PMD Himmel jenseits von Zeit und Dunkelheit - Reptains Sicht von Skampi835 ================================================================================ Kapitel 14: 14 - Sonnenaufgang ------------------------------            Für eine Sekunde hatte er es gewagt seine Augen zu schließen und seine Gedanken treiben lassen. Nun waren die Auswirkungen der Veränderung endlich in der Welt zu spüren. Der Wind pfiff kalt über die Frostinsel und ließ Reptain erzittern. Endlich war die Veränderung der Geschichte in dieser Welt spürbar. Wie lange hatte er sich danach gesehnt. Skampi und Karnimani hatten es geschafft gegen Dialga anzukommen und die Zahnräder der Zeit zur rechten Zeit in den Zeitturm einzusetzen. Er öffnete seine Augen wieder als er leise Schritte hörte die sich in seine Richtung bewegten. Er blinzelte und erkannte zwei Zobiris die unsicher zu ihm herab sahen.          Reptain stützte sich auf seinen Klauen ab und versuchte auf die Beine zu kommen aber er kam nur beträchtlich langsam nach oben. Die Zobiris wechselten einen unsicheren Blick miteinander ehe sie ihm unter die Arme griffen und ihn aufrecht stützten. Reptain blinzelte benommen als er wackelig auf den Beinen stand. Celebi schwebte freudig zu ihm und breitete ihre Arme aus um Reptain um den Hals zu fallen. Es machte ihm nichts aus. Er war so froh dass Celbi wohl auf war.          »Mein lieber Reptain.«, begann Celebi zu sprechen. »Ich hatte schon befürchtet, dass du wieder gescheitert bist als ich dich gesehen habe. Aber die Nordlichter sind das Zeichen dafür dass sich der Lauf der Geschichte verändert hat. Ich bin so froh dass du hier bist.« Reptain sah Celebi an als sie sich von ihm löste und ihn übers ganze Gesicht anstrahlte. Wie sehr er sie vermisst hatte. Wie sehr er ein freundliches Gesicht vermisst hatte, das wusste, was er alles in seiner Vergangenheit hier in dieser Welt getan hatte.          »Dass du einmal gefangen genommen werden würdest...«, begann Reptain und stoppte. Seine Stimme war ziemlich dünn und er musste husten.          »Oh, ich hätte auch nicht daran gedacht, dass man mich fangen würde.«, kicherte Celebi. »Ich hatte wirklich nicht geahnt, dass mir Schatten-Dialga persönlich nachjagen würde.«          Reptain schluckte. »Aber dir geht es gut.«, stellte er fest und ließ seinen Blick über das Tal schweifen als er versuchte einige unsichere Schritte zu gehen. Der Boden unter ihm begann zu beben und ein weiteres, erschreckendes Brüllen schallte über die Berge zu ihm hinunter. Reptain wankte, aber die Zobiris halfen ihm - wenn auch unbeholfen - auf den Beinen zu bleiben. Unsicher hob er seinen Kopf. »Das war Schatten-Dialga, oder?«          »Ja.«, antwortete Celebi besorgt. »Er scheint nicht begeistert davon zu sein, dass die Zeit wieder normal fließt und die Geschichte verändert wurde.«          »Ihr da! Kommt! Wir müssen Schatten-Dialga nachgehen.«, donnerte die grollende Stimme von Zwirrfinst. Reptain hob den Kopf und lächelte matt, als Zwirrfinst näher auf ihn und Celebi zukam, gefolgt von zwei Zobiris. Es ging ihm schon wieder besser. Er hatte noch immer Schrammen von den Hieben die Schatten-Dialga ihm zugefügt hatte, aber er sah entschlossen drein. »Warum?«, fragte Celebi und rümpfte die Nase. Auch wenn Celebi nicht aussprach was sie dachte, Reptain wusste es genau, denn er selbst dachte ebenso. Schatten-Dialga würde nicht mehr lange existieren. Er würde verschwinden, ebenso wie sie alle. Da die Zeit in dieser Welt nun wieder funktionierte, würden sie alle verschwinden, da diese Welt der Dunkelheit nie existiert hatte. Die Veränderung der Geschichte wurde in der Vergangenheit vorgenommen, in der sich noch immer Skampi und Karnimani befanden.          Zwirrfinsts Blick verdüsterte sich. »Noch sind wir nicht verschwunden, ebenso wie Meister Dialga.«, kommentierte Zwirrfinst blaffend. »Meister Dialga agiert geradezu tobsüchtig und ist nicht mehr Herr seiner Sinne. Er wird von irgendeinem Instinkt angepeitscht ein Ziel zu erreichen, dass sich hier in der Nähe befindet. Die Zobiris berichteten mir, dass er auf dem Weg dieses Berges ist.«, murrte Zwirrfinst und deutete auf eine Bergkette direkt über ihnen. »Aber...«, murmelte Celebi und ihre grünen Augen weitete sich. »Nein! Das ist hoffnungslos!«, stieß sie dann aus.          »Was ist los, Celebi?«, fragte Reptain der sich nun wieder von selbst auf den Beinen halten konnte. Sie schüttelte den Kopf und sah Reptain ernst an. »Auf der Spitze dieses Berges habe ich den Zeittunnel platziert nachdem du und Skampi ihn das letzte Mal benutzt habt. Wie konnte Schatten-Dialga ihn nur finden?«          »Was?«, fragte Reptain erstaunt. Es kam ihm vor als hätte er irgendetwas nicht ganz verstanden, denn Zwirrfinst drängte: »Es wird katastrophale Folgen haben, wenn Meister Dialga den Zeittunnel in seinem Wahnsinn angreift. Wir müssen das auf jeden Fall verhindern.«          »Dort drüben ist der Pass!«, rief Celebi eifrig. »Von dort kommen wir am schnellsten an die Bergspitze.«          Reptain sah nach wie vor deutlich verwirrt von Celebi zu Zwirrfinst. »Was passiert denn, wenn Schatten-Dialga den Zeittunnel angreift?«, fragte er als er, während er Zwirrfinst, Celebi und den Zobiris hinterher stolperte. Er biss sich auf die Unterlippe und bemühte sich nach Kräften seine Sinne und sein Gleichgewicht wieder unter Kontrolle zu bekommen, was ihm auch mit jedem weiteren Herzschlag immer besser gelang.          Zwirrfinst drehte sich zu Reptain um, schwebte aber kontinuierlich weiter, während er sein Auge auf ihn gerichtet hatte. »Wenn der Zeittunnel angegriffen wird, verliert diese Welt in der wir leben jeden Bezug zu der Realität. Der Welt an der sie angeknüpft ist. Die Verbindung wird getrennt und diese Welt in der wir existieren wird nur ein Spalt zwischen den Räumen darstellen. Nichts was Skampi und ihr kleiner Freund in der Vergangenheit erreicht haben würde mehr hier eindringen und diese Welt beeinflussen.«          »Was?!«, rief Reptain und blieb für einige Sekunden stehen, ehe er sich selbst antrieb schneller zu laufen. Alles was er, Skampi und Karnimani erreicht hätten, sollte umsonst sein? »Was geschieht dann mit uns?«, fragte Reptain weiter. Diesmal war es Celebi die antwortete: »Nichts geschieht mit uns. Diese Welt würde abgetrennt von der Realität weiter bestehen. Dunkel und leblos. Nichts würde sich verändern.«          Sie erreichten den Anfang des Gebirgspasses und Celebi eilte voraus, gefolgt von Reptain der mit kräftigen Sprüngen den Pfad entlang sprang. Er spürte, wie seine Muskeln schmerzten, aber durch das neue Wissen welches er nun erhalten hatte, strengte er sich weiter an. Sie alle waren angeschlagen. Celebi, Reptain und Zwirrfinst gleichermaßen, aber sie mussten sich jetzt noch zusammenreißen. Jeder hatte das selbe Ziel vor Augen. Zwirrfinst ließ sich zurückfallen und wartete bis die Zobiris zu ihm aufgeholt hatten. »Bleibt hier.«, befahl er. »Euer Ehrgeiz in allen Ehren Zobiris, aber wir kommen schneller voran wenn wir zu dritt weiter gehen.«          »Wähä!«, protestierten einige Zobiris kreischend, doch mussten sie unter dem strengen Blich ihres Meisters zustimmen. »Meister Zwirrfinst!«, erhob einer seine Stimme. »Bringt Meister Dialga wieder zu Sinnen!«          »Für eine bessere Zukunft!«, stimmte ein anderer ein und hob sein geballtes Fäustchen. Zwirrfinst betrachtete die Zobiris einige Augenblicke mit dem Anflug von Stolz, ehe er sich abwand und Reptain und Celebi hinterher jagte.          »Dies wird unser Finaler Kampf sein«, raunte Zwirrfinst als er wieder zu Reptain und Celebi aufgeholt hatte. »Meister Dialga darf den Zeittunnel nicht angreifen.«          Reptain knurrte. »Er ist wahrscheinlich schon oben.« Wie zur Bestätigung schallte das Echo eines wutentbrannten Brüllens über die Berge zu ihnen herab. Zorn und Wahnsinn, vermischt mit noch etwas anderem. Etwas, was Reptain als Schmerz identifiziert hätte. »Schneller!«, rief er und spornte seine Kameraden an.          Reptain hatte seine Sinne wieder beisammen. Er hatte alle seine Gedanken bei Seite geschoben. Jetzt konzentrierte er sich auf den Weg, darauf nicht zu fallen oder seinen schmerzenden Muskeln nachzugeben, während er hinter Celebi und Zwirrfinst her hetzte. Sie durften nicht zulassen dass Schatten-Dialga diese Welt wie sie jetzt war von der Realität abkapselte. Alles, wirklich alles was er getan hatte um diese Welt zu verändern wäre umsonst gewesen. Das Opfer welches er gebracht hatte, seine Reise, der Verlust von Skampi, alles wäre völlig umsonst gewesen. Alles war besser als in dieser Welt der immerwährenden Dunkelheit fortzubestehen. Schatten-Dialga der seine eigene Existenz wahren wollte, würde nicht davor zurückschrecken diese Welt in eine Spalte zwischen den Dimensionen abzukapseln.          Reptain rutschte auf einer Stelle des gefrorenen Eises aus und fiel der Länge nach in den Schnee. Er bemühte sich wieder auf die Beine zu kommen und Zwirrfinst und Celebi zu folgen, doch sein Atem stockte als sein Blick auf eine gelbe Lichtkugel fiel die langsam vor ihm in die Luft schwebte. Sie zerfiel in feine Staubpatikel im Wind und verflüchtigte sich in diesem als dieser die Partikel fortwehte. Mit Entsetzen entdeckte Reptain ein weiteres Licht das direkt aus ihm heraus kam. Die Lichtkugel bildete sich und verflüchtigte sich ebenfalls als sie etwas Abstand von ihm bekommen hatte. »S-sag bloß nicht...«, stammelte er vor sich hin als er sah wie die Partikel sich in Zeitlupe verflüchtigten.          »Wo bleibst du Reptain?!«, schnarrte Zwirrfinsts Stimme von weiter oben des Pfades zu ihm herab.          Reptain starrte aus seinen Gedanken gerissen zu Zwirrfinst der mehrere Meter vor ihm auf der Stelle schwebte. Er starrte ihn aus seinem verengten Auge heraus an. Ob er das Licht gesehen hatte?          »Ich bin direkt hinter dir!«, rief Reptain ihm zu, rappelte sich auf und lief weiter. Seine Gedanken wirbelten umher. »Skampi...«, dachte er stumm als er zu Zwirrfinst aufgeholt hatte und dem schneebedeckten Pfad weiter folgte. Er konnte bereits das Ende sehen. »Nur noch ein kleines bisschen. Alles was wir bis jetzt erreicht haben... Nur noch ein kleines bisschen Skampi, dann haben wir unser Ziel erreicht!«          Mühsam kämpfte er sich über die letzten Meter der Steigung des Pfades, als sich Celebis Stimme über ihm erhob: »Ich wusste es! Ich wusste dass du die Spitze schon erreicht hast!« Reptain erklomm den letzten Meter den er klettern musste. Er zog sich neben Zwirrfinst auf die Beine und starrte das verhasste, dunkle Pokemon an das mit vor Wahnsinn geweiteten Augen auf die drei Pokemon starrte. »Schatten-Dialga.« Ein knurren entkam Reptains Rachen wie eine drohende Warnung.          Schatten-Dialga drehte sich gänzlich zu den drei Pokemon um und gab die Sicht auf den Zeittunnel für einige Sekunden frei. »D-der Zeittunnel!«, rief Celebi entsetzt. Reptain hatte es ebenfalls gesehen. Schatten-Dialga hatte bereits den Zeittunnel angegriffen. Die blauen Energien die den Tunnel umgaben wirbelten aufgescheucht umher. Der Zeittunnel stand noch, aber ein unheilvorhersagendes Knistern durchzuckte die Formation.          Schatten-Dialga versperrte wieder die Sicht auf den beschädigten Zeittunnel. Er keuchte, stemmte sich auf und ließ ein irres, schmerzhaftes Brüllen der Qual von sich. Einige Sekunden später sank er auf die Knie und keuchte rasselnd. Mit unheilvollem Grollen hob er seinen massigen Kopf und eine Zeitenlärmattacke fuhr über die Köpfe der drei Pokemon hinweg. Reptain hob seine Arme um sich abzuschirmen, neben ihm ächzten Celebi und Zwirrfinst auf, doch sie waren noch da. Der Druck der Attacke hätte ausgereicht um sie von der Spitze des Berges zu fegen.          Als sich der aufgewirbelte Schnee gelegt hatte ließ Reptain seine Klauen sinken. Er ächzte: »Alles in Ordnung?«          Zwirrfinst kam sofort wieder an seine Seite und starrte seinen ehemaligen Meister an. »Ja.«, meldete sich auch Celebi. »Es sieht so aus, als ob sich Dialga vor Schmerzen krümmt.«          Schatten-Dialga war immer noch auf den Knien und schien nach Luft zu schnappen als Zwirrfinst mutmaßte: »Der Planet bewegt sich wieder. Dies fügt dem verdunkelten Herzen von Meister Dialga wohl Schaden zu.«          »Der Zeittunnel.«, entgegnete Celebi die nun über Dialga hinwegsehen konnte. »Er ist beschädigt!«          »Kommen wir etwa zu spät?.«, keuchte Reptain niedergeschlagen doch sein Blick wurde heller als sich der pechschwarze Himmel über ihnen nur sehr langsam aber kontinuierlich veränderte. Er ergraute als wenn jemand die Schwärze aus dem pechschwarzen Himmel heraussaugen würde. Ein heftiger Windstoß fegte ihm um den Körper und seine Blätter wehten mit diesem mit. »Nein!«, donnerte Zwirrfinst entschlossen. »Der Zeittunnel ist beschädigt aber noch nicht zerstört. Die Bewegungen halten immer noch an. Und der Wind, er hat sogar zugenommen.«          Schatten-Dialga grollte gepeinigt als er sich langsam und scheinbar unter Schmerzen krümmend aufrichtete. Seine zornigen Augen funkelten die drei Pokemon an, die ihn von seiner Tat abgehalten hatten. Plötzlich erhob sich eine einzelne Lichtkugel von seinem Massigen Körper, verließ diesen und schwebte gemächlich in die Luft um dort in feine Partikel auseinanderzufallen und zu verschwinden.          »Was war...?!«, rief Celebi überrascht und verwirrt als sich eine weitere Lichtkugel von Schatten-Dialgas Körper löste. »Licht strömt aus dem Körper von Dialga?!«          Reptain konnte die Lichtkugeln deutlich erkennen die sich aus dem Körper von Schatten-Dialga ablösten. Eine weitere Lichtkugel schwebte direkt von unten vor seine Sicht. Eine Lichtkugel die von ihm selbst stammte.          Celebi sah sich erschrocken um, als auch aus ihrem Körper eine Lichtkugel strömte. Zwirrfinst erstarrte als auch sein Körper Lichtkugeln aussendete. »Aus unseren Körpern ebenso?!«, schrie sie schrill und ihre grünen Augen weiteten sich verwirrt.          Zwirrfinst hatte sich wieder gefasst. Sein Blick war entschlossener denn je auf Schatten-Dialga gerichtet. »Die Geschichte wird verzerrt!«, rief er woraufhin Celebi ihn einige Herzschläge lang anstarrte ehe sie verstand und nickte.          »Uns... Uns läuft die Zeit davon. Das Ende kommt immer näher und näher.«, stellte Reptain klar und baute sich neben Zwirrfinst auf. Schatten-Dialga keuchte, ließ aber ein weiteres angriffslustiges Brüllen von sich zu hören. Celebi schwebte an Reptains freie Seite und funkelte Schatten-Dialga ernst an. »Bis zu unserem Verschwinden, sollten wir alles in unserer Macht stehende tun um Schatten-Dialga zu beschäftigen, damit er den Zeittunnel nicht völlig zerstört.«, sprach Celebi mit fester Stimme.          »Genau!«, rief Reptain als Schatten-Dialga immer noch mit irren Augen auf die drei Pokemon starrte, bereit zum Angriff. Eine stumme Bitte, ein Flehen zu Skampi formten seine Gedanken. Seine Kräfte durften ihn jetzt nicht verlassen... Noch nicht... »Im Namen der Zukunft, dieser Kampf... Er wird unser letzter sein!«, rief er während die Umgebung um sie herum immer heller wurde. Bald würde die Sonne aufgehen.          Schatten-Dialga brüllte rasend vor Wut und aus tiefsten Schmerz ehe er sich auf die Hinterbeine aufrichtete und mit seinem massigen Körper auf den Vorderbeinen wieder aufstampfte. Die Erde unter Reptains Füßen erzitterte, doch Zwirrfinst und Celebi scheinen davon nicht betroffen zu sein, während er sich hinknien musste um sein Gleichgewicht zu wahren, formte Zwirrfinst einen Schattenstoß zwischen seinen Pranken und sendete diese Attacke mit einem Stoß zu Schatten-Dialga. Sie traf ihn, was Schatten-Dialga allerdings scheinbar nicht mitbekam und nur noch rasender machte. Dem labilen Pokemon scherten die Angriffe die sie ihm zufügten einen Dreck, sein Verstand war bereits so verkommen, dass potentielle Gefahren keine Rolle mehr für es spielten. Schatten-Dialga dreht seinen massigen Kopf zu Zwirrfinst und brüllte laut. Es bewegte sich kaum merklich auf Zwirrfinst zu und schwang mit seinem Kopf, wodurch Zwirrfinst von dessen Schild gerammt wurde. Das Geistpokemon wurde durch die Luft gewirbelt. Funkelnde Zauberblätter flogen auf Schatten-Dialgas ungeschützten Hals zu und zerschnitten die Haut an den Stellen die nicht von metallischem Panzer geschützt wurden. Das legendäre Pokemon hob seinen Schweif und versuchte Celebi aus der Luft zu fegen und sie Richtung Boden zu rammen, doch sie war schneller. Sie wich geschickt aus und ließ mehrere Eisbrocken in ihrem Umfeld mit Psychischer Willenskraft aufsteigen. Die Antik-Kraft schleuderte sie direkt auf Schatten-Dialgas massigen Körper zu, der in zerbröselnden Eiskristallen untergeht.          Reptain war wieder auf die Beinen gekommen als die Erschütterungen nachließen und seine Laubklingen glühten grün auf ehe sich der Kampfesstaub legen konnte. Er sprang mit einem Ruckzuckhieb zwischen Schatten-Dialgas Beine und hieb mit seinen Klingen zornig über diese ein.          Schatten-Dialga brüllte und versuchte Reptain unter sich zu begraben, doch Reptain konnte noch rechtzeitig ausweichen. Er war noch immer sehr geschwächt von den elektrischen Entladungen denen sein Körper ausgesetzt war, was man an seiner Schnelligkeit merkte. Nur knapp entkam er einem Stampfen von Schatten-Dialga. Es brüllte erneut und vor seinem Schlund sammelte sich feurige Energie. Der Feuerodem hielt auf Reptain zu, aber Celebi flog schnell vor ihn. Mit einem Lichtschild welches sie aufgebaut hatte blockierte sie den Angriff auf Reptain.          Schatten-Dialga hielt inne als er von der Seite mit Zwirrfinsts Finsterfaust gerammt wurde und wand seinen Kopf mit den wahnsinnig funkelnden Augen zu Zwirrfinst. »Ihr müsst zu Sinnen kommen, Meister Dialga!«, schrie Zwirrfinst donnernd und hieb ein weiteres Mal mit einem Eishieb auf Schatten-Dialga ein.          »Er versucht immer noch mit ihm zu verhandeln!«, keuchte Celebi und Reptain sprang voraus ehe Schatten-Dialga den Schild an seinem Kopf ausreichend stärken konnte fuhr Reptain seine Laubklingen über den metallischen Körper von Schatten-Dialga. Dieser fuhr herum, wischte Zwirrfinst mit seiner Eisenschweifattacke von sich und hob seinen riesigen Vorderlauf um mit seiner Drachenklauenattacke Reptain von sich zu schleudern.          Reptain stöhnte und knurrte als er sich verbissen wieder auf die Beine stemmte nachdem ihm der Angriff fortgeschleudert hatte. Celebi schwirrte unterdessen über Schatten-Dialga und lenkte ihn ab. Durch ihre Geschwindigkeit hatte Schatten-Dialga Mühen sie zu treffen, doch auch Celebi wurde immer langsamer während weiterhin Lichtkugeln ihren Körper verließen. »Wie lange können wir das aushalten?«, fragte sich Reptain keuchend, während sich sein Körper immer schwerer anfühlte. Die Lichtkugeln die nun ohne Pause seinen Körper verließen irritierten seine Wahrnehmung nicht, sondern beunruhigten ihn nur wie viel Zeit ihnen noch bleiben würde.          Zwirrfinst stieß wieder nach vorne zu Schatten-Dialga. Um seine Faust formte sich dunkle Energie, während er wieder mit der Finsterfaust zuschlug. Reptain rannte mit einem Ruckzuckhieb los und sprang mit einem Satz auf den Rücken von Dialga. Er bearbeite dessen Nacken zwischen den Stellen an denen es nicht durch das harte Metall geschützt wurde.          Schatten-Dialga tobte und versuchte seinen Angreifer abzuschütteln. Er verrenkte seinen Hals und warf seinen Kopf in den Nacken in dem Versuch Reptain mit dem Schild auf seiner Stirn zu treffen. Reptain jagte seine Klingen über die gepanzerte Haut als er an der Seite von Schatten-Dialgas Rückens hinunterglitt. »In Deckung!«, rief Celebi als sie wieder mehrere Eisbrocken und Splitter auf Schatten-Dialga herniederregneten ließ.          Reptain keuchte, er merkte wie auch Celebi und Zwirrfinst mit jeder Sekunde schwächer wurden. Anscheinend war nicht nur er es, dessen Körper sich mit jeder Sekunde immer schwerer anfühlte. Er zischte laut. Er durfte nicht aufgeben.          Schatten-Dialga tobte unter Schmerzen und blindem Zorn. Er drehte sich und schob Zwirrfinst abermals von sich, doch diesmal war es Zwirrfinst der schneller war. Einen Schattenstoß auf Dialgas Rückseite aussendend war er geschickt aus der Reichweite des fuchtelnden Schweifes geschwebt.          Reptain stieß wieder vor, nicht einmal mehr sein Ruckzuckhieb hatte die Geschwindigkeit die er haben sollte. Schatten-Dialga bäumte sich wieder auf die Hinterbeine auf, während Reptain auf ihn zu preschte und lilafarbene, funkelnde Blätter auf den langen Hals des legendären Pokemons zu sausten und diesen abermals zerkratzte, sodass Blut quoll. Reptain stoppte kurz vor Schatten-Dialga, der noch immer aufgebäumt vor ihm stand. Mit aller Kraft die er in seinen Beinen aufbringen konnte sprang er nach oben, seine grün glühenden Laubklingen von sich weggestreckt schnitt er durch Schatten-Dialgas ungeschützten Bauch bis zum Ansatz des Halses, ehe Schatten-Dialga ihn mit einem Hieb seines Kopfschildes aus der Luft pflückte.          Reptain schlug hart auf dem vereisten Boden auf, und mühte sich nach Kräften wieder auf die Beine zu kommen während Schatten-Dialga fiel und jeden Augenblick wieder die Erde unter seinem Gewicht erschüttern würde. Zwirrfinst schleuderte einen Schattenstoß auf Dialga der sehr viel Staub und Gesteinsbrocken des Berges aufwirbeln ließ, als dieser mit seinem massigen Körper und einem grollen auf dem Boden aufschlug.          Celebi, Reptain und Zwirrfinst keuchten als sie sich wieder in einer Formation aufstellten und für einen Augenblick inne hielten, bis sich der Staub gelegt hatte.          Schatten-Dialga schnaufte schwer und starrte seine Feinde verbittert an, während er wieder auf die eingeknickten Vorderbeine gesunken war. Die Lichter die von Schatten-Dialga ausgingen mehrten sich und flogen in merkwürdiger Schönheit in die Luft wo sie zu Staub zerfielen und vom Wind weggetragen wurden. Schatten-Dialga's Augen speien Irrsinn während es voller Hass auf die drei Pokemon starrte. Es stöhnte auf, hob seinen Kopf in die Luft und ließ ein letztes, ersticktes Brüllen von sich, gefüllt von Hass und Schmerz als sein Kopf nach vorne auf den Boden sank und dort mit einem Nachhall aufprallte. Sein massiger Körper kippte zur Seite und Schatten-Dialga bewegte sich nicht mehr, sondern gab nur erstickte Laute von sich die schwach und dröhnend zugleich waren.          Reptain keuchte unter den Anstrengungen denen sein Körper ausgesetzt war und des Kampfes. Er sank auf die Knie wo er verweilte während die Lichtkugeln seinen Körper verließen. Sein Körper fühlte sich an wie Blei, so unermesslich schwer, dass er glaubte sich nicht wieder auf die Beine stemmen zu können. Zwirrfinst sank neben ihm ebenfalls zu Boden und ächzte. Genauso wie Celebi, sie legte sich gleich der Länge nach auf den Boden und keuchte.          »Gar! M-Mein Körper... Er fühlt sich so schwer an.«, ächzte Zwirrfinst schwer atmend während er sich noch mit den Pranken versuchte aufrecht zu halten.          »A-Aber... Wir haben es geschafft.«, keuchte Celebi. »Und der Zeittunnel, steht noch... Wenn auch schwer beschädigt...«          Reptain hob seinen Blick zu dem Zeittunnel. Seitdem sie sich Schatten-Dialga im Kampf gestellt hatten, war er außer den Erschütterungen ausgelöst von Schatten-Dialgas tobsüchtigen Stampfen unangetastet geblieben. Er war noch intakt, auch wenn die Energieschwaden nur noch Schwach um den Zeittunnel woben.          Reptain keuchte. »Ja... Wir haben Schatten-Dialga endlich besiegt.« Sein Kopf wanderte zu seiner Rechten wo auch Celebi lag. Hinter ihr ergraute in der Ferne immer weiter der stellenweise noch pechschwarze Himmel und an manchen Stellen sickerte bereits eine natürliche Farbe des Morgengrauens hindurch. »Der Tagesanbruch steht kurz bevor... Jetzt... Jetzt bleibt uns nichts anders übrig, als zu warten...« Er schluckte hörbar. Warten auf ihr verschwinden. Die Lichtkugeln welche aus ihren Körpern strömten, mehrten sich. Einige Sekunden sagte niemand von ihnen ein Wort.          »Unsere Gemeinsame Reise geht zu Ende...«, murmelte Zwirrfinst und sein Blick lag auf Schatten-Dialga. Die Lichter die von Schatten-Dialga ausgingen hüllten ihn nun komplett ein. Reptain glaubte einige, wimmernden Laute von dem wahnsinnigen, legendären Pokemon zu hören ehe es komplett in das Licht getaucht wurde und dann vor seinen Augen verschwand. Der Wind trug die Partikel fort und verteilte sie in der Luft bis sie für das bloße Auge nicht mehr erkennbar waren.          »D-Dialga...«, keuchte Reptain, doch er konnte es nicht aussprechen. Dialga war verschwunden.          Zwirrfinst knallte mit einem dumpfen Aufprall komplett auf dem Boden auf und blieb eng dagegen gepresst liegen während sich aus seinem Körper ebenfalls die Lichtkugeln stark mehrten. Reptain wand seinen schmerzenden Blick von Zwirrfinst ab als Celebi zu seiner anderen Seite leise stöhnte, auch aus ihr strömte mehr Licht als zuvor. Reptain zischte schwach, er fühlte sich so schwer, so leer an. Sie würden verschwinden... Er hatte sich sein Verschwinden anders vorgestellt. Irgendwie schmerzhaft, stattdessen wirkte es einfach nur leer und leblos. Genauso wie die ganze, dunkle Welt um ihn herum die langsam an Leben gewann während er seines aushauchen würde.          Zwirrfinst stöhnte kraftlos während er unter Bemühen murmelte: »Reptain...«          Reptain drehte seinen Kopf zu Zwirrfinst und sah in sein Auge. »S-sag mir bitte...«, murmelte Zwirrfinst schwach. »Meine... Meine Taten... Sprechen sie für sich?«          Reptain lächelte matt. »Ja. Ohne Zweifel.«          Zwirrfinst sah zufrieden aus. »Dann war es mir das wert. Ich habe nicht gezaudert... Ich habe einfach gehandelt... Reptain... Du hast mir gezeigt, dass Taten für sich sprechen... Dank dir... habe ich...« Zwirrfinst's Ausdruck entspannte sich weiter als er seufzte und von dem Licht welches aus seinem Körper strömte eingehüllt wurde. »Es gibt nichts für mich zu bedauern...«          Zwirrfinsts Stimme glich einem Flüstern im Wind als die Lichtkugeln in die Luft getragen wurden und dort verwehten. Er war verschwunden.          Reptain versuchte sich aufzurichten, doch er brach auf der Stelle wieder zusammen. Die Lichter um ihn selbst mehrten sich nun ebenfalls deutlich als er blinzelnd versuchte den Kopf zu heben. »Vorbei...«, murmelte er leise. Seine Gedanken wurden langsamer. So langsam würde auch er verschwinden. Sein Blick fiel auf Celebi. Sie hatte bereits die Augen geschlossen. Die Umgebung um sie herum wurde mit jeder Sekunde heller. Der Tagesanbruch, bald würde er kommen.          Mit letzter Kraft stemmte er sich gegen das Gewicht das ihn auf den vereisten Boden drückte und kroch auf Celebi zu. Er versuchte sich halbwegs gerade aufzusetzen und nahm Celebi behutsam in die Arme wobei sie ihre Augen wieder öffnete. »Geht es dir gut?«, fragte er müde. So müde wie er sich noch nie zuvor in seinem Leben gefühlt hatte.          Celebi murmelte mit einer dünnen Stimme: »Ja... Ich bin in Ordnung...«          Reptain sah den Lichtpegel aus seinen Augenwinkeln aufsteigen. Er drehte seinen Kopf zu der Sonne die gerade langsam über das Meer kletterte. »Das ist... Der Sonnenaufgang... Die Sonne ist aufgegangen...«, murmelte er vor sich hin während er sah wie die Sonne ihre warmen Strahlen über das Land warf. Die letzten, pechschwarzen Reste die den Himmel für so lange Zeit über ihn bedeckt hatten verflüchtigten sich. Zuerst färbten sie sich grau, doch dort wo die Sonne bereits aufging färbte sich der Himmel in ein wunderschönes, natürliches blau, wohl wissend, dass es ungewohnt für diese Welt war. Reptain blinzelte, sah aber kontinuierlich weiterhin auf den Sonnenaufgang. »Siehst du sie Celebi? Es ist die Morgensonne...«, hauchte er atemlos.          Celebi blinzelte. Sie war zu schwach um den Kopf zu heben, doch dank Reptain sah sie geradewegs auf die Sonne die sich einen Weg über den Himmel suchte. »Das... Das ist sie also...«, nuschelte sie schwach und doch fröhlich. »Ich... Ich hatte ja keine Ahnung... Eine Welt in der die Sonne aufgeht... Wie schön das ist...«          Unter ihnen erzitterte die Erde. Reptain sah wie die Eisbrocken und Steine die in der Luft starr geschwebt hatten zu Boden fielen. Die Erde erwachte. »Ich... Dass ich die Sonne noch einmal sehen darf... Und dass ich sie gemeinsam mit dir sehen darf... Das macht mich so froh...«, hauchte Celebi während sie der aufgehenden Sonne entgegenblickte. Ihre Augen füllten sich mit Tränen der Freude als die warmen Sonnenstrahlen sie und Reptain erreichten und ihre Körper wärmte.          Reptain nickte. Er konnte nicht sprechen. Viel zu viel Mühe kostete es ihn, sich aufrecht zu halten und Celebis Körper zu halten, der sich noch schwerer anfühlte als sein eigener. »Auf Wiedersehen...«, murmelte Celebi und entschwand seinen Klauen mit einem erleichterten Seufzen.          Reptain zersprang das Herz als sich das Licht auflöste und sie verschwunden war. Zu müde fühlte er sich um gegen die ansteigenden Tränen anzukämpfen die seine Augen feucht werden ließen. Er ließ sich fallen und blieb eng gegen den Boden gedrückt auf dem Bauch liegen während er der Sonne entgegen starrte. Seine Gedanken waren trüb und sein Denkvermögen stellte sich ein. »Lebe wohl Celebi...«, murmelte er leise während er die Sonne beobachtete die sich immer weiter über den Himmel zog und dem dunklen Land Licht schenkte. Die Erschütterungen der Erde nahmen mit jeder Sekunde zu, ebenso wie die Lichter die aus seinem Körper strömten. Er schloss seine gelben, reptilienartigen Augen als er selbst in helles Licht getaucht wurde. »Lebe Wohl... Geliebte Skampi...«         In der Vergangenheit          Ihre Schritte wurden mit jedem weiteren Schritt den sie mit ihren Pfoten weiter ging schwerer. Auch fiel ihr das Atmen irgendwie immer schwerer und sie wurde unsagbar müde. Skampi hob schwach ihren Kopf und starrte zu Karnimani der bereits vorrauslief. »Los, wir müssen allen in Schatzstadt erzählen was passiert ist!«, rief er und stolzierte fröhlich weiter. Skampi ließ ihren buschigen Schweif hinter sich schleifen während sie ihm nur langsam folgte. Als sie noch bei Dialga auf der Zeitturmspitze gestanden hatten, waren ihr diese Erscheinungen gar nicht aufgefallen, doch jetzt wurden sie mit jeder Sekunde unerträglicher. Sie wollte sich am liebsten hinlegen und einschlafen.          »Oh man! Die werden alle Staunen was wir erlebt haben, Skampi!«, rief Karnimani und lachte. »Ob sie uns eine Ehrenmedaille oder sowas überreichen?« Ein schwaches Lächeln kam über ihre Lippen als sie ihren Blick auf Karnimani heftete. Ihren Partner und ihren treuen Freund. Skampi wusste, dass sie nie so weit ohne ihn gekommen wäre. Ohne ihn, hätte sie den Kampf nicht geschafft. Ohne Karnimani, wäre der Planet in die Lähmung verfallen und die Zeit würde still stehen.         Kurze Zeit zuvor          Dialga stampfte tobend auf den Boden auf, welcher zersplitterte. »IHR WERDET DEN ZEITTURM NICHT ZERSTÖREN!«, rief er blind vor Wahn und schleuderte Karnimani mit seinem Schweif auf die andere Seite des Turms. »Karnimani!«, schrie Skampi entsetzt auf und weitete ihre Augen. Karnimani rappelte sich wieder auf und stützte sich an dem Podest ab. Skampi überlegte nicht lange sondern feuerte einen Spukball direkt auf Dialga. »Komm zu mir!«, schrie sie ihm entgegen. »Oder traust du dich nicht?!«          »Skampi, was tust du da?!«, rief Karnimani entsetzt und machte einen Schritt von der Plattform weg, doch Skampi blaffte zu ihm herüber ehe er sich zu weit davon entfernen konnte. »Schnapp dir die Zahnräder der Zeit und setze sie hinter dir in das Podest!« Skampi erkannte einen Schatten über sich, sprang mit einem Ruckzuckhieb zur Seite und konnte gerade noch einem Stampfer von Dialga ausweichen. Sie rannte im Zick Zack um eine Säule herum die noch zur Hälfte aufrecht stand. Sie keuchte und versuchte zu Atmen zu kommen.          »Pass auf was hinter dir geschieht!«, blaffte eine Stimme nicht unweit von ihren Ohren. Doch sie hatte sich bereits daran gewöhnt, dass dort niemand stand und erschrak auch nicht mehr wenn sich die Stimme in ihrem Kopf meldete. Skampi lugte um die Säule herum und ließ sich augenblicklich flach auf den Boden fallen. Die Säule wurde direkt über ihr mit einem Schwanzfeger von Dialga zerschmettert. Brocken des weißen Gemäuers rieselte auf sie herab, während sie aufsprang und einen weiteren Spukball Dialga entgegenwarf. Er wischte diesen Angriff einfach mit dem Schild seines Kopfes bei Seite und hob eine seiner massigen Vorderläufe. Doch Skampi preschte Augenblicklich los und brachte sich mit einem   Ruckzuckhieb außer Reichweite. Die Zeitturmspitze erzitterte, während sie auf ihren schmerzenden Pfoten halt suchte und rutschte. »Beeil dich!«, schrie sie laut und flehte Karnimani an.          »Kümmere dich um einen festen Stand!«, mahnte die Stimme in ihrem Kopf erneut. Skampi öffnete ein Auge und versuchte sich mit ihren Krallen um ihr Gleichgewicht zu kämpfen. Der Kampf mit dem legendären Pokemon welches die Zeit präsentierte dauerte jetzt schon fast zwei Stunden an. Sie war am Ende ihrer Kräfte angelangt, doch zwang sie sich weiter zu machen. Gerade noch rechtzeitig erkannte sie den Angriff von Dialga auf sich zu kommen und konnte dem Feuerodem ausweichen. Stumm dankte sie Reptain für sein Geschenk welches er ihr gemacht hatte. Die Kette mit dem grasgrünen Anhänger war sehr ungewöhnlich, doch war sie froh, diese zu haben. Sie konnte es nicht erklären, doch aus irgendeinem Grund glaubte sie seine Stimme zu hören, die sie herumkommandierte, was sie zu tun hatte. Seine Stimme meldete sich ab und zu, aber erst seitdem sie den Kampf gegen Dialga aufgenommen hatten. Als hätte er gewusst, dass sie auf seine wichtigen Hinweise im Kampf mit einem solch mächtigen Gegner nicht verzichten konnte.          Skampi sprang erneut hoch, doch einen Wimpernschlag zu spät. Sie wurde durch die Luft gewirbelt und schlug hart auf der Seite auf. »Fertig!«, schrie Karnimani über die Zeitturmspitze zu Skampi hinüber.          Dialga brüllte in Verwirrung und blinder Wut und krümmte sich. Der Zeitturm begann zu erzittern und Skampi hörte das zerbersten der Säulen. »Oh nein...«, murmelte sie gebrochen während sie sich auf die Pfoten stemmte. Waren sie doch zu spät gewesen? Hatten sie letztendlich doch nichts ausrichten können?         Wieder auf dem Pfad vor dem Zeitturm          Doch nein, sie waren nicht zu spät gewesen. Nach der heftigen Erschütterung hatte Dialga sein Bewusstsein als Gebieter der Zeit wieder erlangt. Er hatte seine Kräfte benutzt um die Zeit um den Zeitturm langsamer fließen zu lassen, dass er nun die Schäden an dem Zeitturm reparieren konnte. Dialga hatte Skampi und Karnimani die Zukunft gezeigt, die Zukunft die sie haben werden. Sie hatten die Welt gesehen wie sie sein würde. Die Zukunft hatte so anders ausgesehen als die Welt die sie durch Reptain gesehen hatte. Sie wusste genau, dass dies nicht ihre Zukunft war.          Aus Skampis Körper schälte sich eine Lichtkugel und schwebte vor ihrer Nase, ehe sie zu feinen Staubpartikeln zersprang und von dem Wind davongetragen wurde. Sie blinzelte müde. Ihr Denkvermögen ging viel zu langsam. Bedeutete das... Das sie verschwinden müsste? Jetzt? ... War es soweit? Sie starrte die Lichtkugeln an, die ihren Körper nacheinander langsam verließen. Ihr Blick trübte sich und verschwamm. Ihre Zeit mit Karnimani, sie war nun vorbei.          »Heh, Skampi! Wo bleibst du denn?«, fragte Karnimani. Er war schon mehrere Schritte vorrausgegangen und hatte wohl nicht gemerkt wie Skampi zurückgeblieben war. Eilig ging er wieder zu ihr zurück. Seine Augen weiteten sich und sein Atem stockte als er auf Skampi blickte aus deren Körper Lichtkugeln heraus schwebten und sich auflösten. Mit einem leisen seufzen setzte sich Skampi zurück und sah lächelnd zu Karnimani. »Was bedeutet das, Skampi? Dieses Licht... Es kommt aus deinem Körper?«, fragte Karnimani verwirrt und konnte seine Augen nicht von ihr abwenden.          Skampi seufzte traurig und ließ die Ohren hängen. Ihre Zeit war wohl um. Ihr Blick neigte sich auf ihre Pfoten herab während Karnimani immer näher auf sie zukam. »Es tut mir leid, Karnimani. Ich bin nicht dazu gekommen es dir zu erzählen...« Kurz hielt sie inne. So ungefähr musste sich wohl auch Reptain gefühlt haben als er ihr gestand dass er schon länger wusste, dass sie verschwinden müssten. Sie lächelte als sie an ihn dachte. Ob es ihm gut ging? Ob sie ihn wieder treffen würde? Sie hob ihren Blick wieder als Karnimani vor ihr zum stehen kam und sie ängstlich ansah. »Es sieht so aus, als wäre die Zeit gekommen, Lebe wohl zu sagen...«, murmelte sie leise.          »Was?« Karnimani sah sie an als hätte Skampi einen sehr merkwürdigen Scherz erzählt den er nicht verstand. »Was redest du denn da, Skampi?«          Skampi seufzte lange und sah wieder zu ihren Pfoten hinab. Es fiel ihr schwer Karnimani in die Augen zu sehen. »Zwirrfinst erzählte es mir. Wenn die Geschichte verändert wird, dann werden alle Pokemon aus der Zukunft verschwinden. Es sieht so aus... Als wäre ich dazu von Anfang an verdammt gewesen zu verschwinden.«          »Was?!« Karnimani sah sie mit großen Augen entsetzt an. »WAS? V-verschwinden?! Aber warum?!«          Skampi hob ihren Blick und sah ihn lächelnd an. Karnimani wusste genau dass sie aus der Zukunft kam und sie war sich auch sicher, dass er ihre Worte verstand. Sie lächelte ihn an, denn sie war so froh, dass Karnimani in ihren letzten Sekunden bei ihr war. Die Lichter die aus Skampis Körper ausgingen mehrten sich. »Danke für alles, Karnimani. Auch wenn ich verschwinden werde, ich werde dich niemals vergessen.«          »A-aber warte! Ich wäre niemals so weit gekommen, wenn du nicht gewesen wärst, Skampi! Ich wurde stärker, wegen dir! Wenn du mich verlässt, dann... Dann...!« Karnimani schluckte und ihm kamen die Tränen. Ungehalten flossen sie über seine Wangen.          Skampi richtete ihre Augen entschlossen und warm auf Karnimani. »Keine Sorge. Ich weiß dass du das alles was dich noch erwarten wird schaffen kannst. Du bist mutig und stark, du musst nur an dich glauben. Du wirst immer mein Partner sein.« Skampis Gestalt verblasste und sie wurde in immer helleres Licht getaucht.          »Nein! ... Skampi!«, wimmerte Karnimani erstickt und streckte seine Hände aus. Er versuchte nach Skampi zu greifen. »Verlass mich bitte nicht...!«          Es schmerzte. Skampis Herz blutete als sie Karnimani so hilflos sehen musste. Doch sie schenkte ihm ihr aufrichtigstes Lächeln, auch wenn es von der Traurigkeit in ihrem Herzen geprägt war. »Karnimani, ich bin so froh, dass ich dich treffen durfte.«, verließen die Worte ihre Lippen als sie nichts mehr wahr nahm, als das Licht in welches sie getaucht wurde.         In der Zukunft - Sicht eines Unbekannten          Die Welt der Zukunft, sie war für eine zu lange Zeit ein dunkler Ort gewesen. Die Sonnenstrahlen kletterten nach verstrichenen Generationen über das ergraute Land und tauchten es in ihr warmes Licht. Die Starre fiel sehr langsam von den Bäumen welche noch ein Blätterdach aufwiesen. Über die Stämme kletterte langsam die gesunde, natürliche braune Farbe der Rinde und die Blätter ergrünten ebenfalls sehr langsam wieder. Dennoch sahen sie ungesund aus. So viele Blattwechsel waren verstrichen, ohne dass sie herabgefallen waren, um neue Sprösslinge nachwachsen zu lassen.          Ein Blatt sank von einem Baum auf den Boden in dessen Rinde etwas eingeritzt war. Die Erde erzitterte als Flussbetten knirschten und das Wasser wieder in seinem Strom hinabfloss. Die kleinen Wasserpartikel die aufgestoben wurden, glitzerten in dem hellen Licht als die Sonne sie erreichte. Die Erde des Ödlands färbte sich von einem Grau in ein trockenes braun. Die ausgetrockneten Steppengräser strahlten in einem fahlen, goldenen Glanz als sie sich geschmeidig im Wind bogen.          Die einzelnen Inseln erzitterten unter den Fluten des Meeres, die wieder in Bewegung gekommen waren. Die Wellen brandeten gegen Klippen, brachen an Stränden und Küsten. Die Felsen welche in der Luft schwebten fielen laut krachend zu Boden, brachen auseinander und hinterließen Staub und Gesteinsbröckchen. Die Welt, die seit Generationen in Dunkelheit verweilen musste, begann sich wieder zu regen. Sie begann wieder zu leben und aufzublühen.          Alles nahm wieder seinen gewohnten Gang an, als sich das Pokemon erhaben über die Welt in der Luft fortbewegte und auf diese herabblickte. Niemand wusste was in dem Kopf dieses Pokemons vor sich ging als es seinen Blick gebieterisch über dem Land schweifen ließ. Ja, alles war zu seinen Vorstellungen geformt. Er wollte es so. Vielleicht war es ein merkwürdiger Scherz, als das hellgraue Pokemon den Kopf erhob und eine Schallwelle über das Land unter sich fegte. Für einen kurzen Augenblick bogen sich selbst die Stämme der Bäume unter der gottesgleichen Kraft seines Rufes, ehe sie sich wieder normal aufbauten. Ja, er war zufrieden mit seiner Arbeit. Majestätisch erhob sich das Pokemon wieder in die Lüfte und sah noch ein letztes Mal zurück auf seine Welt, während der goldene Ring um seine Flanken in der Sonne schimmerte.         Kurze Zeit später          Reptains Gedanken begannen wieder zu treiben. Merkwürdig leicht fühlten sie sich an. Gemeinsam mit Skampi hatte er seine Reise begonnen. Sein Herz wurde schwer, als er daran zurückdachte, wie er versucht hatte sie zu finden und doch war sie die ganze Zeit da gewesen. Schon als er das erste Mal an der Kreuzung vor Schatzstand war, hatte er Skampi gesehen. Er hatte sie nur nicht erkannt, da ihre äußerliche Gestalt eine andere war. Skampi war ihm die ganze Zeit so nah gewesen und er hatte es nicht bemerkt. Die ganze Zeit hatte er nach ihr gesucht, hatte versucht ihren Spuren zu folgen und letztendlich war sie es gewesen, die seinen Spuren gefolgt war als er in einer Felsspalte eingequetscht um sein Leben haderte. Dann musste sie gemeinsam mit ihm durch das Dimensionale Loch zurück in die Zukunft treten, als Zwirrfinst einen Plan für sie beide ausgetüftelt hatte der auch aufgegangen war.          Als die beiden nach ihrer erfolgreichen Flucht Celebi im Düsterwald begegneten... Hatte Celebi Skampi damals bereits erkannt? Hatte sie gesehen, was er selbst übersehen hatte nachdem Skampi bereits lange Zeit schon in ihrer neuen Gestalt an seiner Seite war? Es war Zwirrfinst gewesen, der ihn aufgeklärt hatte wer Evoli wirklich ist. Der Ausdruck auf seinem Gesicht als Reptain in Hoffnungslosigkeit sank, war... Reptain würde diesen Gesichtsausdruck nie vergessen. Und wie sie ihm dann entkommen waren, dank des genialen Einfalls von Skampi und dank Celebi, die ihnen bereitwillig zur Flucht verholfen hatte. Nie würde er Celebis Tapferkeit vergessen in diesem Augenblick.          Es war so viel geschehen. Er hatte eine zweite Chance bekommen die Zahnräder der Zeit zu sammeln, teilweise sogar zusammen mit Skampi, so wie es von Anfang an geplant gewesen war. Reptain durfte einige wunderbare Pokemon in der Vergangenheit kennen lernen. Wunderbar auf ihre ganz eigene Art und Weise. Doch wirklich fasziniert hatte ihn ein ganz bestimmtes Pokemon. Ein ziemlich verrücktes. Allein der Gedanke an das rosafarbene Pokemon mit seinen großen, runden, blauen Augen ließ Reptain das Herz wärmer werden. Knuddeluff hatte ihm wohl eine der wichtigsten Lektionen des Lebens beigebracht. Nämlich die, dass es keine bösen Pokemon gab, sondern nur Handlungen die man nicht verstehen konnte, weil man dessen Hintergründe nicht kannte. Umstände, die jemanden daran hinderten das Warum zu erzählen.          Reptain dachte auch an Lapras, die Skampi, Karnimani und ihn über das Meer der Zeit zum Verborgenen Land gebracht hatte. Karnimani... Seine erste Begegnung mit ihm war sehr holprig gewesen. Aber er hatte sich als ein guter Freund herausgestellt, nachdem er sein Misstrauen ihm gegenüber ablegen konnte. Auch wenn Karnimani seinen Platz eingenommen hatte, hegte Reptain keinen Groll mehr gegen ihn, sondern war froh für Skampi gewesen, einen so guten Freund gefunden zu haben.          Der Kampf gegen Zwirrfinst im Verborgenen Land... Nun musste sich Reptain eingestehen, dass er Zwirrfinst doch nicht so großen Schaden zugefügt haben konnte, wenn er noch im Stande gewesen war einen solch bizarren Plan auszutüfteln. Einen Plan, in den Reptain auch hineingetappt war. Zuerst war er misstrauisch gewesen, was Zwirrfinst anging. Vor allem als Zwirrfinst ihm das Angebot gemacht hatte eine Allianz, ein Team zu bilden. Dieser ekelerregende Gesichtsausdruck von Zwirrfinst... Eine Welle der Freude durchzuckte Reptains Körper als er daran zurückdachte. 'Ich möchte eines klar stellen. Ich verabscheue dich.', hallte Zwirrfinst Stimme in Reptains Kopf während er lächelte. Ja, er hatte sich nahezu perfekt an seinen Plan gehalten. Aber er hatte außer Acht gelassen, dass auch er sich auf Reptain eingelassen hatte während sie auf ihrer Reise gewesen waren. Auch wenn er vorgehabt hatte Reptains leere Hülle zu benutzen um zurück in die Vergangenheit zu reisen, hatte er diesen Plan nicht umgesetzt als Reptain Zwirrfinst daran erinnern konnte, was wirklich zählte. Und dann war da der Kampf gegen Schatten-Dialga gewesen. Sie waren alle bereits angeschlagen gewesen, Celebi ebenso. Doch sie alle haben gekämpft bis sie nicht mehr konnten. Sie haben in einem Team zusammengearbeitet um Schatten-Dialga davon abzuhalten den Zeittunnel zu zerstören. Davon abzuhalten die dunkle Zukunft in einer Spalte zwischen die Zeit zu setzen, sodass sie nicht verändert werden konnte.          Sie hatten Erfolg gehabt. Gemeinsam hatten sie auf ihr Verschwinden gewartet... Und dann waren sie auch verschwunden... Letztendlich.          Reptains Körper kribbelte angenehm, als ein kalter Windzug über seinen Körper fegte. Es fühlte sich so vertraut an, doch woher kam das nur?          Die düstere Stimme von Zwirrfinst wurde von dem Wind an seine Ohren getragen, wie er leise vor sich hinmurmelte. »Ich... Ich bin nicht verschwunden? W-wir sind... Wir sind immer noch hier? Warum?«          Nicht verschwunden? Die Bedeutung der Worte wollten nur langsam zu Reptain vordringen. Zwirrfinst musste sich irren...          »D-das stimmt... Wir... Wir verschwinden gar nicht...«, drang nun Celebis gelassene Stimme durch seinen Gehörgang. Celebi... Er hatte Celebi gehalten als sie schließlich seinen Klauen entschwunden war. Sie war definitiv verschwunden. Sie hatten sich gemeinsam die Morgensonne angesehen. Den Sonnenaufgang... Nicht verschwunden?          Reptain blinzelte und kniff die Augen leise stöhnend wieder zusammen als viel zu helles Licht das Bild vor seinen Augen durchflutete. Er blinzelte erneut und nahm zwei Gestalten vor sich wahr. Was für ein... Merkwürdiger Ort das war auf dem sie standen. Reptain erhob sich. Merkwürdig leicht fühlte er sich als er in wenigen Herzschlägen auf den Beinen stand. Sein Blick fiel auf Zwirrfinst und Celebi, die nicht weit von ihm entfernt in der Luft schwebten und ihn ansahen. »Hallo Reptain.«, sagte Celebi fröhlich und kicherte. »Sieh doch nur. Wir sind gar nicht verschwunden.«          Reptain sah sich wachsam um. Seine Umgebung... Die Frostinsel war komplett weiß. Der Schnee schmolz dort, wo er hintrat und hinterließ seine Fußabdrücke im Boden. Die Sonne tauchte die Frostinsel in ein wundersames Licht. Er konnte den Eiszapfelwald unter sich funkeln sehen als seien die Säulen eine Ansammlung von Sternen die in weißen Hintergrund funkelten. »I-ich...«, stammelte Reptain und sah an sich herab. Er war nicht verschwunden? Sie alle waren nicht verschwunden, oder? Aber wie war das möglich? »Ich dachte, wir müssten verschwinden, als die Geschichte verändert wurde. Aber wir...«, er hob seinen Blick und sah Zwirrfinst und Celebi an. »Wir sind alle wirklich noch da.«          Celebi kicherte. »Ich kann es mir auch nicht erklären. Ich war genau derselben Meinung wie du, Reptain. Aber wir sind alle noch da und wir sind alle in Sicherheit. Ist das nicht einfach wunderschön?«          Reptain sah von Celebi zu Zwirrfinst. Ja, er freute sich. Sein Herz erwärmte sich als er seine beiden Gefährten sah, wie sie gesund und munter vor ihm standen. Unglaubliche Erleichterung durchströmte jede Zelle seines Körpers. »Aber...«, murmelte Reptain verwirrt. »Warum sind wir zuerst verschwunden... Aber dann doch nicht?«, fragte er verwirrt.          Celebi schwirrte schnell um Reptains Kopf herum. »Das hört sich ja fast so an, als würdest du es bedauern.«, stichelte sie kichernd. Reptain versuchte sie davon abzuhalten weiterhin um seinen Kopf herumzuschwirren wie eine übergroße, nervige Fliege, doch wie viele Male zuvor gelang es ihm nicht und er schmunzelte.          »Wenn das wirklich so passiert ist, bedeutet das also...«, murmelte Zwirrfinst und sah die beiden an. »Es ist ein Wunder... Können wir es so nennen?«          »NEIN.«, drang eine gebieterische Stimme über die Bergspitze. »DAS WAR KEIN WUNDER.«          Celebi hörte sofort auf um Reptain herumzuschwirren, während Zwirrfinst bereits zu der Quelle der Stimme sah. Auch Celebi und Reptain starrten auf Dialga, der in einem ungewöhnlichen, hellen Glanz vor ihnen stand. Er wog langsam seinen Kopf von der einen auf die andere Seite. Ungewohnt weich sahen seine Gesichtszüge aus und in seinem Blick war jeder Wahnsinn erloschen, während er auf die drei Pokemon zuging.          »Meister Dialga!«, war alles was Zwirrfinst hervorbrachte, als er vor dem legendären Pokemon zurückwich. Reptain verengte die Augen und er und Celebi vergrößerten den Abstand zu Dialga. Das Pokemon welches die Zeit präsentierte blieb augenblicklich stehen und sah die drei Pokemon der Reihe nach an. »LANGE ZEIT WAR ICH IN DUNKELHEIT GEHÜLLT...«, begann seine klare, durchdringende Stimme zu sprechen. »UND WÄHREND DIESER ZEIT MACHTE SICH IN DIESER WELT DAS CHAOS BREIT. DAFÜR ÜBERNEHME ICH DIE VERANTWORTUNG.« Dialga neigte seinen Kopf vor den drei Pokemon was Reptain verdutzt blinzeln ließ. Dialga, das musste nun seine wahre Gestalt sein die vor ihnen stand. So musste er auch vor Generationen gewesen sein. Ein legendäres Pokemon, welches würdig war die Zeit zu repräsentieren. »JETZT, DA DIE ORDNUNG WIEDERHERGESTELLT IST, WERDE ICH DIESE NEUE WELT VON ANBEGINN UNTERSTÜTZEN.«, sprach Dialga mit fester Stimme, hob seinen Kopf in den Himmel und brüllt laut. Eine Welle einer merkwürdigen Kraft ging von seinem Juwel an der Brust aus, als Zwirrfinst, Celebi und Reptain darin getaucht wurden.          Vor ihren Augen sahen sie ein Bild ablaufen. Ein Bild des Waldes, so wie er jetzt war wurde sichtbar. Reptain erkannte den Wald in dem er aufgewachsen war und Skampi das erste Mal begegnete. Ebenso wie die Lichtung an der er den Schwur in die Rinde eines Baumes eingeritzt hatte. Die Bäume hatten wieder Farbe, doch sahen sie etwas ungesund aus. Ebenso das Gras, welches sich scheinbar noch nicht daran gewöhnen konnte, dass es sich biegen sollte wenn der Wind darüber blies. Die Blätter fielen von den Bäumen wie altes Laub. »D-das ist...«, stammelte Celebi aufgeregt vor Freude als sie neben Reptain zu sprechen begann.          »Wir sehen das, was uns lieb ist, denke ich. Den Ort den wir einst unser Zu Hause nannten.«, murmelte Zwirrfinst von Reptains anderer Seite. »Jeder sieht also einen anderen Ort?«, fragte Reptain als sich das Bild vor seinen Augen veränderte. Der Wald veränderte sich als Dialgas Energie durch die Erde einfloss. Das Gras wuchs schneller, gesund und erstrahlte in einem satten Grün. An den Ästen der Bäume bildeten sich Triebe die langsam zu spießen begannen und ihre Knospen erblühten. Reptain stockte der Atem als das Gesamtbild somit verändert wurde. Keine Spur der Dunkelheit die so lange angehalten hatte, war mehr zu erkennen.          »Was für ein schöner Anblick...«, hauchte Celebi verträumt. Reptain vermutete, dass sie ihren eigenen Wald, den Düsterwald gerade sah mit dem Schwarzsumpf. Er würde ihn sehen, wenn sie auf die Insel zurückkehren würden.          Das Bild verschwamm vor seinem geistigen Auge und stattdessen erkannte er wieder Dialga der zurückhaltend auf die drei Pokemon herabsah.          Hinter Dialga war ein metallisches knistern zu hören. Er wand seinen Kopf zu dem Zeittunnel, über den die blauen Energieschwaden merkwürdige Geräusche von sich gaben als sie hektisch über die magere Form des Zeitportals waberten. Reptain verengte seine gelben, reptilienartigen Augen, als der Zeittunnel langsam in sich zusammenfiel und in einer einzigen, blauen Energiekugel schließlich verschwand.          »D-der Zeittunnel!«, stammelte Celebi aufgebracht und Reptain spürte ihre Aufregung, ebenso wie die von Zwirrfinst. Doch zu seiner Verwunderung geschah überhaupt nichts. Er hatte angenommen, dass die Welt wieder anfangen würde zu beben, oder... Dass die Zeit wieder aufhören würde zu fließen. Doch stattdessen bewegte sie sich weiter. Die Sonne schien immer noch, der Wind wehte und im Meer schwappten die Wellen. Sogar einige Schneeflocken wurden von dem Wind aufgewirbelt und fielen über ihn. »Ich dachte...«, begann Celebi leise, doch Dialga wand seinen Kopf zu dem kleinen, rosafarbenen Pokemon und sah sie sanftmütig an. »DIESE WELT, UNSERE WELT IST NICHT MEHR MIT DER, DER VERGANGENHEIT ODER DER ZUKUNFT VERBUNDEN, DAS STIMMT. ABER DADURCH, DASS DIE LÄHMUNG DES PLANETEN VERHINDERT WURDE, FLIESST DIE ZEIT WEITER, DADURCH DÜRFTEN WIR NICHT EXISTIEREN.« Dialga hob seinen Kopf sodass er alle drei Pokemon im Auge behalten konnte. »DIESE WELT DARF WEITER EXISTIEREN, ALLERDINGS IN EINER SPALTE ZWISCHEN DEN ZEITEN, ALS EINE WELT WIE SIE HÄTTE WERDEN KÖNNEN, WENN DIE LÄHMUNG DES PLANETEN EINGESETZT HÄTTE. WIR HABEN UNSERE EIGENE VERGANGENHEIT UND SEHEN EINER EIGENEN ZUKUNFT ENTGEGEN.«          Reptain fasste sich ein Herz und trat einen Schritt nach vorne auf Dialga zu. Das legendäre Pokemon hob aufmerksam seinen Kopf und blickte auf Reptain herab. Es sah erleichtert aus, dass sich jemand überwinden konnte ihm wieder zu trauen. »Dialga...«, begann Reptain und sah selbst etwas unsicher aus. »Möchtest du uns damit sagen, dass die Zukunft... Unsere Welt jetzt durch die Zerstörung des Zeittunnels eine eigene ist, als die der Vergangenheit, die ich und Zwirrfinst gesehen haben?«          »GANZ GENAU.«, antwortete Dialga ruhig. »WENN WEITERHIN EINE VERBINDUNG BESTEHEN WÜRDE, KÖNNTEN WIR NICHT EXISTIEREN. DESWEGEN IST WOHL LETZTENDLICH DER ZEITTUNNEL ZUSAMMENGEBROCHEN.«          Reptain nickte langsam als er verstand. »Vorhin, als wir nicht verschwunden sind, sagtest du dass es kein Wunder gewesen sei. Hast du also dafür gesorgt, dass wir doch nicht verschwunden sind? Hast du dafür gesorgt, dass diese Welt unabhängig von der Vergangenheit existieren kann?«          Dialga betrachtete Reptain lange, ehe er sanft antwortet: »NEIN. DAS WAR NICHT ICH. MEINE MACHT GENÜGT NICHT UM UNSER VERSCHWINDEN ZU VERHINDERN. ABER...« Dialga hob seinen großen Kopf und blickte in den Osten der Sonne entgegen die bereits ihren höchsten Punkt erreicht hatte. »DIE MÄCHTE EINES WESENS DAS ÜBER MIR STEHT, KÖNNTEN DAFÜR GESORGT HABEN. VIELLEICHT IST ES SO GEWESEN.« Dialga starrte noch mehrere Sekunden die Sonne an, ehe er sich wieder Reptain, Zwirrfinst und Celebi zu wand. »UND DESWEGEN MUSS ICH EUCH DANKEN. IHR HABT DIE WELT VOR DER DUNKELHEIT BEFREIT. ICH BIN EUCH WIRKLICH, WIRKLICH DANKBAR. EUCH UND DENJENIGEN, DIE IN DER VERGANGENHEIT DIE LÄHMUNG DES PLANETEN AUFGEHOBEN HABEN. EUREN FREUNDEN.«          Reptain weitete seine Augen ein kleines bisschen. »D-das stimmt...«, murmelte er baff und sah von Zwirrfinst zu Celebi und schließlich wieder zu Dialga. »Wir sind ja immer noch da...« Reptain sprang mit einem Satz bis an den Rand des Berges, wo er die Sonne betrachtete die sich in ihrem vollen Glanz präsentierte. Der wunderschöne, blaue Himmel der nur mit wenigen weißen Wolken verziert war sah weit und frei aus. »Skampi... Du auch...«, murmelte Reptain leise vor sich hin und lächelte. Skampi dürfte auch nicht verschwunden sein. Vielleicht hatte die Macht dieses Wesens auch dafür gesorgt, dass Skampi nicht verschwunden war. »Bist du noch da...?«, flüsterte er unsicher in den Wind der seine Worte fort trug.          »Und Karnimani? Wie geht es euch? Ihr habt den Lauf der Geschichte verändert.«, dachte er stumm lächelnd, als er in den offenen Himmel sah und die Wolken betrachtete die sich über ihm kräuselten. »Ihr habt das Schicksal der Pokemon der Zukunft geformt. Unser Schicksal... Das von Skampi...«          Reptain atmete die frische, klare Luft tief ein als Celebi und Zwirrfinst an seine Seite kamen und ebenfalls über den Himmel sahen.          Wind... Licht... Ich bitte euch. Überbringt meine Nachricht. Bitte bringt sie zu Skampi und Karnimani.          Durch eure Bemühungen wurde die Zukunft von der Dunkelheit befreit.          Wir und die anderen Pokemon aus der Zukunft... Wir sind frei!          Wir sind nicht verschwunden!          Wir werden unsere Kräfte vereinen und die Welt wieder aufbauen.          Aber wichtiger als alles andere ist... Wir sind noch da!          Reptain schloss seine Augen, während er jedes Gefühl in sich aufnahm welches ihm bewies, dass er am Leben war. Eine weitere Botschaft dachte er stumm vor sich hin, während er seine Gedanken entfaltete.          Skampi! Karnimani! Könnt ihr mich hören?          Wir sind immer noch da!          Das Leben geht weiter!         In der Welt von Karnimani          Es war jetzt schon mehrere Tage her, seitdem Karnimani von dem Zeitturm zurückgekehrt war. Von seiner wohl größten und spannendsten Reise überhaupt. Lapras hatte wie versprochen auf ihn vor den alten Ruinen gewartet. Wenn er jetzt zurückdachte, war sie nicht überrascht gewesen, als er alleine vom Zeitturm zurückgekommen war. Mitfühlend hatte sie versucht Karnimani zu helfen über seine Trauer hinwegzukommen. Auf ihrem Panzer gelangte er zurück zum Strand, dorthin wo alles angefangen hatte.          Karnimani ging in die Gilde zurück, wo alle auf ihn gewartet hatten. Die Gildenmitglieder erzählten ihm, dass sich der Grauschleier wieder deutlich zurückgezogen hatte, aber in vereinzelten Gebieten war er nach wie vor aktiv. Dort wo die Zeit auch als erstes stehen geblieben war, zog sich der Grauschleier aber auch immer weiter zurück. Selfe berichtete Karnimani, dass sich die Gebiete von Tag zu Tag erholten und langsam wieder Normalität einkehrte. Es freute Karnimani sehr, das zu hören, auch wenn es ihm Mühen kostete es so zu zeigen.          Wann immer er konnte und wen auch immer er traf, erzählte er die Geschichte dieser spannenden Reise. Er erzählte sie immer gleich und versuchte immer sehr neutral zu bleiben. Karnimani begann damit, wie er ein Evoli am Strand liegend aufgefunden hatte und wie skeptisch er war als sie ihm weis machen wollte, dass sie eigentlich ein Mensch sei. Er erzählte, wie er und Skampi Erkunder geworden sind und warum sie es geworden sind. Schwärmend erklärte er, wie Skampi und er Rätsel gelöst hatten mit Hilfe von ihrer besonderen Fähigkeit, dem Dimensionalen Schrei den sie aber auch erst einmal ergründen mussten. Er erzählte natürlich auch über Reptain und dessen angeblichen Plan die Lähmung des Planeten anzustreben indem er die Zahnräder der Zeit stahl.          Wie Skampi fälschlicherweise in die Zukunft, gemeinsam mit Reptain gelang und wie düster die Welt ausgesehen hatte, die sie betreten hatte. Karnimani erklärte genau, was sie alles herausgefunden hatte über Reptain, Zwirrfinst und auch über sich selbst. Fröhlich erzählte er, wie unglaublich froh er war als Skampi wieder in der Vergangenheit auftauchte und wie misstrauisch er gegenüber Reptain am Anfang gewesen war. Karnimani zitierte seinen Gildenmeister an dieser Stelle. "Es gibt keine bösen Pokemon." Er erzählte wie er mit Reptain am Rande der Tohaido-Klippe gesprochen hatte, darüber dass sich eine ganze Insel von einem einzigen Pokemon hatte täuschen lassen.          Karnimani erzählte die Geschichte ihrer Rückkehr zur Gilde und wie Skampi und er gemeinsam nach einer Lösung gesucht hatten das Verborgene Land zu finden. Er berichtete aufgeregt, wie sich Plaudagei in der Salzwasserhöhle zwischen Skampi, ihn und furchterregenden Pokemon gestellt hatte um sie zu beschützen, als die Bande gemeiner Pokemon sie angreifen wollte. Plaudagei hörte dieser Stelle der Geschichte immer besonders gerne zu. Karnimani versuchte immer sehr genau das eigenartige Muster zu beschreiben, welches auf der Felswand abgebildet war, doch wenn ihm die passenden Worte nicht einfallen wollten, holte er das Reliktfragment aus seiner Erkundertasche um es den Pokemon zu zeigen, die seiner Geschichte lauschten. Er erzählte von Lapras, wie sie Skampi, Reptain und ihn unermüdlich über das Meer getragen hatte und wie sie gemeinsam schließlich das Verborgene Land gefunden und erreicht hatten. Karnimani versuchte die Zeichnungen und Inschriften in den alten Ruinen so genau wie möglich zu beschreiben und wie sie schließlich das Regenbogensteinschiff erreicht hatten. Entschlossen erzählte er über das Opfer, welches Reptain erbracht hatte um Skampi und ihm Zeit zu verschaffen, die Zahnräder der Zeit in den Zeitturm zu setzen.          Karnimani erzählte vom Zeitturm und von Dialga, welcher wegen der Beschädigung des Zeitturms immer verwirrter geworden war. Er versuchte den Kampf so detailliert wie möglich zu beschreiben und wie stark Skampi war und wie tapfer sie gekämpft hatte, dass er schließlich die Zahnräder der Zeit in die Plattform einsetzen konnte. Traurig berichtete er über das Geheimnis von Skampi, welches sie während des Aufstiegs zum Zeitturm mit sich herumgetragen hatte und wie sie dann schließlich von Lichtkugeln umhüllt verschwunden war.          Der Schmerz den sein Herz immer wieder von neuem packte, wenn er darüber sprach war überwältigend. Skampi hatte ihm erklärt, dass sie verschwinden musste, wenn eine Welt der Dunkelheit nicht existiert, da sie auch nie existiert hatte. Sie hatte es ihm mit Absicht nicht erzählt, weil sie wusste dass Karnimani zweifeln würde und nicht seinen ganzen Mut zusammennehmen konnte, wenn er fürchten musste, dass seine beste Freundin verschwinden müsste. Sie hatte sich für alle Pokemon dieser Welt geopfert, damit sie in einer besseren Welt leben durften. In einer Welt, die nicht von Dunkelheit und Hoffnungslosigkeit geprägt war. Ihr verschwinden hatte ein riesiges Loch in das Herz von Karnimani gerissen und zurückgelassen.          Seitdem hatte Karnimani stets sein bestes gegeben um weiter zu machen. Er hob seinen Kopf als er als er über das Meer blickte, während die Sonne langsam im Meer versank. Die Krabby pusteten Schaumblasen in die Luft, die im Licht der untergehenden Sonne funkelten und langsam von Wind davongetragen wurden.»Kannst du mich sehen, Skampi?«, fragte er leise in den Himmel hinein. »Ich bin immer noch hier und ich gebe nicht auf. Ich lasse mich nicht hängen, so wie ich es dir versprochen habe.«          Erst durch Reptain hatte Karnimani erkannt, wie wunderschön die normalsten Dinge sein konnten. Deswegen stand er jeden Tag früh am Morgen auf um jeden Tag den Sonnenaufgang mit anzusehen. Zu fühlen wie ihn die Sonne wärmte und seine Glieder mit neuer Lebensenergie erfüllte. Alle Pokemon gaben ihr bestes, damit die Zeit wieder ihren richtigen Gang einnahm und es war wunderbar zu sehen, wie weit sie damit gekommen waren. Aber jedes Mal wenn Karnimani den darauffolgenden Sonnuntergang betrachtete und sich langsam der Schleier der Nacht über das Land zog, fragte er sich was sein nächstes Ziel sein würde.          Karnimani sah auf das Reliktfragment, welches er zwischen seinen kleinen Händen hielt. Wehmütig dachte er an Skampi und merkte schon wie sich seine Augen mit Tränen füllten, als er sich die letzten Momente noch einmal in sein Gedächtnis rief. Skampis warmes Lächeln, welches sie ihm schenkte, kurz bevor sie verschwand. Er hatte versucht nach ihr zu greifen, sie zurückzuhalten, sie zu zwingen bei ihm zu bleiben. Doch gegen dieses Schicksal war er machtlos gewesen. Die Tränen rannten ungehalten über Karnimanis Wangen, er war nicht in der Lage sie aufzuhalten. 'Auch wenn ich verschwinde, ich werde dich niemals vergessen.' Das waren ihre letzten Worte gewesen.          »Skampi...«, murmelte Karnimani und sein Blick verfing sich in den Weiten des orangeroten Himmels. »Ich vermisse dich so sehr...« Er wischte sich mit der Hand über die Augen, doch es half nichts. Die Tränen flossen hemmungslos weiter und er schluchzte laut. Wieder überkam ihn dieser Schmerz über den Verlust seiner besten Freundin. Skampi, die ihn stark gemacht hatte, die ihm geholfen hatte als er den Kopf schon lange in den Sand gesteckt hatte. Nie würde er wieder einen solchen Freund finden, wie Skampi es gewesen war.          Karnimani saß nicht weit von der Stelle entfernt an der er das erste Mal auf Skampi getroffen war. Er dachte zuerst sie wäre tot gewesen wie sie so bewegungsunfähig im Sand gelegen hatte, doch dann war sie so lebendig gewesen. Sie war ein so guter Freund...          Ein weiteres Schluchzen ließ Karnimani erzittern als er in den Himmel blinzelte. »Ich wünschte du könntest zurückkommen, Skampi.«, heulte er mit zitternder Stimme und vergrub das Gesicht in seinen Händen. Karnimani gab sich seiner Trauer und seinem Schmerz hin, welche ihn wegen des Verlusts von Skampi so sehr belasteten.                  Das legendäre Pokemon welches die Zeit selbst verkörperte sah auf die Plattform in der die fünf Zahnräder der Zeit eingesetzt worden waren. Der Zeitturm, sein Reich war noch immer stark verwüstet und lange noch nicht wieder aufgebaut. Um den Zeitturm wieder vollkommen zu reparieren würde er wohl Jahre in Anspruch nehmen müssen. Dialga hatte aber den Zeitturm bereits so weit reparieren können, dass die Zeit auch hier wieder normal fließen konnte und sich auch bald der letzte Rest des Grauschleiers in der Welt verflüchtigen müsste.          Die Gedanken des legendären Pokemons kreisten um zwei bestimmte Pokemon, von dem ein Pokemon nicht dieser Zeitlinie angehörte. Als die beiden Pokemon den Zeitturm hinabgestiegen waren, war noch alles in Ordnung gewesen. Doch bereits als sie den Pfad in der Luft der zum Zeitturm führte hinab zum Regenbogensteinschiff geschritten waren, hatte Dialga es ganz deutlich gespürt. Karnimanis Schmerz, er war so intensiv gewesen dass er ihn sogar noch auf der Zeitturmspitze fühlen konnte. Sogar jetzt, genau in diesem Augenblick glaubte er die Trauer von Karnimani, der die Zahnräder der Zeit in den Zeitturm eingesetzt hatte erneut zu fühlen. Wie eine Welle schien sie auf ihn einzuschlagen.          Dialga hob seinen großen Kopf zu dem goldgelben Himmel der über dem Verborgenen Land verweilte. Wenn Karnimanis Schmerz sogar jetzt noch so stark war und wenn Skampi diese Gefühle teilte, würde er seinen Wunsch erfüllen. Die Welt brauchte Skampi, ebenso wie Karnimani. Dialga schritt gemächlich zum Rand der Zeitturmkuppel den Blick weiterhin in den Himmel gerichtet. »ICH WERDE EUCH EIN GESCHENK MACHEN. ICH ÜBERGEBE EUCH, EINE ZUKUNFT.«          Das gebieterische Brüllen Dialgas, hallte den Zeitturm hinab über das Verborgene Land, wo es sich weiter entfaltete und noch bis über das Meer aus seinem Reich in der Spalte zwischen der Zeit wo leise zu hören war.                  Die Augen von Karnimani waren bereits geschwollen, als sich die Sonne immer weiter zum Meer hinunter neigte. Ein lautes Schluchzen entkam ihm als sich neben ihm wie aus dem Nichts eine helle Lichtkugel materialisiert und hell strahlte. Karnimani blinzelte verwundert und wischte sich mit der Hand die Tränen aus dem Gesicht um zu erkennen was es war. Eine Kugel aus reinem Licht entfaltete ihre Intensität und in der Mitte dieser Kugel hob sich ein kleiner, dunkler Umriss ab. Karnimani stand auf und starrte in das Licht hinein, welches sich vor ihm entfaltete. Er konnte seinen Augen nicht trauen, als ein Evoli aus jenem Licht hervortrat, welches bereits schwächer wurde. Das Reliktfragment fiel ihm aus der Hand als Skampi ihren Kopf schüttelte und sich blinzelnd und verwirrt umsah.          Ihr Blick fiel auf ihre Pfoten und dann auf Karnimani. Ihre vor Verwunderung geweiteten Augen wirkten ungläubig dass sie wieder hier am Stand war, dort wo alles angefangen hatte. »Ich...«, murmelte Skampi und Tränen stiegen ihr in die Augen. »Eine zweite Chance...«          Über Karnimanis Gesicht flossen wieder die Tränen als er die paar Schritte auf Skampi zu rannte. »Skampi!«, rief er glücklich aus tiefstem Herzen und schloss seine Arme um ihren Hals während er sie umarmte. Seine Tränen versiegten in ihrem Fell, während Skampi nur immer noch verwundert mit den Ohren zuckte. »Oh Karnimani...«, murmelte sie und schloss die Augen. Sie schmiegte ihren Kopf an Karnimanis. Sie war so unendlich glücklich wieder ihren Freund um sich herum zu haben. Sie hatte eine zweite Chance bekommen um zu leben. Sie war so unendlich glücklich darüber. Es musste ein Wunder sein.          Der grasgrüne Anhänger, der an einer Kette um ihren Kragen baumelte leuchtete matt für einige Sekunden auf und Skampi öffnete ihre Augen wieder. Karnimani bekam das nicht mit, noch immer war er zu überwältigt davon, seine Freundin wieder zu haben, sie berühren zu können und weiterhin mit ihr zusammen auf Erkundungen gehen zu dürfen. Hemmungslos weinte er, während Skampi auf den grasgrünen Anhänger hinunter schielte. Ein lauer Wind zog auf und strich über ihren Pelz als sie den beruhigenden Worten eines Freundes lauschte.          »Skampi! Karnimani! Könnt ihr mich hören? Wir sind immer noch da! Das Leben geht weiter!«   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)