Das Lied der Schlacht von ShiZaki ================================================================================ Kapitel 3: Getrennte Wege ------------------------- „Du?“ „Ja?“ „Wie geht es dir?“ „Ganz gut, denke ich... Und dir?“ „Jaah, aber das meine ich nicht...“ „Sondern?“ „Was denkst du?“ ... „Ich weiß es nicht...“ „War es denn richtig?“ „Ich weiß es nicht...“ „Würdest du dich wieder dazu entscheiden?“ ... „Es war eine Mission, vom Hokage persönlich...“ ... „Würdest du...?“ „Vermutlich bliebe mir nichts anderes übrig...“ „Also, du würdest aber lieber nicht, richtig?“ „Ja...“ „Du vermisst sie doch auch... Du hast auch Heimweh...“ „Etwas...“ „Lüg mich doch nicht an. Ich sehe es dir doch an, wie du jeden Tag aufs Neue für Stunden aus dem Fenster schaust.“ „Jaah, aber...“ „Kein ‚aber’. Ich mache mir nämlich wirklich große Sorgen...“ „Ich mir auch...“ ... „Du, Itachi?“ „Ja, Sasuke?“ „Können wir nichts tun?“ „Leider nicht...“ „Aber wir können doch nicht hier sitzen und darauf warten, dass wir abgeholt werden...“ „...leider nicht...“ „Also, was machen wir?“ „Wir müssen weitermachen, wie bisher...“ „Was?“ „Wenn wir jetzt Schwäche zeigen, sind wir die nächsten auf deren Liste...“ „Und Kisame?“ „Vollkommen loyal zu Pain...“ „Und sonst?“ „Wer weiß. Aber gehen wir erst mal kein Risiko ein...“ Die zwei Brüder waren am nahe gelegenen Fluss und ruhten sich aus. Itachi saß gebeugt und starrte auf das fließende Wasser, auf dessen Oberfläche von Zeit zu Zeit etwas vorüber schwamm. Sasuke hingegen lag auf dem Rücken und schaute sich die vorbeiziehenden Wolken an. Es war nunmehr zwei Tage her, seit Akatsuki Iwa endgültig vernichtend geschlagen hatte. Sasuke war niemals der Typ Mensch, der sich über dieses sinnlose Gemetzel gefreut hätte, ebenso wie sein älterer Bruder Itachi, dessen leerer Blick eine Seerose widerspiegelte, wie sie majestätisch auf dem Wasser thronte und der reißenden Gewalt des Flusses zu trotzen wagte. „Wir werden wohl bald gegen Konoha marschieren...“, flüsterte Sasuke und drehte sich auf die Seite, um Itachis Reaktion zu beobachten. Dieser zuckte leicht zusammen und antwortete beinahe tonlos mit „Ich weiß...“. Itachi warf einen Blick gen Himmel und schwelgte in Erinnerungen und auch Sasuke legte sich wieder auf den Rücken, starrte nach oben und seufzte. „Ach Naruto... Was würdest du jetzt tun?“ - ZEHN JAHRE ZUVOR - Es war Narutos siebter Geburtstag. Draußen wehte ein kühler Herbstwind durch das rot goldene Laub und drinnen war bereits alles festlich hergerichtet. Naruto war sehr aufgeregt, denn immerhin würden Itachi und Sasuke bald zu Besuch sein. Ungeduldig zappelte er auf seinem Stuhl hin und her, während um ihn herum alle mit den Vorbereitungen beschäftigt und seine Mutter Kushina bei seinem Bruder Chiko war, der erst vor wenigen Wochen geboren wurde. Der Kleine war Naruto sehr ähnlich, doch in einem Detail waren sie verschieden: Dem Fuchsungeheuer, welches sich während Kushinas Schwangerschaft zum Teil auch in Naruto versiegelt hat, war Chiko erspart geblieben... Naruto wackelte auf und ab mit seinem Stuhl, bis er fast umfiel, doch zum Glück hatte Minato ihn aufgefangen und liebevoll wieder auf die Beine gestellt. „Du sollst doch nicht wippen, Naruto.“, sagte er mit einem Kopftätscheln und wandte sich zum Gehen, als Naruto fragte: „Wann kommt Sasuke?“ Minato hielt inne und zögerte, ehe er antwortete. „Gleich, mein Sohn.“ „Ich will aber, dass sie jetzt kommen...“, quengelte Naruto, aber Minato war sich der momentanen Situation bewusst. Es war fraglich, ob Sasuke und Itachi überhaupt kommen würden, da heute Itachis Mission beginnen sollte, Akatsuki beizutreten. Und er würde Sasuke mitnehmen müssen, da alle näheren Verwandten, bei denen Itachi Sasuke hätte lassen können oder wollen, bereits verstorben waren. Seine Großeltern am Alter, seine Mutter bei Sasukes Geburt und sein Vater bei einer S-Mission. Auch Minato und Kushina wollte er Sasuke nicht anvertrauen, da sie sich aufgrund kultureller Unwissenheit nicht für das Aufziehen eines Uchihajungen eigneten. Lächelnd drehte er sich um und meinte dann: „Natürlich. An deinem Geburtstag werden sie dich mit Sicherheit nicht warten lassen, Naruto. Nur Geduld. Sie werden in den nächsten paar Minuten kommen.“ Weitere Minuten vergingen, als Naruto plötzlich glaubte, Itachis Stimme vor der Türe zu hören. Artig blieb er sitzen, denn er wollte natürlich den Schein wahren, ein wohlerzogenes, nicht neugieriges Kind zu sein. Immerhin war er der Sohn des Hokage und das will schon was heißen. Doch als nach weiteren drei Minuten die Tür immer noch nicht auf ging, wurde Naruto wieder nervös. Plötzlich glaubte er, Worte des Abschieds zu vernehmen. Die Tür ging auf und Minato trat ein. Dann schloss er die Türe wieder und ging mit nachdenklichem Blick auf seinen Sohn zu. „Papa...“, begann Naruto, als Minato ein Lächeln aufsetzte und Naruto über das Haar streichelte. Wortlos verließ er den Raum und ließ den verwirrten Jungen allein zurück. Tief im Inneren fühlte er es: Itachi und Sasuke würden nicht kommen... ...niemals mehr... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)