Gefühle auf Umwegen von Nana (Rivaille x Eren || Erwin x Rivaille (gezwungenermaßen ûu)) ================================================================================ Kapitel 7: ----------- Sie waren einmal wieder auf einer Expedition. Hanji wollte weitere Forschungen an Titanen betreiben. Natürlich ritt die ganze Legion mit - je mehr desto besser. Es gibt zu viele von ihnen auf dieser Welt, da ist jeder Soldat ein Geschenk Gottes. Wenn man es denn so nennen konnte, denn die Titanen waren der Fluch der Menschheit. Sie ritten einen Gebirgspfad hinauf. Rivaille gab die Befehle und auch die Richtungen an, in welche sie reiten mussten. So hatte er ihn kennengelernt. So sah er zu ihm auf. Er war, wenn es um seine Arbeit ging genau der selbe wie immer. Eren mochte den Gedanken daran, dass er ihn und seine Gefühle inzwischen sehr gut kannte und dass er auch andere Seiten an ihm kennenlernen durfte. Ihm wurde noch wärmer, als ihm ohnehin schon war, als ihm das Bild aus der Nacht am See durch den Kopf schoss. Glücklicherweise erregte Armin, der neben ihm herritt, seine Aufmerksamkeit und das Bild verschwand. "Eren, kann ich dich mal etwas fragen?" - "Hm? Na klar." - "Also.." er überlegte, wie er es richtig verpacken sollte. Eren spitzte gespannt seine Lauscher. "Mir ist aufgefallen, dass du in letzter Zeit wieder viel fröhlicher und glücklicher bist. Wie kommt das?" Mist. Sah man ihm das so sehr an? Ihm selbst war es gar nicht aufgefallen. Er wandte seinen Kopf wieder nach vorne und blickte kurz nachdenklich nach oben. "Ich bin einfach froh, dass wir schon so weit gekommen sind und inzwischen unter den stärksten Soldaten gegen die Titanen kämpfen können." Dann lächelte er Armin an. Dieser erwiderte es nur schwach, was Eren nicht entgangen war. Wusste er etwa, dass das nur die halbe Wahrheit war? Es war zwar nicht gelogen, was er sagte, aber es gehörte noch mehr dazu um glücklich zu sein. Wie dem auch sei, solange Armin nichts sagte, hielt er es für das Beste, sein merkwürdiges Verhalten zu ignorieren. Wer wusste schon, wohin das Gespräch führen würde? Je weniger Menschen von der Affäre, wenn man es so nennen durfte, von ihm und Rivaille wussten, umso besser. Es war nicht so, dass er Armin misstraute. Er hielt immer Wort und wenn er was für sich behalten sollte, dann tat er es. Außer einmal. Da bekam Eren Stress mit 3 älteren Jungen, die ihn erpressten. Er bat Armin darum nichts Mikasa zu erzählen, denn er wollte nicht, dass sie sich Sorgen machen musste. Es war kurz nach dem Tod ihrer leiblichen Eltern. Aber er wurde immer wieder grün und blau geschlagen und irgendwann konnte Armin das nicht mehr mitansehen. Er erzählte es Mikasa, die dem ganzen dann umgehend den Garaus machte. Er verfluchte ihn dafür, aber heute verstand er, warum er das tat und er war ihm dankbar dafür. Es war das Richtige. "Eren, wir können doch über alles Reden, oder?" Nichtsahnend, zumindest gab er es so vor, sah er Armin an. "Natürlich." - "Also würdest du mir auch alles erzählen? Ich meine.. wenn dich etwas bedrückt oder so?" - "Ja, Armin." Armin konnte es unmöglich wissen. Die Einzige die es wusste war Mikasa und da war er sich auf den Tod sicher, dass sie ihm nichts erzählt hatte. Und das Rivaille es irgendwem erzählt hätte, wäre zu absurd gewesen, um auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden. Es war einfach Armin's gute Intuition und Menschenkenntnis, dass er das Gefühl hatte, dass Eren ein Geheimnis pflegte. Geheimnisse sind geheim. Sie würden sonst nicht so heißen. Er würde es ihm nicht erzählen und wenn er noch so viel durch die Blume sprach. Gott sei Danke sagte er jetzt nichts mehr. Armin meinte es zwar nur gut, aber das Gefrage setzte ihn unter Druck. "Haltet euch dicht an der Steinwand!" befahl Rivaille. Sie passierten einen sehr schmalen Pfad am Rande eines hohen Berges. Sie ritten nun alle hintereinander, der Mauer entlang. "Und schaut nicht nach unten" fügte er noch an. Das verlieh natürlich gleich 3 mal dazu nach unten zu sehen. Eren schielte kurz in die Tiefe. Es war nur ein kurzer Augenblick, aber der reichte um ihn in Angst zu versetzen. Er schluckte und starrte nun lediglich nach vorne. Selbst wenn man das 3D Gear hatte, war es nicht garantiert, das man da unten lebendig ankam. Viel zu tief war das Tal. Glücklicherweise dauerte es nicht all zu lang, bis sie wieder auf einem normalen Pfad ritten. Alle Soldaten hatten es unversehrt überstanden. Sie hielten auf einer großen Wiese, weit oben. Bisher gab es keinen besonderen Vorkommnisse, was alle sehr willkommen hießen. "Wir werden die Nacht hier verweilen." erklärte Erwin. "Noch vor Sonnenaufgang werden wir weiterreiten. Schlagt das Lager auf und ruht euch aus." Alle stiegen von ihren Pferden, ließen sie aber gesattelt. Morgen früh im Dunkeln zu satteln wäre nicht vorteilhaft. Es wurden mehrere Feuerstellen aufgeschlagen und kleinere Grüppchen saßen jeweils um eine Feuerstelle. Es wurde früh dunkel, doch niemand war schon müde. Die Luft hier oben war dünn und es wurde von Minute zu Minute kühler. Keiner wollte mehr von den Feuern weg. Die Meisten hatten sich fest in ihre Umhänge eingewickelt. Eren ebenfalls. Er frierte normalerweise auch so schon bei jedem Windstoß. "Was glaubt ihr, wie weit wir noch reiten müssen?" fragte Jean. Dieser saß zusammen mit Eren, Mikasa, Armin und Connie um ein Feuer. "Nicht mehr weit" meinte Mikasa. Jean sah sie fragwürdig an. "Woher weißt du das?" - "Rivaille Heichou hat es mir vorhin gesagt." - Rivaille hatte es ihr also gesagt. Sie hatten sich folglich miteinander unterhalten. Eren hatte das gar nicht mitbekommen, wann sollte das gewesen sein? Er warf ihr einen skeptischen Blick zu, den sie wiederum erwiderte. Eren drehte sich dann von der Runde weg und sah sich um. Er entdeckte Rivaille mit Erwin und Leuten aus seiner Squad. Er beobachtete sie. Sie schienen über irgendetwas zu diskutieren, er konnte allerdings nicht hören über was. Vermutlich über die nächste Route ab morgen. Eren stand auf und sonderte sich von den Grüppchen ab. Er war müde und alle waren viel zu laut. Er setzte sich etwas abseits hin und zog seinen Umhang so gut es ging an sich. Es war absolut kalt. Das war der Nachteil, wenn man nicht wie alle andern am Feuer saß. Zu allem Übel kam nun auch noch Jean zu ihm. "Jäger." - "Hm?" brummte er leicht genervt. Konnte man denn nirgends seine Ruhe haben und vor sich hinfrieren? "Ich muss mit dir reden." Er seufzte "Können wir das nicht morgen machen?" - "Nein, morgen geht's nicht mehr. Jetzt wäre der perfekte Zeitpunkt dafür!" Eren rollte mit den Augen. Jean sah das nicht, denn es war zu dunkel. Er wartete aber auch gar nicht mehr ab, bis Eren sein ok gab, er setzte sich einfach zu ihm. "Es geht um Mikasa." Oh nein. Er wusste ungefähr wo es hinführte. Jeder wusste, dass er was von ihr wollte. "Das geht mich nicht's an.." - "Du hast also kein Problem damit, ob, naja.." Er merkte, wie es Jean schwer fiel, darüber zu reden. Obwohl er es nicht sehen konnte, würde Eren sein Leben darauf verwetten, dass das Gesicht seines Sitzpartners errötet war. "Ich wollte sie fragen, ob sie mit mir ausgeht! ... So, jetzt ist es raus." Eren zog eine Augenbraue hoch. "Mikasa hockt da drüben, wieso erzählst du MIR das?" - "Naja.. du bist ihr Bruder" - "Stiefbruder" verbesserte er ihn gleich. "Das ist das Problem an der Sache. Wärst du ihr richtiger Bruder, würde ich mir ja keine Sorgen machen. Aber dadurch, dass ihr physikalisch eigentlich gar nicht verwandt seid..." Er stockte kurz, ehe er fortfuhr. "Naja, meinst du nicht, dass Mikasa etwas ZU fürsorglich ist, was dich betrifft?" - "Sie ist meine Schwester" wehrte er sich. "Ich glaube, dass sie in dich verliebt ist!" Eren stand schlagartig auf. Das Gespräch wurde ihm zu blöd. Er ging davon. Jean folgte ihm. "Jäger, jetzt lauf doch nicht gleich weg! Hey, bleib hier!" Er war inzwischen außer Reichweite der anderen, sprich, er konnte sie alle gar nicht mehr hören. Bis auf Jean natürlich, der ihm hinterherdackelte. "Komm mal wieder runter, du solltest nicht allein so weit weg von den andern sein!" - "Nerv mich nicht." antwortete er ohne sich umzudrehen. Er wollte von all dem, was Jean ihm sagen wollte, nichts wissen. Dann soll er sie doch fragen, es ist ihm egal. Was ihn viel mehr störte war, was er über Mikasa's Gefühle für ihn sprach. Wenn das so ist, dann hatte er einen großen Fehler begangen. Er hatte ihr über Rivaille sein Herz ausgeschüttet, ohne zu bemerken, was in ihr vorging. Andererseits glaubte er eher, dass Jean das nur so gesagt hatte, ohne vorher darüber nachzudenken. Das liegt einfach daran, da Mikasa immer an ihm klebte, wenn es nur möglich war. Kein Wunder, dass die Leute so etwas glaubten. "Du kleiner Sturrkopf!" Eren reagierte nicht. Jean rannte jetzt auf ihn zu und hielt ihn an seinem Umhang fest. Eren hielt an und drehte sich um. Er sah ihn böse an und knurrte "Lass mich endlich in Ruhe, ich bin müde!" Er holte aus, doch Jean hielt seine Faust fest in seiner Hand. Es begann eine Rangelei der beiden. Keiner wollte nachgeben. Und dann passierte es. An einem Abhang setzte Jean mit dem falschen Fuß auf und rutschte Weg. Er kippte und fiel. "AAAAAAAAAAAAAAAAAH!" Eren riss perplex die Augen auf und sprang ohne nachzudenken hinterher. Mit seinem 3D Gear beschleunigte er, in dem er Gas aus dem Vorratsbehälter entgleiten ließ. Er holte Jean ein und packte ihm unter'n Arm. Sein Seile verhakten endlich in der Steilwand, gegen die beide dagegenknallten. Das war Adrenalin pur. Das Seil machte merkwürdige Geräusche. Eren schluckte. "Ich kann nicht glauben, dass wir hier auf diese Weise sterben werden.." murmelte Jean geistesabwesend. Dieser hatte sein Gear blöderweise bereits abgelegt. Eren sagte dazu nichts. Ihm war klar, dass er mit Sicherheit NICHT hier sterben würde. Das wäre absolut lächerlich. Und Jean wäre auch noch Schuld daran gewesen. Leider dauerte es nicht mehr lange, bis sich die Seile aus der viel zu harten Gebirgswand lösten und sie beide in die Tiefe stürzten. ----- Er öffnete langsam die Augen und blinzelte. Alles drehte sich. Er hatte Schmerzen. Sein Herz. Oder waren es seine Rippen? Er war sich nicht sicher. Vor ihm ergab sich langsam ein klares Bild. Jeans Gesicht war riesengroß vor seinem eigenen. "Jäger, bist du wach?" Der angesprochene erschrak sich so sehr, dass er Jean die Faust in's Gesicht schlug. "Spinnst du?!?" wollte er wissen. "Das uh.. waren meine Reflexe."- "Na klar, erzähl das dem Weihnachtsmann!" Jean schnaubte, aber Eren ging nicht mehr darauf ein. Er war viel zu sehr beschäftigt, sich aufzusetzen und sich umzusehen. "Wo sind wir? Wo sind die anderen?" Jean seufzte: "Kannst du dich nicht erinnern? Wir sind den Berg heruntergestürzt." Eren kratzte sich kurz am Kopf. "Achja.. wie haben wir das überlebt? Wir sind doch bestimmt mehrere hundert Meter gestürzt." musste er feststellen. Jean deutete auf die Bäume über sich. "Das Gestrüpp von den Bäumen hat uns vermutlich abgefangen, sodass wir nicht wie ein Apfel zu Apfelmuß verarbeitet wurden." Eren stand auf und verzog sein Gesicht. Seine Rippen waren wohl verstaucht. Er hielt den Arm unter die Achsel des anderen Arms um sie so etwas zu stützen. "Hey, hast du dich verletzt?" - "Es geht schon, wir müssen die anderen finden und zwar schnell." Aber wie zum Teufel sollten sie das anstellen? Keiner der beiden war hier schon jemals in seinem Leben gewesen. Sie hatten auch keine Karte, nach der sie sich orientieren könnten. "Vielleicht sollten wir auch hier bleiben.. es könnte ja sein, dass wir uns sonst noch weiter weg bewegen und somit der Suche der anderen entgegenwirken." stellte Jean fest. "Und was sollen wir solange machen?" Er zuckte mit den Schultern. Eren fühlte sich gar nicht wohl dabei. Es war schon hell. Er hatte keine Ahnung wie spät es jetzt war, aber Tatsache war, dass hier jederzeit Titanen auftauchen konnten und er war der einzig Bewaffnete hier. "Nagut, bleiben wir hier." Entgegnete er. Er setzte sich sogleich wieder auf den Boden. Jean setzte sich auch wieder. Sein Magen knurrte. "Ich hoffe, die anderen finden uns bald.. ich verhungere." - "Wenn das deine einzige Sorge ist.." Sie schwiegen jetzt beide. Es verging einige Zeit und Eren wunderte sich, wie ruhig Jean sein konnte. Das passte nicht zu ihm. Er sah zu ihm rüber, er blickte stumm auf den Boden. "Hast du Angst?" wollte Eren wissen. "Nein... nein das ist es nicht." Er wank ab. "Ich habe nur gerade darüber nachgedacht, wie das Leben an mir vorbeigezogen ist, und ich es trotzdem überlebt habe. Ich stieß dabei unweigerlich auf das Thema 'Tod' und fragte mich, wie es wohl Marco da oben so geht. Und dass ich kurz davor war, ihn endlich wieder zu sehen." Achja, Marco.. der Arme. Viel zu früh war er gegangen. Und warum? Wegen diesen Titanen.. er hasste sie. Eren fand es nicht ok, jetzt einfach zu schweigen. Er wollte Jean beipflichten "Ihr wart die besten Freunde, oder?" Jean biss sich auf die Unterlippe. Dann schüttelte er den Kopf. "Nein?" Er war verwundert. "Ich dachte nur, weil ihr ja so viel gemeinsam-" - "Er war mein Freund." Nagut. Dann war er eben nur ein Freund und nicht der 'beste' Freund. "Mein fester Freund." Sein.. bitte was?! Erens Unterkiefer klappte nach unten und er sah Jean an. "Schau mich nicht so an. Du hälst mich jetzt sicher für 'ne Schwuchtel, oder?" Eren wusste bei beistem Willen nicht, was er darauf antworten sollte. Er hielt Jean für vieles: Für ein Arschloch, einen Weiberhelden, einen Aufreisser, einen Partylöwen, aber nicht für eine 'Schwuchtel'. "Ne.." brachte er hervor. "Aber ich war mit einem anderen Jungen zusammen." Eren zuckte mit den Schultern. Er wusste genau wie das war. "Was ist so schlimm dran?" Jean machte ein sehr erstauntes Gesicht. Fast so als wäre Eren der größte und schlechteste Lügner aller Zeiten. "Versteh mich bitte nicht falsch. Ich stehe normalerweise gar nicht so auf Typen.. Aber bei Marco war es etwas anderes." Er spürte die Unbehaglichkeit, die Jean verspürte. Er hatte wohl nicht sehr großes Vertrauen in ihm, dass er in dieser Angelegenheit dicht halten würde. "Ich schon." entgegnete Eren. "Was du schon?" - "Ich stehe schon auf Jungs." - "WAS?!?!?!" Jean sprang auf und starrte ihn an. Hatte er was falsches gesagt? Er wollte ja nur, dass Jean sich verstanden fühlt. Also sagte er es, wie es war. Wie versteinert stand er da und starrte ihn an. Eren fühlte sich unwohl. "Kannst du dich bitte wieder hinsetzen?" Jean brauchte eine Weile das Gesagte zu verarbeiten. Dann setzte er sich tatsächlich wieder. Eren seufzte erleichtert aus. Er hatte vor einem kurzen Moment noch geglaubt, es wäre falsch gewesen, das zu erwähnen, aber da er auch so offen zu ihm war, sah er da kein Problem. Wenn er nichts verriet, würde er auch nichts verraten. "Das hätte ich nie gedacht. Echt nicht." Immer noch erstaunt blickte er Eren an. Dieser sah auf den Boden. Dann fuhr er fort "Und auf welche Art von Typen stehst du so?" wollte er dann wissen und beugte sich neugierig nach vorne. Eren holte tief Luft, bevor er antwortete. "Es gibt nur einen, den ich toll finde." Jean rutschte näher und flüsterte, fast so als wären sie nicht alleine, was nicht der Fall war. "Wer ist es?" Eren lachte kurz leise in sich hinein. "Das sag ich dir bestimmt.... nicht" - "Komm schon, ich sag's auch nicht weiter!" - "Vergiss es, ich hätte es nicht erwähnen dürfen." - "Ich hab dir auch gesagt, dass es Marco war." Waren sie jetzt wieder im Kindergarten? Plötzlich erstreckte sich über Jean ein großer Schatten. Er drehte sich um und hinter ihm stand ein 10 Meter großer Titan. Wie erstarrt blieb er sitzen. Anders als Eren - der sprang auf und zückte seine Schwerter. Konnte dieser Idiot sich nicht mehr bewegen oder war los? Er rannte zu ihm und schubste ihn zur Seite "Beweg dich endlich!" rief er ihm zu. "Versteck dich, ich lenk ihn ab!" Jean nickte zögerlich und rannte ein Stück weit einen Hang abwärts und versteckte sich hinter einem Baum. Eren wusste, dass er seine eigene Titanenform nicht nutzen konnte. Nicht, wenn Rivaille nicht in der Nähe war, um ihn dann aus dem feuerheißen, großen Körper zu befreien. Er musste also geschickt sein und ihn mit Hilfe seines Gears erledigen. Der Titan, der Jean hinterherblickte und ihm gerade hinterherlaufen wollte, bekam einen dicken Stein an seiner Wange ab. Nicht sonderlich effektiv, aber er hatte nun seine Aufmerksamkeit. Er blickte nach unten zu Eren und leckte sich über die Lippen. Er hatte wohl Hunger. Das konnte er sich gleich aus dem Kopf schlagen - wenn er da überhaupt etwas drinnen hatte. Der Titan war selten dämlich und es war nicht schwer das Stück Fleisch aus seinem Nacken zu schneiden. Eren landete wieder sicher auf dem Boden. Dann rief er nach Jean. Dieser kam angelaufen. Eren atmete erleichtert auf. Ehe er die Armee Titanen hinter ihm sah. "Was zum..?!" - "JÄÄGEEEEEEEEER!!!!!" Wo hat er die denn kennengelernt? Scheiße, das waren eindeutig zu viele. Aber er hatte eine Idee und rannte auf Jean zu. "Falsche Richtung, Jäger!!!" schrie Jean. Aber er hörte nicht. Er rannte fast mit Jean zusammen, schaffte es aber abzubremsen. Er packte ihn erneut und verwendete sein Gear um sich auf einen Baum zu maneuvrieren. Das allein war aber nicht sicher genug, also sprang er von Baum zu Baum. Bestimmt 10 Minuten lang hüpften sie auf den Bäumen herum, bis von den Titanen nichts mehr zu sehen oder zu hören war. Er ließ Jean auf einem dicken Ast herunter. Sie waren auf einem sehr hohen Baum und zunächst einmal sicher. Auch Eren setzte sich hin und lehnte sich gegen den Baumstamm. Er atmete schwer. "Ich hab fast kein Gas mehr. Beim nächsten Mal könnte es eng werden." stellte Eren nüchtern fest. Es dauerte eine Weile, bis sie sich von dem Schock erholt hatten. "Danke Jäger.." nuschelte Jean. Eren blickte zu ihm. "Du hast mir jetzt schon 2 mal das Leben gerettet. Ich bin dir echt was schuldig." Er tat eben das, was er tun musste. Er tat es nicht, weil es speziell Jean war. Er war ein Mensch und das waren die Titanen. War doch logisch, dass er ihn rettete. Und das am Abhang.. tja.. er hatte das Gefühl, als wäre er für den Sturz verantwortlich gewesen. Wäre er nicht von allen anderen weggelaufen, wäre das vermutlich nie passiert und sie säßen jetzt auf ihren Pferden, bei Rivaille und den anderen. Rivaille.. wie gerne würde er ihn jetzt fragen, was er tun solle. Er wüsste bestimmt, was zu tun ist. Er würde ihm jetzt gut zusprechen und ihm sagen, dass das halb so wild ist und sie schon wieder zurückfinden. Aber er war nicht da. Eren seufzte. Es war deprimierend. Heichou wo bist du? Vermisst du mich schon? Suchst du mich? Er zog seine Beine ein und umfasste sie mit seinen Armen. Anschließend legte er sein Kinn auf die Knie und sah in die Ferne. Jean stand auf und balancierte zu Eren. "Was ist los?" War das sein ernst? Was los war? Das war wohl die überflüssigste Frage des Jahres. Eren seufzte jedoch nur und schloss die Augen. "Wieso antwortest du manchmal einfach nicht? Das ist ziemlich-" - "Ich möchte jetzt nicht reden." - "Und was ist damit?" Er legte vorsichtig einen Arm um ihn. Eren öffnete die Augen und schielte Jean an. "Was machst du?" - "Ich will dich nur aufheitern, man. Frag mich doch sowas nicht." Er hatte kurzzeitig das Gefühl, er müsse ihn sofort vom Baum stoßen. Aber andererseits tat es gut zu wissen, dass man nicht alleine war. "Danke." murmelte er. Das fehlte ihnen jetzt gerade noch - es fing an zu regnen. Als wäre es nicht schon kalt genug draußen, nein. Er fühlte sich hundsmiserabel und zog seine Kapuze über den Kopf. Er war nass, ihm war kalt und seine Rippen taten ihm noch mehr weh als vorher. Er zitterte, versuchte es aber irgendwie zu unterdrücken. Es gelang ihm nur schwer. "Ich hab dich angelogen." Danke. Was meinte er jetzt damit? "Das mit Mikasa.. das stimmt nicht.. Ich mag sie aber ich will nicht mit ihr ausgehen." - "Aha.." antwortete Eren. Er war sehr damit beschäftigt, das irgendwie zuzuordnen, aber es ging nicht. Also fragte er "Und wozu dann das alles?" - "Es.. es war nur ein Vorwandt." - "Wofür?" - "Um mit dir zu reden. Du hörst mir ja nicht zu, also dachte ich mir, wenn es um deine Schwester geht, dann tust du es mit Sicherheit." Eren seufzte. "Und das mit Marco?" - "Das mit Marco ist die Wahrheit!" Na wenigstens etwas, dachte er sich. Wäre jetzt auch relativ peinlich gewesen, wenn er das nur aus Jux gesagt hätte, während Eren ihm seine Neigung darlegte. "Weist du, als Marco starb, ging die Welt für mich unter. Ich habe eigentlich keinen Sinn mehr gesehen.. Wir wollten zur Polizei, im Inneren der Stadt leben und uns gemeinsam ein Leben teilen. Aber daraus wurde nichts." Eren nickte verständlich. "Er wäre bestimmt stolz auf dich gewesen, wenn er wüsste, dass du der Scouting Legion beigetreten bist. Das war wirklich mutig." merkte Eren an. "Marco war der Grund, weshalb ich zur Polizei wollte. Und du.. warst der Grund, weshalb ich jetzt hier bin." Eren wagte es nicht, sich umzudrehen und starrte weiterhin in die Ferne. Er hatte ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Da fiel ihm ein, dass sie heute noch nichts gegessen hatten. "Wir sollten uns langsam was zum Essen suchen, oder?" versuchte er 'unauffällig' abzulenken. Eren zitterte immer noch und Jean's Worte halfen nicht wirklich es zu bessern. Er nickte. "Das sollten wir. Aber dann sollten wir auch bis zur Nacht warten." Eren stimmte zu. Nochmal wollte er heut keinem Titanen begegnen. Jean fing an ihm über den Rücken zu streicheln "Ist dir kalt?" Eren schüttelte den Kopf. "Wieso zitterst du dann?" wollte er wissen. "Ich glaube ich bin einfach erschöpft.." - "Vielleicht solltest du versuchen ein wenig zu schlafen." - "Es tut zu sehr weh." Eren legte seine Hand auf seine Brust und verzog das Gesicht. "Achja.. da war was. Lass mich mal sehen." Unaufgefordert griff er nach Eren's Hemd und riss es nach hoben. "Hey!" protestierte er und versuchte sich verlegen wegzudrehen, aber Jean hielt ihn fest. "Hm.. also von außen sieht man nichts. Er betrachtete seine nackte Brust seiner Meinung nach ein wenig zu lange und riss dann an seinem Shirt, um sie wieder zu verdecken. "Komm Jäger, zieh dich aus." - "WAS?!?!" - "Ich will dir einen Verband herzaubern. Ich hab zwar keinerlei Verbandszeug dabei, aber mir sollte es gelingen, deine Rippen ein wenig zu stabilisieren, damit sie wieder ordentlich zuwachsen können." - "..A-Achso!" Eren atmete erleichtert auf. Wieso verstand er alles zweideutig? "Es ist zu kalt." Jean seufzte. "Also frierst du doch!" Mist. Er zog seinen Umhang und seine Jacke aus, um ihm zu zeigen, dass er nicht fror, obwohl er es tat. Und wie! Dann entledigte er sich der Lederbänder, die um seine Brust gebunden waren, sowie sein Hemd. Er konnte sich nicht erinnern, wann ihm das letzte mal so kalt gewesen war. Seine Nippel waren steif vor Kälte. Jean begann dann dasselbe. Er entledigte sich seiner Sachen und griff nach seinem Hemd. Er fing an es in Stücke zu zerreissen. "Was machst du da? Du erfrierst doch ohne Hemd!" - "Quatsch, ich wärm mich dann an dir." Was zum..? Was er nicht alles festlegte ohne seine Einverständnis. Aber er sagte nichts dazu und wartete, bis Jean tatsächlich, mehr oder minder, einen Verband aus seinem Hemd gezaubert hat. "Okay Jäger, jetzt heb mal deine Arme hoch." Eren hob die Arme so gut es noch ging. Er hatte das Gefühl dass ihm schon alle Gliedmaßen abgefallen waren, aber scheinbar war das (noch) nicht der Fall. Jean begann den Verband um ihn zu wickeln. Jedes mal wenn er es um den Rücken legen musste, sah das von außen so aus, als würde er Eren umarmen. Er zuckte jedes mal zusammen, wenn Jean sich dabei mit seiner nackten Brust gegen seine steifen Nippel lehnte. "So, prima. Geht's?" Er nickte und bewegte seine Arme ein wenig. Der Schmerz war weg, die Stabilität des Verbands war perfekt. "Danke.." Er packte sein Hemd und hielt es Jean hin. "Hier, du kannst dafür meins haben." Jean wank ab. "Dann würdest du immer noch frieren." - "Ich hab dir gesagt, ich friere nicht!" Jean lachte. "Jäger bitte, zieh dein Hemd wieder an, sonst muss ich dich noch begrabschen." Rasch zog er sein Hemd wieder an. Jean hatte einen merkwürdigen Humor. Oder meinte er alles, was er sagte ernst? Er war sich nicht sicher, aber zog dann noch seine Jacke und seinen Umhang wieder über. Jean zog seine Jacke und seinen Umhang ebenfalls wieder an und verschränkte die Arme. "Okay, wenn wir überleben wollen, müssen wir uns jetzt wärmen. Bevor wir keine Wärme mehr in uns haben." ?????? "In wiefern?" wollte Eren wissen. "Das hab ich dir doch vorhin gesagt." - "Ja schon, aber nicht genau." Jean seufzte. Er rutschte zum Baumstamm, lehnte sich dran an und weitete seine Arme. "Wir müssen.. naja. Komm einfach her." - "Nein! Was willst du?" - "Jäger, komm her! Du willst hier doch nicht erfrieren!" Wie dreist. "Nenn mich nicht Jäger, ich heiße Eren." Jean lächelte. "Okay. E-r-e-n." Er wusste immer noch nicht genau, was er jetzt wollte. Er wusste nur, dass er gleich wie ein Eiszapfen vom Baum fallen würde. Was sollte er tun? Sein Zittern konnte er schon lange nicht mehr unterdrücken. Seine Zähne klapperten laut. Jean zog ihn jetzt einfach zu sich und schloss ihn in die Arme. Je sehr er das auch nicht wollte.. Jean umarmen... er drückte sich fest an ihn. Ihm war so bitterkalt, er hielt es nicht mehr aus. "Bild dir bloß nicht's darauf ein.." - "Tu ich nicht. Ich wollt mich nur revangieren, dafür, dass du mir 2 mal das Leben gerettet hast." - "Gut.." Jean war warm. Jearn war heiß. Er wollte sich gar nicht mehr von ihm lösen. Nicht, ehe es wärmer geworden wäre. Er lehnte seinen Kopf an seine Brust und schloss die Augen. --Kapitel 7 Ende-- Also eh Oo Rivaille, noch da? Ja. Aber nicht viel. Nicht in diesem Kapitel. Warum? Wenn ich Eren und Rivaille nicht trenne, gibt's Kinder xD Es hat mir Spaß gemacht, dieses Kapitel zu schreiben. Völlig spontan fiel mehr ein neuer Zwist ein, den ich hier eingebaut habe o.o Mal sehen wo das hinführt *schwitz* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)