keine Zeit für so einen Schwachsinn." Er war gerade im Begriff aufzustehen, als der Andere weiter sprach. "Sie stellte sich mir mit dem Namen Zoja Orlow vor." Kai runzelte die Stirn und er schien für einen kurzen Moment nachzudenken. "Kenne ich nicht!", entgegnete er dann trocken. "War's das?" Doch so leicht ließ sich Bryan nicht abwimmeln. "Sie nannte Details von dir, die noch nicht mal ich wusste." "Wird sie sich wohl irgendwo aus dem Internet beschafft haben. Was soll das Ganze?" Kai wurde langsam sauer. "Im Internet steht zwar viel, aber diese Details waren zu privat", entgegnete der Russe. "Und was für Details sollen das sein?", knirschte Kai. "Über deine Vergangenheit zum Beispiel." Der Blaugrauhaarige ballte eine Faust. "Ich dachte dieses Thema hätten wir vom Tisch! Das geht niemanden etwas an!" Er sah sein Gegenüber zornig an. "Und nun verschwinde!" Bryan atmete tief durch und nickte resignierend. "Ich hoffe du weißt, was du tust." Mit diesen Worten stand er auf und ging zur Tür. Der Grauhaarige zog sich die Schuhe an und verschwand, ohne Kai eines weiteren Blickes zu würdigen. Dieser hatte noch immer eine Hand zur Faust geballt und die Augen verärgert zugekniffen. Nachdem Tala gegangen war zog sich Ray Schlabberklamotten an und legte sich noch mal ins Bett. Das Gespräch war zwar klärend gewesen, dennoch fühlte er sich kein bisschen besser. Eigentlich sollte es einer der schönsten Tage seines Lebens sein, immerhin hatte er Geburtstag. Es fing alles so schön an... Der Club, die Show, die Nacht mit Kai - und alles endete für ihn in einer Katastrophe. Er wurde herum geschubst und es wurde auf seinen Gefühlen herum getrampelt. So was hatte er definitiv nicht verdient. Eine einsame Träne suchte sich ihren Weg über sein Gesicht und verschwand im Kopfkissen. Der Schwarzhaarige wischte sich durch die Augen und versuchte etwas zu schlafen. Eine Weile später wachte er auf, fühlte sich aber immer noch ziemlich mies. Also beschloss er zu Lee zu fahren, um ihm alles zu erzählen. Er stand auf und zog sich Schuhe und Jacke an, nahm seinen Autoschlüssel und Portemonnaie und öffnete die Tür. Sein Blick wurde starr - er stand direkt zwei dunkel gekleideten, bulligen Männern gegenüber, die er noch nie zuvor gesehen hat. "Hallo", sagte einer der beiden und lächelte Ray finster an. "Wie schön, dass du uns freiwillig die Tür öffnest." Er sprach mit einem komischen Akzent, welchen Ray osteuropäisch deutete. Der Chinese war so perplex, das er sich weder rührte, noch ein Wort hervor brachte. Erst, als der andere Mann "Dürfen wir reinkommen?" fragte, fand er wieder zu sich und schlug aus dem Affekt heraus die Tür zu. Doch leider war es schon zu spät, ein Fuß befand sich bereits dazwischen. "Verdammt noch mal", fluchte der Fremde und drückte die Tür auf. Ray lief panisch rückwärts und versuchte verzweifelt sein Handy aus der Hosentasche zu ziehen, stolperte dabei allerdings über die Teppichkante und landete etwas unsanft auf dem Boden. "Warum so stürmisch?" Der zweite Mann lachte trocken. Auch er hatte einen Akzent und kam auf Ray zu, während der Andere die Tür schloss. "Was wollt ihr von mir?" Die Stimme des Schwarzhaarigen zitterte und finstere Bilder tauchten in seinem Kopf auf. "Wir wollen nur mit dir reden." Der Fremde lehnte sich lässig an die Wand und sah mit einem gemeinen Blick auf den am Boden Sitzenden. "Ich schlage vor wir setzen uns irgendwo hin, wo es gemütlicher ist, als da unten." "Steh auf", forderte der andere Mann. "Und keine Tricks." Er schlug seine Hände drohend ineinander und Ray schluckte. Er richtete sich auf und ging stumm ins Wohnzimmer, die zwei Männer folgten ihm. "Setz' dich!" Der Chinese folgte den Worten schweigend, zitterte merklich am ganzen Körper. Schließlich wusste er nicht, was die beiden von ihm wollten. Er schloss die Augen und atmete tief durch, versuchte sich zu sammeln. "Kennst du den hier?" Ray öffnete seine Augen und blickte auf ein Foto, welches ihm vor das Gesicht gehalten wurde. "Was soll die dämliche Frage?", mischte sich der andere Mann ein. "Natürlich kennt er ihn!" "Sei ruhig und lass mich das machen!", fuhr der erste ihn an, wandte sich danach wieder Ray zu. "Also? Kennst du ihn?" "Warum?", fragte Ray vorsichtig. "Ja oder nein?!" Der Fremde wurde nun etwas lauter. "Kann schon sein..." "Geht das auch etwas genauer?" Der Mann beugte sich nun leicht zum Schwarzhaarigen herunter. "J-ja", gab dieser kleinlaut von sich. Der Fremde schmunzelte boshaft. "Sehr gut. Und nun sag mir alles, was du über ihn weißt!" Ray runzelte die Stirn und sah seinen Gegenüber eingeschüchtert an. Er überlegte für einen kurzen Moment. "Das ist nicht viel", murmelte er leise. "Raus mit der Sprache!", rief der Mann bedrohlich und Ray zuckte zusammen. "Wird's bald?" Der Chinese öffnete gerade den Mund um etwas zu sagen, als auf einmal sein Handy klingelte. "Ist das dein Telefon?" Ray nickte. "Wo ist es?", fragte der Fremde und sah ihn grimmig an. "In meiner Hosentasche..." "Gib es mir!" Der Mann streckte seine Hand aus. "Wir wollen ja nicht, dass du aus Versehen auf den Hörer kommst." Er sah seinen Partner an und lachte finster. Zögernd holte Ray das Handy hervor und hielt es dem Fremden hin, nachdem er auf das Display geschielt hatte. Es war Lee der versuchte, ihn zu erreichen. "Danke sehr." Der Mann nahm das Handy, welches in dem Moment aufhörte zu klingeln. Er betrachtete es. "Das ist ein sehr teures Gerät", stellte der Fremde fest. "Das könnten wir gut zu Geld machen", bemerkte der Zweite und nahm ihm das Handy aus der Hand. "Lass den Unfug, Igor", mahnte der erste. "Wir sind nicht hier, um ihn auszurauben!" Er nahm das Handy und legte es auf das Regal. Danach wandte er sich wieder dem Schwarzhaarigen zu. "Wo waren wir? Ach ja, du wolltest mir ja erzählen, was du über ihn hier weißt!" Er grinste Ray finster an und hielt ihm ein weiteres Mal das Foto unter die Nase. "Na ja", begann Angesprochener zögerlich. "Er heißt Kai..." Die zwei Fremden sahen sich an und tauschten ein paar Wörter in einer für Ray unverständlichen Sprache aus. "Und weiter?" Der Schwarzhaarige war sich nicht sicher, wie viel er den zweien erzählen sollte. Ihm blieb noch etwas mehr Zeit zum Nachdenken, da sein Handy ein weiteres Mal klingelte und die Aufmerksamkeit der Drei auf sich zog. "Ich werde dein Telefon nun ausschalten, wenn du nichts dagegen hast." Ray nickte zustimmend. Falls es wieder Lee war wusste er, dass sich dieser spätestens jetzt Sorgen machen würde. Der Mann drückte den Anrufer weg, schaltete das Gerät aus und wandte sich wieder dem Schwarzhaarigen zu. "Also? Wie lautet sein Nachname?!" "Ich weiß nicht...", gab Ray von sich und klang dabei nicht sonderlich überzeugend. Der Fremde beugte sich zum Chinesen herunter und sah ihn scharf an. "Mir gehen deine Spielchen langsam auf die Nerven!" Der zweite Mann sagte etwas in der anderen Sprache und der erste sah kurz zu diesem auf. "Also?!" Er klang sehr fordernd. Ray sah ihn mit einem gequälten Gesichtsausdruck an. "Er... er heißt Hiwatari mit Nachnamen..." "Geht doch!", grinste der Fremde ihn trügerisch an. "Und jetzt sag mir, wo er arbeitet!" Während Ray nachdachte und überlegte was er antworten sollte und vor allem was die beiden noch alles fragen würden, klingelte es an der Tür. Die zwei Fremden fuhren hoch. "Erwartest du Besuch?", knirschte einer. "Ja", antwortete der Chinese blitzschnell und war sichtlich erleichtert. Er hoffte, dass die beiden nun abhauen würden. Die zwei wechselten ein paar Worte, die Ray wieder nicht verstand. Es klingelte ein weiteres Mal und jemand klopfte gegen die Tür. "Ray? Ray bist du da? Mach bitte die Tür auf", hörten die drei jemanden leise von draußen rufen. "Okay, wir unterhalten uns ein anderes Mal weiter. Wir wollen keinen Stress." Die beiden Männer drehten sich um und ließen einen eingeschüchterten und verwirrten Ray zurück. Als sie die Wohnungstür öffneten rief einer noch ein "auf Wiedersehen" und ein verdatterter Lee stand ihnen gegenüber. Dieser hielt sich gerade sein Handy ans Ohr, welches er nun langsam sinken ließ. Ohne Lee großartig Beachtung zu schenken, verließen sie die Wohnung. Der Schwarzhaarige sah ihnen stirnrunzelnd nach und betrat dann die Wohnung, schloss die Tür hinter sich. "Ray?", fragte er vorsichtig und lugte in alle Zimmer, während er schnell den Flur entlang lief. "Hier", kam eine leise Antwort zurück. Lee betrat das Wohnzimmer und war froh, dass seinem Freund anscheinend doch nichts zugestoßen war. Er saß noch immer dort im Sessel, wie ihn die zwei Männer zurückgelassen hatten. "Ist alles okay mit dir?", fragte Lee besorgt und hockte sich vor ihn. "Ja..." Ray war nach wie vor verwirrt. "Wer waren die beiden und was wollten sie? Ich hatte versucht dich zu erreichen, weil ich auf dem Weg zu dir war, aber du bist nicht dran gegangen und dann war dein Handy aus", sprudelte es aus dem Älteren hervor. "Ich weiß nicht, wer die waren. Aber sie haben mich über Kai ausgefragt." Ray sah seinen Freund benommen an, welcher besorgt die Stirn runzelte. Lee schüttelte ungläubig den Kopf und konnte es nicht fassen. "Haben sie sonst noch was gesagt? Irgendeinen Hinweis darüber, wer sie sind?" Der Angesprochene dachte kurz nach. "Der eine wurde 'Igor' genannt und sie haben mit einem osteuropäischen Akzent gesprochen." "Das waren eindeutig Russen", sagte Lee. "Ich habe den einen gehört, als er 'auf Wiedersehen' sagte. Der Name passt auch dazu. Trotzdem frage ich mich, weswegen sie die Informationen haben wollten und warum sie gerade dich bedrängt haben." Er sah seinen Freund nachdenklich an, welcher nur mit den Schultern zuckte. "Aber Gewalt haben sie dir nicht angedroht?" Der Jüngere schüttelte den Kopf. "Ihre Präsenz hat ausgereicht..." "Hm." Lee richtete sich auf und setzte sich aufs Sofa. "Wie geht's dir sonst so?", fragte er und sah Ray mit einem besorgten Blick an. Angesprochener zwang sich ein Lächeln auf. "Ach... geht so." "Wie war es denn mit Kai? War es wenigstens schön?" "Ja", antworte Ray knapp, setzte aber ein bedröppeltes Gesicht auf. "Hey..." Lee beugte sich etwas nach vorne. "Was ist denn los? Du machst alles andere als einen begeisterten Eindruck." Der Jüngere atmete tief durch. "Die Show war super, ehrlich! Es hat mir richtig gut gefallen. Der Club selbst war das geilste Geschenk, was du mir hättest machen können." Er lächelte Lee leicht an. "Nur dann hatte ich ein schlechtes Gewissen, als ich mit Kai mitging." Lee winkte ab. "Alles in Ordnung. Das war so geplant", verriet er und zwinkerte. "Allerdings muss ich gestehen, dass es nicht geplant war, dass er dich mitnimmt. Aber er hat wohl seinen eigenen Kopf. An sich ist alles halb so wild." Er lächelte seinen Gesprächspartner an und merkte deutlich, wie sich dieser in der Hinsicht etwas entspannte. "Was ist denn bezüglich Kai?", fuhr er fort. "Ich muss zugeben, dass mich Tala vorhin angerufen hat und ich mir Sorgen machte. Das war auch der Grund, weswegen ich hergekommen bin." Ray sah ihn geknickt an. "Na ja... ich weiß auch nicht so genau." Er stockte. "Was genau hat Tala denn erzählt?" "Dass es dir nicht so gut geht und Kai weggeht. Steht das vielleicht in einer Verbindung zueinander?" Angesprochener zuckte mit den Schultern und senkte den Blick. "Ich mag ihn irgendwie...", murmelte er leise. "Ich bin ihm auch schon vor dem gestrigen Abend begegnet." Lee kommentierte es mit einem Lächeln welches ausdrückte, dass er froh war, dass Ray es ihm erzählte. "Und auch, wenn es total bescheuert klingt, aber ich habe zwei wunderschöne Nächte mit ihm verbracht." Er sah zu Lee auf. "Ich weiß auch nicht... aber ich mag ihn. Und die Nachricht, dass er weggeht, war wie ein Schlag ins Gesicht." Er setzte ein mitgenommenes Gesicht auf. Sein Freund erhob sich vom Sofa und stellte sich neben ihn, legte die Arme um seinen Oberkörper. "Wir werden schon herausfinden, was es damit auf sich hat und wo Kai hingeht", flüsterte er. "Und nun lach mal wieder, du hast immerhin noch Geburtstag!" Er löste sich von Ray und hockte sich vor ihn. "Wie wäre es, wenn wir noch zu einem Club fahren, damit du auf andere Gedanken kommst?" Ray zuckte mit den Schultern. "Weiß nicht." "Na los. Das wird dich aufmuntern." Der Jüngere atmete tief durch. "Also gut, du wirst ja eh nicht locker lassen." "Ich möchte einfach nur, dass du glücklich bist. Ich mag es nicht, dich so niedergeschlagen zu sehen." Er richtete sich auf. "Möchtest du dir noch was anderes anziehen? Ich fahre, dann kannst du etwas trinken, wenn du magst." "Wäre vielleicht ganz gut...", antworte Ray. Er trug immer noch die Schlabberklamotten, mit welchen er geschlafen hat. Nachdem Ray sich umgezogen hatte (er trug ähnliche Kleidung wie den Abend zuvor), machten die beiden sich auf den Weg. Als sie ausstiegen und die letzten Meter zu Fuß gingen vermutete Ray schon, was ihr Ziel sein würde. Er hörte die Musik und aus der Ferne konnte er die Leuchtbuchstaben des Clubs erkennen. Als sie davor stehen blieben und Lee sei Handy zückte, wurde es ihm etwas mulmig. Sie standen vor dem Club, in dem sie schon letzten Abend waren. Hot 'n Dirty. "Ich weiß es sehr zu schätzen, aber ist das nicht etwas teuer?" Lee lächelte ihn kurz an und tippte auf seinem Telefon herum. "Das geht schon in Ordnung. Mach dir keine Sorgen. Genieße einfach den Abend." "Wenn es so einfach wäre", ging es Ray durch den Kopf. Sie standen dort noch ein paar Minuten, währenddessen Lee weiter mit seinem Handy rumhantierte. "Okay, lass uns rein gehen", sagte er schließlich. Die beiden gingen zum Eingang, der von zwei Bodyguards bewacht wurde. Kurz dahinter erkannte Ray eine Person mit roten Haaren, es war Tala. Neben diesem stand Bryan, der den Bodyguards ein Zeichen gab. "Herzlich willkommen! Sie sind heute Abend unsere Ehrengäste. Kommen Sie herein!" Die beiden nickten Ray und Lee zu und sie betraten den Club. Nun kam Bryan freudig auf sie zu, dicht gefolgt von Tala. "Wie schön, euch heute Abend wieder begrüßen zu dürfen!" Der Grauhaarige gab beiden die Hand. "Tala hat mir erzählt, dass euch die gestrige Show außerordentlich gut gefallen hat und es erfüllt mich mit Stolz, euch beide heute wieder als unsere Gäste begrüßen zu dürfen." Ray sah Tala an, der ihn leicht anlächelte. "Ihr seid heute Abend meine Ehrengäste. Ihr könnt Tala später dafür danken." Bei diesen Worten sah er zum Rothaarigen und lächelte ihn verschmitzt an. "Genießt den Abend und fühlt euch wie zu Hause. Wenn ihr möchtet könnt ihr auch in die VIP-Lounge gehen oder einfach das normale Programm genießen. Sämtliche Kosten, die heute anfallen, werde ich euch erstatten. Wenn irgendetwas sein sollte sprecht einen meiner Männer an." Er verabschiedete sich und verschwand in dem Aufgang. Tala folgte ihm wortlos. Die zwei Freunde sahen sich an, wobei Ray sehr überrascht wirkte. "Was um alles in der Welt passiert hier?" Er sah sein Gegenüber fragend und verwirrt an, welcher zurück lächelte. "Tala hat wohl ein schlechtes Gewissen. Du wirst wahrscheinlich wissen, warum. Betrachte es einfach als ein weiteres Geschenk. Na komm, gib mir deine Jacke. Ich bring die eben weg. Du kannst ja schon mal zur Bar gehen, wenn du magst." Ray reichte ihm die Jacke und ging den Gang entlang zur Tanzfläche. Als er auf dieser ankam war er genauso begeistert, wie den Abend zuvor. Der Anblick der Säulen war einfach überwältigend. Auf der Bühne und den kurzen Wassersäulen tanzten Amateure, der eine flüchtiger bekleidet als der andere. Der Club war sehr gut besucht, sodass sich der Schwarzhaarige ein Weg durch die Menge freikämpfen musste, um zur Bar zu gelangen. Dort angekommen bestellte er sich einen Drink und wartete auf seinen Freund. Dieser ließ nicht lange auf sich warten und Ray winkte ihm zu, als er ihn sah. Lee gesellte sich zu ihm und bestellte sich auch einen Drink, allerdings ohne Alkohol. "Ich muss ja noch fahren", sagte er und zwinkerte. Eine Weile standen sie dort und beobachteten die anderen Gäste, wobei Rays Blick größtenteils auf den Tänzern ruhte. Diese hatten einen freien Oberkörper und eine Krawatte um den Hals, ihr Unterleib war dürftig von einem String bedeckt. Sie waren alle sehr gut gebaut und man konnte ihre Muskeln, starken Arme und Beine sehr gut erkennen. Der Anblick gefiel ihm und brachte ihn zusammen mit der Musik dazu, sich etwas zu entspannen. Sein Fuß wippte passend zum Takt. "Möchtest du tanzen?", fragte Lee. "Warum nicht", erhielt er als Antwort und folgte Ray in die Menschenmenge. Sie blieben neben einer der Wassersäulen, auf dem ein Animateur tanzte, stehen und fingen an, sich zu bewegen. Ray wirkte etwas zurückhaltend, was aber nicht lange anhielt. Schon bald wurde er von der Musik gefangen genommen und fühlte sich frei, nahm den Beat in sich auf. Er schloss die Augen und ließ seinen Körper die Musik spüren. Es dauerte nicht sehr lange, bis die ersten Leute um ihn herum auf ihn aufmerksam wurden und sich eine kleine Traube bildete. Zur gleichen Zeit befand sich Tala in Bryans Büro. Dieser lehnte mit verschränkten Armen an der Wand und der Grauhaarige saß auf einer Ecke seines großen Schreibtisches. "Du scheinst Ray sehr zu mögen", sagte Bryan und sah seinen Gegenüber scharf an. "Er ist nur ein Freund", antwortete Tala mit einer gewissen Kühle. "Ist das so? Ja?" In den Worten des Geschäftsführers war ein bestimmter Unterton zu hören. Er stand auf und ging auf Tala zu, stützte einen Arm neben dessen Kopf. Mit der anderen Hand fuhr er ihm die Wange entlang. "Du weißt, dass ich dich schon etwas länger begehre." Mit lüsternen Augen sah er den Rothaarigen an, welcher ihn durchdrungen anlächelte. "Tust du das wirklich alles nur für ihn?" Er flüsterte leicht und seine Stimme zitterte. "Finde es heraus", forderte Tala. "Ich glaube du weißt ganz genau, was du tust…" Während dieser Worte wanderte die Hand von Bryan langsam den Oberkörper des Rothaarigen herunter. "… und was du willst, weißt du auch", ergänzte er und fuhr mit der Hand langsam über Talas Unterleib. Dieser öffnete nun seine Arme und legte eine Hand in den Nacken Bryans, um dessen Lippen näher an die seine zu drücken. Für einen kurzen Moment sahen sich beide tief in die Augen, bis sie in einem Kuss versanken. Beide schlossen die Augen und pressten die Lippen eng aneinander. Während Tala zum Zungenkuss ansetzte und mit der anderen Hand Bryans Oberkörper erkundete, fing dieser an die Hose seines Gegenübers zu öffnen. Der Rothaarige schob seine Zunge in die Mundhöhle des Anderen und ihre Zungen umspielten sich sanft. Nachdem Bryan die Hose geöffnet hatte, ließ er seine Hand hinein gleiten. Er fuhr ein paar Mal über die Beule der Shorts, bis er sie etwas herunter zog und die Erregung des Rothaarigen befreite. Er umschloss sie mit seiner Hand und begann mit kleinen Bewegungen. Der Grauhaarige beendete den Zungenkuss und erntete ein leichtes Keuchen seines Partners. Dieser hatte die Augen geschlossen und seinen Kopf in den Nacken gelehnt, den Mund leicht geöffnet. Bryan fuhr nun mit seinen Lippen zum Hals und küsste ihn sanft. Er saugte leicht und knabberte etwas. Langsam ging er in die Knie und glitt mit der freien Hand den Oberkörper entlang. Lüstern betrachtete er das Glied in seiner Hand und umschloss es sogleich mit dem Mund. Es war dick und hart, man konnte die Adern sehr gut erkennen. Er begann zu saugen und bewegte seinen Kopf dabei langsam vor und zurück. Tala stöhnte leicht auf und vergrub eine Hand in den grauen Haaren. Bryan saugte nun etwas kräftiger und ließ seine Zunge spielen. Sein Kopf ging dabei vor und zurück und er schien es zu genießen. Er wollte gerade Hose und Shorts des anderen Russen weiter nach unten ziehen, als es an der Tür klopfte. Fluchend ließ er von Tala ab. "Verdammt noch mal!" Er richtete sich auf und wischte sich über den Mund. "Wir müssen hier leider unterbrechen, das könnte wichtig sein." "Das ist doch wohl jetzt nicht dein Ernst", kommentierte der Rothaarige und sah den Anderen flehend an. "Tut mir Leid, aber ich hatte extra meinen Männern gesagt, dass ich nicht gestört werden will." Widerwillig zog sich Tala an und lehnte sich wieder an die Wand. Ihm war es sichtlich egal, ob man seine Erregung sehen könnte. Bryan hingegen setzte sich hinter seinen Schreibtisch. "Herein", rief er, nachdem er sich geräuspert hatte. Die Tür öffnete sich und die Person betrat den Raum. "Kai?", rief der Grauhaarige überrascht. "Was machst du denn hier? Du hast doch heute frei?!" Der Halbrusse schloss die Tür hinter sich und hob eine Augenbraue, als er Tala sah – ließ es aber unkommentiert. "Die Frage ist doch eher, was er hier macht." Er ging auf Bryan zu und setzte sich auf einen Stuhl vor dessen Schreibtisch. "Das kann dir ja wohl egal sein, was ich hier mache!", entgegnete der Rothaarige schnippisch. Kai schenkte ihm einen verächtlichen Blick und wandte sich dann Bryan zu. "Ich muss mit dir über Zoja sprechen." Der Grauhaarige grinste triumphierend. "Tala? Würdest du uns bitte kurz alleine lassen?", sagte er, ohne den Blick von Kai abzuwenden. Angesprochener warf dem Blaugrauhaarigen einen kalten Blick zu und verschwand wortlos aus dem Büro. "Worüber möchtest du genau reden?", fragte Bryan und faltete seine Hände auf dem Tisch. Kai verschränkte seine Arme. "Ich will wissen, was sie wollte!" "Nun..." Der Grauhaarige schien zu überlegen. "Sie wollte mit dir sprechen. Als ich ihr sagte, dass es im Moment nicht möglich sei und du generell keine Privataudienz gibst, wollte sie deine Adresse haben." Der Halbrusse hob eine Augenbraue. "Ich hoffe für dich, dass du sie ihr nicht gegeben hast!" Bryan lächelte ihn vertrauensvoll an. "Was denkst du von mir? Natürlich nicht!" "Und weiter?" "Sie war wirklich aufdringlich und wollte unbedingt mit dir sprechen. Es sei etwas sehr wichtiges." Bryan sah seinen Gegenüber nachdenklich und sorgenden an. "Gibt es irgendetwas, was du mir sagen möchtest?" "Nein. Was hat sie dir über mich erzählt?" Kai sah den Grauhaarigen kühl, aber erwartungsvoll an, welcher sich leicht räusperte. "Nun ja. Sie sagte, sie sei mit dir zusammen aufgewachsen und das du in dieser Stadt untergetaucht seist. Sie wusste wo du herkommst und wie alt du bist. Sie hatte sogar ein Foto von dir dabei, wo du noch klein warst." Er legte eine Pause ein und sah nachdenklich aus. "Was sonst noch?", forderte der Halbrusse und verengte seine Augen. "Sie hat noch ein paar Details aus deiner Kindheit genannt. Wo genau ihr aufgewachsen seid, dass ihr für einander versprochen wart, von deinem Onkel..." Kai ballte eine Hand zur Faust. "Was hat sie über meinen Onkel erzählt?", knirschte er. "Im Prinzip nicht viel. Ich hatte sie dann auch rauswerfen lassen, weil sie nicht freiwillig gehen wollte und ich in dem Moment keine Zeit mehr hatte. Allerdings hat sie noch etwas gerufen, als meine Männer sie raus brachten." Der Blaugrauhaarige sah ihn ungeduldig an. "Und was?", hakte er nach. "'Sie suchen ihn'." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)