Unerwartet von Schnattchen91 (Das Schicksal hat seine eigenen Regeln) ================================================================================ Kapitel 5: Levys falscher Rat ----------------------------- 5. Kapitel – Levys falscher Rat Lucy saß noch lange am Frühstückstisch und starrte auf Natsus leeren Sitzplatz. Eine unheimliche Stille hatte sich in ihrem Apartment breit gemacht. Das sonst so kaum hörbaren Ticken des Sekundenzeiger ihrer großen Standuhr hallte durch die Räume. Es war so ungewohnt weder den blauen Kater noch seinen pinkhaarigen Ziehvater hier nicht anzutreffen. Obwohl letzterer vor geraumer Zeit ohne ein Wort zusagen aus der Wohnung getürmt war. Lucy konnte nicht genau sagen wann er gegangen war. Es hätten Sekunden, wie auch Minuten, sogar Stunden sein können. Doch das zählte nicht. Viel wichtiger und schlimmer war: Er war einfach gegangen! Okay, vorher hatte er noch Frühstück abgegriffen. Auch wenn eine peinliche Stille geherrscht hatte, so konnte er doch nicht einfach so verschwinden nach ihrer gemeinsamen Nacht. Sie fühlte sich einfach nur benutzt. Apathisch fing sie an das Geschirr zu spülen. Ihre Gedanken drehten sich nur noch um ihn. Wie konnte nur so etwas passieren? Wieso hatte sie nur mit ihm geschlafen? Sie hatte ihre Jungfräulichkeit an ihn verloren. Sie war keine Jungfrau mehr. Und das nur weil sie total betrunken ihr erstes Mal mit ihrem besten Freund hatte. Doch eins musste sie zugeben, es war schön gewesen ihn so intensiv zu spüren. Irgendwie hätte sie gerne noch mehr Erfahrungen mit ihm gesammelt. Gedankenverloren schüttelte sie den Kopf. Nein! Natsu gehörte an ihre Seite als Teampartner, nicht in ihr Bett! Die letzte Nacht hatte sicher schon ihre Spuren zwischen ihnen hinterlassen. Die eigenen Bedürfnisse zurück schrauben, Freundschaft retten. Dieser Plan schien einfach zu sein. Ersteres konnte sie sicher bei anderen Männern befriedigen, vor allem da sie nun ihr erstes Mal gehabt hatte und es nicht an jemanden verschwenden würde, bei dem sie es später bereuen würde. Ja, den bei Natsu tat sie es irgendwie nicht, warum auch immer. Es war nicht so, dass sie ihn liebte. Trotzdem war er der richtige. Für Ausstehende war es sicher schwer zu verstehen. Das einzige wo sie sich wirklich in Betracht zog mit anderen Männern Sex zuhaben, das war doch nicht sie! Hatte das erste Mal sie wirklich so sehr verändert? Das konnte doch nicht sein, oder? Halt! Stopp! Das war jetzt ein unnötiges Problem mit dem sie sich einfach nur beschäftigen wollte, um von dem Eigentlichen abzulenken. Was macht man,wenn man Sex mit seinem Besten Freund hatte? Einfach ignorieren! Wo fängt man an? Genau! Die Spuren der letzten Nacht beseitigen. Schon wider richtig! Jetzt hatte sie einen Lauf. Die Ironische Stimme in ihrem Kopf wollte sich nicht ausschalten. Ein wütender Schrei kam aus ihrer Kehle. Warum musste das Leben einfach nur so scheiß' kompliziert sein? Den Rückspülknopf drücken konnte sie schlecht. Also blieb es dabei Spuren zu beseitigen und einfach ignorieren, dass sie ihre Jungfräulichkeit an Natsu verloren hatte. Schnell war das Chaos beseitigt, nun musste sie die größte Baustelle bearbeiten: ihr Bett. Der Ort, wo sie letzte Nacht nackt drin gelegen haben, rein geschwitzt hatten und den größten Fehler ihres Leben begingen. Alles roch nach ihm. Und dort, auf dem sonst so reinen, unschuldigen Lacken war es. Ein kleiner Blutfleck, gerade mal in Münzgröße, war darauf zu erkennen. Am besten komplett neu beziehen. Lucy hatte es an der Tür klopfen hören. „Natsu?!“, rief sie euphorisch. „Nein, Lu-chan. Ich bin's Levy“, kam es von der anderen Seite der Tür. Etwas enttäuscht öffnete sie ihre Wohnungstür. Das entging der Blauhaarigen natürlich nicht. Levy war schon immer Lucys beste Freundin gewesen. „Wartest du auf ihn?“, fragte sie, als sie in die Wohnung trat. Sofort schüttelte die Blondine den Kopf. „Nein, wieso auch“, versuchte sie ab zuwinken. Doch Levys Grinsen verriet, dass dies nicht so leicht war, sondern eher gerade deswegen hier war. „Sag mal Lu-chan,was ist das für ein Outfit?“ „Das? Was soll damit sein? Es ist ganz normal!“ „Naja nicht wirklich.“ Der Bücherwurm folgte Lucy in die Küche, wo sie einen Tee bekam. Als sich Lucy zur ihr an den Küchentisch setzte fragte sie: „Warum bist du hier?“ „Du bist nicht in die Gilde gekommen!“ „Hatte halt viel zu tun. Haushalt und so.“ „Und wegen, Natsu?“ „Nein, Nein! Warum auch.“ „Weiß nicht. Er wirkt so, als wollte er sich vor dir verstecken.“ „Er wollte sich vor mir verstecken? Was für'n feiges Arschloch! Gerade da wir-“, schrie Lucy wütend hielt sich dann jedoch erschrocken die Hände vor den Mund. „Was habt ihr?“, fragte Levy mit einer Stimme, die sagte, dass sie die Antwort schon kannte. „Nichts!“, log die Blondine und wurde dabei rot. „Lucy...“, kam es nun neugierig von Levy. „Ich dachte wir sind beste Freundinnen. Und beste Freundinnen erzählen sich alles.“ Lucys Gesichtsausdruck verriet, dass ihr Plan, der Stellargeistmagierin ein schlechtes Gewissen eingeredet zu haben, funktioniert hatte. „Ich-“, fing Lucy nun an. Dann schluckte sie und schwieg für einen kurzen Moment. „Levy, du musst mir versprechen, dass du niemanden davon etwas erzählst, okay?“ „Natürlich“, nickte die Blauhaarige. Lucys Hand krallte sich in ihren Rock und blickte verlegen auf dem Boden. „Ich hab mit ihm geschlafen.“ Doch die erwartete geschockte Reaktion blieb aus. „Das ist ja wunderbar. Wie geht es mit euch weiter?“ „Wie soll es mit uns denn weiter gehen?“ „Ich meine, seid ihr jetzt zusammen?“ „Nein, sind wir nicht. Er ist einfach gegangen nach dem Frühstück.“ „Ach, Lucy. Er ist sicher nur schüchtern!“ „Natsu? Bist du sicher?“ „Ja! Du bist doch dann auch seine erste Freundin. Da fällt es ihm sicher schwer dir seine Gefühle zu gestehen.“ „Du meinst er liebt mich?“ „Ja, warum sollte er dann mit dir schlafen.“ „Bist du dir sicher?“ „Natürlich! Allein wie er dich immer ansieht.“ „Scheiße!“ „Wie?“ „Es macht alles komplizierter.“ „Wieso?“ „Ich dachte wir können das ganze einfach vergessen. Aber so? Warum muss er den in mich verliebt sein?“ „Warum willst du das nicht?“ „Weil ich nicht so fühle.“ „Tust du nicht?“ „Nein, tu ich nicht.“ „Warum hast du dann mit ihm geschlafen?“ „Ich war betrunken.“ „Aber! Lucy, du warst doch noch Jungfrau. So viel Selbstbeherrschung musst du doch gehabt haben.“ „Schon, aber ich war ja auch neugierig, wie das so ist. Außerdem vertrau ich Natsu. Und schlecht sieht er nicht aus.“ „Ach Lucy, sicher das du ihn nicht mehr magst?!“ „Ja!“ Erschrocken über den aggressiven Ton, wich sie etwas zurück. Doch dann fragte sie: „Und wie war es so?“ „Es hat anfangs wehgetan. Aber dann ging es. Er war so zärtlich, Levy. So sanft. Und alles insgesamt hat sich wie ein Feuerwerk im ganzen Körper angefühlt.“ „Und wie ist unser Natsu bestückt?“ Sie wurde knallrot. „Schon ganz gut.“ Lucy schwärmte weiter von ihrem ersten Mal mit Natsu. Doch innerlich war ihr nicht so danach zu schwärmen. Es brodelte in ihr, dass er sie liebte. Was sollte sie nur tun? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)