Let's Play von Minami (NaruSasu | SasuNaru) ================================================================================ Prolog: Trailer --------------- Naruto Uzumaki war kurz davor, sich in die Hose zu machen.   Nicht, weil er es nicht rechtzeitig auf die Toilette geschafft hatte, oh nein.   Der Grund war ein gänzlich anderer.   Nämlich Angst.   Sein Herz hämmerte mit solch einer Geschwindigkeit und Kraft gegen seinen Brustkorb, dass es für ihn nur noch eine Frage der Zeit war, bis es seinem Gefängnis entkam und seine Kehle hinaufkletterte, um aus seinem Mund zu springen und ganz, ganz weit wegzulaufen.   Weglaufen… Oh ja, das klang nach einer fantastischen Idee. Wie gern würde er nur auf den kleinen, in diesem Moment wunderschön aussehenden Escape-Button drücken, sich in seinem Bett verkriechen und nie wieder herauskommen.   Aber das konnte er nicht. Egal, welch verführerische Dinge die Angst in seinem Kopf ihm auch zuwisperte, er musste stark bleiben. Das war er den Millionen Menschen, die ihm zusahen und nur darauf warteten, dass er seine Coolness verlor, schuldig.   „Okay…“ Ein tiefer Atemzug verließ seine trockenen Lippen, als er sich durchs kurze, strohblonde Haar rubbelte und versuchte seine Nerven wieder zu beruhigen.   Strahlendblaue Augen, die zuvor auf die Tastatur gerichtet waren, huschten für einen Moment zu dem rotblinkenden Licht, das ihn von der Seite her anstrahlte und Schatten auf sein blasses Gesicht warf.   Naruto zog eine Grimasse, dann atmete er nochmals tief ein und schlug sich auf die Wangen. „Okay!“, sprach er, nun mit deutlich entschlossener Stimme, und richtete den Winkel der Kamera, damit sie ihn besser filmen konnte. „Genug herum geblödelt! Ich weiß doch, dass Mr. Face mir nur seine Liebe schenken will, also muss ich mich nicht weiter wie ein homophobes Arschloch vor ihm im Schrank verstecken!“   Mit neu gefasstem Mut legte er die linke Hand auf die Tastatur und umfasste mit der anderen die Computermaus. „Es wird Zeit aus dem Schrank zu kommen!“ Er gluckste über die Zweideutigkeit seiner Worte und holte ein letztes Mal tief Luft.   Puh… Okay, weiter geht’s! Zähne bohrten sich in seine Unterlippe, als er die Schranktür aufmachte und… Sich in einem völlig leeren Raum befand. Kein Mr. Face weit und breit zu sehen.   „Alter…“ Mit einer Hand rieb sich Naruto übers Gesicht und setzte sich in Bewegung, um den Rest des Raums nach nützlichen Gegenständen zu durchsuchen. Beim Betreten des Raums war er so panisch gewesen, dass er dafür keinen Nerv gehabt hatte.   Aber hey, wer konnte ihm das schon verübeln? Er war schließlich von einem (nackten!) Monster mit deformiertem Gesicht und Körper gejagt worden.   „Oh Gott, Öl!“ Er stöhnte überglücklich auf, als er das kleine Fässchen Öl in der untersten Schublade des Schreibtisches fand und füllte damit sofort seine Laterne auf. Sein Vorrat an Öl war fast komplett aufgebraucht gewesen, weswegen er doppelt froh war, es gefunden zu haben.   „Noch 22 Zunderbüchsen, ey“, meinte Naruto, als er sein Inventar durchging und verzog das Gesicht. „Ich muss echt anfangen, die Dinger öfter zu benutzen und mein Öl nicht so zu verbrauchen…“   Seufzend durchsuchte er auch den zweiten Schrank im Zimmer und ging dann vorsichtig zurück in den Flur. Trotz der Dunkelheit kniete er sich vorsichtshalber hin und sah sich um. Kein Mr. Face zu sehen.   „Ich hoffe, der ist verpufft“, murmelte er und kroch langsam nach links und weiter den Flur entlang.   So weit, so gut. Er betrat mehrere Zimmer und sammelte dabei weitere Gegenstände ein. Sein Herzschlag hatte sich inzwischen wieder beruhigt und er war sogar so entspannt, dass er anfing, mit der Leiche eines Ferkels zu spielen und sie durch die Gegend zu tragen.   Ein Fehler, wie sich schnell herausstellte.   Naruto sang gerade lauthals das Opening der Muppetshow – er hatte das Ferkel Miss Piggy genannt – und bog um die Ecke, als die Tür links von ihm mit ohrenbetäubendem Krach aufbrach und er herauskam!   Der große und noch viel schlimmere Bruder von Mr. Face – Vagina-Man.   Naruto kreischte wie ein kleines Mädchen auf einem Justin Bieber Konzert und warf dem Monster instinktiv Miss Piggy ins Gesicht.   …  Naja… „Gesicht“. Mit Anführungszeichen, denn das, was Vagina-Man sein Gesicht schimpfte, sah viel eher aus nach einem… Also… Naja, einem…   Okay, es gab keine nette Art und Weise, um es zu beschreiben, also musste die direkte Variante her: Sein Gesicht sah aus wie eine alte, vergammelte… Vagina mit Zähnen und einem Auge.   … Jepp. Jepp, das beschrieb Vagina-Man doch ziemlich treffend. Naruto hatte ihm den Namen ja auch nicht einfach so gegeben und das war das Erste, was ihm in den Kopf geschossen war, als er ihn gesehen und er sein komplettes Leben auf den Kopf gestellt hatte.   Aber genug von mehr oder weniger (in dem Fall definitiv weniger) ästhetischen weiblichen Geschlechtsteilen, er hatte jetzt erst einmal wichtigere Dinge zu tun!   Nämlich seinem Tode entkommen.   Vagina-Man schien nämlich ganz und gar nicht begeistert davon zu sein, ein Ferkel ins Gesicht zu bekommen. Im Gegenteil, er wirkte nun sogar noch angepisster! Vielleicht war Miss Piggy eine alte Freundin von ihm gewesen und er machte Naruto nun für ihren Tod verantwortlich, wer wusste das schon?   Naruto war es zumindest egal. Mit einem panischen „Oh Gott, oh Gott“ drehte er sich um und rannte den Gang entlang. Er wollte eine der Türen öffnen und sich im Schrank verstecken, hatte schließlich bei Mr. Face gewirkt, aber er wusste, dass er dafür keine Zeit hatte.   Dicht hinter ihm war nämlich das unverkennbare Geräusch von Metall zu hören, was über den Fußboden schleifte – Vagina-Man und sein sehr, sehr tödliches Metallschwert, das er anstelle eines Armes besaß.   Wenn Naruto nun stehen bleiben und eine Tür öffnen würde, würde ihn Vagina-Man sofort erwischen, also rannte er hilflos weiter den schier unendlichen Gang entlang, bis schließlich das Unvermeidliche geschah.   Er hörte ein Grunzen, das Schleifgeräusch wurde noch lauter und dann wurde auf einmal alles rot, ein blutiger Kratzer erschien auf dem Bildschirm und es wurde schwarz.   Schreiend schlug sich Naruto die Hände ins Gesicht, während langsam die Worte „Du darfst nicht aufgeben“ aufleuchteten.   „Alter…“ Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, als er sich in seinem Schreibtischstuhl zurücklehnte und der daraufhin ein lautes Knacken von sich gab. „Scheiße… Scheiß Vagina-Man, ey.“   Naruto rieb sich das Gesicht und ließ die vor Adrenalin immer noch leicht zitternden Finger in seinen Schoß fallen. Er warf einen Blick auf die Timer-Anzeige seines Handys: 16:23 Minuten.   „Okay, Leute.“ Er richtete sich wieder gerade auf und rubbelte sich durchs Haar, der Blick auf die Webcam links von ihm gerichtet. „Ich denke, das war’s für heute. Ich brauch jetzt erst mal eine kleine Pause und ein Wechseln der Hosen ist auch angesagt.“   Naruto kräuselte die Nase, dann schenkte er der Cam ein schiefes Grinsen und führte Zeige- und Mittelfinger an seine Schläfe. „Vielen Dank fürs Gucken und ich hoffe, ihr seid auch nächstes Mal wieder dabei, wenn ich Amnesia spiele, und erforscht mit mir gemeinsam den Rest von Schloss Eberfield. Bis dann!“   Er schnalzte beim Salut mit der Zunge und schaltete zuerst die Kamera und danach den Handy-Timer aus. Prustend ließ er sich zurück in den Stuhl fallen und neigte den Kopf in den Nacken, die halbgeschlossenen Augen auf die weiße Decke gerichtet.   „Verdammt, ich bin zu alt für diesen Job“, murmelte und strich mit dem Fingerspitzen über seine linke Brust, in der er sein immer noch rasendes Herz spüren konnte.   Ein Job. Das war diese Tätigkeit wirklich, weil er damit tatsächlich sein Geld verdiente.   Beim Let’s Playen.   Let’s Play. So nannte man das Vorführen und Kommentieren eines Videogames. Naruto nahm sich also dabei auf, wie er Games zockte und dabei irgendeinen Schwachsinn laberte und ja, dafür bekam er tatsächlich Geld!   So viel Geld sogar, dass er vor knapp einem Jahr die Uni geschmissen hatte und sich momentan vollends aufs Let’s Playen konzentrierte. Es gab zwar so viele Let’s Player auf Youtube wie Sand am Meer, aber Naruto hatte es geschafft, zu einem der Größten und Erfolgreichsten in der Szene aufzusteigen.   Wie er das geschafft hatte, wusste er selbst nicht, es ging alles ziemlich schnell. Überraschend schnell sogar. Vor zwei Jahren hatte er sich das erste Mal dabei aufgenommen, wie er ein Horrorgame namens Slender spielte und inzwischen hatte sein Youtube-Channel „FoxDevilWild“ über eine Millionen Abonnenten.   Naruto konnte es manchmal immer noch nicht glauben, dass es so viele Leute gab, die Freude daran hatten, ihn beim Zocken von Horrorgames zuzusehen, aber er war natürlich unglaublich dankbar.   Dankbar, dass er mit seiner großen Liebe, den Videogames, tatsächlich seinen Lebensunterhalt verdienen konnte und dass es so viele Menschen gab, die ihn so mochten, wie er war.   Er fragte sich öfter, ob seine ehemaligen Mitschüler wussten, was für ein großer Fisch er inzwischen geworden war und ob es ihnen leid tat, wie schwer sie ihm das Leben mit ihren andauernden Schikanen doch damals gemacht hatten.   Naruto hoffte es. Er hoffte es vom ganzen Herzen. „Wer ist jetzt der Loser von uns, huh?“, murmelte er mit einem süffisanten Schmunzeln und stand auf. Er streckte die müden Glieder und stöhnte befriedigt auf, als einige seiner Knochen dabei knacksten.   Oh ja, das tat gut. Er schob eine Hand unter sein Shirt und kratzte sich träge am Bauch, während er in Richtung Küche tapste. Jetzt hatte er erst einmal genug von Amnesia und würde sich eine kleine, wohlverdiente Pause gönnen.   Der Schreck saß ihm immer noch in den Knochen und er könnte schwören, dass ihn das Let’s Play wiedermal ein graues Haar mehr beschert hatte… Und das im zarten Alter von 23 Jahren!   Aber das war okay. Naruto liebte Horrorspiele, er liebte das Adrenalin und die Schreckmomente, die ihm das Herz in die Hose rutschen ließen. Es war wie eine Sucht, er konnte einfach nicht damit aufhören!   Glücklicherweise sah es so aus, als ob seine Abonnenten auch nicht genug von ihm und seinen mädchenhaften Schrei- und Panikattacken bekommen konnten und da Naruto jeden einzelnen von ihnen liebte, würde er sich für sie auch weiterhin zum Vollpfosten machen.   Sogar liebend gern.   Fuck… Er hatte wirklich den geilsten Job auf der ganzen, weiten Welt.   -------------------------------------------------------------------------   BÄM! 8D Knapp 8% der Fanfic hätten wir damit schon erledigt, ging ja schnell 8)   Der Prolog ist sehr kurz, ich weiß, aber es ist halt ein Prolog und ich kann euch versichern, dass die Kapitel allesamt viel länger sein werden… So wie ihr das von mir inzwischen wohl schon gewohnt seid, sorry >‘D   Die Fanfic beschäftigt sich sehr mit den Themen Videospiele und Let’s Player, aber ich denke, dass man sie auch problemlos versteht ohne Wissen in diesen Gebieten zu haben. Vielleicht kann ich den ein oder anderen sogar dazu bringen, selbst LPs anzufertigen oder mit dem Zocken anzufangen, das fänd ich echt klasse! *w*   Ich würd mich übrigens auch tierisch freuen, wenn ich ein paar meiner Schwarzleser herauslocken könnte :] Ich weiß nämlich, dass sich vielleicht nur 20-30% aller Leute, die meine Fanfics favorisiert haben, melden und dass find ich immer echt schade, weil ich euch alle gern besser kennenlernen würde und dann immer denke, dass ihr mich eigentlich blöd findet oder so ;A;   Vielleicht haben einige von euch ja auch Animal Crossing: New Leaf für den 3DS, dann könnten wir gegenseitig unsere Städte besuchen oder wir liefern uns einen *hust* atemberaubenden Kampf bei Pokemon X/Y (den ich eh verlieren werde, weil ich sau schlecht in Kämpfen bin XD) oder oder oder *-*   Ich lern immer gern neue Leute kennen, die genauso gern zocken wie ich und sich auch über das Thema Let’s Plays interessieren und ja… :3 Wenn das genau euer Ding ist, dann wisst ihr ja jetzt, wer euer Ansprechpartner ist… *wackelt mit den Augenbrauen* 8)   Ah, bevor ich es vergesse: Vielen Dank an die beste Beta der Welt, Minerva, die das Summary für mich geschrieben hat und Danke an meine Lieblingsnuss Nussi, die Sasuke auf den Bildern ein Lippenpiercing gemalt hat! (Yes, Ladies, Sasuke hat ein Lippenpiercing, ihr dürft nun in Ohnmacht fallen 8D)   Ähm, ja. Ich seh schon, eins hat sich trotz der langen Pause nicht geändert: Ich laber nach Kapiteln immer noch viel zu viel! *hust*   Im nächsten Kapitel werd ich vor dem Anfang des Kapitels auch wieder die Bildergallery machen, weil sie bei Humor Me so gut ankommen ist! :3 Und weil Mr. Face und Vagina-Man so wunderschön sind, will ich sie euch natürlich auch nicht vorenthalten:   Siehe Autoren-Nachwort!   So, das war’s jetzt aber für den Anfang. Betet bitte für mich, damit heute ENDLICH mein Pokemon Y Spiel ankommt! ;-;   Im nächsten Kapitel von Let’s Play: Naruto wird zu Japans größer Videospielmesse eingeladen – der Tokyo Game Show! Nicht nur als gewöhnlicher Besucher, oh nein, ihm und dem Thema Let’s Play wird sogar ein eigenes Panel gewidmet! Ein Panel, das er mit drei anderen Leuten leiten wird. Einer dieser Personen sticht ihm dabei besonders ins Auge, nämlich ein gewisser Schlangendoktor…   (Ach du Scheiße, jetzt werden auch meine Vorschauen immer länger, help OTL)   Bis dann! Kapitel 1: Be prepared ---------------------- „Oh fuck, ich kann nicht mehr!“   „Ach, stell dich nicht so an, Blondie!“    „Nein, ehrlich, Mann. Ich… Ugh, ich kann nicht mehr.“   Mit einem überdramatischen Stöhnen schmiss sich Naruto mit dem Rücken auf die braune, vollgekritzelte Sitzbank im Jingu Higashi Park und legte den Handrücken auf seine Stirn. Er schloss die Augen, während sich sein Brustkorb vor Anstrengung schnell hob und senkte und spreizte die Beine, seine Schuhe auf der Parkbank abgedrückt.   „Du bist so ein Waschlappen.“ Zungenschnalzend wischte sich Kiba Inuzuka, seines Zeichens Narutos bester Freund und Drill Instructor, mit dem Schweißband um seinem Handgelenk über die Stirn. „Ganz ehrlich, Alter, du bist im Leichtathletik-Club der Schule gewesen, du kannst mir nicht erzählen, dass du nach einer Stunde Joggen völlig ausgepowert bist.“   „Doch…“ Blinzelnd schlug Naruto eins seiner Augen auf und linste zu Kiba herüber. „Ich hab in den letzten Wochen alles verlernt, Mann, alles.“   „Waschlappen“, wiederholte Kiba mit einem Brummen und trat näher, um seinen Fuß unsanft auf Narutos flachen Bauch zu platzieren. „Ich schäm mich richtig für dich, weißt du das?“   „K-Kiba!“ Stöhnend legte Naruto die Finger um Kibas Fußgelenk und bohrte die Nägel in seine Haut. „Lass das, Köter, ich kotz gleich! Echt jetzt!“   Kopfschüttelnd nahm Kiba seinen Fuß wieder weg und verschränkte die Arme vor der Brust. „Erbärmlich. Ich bin älter als du und stell mich nicht so an.“   „Du machst im Gegensatz zu mir ja auch regelmäßig Sport“, brummte Naruto und richtete sich mit Schwierigkeiten senkrecht auf. Seufzend fuhr er sich durchs schweißnasse Haar und zog sein weißes Stirnband aus. „Ich bin in den letzten Monaten ja ein wenig… Faul gewesen.“   Faul war sogar fast noch eine Untertreibung… Er war stinkfaul gewesen und das Schlimmste… Das Schlimmste war, dass er nicht mal ein schlechtes Gewissen hatte, weil er sich ein Eis nach dem anderen gegönnt und mehrere Liter Cola pro Tag hinter die Binde gekippt hatte.   … Oops?   Aber es war nun einmal Sommer, verdammt! Es war heiß, die Sonne schien und wer wollte schon groß Sport machen, wenn er eh schon schwitzte?! Naruto auf jeden Fall nicht und deswegen war seine sportliche Betätigung in den warmen Sommermonaten auch verschwindend gering gewesen.   An sich liebte er Sport ja, besonders Joggen machte ihm viel Freude, weil er in der Nähe vom Hafen wohnte und so eine wunderschöne Kulisse zum Laufen hatte. Naruto war auch nicht dick, im Gegenteil!   Er hatte durchaus einen Waschbrettbauch, nur hatte sich dieser Dank des Junkfoods in den letzten Wochen ein wenig… Versteckt. Ja, so könnte man es ausdrücken… Dieses schüchterne Ding… Ähäm.   Und damit die Muskeln nun wieder aus ihrem Versteck hervor kamen, hatte er heute beschlossen, nun wieder regelmäßig joggen zu gehen und Kiba hatte sich freundlicherweise dazu bereit erklärt, ihm dabei liebevoll in den Arsch zu treten, weil er von alleine nichts auf die Reihe bekam.   Zumindest anfangs. Wenn er erst wieder im Trott war, brauchte er niemanden mehr, der ihn zum Sport überreden musste, und machte es freiwillig jeden Tag. Aber im Moment war er noch nicht so weit, da hing sein Herz noch viel zu sehr am Süßkram…   Apropos Süßkram… Vielleicht hätte er sich eine andere Stelle zum Pause machen suchen sollen, diese hier schien nicht ganz so geeignet… Sein Blick huschte nämlich immer wieder zum kleinen Eisstand, der einige Meter entfernt von ihnen stand und Naruto konnte sie hören…   Die verzweifelten, lieblichen Stimmen der Eiscreme und wie sie danach flehten, ein Bad in seiner Magensäure nehmen zu können… Und dann war da noch dieser Pappaufsteller von der freundlich lächelnden Eiskugel im Rosaton… Mmh… Erdbeereis…   „Hör auf das arme Eis mit deinem Blick zu vergewaltigen und wisch dir den Sabber aus dem Gesicht, Blondie, du bist doch kein Hund!“ Kibas Stimme und vor allem seine Faust holten ihn zurück in die grausame Gegenwart, in der er nicht Händchen haltend mit einer Kugel Erdbeereis durch die Weltgeschichte hüpfte.   „Ich bin kein Hund“, grummelte Naruto und rieb sich den Hinterkopf, um den Schmerz von Kibas Kopfnuss zu lindern. „Du bist der Köter von uns.“   „Jaja, Mann.“ Seufzend massierte sich Kiba die Schläfe und nahm die Wasserflasche von seinem Gürtel, um sie Naruto zuzuwerfen. „Trink einen Schluck und dann ab Nachhause. Es sind doch nur noch zwei läppische Kilometer, die wirst du wohl hinkriegen.“   „Bah.“ Naruto streckte ihm die Zunge raus und öffnete die Flasche. Er nahm einen großen, gierigen Schluck und verzog gleich darauf das Gesicht. „Eww!“, beschwerte er sich und drehte die Flasche, um das Etikette lesen zu können. „Ist das mit Kohlensäure?“   „Stilles Wasser ist für Pussys“, sagte Kiba voller Überzeugung und hielt sich einen seiner Nasenflügel zu, um einen Klumpen Schleim auf den Boden zu rotzen. Sehr sexy.   „Ich hab nichts gegen Kohlensäure“, meinte Naruto und nahm noch einen Schluck, diesmal viel kleiner und nicht ganz so herzhaft, „aber es ist echt ekelhaft, wenn die zum größten Teil weg ist, dann schmeckt das so muffig und alt, keine Ahnung.“   „Excuuuuse me, Princess.“ Kiba verdrehte die Augen und nahm die Flasche aus seiner Hand, um selbst etwas zu trinken. „Wenn’s dir nicht schmeckt, dann nimm das nächste Mal dein eigenes Getränk mit, wenn sich deine zarten Geschmacksknospen nur mit edler, güldenen Elfenpisse zufrieden geben.“   „Du bist so widerlich, Mann!“ Lachend trat Naruto nach seinem Freund und schnappte sich sein Stirnband, um es wieder anzuziehen. „Ich kann echt nicht verstehen, wie sich eine so süße Maus wie Hinata in dich verknallen konnte.“   „Aus demselben Grund, warum du damals in mich verschossen warst.“ Mit einem wölfischen Grinsen reckte Kiba arrogant die Nase in die Höhe und schnipste ihm gegen die Stirn.   Naruto wurde sofort verlegen bei seinen Worten und zog einen Schmollmund. „Komm doch nicht mit so alten Kamellen an, Mann“, brummte er und richtete sein Stirnband. „Ich wusste doch, dass es ein Fehler war, dir davon zu erzählen! Das ist fast zehn Jahre her und du ziehst mich deswegen immer noch auf!“   Kiba grinste nur weiter vor sich hin und hängte seine Flasche wieder an seinen Gürtel. „So macht man das unter besten Bro’s eben“, sagte er mit funkelnden Augen und legte seine Hand auf Narutos Kopf.   Naruto erwiderte das Grinsen und sah mit einem leisen „Heh“ auf seine giftgrünen Sportschuhe. Beste Bro’s seit Kindheitstagen, das waren sie wirklich. Naruto hatte damals wahnsinnige Angst gehabt, dass Kiba ihre Freundschaft nach seinem Geständnis kündigen würde, aber das ist nicht der Fall gewesen.   Im Nachhinein fühlte er sich sogar ein wenig schlecht, weil er sich ein Horrorszenario nach dem anderen ausgemalt hatte, obwohl er Kiba kannte und wusste, dass er nicht so oberflächlich war…   Im Endeffekt hatte er es auch nie bereut, Kiba seine Liebe gebeichtet zu haben. Klar, es war schmerzvoll gewesen, weil sein Kumpel nicht dasselbe für ihn empfunden hatte, aber es hatte ihm geholfen, über seine Gefühle hinwegzukommen, und es hatte sie sogar noch näher zusammen geschweißt.   „Okay.“ Mit neu gefasster Motivation sprang Naruto auf und rollte mit den Schultern, bis ein Knacksen zu hören war. „Genug Pause gemacht, lass uns weitermachen.“   „Genau das wollte ich hören, Blondie!“ Kiba tätschelte seinen Kopf und zeigte mit dem Finger auf den großen Wolkenkratzer, der über den anderen Gebäuden ragte. „Verlier niemals dein Ziel aus den Augen!“   Der Lions Mid Capital Tower, von den Einwohnern auch liebevoll Löwe genannt, das war ihr Ziel. Der Löwe war mit seinen stolzen 162 Metern und den 47 Stockwerken nicht nur das sechstgrößte Gebäude in ganz Nagoya, sondern vor allem ihr Zuhause!   Seit vier Jahren wohnten sie nun im Wolkenkratzer und auch in Nagoya. Nach der Schule hatten sie keine Zeit verloren, um ihrer Heimat Kyōto den Rücken zu kehren und stattdessen in die wunderschöne Hafenstadt der Präfektur Aichi zu ziehen und einen Neustart zu wagen.   Anfangs war es sehr schwer gewesen und besonders Naruto hatte öfter die Sehnsucht nach seiner Familie geplagt, aber inzwischen hatte er sich in Nagoya und dessen Stadtteil Atsuta eingelebt und bezeichnete die Entscheidung, hier hinzuziehen, sogar als die beste seines Lebens.   Zu recht! Seitdem er hier lebte ging es schließlich nur noch bergauf mit ihm und er war so glücklich und zufrieden in seinem Leben, wie noch nie zuvor.   Naruto warf einen letzten sehnsüchtigen Blick zum Eisverkäufer, dann nickte er dem ungeduldigen Kiba zu und sie machten sich gemeinsam auf den Weg zum Lions Mid Capital Tower. Als sie kurze Zeit später am AEON, Atsutas größtem Shoppingcenter, vorbei kamen überlegte er, ob er dem sich dort befindenden JUSCO-Supermarkt nicht einen Besuch abstatten sollte, weil seine Lebensmittel knapp wurden, entschied sich dann aber doch dagegen.   Er war total verschwitzt und stank wahrscheinlich wie ein Stier, so musste er nun wirklich niemandem über den Weg laufen. Also joggten sie in gemütlicher Geschwindigkeit weiter, bis sie schließlich beim Löwen ankamen.   „Kühl!“, hechelte Naruto begeistert, als sie den Wolkenkratzer und die gut klimatisierte Eingangshalle betraten.   Auch Kiba schnaufte hörbar nach Luft, als sie zu den Aufzügen schlenderten und einen per Knopfdruck zu ihnen ins Erdgeschoss bestellten. „Und? Ist doch gar nicht so schlimm gewesen, oder?“   „Nee, eigentlich nicht“, musste Naruto zugeben. Er hob sein schwarzes Tanktop an, um sich damit übers Gesicht zu wischen. „Hat sogar eigentlich Spaß gemacht.“ Er grinste Kiba an und betrat mit ihm gemeinsam den Lift.   „Na, siehst du.“ Kiba rollte mit den Augen und gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf, bevor er auf den Knopf mit der 12 drückte.   Naruto streckte ihm die Zunge heraus und drückte auf die 34. Sie wohnten zwar im selben Hochhaus, aber dafür in unterschiedlichen Stockwerken.   Aber das war schon okay, trotz der 22 Stockwerke, die sie trennten, brauchten sie Dank des flotten Lifts nur wenige Minuten, bis sie bei der Wohnung des jeweils anderen angekommen waren.   „Also.“ Kiba drehte sich zu ihm um, als sich die Aufzugstüren öffneten und hielt ihm die geballte Faust vors Gesicht. „Man sieht sich, Kumpel.“   „Bis dann, Köter.“ Naruto stieß seine Faust für eine Brofist gegen Kibas und beobachtete, wie sein Freund den Aufzug verließ und stattdessen eine ältere Dame zu ihm einstieg.   Er nickte ihr als Begrüßung zu und stieg knapp eine halbe Minuten später aus, als sich die Türen das nächste Mal öffneten. Etage 34… Endlich! Naruto konnte es kaum noch abwarten, sich aus seinen nassen Klamotten zu schälen und eine erfrischende Dusche zu nehmen. Die hatte er sich aber auch redlich verdient!   Summend holte er seinen Schlüsselbund aus der Hosentasche und schloss das Appartement mit der Nummer 272 auf. Ein Lächeln schlich sich auf seine Züge, als er einen Schritt hinein tat. „Home, sweet Home“, seufzte er begeistert und schlüpfte aus seinen Turnschuhen.   Seine Wohnung war nicht allzu groß und dazu recht einfach gehalten. Sie bestand aus einem Wohn- und Essbereich mit begehbarer Küche, einem Schlafzimmer, einem Bad, einer Abstellkammer und einem kleinen, aber feinen Balkon. Das war’s auch schon.   Nicht besonders Luxuriös, aber das musste es auch nicht sein! Mit dem Geld, was er durch seine Let’s Plays verdiente, könnte er sich durchaus eine größere Wohnung zulegen, aber das wollte Naruto gar nicht.   Dafür gefiel ihm seine kleine, schnuckelige Wohnung viel zu gut! Außerdem wohnte er im selben Gebäude wie Kiba und dazu kam, dass er alles Wichtige direkt in seiner Nähe hatte! Ein Park zum Joggen und entspannen, ein riesiges Shoppingcenter, Bus und Bahn…   Perfekt. Was brauchte man mehr zum Glücklich sein?   Naruto tapste in sein Zimmer und richtete den Blick sofort auf das orange Haarknäuel, das zusammengerollt auf seinem Kissen lag. Ein sanftes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er geräuschlos zum Bett schritt und in die Hocke ging.   „Hey, Kyuubi“, wisperte er und strich mit den Fingerspitzen über das orange Ohr, das trotz der federleichten Berührung sofort anfing zu zucken.   Kyuubi. Das war der Name der Katze, die er seit drei Jahren besaß und die sein ein und alles war. Er hatte sie zufällig in einem Käfig gesehen, als er Kiba im Tierheim, in dem er arbeitete, besucht hatte und es war Liebe auf den ersten Blick gewesen.   Kyuubi war nicht gerade ein einfacher Fall gewesen. Sie hatte panische Angst vor Menschen gehabt, war unglaublich dünn gewesen und hatte außerdem nur ein Auge, aber trotzdem wusste Naruto, dass er sie und keine andere haben wollte.   Also hatte er sie zu sich geholt. Es war schwere und anstrengende Arbeit gewesen, aber er hatte niemals aufgegeben und es tatsächlich geschafft, sie aufzupäppeln und ihr größtenteils sogar die Angst vor Menschen zu nehmen.   Die Kyuubi, die nun auf seinem Kissen lag und leise vor sich hin schnarchte, war eine komplett neue Katze und mit der aus dem Käfig nicht mehr zu vergleichen. Sie war neugierig, verfressen, stur und süchtig nach Kuscheleinheiten.   Naruto konnte gar nicht aufzählen, wie häufig am Tag sie ihm schnurrend in den Schoß sprang und gekrault werden wollte. Sie hatte ihm mit ihrem Kuschelbedürfnis sogar schon den einen oder anderen Herzkasper beschert, indem sie mitten beim Zocken und Aufnehmen eines Horrorgames auf ihn gesprungen war.   „Du kleiner Rabauke“, murmelte Naruto liebevoll und drückte ihr einen Kuss aufs Köpfchen, bevor er sich erhob.   Er öffnete den Schrank, um ein schwarzes Star Wars-Shirt und knielange, karierte Shorts herauszuholen. Er zog sich die stinkenden Klamotten aus und warf sie mit gerümpfter Nase in den Wäschekorb, dann schnappte er sich die frischen Sachen und schlenderte nackt in sein Bad.   Das lauwarme Wasser tat seiner Haut gut und so verbrachte er dreißig himmlisch entspannende Minuten unter der Dusche, bis er schließlich wieder hinausstieg und sich ein oranges, fluffiges Handtuch schnappte, um sich trocken zu rubbeln.   Sein Blick fiel dabei in den Spiegel. Das Glas war beschlagen, also rieb er mehrmals mit der Hand drüber, um sich selbst besser betrachten zu können. Plattes, blondes Haar, ein ovales Gesicht mit markantem Unterkiefer voller Sommersprossen und mit sechs blassen Narben – auf jeder Wange drei – begrüßten ihn.   Naruto lehnte sich näher heran und betrachtete seinen Kiefer und die sich dort befindenden blonden Bartstoppeln. Hmm, sah so aus, als wäre bald mal wieder eine Rasur fällig. An sich hatte er überhaupt nichts gegen Stoppeln und auch nichts gegen Bärte, aber es stand ihm nun mal leider nicht besonders, weswegen er darauf achtete, sich alle paar Tage zu rasieren.   Aber nicht heute. Heute war er viel zu faul dafür, das würde er morgen früh machen. Oder naja, viel eher morgen Mittag, weil er nie vor zwölf Uhr aus dem Bett kroch.   Mit den Fingerspitzen strich er seine Kieferpartie entlang und verzog das Gesicht, als er einen kleinen Pickel unter seinem Ohr spürte. Verdammt, er dachte, er wäre aus seiner Teenager-Zeit heraus! Grummelnd kratzte er mit dem Nagel darüber und ließ die Hand dann seufzend fallen.   Wie auch immer. Er machte sich wieder ans Abtrocknen, sprühte etwas Axe-Deo unter seine Achseln und schlüpfte in seine frischen Klamotten. Das Handtuch warf er achtlos in die Ecke und verließ das Bad, um in die Küche zu schlurfen.   Er wusste, dass es eine Sünde war, aber trotz allem öffnete er den Kühlschrank und holte eine bereits geöffnete Colaflasche heraus, um den Rest der erfrischenden Flüssigkeit mit zwei Schlücken zu leeren.   „Aah, das tut gut.“ Naruto leckte sich einen Tropfen vom Mundwinkel und schmatzte laut mit den Lippen. Die nun leere Flasche stellte er in die Ecke zu den anderen Pfandflaschen, bevor er sich seufzend auf sein rotes Stoffsofa schmiss.   Sein Blick wanderte zur Uhr, die über dem Flatscreen-Fernseher an der Wand hing – 17:02 Uhr. Mh, das war noch relativ früh. Zu früh, um dieses Indie-Horrorgame namens „Mad Father“ zu testen. Er würde sich zwar auch im Tageslicht gruseln, aber abends war die Stimmung einfach… Intensiver, weswegen er lieber darauf wartete, dass die Sonne unterging.   Aber was sollte er stattdessen machen…? Vielleicht ein neues Video für seinen Vlog, aber irgendwie fehlte ihm die Motivation dafür und außerdem wollte er nicht wie ein begossener Pudel vor die Kamera.   Er konnte mit Kyuubi kuscheln und spielen, aber er wollte sie nicht wecken, weil sie immer noch eine Dame war und er wusste, wie grantig sie wurde, wenn er sie aus ihrem Schönheitsschlaf aufschrecken ließ.   Seufzend rollte er sich auf den Rücken und legte seinen Kopf auf die Armstütze ab. Er blickte an die Decke und zählte aus Langeweile die vereinzelten Flecken, die er dort ausmachen konnte. Eins, zwei, drei… Mh, vier und fünf… Und ein Spinnennetz in der hinteren linken Ecke.   … Wow. Das war ja äußerst spannend gewesen und hatte außerdem sehr viel Zeit gekillt – ganze 22 Sekunden. Krasse Scheiße.   Mit gesenkten Lidern schob er die Hand unter sein Shirt und kratzte mit dem Daumennagel über seinen Hüftknochen. Verdammt, er hatte keine Ahnung, was er machen sollte… Er konnte sich nicht einmal aus Langeweile einen runterholen, weil er das bereits in der Dusche gemacht hatte…! Und eine Sehnenscheidentzündung wollte er nun echt nicht haben, weil er seine rechte Hand noch zum Zocken brauchte! Ugh.   Mit einem Stöhnen drehte er sich zur Seite und schnappte sich sein Handy, das auf dem Couchtisch lag. Er entriegelte es und zog einen Schmollmund, als er sah, dass er keine neuen Nachrichten bekommen hatte.   Über eine Millionen Abonnenten und trotzdem gab es niemanden, der ihm SMS schickte!   Wie langweilig. Naja, dann surfte er halt ein wenig im Internet herum. Er rief Twitter auf und scrollte durch seine Timeline. Das unterhielt ihn für einige Minuten, bis er schließlich nichts Interessantes mehr fand und beschloss, ein sehr aussagekräftiges „Adsjkladllk“ zu tweeten.   Über solch eine Weisheit sollten seine Follower mal nachdenken und sich den Kopf zerbrechen. Dann hatten die wenigstens was zu tun und starben nicht an Langeweile.   Grummelnd öffnete er sein E-Mail-Postfach und überflog seine Mails. Spam, Spam, Spam. Die obligatorische „Willst du deinen Schwanz verlängern?“-Mail (pfft, als ob er das nötig hätte!). Spam, Youtube, Spam, Newsletter, Spam, Tokyo Game Show, Spam, Spa- Moment.   Naruto blinzelte verdutzt und scrollte zurück. Hatte er das richtig gelesen? Tokyo Game Show…? Tatsächlich, hier stand es.   Absender: Offizielles Tokyo Game Show Team Betreff: Einladung   Einladung…? Naruto zog beide Augenbrauen in die Höhe und öffnete neugierig die Mail, um den Inhalt zu lesen.   Sehr geehrter Herr Naruto Uzumaki alias FoxDevilWild. Blablabla, Let’s Plays sind in den letzten Jahren unverzichtbar geworden und die Fangemeinde wächst stetig an. Blabla, nicht mehr wegzudenken, sehr beliebt und deswegen…   „Deswegen haben wir beschlossen bei der TGS ein Panel aufzustellen, bei dem es einzig und alleine ums Let’s Playen geht“, fing Naruto an, laut vorzulesen, das Interesse geweckt, „und genau hier kommen Sie ins Spiel, FoxDevilWild. Sie sind einer der erfolgreichsten und beliebtesten Let’s Player Japans und deswegen möchten wir Sie hiermit herzlich einladen.“   Einladen… Zu einem Panel? Naruto war letztes Jahr schon zur Tokyo Game Show eingeladen worden und war natürlich auch da gewesen, allerdings nur als stinknormaler Besucher. Das war schon geil gewesen und jetzt wurde er auch noch dazu eingeladen, bei einem Let’s Play Panel mitzuwirken?!   Sein Herzschlag beschleunigte sich mit einem Mal und seine Hände wurden schwitzig, als er einen gewaltigen Kloß herunterschluckte und langsam weiterlas.   Scheinbar ging es bei diesem Let’s Play Panel darum, den Leuten das Phänomen LP näherzubringen und Anfängern und Interessenten Tipps zu geben, wie man in dieser Szene am besten Fuß fassen konnte.   Aber es sollte nicht nur erzählt und Fragen beantwortet, sondern natürlich auch gespielt werden.   Neben ihm waren noch drei andere Let’s Player eingeladen und es war geplant, zwei Zweiergruppen aus ihnen zu bilden, die die Menschen im Internet per Voting auf der Homepage der TGS bestimmen konnten. Diese Zweiergruppen würden dann live auf der Messe zocken. Miteinander und gegeneinander.   „Das ist noch nicht alles“, las Naruto weiter vor, der das breite Grinsen auf seinen Lippen inzwischen nicht mehr zurückhalten konnte. „Für die Fahrtkosten werden selbstverständlich wir aufkommen und auch für einen Schlafplatz ist gesorgt: Sie werden das Wochenende über im Luxushotel ‚Manhattan‘ verbringen… Luxushotel, fuck!“   Naruto konnte seinen Augen nicht trauen. Er konnte nicht glauben, dass man ihm tatsächlich so ein verflixt geiles Angebot machte! Um sicherzugehen, dass das alles nicht nur ein viel zu schöner Traum war, zwickte er sich mehrmals in den Arm und las sich die Mail danach nochmals durch.   Es stand immer noch dasselbe da. Er wurde tatsächlich zu einem LP Panel auf der Tokyo Game Show eingeladen.   Oh… Mein… Gott.   Naruto drückte sich ein Kissen ins Gesicht und schrie. Schrie so lange, bis ihm der Atem wegblieb. Scheiße… Scheiße! Er konnte sein Glück kaum fassen! Lachend trat er wild mit den Beinen um sich und klammerte sich am Kissen fest, bis er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte.   Er nahm sein Handy erneut in die Hand, das er in der Zwischenzeit auf seinen Bauch abgelegt hatte, und antwortete auf die Mail, um sich tausendmal zu bedanken und mitzuteilen, dass er liebend gern beim LP Panel mitmachen würde.   „Oh Gott, ich brauch ein Bier.“ Glucksend krallte Naruto die Finger in sein nasses Haar und sah mit einem dümmlichen Grinsen an die Decke. „Oder direkt… Fünf.“   Er schickte Kiba eine SMS, um ihm zu sagen, dass er sofort seinen Arsch hierhin schwingen sollte, und sprang auf, um zur Küche zu gehen und sich eine Bierflasche aus dem Kühlschrank zu holen. Nachdem er einen großen Schluck Asahi Bier getrunken hatte, hopste er auf die Küchentheke und schaukelte überglücklich hin und her.   Mehrere Minuten lang saß er biertrinkend auf der Theke und sang einen bescheuerten Song nach dem anderen, bis es schließlich an seine Tür klopfte. Mit einem Grinsen rutschte er die Theke herunter und eilte zur Haustür, um sie aufzureißen und Kiba mit einem gequietschten „Köter!“ in die Arme zu springen.   „Alter!“ Kiba hatte mit dieser plötzlichen Attacke überhaupt nicht gerechnet und stolperte deswegen ein paar Schritte zurück. Er konnte sich mit der Hand gerade noch an der Wand abstützen und so verhindern, dass sie sich auf die Fresse legten.   „Bist du irre?!“, fuhr er Naruto brummend an und gab ihm einen schmerzvollen Klaps auf den Arsch, der durch den gesamten Flur hallte. „Du kannst mich doch nicht einfach so anspringen, ey, du bist schwer! Besonders nach dem ganzen Eis, das du immer frisst!“   „Halt die Klappe, Mann.“ Lachend ließ Naruto von ihm ab und rieb sich den Hintern. Nicht einmal der brennende Schmerz in seinem Hinterteil konnte ihn dazu bringen, das Grinsen zu verlieren. „Es gibt einen Grund zu feiern!“   „Was gibt’s?“, fragte Kiba nach und folgte ihm in die Wohnung. Er zog seine Sneakers aus und nahm die Flasche Bier, die Naruto ihm brachte, dankbar an. „Hast du die nächste Marke geknackt und nun 2 Millionen Abonnenten oder so?“   „Noch besser!“ Mit funkelnden Augen griff Naruto nach seinem Handy und begann damit, die Mail der Tokyo Game Show laut vorzulesen.   Kiba lauschte ihm aufmerksam. Bei jedem vorgelesenem Satz wurden seine Augen immer größer, bis sie drohten, aus ihren Höhlen zu kullern. „Alter!“, rief er begeistert aus, als Naruto fertig war und zog ihn in eine Umarmung. „Wie geil ist das denn?!“   „Das ist echt der Oberhammer, was?“ Lachend erwiderte er die Umarmung und klopfte seinem Kumpel mehrmals auf den Rücken. „Das wird so geil werden, Mann, ich sag’s dir!“   „Auf jeden!“ Kiba grinste ihn an und hielt ihm die Bierflasche vor die Nase. „Das ruft nach einem Toast!“   Mit einem „Kanpai!“ stießen sie an und nahmen einen Schluck aus der Flasche. „Du nimmst mich doch mit“, meinte Kiba plötzlich und rieb mit dem Oberarm über seine Mundpartie. „Oder, Blondie?“   „Mitnehmen…?“ Naruto blinzelte langsam und biss sich auf die Unterlippe. „Ähm, wenn du dir ein Ticket zur Game Show und ein Hotelzimmer leisten kannst, dann gern, ansonsten…“   „Oh Mann, gilt das alles wirklich nur für eine Person?!“ Kiba setzte seinen besten Dackelblick auf. „Das wär doch scheiße, Mann!“   „Naja, also in der Mail stand nichts wegen einer zweiten Person, aber ich kann ja mal nachfragen…“ Naruto rieb sich den Nacken.   Seufzend nippte Kiba am Bier und winkte mit der Hand ab. „Schon okay“, brummte er. „Sonst kommst du nur als gierig rüber und die ziehen nachher noch das Angebot zurück oder so.“   „Sorry, Kiba. Echt.“ Naruto warf ihm ein entschuldigendes Grinsen zu und setzte sich mit ihm zusammen aufs Sofa.   Kiba grummelte nur etwas Unverständliches und ertrank seinen Frust mit Alkohol. Naruto beobachtete ihn dabei, bis er plötzlich ein leises Miauen vernahm und sich tapsende Schritte in ihre Richtung bewegten – Kyuubi.   „Aw, hey, Mausi! Hast du gut geschlafen?“ Lächelnd stellte Naruto sein Bier auf dem Tisch ab und beugte sich nach unten, um seine Katze hochzuheben und in seinem Schoß abzusetzen.   Kyuubi schnurrte sofort und machte es sich auf ihm bequem, ihr Schwanz wild hin- und herzuckend.   „Du siehst noch ganz verschlafen aus“, meinte er mit einem sanften Lachen und kraulte sie hinterm Ohr, worauf ihr Schnurren noch lauter wurde.   „Klingt wie eine Motorsäge, ey“, meinte Kiba amüsiert und streichelte Kyuubi über den Rücken.   „Tja, so klingt halt eben wahre Liebe.“ Grinsend lehnte sich Naruto zurück ins Polster und neigte den Kopf in Kibas Richtung. „Ich bin echt gespannt, wer die anderen Let’s Player sein werden.“   Kiba, der gerade an seinem Getränk nippte, gab ein enthusiastisches „Mhhm!“ von sich. „Ich auch“, sagte er und verengte grübelnd die Augen. „Ich hab keinen Plan, wer das sein könnte… Ich mein, so viele bekannte LPer gibt’s in Japan nicht, oder? Spontan fallen mir nur du, dieser Doktor und Sw0rdMast0r ein.“   Naruto summte nachdenklich und blickte auf seinen Schoß. „Stimmt, mehr würd mir jetzt auch nicht wirklich einfallen… Vielleicht noch Yahiko.“   „Stimmt, diesen Akatsuki Kerl gibt’s ja auch noch.“ Kiba grunzte zustimmend und schwenkte die Flasche hin und her. „Meinst du, du kriegst noch gesagt, wer die anderen sind?“   Naruto zuckte mit den Schultern. „Denk mal schon“, meinte er und tippte Kyuubi auf die Nase, als sie an seinen Fingern schnupperte. „Spätestens, wenn das Voting auf der Homepage anfängt.“   Kiba nickte. „Wann fängt denn das an?“, fragte er ihn und legte den Kopf schief. „Hast du eine Ahnung?“   „Nicht wirklich, aber in der Mail stand, dass wir uns bis Ende des Monats melden sollen, also vermute ich mal, dass die Umfrage dann im August irgendwann startet.“   „Huh. Gibt es irgendjemanden, mit dem du besonders gerne zusammen zocken willst?“   „Nö, ich lass mich da überraschen.“ Naruto zuckte erneut mit den Schultern und beugte sich nach vorne, um seine Bierflasche zu schnappen. „Die Leute da draußen werden wohl schon die besten Paarungen zusammen voten, heh.“   „Hoffen wir mal“, sagte Kiba und machte es sich auf dem Sofa bequem. „Hoffen wir mal.“   ~ xXx ~   Mh, hier noch ein Schnitt… Und da auch noch das Ending einfügen… Et voilà! Fertig war der nächste Part seiner Amnesia Custom Stories-LP-Reihe!   Naruto war wirklich sau froh, dass die Community seines Lieblingshorrorgames, Amnesia: The Dark Descent, nach all den Jahren immer noch aktiv war und fleißig weitere benutzerdefinierte Stories herstellte, die er dann spielen konnte.   Er hatte Frictional Games, den Machern von Amnesia, auch sehr viel zu verdanken, weil sein Youtube Channel wegen ihren Spielen erst richtig beliebt geworden war. Ein großer Traum von ihm war es ja, die Jungs irgendwann mal zu treffen und ihnen persönlich zu danken.   Vielleicht sogar in Schweden, Frictional Games stammte nämlich aus diesem schönen skandinavischen Land und er selbst war auch Schwede… Zwar nur zu einem Viertel, weil sein Vater Minato Halbschwede war, aber trotzdem fühlte er sich dem Land sehr verbunden und konnte sogar einige Fetzen Schwedisch sprechen.   „So, jetzt nur noch speichern“, murmelte Naruto und speicherte die Videodatei unter dem wunderschönen Titel ‚Amnesia: The Grey Eagle | Part 3 | Neue Monster!‘. So weit, so gut. Ganz fertig war er nicht, er musste immer noch ein Thumbnail für das Video herstellen, aber das machte er später, jetzt hatte er erst einmal eine Pause verdient.   Mit einem Stöhnen streckte er sich und verzog gleich darauf das Gesicht, als sein Stuhl ein gefährliches Knacksen von sich gab und leicht nach hinten kippte. Verdammt, er musste sich unbedingt einen neuen Drehstuhl besorgen, das Ding war Schrott und würde früher oder später zusammenbrechen, es war nur noch eine Frage der Zeit…   Aber er mochte den Stuhl! Er war in Orange, seiner Lieblingsfarbe, und außerdem sau bequem und weich! Da konnte er ihn doch nicht einfach wegschmeißen, ganz abgesehen davon, dass es ihm generell schwer fiel, sich von Dingen zu trennen…   Er hatte immer noch die Schulhefte aus seiner Grundschule in einer Box rumfliegen, genau so wie sein uralter und kaputter Gameboy… Aber es waren Erinnerungen, verdammt, die konnte man doch nicht einfach so in den Müll werfen, das war herzlos…!   „Ich werd noch zum Messi, ey“, grummelte er leise und gab ein Seufzen von sich. Er blickte in seinen Schoß und schnipste der schnurrenden Kyuubi liebevoll gegen das Ohr. „Lass mich aufstehen, Mausi, ich muss pinkeln.“   Kyuubi maunzte leise, schlug mit ihrem buschigen Schwanz mehrmals gegen sein Bein und drehte sich, um ihm nun ihr Hinterteil zu präsentieren. Sexy.   Naruto schnaubte. „Ich weiß, dass du einen tollen Arsch hast“, meinte er amüsiert und schnappte sich ihren Schwanz, um sanft daran zu ziehen, „aber ich muss trotzdem pissen.“ Er schubste sie behutsam in die Richtung seiner Knie, doch sie ließ sich davon nicht beirren.   „Stures Ding.“ Naruto schnipste ihr gegen den Schwanz und nahm die lauthals protestierende Katze hoch, um aufzustehen und sie auf sein Kissen zu legen. „Jaja, ich weiß, dass du beleidigt bist“, sagte er und lachte, als sie ihm erneut den Rücken zukehrte. „Damit kann ich leben.“   Er rieb sich über die Hände, um die lästigen orangen Haare loszuwerden und ging ins Bad, um seine Blase zu leeren. Danach wusch er sich und warf einen Blick in den Spiegel, um sein Äußeres zu überprüfen.   Er hatte zwar überhaupt keine Probleme damit, sich dreckig zu machen und lief auch öfter im so genannten „Schlabberlook“ herum, weswegen man vermuten konnte, dass ihm sein Äußeres ziemlich egal war, aber das stimmte nicht.   Naruto war ein sehr eitler Mensch und musste in jeden Spiegel sehen, den er fand. Er musste wirklich, es war wie ein Drang!   „Sexy wie eh und je, Uzumaki“, murmelte er sich selbst mit wackelnden Augenbrauen zu und streichelte über seine frisch rasierte Kieferpartie. Mmh, schön weich.   Da er vorhin Spinatpizza gegessen hatte überprüfte er vorsichtshalber auch noch seine Zähne und grinste breit, um sie zu entblößen. Er hatte schließlich eine verdammte Lücke zwischen seinen Schneidezähnen und in denen verfing sich liebend gern etwas Grünzeug.   Diesmal glücklicherweise nicht, also schlurfte er zufrieden in die Küche und schenkte sich etwas Eistee (Geschmackssorte Wildkirsche, yum!) in ein Glas ein. Er nahm einen Schluck, füllte das Glas wieder nach und ging dann zurück in sein Zimmer.   … Oder viel eher die Müllhalde, die früher einmal sein Zimmer gewesen war. Überall lagen Klamotten und leere Flaschen herum, genauso wie die eine oder andere Pizzaschachtel. Die einzige Ecke seines Zimmers, die relativ ordentlich war, war die, in der sein Schreibtisch und Computer standen.   Aber hier musste er auch Ordnung halten, das war schließlich sein Arbeitsplatz! Hier nahm er seine Let’s Plays auf, hier bearbeitete er die Videos und hier verbrachte er bestimmt mehr als zehn Stunden seines Tages.   Seufzend kickte er ein zusammen geknülltes T-Shirt aus seinem Weg und setzte sich an den Schreibtisch. So. Er hatte immer noch keinen Bock, das Thumbnail herzustellen, also entschloss er, ein wenig im Internet herum zu surfen.   Dinge, die er tun sollte, aus dem Weg zu gehen… Das war eine seiner Spezialitäten!   Während er an seinem Eistee nippte, warf er einen Blick auf das Datum in der unteren rechten Ecke seines Bildschirms. Montag, der fünfte August.   Noch 38 Tage. Das waren etwas mehr als fünf Wochen, bis es schließlich soweit war.   Die große Tokyo Game Show würde in Chiba, Kantō, stattfinden und er war live dabei… Mit seinem eigenen Panel! Naja, nicht ganz sein eigenes Panel, er musste es sich mit drei anderen Leuten teilen, aber das war gut!   Je mehr, desto besser und lustiger würde es sicherlich werden!   Fuck, er konnte es immer noch nicht glauben… Es fühlte sich total surreal an, aber es war kein Traum. Es war tatsächlich die Realität und der Brief, der ihm kurz nach seiner Zusage von der TGS zugeschickt worden war, bewies es.   Naruto drehte sich mit seinem Stuhl und blickte auf den Brief, den er tatsächlich fotokopiert und über sein Bett an die Wand genagelt hatte… Jepp, er war wirklich so ein riesengroßer Nerd und das war noch nicht alles.   Er hatte sich extra einen Wandkalender gekauft (der erste in seinem dreiundzwanzigjährigen Leben!), damit er jeden vergangenen Tag, der ihn ein Stückchen näher an seinen Traum brachte, mit einem fetten, roten X durchstreichen konnte.   „Noch 38 Tage“, murmelte er nachdenklich und klopfte mit den Fingern gegen das inzwischen nun leere Glas mit dem verblassten Spongebob-Motiv. Das war echt nicht mehr lange und er wusste immer noch nicht, wer seine „Kollegen“ bei dem Panel sein würden…   „Mh, vielleicht gibt’s ja inzwischen auf der Homepage mehr Infos?“ Er runzelte die Stirn und drehte sich wieder in Richtung Bildschirm.   Er war schon seit ein paar Tagen nicht mehr auf der offiziellen Homepage der Tokyo Game Show gewesen. Das letzte Mal war am… Uh, ersten August gewesen, wenn er sich nicht irrte, und das war inzwischen ja schon wieder ein Stückchen her.   Ungeduldig in seinem Sitz hin und her rutschend tippte Naruto die Adresse in die Suchleiste ein und hielt die Luft an. Gott, er platzte bald vor lauter Neugierde…! Lange würde er das nicht mehr aushalten, er musste einfach wissen, wer die anderen drei Let’s Player waren!   Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen, als ihn auf der Startseite mehrere Fotos von den vergangenen Messen begrüßten. „Noch 38 Tage, Baby“, nuschelte er und klickte auf den Button, der zu den News führen würde.   Mehr oder weniger aufmerksam scrollte er durch die verschiedenen Nachrichten, bis ihm die Worte „Let’s Play“ ins Auge stachen. War das etwa…?   Mit klopfendem Herzen drückte er auf die Überschrift der News, wartete, bis die Seite vollständig geladen wurde und fing an zu lesen.   ‚Dieses Jahr wird es auf der Tokyo Game Show eine Neuheit geben – nämlich das Let’s Play Panel! Vier der beliebtesten Let’s Player Japans haben sich freundlicherweise zur Verfügung gestellt, um euch das Phänomen LP näher zu bringen und den Anfängern unter euch auch den ein oder anderen wertvollen Tipp zu geben!‘   Er las weiter, bis er schließlich vier fett gedruckte Namen las. Oh Gott… Oh Gott, endlich! Endlich, endlich war bekannt, wer seine drei Kollegen sein würden! Naruto platzte fast vor Spannung, als er sich die Zeilen langsam durchlas.   ‚FoxDevilWild. Foxy, wie ihn seine Fans liebevoll nennen, kommentiert und spielt seit inzwischen zwei Jahren und ist hauptsächlich durch Horrorschocker wie die „Slender“-Reihe oder „Amnesia: The Dark Descent“, aber auch Spielen wie „Die Sims 3“ oder „Barbie Pferdeabenteuer: Im Reitercamp“ bekannt. Neben seinen LPs führt er auch noch ein unregelmäßiges Online-Tagebuch, die so genannten „Vlogs“.‘   Hah, er wurde als Erstes genannt! Es war eine Kleinigkeit, aber trotzdem fühlte sich sein Ego sehr geschmeichelt davon. Und dann wurden auch noch seine Fun-LPs erwähnt, pfft!   Sims 3 war aber echt cool gewesen, das musste er unbedingt irgendwann mal weiter spielen. Momentan hatte er das LP ja auf Hiatus gestellt, weil man nach einer Zeit einfach die Lust verlor, aber inzwischen hatte er die Sims seit Monaten nicht mehr angerührt…   Das rief doch nach einem fabulösen Comeback! Aber jetzt erst mal weiter lesen…   ‚Akatsuki. Er ist quasi der alte Hase unter den Let’s Playern und war einer der Ersten, die in Japan damit anfingen und groß rauskamen. Er ist hauptsächlich auf Ego-Shooter wie „Left 4 Dead“ fixiert, zockt aber auch das ein oder andere Indiegame.‘   „Geil! Yahiko!“ Lachend schlug Naruto mit den Händen auf den Tisch. Yahiko war echt ein feiner und sympathischer Kerl. Er hatte ihn letztes Jahr auf der TGS kennengelernt und sich sofort blendend mit ihm verstanden. Sie hatten sich sogar angefreundet und hielten nun mehr oder weniger regelmäßigen Mailkontakt.   So, wen gab’s denn noch als Kandidat für das Panel…? Gab es nicht so eine rothaarige Brillenschlange, die, wie er selbst, auch Horrorgames zockte und ganz beliebt war…? Naruto wusste ihren Namen nicht mehr genau und hatte sich auch noch nie ein Video von ihr angesehen, aber er wusste von Kiba, dass sie sehr viele männliche Fans hatte… Huh.   Also mal sehen.   ‚BloodyMist. Sein Youtube Channel ist quasi noch in den Kinderschuhen und gerade mal erst ein Jahr alt, aber dennoch kann Bloody, wie ihn seine Zuschauer nennen, bereits auf eine beachtliche Fanbasis zurückgreifen. Ein bestimmtes Lieblingsgenre hat er nicht, er spielt alles, was ihm Spaß macht, wie DayZ oder auch BioShock.‘   Bloody… Huh, okay, den kannte Naruto ehrlich gesagt nicht… Das konnte aber daran liegen, dass Bloody wirklich mehr oder weniger noch ein „Newcomer“ war und Naruto generell nicht allzu bewandert in der LP-Szene war.   So und nun schließlich zum vierten und letzten seiner Kollegen! Mal sehen, wer das war!   ‚Dr. Snakes. Der Doktor, wie ihn seine Fans hauptsächlich nennen, ist einer der großen Nummern in der japanischen LP-Szene. Berühmtheit erlangte er durch seine Minecraft-Videos und den alten Retro-Klassikern wie „The Secret of Monkey Island“ und „Sam & Max“. Neben Let’s Plays macht er auch noch so genannte „Let’s Read“, in denen er von seinen Zuschauern gewünschte Kurzgeschichten vorliest.‘   „Heh, wie geil! Der Doktor!“ Grinsend drehte sich Naruto mit dem Stuhl einmal im Kreis und kratzte sich an der Nase.   Dr. Snakes. Der Name war ihm natürlich ein Begriff und er war schon öfter über seine Videos gestolpert, hatte sich aber nie Zeit genommen, um sich eins anzusehen… Vielleicht sollte er das mal machen, er war schließlich ein großer Fan von Retro-Games, besonders die von LucasArts, und auch dieses Let’s Read klang interessant.   Er wollte gerade ein neues Tab öffnen, um nach dem so genannten Doktor (pfft, das erinnerte ihn an Doctor Who!) zu googlen, da sah er plötzlich, dass er die Newsseite ja noch weiter nach unten scrollen konnte.   Also tat er das auch geschwind und wurde für seine Mühen prompt belohnt… Nämlich mit einer Umfrage. Aber es war nicht nur irgendeine Umfrage, oh nein! Es war die Umfrage.   Die Umfrage, die entscheiden würde, welche zwei Let’s Player sich zusammen tun würden. „Ohh, das ist interessant!“ Neugierig hibbelte Naruto auf seinem Stuhl herum und sah sich die sechs verschiedenen Kombinationen an.   FoxDevilWild & Akatsuki.   FoxDevilWild & BloodyMist.   FoxDevilWild & Dr. Snakes.   Das waren die drei Kombinationen, die mit ihm zu tun hatten. Drei Kombinationen, die er allesamt gleich interessant fand. Es wäre natürlich schon cool, mit seinem Kumpel Yahiko zu Let’s Playen, aber andererseits liebte er es auch, neue Menschen kennenzulernen und Bloody und dieser Doktor schienen nette Zeitgenossen zu sein.   Hmm… Er selbst hatte auch drei Stimmen und konnte ebenfalls voten, aber das tat er natürlich nicht. Er wollte ja nicht das Umfrageergebnis verfälschen, das wäre unfair. Aber dafür…   Dafür gab es diesen wunderschönen Button namens „Bisheriges Ergebnis anzeigen“ und so neugierig, wie er war, konnte er sich das nicht verkneifen und klickte drauf, die Zähne in seine Unterlippe gebohrt, als ihn eine überraschende Welle der Nervosität erfasste.   Die Seite lud für ein paar quälende Sekunden, bis schließlich ein Balkendiagramm aufpoppte. Ein sehr… Sehr deutliches Balkendiagramm.   „Uff…“ Naruto fielen fast die Augen heraus, als er das sah. Er hatte eigentlich damit gerechnet, dass die Votingergebnisse ziemlich eng beieinander liegen würden, aber das war nicht der Fall. Ein Balken stach deutlich hervor und das war…   FoxDevilWild & Dr. Snakes (426 Votes; 31 %)   Heilige Scheiße. Das Votingergebnis, das am nächsten dran war, hatte 19%. Das war ein Unterschied von 11%! Allein der Unterschied war größer, als das Ergebnis einiger Paarungen!   „Woah, krass…“ Naruto rieb sich die Augen, um sicherzugehen, dass er das richtig las und kratzte sich am Kopf. „Sieht so aus, als ob die Leute mich echt gern mit diesem Doktor sehen wollen…“   Das war natürlich cool und Naruto hatte auch überhaupt kein Problem damit, aber es war dennoch verwunderlich, warum ausgerechnet sie so weit vorn und die anderen so krass abgeschlagen waren… Was hatten sie, Foxy und der Doktor, nur an sich, dass Menschen so oft für sie abstimmten?   Nachdenklich rieb er sich das Kinn und beschloss, sich nun endlich den Youtube Channel von Dr. Snakes anzusehen. Er wusste so gut wie gar nichts über seinen (sehr wahrscheinlichen) Partner und das ging natürlich gar nicht, also war nun ein wenig Stalken angesagt!   Er rief seinen Channel auf und schnalzte anerkennend mit der Zunge, als ihn ein schlichtes, aber stylisches Design begrüßte. Nicht schlecht. Sein Blick huschte nach rechts und seine Anerkennung wurde nochmal ein Stückchen größer, als er sah, wie viele Abonnenten der Doktor hatte.   Nämlich über eine Millionen. Genau wie er selbst auch.   „Nicht schlecht, Herr Specht“, murmelte Naruto und schenkte Kyuubi nur einen flüchtigen Blick aus dem Augenwinkel, als sie miauend auf seinen Schoß sprang und sich zusammenrollte.   Er beschloss, sich die Playlists vom Doktor anzusehen, damit er zumindest einen groben Eindruck über seinen Spielgeschmack gewinnen konnte.   Minecraft, The Last of Us, BioShock Infinite, Day of the Tentacle, Sam & Max, The Walking Dead…   Abgesehen von Minecraft waren das alles Games, die er selbst auch gezockt hatte und das mit höchstem Genuss!   „Heh, das Bürschchen scheint Geschmack zu haben, Mausi“, sagte er an seine Katze gewandt und kraulte ihr geistesabwesend den Kopf.   Als nächstes las er sich die Kanalbeschreibung durch und hoffte, noch mehr Infos über den Doktor erfahren zu können, aber Fehlanzeige. Die Beschreibung war ziemlich unpersönlich geschrieben und Naruto hatte aus dem Text nur lernen können, dass er 22 Jahre alt war und in der Präfektur Kanagawa wohnte.   Huh. Er kannte nur eine einzige wirklich bekannte Stadt in Kanagawa und das war Yokohama, Japans zweitgrößte City, also vermutete er, dass der Doktor dort lebte…   Naja, außer, er lebte in irgendeinem kleineren Kaff, das konnte natürlich auch sein. Nur, weil er ein bekannter Youtuber war, hieß das ja nicht, dass er auch in einer großen Metropole wohnen musste.   „Ich kann ihn auf der TGS ja mal fragen“, murmelte Naruto und zuckte mit den Schultern. Ein Grinsen zauberte sich bei diesem Gedanken auf seine Lippen.   Wow. Er hatte sich noch nicht mal ein Video von Dr. Snakes angesehen und trotzdem war er schon ganz erpicht darauf ihn zu sehen! Es war ein wenig seltsam und er konnte es sich nicht so genau erklären, aber es war ein gutes Zeichen.   Definitiv ein gutes Zeichen.   „So, dann sehen wir uns doch mal ein Video von dir an, mein Freund.“ Mit gerunzelter Stirn ging Naruto seine Playlists durch, bis er schließlich mit geschlossenen Augen irgendwo drauf klickte und ein Video aus seiner The Walking Dead-Reihe erwischte.   Nicht nur irgendein Video, sondern eins aus der dritten Episode – Long Road Ahead – und kurz vor einer sehr, sehr wichtigen Entscheidung, die eine gewisse, egoistische Schlampe betraf.   Nach einer kurzen Wartezeit, in der das Video vorbufferte, ging es schließlich los…. Allerdings war das Geschnurre von Kyuubi so verdammt laut, dass er kein einziges Wort verstand.   „Kiba hat Recht“, brummte Naruto und schnappte sich seine Kopfhörer, um sie in die Lautsprecher seines Computers einzustecken. „Du klingst tatsächlich wie eine Motorsäge… Eine verdammt laute Säge!“   Kyuubis Schwanz fing an wild hin- und herzuzucken und sie gab ein tiefes Gurren von sich, fast so, als ob der Kettensägen-Kommentar ein Kompliment für sie wäre… Naja, höchstwahrscheinlich war es das auch, sie war schließlich ein sehr… Kurioses Ding. Aber genau deswegen liebte Naruto sie ja auch so sehr.   Er steckte sich die Stöpsel in die Ohren und verringerte die Lautstärke des Videos, damit ihm gleich nicht das Trommelfell platzte, dann drückte er auf abspielen und lehnte sich im Stuhl zurück.   Tief. Das war das erste, was Naruto auffiel, als er Dr. Snake zum allerersten Mal sprechen hörte. Er hatte eine überraschend tiefe Stimme, aber nicht zu tief! Es war eine angenehme Baritonstimme, die ihm sofort einen Schauer über den Rücken jagen ließ.   Im positiven Sinne.   Nicht nur seine Stimme war angenehm, sondern auch seine Sprechweise. Er hatte eine deutliche, klare Aussprache und drückte sich außerdem noch gewählt aus. Dr. Snakes schien sehr intelligent und gebildet zu sein und das konnte man sofort heraushören!   Naruto gefiel es. Das hob ihn von der breiten Masse ab, die keine zwei Sätze sprechen konnte, ohne sinnlos herumzufluchen. Er musste zwar zugeben, dass er selbst auch zu der Sorte Mensch gehörte, die andauernd ein „Fuck“ oder ein „Geil“ von sich gaben, aber das hieß nicht, dass er besonders angetan war vom so genannten Ghettoslang.   Da war ihm ein Dr. Snakes viel, viel lieber. Und diese Stimme… Fuck, er hatte wirklich eine fantastische Stimme! Sie war irgendwie… Entspannend. Ohne es zu merken hatte Naruto bereits die Lider gesenkt und war noch tiefer in seinen Stuhl gerutscht.   Relaxt. Er fühlte sich vollkommen relaxt und das alles nur wegen diesem Dr. Snake und seiner verdammt beruhigenden, auf einer gewissen Art und Weise fast schon erotisch klingenden Stimme.   Das Video ging nur knapp siebzehn Minuten lang, also beschloss er, es sich ganz anzusehen. Er beobachtete, wie der Doktor sehr geschickt mehrere Zombies und auch Banditen ausschaltete und mit einem Wohnwagen einen Fluchtversuch startete, der glücklicherweise auch gelang.   Naruto war sehr gespannt, was er nun machen würde, denn jetzt würde der Doktor eine Entscheidung treffen müssen, bei der er selbst geschummelt und das Spiel pausiert hatte, um mehr Zeit zum Nachdenken zu haben.   Würde er die Schlampe aus dem Wohnwagen werfen oder würde er sie mitnehmen? Naruto hatte die Tusse gehasst und hätte nichts lieber getan, als sie am Straßenrand zurückzulassen, aber irgendwie… Konnte er einfach nicht.   Sie hatte schließlich gerade erst einen sehr wichtigen Menschen verloren und außerdem war es einfach nur krass, sie auf einer einsamen Straße im Wald abzusetzen… Damit hätte er ihr Todesurteil unterschrieben und obwohl sie den Tod auch wirklich verdient hätte… Hatte er es einfach nicht übers Herz bringen können und sie zurück in den Wohnwagen gerufen.   Dr. Snakes schien da allerdings überhaupt keine Skrupel zu haben, da er nicht einmal groß überlegen musste und seine Entscheidung ziemlich schnell traf: Er ließ sie zurück.   „Autsch… Das ist hart…“ Naruto verzog das Gesicht und kratzte sich am Kinn. Vielleicht hätte er das erwarten sollen, weil der Doktor ehrlich gesagt wie ein kalter Bastard rüberkam, aber er konnte es ihm nicht verübeln.   Er hatte schließlich Recht, als er sagte, dass sie nur Unruhe in die Gruppe brachte und man ihr wegen ihrem unstabilen Zustand und den impulsiven Entscheidungen nicht vertrauen konnte.   Als das Video mehrere Minuten später vorbei war klickte Naruto ohne groß darüber nachzudenken auf den nächsten Part und guckte so lange weiter, bis Dr. Snakes mit der dritten von insgesamt fünf The Walking Dead Episoden durch war.   „Wow…“ Naruto rubbelte sich durchs Haar und öffnete erneut die Playlists. „Der Kerl weiß echt, wie er jemanden in seinen Bann ziehen kann.“   Glucksend schüttelte er den Kopf und entschloss sich dazu, mal in eins seiner Let’s Read herein zu hören. Eigentlich war er kein großer Fan von Büchern und hatte seit der Schule auch keins mehr angerührt, aber Hörbücher waren da wieder eine ganz andere Sache, also klickte er auf den Titel, der ihn spontan am meisten ansprach, und hörte zu.   … So lange, bis der Doktor die Kurzgeschichte zwanzig Minuten später beendet hatte. Wow… Tja, so viel zum Thema „nur mal kurz herein hören“…! Fuck, der Typ hatte echt etwas an sich und die hohe Zahl seiner Abonnenten war auf jeden Fall berechtigt!   Naruto war sogar so sehr von ihm angetan, dass er seinen Channel selbst abonnierte und sich ein paar seiner Let’s Read herunterlud, damit er sie auf seinen Mp3-Player packen und heute Abend im Bett hören konnte.   Er konnte nun definitiv verstehen, wieso die Leute so erpicht darauf waren, sie zusammen zocken zu sehen. Sie waren schließlich eine interessante Paarung, weil sie so verschieden waren.   Naruto war ein sehr leidenschaftlicher Spieler, er ließ seinen Emotionen immer freien Lauf und litt spürbar mit den Charakteren mit.   Dr. Snakes dagegen war ein sehr gefasster und strategischer Spieler. Er hörte auf seinen Verstand, anstatt sich von seinen Emotionen leiten zu lassen und bewahrte selbst in Schreckmomenten seine immer bestehende Coolness.   Sie waren das komplette Gegenteil voneinander und genau das machte sie als Paarung so schrecklich interessant. Verdammt, so interessant sogar, dass Naruto selbst nun unbedingt mit dem Doktor zocken wollte!   Er holte sein Handy aus der Hosentasche und schickte seinem besten Kumpel eine SMS.   An: Kiba alter!!! das voting zum lp panel ist auf der tgs homepage inzwischen gestartet und du musst für mich voten, kiba! xDD vote für mich und dr. snakes, der typ ist totat cool und ich will unbedingt mit ihm lpen! 8D sag hinata und so auch bescheid, k? thx!   „Heh.“ Naruto kratzte sich an der Wange und zog den rechten Mundwinkel für ein Grinsen in die Höhe. „Du hast auf jeden Fall mein Interesse geweckt, mein lieber Doktor, und ich kann es kaum noch abwarten, dich kennenzulernen.“   Oh ja. Jetzt war Naruto sich zu 1000% sicher, dass die Tokyo Game Show die beste Convention seines Lebens sein würde. Daran bestand nun kein Zweifel mehr.   ------------------------------------------------------------------------   Alter Schwede, ich hätte niemals im Leben mit *SO* vielen Kommis gerechnet O___O Ganz ehrlich, ich bin total ergriffen davon und ich weiß gar nicht wirklich was ich sagen soll, außer DANKE DANKE DANKE! Ernsthaft, das bedeutet mir besonders bei Let’s Play viel, weil die FF mein neues Baby ist und ich hoffe, dass euch die Geschichte auch weiterhin gefallen wird und ihr mir eure Meinung sagen werdet :‘3   So und jetzt zu einer Sache, die sich bestimmt viele fragen… Oder okay, sind wohl eher zwei Sachen. Die erste: Warum hat Narutos Katze nur ein Auge?! Tjaaa, bei mir in der Gegend wohnt eine einäugige Katze und die ist total süß, aber die Kinder hier sind alle scheiße und gemein zu ihr und weiß nicht, die tut mir so leid, da wollte ich einfach in eine FF einbauen, dass man so eine Katze genauso sehr lieben kann wie eine normale… Falls das Sinn macht ;-;   Aber apropos Kyuubi: ICH SHIPPE KIRBY x KYUUBI SO HART OMFG DIE SIND SO HOT LOL XDD GEIL 33 … Ähm… Ja, da kam das 13-jährige Fangirl in mir heraus *hust* Aber ernsthaft, die beiden shipp ich schon, die würden sich sofort verlieben, wenn die sich treffen würden 8D   Die andere Sache, die sich einige bestimmt fragen: Warum hat Naruto eine Zahnlücke?! Ganz einfach – weil ich Zahnlücken mega süß finde 8D So, hätten wir das auch geklärt. Wenn ihr das hässlich findet, dann denkt euch die Lücke halt weg, ihr Banausen uû   Ich hoffe, es ist niemand enttäuscht, weil der Doktor noch nicht vorkam, aber gut Ding braucht Weile und so :D Dafür kommt er im nächsten Kapitel definitiv, darauf könnt ihr euch freuen! :B   Hat übrigens einer von euch eine Ahnung, wer BloodyMist sein könnte? 8)   Naruto stell ich mir beim LPen übrigens so wie PewDiePie vor, auch wenn ich den Kerl persönlich gar nicht abkann. Oder vielleicht auch wie Markiplier (). Er ist aufgedreht und laut und schreit viel und macht dumme Witze und alles 8D   Sasuke stell ich mir dagegen… Hm, das ist schon schwerer. So wie Daniel aus GameTube zum Beispiel. Ruhig, gelassen, haut immer irgendwelche Hintergrundinfos und Wissen heraus und hat eine angenehme Stimme. Vielleicht auch ein bisschen wie Cry aka ChaoticMonki, der auch sehr ruhig ist und von dem ich die Idee mit dem Let’s Read auch hab :D   So… Das war’s dann auch wieder mit dem heutigen Gelaber, denk ich. Ich hab jetzt noch ein Date mit Pokemon Y (das übrigens erst am Donnerstag angekommen ist! ;___;) und muss trainieren, um Pokémon-Meister zu werden! :D   (Ich werde Pokémon-Meister! Pokémon! Du wirst die Nummer 1, ich schaff das schon! *träller*)   Im nächsten Kapitel von Let’s Play: Endlich ist es soweit – die Tokyo Game Show steht kurz vor der Tür! Naruto reist nach Chiba, um dort seine Kollegen und vor allem natürlich den Doktor kennenzulernen! Ob der Schlangendoktor im echten Leben wohl so cool ist, wie er online herüberkommt oder wird Naruto enttäuscht…? Findet es heraus!   Bis dann   PS: Alter, jetzt hab ich zuerst ernsthaft „Im nächsten Kapitel von Breaking Bad“ geschrieben, wtf… e_e Kapitel 2: Doctor Who --------------------- „Okay… Okay, puh. Bleib ganz ruhig, Uzumaki, und denk nach.“   Naruto stand im Türrahmen seines Zimmers, die Finger in sein blondes, zerzaustes Haar gekrallt und die Stirn nachdenklich in Falten gelegt. „Hab ich auch wirklich alles dabei…?“   „Alter, ist die Platte bei dir hängen geblieben oder so?“ Kiba, der auf dem Sofa im Wohnzimmer saß und Kyuubi mit einer Plastikmaus ärgerte, rollte mit den Augen. „Du hast jetzt schon dreimal überprüft, ob du auch wirklich alles dabei hast…“   „Ich weiß, aber es ist halt verflucht wichtig, Mann!“ Naruto warf ihm über seine Schulter hinweg einen bösen Blick zu. „Heute ist der große Tag, ich fahr nach Chiba zur Tokyo Game Show und ich hab halt echt Schiss, irgendetwas Wichtiges zu vergessen! Ich mein, ich kenn mich ja…“   Oh ja, er kannte sich und besonders seinen Kopf gut, der jedem Sieb ernsthafte Konkurrenz machte… Schon seit Kindheitstagen hatte er Probleme, Dinge im Gedächtnis zu behalten und mit dem Alter hatte sich das leider nicht gerade gebessert, sondern im Gegenteil…   Wahrscheinlich war er der allererste Mensch, der im jungen Alter von 23 bereits an Demenz litt…   Scheiß Kopf aber auch, er war als Kind wohl zu oft von der Schaukel gefallen…   „Wenn du weiter so herumtrödelst fährst du wohl kaum nach Chiba“, war Kibas gebrummte Antwort. „Dein Zug fährt nämlich in knapp einer halben Stunde.“   … Fuck. Okay, dann musste er sich wirklich beeilen! Glücklicherweise war der Hauptbahnhof gut zu Fuß und innerhalb einer Viertelstunde zu erreichen. Trotzdem wurde es langsam knapp.   „Okay… Okay, gut… Okay.“ Naruto atmete tief ein und schloss die Augen, um seine mentale Checkliste ein letztes Mal durchzugehen.   Zugtickets, die ihm freundlicherweise von der Tokyo Game Show zur Verfügung gestellt worden waren? – Check.   Das offizielle Schreiben der TGS? – Check.   Personalausweis und Geld? – Check.   Portmonee, in dem der Ausweis und das Geld waren? – Check.   Klamotten und Kulturbeutel? – Check.   Unterwäsche?! (Die er bei seinen letzten zwei Reisen tatsächlich vergessen hatte…) – Check.   Öh… Joa, das müsste es eigentlich gewesen sein. Mehr lebensnotwenige Dinge fielen ihm gerade nicht ein, also war er nun wohl wirklich bereit für die viertägige Reise. … Naja, fast. Davor musste er erst noch schweren Herzens von jemandem Abschied nehmen…   „Mausi…“ Naruto gab ein jämmerliches Wimmern von sich und ging mit weit ausgebreiteten Armen auf das Sofa zu.   Kyuubi miaute, als er näher kam und kletterte aus Kibas Schoß, um sich stattdessen von ihrem schniefenden Herrchen knuddeln zu lassen.   „Ich werd dich vermissen, Schatzi“, murmelte Naruto wehleidig und drückte sie näher an seine Brust. Er konnte ihr Schnurren nicht nur hören, sondern sogar fühlen. „Sei artig und stell nichts an, hörst du?“   „Keine Sorge, Blondie, ich werd wie versprochen jeden Morgen und Abend vorbeischauen, um zu sehen, wie es ihr geht und ihren Futter- und Wassernapf nachzufüllen“, versicherte Kiba ihm. Er nahm eine Hand aus seiner Hosentasche und blickte auf seine Armbanduhr. „Aber echt jetzt, leg mal einen Zahn zu.“   Naruto brummte nur etwas Unverständliches und drückte Kyuubi einen Kuss aufs Köpfchen. „Ich guck mal, ob ich dir ein Souvenir mitbringen kann, okay? Vielleicht ein neues Spielzeug oder ein schickes Halsband…“   „Alter.“ Prustend rollte Kiba mit den Augen. „Ich kann wirklich gut verstehen, wieso du keine Freundin hast… Du bist ja schließlich mit deiner Katze verheiratet!“   „Halt die Klappe“, murrte Naruto und streckte ihm die Zunge heraus. „Du und Akamaru seid da ja nicht viel anders!“   „Jaja“, machte Kiba nur und pulte mit dem kleinen Finger in seinem Ohr herum. Er seufzte. Oops, vielleicht hätte Naruto das Thema nicht ansprechen sollen, er wusste ja, wie sehr sein Kumpel seinen riesigen Hund vermisste, der bei seiner Mutter in Kyoto lebte… „Und jetzt komm.“   „Na schön…“ Naruto gab der immer noch schnurrenden Kyuubi ein letztes Küsschen auf den Kopf und setzte sie schweren Herzens wieder auf dem Sofa ab.   Verdammt, sie war so klein… Konnte er sie da nicht in seinem Koffer verstecken oder so…? Oder unter seinem T-Shirt? Oh Mann, er war aber auch eine wahrhaftige Dramaqueen vor dem Herrn. Dagegen war seine Exfreundin Ino ja ein graues Mäuschen!   Hach… Es nutzte doch alles nichts, so fett, wie Kyuubi war, würde sie eh nirgendwo reinpassen und außerdem hatte Kiba  Recht, er sollte tatsächlich einen Gang zulegen…!   „So.“ Er putzte die Katzenhaare an seiner dunkelgrauen Jeans ab und sah zu Kiba herüber. „Du kommst nicht mit zum Bahnhof, oder?“   „Nope, ich muss gleich arbeiten…“ Kiba kratzte sich am Kopf und kam einen Schritt auf ihn zu. „Also müssen wir nun wohl Goodbye sagen.“   „Goodbye, my almost lover“, sang Naruto mit dramatischer Miene und schloss seinen besten Freund für eine herzliche Umarmung in die Arme. „Mach’s gut, Köter, und pass gut auf Kyuubi auf, okay?“   „Immer doch.“ Kiba tätschelte ihm den Rücken und verwuschelte ihm danach liebevoll das Haar. „Pass du gut auf dich auf, kay? Und bring mir auch ein Souvenir mit, nicht nur deiner ‚Mausi‘…!“   Naruto funkelte ihn spitzbübisch an. „Okay. Ich guck mal, ob ich für dich auch ein hübsches Halsband finde. Leder würd dir ja ganz gut stehen, find ich.“ Er lachte, als Kiba spielerisch nach ihm schlug und boxte ihm freundschaftlich gegen den Oberarm. „Ich meld mich bei dir, wenn ich angekommen bin, ja?“   Kiba nickte. „Tu das. … Öh…“ Er tastete seine Hose ab und runzelte die Stirn. „Zweitschlüssel?“   „Oh! Fuck, das hätte ich ja fast vergessen!“ Mit einem verlegenen Lachen eilte Naruto zurück in sein Zimmer und nahm den Schlüssel von seinem Schreibtisch. „Hier. Verlier ihn nicht, hörst du?“   „‘Türlich nicht, ich heiß doch nicht Naruto Uzumaki“, meinte Kiba grinsend und verstaute ihn sicher in seiner Hosentasche. Sein kleiner Seitenhieb wurde prompt mit einem Tritt bestraft, dem er allerdings geschickt auswich. „Heh. Jetzt mach dich mal langsam auf den Weg.“   „Jaja, ich mach ja.“ Naruto eilte am Sofa vorbei (natürlich nicht ohne Kyuubi nochmal zu streicheln und ihr zu sagen, wie sehr er sie liebte) in den Flur und schlüpfte in seine roten Chucks. Danach zog er sich noch seinen geliebten Spiderman-Hoodie über und öffnete die Tür.   „Okay“, sagte er und fuhr sich durchs Haar. „Ich bin bereit.“   „Äh…“ Kiba hob eine Augenbraue und nickte mit dem Kopf in Richtung Essbereich. „Wie wär’s, wenn du deinen Koffer auch mitnimmst? Nur mal so als kleiner Tipp.“   Naruto blinzelte langsam und verdeckte sein Gesicht mit einem Lachen unter seinen Händen, die Wangen gerötet vor lauter Scham. „Oh Mann“, sagte er und linste zwischen seinen gespreizten Fingern zu Kiba. „Ich bin heute total durch den Wind.“   „Merkt man gar nicht.“ Kiba schlug ihm auf den Hinterkopf und ging zum Esstisch, um den daneben platzierten Koffer zu holen. „Wenn dein Kopf nicht angeschraubt wäre, hättest du ihn bestimmt auch schon längst verloren, ey.“   „Schon hundert Mal… Mindestens!“ Naruto lachte verlegen und nahm ihm den Koffer mit einem dankbaren Lächeln ab. Kyuubi war inzwischen vom Sofa gesprungen und sah mit schiefgelegtem Kopf zu ihnen herüber, das grüne Auge groß und rund.   „Bis dann, Mausi.“ Naruto winkte ihr ein letztes Mal zu und verabschiedete sich mit einer Kusshand von ihr („Okay“, war Kibas Kommentar dazu, „langsam wird die Sache gruselig.“), dann ging er mit seinem Kumpel gemeinsam in den Flur hinaus. Er verriegelte die Tür hinter sich und schloss mit einem tiefen Atemzug die Augen.   Es tat ihm zwar immer wieder im Herzen weh, Kyuubi für ein paar Tage zurück zu lassen, aber trotzdem überwog dieses Mal die Vorfreude.   Denn heute, am Donnerstag, den zwölften September, war es nämlich endlich soweit.   Die Tokyo Game Show startete.   Fuck, das würde echt das beste Wochenende seines Lebens werden! Daran hatte er keine Zweifel!   Mit einem Grinsen auf den Lippen öffnete Naruto die Augen und nickte Kiba zu. Zusammen machten sie sich auf den Weg zu den Aufzügen und stiegen ein.   „Ich begleite dich noch bis zum Erdgeschoss“, meinte Kiba.   „Du bist ein wahrer Gentleman.“ Naruto schmunzelte ihn an und überprüfte sein Aussehen in den spiegelnden Aufzugstüren. Da war er wieder, dieser blöde Ich-muss-mich-in-jedem-Spiegel-betrachten-Zwang.   „Klaro, Luke. Du kannst dir noch sehr viel von mir abgucken, mein kleiner Freund.“   „Ist klar, Professor.“   Knapp eine Minute später waren sie schließlich im Erdgeschoss angekommen. Die Freunde umarmten sich ein letztes Mal, dann verließ Naruto mit zügigen Schritten den Aufzug und den Lions Mid Capital Tower, um schnellstmöglich zum Nagoya Hauptbahnhof zu gelangen.   Der Bahnhof war wie immer rappelvoll. So voll, dass er sich wahrscheinlich verirrt hätte, wenn er sich hier nicht so gut auskennen würde. Aber das tat er glücklicherweise und so dauerte es auch nicht lange, bis er an Gleis 3 angekommen war.   „Uff.“ Seufzend rubbelte er sich durchs Haar und stellte den Koffer zwischen seinen gespreizten Beinen ab. Er warf einen Blick auf die große, digitale Bahnanzeige: 8:21 Uhr. In sechs Minuten würde sein Zug kommen.   Das war nicht allzu viel Zeit, besonders wenn man in Betracht zog, dass die Züge hier überpünktlich waren und öfter früher einfuhren, aber es ging noch. Er hatte sich sogar gebessert! Damals, zu Schul- und Unizeiten, war er immer erst eine Minuten vor Eintreffen des Zuges oder Busses an der Haltestelle gewesen, deswegen war er für seine Verhältnisse sogar relativ pünktlich und klopfte sich dafür geistig auf die Schulter.   ‚Gut gemacht, Naruto‘, lobte er sich gedanklich selbst. ‚Du bist einmal in deinem Leben pünktlich. Wenn Ma das wüsste, würde sie einen Kuchen backen vor lauter Freude.‘   Er grinste leicht und sah sich am Bahngleis um.   Ein Gähnen entkam seinen Lippen, als er eine Hand unter sein Shirt schob und sich am Bauch kratzte, die Augenlider auf Halbmast. Verdammt, es war viel zu früh, um schon wach zu sein. Kurz vor halb neun morgens, das war doch eine ekelhaft unchristliche Zeit!   Dazu kam, dass er die halbe Nacht vor lauter Aufregung nicht pennen konnte und sein Wecker ihn um sechs Uhr eindeutig zu früh aus dem Land der Träume geholt hatte. Als er aufgestanden war, hatte er nicht viel von seiner Müdigkeit bemerkt, weil er so aufgeregt gewesen war, aber jetzt…   Jetzt, wo erst mal nur noch stundenlanges Arschsitzen auf seiner To-Do-List stand, holte ihn die verflixte Müdigkeit wieder ein. Ugh, er freute sich jetzt schon auf sein hoffentlich extrem bequemes und geiles Bett im Manhattan Hotel.   Im Schreiben der Tokyo Game Show war immer von einem Luxushotel die Rede gewesen, dementsprechend hoch waren nun auch seine Erwartungen. Nicht, dass es ihm besonders wichtig war, im Luxus zu schwelgen und zu schlafen, aber es wäre sicherlich eine nette Abwechslung.   Naruto fröstelte, als ihn ein kalter Windzug erfasste, also zog er den Reißverschluss seiner Kapuzenjacke bis zum Kinn hoch und vergrub die Hände in den Taschen. Es war überraschend kühl für den Spätsommer und er hoffte, dass das Wetter in Kantō angenehmer und vor allem wärmer sein würde.   In der Messehalle bekam er zwar nicht viel von der Außentemperatur mit, aber er liebte es neue Gegenden und Orte zu erkunden, weswegen er sicherlich den einen oder anderen Spaziergang durch Chiba machen würde und das war doch durchaus schöner, wenn das Wetter dabei mitspielte.   … Und sein Orientierungssinn, damit er hoffentlich auch irgendwie wieder den Weg zum Manhattan Hotel zurückfand. Der war nämlich – um ehrlich zu sein – komplett für den Arsch. Er war sogar schon mit Ryoga aus der Ranma ½-Reihe verglichen worden, obwohl er nun wirklich nicht so schlimm war… Hoffte er zumindest.   Er schreckte leicht zusammen, als über die Lautsprecher bekannt gegeben wurde, dass auf Gleis 3 nun die Chūō-Hauptlinie in Richtung Tokio einfahren würde. Nach einem Blick auf die Uhr stellte er mit einem Prusten fest, dass der Zug tatsächlich zwei Minuten zu früh da war.   Naja, besser zu früh als zu spät. Er hatte in Mitaka nämlich nur sechs Minuten Zeit, um seinen Anschlusszug zu erwischen. Deswegen betete er auch, dass die Chūō-Hauptlinie weiterhin so überpünktlich blieb und es keine Zwischenfälle geben würde.   Naruto kniff ein Auge zusammen, als der Zug angerast kam und ihm seine Haare ins Gesicht peitschten. Mehr oder weniger geduldig wartete er darauf, dass der Zug zum Stehen kam und seine Türen öffnete.   Er ließ ein kleines Grüppchen Passagiere aussteigen und trat hinein. Er schien einen der günstigeren Waggons erwischt zu haben, weil der Großteil der Plätze noch frei war, also suchte er sich mit aller Ruhe ein schönes Fensterplätzchen aus und setzte sich hin, sein Koffer auf den Sitz neben ihm gehievt.   Normalerweise ließ er den Platz neben sich immer frei in der Hoffnung, dass sich jemand zu ihm setzen würde und er mit der Person ein Gespräch anfangen konnte, aber heute war er viel zu müde zum Reden.   Es war ziemlich warm im Zug, also zog er den Reißverschluss seines Hoodies herunter und krempelte sich die Ärmel bis zu den Ellbogen hoch. „Ah, schon viel besser.“   Bei diesem ständigen Temperaturwechsel kam er sich fast schon wie eine Frau in ihren Wechseljahren vor, ugh…   Mit einem zufriedenen Seufzen lehnte er sich im Sitz zurück und sah mit gesenkten Lidern aus dem Fenster, um zu beobachten, wie sich lachende und weinende Menschen auf dem Bahngleis in die Arme fielen.   Ein Lächeln schlich sich bei diesem Anblick auf seine Lippen. Er beobachtete eine Zeit lang ein junges Pärchen, das gar nicht mehr voneinander lassen konnte, bis sich der Zug mit einem Knarzen langsam in Bewegung setzte.   „Auf nach Chiba…“ Mit einem vorfreudigen Grinsen faltete er die Hände auf seinem Bauch und betrachtete die vorbeirauschende Landschaft.   So. Jetzt musste er nur noch siebeneinhalb Stunden rumkriegen, danach konnte er mit dem nächsten Zug fahren und dann stand auch noch eine Busfahrt an. Hurra, da kam doch Freude auf… Und ja.   Es war kein Witz, er musste tatsächlich knapp neun Stunden fahren, bis er bei seinem Ziel, dem Manhattan Hotel, angekommen war. Es war wirklich eine verfickt weite Strecke von Nagoya nach Chiba, aber was sollte er machen, es gab halt leider keine vernünftige Alternative.   Er hatte sich ja schon die kürzeste Strecke rausgesucht: Vom Nagoya Hauptbahnhof mit der Chūō-Hauptlinie bis nach Mitaka. Von dort aus dann mit der Chūō-Sōbu-Linie nach Chiba und dort musste er dann auch noch mit dem Bus fahren, bis er bei der Haltestelle kurz vor dem Manhattan Hotel aussteigen konnte.   Uff. Naja, zumindest war das Makuhari Messegelände, in dem die Tokyo Game Show stattfinden würde, ganz einfach zu Fuß zu erreichen. Das war ihm dann wenigstens ein kleiner Trost.   Trotz der umständlichen Reiserei freute er sich schon unfassbar auf die Game Show, das Let’s Play Panel und seine Kollegen. Besonders natürlich auf seinen Partner und die Person, mit der er zusammen let’s playen würde: Dr. Snakes.   Die Paarung FoxDevilWild/Dr. Snakes hatte mit Abstand das Voting dominiert, die anderen Optionen hatten überhaupt keine Chance gehabt und das war cool. Sehr, sehr cool, weil Naruto immer noch erpicht darauf war, den Doktor endlich kennenzulernen.   Es war fast schon peinlich, aber er hatte seinen Youtube Channel in den letzten Wochen geradezu gesüchtelt! Er hatte sich doch tatsächlich über 40 Parts seines Minecraft-LPs angesehen und das, obwohl ihm das Spiel nicht mal unbedingt zusagte!   Aber verdammt, er hatte es trotzdem einfach sehen müssen! Der Doktor war zwar nicht allzu gesprächig, aber das, was er von sich gab, war immer höchstinteressant und dann war da noch seine Stimme…   Naruto hätte nicht geglaubt, dass es möglich war, aber er hatte sich doch tatsächlich ein wenig in seine Stimme verknallt. Sie war einfach so unglaublich… Entspannend! Es war schwer zu beschreiben, aber immer, wenn er Probleme mit dem Einschlafen hatte, hörte er sich eine vom Doktor vorgelesenen Kurzgeschichten an und ruck zuck war er eingenickt!   Er musste sich sogar regelrecht dazu zwingen, nicht alle seiner Let’s Read nacheinander wegzuhören, damit er für die arschlange Fahrt noch etwas zum Lauschen hatte. Hmm…   Naruto runzelte die Stirn und warf einen Blick auf die Uhr: Viertel vor Neun. Er musste erst um 16 Uhr am Mitaka Bahnhof aussteigen, genug Zeit, um ein kleines Nickerchen zu machen und dabei Dr. Snakes Stimme zu lauschen.   Entschlossen nickte er mit dem Kopf und holte sein Handy heraus, um seinen Wecker auf 15:50 Uhr zu stellen. Für alle Fälle, er wollte seinen Ausstieg ja schließlich nicht verpassen. Weil er wusste, dass er einen tiefen Schlaf hatte, stellte er die Alarmlautstärke auf höchste Stufe und schob das Handy zurück in die Hosentasche.   So. Als nächstes holte er seinen Mp3-Player heraus und brauchte erst einmal eine gefühlte Stunde, bis er das scheiß Kabel von seinen Knoten gelöst hatte. Es war ihm echt ein Rätsel, wie sich die Dinger immer wieder so sehr ineinander verfangen konnten…   Naja. Als auch das erledigt war, steckte er die Stöpsel in die Ohren und lehnte sich im Sitz zurück, den Kopf zur Seite und in Richtung Fenster geneigt. Naruto schaltete den Mp3-Player ein und blätterte durch die verschiedenen Alben, bis er bei seiner „Dr. Snakes liest!“-Sammlung angekommen war.   Oh Gott, das war so verdammt peinlich! Er fühlte sich wie ein richtiger Fanboy und hoffte, dass der Doktor niemals seinen Mp3-Player in die Hände bekam! Dann würde er vor Scham im Erdboden versinken… Ugh.   Naruto schüttelte leicht den Kopf, um die störenden Gedanken zu vertreiben und schloss die Augen. Ein kleines Lächeln war auf seinen Lippen, während er Dr. Snakes angenehmer Stimme lauschte, bis sie ihn in einen wohltuenden Schlaf lullte.   ~ xXx ~   „Frei…!“ Naruto sank auf die Knie, als er aus dem Bus ausstieg und hob die Arme in Richtung Himmel. „Ich bin endlich frei!“   Die Menschen um ihn herum warfen ihm seltsame Blicke zu und tuschelten über ihn, aber das war Naruto in diesem Moment scheißegal. Dafür war er viel zu glücklich darüber, dass er endlich bei seinem Ziel angekommen war und keine weiteren Busse oder Züge fahren musste.   Außerdem war sein Arsch inzwischen plattgesessen und brauchte nun unbedingt ein wenig Abstand von Sitzgelegenheiten. Er hatte ihn schließlich nicht jahrelang trainiert, nur, um ihn sich von bösen, bösen Sitzplätzen kaputtmachen zu lassen!   Mit einem gespielten Schniefen rieb er sich über die Augen, um die nicht vorhandenen Tränen wegzuwischen und richtete sich wieder auf. So, genug herum gealbert, jetzt sollte er mal das Manhattan Hotel suchen und das lieber schnell – er musste nämlich echt dringend pissen.   Und das, obwohl er bei seiner Ankunft am Chiba Hauptbahnhof bereits ins Gebüsch gepinkelt hatte. Das Bahnhofsklo war ihm viel zu versifft gewesen, außerdem verband er mit so einem Ort nur schlechte Erinnerungen, deswegen hatte er darum auch einen großen Bogen gemacht.   Also war er dem Ruf der Natur auch in der Natur gefolgt! So, wie es sich für einen echten Mann nun einmal gehörte.   Tja… Jetzt musste er allerdings schon wieder pissen, aber das war nicht weiter verwunderlich, er hatte schließlich einen Kaffee nach dem anderen gesoffen, um wach zu bleiben. Sein kleines Nickerchen (was beachtliche drei Stunden betragen hatte!) war zwar entspannend gewesen, aber nur für einen kurzen Zeitraum.   Bevor er sich versah hatte er erneut mit der Müdigkeit zu kämpfen gehabt. So ein Mist aber auch, er musste heute unbedingt früher ins Bett kommen, sonst würde er morgen noch beim Treffen mit den Let’s Play Kollegen einpennen! Das wär ziemlich uncool und uncool war ein Begriff, von dem er sich gaaanz weit distanzieren wollte.   So als selbsternannte coole Socke und so.   Das Manhattan Hotel zu finden, stellte glücklicherweise kein Problem dar. Er konnte es schon von der Bushaltestelle aus über die anderen Gebäude ragen sehen und die Leuchtanzeige mit den flackernden Buchstaben war auch nicht gerade subtil.   Naruto setzte sich in Bewegung und trat mehrere Minuten später durch die großen, automatischen Glastüren in das Hotelfoyer ein. Er ließ seinen Blick umher schweifen und schnalzte anerkennend mit der Zunge.   Nicht schlecht, das Manhattan konnte man auf jeden Fall als Luxushotel bezeichnen. Oder naja, zumindest als Hotel mit einem Luxus-Eingangsbereich. Er wusste aus Erfahrung, dass die Foyers leider öfter mal viel pompöser waren als die Zimmer.   Aber hier hatte er ein gutes Gefühl, ein sehr gutes. Außerdem würde die TGS ihn wohl kaum in ein versifftes Hotel schicken. Nicht ihn, den großen FoxDevilWild!   Ein dümmliches, aber glückliches Grinsen schlich sich auf seine Lippen, als er zur Rezeption ging und sich hinter einem älteren Ehepaar anstellte. Nicht einmal die Tatsache, dass seine Blase kurz vorm Platzen war, konnte ihn davon abhalten, seine gute Laune zu verlieren!   Fuck, er war wirklich hier… Hier in Chiba.   Er stellte seinen Koffer zwischen seinen Beinen ab und schob die Hände in die Gesäßtaschen, während er darauf wartete, dass die Oma und der Opa für ihre wilde Liebesnacht eincheckten. Denn so… Ähäm, unauffällig, wie die alte, faltige Hand des Tattergreises den Po seiner Begleitung begrabschte, waren ihre Absichten nicht schwer zu erraten.   Naruto wunderte sich zwar, warum sie sich dafür kein Love Hotel gesucht hatten, aber gut. Vielleicht konnten sie es nicht länger aushalten und hatten sich deswegen das nächst gelegene Hotel gesucht und- Wow. Er sollte wirklich aufhören, sich Gedanken über das Liebesleben alter Knacker zu machen… Das machte ihn nur depressiv, weil er selbst keins hatte… Ugh.   Erneut ließ er seinen Blick umher schweifen und war so auf seine Umgebung fixiert, dass er erschrocken zusammenzuckte, als er dicht hinter sich Schritte und die Worte „Batman ist besser“ hörte.   … Huh?! Mit zusammengezogenen Augenbrauen drehte er sich um, konnte allerdings nichts und vor allem niemanden sehen. Was zur… Er drehte sich wieder nach vorne und konnte diesmal einen Typen entdecken, der sich einige Meter von ihm entfernt gegen die Empfangstheke lehnte.   … Hä? Wo kam der Kerl denn auf einmal her, der war eben doch noch nicht dort gewesen, oder? Wahrscheinlich war er hinter ihm lang gegangen… Oder so. Naruto verengte die Augen und betrachtete den Kerl genauer.   Er lehnte mit der Hüfte gegen die Theke, die Arme hinter ihm auf dem Holz abgestützt und sein Körper in Narutos Richtung gedreht. Dunkelbraune und mit einer schwarzen, rechteckigen Hornbrille umrahmte Augen fixierten ihn.   Der Fremde schien in etwa in Narutos Altersgruppe zu sein, vielleicht sogar ein bisschen jünger. Dunkle Ponysträhnen fielen in ein herzförmiges Gesicht, das an den Seiten von kinnlangen Haarsträhnen eingerahmt wurde.   Das Haar an seinem Hinterkopf war kurz und stachelig, wirkte aber trotzdem irgendwie… Weich. Naruto wollte es anfassen.   Seine Nase war gerade und überraschend zierlich für einen Mann, die Lippen voll und der Kiefer glatt rasiert. Auf der linken Seite seiner Unterlippe trug er einen schwarzen Ring als Piercing und sein Körper war schmal, aber muskulös.   Er trug ein babyblaues, offenes Hemd mit weißen Senkrechtstreifen, darunter ein schwarzes T-Shirt mit Rundausschnitt, dann ebenfalls schwarze Röhrenjeans mit blauen Chucks und schlussendlich ein lila-schwarz-kariertes Halstuch.   … Was für ein Hipster. Fehlte nur noch der obligatorische Starbucks-Becher und das Bild war perfekt.   „Batman ist besser“, wiederholte er mit seiner tiefen Stimme, ein Mundwinkel zu einem kleinen Schmunzeln in die Höhe gezogen.   Naruto blinzelte nur dümmlich. Öhm, okay…? Das war ziemlich… Random. Aber er redete auf jeden Fall mit ihm, seine braunen Augen bohrten sich nämlich in Narutos blaue und das so intensiv, dass sich ihm die feinen Nackenhärchen aufstellten.   Zungenschnalzend rollte der Kerl mit den Augen und nickte mit dem Kinn zu Narutos Oberkörper. Verdutzt blickte er an sich herab und erst jetzt wurde ihm wieder bewusst, dass er ja einen Spiderman-Hoodie trug.   Duh, was für ein peinlicher Facepalm-Moment von ihm…! Aber okay, es war ja nichts Neues, dass er ziemlich lang und oft auf der Leitung stand.   „Niemals, Alter! Batman ist voll lahm!“ Naruto verschränkte die Arme vor der Brust und funkelte ihn an. „Spidey ist und bleibt der Beste. Batman hat ja noch nicht einmal Superkräfte!“   „Genau deswegen ist er ja auch besser“, erwiderte der Typ. „Er muss nicht erst von einer Spinne gebissen werden, um ein Held zu sein. Batman reichen dafür seine Intelligenz und technische Hilfsmittel.“   „Naja, nicht wirklich, sonst hätte er ja nicht einen Gehilfen, huh?“ Grinsend zog Naruto eine Augenbraue in die Höhe. Heh, der Typ gefiel ihm. Er selbst war ein großer Fan von Comics und Superhelden und der Kerl schien echt Ahnung zu haben in diesem Gebiet, was ihn Naruto sofort sympathisch machte.   Unbeeindruckt zuckte der Dunkelhaarige mit den Schultern. „Jeder guter Held hat einen Sidekick und das ist auch überhaupt nicht verwerflich“, meinte er. „Außerdem hat sich Spiderman auch schon das ein oder andere Mal helfen lassen.“   „Ja, okay, das stimmt.“ Naruto kratzte sich grummelnd am Kopf. „Aber-“ Doch weiter kam er nicht, weil sich in genau diesem Moment das ältere Ehepaar von der Empfangsdame verabschiedete und nun er an der Reihe war.   „Hallo und herzlich Willkommen im Manhattan Hotel, mein Herr.“ Die Rezeptionistin, eine zierliche, junge Dame mit hochgestecktem, schwarzem Haar, lächelte ihn freundlich an. „Was kann ich für Sie tun?“   „Äh…“ Naruto sah zum Kerl herüber und öffnete den Mund, als er sah, dass er sich von der Theke abdrückte. Huh? Wollte der Typ etwa gehen…? Aber er wollte doch noch mit ihm reden, er war interessant…! Aber anderseits wollte er auch nicht unhöflich zur Dame sein und sie weiter ignorieren, also wandte er sich an sie. „Uhm, hi. Ich, ähm, Moment.“   Er tastete seine Hose ab, auf der Suche nach dem Schreiben der Game Show. Verdammt, wo hatte er den blöden Zettel nur hingetan und warum musste seine Hose nur so arschviele Taschen haben?!   „Äh, Uzumaki Naruto ist mein Name. Für mich ist hier ein Zimmer reserviert worden. Von der Tokyo Game Show und- Moment, ich müsste hier irgendwo das Schreiben haben und-“   „Nein, nein, das ist nicht nötig, ich weiß bereits Bescheid“, meinte die Dame. „Ich hab vor wenigen Minuten erst einen anderen Gast bedient, dem die Game Show ein Zimmer in unserem Hotel reserviert hat. Uzumaki war Ihr Name, richtig?“   „Uh, genau.“ Verdutzt ließ Naruto die Hände fallen und beobachtete, wie sie mit ihren fein manikürten Fingernägeln auf der Tastatur herum klimperte.   „Dann brauch ich einmal Ihren Personalausweis, bitte.“   „Klar.“   Als die obligatorischen und ziemlich nervigen Formalitäten erledigt waren übergab sie ihm mit einem Lächeln seine Schlüsselkarte. „Ihre Zimmernummer ist 253. Das Zimmer befindet sich im zweiten Stock auf der linken Seite. Ich wünsche Ihnen einen schönen und erholsamen Aufenthalt, Uzumaki-san.“   „Vielen Dank!“ Naruto verbeugte sich vor ihr, ebenfalls lächelnd, und drehte sich um. Sein Blick fiel sofort auf die Theke und die Stelle, gegen die sich vorhin noch der Batman-Verfechter gelehnt hatte, aber er war tatsächlich spurlos verschwunden… Huh.   „Mh, wahrscheinlich hat er eingesehen, dass Spiderman tatsächlich der coolere Superheld ist und hat sich deswegen verpisst“, murmelte er und schnaubte.   Naja, vielleicht würde er dem Kerl ja noch einmal über den Weg laufen. Wenn er hier im Foyer herumhing, dann war er doch sicherlich ein Hotelgast, also würde er ihm früher oder später schon wieder begegnen. Spätestens beim Frühstück oder Abendessen, die TGS hatte für ihn nämlich Halbpension gebucht, hehe.   Naruto rollte den Koffer hinter sich her, als er zu den Aufzügen ging und trat ein. Er drückte auf den Knopf mit der Zwei und stellte dabei fest, dass das Manhattan 5 Stockwerke hatte. Nicht schlecht für ein Hotel.   Als sich die Aufzugstüren mehrere Sekunden später mit einem ‚Pling!‘ öffneten, stieg er aus und ging den langen Flur entlang, bis er schließlich vor einer Tür mit den goldenen Ziffern 253 stehen blieb.   Hier war es… Sein Hotelzimmer! Ugh, jetzt war er schon irgendwie ein bisschen nervös, musste er gestehen… Aber die Neugierde überwog und deswegen fackelte er auch nicht lange herum und steckte seine Schlüsselkarte in die kleine Apparatur, die neben der Tür an der Wand angebracht war.   Ein Piepen war zu hören, kurz gefolgt von einem Klacken. Die Tür war aufgeschlossen. Naruto steckte die Karte in seine Hosentasche und atmete einmal tief ein, dann öffnete er die Tür, ging hinein und…   Fand sich in einem wunderschönen, hellen Zimmer wieder. Wow. So hätte er sich definitiv ein Zimmer in einem so genannten Luxushotel vorgestellt.   Die Wände waren weiß gestrichen und der Fußboden bestand aus hellblauen Fliesen. In der linken Ecke standen ein sehr bequem aussehendes Einzelbett, das so breit war, dass wahrscheinlich noch eine zweite Person reingepasst hätte, und mehrere Schränke aus Mahagoniholz. Außerdem war dort eine Tür, die sehr wahrscheinlich zum Badezimmer führte.   Gegenüber vom Bett stand ein Schreibtisch, ebenfalls in Mahagoni, mit einem grünen Polstersessel. Ein Flachbildfernseher war über ihm an der Wand angebracht. Rechts vom Tisch waren noch ein Schrank und ein Minikühlschrank.   Am Ende des Raums und gegenüber der Eingangstür befand sich ein großes Fenster mit beigen Gardinen, das sehr viel Licht hereinließ und dazu beitrug, das Zimmer so angenehm hell zu halten.   „Schick.“ Naruto pfiff und stellte den Koffer neben sich ab. Er zog seine Chucks aus und schlüpfte in die Schlappen, die im Eingangsbereich bereit standen.   Langsam und fast schon ehrfürchtig trat er mehr in das Zimmer ein, um es weiter zu inspizieren. Er konnte mehrere einlaminierte Zettel und ein kleines Papierheftchen entdecken und sah sie sich genauer an.   Ah, das eine war eine Broschüre, in denen ein paar Attraktionen von Chiba aufgelistet waren, und das andere waren Infoblätter zum Hotel. Naruto überflog die Blätter und versuchte sich die Essenszeiten einzuprägen.   Frühstück gab’s von 7:30 bis 11:00 Uhr und Abendessen von 20:00 bis 22:30 Uhr. Huh, also das Frühstück fing für ihn definitiv zu früh an und das Abendessen zu spät… 20 Uhr, das war erst in knapp zwei Stunden aber er hatte jetzt schon Kohldampf! Ugh.   „Sorry, Kumpel, aber da wirst du dich wohl ein wenig in Geduld üben müssen.“ Seufzend tätschelte Naruto seinen Bauch und legte die Infoblätter wieder weg, um sich nun das Bad anzusehen.   Auch das war ein großes, helles Zimmer, das eine Badewanne mit einer beachtlichen Größe aufwies. Wow, nicht schlecht.   Ansonsten gab es noch eine Toilette, die er auch sofort benutzte, ein großes Waschbecken und einen Spiegelschrank. Der übliche Kram eben. Zwar nichts besonderes, aber trotzdem schick.   Naruto tapste zurück ins Zimmer und ließ sich mit einem lauten Seufzen rücklings auf das Bett fallen. Mmh, schön weich. Er drehte den Kopf zur Seite und rieb seine Wange mit einem Lächeln gegen die Decke.   „Test bestanden“, murmelte er und starrte mit gesenkten Lidern auf das hölzerne Kopfende des Bettes. „Hier lässt es sich die nächsten Tage prima leben.“   Er holte sein Handy aus der Hosentasche und begann Kiba eine SMS zu schreiben, war dann allerdings doch zu faul zum Tippen und rief ihn stattdessen an. Es klingelte nur zweimal und dann nahm sein bester Freund auch schon ab.   „Yo?“   „Hi, Kiba!“ Grinsend richtete sich Naruto auf einem Ellbogen auf. „Ich, und besonders mein Arsch, haben die neunstündige Fahrt tatsächlich überstanden!“   „Wow.“ Kiba lachte in den Hörer. „Dann richte deinem Arsch einen Glückwunsch von mir aus, Mann. Wie war die Reise denn so?“   „Meh, ereignislos“, antworte Naruto und zuckte mit einer Schulter. „Und lang… Sehr lang. Ich bin echt froh, jetzt endlich im Hotel angekommen zu sein und ich sag’s dir, Kumpel, das Zimmer ist echt geil!“   „Echt? Wie sieht’s aus?“, wollte Kiba neugierig wissen.   „Groß für ein Einzelzimmer und schön hell… Edel auch… Fuck, geil einfach! Ich werd gleich mal ein paar Fotos davon machen und die dann twittern!“   „Tu das! Was hast du denn heute noch vor? Was Party machen und in eine Bar gehen? Ich mein, nach der langen Fahrt hast du dir echt ein Bier verdient.“   Bier… Beim bloßen Gedanken daran lief Naruto das Wasser im Munde zusammen. „Eh, mal sehen. Ich treff mich jetzt gleich erst einmal mit den Kollegen und diesem Hatake Typen, der das Let’s Play Panel organisiert, und dann mal sehen. Das Hotel hat eine günstige Location, ich hab schon den einen oder anderen netten Schuppen gesehen.“   „Ah“, grunzte Kiba. „Wann trefft ihr euch denn?“   „Äh…“ Naruto warf schnell einen Blick auf seine Armbanduhr. „In knapp einer halben Stunde, also 19 Uhr.“   „Und wo?“, fragte Kiba weiter.   Naruto zog die Augenbrauen zusammen. „Uff, du stellst vielleicht Fragen, Köter. Keine Ahnung, hab ich vergessen, aber ich guck eben nach, Moment.“   Er stand auf und machte sich erneut auf die Suche nach dem Schreiben der TGS, die dieses Mal sogar nur zwei Sekunden anhielt, weil er es sofort mit dem ersten Handgriff fand. Wow… Er kam sich überhaupt nicht verarscht vor.   Seufzend setzte er sich wieder aufs Bett und klemmte das Handy zwischen Ohr und Schulter, um das Papier besser auseinander falten zu können. „So“, murmelte er und überflog mit den Augen die Zeilen. „Öhhh… Ah, hier!“   Er nahm das Handy wieder in die Hand und leckte sich die Lippen. „Wir treffen uns im Raikiri, das ist so ein Bistro… Bar… Ding oder so, keine Peilung. Auf jeden Fall kann man da wohl essen und saufen, also der perfekte Laden für mich!“   „Saufnäsiger Vielfraß“, sagte Kiba mit einem deutlichen Grinsen in der Stimme.   „K-Kibbels!“ Naruto gab ein gespieltes Schluchzen von sich und ignorierte den Protestschrei im Hintergrund. „Das ist das Schönste, was du jemals zu mir gesagt hast…“   „Halt die Fresse, Mann. Du weißt, wie sehr ich diesen Spitznamen hasse“, brummte Kiba verärgert.   „Wieso?“ Ein Funkeln schlich sich in Narutos Augen. „Ich fand’s niedlich, als deine völlig betrunkene Ma auf unserer Abschlussfeier eine Rede über dich gehalten und dich dabei so genannt hat.“   „Alter, meine Mutter ist ein Psycho und das weißt du, ey. Das war der peinlichste Tag meines Lebens!“   Naruto brach in Gelächter aus, als er sich daran zurück erinnerte und schüttelte den Kopf. „Oh Mann“, sagte er amüsiert und gluckste. „Das waren noch Zeiten.“   „Jaja, du mich auch, Blondie.“   „Heh.“ Naruto imitierte mit einem lauten Schmatzgeräusch einen Kuss und sah erneut auf seine Armbanduhr: 18:46 Uhr. „Wie auch immer, es ist bald 19 Uhr und ich wollte mich auch noch frisch machen. Ich ruf dich morgen im Laufe des Tages irgendwann an, okay?“   „Geht klar, Mann“, erwiderte Kiba. „Hab Spaß und rock auf der Game Show ab, okay?“   „Immer doch.“ Naruto grinste und stand auf. „Bis dann, Kiba, tschau!“   „Bye.“   Naruto warf sein Handy hinter sich aufs Bett und schritt ins Bad, um sich zu waschen. Während er sich mit den feuchten Fingern durchs Haar fuhr, warf er einen Blick in den Spiegel. Hm, ob er sich wohl umziehen sollte…? Er hatte während der Fahrt schon ein wenig geschwitzt…   Nach einer kleinen Geruchsprobe unter seinen Achseln entschied er, dass er sich definitiv umziehen sollte… Dringendst. Also raus aus den Klamotten und auf mit dem Koffer, um sich etwas Neues herauszuholen.   Er entschied sich für ein schwarzes T-Shirt mit einem goldenen Triforce-Symbol drauf und weil auch sein geliebter Spiderman-Hoodie stank (Alter, wie viel hatte er bitteschön geschwitzt?!) holte er eine neue, schlichte und orange Kapuzenjacke heraus.   So. Ein weiterer Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er sich langsam beeilen sollte, also Handy schnappen, schnell die Schuhe wechseln und raus. Er hatte keine Ahnung, wo das Raikiri war, aber Hatake hatte im Schreiben glücklicherweise eine mehr oder weniger hilfreiche Wegbeschreibung angefügt, also würde er es schon irgendwie finden.   Es nieselte draußen, also zog er seine Kapuze über und folgte der Beschreibung. Während er das tat schlichen seine Gedanken erneut zu dem Batman-Typen in der Hotellobby. Irgendwie war der Kerl ihm schrecklich bekannt vorgekommen.   Aber wieso? Er war sich ziemlich sicher, dass er ihn davor noch nie gesehen hatte, aber irgendwie… Seine… Seine… Ah, fuck. Es lag ihm auf der Zunge, aber er kam einfach nicht drauf!   Frustriert kickte er einen kleinen Stein von der Straße und bog bei einer Straßenkreuzung links ab. Dann die zweite rechts, links halten und- Ah. Da war es!   Es war ein relativ unauffälliger Schuppen, umgeben von Gebäuden, die alle mehr oder weniger gleich aussahen. Wäre da nicht diese blauflackernde Leuchtanzeige gewesen wäre er wahrscheinlich daran vorbei gelaufen.   „Dann mal rein in die gute Stube.“ Naruto zog die Kapuze aus und betrat das Raikiri, von dem er immer noch nicht genau wusste, was das nun für ein Laden war. Von außen sah es zumindest wie eine Bar aus.   Innen angekommen stellte er schnell fest, dass es tatsächlich eine Bar war. Allerdings eine so genannte Bistro-Bar mit zwei Bereichen, die fließend ineinander übergingen. Links waren mehrere, zum größten Teil voll besetzte Tische, mit trinkenden und essenden Menschen, während im rechten Bereich eine Bar mit Theke war.   Schick. Das gefiel ihm. Das Raikiri hatte ein rustikales, aber gemütliches Flair mit vielen Holzelementen. Es erinnerte ihn sogar ein wenig an einen Western-Saloon und das war cool. Naruto mochte Cowboys.    Lucky Luke war früher sein großes Vorbild gewesen und er hatte wochenlang probiert, schneller als sein eigener Schatten zu sein, was ihm natürlich nie gelang. Die Shiba-Hündin Mimi, die seine Familie damals besessen hatte und die inzwischen leider verstorben war, hatte er auch kurzerhand zu seiner treuen Gefährtin Jolly Jumper gemacht.   Hach ja… Er musste sich unbedingt ein Lucky Luke Shirt kaufen, das fehlte nämlich noch in seiner Sammlung und er war ja bedacht darauf, von all seinen Lieblingscharakteren, egal ob aus Büchern, Filmen oder Comics, mindestens ein Shirt zu besitzen.   So… Wo saßen dieser Hatake Typ und die anderen Let’s Player denn? Mit gerunzelter Stirn sah sich Naruto um, bis ihm ein oranger Haarschopf ins Auge stach. Hah, den Kerl kannte er doch…! Neben ihm saßen noch zwei andere Kerle. Ob das seine Kollegen waren…? Oder war einer von ihnen Hatake?   Mh… Naja, das würde er ja gleich herausfinden! Grinsend ging Naruto auf den Tisch zu und hob zum Gruß die Hand. „Yo! Yahiko!“   Der Kerl mit den orangen Haaren hob den Kopf und sah ihn an. Ovales, blasses Gesicht voller Piercings; jepp, das war definitiv Yahiko aka. Akatsuki.   „Hey! Naruto!“ Yahiko stand auf und schloss ihn in eine Umarmung. „War so typisch, dass du Schnarchnase zu spät kommst“, sagte er grinsend und tätschelte ihm die Schulter.   „Zu spät?“, wiederholte Naruto und kräuselte die Nase. Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr – 19:03 Uhr. … Oops? „Oh…“   „Naja, war ja auch nicht anders zu erwarten bei dir.“ Yahiko zwinkerte ihn an und deutete auf den Tisch. „Komm schon, setz dich! Hatake ist auch noch nicht da.“   „Huh, echt nicht?“ Naruto runzelte die Stirn und rutschte durch, bis er am Ende der Bank saß, direkt neben der Wand. Er betrachtete seinen Kumpel genauer. „Wieder ein paar Piercings mehr, wie ich sehe.“   „Es ist eine Sucht. Wer einmal damit angefangen hat, kann nicht mehr damit aufhören“, meinte Yahiko und zuckte mit den Schultern.   Als Naruto ihn das erste Mal getroffen hatte, hatte er schon einige Piercings im Gesicht gehabt und jetzt waren es sogar noch mehr! Naruto zählte insgesamt sechs Stück.   Eins in der linken Augenbraue, zwei im Nasenrücken, eins in der Nase und nochmal zwei in der Unterlippe. Woah, das war echt… Krass. Naruto mochte Piercings, aber das war ihm definitiv zu viel…   Er wandte den Blick von Yahiko ab und sah stattdessen zu den zwei Jungs, die auf der anderen Seite des Tisches saßen.   Direkt gegenüber von ihm saß ein irgendwie ein wenig furchteinflößender Kerl mit kinnlangen, weißblauen Haaren, die definitiv gefärbt waren, weil Naruto einen leichten, aber dennoch deutlichen schwarzen Ansatz erkennen konnte. Er hielt mit beiden Händen ein Cocktailglas umklammert und saugte enthusiastisch am pinken Strohhalm.   Ihre Augen trafen sich und sie fingen fast gleichzeitig an zu grinsen. „Hi, Alter, ich bin Suigetsu!“, stellte er sich vor und streckte ihm die Hand hin. Er hatte außergewöhnlich lange und spitze Fingernägel für einen Mann…   Sie erinnerten Naruto an den einen Fall bei Detektiv Conan, in dem die Mörderin ihr Opfer mit ihren Fingernägeln umgebracht hatte… Eine gruslige Vorstellung und seitdem achtete Naruto auch drauf, keine Frauen mit spitzen Fingernägeln zu verärgern…   „Hey! Ich bin Naruto!“ Er nahm die Hand an und schüttelte sie. „Freut mich dich kennenzulernen!“   „Gleichfalls, Mann. Ich liebe deine Videos und hab mich deswegen total darauf gefreut dich endlich mal zu treffen!“ Suigetsu grinste ihn an und nuckelte wieder an seinem Cocktail. Die Farbe des Getränks war orange und am Glas hing eine Orangenschreibe, weswegen er vermutete, dass es Tequila Sunrise war.   Yum.   „Heh, danke!“ Naruto rieb sich den Nacken und dann wanderte sein Blick zur dritten und bis jetzt schweigsamen Person in ihrer Runde.   Was zur… Seine blauen Augen wurden kugelrund und ihm klappte der Mund auf. „Du!“, platzte es aus ihm heraus und deutete mit dem Zeigefinger auf ihn.   Modischer Emo-Haarschnitt. Brille. Schal. Gestreiftes Hemd und dieses süffisante Schmunzeln…   „Du bist der Typ aus der Hotellobby! Der Batman-Fan!“   „Hn.“ Immer noch schmunzelnd stützte der Kerl sein Kinn auf seinem Handrücken ab. „Und du trägst deinen Spiderman-Hoodie nicht mehr. Hast du eingesehen, dass Batman doch besser ist?“   „Niemals!“ Naruto blies die Wangen auf. „Ich hab den Hoodie nur gewechselt, weil er nach Schweiß gestunken hat!“   Der Kerl kräuselte die Nase. „Das sind Infos, die ich bei einem ersten Treffen unbedingt wissen wollte.“   Naruto streckte die Zunge raus und hielt ihm die Hand vor die Nase. „Ich bin übrigens Naruto, hi!“   Der Typ nahm sie an und schüttelte. „Uchiha Sasuke.“   „Sasuke“, wiederholte Naruto murmelnd. „Freut mich dich kennenzulernen! Heh, das ist aber echt ein krasser Zufall, oder? Dass ich dich so schnell wiedersehe?“   „Was heißt Zufall, ich hab gewusst, wer du bist.“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „Es gibt hier in der Gegend nicht viele Blonde mit Sommersprossen.“   „Heh, ich schätze nicht.“ Naruto kratzte sich an der Wange. „Aber hey, wenn du gewusst hast, wer ich bin, warum hast du mir dann nicht gesagt, wer du bist?“   Sasuke öffnete den Mund, doch bevor er antworten konnte stand auf einmal eine überaus… Seltsame Gestalt an ihrem Tisch, die sich mit einem „Sorry, dass ich so spät bin“ den Nacken rieb.   „Sind Sie Hatake-san?“, fragte Yahiko mit erhobener Augenbraue nach.   Naruto runzelte die Stirn und betrachtete ihn genauer. Der Kerl war ziemlich groß für einen Japaner, bestimmt um die 1,80 Meter. Er hatte weißgraues, wildes Haar und sein Gesicht… Tja, allzu viel war von seinem Gesicht nicht zu sehen.   Er trug eine schwarze Augenklappe mit einem Totenkopf darauf, die Naruto an einen Piraten erinnerte, und dazu auch noch eine Art Maske, die von seinem Kinn aufwärts bis zur Nase alles andere verdeckte.   Okay… Das war wirklich ein sehr eigenwilliges und… Exzentrisches Auftreten.   „Jo, das bin ich. Hatake Kakashi“, bestätigte der Kerl mit einem Nicken. „Tut mir schrecklich leid, dass ich zu spät bin, aber ich hab mich verlaufen.“   „Verlaufen?!“, wiederholte Naruto fassungslos und verengte die Augen. „Aber Sie haben sich das Raikiri doch als Treffpunkt ausgesucht?!“   „Ich hab mich ja auch nicht auf dem Weg zum Raikiri verlaufen“, meinte Kakashi und deutete Yahiko mit einer Handbewegung an, für ihn Platz zu schaffen. „Sondern auf den Straßen des Lebens.“   Die Maske, die er trug, war so dünn, dass Naruto ganz fein sehen konnte, wie sich seine Lippen zu einem Lächeln formten, als er sich neben ihn hinsetzte.   Okay, wow… Was für ein… Freak.   „Ihr könnt mich übrigens duzen und Kakashi nennen“, sagte er und stützte sein Gesicht mit beiden Händen ab. Naruto fiel auf, dass er mehrere kleine Narben an den Fingern hatte. „Und als Entschädigung lad ich euch alle auf ein Bier ein, wie wär’s?“   „Hört sich klasse an!“ Suigetsu grinste ihn an und trank den Rest seines Cocktails mit einem einzigen kräftigen Zug am Strohhalm aus. Woah, der Typ schien ja Lungen aus Stahl zu haben… Und diese Fingernägel, über die Naruto immer noch nicht hinweg kommen konnte…   Und dann gab‘s da auch noch Yahiko mit seinen tausend Piercings…   War er hier bei einem Meeting von Freakshow-Artisten gelandet oder was?! Er war doch der einzig Normale, Sasuke hatte bestimmt auch noch die ein oder andere Schraube locker…!   Kakashi rief einen Kellner an ihren Tisch und bestellte fünf Biere (und einen Strohhalm, warum auch immer…) für sie und sah sich in der Runde um. „So“, sagte er. „Dich kenn ich.“ Er nickte mit dem Kopf in Narutos Richtung. „Du bist der einzige von euch, der eine Facecam benutzt, also erkenn ich dich wieder, Foxy. Wer seid ihr?“   „Ich bin Akatsuki“, stellte sich Yahiko vor.   „Und ich bin BloodyMist!“, rief Suigetsu mit einem Grinsen rein.   Narutos Augen weiteten sich… Wenn das BloodyMist war, dann… Langsam wanderte sein Blick zu Sasuke herüber.   „Dr. Snakes“, sagte er kurz angebunden und nickte dem Kellner zu, der in diesem Moment ihre Getränke brachte.   Oh… mein… Gott! Das war… Sasuke war Dr. Snakes?! Dieser Hipster, mit dem er sich in der Hotellobby über Superhelden unterhalten hatte, war tatsächlich der Doktor?!   Das… Das kam überrasch- Duh! Nein, das kam es eben nicht! Jetzt wusste Naruto auch endlich, wieso ihm der Kerl so bekannt vorgekommen war… Es war die Stimme gewesen!   Scheiße, wie peinlich war das denn? Da zog er sich schon wie ein Junkie die Let’s Reads vom Doktor rein und dann erkannte er nicht einmal seine Stimme… Ugh… Aber cool!   Sasuke war ihm sympathisch und wenn er wirklich Dr. Snakes war, dann war das echt cool! Er freute sich schon darauf, ihn näher kennenzulernen!   Kakashi nickte. „Nettes Trüppchen“, meinte er und steckte den Strohhalm in das Bier. Eww… Ekelhaft, wie konnte man Bier nur mit Strohhalm trinken?!   Aber apropos trinken… Wie wollte der Freak überhaupt etwas trinken, wenn er die Maske trug?! Irgendetwas sagte Naruto, dass er sie wohl nicht abnehmen würde, also wie…?   Die Frage erübrigte sich im nächsten Moment, da Kakashi den Strohhalm zu seinen Lippen führte und ihn durch ein kleines Loch in seiner Maske steckte… What. The. Fuck. Ernsthaft?!   „Was hat es mit der affigen Maske auf sich?!“, wollte Naruto mit gerunzelter Stirn wissen. Vielleicht war es etwas unhöflich gefragt, aber er redete eh, wie ihm der Schnabel gewachsen war und Höflichkeit war eh noch nie eine seiner Stärken gewesen.   „Tja…“ Kakashi drehte den Kopf in seine Richtung und lächelte ihn an. Ugh, es war echt gruselig, dass man seine Lippen trotz der Maske sehen konnte! „Das würdest du wohl gerne wissen, mh?“   „Du hast bestimmt irgendeine ansteckende Krankheit oder so“, meinte Naruto mit gekräuselter Nase. Bestimmt die Freak-Seuche…   „Ja, Mann!“ Suigetsu lachte und schlug auf den Tisch. „Oder du hast dicke Wurstlippen, die du verstecken willst, damit dir die Hunde nicht immer ins Gesicht springen!“    „Pfft!“ Schnaubend hielt sich Naruto eine Hand vor den Mund. „Oder du hast Hasenzähne! So richtig krasse!“   Suigetsu schnipste mit den Fingern. „Hasenzähne, ey“, sagte er und nickte. „Ganz bestimmt Hasenzähne.“   „Mh.“ Kakashi rührte mit seinem Strohhalm seelenruhig in seinem Bier herum. „Ich denke nicht, dass ausgerechnet ihr Witze über Zähne machen solltet.“   „Fick dich!“, riefen Naruto und Suigetsu gleichzeitig aus.   Yahiko lachte, während Sasuke mit einem Augenrollen an seinem Bier nippte und weiter schwieg. Naruto war sich nicht sicher, aber er meinte, die gemurmelten Worte „Wie im Kindergarten“ gehört zu haben.   „Ich seh schon, wir werden dieses Wochenende sehr viel Spaß haben.“ Kakashi lehnte sich zurück und schlang die Arme um die Rücklehne der Sitzbank.   Narutos Herz machte bei diesen Worten sofort einen Hüpfer. Die Tokyo Game Show… Gott, er konnte es kaum noch abwarten, bis ihr Let’s Play Panel startete! Das würde der absolute Hammer werden!   „Wie sieht das Programm aus?“, meldete sich nun auch (endlich, Naruto wollte mehr von seiner tollen Stimme hören, die live sogar noch besser klang!) Sasuke zu Wort. „Und was genau wird unsere Aufgabe sein?“   „Ah, genau.“ Kakashi nahm sein Bierglas in seine Hand und saugte am Strohhalm. „Das Panel wird vier Stunden lang gehen, am Sonntag allerdings nur drei.“   „Nur drei und vier Stunden?“, fragte Naruto mit gerunzelter Stirn nach. „Das ist nicht besonders lang…“ Er zog einen Schmollmund und linste zu Sasuke herüber.   „Klein, aber fein“, sagte Kakashi dazu nur und zuckte mit den Schultern. „Los geht’s am Samstag um zehn Uhr mit euch.“ Er legte Naruto und Sasuke jeweils eine Hand auf den Kopf. „Die Leute sind besonders auf euch gespannt, also enttäuscht sie nicht.“   „Niemals!“ Naruto grinste aufgeregt. „Was werden wir machen? Außer geil sein, versteht sich, heh.“   Kakashi tätschelte ihm den Kopf. „In der ersten Stunde werdet ihr ein wenig reden, über euch und das Let’s Playen allgemein. Ich dachte vielleicht auch an eine kleine Fragerunde mit dem Publikum, falls das für euch in Ordnung geht?“   „Klar, das wär cool!“, meinte Naruto und sah zu Sasuke herüber. „Oder?“   Sasuke nickte bejahend, wofür ihn Naruto anstrahlte.   „Gut.“ Lächelnd zerzauste Kakashi ihnen das Haar und legte die Hände in seinen Schoß. „In der zweiten Stunde wird dann gespielt. Was ihr zockt ist mir eigentlich egal, das könnt ihr unter euch ausmachen. Wir können nicht versichern, dass wir alle Spiele da haben, aber wir haben schon eine sehr große und breite Auswahl.“   „Das klingt echt cool!“ Naruto rutschte aufgeregt auf seinem Platz herum und nippte am Bier. „Und dann?“   „Dann habt ihr erst mal Pause und ihr zwei Hübschen seid dran“, antwortete Kakashi und zeigte auf Yahiko und Suigetsu. „Euer Programm geht von 15 bis 17 Uhr und ihr macht im Prinzip dasselbe. Die erste Stunde wird geredet und die zweite gezockt.“   „Geil!“ Grölend warf Suigetsu seine geballte Faust in die Luft. Er schien bereits deutlich angetrunken zu sein. „Und wie sieht das Programm am Sonntag aus?“   „Eigentlich genau wie am Samstag“, erklärte Kakashi. „Nur ein wenig kürzer. Diesmal fängt das Panel um 13 Uhr mit Yahiko und Suigetsu an. Ihr werdet eine halbe Stunde lang reden und Fragen beantworten und dann noch eine halbe Stunde lang zocken. Naruto und Sasuke fangen um 17:30 Uhr an. Dasselbe Spielchen: erste halbe Stunde lang reden, dann zocken. Um 18:30 ist dann das große, halbstündige Finale!“   „Finale?“, fragte Naruto neugierig nach.   Doch Kakashi antwortete erst einmal nicht und trank stattdessen seelenruhig sein Bier. Sah so aus, als würde es dem Arsch gefallen, sie zappeln zu lassen. „Genau, das Finale.“   „Und was genau ist dieses Finale?“ Suigetsu warf ihm einen ungeduldigen Blick zu und trommelte mit den Fingern gegen sein Bierglas.   Kakashi ließ sich noch ein paar Sekunden Zeit und antwortete dann schließlich: „Ihr werdet alle vier zusammen zocken.“   „Yay! Klingt geil!“ Glücklich klatschte Naruto in die Hände.   „Und das ist noch nicht alles, am Sonntag gibt es noch eine Überraschung.“ Kakashi legte einen Arm um die Sitzlehne und sah sich in der Runde um. „Um 15 Uhr wird es eine einstündige Autogrammstunde mit euch geben. Eine richtige. Mit Autogrammkarten.“   „Autogrammstunde…?“ Naruto blinzelte überrascht und brach dann in Gelächter aus. „Oh mein Gott, ich werd Autogramme geben! Wie geil ist das denn?!“   Das war wirklich verflucht geil! Er hatte zwar schon ein paarmal Autogramme geben dürfen, als er auf Conventions oder auch auf der Straße erkannt worden war, aber eine richtige, eigene Karte?! Krass.   „Dafür hab ich morgen um 15:30 Uhr einen Termin bei einem nahegelegenen Fotografen gemacht, der die Bilder für die Autogrammkarten schießen wird. Ist das okay für euch?“ Kakashi ließ seinen Blick umherschweifen, bis er bei Sasuke schließlich hängenblieb. „Ich weiß nämlich, dass nicht alle von euch so gern in der Öffentlichkeit stehen und ihr Gesicht zeigen…“   „Ich hab kein Problem damit“, meinte Sasuke und zuckte träge mit einer Schulter. „Nach dem Panel werden die Leute eh mein Gesicht kennen.“   „Sehr schön.“ Kakashi summte zufrieden. „Wie sieht’s mit euch aus?“   Der Rest der Gruppe hatte auch kein Problem damit, also vereinbarten sie, sich morgen um 14 Uhr in der Hotellobby zu treffen. Sie klärten noch andere Dinge, die die Tokyo Game Show betrafen, bis alles soweit besprochen war und sie ein anderes Gesprächsthema fanden, um sich besser kennenzulernen.   Naruto merkte dabei schnell, dass sie ein lustiger Haufen waren und man mit ihnen gut Spaß haben konnte. Sogar so viel Spaß, dass sie komplett die Zeit vergaßen und es, bevor sie sich versahen, bereits halb zehn war.   „Ich denk, ich mach mich langsam auf den Rückweg zum Hotel.“ Kakashi stand auf und streckte sich mit einem Brummen. Er winkte den Kellner zu sich, um für die Getränke zu zahlen. „Vergesst nicht, morgen um 14 Uhr in der Hotellobby.“   „Tsk, das sollten wir wohl lieber dir sagen.“ Naruto funkelte ihn an und stand ebenfalls auf. „Wer von uns hat sich schließlich auf den... ‚Straßen des Lebens‘ verlaufen, huh?“   „Das wird dir auch noch passieren, mein junger Padawan.“ Kakashi tätschelte ihm den Kopf und bezahlte den Kellner. „Falls irgendetwas ist, könnt ihr mich im Zimmer 421 finden. Bis dann.“ Er hob die Hand zur Verabschiedung und schlurfte mit gebeugter Haltung davon.   Naruto sah ihm nach. Wirklich ein seltsamer Kauz… Aber er mochte ihn irgendwie. Er mochte besondere Menschen, die von der langweiligen Norm abweichten.   Auch Yahiko und Suigetsu verabschiedeten sich von der Gruppe und als es so aussah, als ob Sasuke auch gehen wollte, legte Naruto die Finger schnell um sein Handgelenk und stoppte ihn.   „Wie wär’s, willst du noch etwas mit mir trinken?“, fragte er und nickte in Richtung Bar. „Vielleicht können wir uns dabei noch etwas besser kennenlernen, mh?“   Im ersten Moment sah es so aus, als ob Sasuke ablehnen würde, aber dann nickte er doch mit dem Kopf und gab ein „Okay“ von sich.   „Cool.“ Naruto lächelte ihn an und drückte sanft sein Handgelenk, bevor er es losließ. Er ging zur inzwischen deutlich gefüllten Bar und setzte sich auf einen der freien Barhocker. Sasuke setzte sich rechts neben ihn und stützte sein Gesicht mit seinem Handrücken ab.   „Ich lad dich ein“, sagte Naruto und winkte den Barkeeper zu ihnen.   Sasuke neigte den Kopf in seine Richtung und sah ihn mit gesenkten Lidern an. „Danke“, murmelte er und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr.   Bei diesem Anblick verknotete sich Narutos Bauch auf eine seltsame Art und Weise, aber das lag wahrscheinlich daran, dass er bereits angetrunken war und sein Magen nach mehr Alkohol verlangte… Oder so….   Streich das ‚oder so‘, das hieß es definitiv!   „Einen Tequila Sunrise“, bestellte Naruto beim Barkeeper, während sich Sasuke für eine Bloody Mary entschied.   „So…“ Naruto neigte seinen Körper in Sasukes Richtung und legte seine Hand zwischen ihnen auf der Holztheke ab. „Du bist also der Doktor, huh?“   Sasuke schmunzelte. „Der bin ich.“   „Heh, ich hab mir dich irgendwie ganz anders vorgestellt“, gab Naruto zu und rieb sich die Nase. „Irgendwie… Weiß nicht. Der Name klingt so… So nach Doctor Who und deswegen hab ich mich dir wie der zehnte Doktor vorgestellt, David Tennant.“   Er lachte leise. „Braune Haare, Brille, groß und schlank und so. Die Brille stimmt, heh, aber sonst ist da nicht wirklich Ähnlichkeit mit ihm vorhanden.“   „Mh“, machte Sasuke und nickte dem Barkeeper zu, als er ihm seinen Cocktail brachte. „Tennant ist der beste Doktor.“   „Ja, oder?“ Naruto lächelte ihn an. „Heißt das, du bist Doctor Who Fan? Find ich cool.“   „Bin ich“, bestätigte Sasuke nickend. „Deswegen schmeichelt es mir auch, wenn meine Zuschauer mich als ‚der Doktor‘ betiteln.“   „Hah, das glaub ich, das ist echt eine große Ehre!“ Naruto saugte am Strohhalm und leckte sich die Lippen. „Wie bist du überhaupt auf den Namen gekommen? Dr. Snakes?“   Sasuke sah auf seinen Cocktail und schwieg für ein paar Sekunden. Sein Blick wirkte auf einmal betrübt. „So hat mich mein Bruder früher genannt“, sagte er schließlich. „Als ich sechs Jahre alt war, war ich mit ihm zusammen im Zoo und konnte dort eine Schlange streicheln. Ich bin total begeistert gewesen, also hab ich mich nach dem Besuch über Schlangen informiert und ihm alles, was ich herausgefunden hatte, erzählt… Daraufhin hat er mich Dr. Snakes genannt.“   Ein Lächeln schlich sich auf Narutos Lippen. „Süß“, kommentierte er.   „Hn“, machte Sasuke nur und nahm einen großen Schluck seiner Bloody Mary.   Naruto beobachtete ihn mit zusammengepressten Lippen und biss sich auf die Zunge. Ob er ihn wohl fragen sollte…? „Du wirkst deprimiert“, sagte er mit sanfter Stimme. „Versteht ihr euch nicht mehr so gut?“   Sasuke leckte sich über die Unterlippe und verhärtete den Griff, mit der er das Glas hielt. „Er ist tot.“   „…Oh.“ Naruto biss sich auf die Innenseite der Wange. Fuck…! Das war natürlich ein sehr großes Fettnäpfchen, in das er da getreten war… Ugh. „Sorry.“   Sasuke atmete hörbar aus der Nase aus und lockerte seinen Griff. „Schon okay.“   Naruto hatte trotzdem ein schlechtes Gewissen und versuchte deswegen schnell, das Thema zu wechseln. „Hey, als wir uns in der Lobby getroffen haben… Hast du wirklich gewusst, wer ich war? Hast du mich deswegen auch angesprochen?“   „Wie ich sagte, es gibt nicht viele blondhaarige Japaner“, sagte Sasuke mit einem kleinen Schmunzeln. „Also natürlich hab ich dich sofort erkannt.“   „Heh.“ Grinsend kratzte sich Naruto am Nasenflügel. „Heißt das, du bist ein Fan von mir?“, fragte er verspielt nach und lehnte sich näher an ihn heran.   „Du bist unterhaltsam, das muss ich dir lassen.“ Etwas Amüsiertes funkelte in Sasukes Augen auf, als er die Hand hob. „Aber manchmal ist deine Dummheit ziemlich ärgerlich.“ Er schnipste ihm gegen die Stirn.   „Hey, ich bin nicht dumm!“ Naruto schob die Unterlippe hervor und rieb sich die Stirn. „Ich steh nur manchmal ziemlich lange auf der Leitung.“   „Hn.“ Sasuke nippte an seinem Getränk. „Darf ich dich an die zweite Episode von The Walking Dead erinnern? Du hast dich echt dumm angestellt, als der Lehrer dich angegriffen hat.“   Ugh, die Stelle… Okay, das war echt ein ziemlicher Facepalm-Moment von ihm gewesen, das musste er gestehen. Er hatte schließlich ganze vier Versuche gebraucht, bis er den Kerl getötet hatte!   „Okay, das kann ich nicht leugnen“, brummelte er leise und kratzte sich an der Wange. „Aber hey, heißt das, du hast dir mein The Walking Dead LP angesehen?“   „Das heißt es.“   „Hah, das ist witzig! Ich hab mir nämlich letztens erst dein LP von dem Game angesehen!“ Er grinste ihn an. „Du bist manchmal echt herzlos gewesen, weißt du das? Wie konntest du Ben nur den Glockenturm herunterfallen lassen?! Der arme Junge!“   „Er war ein Risiko für die Gruppe“, meinte Sasuke schulterzuckend. „Er hat uns alle mit seiner Dummheit und naiven Art in Gefahr gebracht.“   „Heißt das, du würdest mich bei einer Zombie Apokalypse auch verrecken lassen?“ Naruto zog einen Schmollmund und setzte seinen besten Dackelblick auf.   Sasuke schmunzelte fies. „Natürlich.“   Entrüstet blies Naruto die Wangen auf. „Penner! Dann hättest du niemanden mehr, der dir Cocktails spendiert!“   „Mh“, summte Sasuke und spielte mit dem Strohhalm, indem er ihn zwischen Daumen und Zeigefinger drehte. „Das stimmt, aber ich bezweifle eh, dass ich in einer Zombie Apokalypse Zeit dafür finde, mir einen Drink zu gönnen.“   „Heh, stimmt auch wieder.“ Naruto kratzte sich am Kopf. „Also lass uns darauf anstoßen, dass wir uns in keiner Apokalypse befinden und uns besaufen können!“ Er warf ihm ein Grinsen zu und hielt sein Glas hoch.   Sasuke verdrehte zwar die Augen, stieß aber trotzdem mit ihm an. „Idiot“, murmelte er und nahm einen Schluck. „Du bist wirklich genau so, wie du in deinen Videos auch herüberkommst.“   „Ist das ein Kompliment?“, fragte Naruto frech nach.   Sasuke gab ein Summen von sich. „Ich denke schon, ja“, antwortete er. „Ich mag nämlich keine Menschen, die sich verstellen.“   „Dann sind wir da ja schon zwei, ich mag das auch nicht.“ Naruto stützte sein Gesicht mit einer Hand ab und nuckelte am Strohhalm, sein Blick auf Sasuke gerichtet. „Ich weiß echt nicht, ob es so gut ist, mich zu besaufen. Ich mein, morgen werden die Fotos für die Autogrammkarten gemacht und darauf will ich ja nicht wie ein Penner aussehen!“   Sasuke zog die Mundwinkel nach unten. „Ich hasse es fotografiert zu werden.“   „Huh?“ Naruto hob überrascht beide Augenbrauen in die Höhe. „Echt jetzt? Wieso das?“   „Keine Ahnung, ich bin einfach unfotogen.“   „Mmh…“ Naruto verengte die Augen und betrachtete sein Gegenüber genauer. Irgendwie konnte er sich gar nicht vorstellen, dass Sasuke auf Fotos schlecht aussah… Mit so einem hübschen Gesicht konnte man doch nie schlecht aussehen, das war gar nicht möglich!   „Warum kneifst du die Augen so zusammen?“ Sasuke stupste ihn sanft mit seiner Schuhspitze an. „Brille vergessen?“   „Mach ich gar nicht, das sieht nur so aus, weil ich Asiate bin“, erwiderte Naruto und grinste ihn an. „Rassist.“   Sasuke schnaubte und trank einen Schluck. „Du siehst nicht gerade asiatisch aus mit deinen blonden Haaren und den blauen Augen…“   „Okay, hab gelogen, ich bin, uh… Dreiviertel-Asiate.“ Naruto rieb sich den Nacken und streckte die Zunge raus. „Das andere Viertel ist skandinavisch.“   Sasuke legte den Kopf schief und strich sich die Strähnen aus den Augen. „Finnisch?“   „Nej“, erwiderte Naruto und funkelte ihn an. „Svenska.“   „Schwedisch?“ Sasuke runzelte die Stirn.   „Hah, genau!“ Lachend schnipste Naruto mit den Fingern. „Mein Dad war ein halber Schwede und scheinbar waren seine Gene ziemlich dominant. Obwohl Ma mit ihrem feuerroten Haar wohl auch nicht unbedingt wie der Durchschnittsjapaner aussieht.“   Mit einem Lächeln zog er seinen Strohhalm aus seinem Getränk und pikste Sasuke damit in den Handrücken. „Also nicht so wie du, heh.“   „Hn.“ Sasuke beobachtete, wie Naruto mit dem Halm einen Smiley auf seine Hand malte. „In meiner Familie haben tatsächlich alle dunkle Haare und dunkle Augen, wie der Durchschnittsjapaner.“   „Naja, nicht alles ist Durchschnitt bei dir.“ Naruto malte dem grinsenden Smiley noch sechs Narben ins Gesicht und steckte den Strohhalm wieder in seinen Cocktail. Ganz fein konnte man die Tropfen auf Sasukes blasser Haut glitzern sehen. „Du bist ziemlich klein, kann das sein?“   Sasuke spannte sofort die Schultern an und verengte die Augen. „Ich bin nicht klein“, stellte er mit einem Zischen klar.   „Oh doch!“ Naruto lachte fies und nahm einen Schluck von seinem Tequila Sunrise. „Bist du. Ich bin 1,71m groß, also genau, wie der Durchschnittsjapaner, und du bist deutlich kleiner als ich!“   „Halt den Mund. Ich bin nicht klein.“   „Ohh, hab ich einen wunden Punkt getroffen?“, fragte Naruto grinsend nach. Er nahm das Ende des Strohhalms in seinen Mund und biss darauf. „Aber hey, das ist schon okay. Ich find sogar, dass es dir irgendwie gar nicht stehen würde, wenn du größer wärst. Außerdem gibt’s bei dir dafür andere Dinge, die groß sind.“   … Er blinzelte langsam, als ihm bewusst wurde, wie zweideutig sein Satz klang, und lehnte seine Wangen mit einem Stöhnen gegen den schön kühlen Tresen. „Okay, das klang… Seltsam. Ich hab nicht deinen Schwanz gemeint, okay? Ich mein, woher soll ich wissen, wie groß dein Schwanz ist? Ich meinte dein Ego… Jepp. Das ist ziemlich groß, das konnte ich bereits feststellen.“   Schmunzelnd stupste Sasuke ihn erneut mit seinem Fuß an. „Es ist beides ziemlich groß“, sagte er, die dunklen Augen funkelnd. „Mein Ego und mein Schwanz.“   „Oookay“, sagte Naruto nur und lachte dann. „Angeber. Ugh, okay. Jetzt hab ich irgendwie Hunger auf Hotdogs.“   Sasuke kräuselte die Nase. „Ich mag keine Hotdogs“, sagte er und nippte an seinem Cocktail.   „Echt jetzt?“ Naruto sah ihn an, den Kopf weiterhin auf dem Tresen ruhend. „Wieso das?“   „Ich mag keine Würstchen.“   Naruto blinzelte langsam und gab nach einem kurzen Schweigen ein „Ahhh“ von sich. „Verstehe“, sagte er grinsend. „Du stehst auf Tacos, oder? Wie wohl die meisten der Männer.“   „Tacos?“ Sasuke zog eine Augenbraue in die Höhe. „Nicht wirklich, nein.“   „Komm schon, du weißt doch, was ich meine!“ Naruto richtete sich auf, immer noch das Grinsen auf den Lippen. „Wenn du keine Hotdogs magst“, sagte er und deutete auf seinen Schritt, „dann heißt das, du magst Tacos.“   Er spreizte seinen Zeige- und Mittelfinger, bis sie ein V formten, und platzierte sie links und rechts von seinem Mund. „Tacos“, wiederholte er mit wackelnden Augenbrauen und streckte die Zunge raus.   „Ugh“, sagte Sasuke und rümpfte die Nase. „Du bist widerlich.“ Er drückte seine Hand in Narutos Gesicht und drückte ihn von sich, als er ihm gefährlich nahe kam.   „Was denn?!“ Lachend legte Naruto die Finger um sein Handgelenk und zog es von seinem Gesicht. „Ist doch so. Die beiden Lebensmittel symbolisieren die Geschlechtsteile doch perfekt! Ich mag auf jeden Fall beides, obwohl ich bis jetzt nur Tacos hatte.“   „Ich kann nicht glauben, dass ich mich mit dir über so etwas unterhalte.“ Seufzend schüttelte Sasuke den Kopf und leerte den Rest seines Getränks mit einem Schluck. Er sah auf sein Handgelenk, das immer noch von Naruto gehalten wurde.   „Aber ich schätze… Dass ich Hotdogs in dem Fall doch mag… Gott. Ich weiß gar nicht, wieso ich dir das überhaupt sage. Ich bin wohl betrunkener, als ich gedacht habe.“   „Schon okay, da bist du in guter Gesellschaft!“ Lachend drückte Naruto sein Handgelenk. Er wusste, dass er seine Finger eigentlich schon längst hätte wegnehmen sollen, aber irgendwie… Sasukes Hand war so warm und seine Haut so angenehm weich… „Also bist du echt schwul?“   „Das sagte ich doch gerade, oder?“ Sasuke stützte das Kinn auf seiner geballten Faust ab.   „Schon, aber ich wollte nur nachfragen, schätz ich. Um sicher zu sein.“ Naruto zuckte mit den Schultern und rieb mit dem Daumen über den deutlich hervorstehenden Knöchel seines Handgelenks. „Ich glaub, viele Mädchenherzen würden brechen, wenn sie das erfahren würden, huh.“   „Dann sollen sie von mir aus halt brechen, mir ist das egal.“ Sasuke presste die Lippen zusammen und warf einen Blick auf seine Armbanduhr. „Ich denke, wir sollten langsam zurück ins Hotel. Es ist spät.“   „Wie spät?“, fragte Naruto nach.   „Kurz nach 23 Uhr.“   „Was, echt?! Fuck!“ Naruto riss die Augen auf und stöhnte laut. „Ich hab Kohldampf, Mann, aber um diese Uhrzeit hat das Hotelrestaurant doch schon zu!“   „Dann iss doch hier etwas“, schlug Sasuke schulterzuckend vor. „Stand auf der Speisekarte nicht, dass hier bis Mitternacht auch Warmspeisen angeboten werden?“   Nachdenklich runzelte Naruto die Stirn. „Stimmt, ich erinner mich. Heh, da hab ich ja nochmal Glück gehabt!“ Er grinste Sasuke an.   „Hast du, ich werd jetzt aber trotzdem gehen. Ich wollte noch etwas lesen“, meinte Sasuke und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr.   „Du verlässt mich, um zu… Lesen?“ Naruto zog einen Schmollmund. „Oder… Heh, ist Lesen ein Synonym für, uh… Du weißt schon, fünf gegen Willi? Den Zyklop zum Weinen bringen?“   „Nein“, sagte Sasuke und zwickte ihm in die Nase. „Lesen ist ein Synonym für Lesen.“   Naruto lachte und versuchte, ihm in die Finger zu beißen. Okay, er war wirklich ziemlich betrunken… „Ist okay, ich mag es, wenn du liest. Besonders, wenn du vorliest. Ich mag deine Let’s Reads. Deine Stimme ist sexy.“   … Okay, das hatte er gerade nicht wirklich gesagt, oder…? Er war scheinbar nicht nur „ziemlich betrunken“, sondern viel eher „hackedicht“! Ugh… Er und seine vorlaute Klappe. Ihm fiel auf, dass er immer noch Sasukes Handgelenk hielt, also ließ er ihn schnell los.   Sasuke schien allerdings ganz und gar nicht erbost von seinen Worten zu sein und schmunzelte ihn einfach nur an. „Ich weiß.“   „Ich sagte ja, großes Ego…“ Naruto streckte ihm die Zunge heraus, die Wangen immer noch etwas gerötet wegen seines… Naja, ‚Geständnisses‘. „Hey, ich fand den Abend mit dir echt cool.“   „Ich auch“, erwiderte Sasuke und stand auf. Er lächelte ihn an. Es war das erste Mal, dass Naruto sein Lächeln sah. Es war hübsch und stellte seltsame Dinge mit seinem Bauch an. „Danke für den Cocktail, Naruto.“   „Bitte“, krächzte Naruto. Seine Kehle war auf einmal trocken, also schluckte er. „Wollen wir, uh… Ähm, also wollen wir morgen vielleicht zusammen frühstücken und dann ein bisschen Chiba abchecken, bevor es zum Fotografen geht?“   „Hört sich gut an.“ Sasuke nickte und schob die Hände in seine Hosentasche. „Sollen wir uns morgen in der Lobby treffen? Um neun Uhr?“   „Neun Uhr…?“ Naruto kräuselte die Nase. „Das ist ein bisschen früh, meinst du nicht…?“   „Schlafmütze.“ Sasuke rollte mit den Augen. „10 Uhr, mein letztes Angebot.“   „Ich schätze, das lässt sich einrichten.“ Naruto seufzte theatralisch und grinste ihn danach an. „Mit viel Müh und Not, aber ich will ja mal nicht so sein. Also dann sehen wir uns morgen…?“   „Werden wir“, bestätigte Sasuke. Er hob eine Hand zur Verabschiedung und drehte sich um. „Bis morgen dann.“   „Bis morgen, Sasuke! Gute Nacht!“ Naruto winkte ihm zu und beobachtete ihn, bis er aus dem Laden und seinem Sichtfeld verschwand.   So… Das war nun also Dr. Snakes gewesen, huh? Naruto hatte die ganzen letzten Wochen über gehofft, dass er ein cooler Kerl sein würde und jetzt…   Jetzt hatte er die Bestätigung. Dr. Snakes alias Sasuke war tatsächlich verdammt cool!   „Heh.“ Grinsend rieb er sich über die Nase und rief einen Kellner zu sich, um einen verfrühten Mitternachtssnack zu bestellen.   ----------------------------------------------------------------------------------------   She’s so hiiiiigh. Boah, ich glaub, ich bin echt high gewesen, als ich die Szene mit Kakashi geschrieben hab, die war so… Albern! X’D Aber es hat sooo viel Spaß gemacht sie zu schreiben, das glaubt ihr nicht, ich schreib so einen Quatsch echt am liebsten! :B Auch, wenn der böse, böse Kakashi Narutos niedliche Zahnlücke gedisst hat! ;-;   Tja… Das sind sie nun alle, unsere vier Let’s Play Jungs und nun hat sich auch geklärt, wer BloodyMist ist – nämlich Suigetsu! :D Ich war überrascht, dass so viele auf Hidan oder Sasori getippt haben, hätte ich nicht mit gerechnet o: Aber ich kann schon verstehen, wieso man bei Bloody auf Hidan kommen kann >‘D   Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr, wie ich auf Suigetsus Nicknamen gekommen bin… @u@ Mist hab ich genommen, weil er doch ein Mist Ninja ist (omg, wie das klingt, aber sorry, ich kenn die deutschen Naruto Begriffe nicht XD Nebel halt x’D) und bloody… Wegen den Zähnen, glaub ich >‘D   Yahiko mag ich voll gern und für mich sind Yahiko und Pain auch nicht dieselbe Person, auch wenn ich ihm Piercings gegeben hab, deswegen ist hoffentlich niemand überrascht, weil Akatsuki kein schweigsamer Emo ist x’D   Dafür haben wir ja den Doktor – Sasuke 8D Ich hoffe, dass niemand mit einen totalen Casanova gerechnet hat, weil ich Road to Ninja erwähnt hab und so. Der Let’s Play Sasuke ist definitiv offener (hallooo, er lächelt!!!111 8D) als die Sasukes in meinen anderen FFs, aber er baggert dennoch nicht andauernd wie in RtN oder so :D Obwohl Sasuke jetzt noch etwas schweigsam ist, aber er wird sich auf jeden Fall noch ändern im Laufe der Fanfic und noch offener werden, das werdet ihr sehen >D   Und hrr, Sasukes Lippenpiercing… Hrr, mehr kann ich dazu gar nicht sagen //D   An dieser Stelle noch einmal tausend Dank für eure Kommis, das bedeutet mir sehr viel, ihr seid die Besten! Und nochmal Danke an Nussi, die Sasuke bei dem Bild in der Galerie das Piercing gemalt hat!   Im nächsten Kapitel von Let’s Play: Naruto und Sasuke lernen nicht nur Chiba, sondern auch sich besser kennen! Und nach einem beschnittenen- äh, ich meine natürlich einschneidendem Erlebnis lernen sie sich sogar… Zu nah kennen… Fuck. Wo ist das nächste Erdloch, in das Naruto sich verkriechen kann?!   Bis dann   PS: Wen findet ihr besser? Batman oder Spiderman? Also ich steh ja auch Spiderman! 8D Kapitel 3: Like we knew each other ---------------------------------- Naruto war alles andere als ein Morgenmensch. Er hasste es aus seinem Schlaf gerissen zu werden, egal, ob er noch völlig müde von einer durchzechten Nacht oder sogar gut ausgeschlafen war. Aufstehen war immer eine Qual. Punkt.   Aber heute… Heute, als Naruto um 9:40 Uhr durch das Klingeln seines Handyalarms geweckt wurde, schlug er die Augen mit einem Lächeln auf den Lippen auf.   Verdammt… Was war das für eine tolle Nacht gewesen! Das Bett war das bequemste, in dem er jemals geschlafen hatte! Gott, er wollte es haben… Unbedingt! Konnte er es nicht heimlich in seinem Koffer verstecken… Oder so? Bitte?   Seufzend rubbelte er sich durchs wirre Haar und tastete mit der Hand den Nachttisch ab, bis er sein Handy fand. Er schaltete die Weckerfunktion aus und sah nach, ob er irgendwelche Nachrichten bekommen hatte.   Hatte er. Von Kiba. Also tippte er schnell eine Antwort, dann richtete er die Handykamera auf sich, machte mit einem Lächeln das Peace-Zeichen und schoss ein Foto. Ein obligatorisch selbstverliebtes Foto für seine Twitter-Follower.   … Wow und was für ein Foto das war…! Diese vor Müdigkeit noch ganz kleinen Augen und dieses wilde Haar, das an den Struwwelpeter erinnerte… Warum war er noch kein Topmodel?! „Heh, ich denk, das überlass ich lieber Sasuke“, murmelte er gedankenverloren und twitterte das Bild mit einem „Beste Nacht ever im besten Bett ever!  (n˘v˘•)¬“.   Gähnend setzte er sich hin und kratzte sich am Bauch. Mh, apropos Sasuke. In knapp einer Viertelstunde wollte er sich ja mit ihm in der Hotellobby treffen, also sollte er mal langsam einen Zahn zulegen.   Trotzdem blieb er noch zwei Minuten apathisch im Bett sitzen, dann zwang er sich schließlich dazu, aufzustehen und schlurfte ins Bad, um seiner üblichen Morgenroutine nachzugehen: Klo, Zähneputzen, Waschen, irgendwie versuchen, sein unbändiges Haar zu richten, nur, um am Ende dann doch zu scheitern.   „Hmm…“ Nachdenklich und mit zu Schlitzen verengten Augen starrte Naruto in den Spiegel und rieb sich das Kinn. Ob er sich heute wohl rasieren wollte? Eigentlich hatte er sich ja vorgestern erst rasiert, aber anderseits wurden ja heute die Fotos gemacht und da wollte er schon gut aussehen…   Seufzend griff er nach seinem Rasierer. Ugh, das war eigentlich nicht eingeplant gewesen, also würde er wohl sehr wahrscheinlich zu spät kommen… Hoffentlich war Sasuke dann nicht angepisst, er kam Naruto irgendwie wie der Typ Mensch herüber, der penibel auf Pünktlichkeit achtete…   Aber gut, damit musste er jetzt leben. Er würde sich bestimmt nicht hetzen, dann würde er sich nur schneiden und ein Fotoshooting mit blutigen Kratzern im Gesicht zu haben war nicht so wirklich das Wahre für ihn.   Knapp fünf Minuten später war er schließlich fertig, also noch schnell Deo unter die Achseln sprühen, dann sein geliebtes Zelda-Shirt mit dem Triforce überziehen, ebenso wie dunkle Boxershorts und eine knielange, beige Cargohose. Laut Wetter-App sollte es heute im Laufe des Tages warm werden, also sparte er sich einen Hoodie.   So, jetzt nur noch schnell in die Chucks schlüpfen, Geldbörse, Schlüsselkarte und Handy mitnehmen und ab damit!   Als er in der Hotellobby ankam und Sasuke mit verschränkten Armen auf einem der Sessel sitzen sah, blickte er schnell auf die Uhr und durfte mit einem erleichterten Seufzen feststellen, dass es doch nicht so spät geworden war, wie erwartet.   10:02 Uhr.   Das war noch völlig im Rahmen, besonders für so eine Trantüte wie ihn!   „Morgen!“, begrüßte Naruto ihn mit einem Lächeln, als er in Hörweite kam. „Sorry für die Verspätung. Ich hoffe, du wartest noch nicht allzu lange?“   „Morgen“, erwiderte Sasuke und stand auf. Angepisst schien er schon einmal nicht zu sein, vielleicht nur ein bisschen genervt. Das war gut. Er schob die Hände in seine Hosentaschen und zuckte mit den Schultern. „Geht, knapp zehn Minuten.“   „Okay…“ Naruto rieb sich den Nacken und betrachtete ihn genauer. Wow, er schien tatsächlich ein kleiner Hipster zu sein!   Er trug ein rotes T-Shirt mit tiefem V-Ausschnitt, darüber ein geöffnetes, braun-kariertes Hemd, das er bis zu den Ellbogen hochgekrempelt hatte, dann eine eng anliegende Blue Jeans und seine blauen Chucks. Dazu zierten mehrere bunte Armbänder sein linkes Handgelenk.   Ein Hipster hoch zehn, aber irgendwie gefiel Naruto der Look an Sasuke. Er passte zu ihm und es stand ihm vor allem verdammt gut, ohne dass es irgendwie unecht an ihm wirkte.   „Schick“, kommentierte er mit einem Grinsen. „Hast dich extra für mich hübsch gemacht, huh?“   „Natürlich.“ Sasuke rollte mit den Augen. „Du aber scheinbar nicht. Du trägst dasselbe Shirt wie gestern.“   „Oh nein!“ Naruto gab ein geschocktes Keuchen von sich und legte beide Hände in sein Gesicht. „Die Mode-Polizei hat mich erwischt! Ich trag dasselbe Shirt wie gestern, wie schrecklich!“   „Idiot.“ Sasuke wollte ihm gegen die Stirn schnipsen, aber diesmal war Naruto flink und verdeckte sie unter seiner Hand. Er grinste zufrieden, stöhnte aber gleich darauf auf, als ihm stattdessen in die Nase gezwickt wurde. „Essen. Sofort. Mit leerem Magen kann man dich ja kaum ertragen.“   „Danke, gleichfalls.“ Naruto streckte ihm die Zunge heraus und folgte ihm ins Hotelrestaurant. Gestern hatte er es ja nicht mehr rechtzeitig zum Abendessen geschafft, weswegen er nun zum ersten Mal im Restaurant war.   Es war schick. Weniger edel, als Naruto erwartet hatte, aber trotzdem schön anzusehen und sicherlich bequem. In der rechten Ecke war das Buffet aufgestellt. Es gab typisch japanisches Frühstück, also Reis, Miso-Suppe, etc., und überraschenderweise sogar westliches Frühstück mit Brötchen, Toast und Aufschnitt.   Im restlichen Raum verteilt waren Tische und Bänke aufgestellt, ebenso wie Kaffeeautomaten. Außerdem gab es einen kleinen Außenbereich zum Sitzen, doch der war allerdings schon komplett voll, also suchten sie sich ein ruhiges Eckchen im hinteren Bereich des Raums.   „Uff.“ Naruto setzte sich und nahm die rote Serviette in die Hand, die vor ihm auf dem Tisch lag. „Ich bin überrascht, dass es hier westliches Essen gibt“, meinte er.   „Wieso das?“ Sasuke stellte sich hinter seinen Stuhl und stützte sich mit verschränkten Armen an der Rückenlehne ab. „Die meisten Hotels bieten inzwischen westliches Frühstück an.“   „Echt?“, fragte Naruto nach und kratzte sich am Kopf. „Huh. Naja, ich bin so gut wie nie in Hotels, besonders nicht im eigenen Land, also hab ich davon nicht viel Ahnung.“   „Hn. Ich bin mit meiner Familie früher öfter durch Japan gereist, deswegen weiß ich das.“ Sasuke warf einen Blick über seine Schulter. „Soll ich mir zuerst etwas holen?“   „Jepp, ich warte solange.“ Naruto lächelte ihn an. „Aber lass dir nicht zuuu viel Zeit, okay? Ich hab echt Kohldampf.“   „Okay.“ Sasuke richtete sich auf und schlenderte in Richtung Buffet.   Naruto nutzte die Zeit, um sich Sasukes Serviette zu schnappen und daraus einen mehr oder weniger krüppeligen Schwan zu falten. Ugh, er war eingerostet. Früher hatte er andauernd irgendwelche Tiere gefaltet, aber das war inzwischen auch schon wieder ein paar Jahre her.   Hach, er wurde langsam alt.   Er schoss ein Foto vom fertigen Schwan und twitterte es mit dem Kommentar „Ein trauriger Schwan (´A`。)“. Naruto packte sein Handy gerade wieder ein, als Sasuke mit einem Teller und einer Tasse Kaffee am Tisch erschien.   Er blinzelte, als sein Blick auf den Schwan fiel. „Was ist das?“, wollte er wissen und setzte sich hin.   „Sieht man doch.“ Naruto stützte sein Gesicht mit beiden Händen ab. „Ein Schwan.“   „Das“, sagte Sasuke und nahm die Serviette in die Hand, „sieht nach allem aus, außer einem Schwan.“   „Hey! Du verletzt seine Gefühle!“, rief Naruto beleidigt aus und zog einen Schmollmund. „Penner.“ Er trat ihn leicht unterm Tisch.   Sasuke rollte mit den Augen und nippte an seinem Kaffee. „Geh dir was zu essen holen.“   „Aye, Aye, Käpt’n!“ Grinsend salutierte Naruto vor ihm und stand auf. Er ging zum Buffet herüber und schnappte sich einen Teller. Normalerweise aß er morgens nur Cornflakes oder Ramen, aber wenn er schon einmal die Gelegenheit hatte, dann würde er sich ein Brötchen gönnen!   Gesagt, getan. Dazu noch eine Scheibe Salami und Käse (hoffentlich war das Gouda, alle anderen Sorten mochte er nämlich nicht), Cornflakes durften natürlich auch nicht fehlen und dann waren seine Hände auch schon voll.   Er ging zurück zum Tisch, stellte die Sachen ab und ging zur Kaffeemaschine. Glücklicherweise bot sie auch Kakao an, also schnell die Tasse füllen, ein paar Tütchen Zucker mitnehmen und zurück zu Sasuke.   „So.“ Seufzend setzte er sich hin und riss die beiden Tütchen auf, um den Zucker in seine Tasse zu kippen und danach mit dem Löffel umzurühren. „Mh“, stöhnte er und leckte den Schaum von der Unterseite ab. „Lecker Kakao.“   „Kakao?“ Sasuke, der gerade ein halbes Brötchen belegt mit Camembert in der Hand hielt, hob eine Augenbraue in die Höhe. „Du hast so viel Zucker in einen Kakao geschüttet? Der ist doch so schon süß genug.“   „Zu süß gibt’s für mich nicht“, meinte Naruto und zuckte mit den Schultern. Ihm war schon öfter gesagt worden, dass er einen ziemlich verkorksten Geschmackssinn hatte und vielleicht stimmte das auch, aber ihm war’s egal. Er war eben nun mal ein Schleckermäulchen.   Vorsichtig nippte er am noch heißen Kakao und leckte sich danach über die Oberlippe, um seinen Schaumbart loszuwerden. Er nahm das Messer in die Hand, schnitt das Brötchen auf und belegte es. Er wollte gerade reinbeißen, zögerte dann plötzlich und legte es zurück auf den Teller, um stattdessen sein Handy herauszuholen und ein Foto von seinem Frühstück zu machen.   Sasuke beobachtete ihn dabei und seufzte leise. „Du bist so ein Twitter-Freak. Mich wundert es, dass du kein Instagram hast. Das wäre genau das Richtige für dich.“   „Ach, Twitter ist mir da lieber, weiß auch nicht. Ich hab Instagram mal getestet, aber irgendwie…“ Naruto zuckte träge mit einer Schulter. „Der Funke ist nicht übergesprungen.“ Er twitterte das Bild mit einem sabbernden Smiley und schob das Handy zurück in seine Hosentasche, um endlich mit dem Frühstück zu beginnen.   „Was wollen wir nach dem Frühstück machen?“, fragte er Sasuke mit vollem Mund. „Irgendeine Idee? Bist du schon einmal hier gewesen?“   „Ich bin schon öfter hier gewesen“, antwortete Sasuke. „Allerdings immer nur wegen der Tokyo Game Show. Die Umgebung hab ich mir dabei nie angesehen.“   „Mmh.“ Naruto runzelte die Stirn und rieb seine Finger aneinander, um die Brötchenkrümel loszuwerden. „Sollen wir dann einfach mal auf gut Glück durch die Gegend laufen?“   Sasuke kaute langsam und schien nachzudenken. „Das wäre eine Möglichkeit“, sagte er, nachdem er herunter geschluckt hatte. „Oder wir sehen uns eine Broschüre an. In meinem Hotelzimmer lag eine, die für Chibas Sehenswürdigkeiten geworben hat.“   „Ohh!“, rief Naruto aus und riss die Augen auf. Er schnipste mit den Fingern. „Stimmt ja, so eine hab ich auch! Lass uns da nach dem Essen mal reinschauen!“   „Okay.“ Sasuke nickte und trank von seinem Kaffee.   Naruto beobachtete für einen Moment, wie sein Adamsapfel beim Trinken auf- und abtanzte und richtete seinen Blick danach auf seinen Teller, als ihm im Augenwinkel etwas Rotes auffiel.   Beziehungsweise sehr viele, kleine rote Dinger. Tomaten! Yummy.   Naruto streckte die Hand aus, um sich eine zu stibitzen, da legten sich plötzlich Finger in einem harten Griff um sein Handgelenk und brachten ihn zum Wimmern. Autsch…!   „Finger. Weg. Von. Meinen. Tomaten.“ Sasuke drückte kurz zu, braune Augen bohrten sich in blaue, und ließ dann von ihm ab.   „Alter…“ Naruto zog seine Hand zurück und rieb sich das Handgelenk. „Was geht denn bei dir ab? Da kriegt man ja Schiss!“   Sasuke zuckte unbekümmert mit den Schultern. „Ich teil nur nicht gerne“, sagte er und schob sich eine kleine Cherrytomate in den Mund.   Brummend ließ Naruto die Hand in den Schoß fallen. „Lieblingsgemüse?“   Sasuke nickte, während er genüsslich kaute.   „Heh, kann ich verstehen“, meinte Naruto und biss in sein Brötchen. „Mein Lieblingsessen ist Ramen und da dreh ich auch immer durch, wenn jemand was abhaben will.“ Lachend rieb er sich den Nacken. „Ich teil halt nicht gern Dinge, die ich mag.“   „Ich auch nicht“, sagte Sasuke und aß direkt noch eine Tomate.   Naruto beobachtete, wie seine Zunge über seine Unterlippe strich. Bei Sasukes Piercing blieb sein Blick hängen. „Stört das Piercing nicht?“, wollte er neugierig wissen. „Also beim Essen oder Knutschen oder so?“   „Das Essen war anfangs etwas ungewohnt“, antwortete Sasuke und zupfte mit Daumen und Zeigefinger an seinem Ohr. Erst jetzt fiel Naruto der schwarze Stecker auf, den er in seinem Ohrläppchen trug. Ebenso wie der kleine Silberring, der an seiner oberen Ohrmuschel hing – ein so genanntes Helix-Piercing.   „Aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran und merkt es gar nicht mehr. Was das Knutschen angeht…“ Sasuke schmunzelte ihn an. „Ich hab bis jetzt zumindest noch keine Beschwerden bekommen.“   „Ach ja?“ Neugierig lehnte sich Naruto näher. „Hast du schon viele Kerle mit dem Piercing geküsst?“   „Den ein oder anderen…“ Lässig zuckte Sasuke mit der rechten Schulter.   „Und das heeeeißt…?“   „Den ein oder anderen.“ Immer noch schmunzelnd biss Sasuke in sein Brötchen.   „Hmpf“, machte Naruto und widmete sich nun ebenfalls wieder seinem Frühstück. „Du bist gern geheimnisvoll, kann das sein?“   Sasuke gluckste nur und nippte an seinem Kaffee.   „Meh, gib mir Infos über dich. Ich brauch sie wie die Luft zum Atmen!“ Mit einer dramatischen Geste packte sich Naruto an die Gurgel und gab ein gespieltes Würgen von sich. „Sas….ke…. Hil…f…e…“   Sasuke aß seelenruhig sein Frühstück weiter und beobachtete ihn mit gesenkten Lidern.   „… Bah.“ Seufzend ließ Naruto die Hand auf den Tisch fallen und krallte die Finger in die Tischdecke. „Ich glaub, ich muss dich wieder betrunken machen. Dann gibst du viel mehr von dir preis.“   Er lehnte sein Gesicht gegen seine geballte Faust und sah ihn an. „Hast du schon einmal eine Frau geküsst?“   Sasuke biss in ein Stück Wassermelone und rieb mit dem Daumen über seine Unterlippe. „Nein.“   „Oh, eine Antwort!“ Überrascht hob Naruto beide Augenbrauen in die Höhe und grinste dann. „Heh. Also durch und durch schwul.“   „So schwul, dass ich Regenbogen kotze.“   „Pfft!“ Mit einem Schnauben legte Naruto eine Hand über seinen Mund. „Hehe, ich mag deinen Humor. Der ist so trocken, sarkastisch und irgendwie… Weiß nicht, der kommt immer in den unerwartetsten Momenten zum Vorschein.“   „Was ist mit dir?“ Sasuke stützte sein Kinn auf seinem Handrücken ab. „Schon mal einen Mann geküsst?“   „Jepp“, bestätigte Naruto nickend und trank von seinem Kakao. „Hab ich.“   „Tatsächlich?“ Sasuke legte den Kopf schief. „Sagtest du gestern nicht, du hättest noch nie… einen ‚Hotdog‘ gehabt?“   Naruto musste lachen, was ihm einen bösen Blick einbrachte. „Ich bin auch noch nie mit einem Kerl zusammen gewesen“, meinte er und zuckte mit den Schultern. „Hab nur schon mal ein paar geküsst. Auf Partys und so.“   „Ah.“ Sasuke summte und aß eine Tomate.   „Hmm… Wenn du mir nicht sagen willst, wie viele Kerle du geküsst hast…“, fing Naruto langsam an und sah ihn an. „Sagst du mir dann stattdessen, ob es momentan jemanden gibt, den du küsst?“   „Da scheint jemand ein sehr großes Interesse an meinem Liebesleben zu haben.“ Schmunzelnd hob Sasuke eine Augenbraue. „Hat das einen tieferen Grund?“   „Nicht wirklich, meine Neugierde will nur befriedigt werden, heh.“ Naruto kratzte sich an der Wange. „Ich mag dich halt irgendwie, du bist cool, und Menschen, die ich mag, frag ich immer Löcher in den Bauch.“ Er lachte etwas verlegen und rührte in seinen Cornflakes herum.   „Hn.“ Bildete sich Naruto das nur ein oder wirkte Sasuke irgendwie auf einmal… Enttäuscht? Nah, bildete er sich nur ein. „Nein, gibt es nicht.“   „Du bist Single?“, fragte Naruto überrascht nach. Huh, damit hatte er ehrlich gesagt nicht gerechnet, aber irgendwie war das… Er konnte nicht genau beschreiben, was diese Antwort in ihm auslöste, aber er war seltsam… Zufrieden?   Sasuke summte zustimmend. „Noch nicht allzu lange, aber ja.“   „Definiere ‚noch nicht allzu lange‘.“   Sasuke blickte auf seinen Teller und nahm sein Brötchen wieder in die Hand. „Seit knapp einem Monat.“   „Oh…“, machte Naruto überrascht. Das war tatsächlich noch nicht lange. „Öhm… Tut mir leid?“   „Tsk, muss es nicht.“ Sasuke schnalzte mit der Zunge und biss ins Brötchen. „Ich hab mich von ihm getrennt.“   „Oh… Okay. Äh, dann… Herzlichen Glückwunsch?“ Mit einem schiefen Grinsen kratzte sich Naruto an der Augenbraue. „Darf ich fragen, was der Grund war?“   „Er war ein neidisches Arschloch.“   „Neidisch?“ Naruto runzelte die Stirn. „Worauf?“ Er konnte sich vorstellen, dass es viele Dinge gab, um die man Sasuke beneiden konnte…   „Er war auch Let’s Player“, sagte Sasuke und nahm die zum Schwan gefaltete Serviette in die Hand. „Allerdings relativ erfolglos. Sein Youtube-Channel hatte um die 1000 Abonnenten gehabt und das hat ihn sehr gewurmt. Er konnte überhaupt nicht damit umgehen, dass ich viel beliebter war als er.“   „… Wow.“ Naruto hob eine Augenbraue. „Das klingt tatsächlich nach einem Arschloch…“   „Am Ende haben wir uns deswegen fast täglich gestritten. Er hat mir sogar an den Kopf geworfen, dass ich zu sehr auf die Let’s Play Geschichte fixiert wäre, dabei kannte er doch kein anderes Thema.“ Sasuke schnaubte und verengte die Augen.   „Als ich dann auch noch die Einladung zum LP Panel bekommen habe, ist die Sache eskaliert und ich hab mit ihm Schluss gemacht.“   Die Serviette in seiner Hand zerknüllte, als er die Hand zur Faust ballte. Es sah fast schon so aus, als ob er den Schwan würgen würde und wenn Naruto seine Mimik richtig deutete, dann erwürgte Sasuke in Gedanken gerade tatsächlich jemanden.   „Das war eine der besten Entscheidungen meines Lebens“, beendete er seine Geschichte schließlich und ließ die Serviette fallen.   „Das glaub ich dir gern.“ Naruto schnaubte und presste die Lippen zusammen. „Wenn ich so einen erfolgreichen Partner hätte, dann würde ich mich doch selbstverständlich für ihn freuen und nicht eifersüchtig sein! Ich mein… Hallo?!“   „Ich bereue nur, dass ich mich erst so spät von ihm getrennt habe“, brummte Sasuke und nippte an seinem Kaffee. „Ich hätte das schon viel früher machen sollen.“    „Wie lang wart ihr zusammen?“, fragte Naruto.   „Sieben Monate.“   „Ah, okay. Und wie habt ihr euch kennengelernt?“   „Wir gehen auf dieselbe Uni.“   „Oh…“ Naruto hob die Augenbrauen in die Höhe. „Ist das nicht, äh… Naja, komisch? Sich trotzdem fast jeden Tag zu sehen? Und es klang ja auch nicht gerade so, als ob ihr euch friedlich getrennt hättet…“   Gott, Naruto kannte das nur zu gut. Beziehungen, die mit einem lauten Knall in die Brüche gehen und eine verärgerte Exfreundin, die er jeden Tag im Schulunterricht ertragen musste. Es war die pure Hölle.   „Die Universität ist groß, deswegen bin ich ihm bis jetzt noch nicht begegnet und ich hoffe, das bleibt auch so“, brummte Sasuke und trank einen Schluck Kaffee. Er leckte sich die Lippen. „Außerdem haben wir verschiedene Studiengänge.“   „Oh, was studierst du denn?“ Naruto warf ihm einen neugierigen Blick zu und löffelte eine große Portion Cornflakes in den Mund. „Und was studiert er?“   „Ich studiere englische Literatur“, antwortete Sasuke und strich sich die Haare aus der Stirn. „Und er Rechtswissenschaften.“   „Aw, das klingt cool.“ Naruto lächelte ihn an. „Wo studierst du denn?“   „An der Meiji-Gakuin-Universität in Yokohama.“   „Heißt das, du wohnst auch in Yokohama?“ Naruto legte den Kopf schief. „Ich hab schon die ganze Zeit gerätselt, wo du wohnst, weil auf deinem Profil nur Kanagawa stand.“   „Ich wohn in Yokohama, ja.“ Nickend schob sich Sasuke eine Tomate in den Mund. „Du wohnst in Nagoya, richtig?“ Er zog die Augenbrauen zusammen und sah ihn fragend an.   „Jepp, ganz genau.“   „Aber du kommst nicht von dort, oder?“ Noch mehr Falten bildeten sich auf Sasukes Stirn. „Mir ist dein Dialekt aufgefallen, aber ich kann ihn nicht ganz einordnen… Kansai vielleicht?“   Naruto grinste ihn an. „Ding, ding, ding! Wir haben einen Gewinner, heh!“ Lachend rieb er sich die Nase. „Jo, ich komm ursprünglich aus Kyōto und hab da auch bis zu meinem zwanzigsten Lebensjahr gelebt. Nach meinem Abschluss bin ich mit meinem Kumpel nach Nagoya gezogen.“   „Warum Nagoya?“, fragte Sasuke interessiert nach und neigte den Kopf. „Weil es nicht allzu weit von Kyōto entfernt ist?“   „Mh, nicht unbedingt, obwohl das vielleicht auch ein Faktor war.“ Naruto rieb sich den Nacken. „Wir haben damals mit der Klasse einen Tagesausflug nach Nagoya gemacht, um den Atsuta-Schrein zu besuchen und tja, ich schätze, es war Liebe auf den ersten Blick. Kiba, also mein Kumpel, und ich haben uns sofort in die Stadt verliebt und beschlossen, irgendwann dorthin zu ziehen und das haben wir gemacht.“   Er grinste Sasuke glücklich an. „Seit vier Jahren wohnen wir dort. Sogar ganz in der Nähe vom Schrein, heh!“   Sasuke summte. „Ist es dir nicht schwer gefallen alles zurück zu lassen? Deine Familie und Freunde? Freundin vielleicht sogar?“   „Klar, es war schon ziemlich hart und in den ersten Wochen ging es mir auch echt beschissen.“ Seufzend rutschte Naruto tiefer in seinen Stuhl. „Aber mit der Zeit ging’s eigentlich. Ma und Dad besuchen mich regelmäßig und mit Freunden halte ich per Skype Kontakt. Und was eine Freundin angeht… Pfft.“   Er prustete und sackte noch mehr in sich zusammen. „Was ist das? Ich bin schon ewig Single, Alter. Meine letzte Freundin hab ich in der Oberschule gehabt! Nicht mal auf der Uni hab ich eine gefunden, obwohl da echt viele süße Mädels rumliefen!“   Deprimiert fuhr er sich durchs Haar. „Bin zwar mit dem ein oder anderen Mädchen ausgegangen, aber es hat sich nie wirklich etwas ergeben.“   „Uni?“, fragte Sasuke nach und hob eine Augenbraue. „Du studierst?“   „Hab ich. Pädagogik an der Nadai, der Nagoya Universität. War eigentlich ganz cool, aber irgendwann ist es mir zu stressig geworden, Uni und das Let’s Playen, also hab ich die Uni geschmissen…“ Naruto seufzte, dann richtete er sich plötzlich auf und deutete mit dem Finger auf ihn. „Halt mir deswegen bloß keine Predigt! Ma hält mir schon jedes Mal eine, wenn wir uns sehen, mir hängt es inzwischen echt aus den Ohren raus…!“   „Ich wollte dir auch keine halten. Es ist dein Leben, du kannst deine eigenen Entscheidungen treffen und das tust du auch, also wieso sollte ich dir da reinreden?“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „Aber ich find’s interessant, dass du Pädagogik studieren wolltest. Das hätte ich dir nicht unbedingt zugetraut.“   Naruto rührte mit dem Löffel einmal in seiner Cornflakesschüssel herum und zeigte danach damit auf ihn. „Ich mag deine Denkweise“, sagte er und leckte etwas Milch von der Unterseite, „und heh, ja. Ich denke, die meisten trauen mir das nicht zu, aber ich liebe Kinder und ich wollte immer gern mit ihnen zusammen arbeiten und ihnen helfen.“   „Was wolltest du nach dem Studium machen?“, wollte Sasuke wissen. „Lehrer werden? Das kann ich mir bei dir gar nicht vorstellen.“   „Oh Gott, nein!“ Naruto musste lachen. „Ich wär ein beschissener Lehrer, ich würd den Kiddies die ganze Zeit beim Schummeln helfen! Nee, ich wollte Heimerzieher werden… Naja, was heißt ‚wollte‘, ich find den Beruf immer noch interessant und mir ist durchaus bewusst, dass ich mein Geld nicht ewig mit Let’s Plays verdienen kann. Also mal sehen, vielleicht greif ich das Studium irgendwann mal wieder auf.“   Sasuke betrachtete ihn für ein paar Sekunden lang schweigend. „Ich denke, die Kinder würden dich als Erzieher lieben.“   „Heh, danke…“ Plötzlich etwas verlegen rieb sich Naruto den Nacken und lächelte ihn an. Sasuke erwiderte es mit einem hochgezogenen Mundwinkel.   Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus. Naruto fiel auf, dass Sasuke inzwischen fast fertig mit seinem Frühstuck war, also legte er einen Gang zu und aß das restliche Brötchen und seine Cornflakes im Eiltempo.   „Ahh.“ Er schmatzte zufrieden mit den Lippen, nachdem er seinen Kakao geleert hatte, und sah zu Sasuke herüber. „Fertig?“   „Ja.“   „Guut.“ Sie standen gemeinsam auf und gingen in die Hotellobby heraus. „So… Und jetzt?“   „Ich geh eben in mein Zimmer und hol die Broschüre“, schlug Sasuke vor. Er strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Dann können wir entscheiden, was wir machen.“   „Hört sich gut an!“ Naruto lächelte ihn an. „Ich geh solange schon einmal raus, frische Luft schnappen und so.“   „Okay“, erwiderte Sasuke und nickte. „Bis gleich.“   Naruto winkte ihm zu und ging durch die großen Glastüren nach draußen. Er lächelte, als ihn warme Sonnenstrahlen begrüßten und schob die Hände in die Gesäßtaschen, der Kopf in Richtung Sonne geneigt.   Wow, heute war echt wunderschönes Wetter. Überhaupt kein Vergleich zum gestrigen. Es war angenehm warm, ohne zu heiß zu sein. Dazu kamen die erfrischenden Windhauche, die mit seinen Haaren spielten. Einfach nur fantastisch.   Eine Zeit lang beobachtete er die Menschen, die die Straße entlang gingen, bis sich Sasuke, mit Broschüre bepackt, neben ihn stellte. Naruto neigte den Kopf in seine Richtung und lächelte ihn an. „Echt tolles Wetter, mh?“   „Es ist wirklich angenehm.“ Sasuke zog die Mundwinkel leicht nach oben und strich sich die Haare aus dem Gesicht, als ein kleiner Windhauch sie erfasste.   Es war das erste Mal, dass sie wirklich nebeneinander standen und erneut fiel Naruto auf, dass Sasuke doch deutlich kleiner war als er. Er war kein Zwerg, das nicht, aber sie hatten sicherlich einen Größenunterschied von geschätzten sieben oder acht Zentimetern.   Heh. Niedlich, irgendwie.   „Ich hab hier in der Nähe einen Park gesehen“, sagte Naruto und nickte mit dem Kopf grob in die Richtung. „Wollen wir uns da hinsetzen und die Broschüre ansehen? Ist angenehmer, als das im Stehen zu machen.“   Mit einem Nicken stimmte Sasuke ihm zu, also machten sie sich gemeinsam auf den Weg. Naruto wusste nicht mehr ganz genau, wo der Park war, deswegen irrten sie auch eine Zeit lang durch die Straßen, bis schließlich der Park mit dem sehr außergewöhnlichen Namen „Chiba-Park“ in Sichtweite kam.   „Nett“, kommentierte Naruto lächelnd und sah sich um. Der Park war nicht allzu groß und hatte wegen seiner Kompaktheit etwas sehr Gemütliches an sich. Es gab viele Grünflächen und mehrere Blumenbeete.   Sie suchten sich ein schönes Plätzchen und setzten sich auf eine Parkbank. In ihrer Nähe liefen lachende Kinder herum, die scheinbar Fangen spielten. Hach, was würde Naruto nicht alles dafür geben, nochmal so klein und unbeschwert zu sein…   Sein Blick fiel auf ein Mädchen mit einem geblümten Sommerkleid. Ihre schwarzen Haare waren zu einem geflochtenen Zopf zusammengebunden und ihre Sandalen gaben laute Klatschgeräusche von sich, als sie damit über den Asphalt lief.   Sie bemerkte, dass Naruto sie ansah, und drehte ihren Kopf in seine Richtung. Kichernd winkte sie ihm zu, übersah dabei aber leider einen größeren Stein und stolperte. Sie keuchte geschockt und versuchte noch, sich abzufangen, aber es war bereits zu spät.   Sie fiel und schürfte sich dabei ihr rechtes Knie auf.   Naruto sprang sofort auf, als das Mädchen anfing zu weinen und eilte an ihre Seite. „Alles okay?“, fragte er sie besorgt und kniete sich neben sie hin.   „M-Mein… Mein Knie“, sagte sie schniefend und zeigte mit zitternden Fingern auf ihr Bein.   „Lass mich mal sehen“, murmelte Naruto und nahm sanft ihre Hand weg, die sie auf die Wunde gelegt hatte. Es war glücklicherweise nicht allzu schlimm. Ihr Knie war etwas schmutzig und es blutete ganz leicht, schien ansonsten aber in Ordnung zu sein. „Tut’s sehr weh?“   „J-Ja.“ Das Mädchen schluchzte laut und rieb mit den Handballen über ihre nassen Wangen. „Es blutet… Werd ich sterben, Onkel?“   „Ach was, nein!“ Naruto lachte und sah kurz zu Sasuke, als er sich zu ihnen gesellte. „Wir werden den Schmutz wegmachen und dir ein schönes Pflaster draufkleben, dann ist alles wieder gut. Wo ist denn deine Mami?“   Die Kleine schniefte. „Nicht da. Mami holt mich später ab. Ich bin ganz a-allein!“   „Das stimmt nicht, wir sind doch da.“ Lächelnd strich Naruto mit den Fingerknöcheln über ihre pausbäckige Wange.   Wow, wie konnte man als Eltern nur so ein junges Mädchen ganz alleine draußen lassen…?! Das war ziemlich verantwortungslos in Narutos Augen.   „Wie alt bist du denn, Süße? Und wie heißt du?“   „H-Haruka“, antwortete sie und zog die Nase hoch. „Und ich bin so viel!“ Sie hielt ihm ihre rechte Hand ins Gesicht und wackelte mit den Fingern. Also war sie fünf. Heh, süß.   „Freut mich, dich kennenzulernen, Haruka“, sagte Naruto lächelnd und nahm ihre kleine Patschehand in seine. „Ich bin Naruto.“ Er hauchte ihr einen Kuss auf den Handrücken und grinste, als sie sich mit einem „Oh!“ die freie Hand ins Gesicht schlug.   „Bist du ein Prinz?“, fragte sie ihn mit großen Augen.   Naruto lachte. „Heh, so ähnlich“, meinte er und zwinkerte sie an. Er drehte sich zum bisher schweigsamen Sasuke. „Sollen wir mit ihr ins Hotel gehen und beim Empfang nach einem Pflaster fragen?“   Sasuke nickte und schob die Hände in seine Hosentasche. „Okay.“   Naruto nickte ebenfalls. „So, Haruka. Wir werden dich jetzt verarzten und dann geht der Schmerz ganz schnell wieder weg, okay?“   Haruka nickte nur schüchtern und rieb sich über die geschwollenen, aber inzwischen trockenen Augen. „Ja.“   „Gut.“ Naruto nahm sie mit einem Arm hoch und drückte sie an sich.   „Ohh!“ Haruka keuchte überrascht und schlang die Arme um Narutos Hals. „So groß…!“   „Heh, ja. Jetzt bist du gaaanz groß.“ Naruto pikste ihr in die Wange und setzte sich langsam in Bewegung. „Sogar größer als dieser Zwerg hier.“ Er deutete auf Sasuke und lachte, als ihm sofort ein böser Blick zugeworfen wurde.   „Du kannst froh sein, dass du gerade ein Kind trägst“, brummte er und lief neben Naruto her.   „Hehe, wenn das so ist, dann lass ich die Kleine nie wieder los. Dann kann ich dich so viel ärgern wie ich will und werd nie dafür bestraft!“   „Tsk.“ Sasuke schnalzte mit der Zunge. „Sei ein Mann und stell dich deiner Strafe.“   „Jaja. Werd du erst mal erwachsen, Kleiner.“   „… Ich werd dir den Arsch versohlen, wenn das Mädchen weg ist.“   „Sasuke! Doch nicht vor den Kindern!“   „Arsch sagt man nicht!“, meinte Haruka und blies die Wangen auf. Sie warf Sasuke einen bösen Blick zu. „Das heißt Popo!“   „Genau, Sasuke!“, stimmte Naruto ihr grinsend zu. „Das heißt Popo!“   Sasuke verdrehte die Augen. Er wartete bis Haruka nicht hinsah, um ihm den Mittelfinger zu zeigen. Naruto lachte daraufhin nur und warf ihm eine Kusshand zu.   Knapp fünf Minuten später kamen sie schließlich im Manhattan Hotel an. Naruto wies Sasuke und Haruka an, sich auf die Sessel in der Lobby zu setzen und ging zur Empfangsdame, um nach einem Pflaster zu fragen.   Ganz zu Narutos Freude fand die Dame sogar eine Box voller Kinderpflaster, also suchte er sich das Beste aus: ein weißes mit ganz vielen Dinos drauf. Er bedankte sich bei ihr und ging in den WC-Bereich, um sich ein Blatt Klopapier zu holen und es anzufeuchten, dann machte er sich wieder auf den Weg zur Lobby.   „So- Oh wow!“ Er lachte überrascht auf, als er Haruka in Sasukes Schoß fand, seine ihr viel zu große Brille auf ihrer Nase. „Das steht dir!“   Haruka kniff die Augen zusammen. „Ich kann nichts sehen“, sagte sie und blies die Wangen auf. „Hmpf.“   „Ja? Zeig mal her.“ Vorsichtig nahm Naruto ihr die Brille ab und setzte sie auf. Er blinzelte langsam. „Woah“, sagte er und blickte in die Richtung, in der er Sasuke vermutete. „Du bist ein totaler Blindfisch, Sas.“   „Sas?“, wiederholte der Dunkelhaarige und nahm seine Brille zurück.   „Jepp! Sasuke ist mir zu lang, deswegen lass ich den, äh… ‚Erniedrigenden‘ Teil deines Namens weg, also freu dich.“ Naruto funkelte ihn an und kniete sich hin, um vorsichtig den Schmutz von Harukas Knie zu putzen.   „Es ist nicht erniedrigend Bottom zu sein“, meinte Sasuke und presste die Lippen zusammen.   „Mh ja, ich weiß. Das war ja auch nicht wirklich ernst gemeint.“ Naruto hob kurz den Blick, um ihn anzulächeln, und widmete sich dann wieder Haruka.   „Was ist Podom?“, wollte Haruka neugierig wissen.   „Nichts“, antworteten die Jungs gleichzeitig.   Beleidigt blies Haruka die Wangen auf und verschränkte die Arme vor der Brust.   „So…“ Naruto legte das nun schmutzige Klopapier neben sich auf den Boden ab und griff nach dem Pflaster. Er klebte es ihr auf die Wunde und tätschelte lächelnd ihr Knie. „Fertig! So gut wie neu. Tut’s noch weh?“   „Juhuu! Nein!“ Haruka klatschte lachend in die Hände.   „Heh, gut.“ Naruto grinste sie glücklich an und erhob sich. Er nahm sie erneut hoch und sah in Richtung Empfang. „Ich würd sie ungern wieder allein zurück in den Park schicken“, meinte er nachdenklich und sah Sasuke mit schief gelegtem Kopf an. „Sollen wir mal bei der Rezeption fragen, ob sie irgendwie ihre Eltern erreichen können oder so?“   „Klingt gut.“ Sasuke stand auf und so gingen sie zusammen zurück zur Empfangstheke. Die Dame nahm Haruka freundlicherweise an und sagte, dass sie ihre Eltern anrufen würde, um ihnen mitzuteilen, ihre Tochter beim Hotel abzuholen.   Naruto bedankte sich bei ihr und wandte sich an Haruka. „Pass das nächstes Mal besser auf, okay, Süße?“   Haruka, die gerade auf der Theke saß, nickte. „Werd ich machen!“   „Okay, brav.“ Naruto tätschelte ihr den Kopf. „Vielleicht sieht man sich ja nochmal.“   Haruka nickte enthusiastisch und umarmte ihn zum Abschied. Auch Sasuke wurde umarmt und dann machten sich die zwei Jungs auch schon wieder auf den Weg zurück zum Park. Sie schwiegen die ganze Zeit über. Erst, als sie sich auf dieselbe Bank wie vorhin setzten, öffnete Sasuke den Mund.   „Ich muss mich korrigieren“, sagte er und sah Naruto an. „Ich denke nicht nur, dass Kinder dich lieben, jetzt weiß ich es auch. Haruka schien sehr angetan von dir zu sein.“   „Heh, sie war aber auch eine süße Maus.“ Mit einem verlegenen Lächeln rieb sich Naruto die Nase. „Ich liebe Kinder einfach, ich will später unbedingt eigene haben. Am besten eine ganze Fußballmannschaft oder- nein, eine ganze Armee!“   „Na dann viel Spaß.“ Sasuke schnaubte amüsiert.   „Danke. Kindermachen macht auch sehr viel Spaß.“ Naruto funkelte ihn an und wackelte mit den Augenbrauen. Er gluckste. „Gott, ich will irgendwann unbedingt so eine kleine Prinzessin haben.“   Sasuke betrachtete ihn mit gesenkten Lidern. „Du wärst sicherlich ein guter Vater.“   „Ich würd meine Tochter total verwöhnen, ey.“ Lachend rieb sich Naruto den Kopf. „Sie will ein Pony? Ich schenk ihr direkt drei! So irgendwie würd das ablaufen, heh.“ Er ließ die Hand in den Schoß fallen. „Was ist dir? Willst du Kinder?“   Sasuke blickte auf die Broschüre in seinen Händen. „Im Moment tendiere ich zu einem deutlichen Nein“, sagte er, „aber wer weiß, wie ich die Sache in ein paar Jahren sehe.“   „Ich denke, du wärst auch ein toller Dad.“ Naruto lächelte ihn an. „Die Kleine mochte dich schließlich.“   „Hn“, machte Sasuke nur und blickte auf seine Armbanduhr. „Es ist schon fast halb zwölf. Wir sollten uns langsam beeilen, wenn wir vor dem Fotografentermin noch etwas machen wollen.“   „Ugh, stimmt!“ Naruto zog eine Grimasse und rutschte näher an ihn. Beziehungsweise… Noch näher, sie hatten davor ja schließlich schon ziemlich dicht gesessen. „Lass mal sehen.“ Er wollte ihm die Broschüre aus der Hand nehmen, doch Sasuke hielt sie außer Reichweite. „Okaaay, machen wir es so.“   Sasuke schmunzelte und schlug die Broschüre auf. Sie blätterten sie durch. Es gab überraschend viele Attraktionen und Sehenswürdigkeiten, für die die Broschüre warb. Viel mehr, als Naruto erwartet hatte.   Das Chiba Marine Stadium, mehrere Schreine, der Makuhari Kaihin Vergnügungspark, ein botanischer Garten, Schlossruinen und und und. Es gab zwar mehrere Dinge, die Naruto interessierten, aber dennoch wusste er sofort, wo er hin wollte.   „Da!“, sagte er und deutete mit dem Zeigefinger auf eine Seite. „Chiba Zoological Park! Da gehen wir hin und ich werd kein Nein als Antwort akzeptieren!“   Sasuke presste die Lippen zusammen und schwieg. Einen Moment lang dachte Naruto, dass er trotzdem Nein sagen würde, aber das tat er nicht. Stattdessen sprach er: „Wir müssen mit der Chiba Monorail fahren. Der Sobu-Linie, die hält direkt am Zoo.“   Naruto strahlte ihn an und presste seine Wange mit einem Lachen gegen Sasukes. „Das wird so cool!“, sagte er und sprang auf. „Ich bin schon ewig nicht mehr im Zoo gewesen, aber ich hab es immer geliebt! Vielleicht sehen wir ja auch ein paar Schlangen…“ Er funkelte ihn an.   „Vielleicht.“ Sasuke stand auf und steckte die Broschüre in seine Gesäßtasche. „Hier in der Nähe müsste eine Haltestelle für die Monorail sein.“   Sie machten sich auf die Suche und fanden die Haltestelle glücklicherweise auch ziemlich schnell. Nicht nur das, sie hatten scheinbar auch noch ein perfektes Timing, da die Bahn der Sobu-Linie nur wenige Minuten später kam.   Zusammen mit mehreren anderen Passagieren stiegen sie ein und suchten sich im hinteren Bereich ein Plätzchen. Sasuke saß am Fenster, Naruto rechts neben ihm. Die Bahn war ein wenig eng, weswegen sich ihre Beine auch leicht berührten, aber keinen der beiden störte es.   „Wow“, hauchte Naruto ehrfürchtig, als sich die Bahn in Bewegung setzte. Sein Blick war auf das Fenster gerichtet. „Das sieht ja atemberaubend aus! Ich bin noch nie zuvor mit einer Einschienenbahn gefahren, das ist so cool!“   „Du findest auch alles cool.“ Amüsiert verdrehte Sasuke die Augen und stützte seinen Arm am Fensterbrett ab. Er lehnte seine Wange gegen seine locker zur Faust geballten Hand und es sah so aus, als würde er angestrengt darauf achten, nicht aus dem Fenster zu sehen.   Huh… Bildete sich das Naruto nur ein oder war seine Haltung generell etwas angespannt, seitdem sie eingestiegen waren? Hmm… Vielleicht war Höhe nicht so sein Ding.   „Bist du schon einmal mit einer gefahren oder ist das auch dein erstes Mal?“, wollte Naruto wissen. Er holte sein Handy heraus, um einen Schnappschuss zu machen.   „Ich bin schon einmal mit der in Tokio gefahren.“ Sasuke beobachtete Naruto bei seinem Tun und verengte die Augen, als er mit der Kameralinse plötzlich auf ihn zielte. „Hör auf.“   „Komm schon, nur ein Foto! Mit uns zusammen!“ Naruto zog einen Schmollmund und presste seine Wange ungefragt gegen Sasukes.   Sasukes Haut war weich. Irgendwie hatte er das Bedürfnis über sie zu streicheln. Außerdem konnte er ganz fein den Duft seines Parfüms wahrnehmen. Er war etwas süßlich, aber dennoch eindeutig männlich.   Sasuke brummte etwas Unverständliches vor sich hin und drehte das Gesicht zur Seite, ansonsten gab er allerdings keine Beschwerden von sich, was Naruto zum Lächeln brachte.   „Heh.“ Er streckte den Arm aus und hielt die Kamera vor ihre Köpfe. Er wollte gerade das Foto schießen, da kitzelte ihn plötzlich etwas und er kräuselte die Nase. Es war eine von Sasukes längeren Haarsträhnen.   Naruto nahm sie in die Hand und hielt sie zwischen Daumen und Zeigefinger, als ihm plötzlich eine Idee kam. Mit einem fetten Grinsen spitzte er die Lippen, legte die Haarsträhne zwischen Oberlippe und Nase und voilà! Geboren war ein extrem sexy Schnauzer.   Sasuke hatte ihn aus dem Augenwinkel beobachtete und schnaubte leise. „Du bist wirklich bescheuert.“   Naruto wollte zwar darauf antworten, tat es aber nicht, weil er sonst noch aus Versehen Haare fraß und das musste er nun wirklich nicht haben. Ein Haar auf der Zunge zu haben war schließlich eins der ekelhaftesten Gefühle, die es gab, da wollte er sich nicht vorstellen, noch mehr zu haben!   Stattdessen machte er mit seiner rechten Hand das Peace-Zeichen, versuchte, seine etwas zitternde Hand zu stabilisieren und dann- Hier kommt das Vögelchen!   Ein Klicken ertönte, als das Foto geschossen war. Naruto lehnte sich wieder etwas weiter von Sasuke weg, weil die Nähe zu ihm seltsame Dinge mit seinem Gehirn anstellte, und drehte sein Handy um, damit er das Foto betrachten konnte. „Oh Gott! Das sieht ja total bescheuert aus, pffft! Haha! Wie du so demonstrativ in eine andere Richtung schaust, als wärst du viel zu cool für alles!“   „Hn, das liegt daran, dass ich tatsächlich zu cool bin. Zeig her.“ Sasuke legte seine Hand über Narutos und drehte das Handy in seine Richtung. Er schnaubte amüsiert auf. „Das sieht tatsächlich bescheuert aus.“   „Ich find’s cool!“ Grinsend rieb Naruto mit dem Daumen über das Display. „Das werd ich auf jeden Fall twittern, hehehe!“ Er öffnete die Twitter-App und stockte dann auf einmal. „Oh! Äh… Ist es okay, wenn ich das Foto twittere? Ich entblöße ja dann quasi deine geheime Identität, Herr Doktor, heh.“   „Klar, von mir aus.“ Sasuke zuckte mit den Schultern und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Soweit ich weiß gibt es auch schon ein paar Fotos von mir im Internet, also kommst du mit deiner Entblößung ein wenig zu spät.“   „Aww…“ Naruto zog einen Schmollmund. „Aber hey, dafür kann ich mich entblößen, wenn du verstehst…? Hrr.“   „Twitter dein Foto und gib Ruhe.“   Naruto streckte ihm die Zunge heraus. „Hey, bist du auch bei Twitter? Dann verlink ich dich!“   „Ja. Als Dr_Snakes.“ Sasuke drehte sich etwas mehr in seine Richtung und beobachtete ihn dabei, wie er den Text des Tweets schrieb.   ‚Ich & mein neuer Kumpel @dr_snakes auf den Weg zum Zoo, um seine Artgenossen zu besuchen!  (((o(*゚▽゚*)o)))‘   „So.“ Mit einem Grinsen auf den Lippen schickte Naruto den Tweet ab. Er wollte sein Handy gerade wieder einstecken, überlegte es sich dann aber doch anders und rief stattdessen Kiba an.   „Ich hab meinem besten Freund versprochen, dass ich heute anrufe“, sagte er, als er Sasukes fragenden Blick auf sich spüre.   „Ah.“ Sasuke summte und richtete seinen Blick auf seinen Schoß. Hm, er achtete wirklich partout darauf, nicht aus dem Fenster zu sehen, seltsam…   Naruto musste gut eine Minute warten, bis sein Gespräch angenommen wurde. „Ja?“   „Hey, Kiba!“, begrüßte er ihn enthusiastisch.   „Hi, Alter! Na, alles klar bei dir? Wie ist der zweite Tag in Chiba?“   „Bis jetzt ist er echt cool!“ Naruto sah aus dem Augenwinkel zu Sasuke und lächelte, als sich kurz darauf ihre Blicke trafen. „Das Wetter ist heute angenehm warm und ich bin gerade mit Sasuke auf dem Weg zum Zoo!“   „Sasuke?“, fragte Kiba verwirrt nach. „Wer ist das denn?“   „Dr. Snakes!“, antwortete Naruto grinsend. Er legte seine Hand auf Sasukes Knie und drückte es sanft.   „Ohh“, machte Kiba. „Dann erzähl doch mal ein bisschen! Wie ist der so drauf, wie ist Chiba so und alles?“   Naruto erzählte ihm von ihrem gestrigen Treffen in dem Schuppen namens Raikiri und dem überaus kuriosen Kerl namens Kakashi. Dann zählte er ganz aufgeregt auf, wie genau das Let’s Play Panel ablaufen und was sie alles tun würden.   „Ich beneide dich echt total, du Arschgesicht“, brummte Kiba schlecht gelaunt vor sich hin. „Ich will das auch alles! Du wirst ja wie ein richtiger Promi behandelt!“   Naruto lachte leise. „Tja“, sagte er mit vor Stolz geschwellter Brust. „Es ist ein harter und steiniger Weg gewesen, aber ich bin sehr froh und auch stolz, dass ich ihn gegangen bin und auch gemeistert hab.“   „Da kannst du auch stolz sein“, stimmte Kiba ihm zu. Naruto konnte ihm anhören, dass er seine Worte ernst meinte, und lächelte. Kiba war ein echter Freund. Nicht so ein Arschloch wie der beschissene Exfreund von Sasuke.   „Wie geht’s Mausi?“, fragte er plötzlich und zog eine Schnute. „Gott, ich vermiss sie total! Ich bin auch noch gar nicht dazu gekommen, ihr etwas zu kaufen! Hoffentlich find ich vor der Abreise noch etwas…“   „Kyuubi geht’s gut, alles fit im Schritt“, meinte Kiba. „Ich denke, sie vermisst dich. Sie jammert ziemlich oft herum und sieht immer so sehnsüchtig zur Tür, als ob sie nur darauf wartet, dass du wieder kommst.“   „Aww, meine Süße…“ Naruto zog die Augenbrauen zusammen und rieb sich die Brust. Er konnte Sasukes neugierigen Blick auf sich spüren. „Knuddel sie von mir, kay?“   „Immer doch. Aber wie auch immer, Blondie. Wenn mein Boss mitkriegt, dass ich telefoniere anstatt zu arbeiten krieg ich Ärger… Ich meld mich nach der Arbeit nochmal bei dir, okay? Bis dann.“   „Okay! Bis dann, Kiba, tschau!“ Naruto legte auf und ließ sein Handy seufzend in seinen Schoß fallen. Er rubbelte sich durchs Haar. „Jaaa?“, meinte er an Sasuke gewandt und funkelte ihn an. „Ich kann dir ansehen, dass dir etwas unter den Nägeln brennt, also schieß los.“   „Wer ist Mausi?“   Hah, er hatte gewusst, dass diese Frage kommt! „Meine Katze.“   „…“ Sasuke hob eine Augenbraue in die Höhe. „Du hast deine Katze… Mausi genannt.“   „Nee.“ Naruto lachte. „Sie heißt Kyuubi. Mausi ist nur ihr Spitzname.“   „Das macht es nicht gerade besser. Nachher denkt deine Katze, sie wäre eine Maus und fühlt sich im falschen Körper geboren.“   „Oh Gott! Ich hab eine Transgender-Katze!“, rief Naruto lachend aus. „Irgendwann versucht sie nicht mehr, die Spielzeugmaus zu killen, sondern sie abzuknutschen!“   „Du bist echt ein Idiot.“ Sasuke schlug ihm auf den Hinterkopf, trug bei seinen Worten aber ein kleines Schmunzeln auf den Lippen.   Naruto rieb sich den Kopf und streckte ihm die Zunge raus. „Hey, kennst du jemanden, der Transgender ist? Ich mein, wenn man schwul ist, dann ist man doch bestimmt in der Szene drin und kennt so die ganzen Randgruppen.“   „Da muss ich dich enttäuschen“, erwiderte Sasuke und schüttelte den Kopf. „Ich hab schwule und lesbische Freunde, aber Transsexuelle kenn ich nicht.“   „Ah, okay. War nur neugierig, weil eine Freundin von mir Transgender ist. Transfrau. Sie macht gerade ihre OPs und obwohl sie noch nicht alle gemacht hat sieht sie schon wie eine echte Frau aus!“, erklärte Naruto und rieb sich lächelnd die Nase.   Er hatte schon ewig keinen Kontakt mehr mit Haku gehabt. Sie war nach ihrem Abschluss in Kyōto nach Hiroshima gezogen, weswegen er sie nur noch sehr, sehr selten sah. Leider.   „Oh, hey! Willst du Kyuubi mal sehen?“ Aufgeregt sah er zu Sasuke herüber und grinste glücklich, als er bejahend mit dem Kopf nickte. „Cool! Moment.“   Sasuke rutschte näher an ihn heran, um besser auf das Display seines Handys sehen zu können, während Naruto einen seiner Fotoordner öffnete und damit anfing durch die Galerie zu scrollen.   Konnte sich nur noch um Stunden handeln, er hatte ja nur gefühlte 5000 Fotos auf seinem Handy und musste jede Kleinigkeit fotografieren… Ugh. Also mal sehen.   Essen. Er selbst. Er mit Kiba. Nochmal Essen. Ein Marienkäfer. Er selbst. Ein paar Blumen (Gott, wie schwul). Nochmal er selbst. Sein Schwanz- … Moment?! D-Das war… Nein, oder… Das…   Das war tatsächlich ein Foto von seinem harten Schwanz. Oh. Mein. Fuuuuck.   „Oh Gott!“ Er ließ das Handy in seinen Schoß fallen und kauerte sich zusammen, das Gesicht unter seinen Händen versteckt. Fuck, fuck… Fuckfuckfuck, wie verfickt peinlich war das denn?!   „Gott“, murmelte er wie im Mantra vor sich hin und kniff die Augen fest zusammen. Er konnte spüren, dass sein komplettes Gesicht brannte vor Scham.   Okay, das war nicht cool. Absolut. Nicht. Cool. Hatte Sasuke das Foto gesehen?! Musste er wohl, er hatte ja auf das Display gesehen und das Foto war bestimmt für zwei oder drei Sekunden zu sehen gewesen…   Oh Gott, wo war das nächste Loch im Boden, in das er sich verkriechen konnte?! Oder vielleicht sollte er direkt aus dem Fenster springen, das klang auch nach einer guten Alternative.   Die Haut unter seinen Fingerspitzen war heiß. Ganz, ganz langsam spreizte er die Finger und öffnete ein Auge, um zu Sasuke herüber zu linsen. Naruto fühlte sich wie elektrisiert, als sich ihre Blicke trafen.   Sasuke trug ein Schmunzeln auf den Lippen und schien sehr, sehr amüsiert zu sein über die ganze Situation. Ugh, so ein… So ein… „Du bist beschnitten.“   „Oh Gott, Sasuke!“ Naruto versteckte seine Augen sofort wieder unter seinen Händen und wimmerte. Oh Mann, er wollte wirklich sterben! Wie genau hatte Sasuke bitte hingeschaut?! „S-Sag nicht so etwas, Alter, das… Das…! Gah!“   „Mach nicht so ein Drama, Naruto.“ Sasuke schnaubte erheitert. „Das ist nicht der erste Penis, den ich in meinem Leben gesehen hab.“   „Ja, aber… Aber…“ Naruto kaute auf seiner Unterlippe herum und ließ die Hände langsam sinken. Okay, vielleicht hatte er wirklich übertrieben, aber fuck! Irgendwie war ihm die ganze Angelegenheit verflucht peinlich!   „Ich finde deine Reaktion sehr interessant“, sagte Sasuke, immer noch mit diesem verflixten Schmunzeln, bei dem Naruto ganz anders wurde. „Du redest andauernd über Sex und lässt einen perversen oder zweideutigen Kommentar nach dem anderen ab und dann reagierst du so verschämt, weil ich ein Foto von deinem Schwanz gesehen habe.“   Er leckte sich über die Lippen und ein Funkeln schlich sich in seine braunen Augen. „‘Hunde, die bellen beißen nicht‘… Ich denke, der Spruch beschreibt dich ziemlich gut.“   „Fick dich und lass mich in Ruhe sterben vor Scham“, brummte Naruto und rieb sich übers Gesicht. Verdammt, seine Birne war bestimmt immer noch knallrot…   „Später, hier sind Kinder.“   Naruto starrte ihn fassungslos an. „Oh… Gott“, sagte er und sprang auf. Sein Handy fiel dabei zu Boden, also hob er es schnell auf und setzte sich dann eine Reihe hinter Sasuke. „Du hättest das Foto niemals sehen sollen, jetzt wirst du mich pausenlos anbaggern, weil du weißt, wie gut bestückt ich bin.“   „Ah.“ Glucksend drehte sich Sasuke in seinem Sitz um. „Dein Übermut kehrt langsam zurück.“   „Bah.“ Naruto streckte ihm die Zunge heraus und stützte sein Kinn seufzend auf der Rücklehne von Sasukes Platz ab. „Ugh, okay. Schön, dass wir uns inzwischen so intim kennen… Oder zumindest du mich.“   „Ich kann die Gefälligkeit gern erwidern. Ich hab allerdings keine Fotos auf meinem Handy, also müsste ich dir das Original zeigen.“ Sasuke rieb mit dem Daumen über sein Lippenpiercing und funkelte ihn an.   „Oookay, ich hab gerade ein Monster geweckt.“ Lachend ließ sich Naruto zurück in den Sitz fallen und rieb sich übers Gesicht. Okay, vielleicht hatte er die ganze Sache doch ein wenig überdramatisiert, Sasuke schien das Ganze ja ganz locker zu nehmen, also konnte er das ja eigentlich auch… Oder?   Er wusste ja auch nicht mal so genau, wieso er überhaupt so heftig reagiert hatte. Vielleicht, weil Sasuke schwul war und es einfach komisch war, wenn er dann sein bestes Stück sah… Hmm… Vielleicht lag es auch daran, dass er tatsächlich ein wenig… Schüchtern war.   Nicht übertrieben schüchtern, natürlich. Er mochte Sex, auch als Gesprächsthema, aber dennoch war er vielleicht einfach etwas… Zurückhaltend im ersten Moment, wenn es wirklich zur Sache ging… Oder so. Ugh. Wie auch immer.   „Kay, versuchen wir das nochmal.“ Naruto setzte sich wieder neben Sasuke hin und scrollte erneut seinen Fotoordner durch. Diesmal achtete er allerdings darauf, dass Sasuke keinen Blick auf das Display erhaschen konnte.   Versuchen tat der Penner das allerdings trotzdem. Tsk. Sasuke schien wohl viel perverser zu sein, als man auf den ersten Blick vermuten würde… Hm. Er war auf jeden Fall ein sehr komplexer Mensch und hatte mehrere Seiten und das gefiel Naruto auch so gut an ihm.   „Ah, hier.“ Sofort schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen, als er ein Bild von einer schlafenden Kyuubi auf seinem Sofa gefunden hatte. „Hier, das ist mein Mausi.“   „Orange“, war Sasukes erster Kommentar. „Wieso wundert mich das nur nicht?“   „Tjaaa.“ Naruto grinste und wischte über den Bildschirm, um das Foto ein wenig zu vergrößern. „Sie ist süß, oder? Und fett.“   „Das ist sie wirklich. Beides.“ Sasuke nickte schmunzelnd. „Hat sie nur ein Auge?“   „Jepp. Ich hab keine Ahnung, wie sie es verloren hat. Als ich sie zu mir geholt hatte, war sie bereits ein süßer Zyklop, heh. Aber sie kommt auch nur mit einem Auge super klar und kann mir geschickt ausweichen, wenn ich spielerisch nach ihr schlage.“   Naruto lachte und küsste sein Handy. „Gott, ich vermiss sie.“   „Du scheinst echt vernarrt in sie zu sein“, meinte Sasuke. Er zog einen Mundwinkel hoch. „Niedlich.“   „Heh, tja.“ Naruto rieb sich verlegen den Nacken.   Sie redeten noch eine Zeit lang über Kyuubi und was für Fortschritte sie bei ihrem Verhalten gemacht hatte, bis sie schließlich bei ihrem Zielort angekommen waren und ausstiegen.   Mehrere Menschen stiegen mit ihnen gemeinsam aus, darunter einige sichtbar vorfreudige Kinder. Der Eingang vom Zoo war von Weiten bereits zu sehen, also folgten sie dem kleinen Grüppchen und gingen immer geradeaus, bis sie schließlich bei den Kassen ankamen.   Sie bezahlten beide den vollen Preis von jeweils 500 Yen (auch wenn Naruto spielerisch versuchte, ein Kinderticket für Sasuke herauszuhandeln, wofür er prompt mit einem Tritt bestraft wurde) und traten ein. Mit einem Blick wurde deutlich, dass der Chiba Zoological Park alles andere als klein war und dass man wohl Stunden brauchte, um ihn vollständig zu erkunden.   „Irgendwie hat der Zoo einen ziemlich altmodischen Flair“, meinte Naruto nachdenklich, nachdem er sich einmal im Kreis gedreht und die verschiedenen Weggabelungen betrachtet hatte.   „Stimmt“, sagte Sasuke. Er richtete seine Brille und strich sich danach eine Strähne hinters Ohr. „In der Broschüre stand auch, dass der Zoo schon ziemlich alt ist und es noch keine Renovierungen gab, seitdem er errichtet worden ist.“   „Irgendwie ist das cool, ich mag altmodisch.“ Naruto lächelte ihn an und schnappte sich sein Handgelenk, um ihn zur großen Infotafel zu ziehen. „Mal sehen, was es hier alles gibt!“   Seine Augen wurden groß, als sein Blick auf die Tafel fiel. „Acht verschiedene Zonen, krass“, staunte er. „Und- oh! Oh, was ist das denn?!“ Plötzlich aufgeregt legte er den Finger auf das Piktogramm eines Riesenrads und las den Text daneben laut vor. „‚DreamWorld, der Vergnügungspark für unsere großen und kleinen Gäste‘. Oh fuck, Sas, da müssen wir unbedingt hin!“   Sasuke zog die Mundwinkel nach unten. „Ich bin kein großer Fan von solchen Fahrgestellen“, gab er brummend zu.   „Egal, ich hab genug Enthusiasmus für uns beide, da gehen wir auf jeden Fall hin!“ Naruto grinste ihn an und studierte die Karte weiter. „Oh, da gibt’s ja sogar eine Bibliothek mit Büchern über die verschiedenen Tiere…! Willst du da hin?“ Er warf ihm einen fragenden Blick zu.   „Nicht wirklich, nein. Tierliteratur liegt nicht unbedingt in meinem Interessengebiet.“   „Okay. Aw, was ist das denn hier? Streichelzoo?! Okay, da gehen wir auch hin! Fuck, wir müssen überall hin, Mann!“ Naruto lachte glücklich auf und fühlte sich wie ein kleines Kind an Weihnachten.   „Dann sollten wir uns ein wenig beeilen“, meinte Sasuke und warf einen Blick auf die Uhr. „Es ist gleich halb eins.“   „Gah! Tempo, Tempo, Sasuke!“ Naruto legte seine Hände auf Sasukes Schultern und steuerte ihn zur linken Weggabelung. „Hier lang!“   „Weißt du überhaupt, wo du uns da hinführst?“ Sasuke zog eine Augenbraue hoch, ließ sich aber mehr oder weniger freiwillig lenken.   „Ähm…“ Naruto leckte sich über die Zähne. „Das ist eine Überraschung.“   Sasuke lachte leise. „Du hast keine Ahnung, oder?“   „Klappe zu, Affe tot.“   „Ich denke nicht, dass du das in einem Zoo allzu laut sagen solltest.“   „Sonst kommt Rafiki und versohlt mir den Arsch, jaja, ich weiß.“   Sie klapperten eine Zone nach der anderen ab. Bei einigen Tieren blieben sie länger als bei anderen (wie zum Beispiel den Erdmännchen, weil Naruto sie so süß fand) und waren sogar live bei der Fütterung der Elefanten dabei.   Sie hatten beide einen Mordsspaß und auch Sasuke lächelte das ein oder andere Mal. Sie waren sogar beim weltweit bekannten roten Panda namens Futa gewesen und hatten begeistert die kleinen Tricks begutachtet, die er für die Zuschauer gemacht hatte.   So ein kleiner Angeber, heh. Vielleicht hatte Sasuke nicht ganz Unrecht gehabt, als er meinte, dass Futa ihn irgendwie an Naruto erinnere. Hmm.   Momentan befanden sie sich in Zone 2 und standen mit einigen Meter Abstand zu den Glasscheiben vor dem Gorilla-Gehege.   Direkt vor den Glasscheiben stand ein Gorilla, der sie mit seinem Blick genau zu fixieren schien. Bewegungslos stand er da, die großen Hände auf dem Boden abgedrückt. Es war fast schon unheimlich, wie still er stand. Wenn Naruto nicht das regelmäßige Bewegen seiner Brust gesehen hätte, hätte er vermutet, dass es eine Attrappe und kein lebendiges Tier wäre.   „Was meinst du denkt er gerade?“, wollte Naruto von Sasuke wissen. „Er sieht irgendwie angepisst aus, oder?“   „Keine Ahnung.“ Sasuke zuckte mit den Schultern und schob die Hände tiefer in seine Hosentasche.   „Er erinnert mich an den Gorilla aus Tarzan“, meinte Naruto und kratzte sich am Kopf. „Diesen Anführer da. Tarzans Dad. Der sah auch immer so grimmig aus, aber meinte es ja eigentlich nur gut.“   Naruto zog die Augenbrauen zusammen, als er den Gorilla näher betrachtete, und zuckte gleich darauf erschrocken zusammen, als er seine Hand mit einem lauten Klatschen gegen die Glasscheibe schlug.   „Woah“, sagte Naruto und ging einen Schritt zur Seite, sodass er nun halb hinter Sasuke versteckt war. „Immer mit der Ruhe, Brauner.“   Der Gorilla schnaufte hörbar aus der Nase und stierte weiterhin in ihre Richtung. Seine Hand lag immer noch auf der Glasscheibe.   „Meinst du, er hat meinen Tarzan Kommentar gehört und will jetzt ‚Ich Tarzan, du Jane‘ mit mir spielen?“ Naruto grinste Sasuke schief an und ging vorsichtig einen Schritt näher.   Der Gorilla blieb still und rührte sich nicht, selbst als Naruto und die Glasscheibe nur noch wenige Meter trennten. Mmh… Er guckte zwar ziemlich böse, aber ansonsten war er ganz ruhig und schien auch zahm zu sein, also vielleicht…   Vielleicht hatten die Pfleger ihn ja trainiert und dieses Hand-auf-die-Scheibe-legen war eins seiner Tricks? Oder so… Naruto hatte keine Ahnung, nahm aber dennoch seinen gesamten Mut zusammen und legte seine Hand auf die Scheibe, direkt auf die Stelle, auf der die Hand des Gorillas lag.   Für einen schier unendlichen Moment sahen sich sie sich in die Augen und dann… Gab der Gorilla einen Schrei von sich und schlug mit der Faust mehrmals gegen die Schreibe.   „Alter!“ Naruto sprang fast einen Meter in die Höhe und konnte die Vibrationen der Glasscheibe deutlich spüren. „Ugh, fuck, du kleiner… Hmpf. Du mich auch!“ Er reckte die Nase in die Höhe und drehte sich um, das Herz immer noch schnell in seiner Brust schlagend.   „Lach nicht so blöd!“, fuhr er Sasuke beleidigt an, als er das Grinsen in seinem Gesicht sah. „Lass uns weitergehen.“   Und das taten sie auch. Nämlich in den Streichelzoo in Zone 3, wo es sicherlich gaaanz viele süße Tierchen gab und keine bescheuerten Gorillas, die ihn nur verarschten. Der Streichelzoo war ein riesiges Gebiet mit den verschiedensten Tieren: Schafe, Ziegen, Pferde, Meerschweinchen, Häschen und sogar Pinguine!   „Oh Gott, wie niiiedlich!“ Quietschend rannte Naruto sofort zum Gehege der Pinguine und beobachtete, wie ein Pfleger sie fütterte. Sasuke folgte ihm schweigend.   Naruto quatschte den Pfleger an und fragte ihn, ob sie die Pinguine auch füttern durften. Zuerst verneinte er, aber ganz viele „Bitteeeeeeee!“ von Naruto später stimmte er schließlich seufzend zu.   Sie bekamen beide einen kleinen Fisch, der so glitschig war, dass er Naruto mehrmals fast aus den Händen glitt. „Okay…“ Narutos Zunge lugte zwischen seinen Zähnen hervor, als er sich über das brusthohe Gelände lehnte und mit einem „Fressi, Fressi!“ mit dem Fisch herum wackelte.   Mehrere der Pinguine kamen sofort auf ihn zu gewatschelt. Naruto musste lachen, weil das ein unglaublich süßer Anblick war und er sich gerade irgendwie wie der König der Pinguine vorkam. Das Lachen blieb ihm allerdings schnell im Halse stecken, als eines der Tiere in seiner Gier nicht nur in den Fisch, sondern auch in seine Finger biss.   „Autsch!“ Fluchend zog Naruto seine Hand weg und betrachtete fassungslos die kleine Wunde neben einem seiner Fingernägel. „Alter, ein Tier ohne Zähne hat mich blutig gebissen, was zur Hölle!“ Mit einem Grummeln holte er ein Taschentuch aus seiner Hosentasche und putzte damit seine Finger sauber.   „Du scheinst sehr beliebt bei Tieren zu sein.“ Sasuke funkelte ihn fies an und beugte sich dann auch über das Geländer. Seltsamerweise wurde er nicht gebissen, als ihm ein Pinguin den Fisch gierig aus den Fingern riss.   „Penner.“ Naruto schubste ihn mit einem gut gelaunten Grinsen. „Mich müssen auch nicht alle Tiere mögen. Mir reicht es, wenn Kyuubi und Poochi mich mögen.“   „Poochi?“ Sasuke hob eine Augenbraue hoch, während sie weiter durch den Streichelzoo schlenderten.   „Das ist die Shiba-Hündin meiner Eltern“, erklärte Naruto ihm. „Sie ist total lieb und ich mag sie echt gern. Sie erinnert mich total an Mimi. Das war unsere erste Shiba-Dame, die leider viel zu früh von uns gegangen ist.“ Er seufzte leise. „Hast du eigentlich irgendwelche Tiere?“   „Ich hab früher eine Katze gehabt, aber die ist inzwischen auch verstorben.“ Sasuke zuckte mit den Schultern.   Er versuchte zwar locker zu wirken, aber Naruto merkte dennoch, dass er über das Thema nicht sprechen wollte, also ließ er es auch schnell fallen und widmete sich stattdessen den Hasen, die man sogar aus ihrem Gehege nehmen konnte.   Das tat Naruto natürlich auch. Er kuschelte gerade mit einem weißen Hasen mit zuckendem Näschen, als er plötzlich ein schrilles Geschrei hörte, dem kurz darauf ein Kichern folgte. Was zur… Verwirrt drehte sich Naruto um und staunte nicht schlecht, als er eine Gruppe Mädchen fand, die vor einem Pfleger standen.   Einem Pfleger, der eine Schlange in der Hand hielt.   „Sasuke!“ Aufgeregt zupfte Naruto an seinem Ärmel herum. „Guck mal, ich hab deine Familie gefunden! Lass sie uns begrüßen!“ Er drückte dem Hasen einen Kuss auf den Kopf und setzte ihn wieder im Gehege ab. „Komm!“   Sie gesellten sich zu der Gruppe Mädchen und beobachteten, wie der Pfleger die lange, dünne Schlange über seine Schulter schlängeln ließ. Woah… Krass. Das war gerade das erste Mal, dass er live eine Schlange sah. Also ohne Glasscheibe, die sie voneinander trennte.   Er musste an die Szene im ersten Harry Potter-Buch denken, wo Harry mit den Dursleys im Zoo war und auf einmal die Glasscheibe im Schlangen-Terrarium verschwand. Ugh. Danach hatte er jahrelang Angst gehabt, ihm würde dasselbe passieren, aber inzwischen war diese kindische Angst verflogen.   Ein bisschen nervös war er trotzdem.   „Irgendwie bin ich nervös“, murmelte er und rieb sich den Nacken.   „Solltest du auch“, meinte Sasuke. „Du stehst schließlich gerade deiner Schwiegermutter gegenüber.“   Naruto blinzelte verdutzt und brach dann in Gelächter aus. „Du bist manchmal richtig albern“, sagte er ihm mit einem sanften Grinsen.   „Hn“, machte Sasuke daraufhin nur.   Naruto stieß ihn sanft mit seiner Schulter an und fühlte sich auf einmal unglaublich mutig, also ging er näher an den Pfleger heran und streckte mit einem leichten Zittern die Hand aus. Er zögerte kurz, als seine Fingerspitzen nur noch einen Hauch von der Schlange entfernt waren und atmete tief ein.   Sasuke stellte sich dicht neben ihn und irgendwie verlieh ihm das den restlichen Mut, um die Schlange schließlich zu streicheln.   „Oh“, sagte er überrascht, als er die glatte Haut der Schlange unter seinen Fingern spürte. Es fühlte sich… Komisch an. Irgendwie schwer zu beschreiben und auf jeden Fall ganz, ganz anders, als er es sich vorgestellt hatte.   Es war nicht rau oder schuppig, oh nein! Es war ganz glatt und weich und… Fühlte sich eigentlich wie eine Ledertasche an. Huh.   Auch Sasuke streichelte die Schlange. Naruto betrachtete ihn aus den Augenwinkeln und ihm fiel die plötzliche Traurigkeit auf, die sich in seine Züge schlich. Subtil, aber dennoch erkennbar. Wahrscheinlich dachte er gerade an seinen verstorbenen Bruder.   „Und?“, fragte Naruto ihn mit einem leisen Murmeln. Er stellte sich so nah an ihn, dass sich ihre Arme berührten. „Was sagt die Frau Mama zu mir? Hab ich ihre Zustimmung als Schwiegersohn?“   Sasuke schluckte hörbar. Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Züge. „Ja“, antwortete er mit genauso leiser Stimme. „Hast du.“   ~ xXx ~   „Wie seh ich aus?!“ Naruto stellte sich vor Sasuke hin und strich sich hektisch die Falten aus dem Shirt. „Hm?!“   „Nervös“, antwortete Sasuke, der selbst die Ruhe in Person war. „Hör auf, so herum zu zappeln. Das nervt.“   „Kann nicht anders, ich bin irgendwie total aufgeregt wegen den Fotos.“ Mit einem verlegenen Lachen zupfte Naruto an seinem Oberteil herum und rubbelte sich danach durchs Haar. „Ich hab überhaupt keine Ahnung, wie ich gucken soll! Soll ich grinsen, lächeln, sexy gucken…?!“   Seufzend massierte sich Sasuke die Schläfe und blickte zu Suigetsu, der gerade vorm Fotografen posierte. Naruto folgte seinem Blick und beobachtete ihn eine Zeit lang, bis er seine Hände mit einem Stöhnen auf Sasukes Schultern legte.   „Hilf mir, Mann! Ich weiß echt nicht, wie ich gucken soll!“   Sasuke nahm seine Hände aus den Hosentaschen, um die Finger um Narutos Handgelenke zu legen und sie von seinen Schultern zu entfernen. „Der Fotograf macht doch mehrere Fotos mit dir, also kannst du verschiedene Gesichtsausdrücke ausprobieren, obwohl ich dir lächeln empfehlen würde.“   „Ja?“, fragte Naruto nach und lehnte sich näher heran. „Würdest du? Wieso das?“   „Dein Lächeln ist…“ Sasuke drehte den Kopf zur Seite und presste die Lippen zusammen. Er hielt ihn immer noch fest, allerdings hatte sich sein Griff inzwischen gelockert, also drehte Naruto den Spieß um und hielt nun seine Handgelenke fest. „Nett, schätz ich.“   Ein Strahlen erhellte bei diesen Worten Narutos Gesicht. Er hätte mit allem gerechnet, aber nicht mit so etwas…! Deswegen machte ihn das überraschende Kompliment auch umso glücklicher. „Jaaa?“, sagte er mit einem Funkeln in den Augen und drückte seine Handgelenke. „Du magst mein Lächeln?“   „Werd nicht übermütig“, brummte Sasuke und sah ihn demonstrativ nicht an. „Ich hab lediglich gesagt, dass es nett ist.“   „Also magst du es.“ Grinsend wippte Naruto auf den Fersen vor und zurück.   „Wow“, sagte plötzlich eine dritte Stimme hinter ihnen. Sie drehten sich beide gleichzeitig um und sahen in Yahikos amüsiertes Gesicht. „Die Fangirls werden euch so etwas von lieben.“   Naruto blinzelte verdutzt und brach dann in Gelächter aus. „Wieso das?“   „Na, schaut euch doch nur mal an.“ Yahiko schnalzte mit der Zunge und sah sie so an, als ob die Antwort auf diese Frage logisch wäre. „Ihr benehmt euch wie ein frischverliebtes Paar und Mädchen lieben so etwas. Die werden euch shippen als gäbe es kein morgen. Dafür würd ich sogar meine Hand ins Feuer legen, so sicher bin ich.“   „… W-Was zur Hölle, Mann?“ Naruto lachte etwas gekünstelt auf und ließ Sasuke los, um sich den warmen Nacken zu reiben. Frisch verliebt. Fangirls. Shippen. What the fuck…?!   Ganz Unrecht hatte Yahiko ja nicht. Sie verstanden sich ausgesprochen gut und Naruto hatte auch das Gefühl, als würde er Sasuke schon ewig kennen. Die Unbeholfenheit, die beim Kennenlernen öfter mal vorhanden war, gab es bei ihnen nicht. Sie waren auf einer Wellenlänge und passten wie Arsch auf Eimer, obwohl ihre Persönlichkeiten komplett verschieden waren. Vielleicht passten sie ja auch genau deswegen so gut zueinander.   … Als Freunde versteht sich!!!   Mehr Zeit, um darüber nachzudenken, bekam Naruto auch nicht, weil Suigetsu in dem Moment mit seinen Fotos fertig war und der Fotograf nun ihn zu sich winkte. Okay… Showtime. Er winkte Sasuke und Yahiko zu, dann begrüßte er den Fotografen, einen freundlichen Mann mittleren Alters namens Asuma, mit einem Händeschütteln.   „Du siehst nervös aus“, stellte er fest. Er nahm eine Zigarette, die er hinter sein Ohr geschoben hatte, und steckte sie zwischen seine Lippen. „Dabei musst du das gar nicht sein, du kommst auf den ersten Eindruck sehr fotogen rüber.“   „Bin auch irgendwie nervös“, gab Naruto zu und kratzte sich an der Wange. „Ich weiß, dass mir öfter die, uh… Gesichtszüge entgleisen und ich ziemlich oft ziemlich… Doof aussehen kann.“   „Ach was, nicht bei einem Meisterfotografen wie mir.“ Asuma zwinkerte ihn an und tätschelte ihm mit seiner Bärenpranke die Schulter. Naruto musste seine ganze Körperkraft mobilisieren, um nicht einzuknicken.   Verdammt, der Kerl war kräftig…! Er sah viel eher nach einem Bodybuilder als nach einem Fotografen aus und schien seine Kraft nicht richtig einschätzen zu können… Ob er aus Versehen wohl mal seine Kamera geschrottet hatte…? Huh.   „Okay, ich vertrau Ihnen.“ Naruto grinste ihn schief an. „Öh… Wo muss ich hin? Und wie viel von meinem Körper sieht man? Mir wird oft gesagt, dass ich wie ein Assi dastehe… Oder wie ein Gangster oder so, keine Ahnung, ich achte da nie wirklich drauf.“   „Stell dich auf das X auf dem Boden“, wies Asuma ihn an, ohne von seiner Kamera aufzusehen, und winkte mit der Hand grob in die Richtung. „Ich werd ein Portraitfoto von dir machen mit Bruststück. Also Kopf bis zur Brust. Du kannst also so breitbeinig da stehen, wie du willst.“   „Okay, cool.“ Lachend stellte sich Naruto auf die markierte Stelle. „Äh, was soll ich mit den Armen machen?“, fragte er nach und kratzte sich am Ellbogen.   „Solange du dein Gesicht damit nicht versteckst ist mir das egal.“ Asuma zuckte mit den Schultern. „Du kannst die Arme verschränken, an den Seiten hängen lassen, das Piece-Zeichen machen oder was weiß ich, das ist dir überlassen.“   „Kay.“ Naruto nickte und setzte sein bestes Lächeln auf. Sasuke hatte gesagt, er mochte sein Lächeln, also würde er der Kamera auch eins schenken!   Er testete verschiedene Posen aus, drehte sich von links nach rechts, grinste und biss sich leicht auf die minimal ausgestreckte Zunge. Asuma half ihm dabei und gab ihm Tipps und Anweisungen, bis schließlich mehrere dutzend Fotos geschossen waren und Asuma zufrieden nickte.   „Gut gemacht, Kleiner“, lobte er ihn. „Da waren ein paar wirklich gute Schnappschüsse dabei. Sieh sie dir mal an, damit du bestimmen kannst, welches du als Autogrammkarte haben willst.“   „Okay!“ Aufgeregt eilte Naruto zu ihm herüber und warf einen Blick auf das digitale Display der Kamera.   Gott, so viele Fotos… Wie sollte er sich da denn entscheiden können?! Asuma zoomte bei einigen Bildern näher auf sein Gesicht, um es ihm besser zu zeigen und kommentierte, was ihm besonders gut gefiel.   Inzwischen hatten sie sich für drei Fotos entschieden, die in der engeren Wahl waren. Mit gerunzelter Stirn blätterte Asuma mehrmals hin und her. „Welches du davon haben willst, musst du jetzt entscheiden, Kleiner. Die sind alle gut.“   „Oh Mann, das ist gar nicht mal so einfach…“ Stöhnend kratzte sich Naruto am Kopf. „Ich würde-“   „Nimm das.“   „Woah?!“ Naruto sprang fast einen Meter in die Luft, als er plötzlich Sasukes Stimme dicht an seinem Ohr hörte und drehte sich mit hämmerndem Herzen zu ihm um. „Alter! Müsst ihr mich heute denn alle erschrecken?!“   Sasuke warf ihm ein Schmunzeln zu und widmete sich wieder der Kamera in Asumas Händen. „Nimm das zweite. Das sieht am besten aus.“   „Mmh“, summte Naruto langgezogen und betrachtete das Foto. Es war das, wo er mit einem spitzbübischen Lächeln das Piece-Zeichen machte. „Okay“, sagte er schließlich und nickte. „Ich nehm das.“   „Gute Wahl.“ Asuma tätschelte ihm den Kopf und ging zu seinem Computer, um die Kamera dort anzuschließen. „Jetzt ist der Styler dran.“   Naruto lachte bei dieser Bezeichnung. „Ich will, dass du lächelst“, sagte er ihm mit funkelnden Augen.   Sasuke schnaubte und stellte sich auf das große X am Boden. „Bestimmt nicht.“   „Aww.“ Naruto zog einen Schmollmund und stellte sich etwas abseits, um den Fotografen nicht zu stören.   Er beobachtete, wie Asuma die Fotos schoss und obwohl Sasuke beteuert hatte, dass er unfotogen war und es hasste, wenn man Bilder von ihm machte, sah das Endresultat wirklich toll aus!   Auch bei ihm hatte Asuma mehrere Fotos gemacht und Naruto konnte sehen, dass wirklich alle von ihm gelungen waren! Auf keinem einzigen sah er blöd aus, auf allen wirkte er sehr cool und sogar ein wenig arrogant, ohne dabei aber unsympathisch herüber zu kommen.   „Ich will ein Foto von dir haben“, sagte er Sasuke mit einem Grinsen.   Sasuke erwiderte es mit einem Schmunzeln. „Zum… Lesen?“   Lachend schubste Naruto ihn. „Jepp“, sagte er und legte beide Hände auf Sasukes linke Schulter, um sein Kinn auf ihnen abzustützen. „Zum Lesen.“   Sasuke gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf. „Idiot“, murmelte er.   Naruto grinste ihn nur glücklich an, dann half er ihm dabei, das beste Motiv für seine Autogrammkarte auszusuchen.   ------------------------------------------------------------------------------------------------   Penis-Peinlichkeit… So hat meine Beta das ganze Desaster in der Bahn beschrieben und ich muss sagen, dass das echt perfekt passt! X’D Bwahaha, irgendwie tut mir Naruto ja leid, weil er sich echt tierisch geschämt hat und der LP!Naruto deutlich schüchterner ist als die Narutos in meinen anderen FFs, aber anderseits ist er selbst schuld, wenn er so etwas auf seinem Handy gespeichert hat uû   Im Endeffekt war die ganze PP (Penis-Peinlichkeit, mein neuer Lieb. Begriff 8)) aber ganz gut, weil damit bei Sasuke irgendwie… Naja, der Knoten geplatzt ist! 8D   Der Chiba Zoological Park ist voll cool, ich will da auch gern hin D‘: Naja, eigentlich will ich in alle Zoos, die es gibt, aber dennoch >^< Muss unbedingt mal wieder in den Kölner Zoo uvu Die HP vom Chiba Zoo gab es leider nur auf komplett Japanisch, also hab ich mir alles vom Google Translator in Englisch übersetzen lassen und boah… Google Translator ist so ein Scheiß, ich musste manchmal raten, was der mir mit der Übersetzung sagen wollte, aber naja x’D   Und Naruto und die Kiddies… Gott, ich liebe Naruto mit Kindern, gaaah, es tut mir leid, aber ich muss so etwas immer wieder einbauen, weil es in meinen Augen einfach perfekt für ihn ist ;A; Außerdem wollte ich unbedingt mal Sasuke mit einem Kind interagieren lassen und der LP!Sasuke ist dafür perfekt gewesen, weil er eben viel offener und nicht so verklemmt ist wie meine anderen Sasukes :‘)   Außerdem ist Sasuke selbst eh ein Kind, der Winzling… >8D Muhahaha! Ich muss gestehen, dass ich total darauf stehe, wenn Sasuke kleiner als Naruto ist, ich find das unfassbar niedlich, also hab ich es hier eingebaut und hrr… 8)   Mir ist übrigens aufgefallen, dass die Bildergalerie diesmal besonders groß ist, ui ó_ò Ich hoffe, das stört euch nicht und wenn doch, dann versuch ich das nächste Mal, die Galerie etwas kleiner zu halten uvu““   Im nächsten Kapitel von Let’s Play: Endlich geht es los, das Let’s Play Panel startet! Und das mit so einem Erfolg, dass die Jungs dies am Abend sofort mit Alkohol feiern müssen! Mit sehr viel Alkohol… Ein betrunkener Naruto ist schlimm… Aber ein betrunkener Sasuke ist viel, viel schlimmer…   Bis dann Kapitel 4: Sex on the Beach --------------------------- „Oh Mann, ich bin total aufgeregt, ey… Ugh.“ Stöhnend verschränkte Naruto die Arme auf dem Tisch und vergrub das Gesicht in ihnen. „Ich sterbe gleich“, murmelte er, die Stimme gedämpft. „Ich glaub, ich pack das nicht.“   „Stell dich nicht so an.“ Sasuke gab ihm einen sanften Klaps auf den Hinterkopf. „Und iss etwas. Wir müssen gleich los und ich würde dir nicht empfehlen, mit leerem Magen auf die TGS zu gehen.“   TGS. Tokyo Game Show. Heute war es endlich soweit…! Es war Samstagmorgen, kurz vor neun Uhr und in etwas mehr als einer Stunde würde ihr Let’s Play Panel losgehen. Fuck, Naruto konnte es immer noch nicht glauben…   Er hatte erwartet, dass ihm der Gedanke irgendwann im Laufe der Zeit real vorkommen würde, aber irgendwie… Irgendwie war das nicht der Fall. Es kam ihm immer noch wie ein Traum vor. Ein Traum, der viel zu gut war, um wahr zu sein.   Aber es war kein Traum. Dafür hatte sich der Schmerz viel zu echt angefühlt, als Sasuke ihm auf Anfrage in den Arm gezwickt hatte.   „Fuck…“ Langsam hob Naruto den Kopf und sah Sasuke an. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er das Funkeln in seinen braunen Augen sah. Er schien nicht der einzige zu sein, der sich freute. „Gleich geht’s los, Sas… Fuck, ich kann’s kaum noch abwarten!“   Sasuke lachte leise und schüttelte den Kopf. „Schizophren?“, fragte er mit erhobener Augenbraue nach. „Eben sagtest du noch, du hast Angst.“   „Schizophren? Eher ‚Schizz‘ in der Hose.“ Naruto grinste ihn an und lachte ebenfalls. „Oh Mann“, murmelte er und rieb sich mit beiden Händen das Gesicht. „Ich hab die Nacht kaum gepennt, das sieht man mir bestimmt an.“ Seufzend ließ er die Hände fallen. „Sei ehrlich, wie abgefuckt seh ich aus? Auf einer Skala von 0 wie ‚Krass abgefuckt‘ bis 10 wie ‚Dein Gesicht sieht so aus, als ob es tagelang vergewaltigt worden wäre‘?“   Sasuke verdrehte die Augen bei seiner Skala. „-1.“   „Komm schon, ich meins ernst. Du nimmst doch auch sonst kein Blatt vor den Mund, also gib’s mir Sasuke. Deine ehrliche, harte Meinung.“   „Ehrlich…? Hart?“   „Ssh, gib deiner perversen Ader eine Auszeit. Wie schlimm seh ich aus, komm schon.“ Naruto nahm einen Teelöffel in der Hand und betrachtete sich auf der Rückseite. Woah, schlechter LSD-Trip lässt grüßen.   Wann wurde endlich ein Löffel erfunden, der einen Spiegel als Rückseite hatte und bei dem man nicht wie bei diesen komischen Spiegelkabinetten auf Jahrmärkten aussah mit deformierten Köpfen? Das war eine verdammte Marktlücke! Vielleicht sollte er so etwas selbst erfinden und dann reich werden… Oder so.   „Hmm…“ Sasuke zog die Augenbrauen zusammen. „Du siehst tatsächlich etwas müde aus, aber nicht abgefuckt. Dafür strahlen deine Augen zu sehr. Sie lassen dich lebendig wirken.“   „…Wow“, sagte Naruto langsam und blinzelte. „Das war das Schönste, was du mir hättest sagen können… Heh!“   „Ich kann dir noch etwas Schönes sagen“, meinte Sasuke und trat ihn sanft unterm Tisch. „Iss etwas. Du hast deine Cornflakes immer noch nicht angerührt.“   „Ich weiß, aber ich hab irgendwie das Gefühl als würd ich nichts runter kriegen… Ich mein, ich hab schon Hunger, aber trotzdem… Blergh, weiß nicht. Vielleicht bin ich doch schizophren.“ Naruto atmete hörbar aus der Nase aus und zog die Schüssel näher an sich heran.   „Bist du nicht aufgeregt?“, fragte er ihn neugierig und zwang sich dazu, etwas Cornflakes in sich hinein zu löffeln. „Du wirkst total entspannt.“   „Nervös ist das falsche Wort“, erwiderte Sasuke und lehnte sein Gesicht gegen seine Faust. „Aber gespannt bin ich auf jeden Fall.“   „Hmm“, machte Naruto und leckte einen Tropfen Milch von seinem Finger. Wie auch immer der da hingekommen war. „Meinst du, es werden viele Leute da sein? Also bei unserem Panel?“   „Ich bin doch schließlich da, also natürlich.“ Schmunzelnd strich sich Sasuke die Haare aus der Stirn.   „Natürlich“, wiederholte Naruto sarkastisch. Er rollte mit den Augen und aß noch etwas Cornflakes. Je mehr er aß, desto einfacher fiel es ihm auch. „Aber jetzt mal im Ernst, was meinst du? Ich hab keine Ahnung, wie und ob die TGS irgendwie die Werbetrommel gerührt hat. Ich hab auf jeden Fall in Twitter für unser Panel geworben und auch einen Vlog darüber gemacht.“   Ja… Und zwar Donnerstagnacht nach dem Besuch im Raikiri… Betrunken, total professionell mit seiner super tollen Laptop-Kamera und einem „bin besoffen, lol, aber kommt alle zur tgs und dem lp panellllll! “ als Videobeschreibung.   „Ich hab keine Ahnung.“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „Ich hab auch via Twitter dafür geworben, aber wie viele Leute dann tatsächlich da sein werden? Mh.“   „Ich hoffe viele“, meinte Naruto und kratzte sich an der Nase. „Aber wenn nicht, dann ist‘s auch nicht schlimm. Ich will einfach nur Spaß haben und Menschen unterhalten, das ist mein Hauptziel. Da ist mir im Endeffekt dann egal, ob zwei Leute da waren oder zwanzig.“   Er schob sich noch einen Löffel Cornflakes in den Mund und stupste Sasuke sanft mit seinem Schuh an. „Hey.“   „Mh?“   „Ich freu mich, dass ich das Panel mit dir machen darf und ich freu mich, dich kennengelernt zu haben, Sasuke.“ Naruto lächelte ihn an, ein sanftes Glitzern in den Augen. „Ernsthaft. Du bist echt cool.“   Sasuke sah ihn einen Moment lang an, dann drehte er sein Gesicht mit einem „Hn“ zur Seite. „Das klingt wie eine letzte Abschiedsrede vor dem Tod.“   „Schon ein bisschen, oder?“ Naruto lachte und griff nach seiner Kaffeetasse. Er nippte vorsichtig daran und leckte sich die Lippen. „Aber man weiß ja nie. Vielleicht finden uns die Leute so schlecht, dass sie einen Mob mit Heugabeln und so auf uns jagen.“   „Auf dich“, korrigierte Sasuke ihn. „Ich sagte doch bereits, dass mich niemand schlecht finden wird.“   Naruto rollte mit den Augen. „Gib mir mal die Postleitzahl deines Egos, damit ich ihm eine Karte schreiben kann.“   Sasuke schmunzelte ihn daraufhin nur an und nahm sein Brötchen in die Hand, um hinein zu beißen. Naruto widmete sich auch wieder seinem Frühstück und so schwiegen sie eine Zeit lang. Er war zwar immer noch nervös, aber irgendwie schien Sasukes Ruhe ansteckend zu sein. Er merkte nämlich, dass die Anspannung, die so sehr an ihm nagte, immer geringer wurde, bis sie nur noch ein dumpfes Pochen in seinem Hinterkopf war.   Gedankenverloren streifte sein Blick durch das Hotelrestaurant (es waren viele Gamer hier, die er an ihren Shirts erkannte), bis er auf Sasuke fiel. Er öffnete gerade den Mund und schob eine kleine Cherrytomate hinein.   Faszinierend. Eigentlich war das nur ein sarkastischer Gedanke gewesen, der ihm in den Kopf geschossen war, aber irgendwie… Irgendwie konnte er dennoch nicht wegsehen.   Sasuke kaute langsam, schluckte mehrere Sekunden später und dann-   Dann beobachtete Naruto, wie Sasukes Zunge über seine Unterlippe und danach über seine obere Zahnreihe glitt und-   „Ich mag deine Schneidezähne.“   Woah, okay…? Das hatte er nicht unbedingt laut aussprechen wollen, aber scheinbar war sein Mund da anderer Meinung. Okay. Das war überhaupt nicht… Unbeholfen oder so gerade. Nein, nein. Natürlich nicht…   Sasuke sah ihn verständnislos an und blinzelte. „Das ist das seltsamste Kompliment, das ich jemals bekommen hab.“   „Heh, ja. Das ist es wohl, huh?“ Naruto kratzte sich an der Wange und sah zur Seite. „Aber… Keine Ahnung, ich hab dich gerade angeguckt und deine Schneidezähne sind mir aufgefallen und da… Da hab ich halt meine Gedanken wohl, uh… Laut ausgesprochen.“   „Hn“, machte Sasuke und rieb mit dem Daumen über seine Zähne. „Was ist so besonders an ihnen, dass sie dir auffallen?“   „Naja, sie sind schön weiß“, zählte Naruto auf, „und gleichlang… Und die Länge an sich ist generell irgendwie… Perfekt? Weiß nicht, nicht zu kurz, aber auch nicht zu lang. Sie sind einfach… Schön.“   „Mir ist schon einmal gesagt worden, dass ich schöne Zähne habe“, meinte Sasuke mit gerunzelter Stirn und strich ein letztes Mal über seine Zähne. „Aber das war nicht spezifisch auf meine Schneidezähne bezogen.“   „Ich achte irgendwie immer auf die Schneidezähne“, gab Naruto zu und rieb sich den Nacken. „Wahrscheinlich hab ich da eine Art Komplex oder so, keine Ahnung, auf jeden Fall hass ich meine Schneidezähne wegen der verfickten Lücke und vergleich sie immer sofort mit anderen…“   Seufzend schob er sich einen Löffel Cornflakes in den Mund. Oh ja, er hatte schon seit der Kindheit ein Problem mit seinen Zähnen. Früher hatte es ihn nie gestört, aber seitdem sich einer seiner Mitschüler das erste Mal über die Lücke lustig gemacht hatte, hatte er damit angefangen, sie zu hassen.   „Du findest deine Zahnlücke schlimm?“ Sasuke hob eine Augenbraue hoch. „Man sieht sie doch kaum, sie ist höchstens zwei oder drei Millimeter breit.“   „Aber sie ist da“, murrte Naruto und runzelte die Stirn. Seine freie Hand ballte sich zur Faust. „Und das ist schlimm genug. Ich hab deswegen totale Komplexe gehabt und hab sogar mal einen Vlog gemacht, um mir das alles von der Seele zu reden… Ich bin echt überrascht gewesen, weil ich so nette Kommentare und so viel Zuspruch bekommen hab... Leute, die mir gesagt haben, dass sie nicht hässlich ist und alles.“   Er musste lächeln, als er an die ganzen Nachrichten seiner Zuschauer zurückdachte. „Ich hab das Video nicht gemacht, um nach Komplimenten zu fischen oder so, weißt du“, sagte er. „Sondern, weil ich die Zahnlücke wirklich nicht mag! Deswegen bin ich auch komplett überwältigt gewesen bei den ganzen Nachrichten und es hat mir auch irgendwie geholfen den Makel zu akzeptieren.“   Naruto hatte während des Redens in seine Schüssel gesehen und gedankenverloren beobachtet, wie die inzwischen aufgeweichten Cornflakes durch die Milch trieben wie kleine Schiffe.   Er drückte einen der Flakes mit dem Löffel runter und hob den Kopf, um Sasuke anzusehen. „Mögen werd ich sie wohl nie, aber selbst die Akzeptanz ist für mich ein sehr großer Schritt gewesen und… Fuck, ich bin einfach so unglaublich dankbar für meine Zuschauer und deswegen hoffe ich auch, dass ich ihnen heute etwas zurückgeben kann… Dass wir ihnen etwas zurückgeben können.“   Sasuke betrachtete ihn eine gefühlte Ewigkeit ohne etwas zu sagen. Ein seltsamer Ausdruck lag in seinen Augen, Naruto konnte ihn nicht genau definieren und fing deswegen an, nervös in seinem Stuhl herumzurutschen.   Sasuke stupste mit der Zungenspitze sein Piercing an und senkte dann plötzlich den Blick. „Ich kann deine Zuschauer verstehen“, sagte er und nahm seine Tasse Kaffee in die Hand. „Ich mag deine Zahnlücke nämlich auch.“   „Öh…“ Überrascht hob Naruto beide Augenbrauen und lachte verlegen auf. „Das sagst du nur so“, meinte er und kratzte sich an der Wange. „Damit du dir nicht pausenlos mein Gejammer anhören musst.“   „Naruto.“  Braune Augen bohrten sich auf einmal mit solch einer Intensität in seine, dass Naruto für einen kurzen Moment der Atem wegblieb. „Ich sage nur Dinge, die ich auch wirklich so meine. Ich mag deine Zahnlücke. Sie macht dich zu etwas Besonderem und außerdem passt sie einfach zu dir.“   Sasuke leckte sich über den Mundwinkel und blickte auf Narutos Lippen, die er vor Überraschung einen Spalt geöffnet hatte. „Sie unterstreicht deine freche Art und gibt dir sogar einen gewissen Charme. Hör auf deine Zuschauer und auf mich.“   „…Wow.“ Naruto lachte erneut und verdeckte sein Gesicht halb mit einer Hand. „Wer hätte gedacht, dass ich mal so eine Rede von Dr. Snakes zu hören bekomme… Heh.“ Er schüttelte den Kopf und schenkte Sasuke ein Lächeln. „Danke, Sasuke. Wirklich. Das bedeutet mir echt viel.“   „Du bist wirklich ein komischer Kauz, Naruto“, sagte Sasuke und stützte sein Kinn auf seinem Handrücken ab. „Und vor allem interessant. Es fasziniert mich, wie jemand so selbstbewusst sein kann wie du und gleichzeitig ein so niedriges Selbstwertgefühl hat.“   „Hah, glaub mir, ich kapier mich die meiste Zeit über selbst nicht, also versuch gar nicht erst mich zu verstehen.“ Naruto grinste ihn an und warf einen Blick auf seine Armbanduhr. „Oh Mist, wir sollten uns langsam echt beeilen!“   „Du“, verbesserte Sasuke ihn. Er nippte an seinem Kaffee. „Du solltest dich beeilen, ich bin bereits fertig.“   Naruto sah ihn mit dicken Backen an, der Mund viel zu voll, um darauf antworten zu können. Er gab trotzdem ein gegurgeltes „Mmh!“ von sich, von dem er selbst nicht einmal genau wusste, was er damit aussagen wollte, und schaufelte weiter Cornflakes in sich hinein.   Zwei Minuten und elf Sekunden später (Naruto hatte im Kopf mitgezählt) war er schließlich fertig und stand zusammen mit Sasuke auf, um sich im zügigen, aber dennoch gemütlichen Tempo auf den Weg zur Makuhari Messehalle zu machen.   Sie begegneten dabei mehreren Menschen, die alle auch auf dem Weg zur Tokyo Game Show waren. Narutos Blick hing für ein paar Sekunden auf zwei Final Fantasy Cosplayern (Yuna und Lulu die so sexy waren, dass sein Herz freudig ‚doki doki‘ machte), bevor er an sich herunter sah.   Er trug seine von Tag zu Tag immer abgewetzter aussehenden roten Chucks (gammelige Chucks waren die besten Chucks!), seine Lieblingshose mit dem großen Loch am Knie (er erzählte Leuten immer, dass er sie so gekauft hatte, dabei hatte er sich ehrlich gesagt vor einer Ewigkeit mal auf die Fresse gelegt und so die Hose aufgerissen, aber psst!) und ein gelbes Shirt.   Es war allerdings nicht irgendein gelbes Shirt, oh nein! Auf dem Shirt befanden sich zwei schwarze Kulleraugen, rote Bäckchen und ein lächelnder Mund… Pika-Pikachu, genau! Auch sein 3DS war in einem ähnlichen Pikachu-Design gehalten, er war halt einfach ein Pokémon-Freak.   Die gelbe Elektromaus war zwar nicht sein Lieblingspokémon (das waren Vulnona und Glurak) aber er mochte sie trotzdem sehr und fand sie auch extrem niedlich. Es war schließlich Pikachu, das musste man doch irgendwie mögen, oder?!   Hm. Aber irgendwie… Irgendwie kam er sich nicht schick genug für die Tokyo Game Show vor. Besonders, wenn er mit dem immer top gestylten Sasuke an seiner Seite herumlief! Er war heute zwar relativ einfach gekleidet (graues Jäckchen, das er bis zu den Ellbogen hochgekrempelt hatte, ein weißes, sehr locker sitzendes Shirt mit dunkelgrauen Längsstreifen und tiefem V-Ausschnitt, schwarze Skinny Jeans und blaue Chucks), wirkte aber dennoch total edel und… Schick einfach!   Verdammt. Das musste ein Talent von ihm sein oder so. Naruto war ehrlich gesagt ja schon ein wenig neidisch. Er sah nicht einmal schick aus, wenn er einen Anzug oder Kimono trug… Hm.   Von weiten war bereits das riesige Gebäude zu sehen, in dem die Tokyo Game Show stattfand. Ein vorfreudiges Grinsen zierte Narutos Lippen, während er unbewusst die Geschwindigkeit seiner Schritte erhöhte.   Von seiner Nervosität war nichts mehr zu spüren. Zumindest im Moment. Gerade war er nämlich so verdammt glücklich, dass er quasi die Endorphine um sich herum schwirren sehen konnte, die alle negativen Gefühle erfolgreich vertrieben.   Er warf einen Blick auf die Uhr und legte die Finger mit funkelnden Augen um Sasukes Handgelenk, als sie die Treppen zum Gebäude hinauf schritten. „Noch eine halbe Stunde.“   Sasuke schob seine freie Hand in seine Hosentasche und zog die Mundwinkel zu einem kleinen Lächeln in die Höhe. „Ich hoffe, wir finden die Halle, in der unser Panel stattfindet. Im Messegelände kann man sich nämlich ziemlich schnell verlaufen.“   „Wem sagst du das, ich bin da letztes Jahr total orientierungslos herum geirrt“, meinte Naruto und schnaubte. „Wir müssen in Halle, uh…“   „Fünf“, half Sasuke ihm. Sie waren inzwischen beim Eingang angekommen, also holte er seine Geldbörse heraus.   „Genau, fünf.“ Naruto tat es ihm gleich und zückte sein Portmonee.   Sie zeigten der freundlich lächelnden Dame ihre Tickets und ihre Personalausweise. Dafür bekamen sie ein rotes Bändchen ums Handgelenk gebunden, das verifizierte, dass sie mindestens oder bereits über 20 und volljährig waren. Naruto lachte sich dabei heimlich ins Fäustchen, als Sasukes Ausweis besonders lange überprüft wurde.   Dann bekamen sie noch ein schickes Schlüsselband mit Ausweisen um den Hals gelegt, um sie als Foxy und Dr. Snakes erkenntlich zu machen und das war’s dann auch schon.   Es war angenehm, wie… Normal sie behandelt worden. Nicht wie irgendwelche Promis, sondern wie jeder andere stinknormale Besucher auch und das, obwohl sie zwei der „Stargäste“ der TGS waren.   Tokyo Game Show… Fuck, endlich!   Naruto bekam das Strahlen gar nicht mehr aus dem Gesicht, als er den ersten offiziellen Schritt auf die Messe setzte. So musste sich Neil Armstrong bei der Mondlandung auch gefühlt haben, es war einfach ein absolut geiles Gefühl und nein, Naruto übertrieb nicht.   Sie machten sich auf die Suche nach Halle 5 und fanden sie glücklicherweise sogar relativ schnell. Dafür mussten sie in der riesigen Halle etwas länger herum irren, bis sie das Eckchen fanden, in dem ihr Panel stattfand. Dazu kam, dass sie von Fans mehrmals aufgehalten und nach Fotos gefragt worden waren.   Naruto grinste, als er auf dem weißen T-Shirt eines Mädchens unterschrieb und neben dem abgedruckten Bild von Yoshi ein Herz kritzelte. Er musste zugeben, dass er sich in diesem Moment schon wie ein kleiner Star fühlte. Auch Sasuke wurde nach einem Autogramm gefragt, allerdings erst, nachdem Naruto ihn als Dr. Snakes vorgestellt hatte.   Um kurz nach halb zehn fanden sie das Let’s Play Panel schließlich und trafen auf Kakashi, der ausnahmsweise sogar mal pünktlich war. Im Raikiri und auch beim Fotografen hatte er ja schließlich etwas auf sich warten lassen.   Er stand mit mehreren Personen hinter der Abgrenzung, die Naruto an die erste Reihe in einer Konzerthalle erinnerte, und neben der Bühne, wo er sich angeregt unterhielt.   „Kakashi!“ Naruto sprang über den Zaun, schloss den Mann in eine stürmische Umarmung und starrte mit großen Augen auf die kleine Bühne.   Sie war nicht allzu groß und nichts im Vergleich zu den Bühnen von Sony, Nintendo und Co., aber Naruto war dennoch sehr zufrieden und auch angetan. In der Mitte stand ein gemütlich aussehendes Sofa, das in Richtung Publikum zeigte. Davor befanden sich ein großer Fernseher und alle Next-Gen-Konsolen: Nintendo Wii, Playstation 3 und Xbox 360. Die Wii-U war nicht da, aber die war eh Schrott. Selbst als riesengroßer Nintendo-Fanboy musste er das zugeben.   In der rechten Ecke der Bühne stand ein Schreibtisch mit einem Computer und zwei Stühlen. Außerdem befanden sich am Ende der Bühne noch zwei riesengroße Bildschirme nebeneinander. Für das Publikum, vermutete Naruto.   „Wofür sind die Bildschirme?“, wollte Naruto neugierig wissen. Er konnte auf der Bühne keine Kameras sehen, also war er sich nicht sicher, wofür die Dinger überhaupt gut waren.   „Um euch beim Zocken zu filmen“, erklärte Kakashi ihm. „Beim Fernseher und Pc-Monitor befindet sich jeweils eine Kamera, die ihr Bild auf dem Bildschirm übertragen wird. Auf dem anderen wird das Spiel gezeigt.“   Ah, okay, das machte Sinn. Sonst wussten die Zuschauer ja schließlich gar nicht, was sie gerade spielten.   „Wow, ich weiß gar nicht, ob ich es will, dass meine Fresse auf so einer Großleinwand übertragen wird.“ Lachend verschränkte Naruto die Arme hinterm Kopf und sprang von einem Bein aufs andere. Fuck, er konnte es kaum noch abwarten!   Die Nervosität war zwar wieder zurück gekehrt und rumorte nun in seiner Bauchgegend herum, aber die Vorfreude war immer noch größer, also machte sich Naruto keine Gedanken. Außerdem hatte er ja Sasuke bei sich und diese Tatsache beruhigte ihn ungemein.   Kakashi erklärte ihnen nochmal genau, wie ihr Programm aussah. Inzwischen hatte sich auch schon eine kleine Traube um ihr Panel gebildet und Naruto hörte die Menge nach „Foxy“ und „Doktor“ rufen.   Jepp, er fühlte sich definitiv wie ein Star!   „Ich werd die ganze Zeit neben der Bühne stehen und bei euch sein, also keine Sorge.“ Kakashi reckte den Daumen in die Höhe und zerzauste ihnen beide das Haar, dann drückte er Naruto auch schon ein Mikrofon in die Hand und scheuchte sie in Richtung Bühne.   Sasuke stellte sich dicht an ihn. Ihre Arme berührten sich und Naruto konnte seine Körperwärme spüren. Sie gab ihm Mut. „Bereit?“, fragte er Sasuke mit einem Wispern und sah aus dem Augenwinkel zu ihm.   „Bereit“, bestätigte Sasuke leise.   Sie grinsten sich an, als sich ihre Blicke trafen, und betraten unter tosendem Applaus die Bühne.   Showtime.   ~ xXx ~   Naruto schlug das Herz bis zum Hals, während er wie ein Verrückter durch die große graue Lagerhalle rannte, die viel mehr einem Irrgarten glich. Einem Irrgarten, in dem bald sein letztes Stündlein schlagen würde, wenn er nicht bald den letzten Generator fand!   Er war so auf seine Aufgabe konzentriert, dass er alles andere um ihn herum ausblendete. Die Anfeuerungsrufe der Menge, das generelle Getöse der anderen Messebesucher und sogar die Geräuschkulisse des Spiels. Alles, was er in diesem Moment wahrnehmen konnte, war das schnelle Pochen seines Herzens.   Es klang fast schon nach Trommelschlägen. Babumm. Babumm. Babumm.   „Geh da rechts rein.“   Naruto zuckte erschrocken zusammen, als er plötzlich Sasukes Stimme hörte und ließ einen zittrigen Atemzug aus. „Was? Wo rechts? Hier sieht alles gleich aus!“   „Du bist schon dran vorbei“, sagte Sasuke. Er klang zwar gelassen, aber sie saßen so dicht beieinander, dass Naruto seine Anspannung spüren konnte. „Geh zurück und dann da rechts in den Gang.“   „Warum?“ Narutos Stimme hatte einen panischen Unterton. „Ich kann nicht zurückgehen, Mann, das weißt du. Dann erwischt mich der Jogger!“   „Du musst“, erwiderte Sasuke. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass in dem Gang der letzte Generator ist. In allen anderen Gängen bist du schon mehrmals gewesen.“   „Ich kann nicht zurück!“, meinte Naruto. Seine Hand war so schwitzig, dass sie für einen kurzen Moment von der Computermaus rutschte. „Ich muss irgendwie, äh… Ah fuck, Mann!“   Gott, er war so nervös, dass er nicht mehr klar denken konnte. Das war kein gutes Zeichen. „Ich muss… Weiß nicht, kann ich nicht in einen anderen Gang und dann im Kreis laufen bis ich wieder hier bin oder so?!“   „Wenn du das machst verläufst du dich nur noch mehr und findest den richtigen Gang nie wieder.“ Sasuke presste die Lippen zu einer dünnen Linie zusammen. „Dreh dich um.“   „Ich kann nicht, Sasuke!“ Er konnte wirklich nicht, hinter ihm war dieser scheiß Jogger und er würde ihn definitiv erwischen, wenn er nun zurückging! Das konnte er nicht riskieren, ihm fehlte schließlich nur noch ein verdammter Generator, dann konnte er endlich den Aufzug benutzen und raus aus diesem Höllenloch!   Also bog er links ab und versuchte irgendwie, zurück in den langen Gang zu kommen und dabei am besten auch noch den scheiß Jogger abzuwimmeln. „Oh Mann, ich hasse es, um so beschissene Ecken zu gehen“, stöhnte Naruto.   Im Schneckentempo kroch er vorwärts, die Zähne in seine Unterlippe gebohrt. Okay, ganz ruhig bleiben, Uzumaki, es war alles guut. Vorsichtig linste er um die Ecke und atmete erleichtert aus, als er nichts außer Leere entdecken konnte.   „Alter…“ Naruto lachte atemlos. „Das ist so etwas von nicht gut für mein armes- AAAHHH!“   Mit einem ohrenbetäubenden Schrei wich er vom Bildschirm zurück, als er plötzlich von hinten angesprungen wurde. Auch aus dem Publikum waren mehrere Schreie zu hören, genauso wie das ein oder andere Gelächter.   Aus Angst, das rasende Herz würde ihm aus dem Mund springen, presste Naruto seine Lippen so fest zusammen, bis sie weiß wurden und versteckte sich halb hinter Sasuke, das Gesicht in seiner Schulter vergraben.   Er stöhnte jämmerlich auf und krallte die Finger in Sasukes Oberteil. Verdammt… Dieser verfickte… Jogger! Er hasste das Spiel! Er hasste dieses verfickte Spiel und diesen scheiß Jogger! Es war so etwas von unfair, den Jogger und Slenderman auf ihn loszulassen!   Slender: The Arrival. So hieß das Spiel, das sie gerade zockten und das ihm fast einen Herzinfarkt beschert hatte. Live. Vor einem Publikum beim Let’s Play Panel der Tokyo Game Show und es war so unfassbar geil! Viel, viel geiler als in seinen kühnsten Träumen!   Naruto hätte niemals mit so einem großen Ansturm gerechnet! Nicht am ersten Tag und bei der allerersten Show! Am Anfang war er auch noch ziemlich aufgeregt gewesen und hatte sich mehrfach verhaspelt, weil er es einfach nicht gewohnt war, vor so einem großen Publikum live zu reden, aber das hatte sich schnell wieder gelegt.   Sasuke war ein fantastischer Partner, dessen bloße Anwesenheit ihm unendlich viel Mut gab und auch im Publikum waren nur tolle und unglaublich nette Menschen, sodass Naruto schnell zu seiner Höchstform auflief.   Die Show hatte phänomenal gestartet und die erste Stunde war ein voller Erfolg gewesen. Er und Sasuke hatten Fragen aus dem Publikum beantwortet und außerdem etwas über sich und ihre Anfänge erzählt.   Es war sehr interessant gewesen. Auch für Naruto, weil er so viel über Sasuke erfahren hatte, was er vorher gar nicht gewusst hatte! Die Fragestunde hatte sich also auch für ihn gelohnt.   Momentan befanden sie sich bei ihrem zweiten Programmpunkt: dem Let’s Playen. Sie hatten gemeinsam entschieden, ein Horrorgame zu zocken. Ihre Wahl war dabei auf Slender: The Arrival gefallen. Ein hochwertiger Ableger der inzwischen riesigen Slender-Reihe, das im Gegensatz zu den anderen Games kostenpflichtig war.   Slender: The Arrival hatte mehrere Level, was natürlich perfekt für ein gemeinsames Let’s Play war. Sie hatten die Level immer abwechselnd gespielt und das hatte auch ganz gut geklappt… Bis jetzt.   Denn jetzt waren sie in dieser verfickten Lagerhalle, in der sie sechs Generatoren anschalten mussten, damit der Aufzug wieder ging und fuck, dieses Level war die absolute Hölle! Er kam einfach nicht damit klar, dass ihn so ein seltsamer Jogger mit Maske und Slenderman verfolgten!   Das war definitiv eine Person zu viel! Obwohl… Eigentlich waren es zwei Personen zu viel! Warum konnte er nicht in aller Ruhe und ohne Stress durch die Lagerhalle spazieren und die, äh… wunderschöne Aussicht von grauen Gängen, die alle gleich aussahen, genießen?!   Auf jeden Fall war Naruto nun schon zum dritten Mal gestorben und hatte die Schnauze jetzt gestrichen voll. Genug war genug, er hielt es keine Sekunde länger mit diesem überanhänglichen Jogger aus!   „Spiel du weiter“, murmelte er in Sasukes Shirt. Das Jäckchen hatte er inzwischen ausgezogen und um die Stuhllehne gehängt. „Ich hab definitiv genug von dieser Lagerhalle. Mich kriegen da keine zehn Pferde mehr rein.“   „Du bist so ein Angsthase.“ Sasuke seufzte und tätschelte Naruto, so gut es ihm in seiner Position möglich war, den Kopf.   Naruto lächelte, weil es eine überraschende, aber irgendwie niedliche Geste war, und presste seine Lippen mit sanftem Druck auf seine Schulter. Er hatte keine Ahnung, wieso er das tat. Irgendwie war es fast schon ein wenig zu intim, aber er war schon immer ein Bauchmensch gewesen und tat das, was sich richtig anfühlte.   Und… ‚das‘ (was immer es auch war, ein Kuss war es auf jeden Fall nicht!) hatte sich auf jeden Fall richtig angefühlt… Sasuke nahm ihm schließlich die Qual ab, das Lagerhaus-Level zu spielen, das musste ja irgendwie belohnt werden!   „Aber so selten dämlich, wie du dich angestellt hast, ist es wohl wirklich besser, wenn ich das Level übernehme.“   … Oookay, Naruto nahm jedes positive Wort zurück, Sasuke war ein Penner!   Das teilte er ihm auch mit einem Grummeln mit und setzte sich wieder normal hin. „Fick dich“, brummte er ihm aus gutem Grunde noch zu.   „Später“, erwiderte Sasuke mit einem Murmeln. Er sah aus dem Augenwinkel zu ihm und schmunzelte. „Jetzt will ich erst einmal aus diesem Lagerhaus rauskommen. Aber danach in der Pause, wenn dein Angebot noch steht.“   „Oh Gott…!“ Lachend lehnte Naruto seine Stirn gegen Sasukes Schulter. „Bist du sexsüchtig oder so? Du bist erst seit einem Monat Single und schon so untervögelt, Mann!“   Er achtete darauf, mit leiser Stimme zu sprechen, damit die Zuschauer sie nicht hören konnten. Das waren schließlich Dinge, die nicht unbedingt für jedermanns Ohren bestimmt waren.   Sasuke hatte definitiv eine perverse Ader und die kam immer mehr zum Vorschein! Es war überraschend, Naruto hätte so etwas von einem ruhigen und öfter auch ein wenig emotionslosen Menschen wie Sasuke nie erwartet, aber es war cool.   Je mehr er von ihm erfuhr und je besser er ihn kennenlernte, desto mehr mochte Naruto ihn auch. Er würde ihn inzwischen auch auf jeden Fall als Freund bezeichnen, obwohl das hier gerade mal erst ihr dritter Tag zusammen war.   Aber wenn es Liebe auf den ersten Blick gab, wieso sollte es dann auch nicht Freundschaft auf den ersten Blick geben?   Sasuke funkelte ihn nur an und begann dann damit, die Lagerhalle nach den Generatoren zu durchforschen. Das Spiel machte es einem auch nicht unbedingt leichter, weil die Generatoren nach jedem Game Over an anderen Orten versteckt waren. Es machte also keinen Sinn, sich die Orte zu merken.   Naruto blieb halb hinter ihm versteckt, während er spielte, eine Hand locker in sein Shirt gekrallt. Sasuke hatte schon Recht mit seiner Aussage, er war tatsächlich ein Angsthase! Selbst jetzt als Zuschauer bekam er riesigen Schiss und brauchte deswegen ein wenig Körperkontakt, um seine Unterhose trocken zu halten.   Er wusste nicht warum, aber Körperkontakt hatte ihm schon immer dabei geholfen, seine Angst etwas zu zügeln. Im Kino hing er immer wie eine Klette an Kiba, wenn sie sich zusammen einen Horrorfilm ansahen und wenn er zockte, dann verfrachtete er auch öfter Kyuubi in seinen Schoß.   Nun war Sasuke der sichere Hafen, der ihn davon abhielt, zusammen mit seiner Angst unterzugehen. Es schien ihn auch nicht weiter zu stören, weil er Naruto nicht abwimmelte und zuließ, dass er an ihm hing wie ein kleines Kind am Rockzipfel der Mutter.   „Heh“, machte Naruto leise und rieb sich die Nase.   Sasuke stellte sich wesentlich besser an als er und verfiel auch nicht immer sofort in Panik, wenn der Jogger von hinten auf ihn zugelaufen kam. Stattdessen blendete er ihn mehrmals mit seiner Taschenlampe, was das Vieh dazu veranlasste, mit einem Knurren stehenzubleiben, und nutzte die Chance, um sich davon zu machen.   Trotzdem starb er nach einiger Zeit, was Naruto ein hämisches Grinsen auf die Lippen zauberte. Es verschwand allerdings ziemlich schnell wieder, als er Sasukes Ellbogen in seiner Magengrube spürte… Autsch.   Also noch ein zweiter Versuch und diesmal schaffte es Sasuke sogar! Das Publikum und auch Naruto jubelte lauthals, als er nach einer Verfolgungsjagd in den Aufzug stieg und nach oben transportiert wurde.   „Gut gemacht, Sasuke!“ Strahlend wuschelte Naruto ihm durchs Haar. Er lachte, als er dafür einen bösen Blick erntete, und streckte ihm die Zunge raus. „Soll ich weitermachen oder willst du?“   „Mach du ruhig“, sagte Sasuke und warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Er zog die Mundwinkel nach unten. „Obwohl die Zeit sagt, dass keiner von uns weitermachen kann.“   „Was, echt?“ Naruto stahl einen Blick auf Sasukes Uhr, während die Zuschauer anfingen „Aww“ zu rufen und sogar zu buhen. Tatsächlich, ihre Zeit war bereits abgelaufen… Sie hatten sogar überzogen, es waren nämlich schon vier Minuten nach Zwölf!   „Aw, okay. Sasuke hat Recht. Sorry, Leute, aber ihr und vor allem wir haben jetzt erst mal Pause.“ Naruto zog einen Schmollmund und stand auf, während Sasuke den Rechner herunterfuhr.   Er stellte sich in die Mitte der Bühne und sah nach unten. Fuck, bildete er sich das nur ein oder standen nun tatsächlich noch mehr Leute um ihre Bühne herum?! Wow. Ihm wurde ein wenig schwindelig.   Er lächelte, als sich Sasuke neben ihn stellte, und nahm das Mikrofon an, das ihm in die Hand gedrückt wurde. „Ich hoffe, euch hat die kleine Show genauso viel Spaß gemacht wie uns und dass ihr uns morgen wieder besuchen werdet!“   Sein Herz machte einen freudigen Hüpfer als er sah, dass daraufhin einige Köpfe im Publikum nickten. „Morgen findet unser Programm von 17:30 bis 18:30 Uhr statt. Wieder mit Sasuke alias dem Doktor und mir, Foxy. Danach gibt es außerdem noch eine Überraschung, die ich aber natürlich nicht verraten werde. Will euch ja nicht spoilern, hehe.“   Die Zuschauer klatschten und pfiffen. Naruto grinste glücklich und auch Sasukes Mundwinkel zogen sich nach oben. „Das war’s allerdings noch nicht für heute! Um 15 Uhr geht unser Let’s Play Panel weiter, diesmal mit Akatsuki und BloodyMist. Das war’s nun aber wirklich, denkt ihr jetzt wohl, huh? Aber falsch gedacht! Denn wenn ihr immer noch nicht genug von uns zwei Hübschen habt, daaann…“   Er zog das Wort in die Länge und drehte sich zu Sasuke, um ihm das Mikrofon unter die Nase zu halten. Sasuke verengte die Augen. Naruto wusste, dass er nicht gern vor Publikum sprach und schenkte ihm deswegen ein aufmunterndes Lächeln.   Der Dunkelhaarige atmete leise aus der Nase aus. „Morgen wird es eine Autogrammstunde geben“, sagte er und nahm eine Hand aus seiner Hosentasche. Er legte sie über Narutos, um das Mikro näher an seinen Mund zu ziehen und richtig zu positionieren. „Mit Naruto, BloodyMist, Akatsuki und mir. Von 15 bis 16 Uhr bei unserem Panel.“   „Ganz genau!“ Naruto schlang seinen Arm um Sasukes Schulter und lächelte in das Publikum. „Ich hoffe, ihr werdet alle zahlreich erscheinen! Wir haben uns extra Autogrammkarten machen lassen und die sind echt geil, die müsst ihr gesehen haben.“   Mit funkelnden Augen pikste er Sasuke in die Wange. „Besonders die von unserem Doktor ist sehr heiß, also nicht verpassen!“ Er lachte laut auf, als einige der Mädels daraufhin anfingen laut zu kreischen.   Gott, Sasuke war echt beliebt bei den Mädels! Das war irgendwie witzig, aber irgendwie auch… Auch… Hm.   Naruto konnte es nicht genau beschreiben, aber immer wenn eins der Mädchen ihn so offensichtlich anschmachtete, dann passierte etwas ganz seltsames in seinem Bauch.   Es ähnelte Eifersucht, aber das konnte es ja natürlich nicht sein. Wieso sollte er auch eifersüchtig sein?! Etwa, weil die Mädels reihenweise auf Sasuke standen?! Tsk, das war doch lächerlich. Sasuke war keine Konkurrenz für ihn, er war schwul, also musste er sich da keine Gedanken machen, außerdem hatte er seine eigenen Fangirls!   Trotzdem, das Ziehen in seiner Bauchgegend blieb und irgendwie hatte Naruto auch das Gefühl, dass der Grund dafür vielleicht ein ganz anderer sein konnte…   Sie verabschiedeten sich vom Publikum und gingen zu Kakashi herüber, um ihm das Mikrofon zu reichen. „Und?!“, fragte Naruto ihn aufgeregt. „Ist das nicht extrem geil gelaufen?!“   Kakashi schloss langsam das Auge und reckte seinen Daumen in die Höhe. Trotz Maske (die übrigens jeden Tag ihre Farbe und auch ein wenig ihre Form änderte) konnte Naruto sehen, dass er lächelte.   „Ich bin stolz auf euch, Jungs“, sagte er und tätschelte ihnen die Schulter. „Die erste Show ist ein voller Erfolg gewesen und hat unsere Erwartungen übertroffen! Wir hätten nie gedacht, dass so viele Leute kommen würden und das alles nur wegen euch. Ihr seid ein klasse Team, ihr harmoniert überraschend gut und die Menschen lieben euch zusammen.“   „Heh.“ Naruto wurde ganz warm bei den ganzen Komplimenten und in seinem Bauch kribbelte es. Er lächelte Sasuke an.   Sasuke erwiderte es. „Mir hat es sehr viel Spaß gemacht“, sagte er. Er sprach zwar mit Kakashi, sah dabei allerdings Naruto in die Augen. „Und ich hab einen tollen, wenn auch manchmal etwas dummen und tollpatschigen Partner gehabt.“   „Oh Gott, das aus deinem Mund zu hören ist ja fast schon ein Liebesgeständnis!“ Naruto lachte. Es war schön so etwas von Sasuke zu hören und deswegen schlang er die Arme mit funkelnden Augen auch um seinen Körper. Er zog Sasuke an sich und drückte ihn sanft.   Es fühlte sich überraschend… Gut an, ihn zu umarmen. Es war schön, ihn so nah an sich zu spüren. Ihre Oberkörper berührten sich und er konnte Sasukes leicht unregelmäßigen Herzschlag spüren. Naruto atmete tief ein; eine Mischung aus süß-herbem Parfüm und einem Hauch von Schweiß stieg ihm in die Nase. Es war ein angenehmer Geruch. Sasuke roch gut.   „Aber das kann ich nur bestätigen“, murmelte er und lächelte, als Sasuke die Hände zaghaft auf seinen Rücken legte und die Umarmung erwiderte. „Ich hab auch einen sehr tollen Partner gehabt. Manchmal ein bisschen besserwisserisch und arrogant, aber toll.“   Er schaukelte Sasuke ein paarmal hin und her, weil er seiner überschwänglichen Freunde einfach irgendwie Ausdruck verleihen musste. Er lachte, als Sasuke ihm einen sanften Klaps auf den Hinterkopf gab und streichelte mit den Händen langsam über seinen Körper entlang, bis er sie auf Sasukes Schultern ablegte.   „Hallo erst mal“, murmelte er mit strahlenden blauen Augen. „Ich weiß nicht, ob Sie es schon wussten, aber ich bin gerade seeehr glücklich.“   „Das kommt überraschend.“ Sasuke schmunzelte ihn an. Seine Hand ruhte seit dem leichten Hieb immer noch auf Narutos Nacken und sein Daumen presste leicht gegen seine Halsschlagader.   Narutos Mund wurde trocken. Okay, das war eine ziemlich lange Umarmung. Sehr, sehr lange. Besonders für zwei Typen. Warum-   „Nicht vor den Augen der Kinder“, unterbrach Kakashis Stimme plötzlich seine Gedanken. Er tätschelte Naruto mit dem Ende des Mikrofons den Kopf. „Sucht euch dafür ein Zimmer.“   Naruto stieg sofort die Hitze ins Gesicht, während sich Sasuke spürbar anspannte. Fast zeitgleich sprangen sie auseinander und irgendwie fühlte sich Naruto nun seltsam… Ertappt, obwohl überhaupt nichts passiert war und Kakashi eh nur Blödsinn laberte.   Er wusste nicht, was er sagen sollte, also streckte er ihm nur die Zunge raus und sah fast schon schüchtern zu Sasuke herüber. Er kratzte sich an der Wange, aber Sasuke erwiderte seinen Blick nicht und sah stattdessen woanders hin, die Zunge mehrmals über seine Unterlippe streichend.   Naruto hüstelte. „Ich denke, Sasuke und ich machen jetzt einen kleinen Rundgang“, sagte er und schob die Hände in die Gesäßtaschen. „Wir haben schließlich noch keine Gelegenheit dazu gehabt, uns die anderen Bühnen anzusehen.“   Kakashi nickte. „Tut das“, meinte er. „Vergesst nur nicht, dass wir uns um 18 Uhr hier am Panel treffen wollten, um gemeinsam ins Restaurant zu gehen. Zur Feier des Tages.“   „Ist mental notiert.“ Naruto tippte sich auf die Schläfe und sah zu Sasuke herüber.   Er nickte schweigend mit dem Kopf und setzte sich in Bewegung. Naruto folgte ihm. Tsk und da sagte Sasuke, er wäre ein seltsamer Kauz, dabei war er das selbst! Der Blonde konnte ihn überhaupt nicht einschätzen, null. Seine Mimik glich einem perfekten Pokerface.   „Hast du schon einmal Poker gespielt?“, fragte Naruto ihn, nachdem er ihn eingeholt hatte und nun neben ihm her ging.   Sasuke zog eine Augenbraue hoch. „Nein.“   „Okay. Solltest du vielleicht aber mal.“   „Hm.“   Sie gingen ein paar Schritte, vielleicht zwanzig oder dreißig Meter, und wurden dann bereits angehalten und angesprochen. Diesmal allerdings nicht von Fans, sondern von einer jungen Frau mit einem Kameramann und einem Tontechniker. Naruto blinzelte überrascht und betrachtete sie genauer.   Klein, aber kurvige Figur. Rundes Gesicht mit einem frechen Lächeln. Braune Haare, die zu zwei seitlichen Knoten zusammengebunden waren. Chinesisch angehauchter Kleidungsstil. Moment mal, das war doch-   „Hi, ich bin Tenten vom Gaming-Sender ‚Mega‘. Kann ich vielleicht ein Interview mit euch Jungs machen?“   Narutos Augen wurden groß. Fuck, das war tatsächlich Tenten…! Naruto kannte sie, Mega gehörte zu seinen absoluten Lieblingssendern und er hatte schon öfter ihre Sendung geschaut. Wow.   Jetzt fühlte er sich nicht mehr wie der Star, sondern wie der Fan, der gerade seinen Lieblingsstar traf!   „Ähm, klar“, sagte Naruto verdattert, als er aus seiner Trance erwacht war. Er warf Sasuke einen fragenden Blick zu, um zu sehen, ob er auch damit einverstanden war.   „Okay“, war seine Antwort.   Tenten nickte und grinste sie an. „Cool. Lasst uns ein ruhigeres Eckchen suchen, okay?“   Sie folgten ihr eine Zeit lang und fanden ganz zu Narutos Überraschung tatsächlich eine relativ stille Ecke im hinteren Bereich der Halle. „Worum geht das Interview?“, fragte er sie und rubbelte sich durchs Haar.   Er wollte lieber vorbereitet sein, bevor ihre Fragen ihn aus dem Konzept brachten und er anfing, dämlich herum zu stottern und zu stammeln.   „Um euer Let’s Play Panel“, antwortete Tenten und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Außerdem haben wir unsere Zuschauer gebeten, uns ein paar Fragen an euch per Mail zu schicken oder an uns zu twittern, da wir uns fest vorgenommen haben euch mit der Kamera zu erwischen und zu einem Interview zu zwingen.“   Sie grinste ihn an. „Das hab ich meinen Zuschauern versprochen und ich halte mich immer an mein Wort. Ich hätte euch die ganze TGS lang gestalkt, um euch irgendwann zu erwischen.“   „Wow“, sagte Naruto und lachte auf. „Das ist… Irgendwie unheimlich, aber auch cool. Ich bin ein großer Fan deiner Sendung, deswegen bin ich jetzt ein bisschen nervös, heh.“   „Musst du nicht sein, Kleiner, ich beiße nicht.“ Tenten zwinkerte ihn an und entschuldigte sich für den Moment, um noch ein paar Dinge mit ihren Begleitern zu klären.   Naruto strich sich die Falten aus dem Shirt und sah zu Sasuke herüber, der lässig neben ihm stand. Ugh, hatte der Typ überhaupt vor irgendetwas Schiss?! Vielleicht hatte er seine Angst aber auch absorbiert und war nun quasi nervös genug für sie zwei.   … Okay, wenn sein Gehirn anfing, so einen Mist zu verzapfen, dann war er wirklich tierisch aufgeregt.   „Wie seh ich aus?“, fragte er Sasuke, um sich irgendwie abzulenken.   „Ich glaub, ich hab ein Déjà-vu“, meinte Sasuke amüsiert und verdrehte die Augen. Wahrscheinlich spielte er auf gestern an, weil Naruto ihn das da auch andauernd gefragt hatte. „Du siehst gut aus, mach dir nicht so einen Kopf. Wenn du neben mir stehst wird dich eh keiner beachten, also ist es eigentlich egal, wie du aussieht.“   „Oh, du kleiner arroganter Bastard!“ Mit einem Lachen schubste Naruto ihn.   Ein Funkeln schlich sich in Sasukes Augen, als er etwas tat, womit Naruto nicht gerechnet hatte – er schubste zurück. Sie rangelten ein paar Sekunden lang herum, bis sich Tenten mit einem „Woah, Vorsicht, Jungs!“ an sie wandte.   „Pfft“, machte Naruto und pustete sich eine Haarsträhne aus den Augen. Er grinste, als sich ihre Blicke trafen und streckte Sasuke die Zunge heraus.   „Okay“, meinte Tenten und machte mit einem Händeklatschen erneut auf sich aufmerksam. „Genug gespielt Kinder, wir wollen jetzt mit dem Interview beginnen. Es wird nicht allzu lange sein, keine Sorge. Nur drei oder vier Minuten. Wenn ihr eine Frage nicht beantworten wollt, dann müsst ihr das auch nicht. Alles klar?“   Naruto nickte schweigend und biss sich auf die Unterlippe. Okay, tieeef einatmen, Uzumaki. Es war nur ein Fernsehinterview, nicht mehr. Zwar sein allererstes, aber egal! Er hatte es geschafft, erfolgreich vor einem großen Publikum zu reden, also war das Gespräch mit einem kleinen Mädel mit Mikro doch ein Klacks für ihn!   Unbewusst krallte er die Finger in seine Hose. Steif wie ein Brett stand er da und sah zu Tenten, da spürte er plötzlich, wie etwas hauchzart seinen Handrücken streifte. Überrascht neigte er den Kopf zur Seite und blickte geradewegs in Sasukes Augen.   „Entspann dich“, murmelte er ihm zu. „Ich will nicht, dass du irgendetwas Dämliches sagst und damit mein Interview ruinierst.“   Naruto merkte sofort, dass er die Worte nicht so meinte und es nur ein Versuch von Sasuke war, ihn zu beruhigen. Ein Versuch, der glückte. Naruto atmete tief ein, hielt die Luft für ein paar Sekunden in seinen Lungen und atmete dann langsam wieder aus. Seine steife Haltung lockerte sich.   „Danke“, flüsterte er ihm lächelnd zu.   „Hn“, machte Sasuke nur und schob die Hände lässig in seine Hosentasche.   „Bereit?“, fragte Tenten sie und sah zwischen ihnen her. Sie nickten beide. „Okay, dann geht’s los in drei, zwei, eins…“   Ein rotes Lämpchen leuchtete bei der Kamera auf und der Tontechniker hielt ein seltsames, schwarzes Etwas über ihre Köpfe. Oh Gott, sein erstes Interview… Er würde bald wirklich im TV sein!   Oder… Vielleicht war er das schon? Er hatte keine Ahnung, ob das Interview live übertragen wurde oder nicht! Gah! So etwas musste er doch vorher wissen!   „Ich hab’s euch versprochen“, sprach Tenten in die Kamera und grinste. „Ich hab euch versprochen, dass ich sie vor die Linse bekommen würde und hier sind sie: FoxDevilWild alias Naruto!“   Die Kamera deutete in seine Richtung, also winkte Naruto grinsend hinein.   „Und Dr. Snakes alias Sasuke! Herzlich Willkommen, Jungs!“   Sasuke, die coole, alte Socke, nickte einfach nur entspannt in die Kamera.   „Endlich ist das große Geheimnis gelüftet, Ladies, das hier ist das Gesicht zu der Stimme, die euch mit ihrer Erotik fast um den Verstand gebracht hat!“ Tenten grinste breit, während der Kameramann näher an Sasuke herantrat. „Das ist nun wirklich kein Gesicht, das man so lange verstecken muss, Herr Doktor.“   „Es ist nicht wegen seinem Gesicht“, mischte sich Naruto mit einem fiesen Grinsen ein. „Es ist wegen seiner Größe. Ich mein, seht euch diesen Winzling an, der ist ja kaum größer als du, Tenten! Das kratzt gewaltig an einer Person, deren Ego sonst so groß wie der Mond ist!“   Sasuke fletschte die Zähne, blieb ansonsten aber überraschend ruhig… Zu ruhig. Naruto sah aus dem Augenwinkel zu ihm, angespannt und bereit dafür einer Faust auszuweichen, die auf sein Gesicht zielte, aber…   Aber wofür er nicht bereit war, war eine Hand, die ihm hart in den Arsch kniff. Autsch! Er warf Sasuke einen bösen Blick zu und erntete dafür ein zufriedenes Schmunzeln. Tsk.   Wie vorher abgesprochen befragte Tenten sie über ihr Let’s Play Panel und die Szene allgemein, genauso wie über die Tokyo Game Show. Es war ein angenehm lockeres und spaßiges Gespräch. Naruto vergaß sogar schnell, dass das hier ein Fernsehinterview war und verlor mit jedem gesprochenen Wort ein wenig mehr seiner Anspannung.   „Ich bin echt überrascht von dem ganzen positiven Feedback, das wir bekommen haben“, sagte er ins Mikro und lächelte. Sein Blick huschte zur Kamera. „Wir hätten wirklich niemals mit so viel Resonanz gerechnet, deswegen tausend Dank an euch, Leute! Ihr seid wirklich die Besten.“ Er warf der Kamera eine Kusshand zu und grinste glücklich.   „Oh nein, wir müssen euch danken für das coole Panel!“, meinte Tenten. Sie sah auf ihre Hände und wechselte auf das nächste Moderationskärtchen. „Aber wenn du schon einmal die Leute da draußen ansprichst, Naruto… Euch ist sicherlich bewusst, wie beliebt ihr im World Wide Web seid und deswegen haben wir eure Zuschauer auch dazu aufgefordert, uns Fragen an euch zu schicken und das haben sie auch gemacht… Und wie.“   Lachend schüttelte sie den Kopf. „Wir haben so viele tolle und kreative Fragen bekommen, dass es uns schwer gefallen ist, ein paar herauszusuchen. Wir hätten sie am liebsten alle gestellt, aber dann ständen wir noch in ein paar Jahren hier, deswegen haben wir uns für die vier Fragen entschieden, die am häufigsten gestellt worden sind. Für jeden von euch zwei.“   Die am häufigsten gestellten Fragen… Ein unangenehmes Gefühl breitete sich in seiner Brust aus, weil Naruto wusste, was er auf jeden Fall gefragt werden würde… Die Frage wurde ihm schließlich immer gestellt.   „Fangen wir mit dir an, Sasuke“, sagte Tenten und lächelte ihn an. „Die obligatorische Frage, die natürlich immer kommen muss und die wohl auch am häufigsten in unserem Postfach erschienen ist: Bist du Single?“   Naruto prustete amüsiert auf. Okay, die Frage verwunderte ihn gar nicht! Er war sich sicher, dass sie ihm wahrscheinlich auch noch gestellt werden würde. Dabei hatte er sie doch schon so oft beantwortet…   Er hatte wirklich keine Ahnung, wieso die Leute ihn das so oft fragten, aber gut… Vielleicht waren sie einfach an seinem (nicht vorhandenen) Liebeslieben interessiert und wollten deswegen immer auf dem neusten Stand sein oder so.   Er konnte Sasuke leise seufzen hören und grinste. „Nein“, antwortete er für ihn, während der Dunkelhaarige zur gleichen Zeit ein „Ja“ von sich gab.   „W-Was?“, fragte Naruto ihn im gespielten Schock und riss die Augen auf. „Ich dachte… Nach der gestrigen Nacht da… Da dachte ich, dass es mit uns etwas Ernstes wäre…“   Er schniefte laut und zog geräuschvoll die Nase hoch, während Sasuke leise lachte und ihm in die Nase zwickte. „Idiot“, murmelte er. „Das musst du wohl geträumt haben.“   „Ohh!“, mischte sich nun auch Tenten ein. Ein Funkeln war in ihren Augen und irgendwie erinnerte sie Naruto auf einmal an ein Raubtier. Oh Gott, eine Reporterin, die eine 1A Knüller-Story witterte… Rette sich, wer kann!   „Wie kann ich das denn verstehen?“, fragte sie grinsend nach und sah zwischen ihnen her. „Ihr wirkt tatsächlich sehr vertraut, besonders von dir, Sasuke, ist mir gesagt worden, dass du sehr zurückhaltend und nüchtern wärst.“   Sie pikste ihm in die Brust. „Kann es sein, dass du verliebt bist?“, fragte sie trällernd nach und sah auffällig in Narutos Richtung.   „Der Penner ist nur in sich selbst verliebt“, meinte Naruto und winkte mit der Hand ab. „Ganz ehrlich, der ist einer der arrogantesten Menschen, die ich jemals getroffen hab!“   „Aus gutem Grund“, ergänzte Sasuke und strich sich die Haare aus der Stirn.   „Na, zumindest weißt du, wie arrogant du bist und streitest es nicht ab.“ Naruto schnalzte mit der Zunge und grinste ihn an.   „Also bist du Single?“, fragte Tenten erneut nach. Ihre Stimme klang geknickt. Armes Mädchen, da wurde wohl nichts aus ihrer Sensationsstory.   „Ich bin Single“, bestätigte Sasuke nickend.   „Ich denke, das wird meine Zuschauerinnen sehr freuen“, meinte sie und wandte sich an Naruto. „Wie sieht’s mit dir aus?“   „Ich hab keine Ahnung, wieso ich das immer gefragt werde, aber ja, ich bin auch solo.“ Naruto lachte und kratzte sich am Kopf. „Mein Liebesleben ist ziemlich unspektakulär, also lohnt es sich nicht danach zu fragen, heh… Wirklich nicht.“   „Abgesehen von gestern Nacht“, murmelte Sasuke ihm zu. So leise, dass nur er es hören konnte.   Naruto brach in Gelächter aus, während Tenten nur doof guckte. „Was?!“, fragte sie neugierig nach.   „Hehe, nichts.“ Naruto biss sich auf die Innenseite der Wange und grinste vor sich hin.   „… Okay.“ Tenten zog einen Schmollmund. „Also, nächste Frage. Diesmal wieder an Sasuke. Was hältst du von Narutos Videos? Ihr seid so verschieden, dass wir alle damit gerechnet haben, dass ihr euch nicht besonders gut verstehen würdet, aber genau das Gegenteil ist der Fall! Unsere Recherchen haben außerdem ergeben, dass du Narutos Youtube-Kanal abonniert hast.“   „Huh?“ Mit großen Augen drehte sich Naruto zu Sasuke. „Du hast mich abonniert? Echt jetzt?“   „Hab ich“, antwortete Sasuke nickend.   „Zu Narutos Verteidigung muss ich sagen, dass er ja schließlich über eine Millionen Abonnenten hat und es da schwer ist den Überblick zu behalten“, warf Tenten ein.   „Krass, das hab ich echt nicht gewusst, aber das ist cool.“ Naruto grinste ihn an und boxte ihm gegen den Oberarm. „Ich hab deinen Kanal ja auch abonniert!“   „Also? Wie findest du seine Videos, Sasuke?“, wiederholte Tenten nochmal ihre Frage.   „Ich denke, dass ich ihn abonniert habe, sollte für sich sprechen“, meinte Sasuke und richtete seine Brille. „Er ist unterhaltsam. Er steht zwar öfter mal auf der Leitung und hat einen dämlichen Moment nach dem anderen, seine Witze gehen auch oft unter die Gürtellinie, aber dennoch hat er einen seltsam… Jungenhaften Charme. Er verstellt sich nicht und das find ich gut.“   „Wow, ein Kompliment nach dem anderen und das vom kritischen Doktor!“, rief Tenten grinsend aus. „Die kleinen Sticheleien zwischendrin ignorieren wir einfach mal, der werte Herr hat ja schließlich immer etwas zu meckern.“   „Jungenhafter Charme, huh.“ Mit funkelnden Augen rieb sich Naruto das Kinn. „Ich denke, das sollte ich meiner Kanalbeschreibung hinzufügen. Ein Zitat vom Doktor!“   „Aber nicht den Mittelteil mit den dämlichen Momenten und der Gürtellinie vergessen“, erinnerte Sasuke ihn schmunzelnd daran.   „Keine Sorge, den werd ich einfügen… Mit unsichtbarer Schrift!“   Sasuke verdrehte die Augen. „Idiot.“   Tenten lachte und drehte sich zu Naruto. „So, jetzt kommen wir zur letzten Frage an dich. Sie ist mit Abstand am häufigsten genannt worden und ich muss zugeben, dass ich auch sehr neugierig bin.“   Ohne es zu merken zog Naruto die Schultern ein wenig hoch. Okay, jetzt würde die Frage aller Fragen kommen. Er wusste, welche es sein würde. Daran bestand kein Zweifel. Er wusste es und er hasste es.   „Wie hast du deine Narben bekommen, Naruto?“   Oh… Das kam jetzt aber… Überraschend… Nicht. Das war genau die Frage, die er erwartet hatte. Trotzdem verkrampfte er sich fast inständig, als sie Tentens Mund verließ und er ihren erwartungsvollen Blick sah.   Die Frage war ihm vorher schon einmal gestellt worden. Bei ihrem Let’s Play Panel. Da hatte er erzählt, dass er in Wahrheit ein Hybrid war; halb Mensch und halb Fuchs. Hmm… Was sollte er nun antworten?   Es war schwer, sich immer etwas Neues auszudenken, aber er musste es tun. Die Wahrheit würde er ganz bestimmt nicht sagen, weil es die Leute einfach schlicht und ergreifend nichts anging. Zu sagen, dass er darüber nicht reden wollte, brachte auch nichts. Das hatte er am Anfang getan, aber niemand hatte auf ihn gehört und ihm war die Frage doch immer wieder gestellt worden…   Also hatte Naruto damit angefangen mit Schwachsinn darauf zu antworten und das klappte ganz gut. Er konnte die Menschen damit unterhalten und musste trotzdem nicht mit der Wahrheit rausrücken, die nur seine besten und engsten Freunde kannten.   „Das hab ich für meine Katze getan“, antwortete er schließlich mit einem gezwungenen Grinsen, als ihm etwas eingefallen war. Er konnte Sasukes stechenden Blick auf sich spüren, aber er ignorierte ihn.   „Mein Vermieter ist ziemlich streng und erlaubt nur ein Tier pro Wohnung. Ich wollte nicht, dass sich Kyuubi einsam fühlt, also hab ich mir Schnurrhaare ins Gesicht geritzt und seitdem denkt sie, ich wäre ihr Katzenpapa und alles ist im Lot!“   Lachend schüttelte Tenten den Kopf. „Komm schon, Naruto“, meinte sie. „Sag uns die Wahrheit. Deine albernen Stories sind witzig, aber wir wollen alle die richtige Geschichte hören.“   „Das ist die richtige Geschichte“, erwiderte Naruto und schob die Hände in seine Gesäßtasche. Sein Grinsen wurde schief. „Wirklich.“   Tenten rollte mit den Augen und hielt Sasuke das Mikro unter die Nase. „Kennst du die wahre Geschichte, Sasuke?“   Naruto zuckte überrascht zusammen und öffnete den Mund. Okay, das war echt… Unfair. Sasuke kannte die Entstehungsgeschichte seiner Narben natürlich nicht, aber trotzdem war es nicht fair andere Leute zu fragen, wenn Naruto die Wahrheit doch so offensichtlich nicht preisgeben wollte.   „Ja“, antwortete Sasuke. Seine Augen bohrten sich in Narutos. Er hielt die Luft an. „Und du jetzt auch, er hat sie nämlich gerade erzählt. Damit sollte die Frage und das Thema abgehakt sein.“   … Phew. Erleichtert atmete Naruto aus und lächelte ihn an. Die Dankbarkeit stand ihm geradezu ins Gesicht geschrieben.   „Ihr seid ein eingeschworenes Team, ich merk das schon.“ Tenten seufzte und rieb sich über die Stirn.   Sie redete weiter, doch Naruto hörte ihr nicht mehr zu. Irgendwie hatte er gerade den Respekt für sie verloren, weil sie so unverschämt Salz in die Wunden streute und nicht aufhörte, obwohl sie gemerkt haben musste, wie unangenehm ihm das war.   Tenten hatte seinen Respekt verloren, aber dafür… Dafür hatte Sasuke gerade ganz viel davon dazubekommen.   ~ xXx ~   „Da!“, rief Naruto aus und zeigte mit zitterndem Finger auf das Schild. „Da steht’s! Im… Nee. Ina… Ähm… Was steht da?“   „Inage… Ocean… Park“, las Sasuke mit verengten Augen vor. Er sprach deutlich langsamer als Naruto und nicht so nuschelnd, aber dennoch war das leichte Lallen seiner Stimme herauszuhören.   „Das ist aber schon ein Strand, oder?“, fragte Naruto verwirrt nach und kratzte sich am Kopf. „Wir haben doch nach einem Strand gefragt… Ist das ein Strand, Sasuke? Da steht Oh… Oschän Park… Ist das aber trotzdem ein Strand? Hier ist doch alles voller Grünzeug!“   „Halt den Mund“, brummte Sasuke und packte sich an den Kopf. „Wenn ich noch einmal das Wort Strand höre, dann… Hn. Mir fällt keine gute Drohung ein.“   Naruto lachte und betrat mit schwerfälligen Schritten den so genannten Inage Ocean Park. Fuck, er war so unfassbar voll! Er hätte echt nicht so viel trinken sollen im Restaurant mit Kakashi und Co., aber verdammt!   Der Möchtegernpirat hatte ihnen die Getränke spendiert, weil das Let’s Play Panel so ein großer Erfolg gewesen war, da musste er die Chance doch nutzten und so viel wie möglich trinken! Yahiko und Suigetsu waren auch betrunken gewesen!   Allerdings hatten sich ihre Wege vorhin getrennt, weil sie zum Pennen ins Hotel gegangen waren, während Naruto nach seinem „Sex on the Beach“-Cocktail unbedingt noch einen Strand besuchen musste und Sasuke dazu natürlich mitschleifte.   Ugh. Das würde ihm morgen so etwas von in den Arsch beißen.   Er hatte morgen schließlich noch etwas zu erledigen! Er musste das Panel mit Sasuke leiten und dann war da noch ihre Autogrammaktion… Nicht, dass er morgen so kaputt war, dass er anstatt seines Namens mit „Nardo“ unterschrieb oder so…    War tatsächlich schon einmal passiert. Bei einer Klassenarbeit. Er musste wohl nicht erwähnen, dass er keinen einzigen Punkt bei der Arbeit geholt hatte, oder…? Ugh. Wenn er nur daran dachte, fing sein Hintern an zu brennen… Seine Mutter hatte echt  Wumms in den Knochen, er hatte tagelang nicht mehr richtig sitzen können…   „Auf dem Schild stand, dass es ein künstlicher Strand ist“, teilte Sasuke ihm mit, als er ihn eingeholt hatte.   Naruto kräuselte die Nase. „Was ist ein künstlicher Strand?“   „Ein Strand, der nicht echt ist.“   „Oh.“   Naruto sah sich um. Es sah tatsächlich eher nach einem Park als nach einem Strand aus. Im Hintergrund konnte er einen Steg im Wasser mit einigen Schiffen erkennen. Um sie herum waren mehrere Blumenbeete, Bäume und die ein oder andere Parkbank.   Sie gingen in Richtung Wasser. Ohne es zu merken, hatte sich der Boden unter ihren Füßen verändert und bestand nun nicht mehr aus Wiese, sondern… Sand.   „Woah“, sagte Naruto und malte mit seiner Schuhspitze einen Kreis in den Sand… Naja, zumindest versuchte er es. Das Endergebnis sah eher nach einem Dreieck aus. „Ist das… Echter Sand?“   „Keine Ahnung“, antwortete Sasuke und zuckte mit den Schultern.   „Wollen wir uns hinlegen und uns sonnen?“, fragte Naruto ihn und ging in die Hocke. Er schwankte und stützte sich mit einer Hand im Sand ab. Woah. Der Sand war… Sandig. Heilige Scheiße.   „Es ist ein Uhr nachts“, sagte Sasuke. Sein Blick war aufs Wasser gerichtet. Aufs… Meer. Oder war das ein See? Naruto hatte keine Ahnung, was das war. Wasser halt. Nass und schön und blau. „Wie willst du dich da sonnen, Idiot?“   Naruto kniff ein Auge zusammen und sah ihn an. „Dann monden wir uns eben“, meinte er und ballte die Hand langsam zur Faust. „Sasuke, der Sand ist voll cool. Der fühlt sich an wie Sand!“ Langsam öffnete er die Faust einen Spalt und ließ den Sand aus seinen Fingern gleiten.   „Der Sand fühlt sich an wie Sand“, wiederholte Sasuke.   „Jupp! Cool, oder?“ Naruto grinste ihn an und warf den restlichen Sand auf sein Bein. „Komm, setz dich hin. Lass uns chillen.“   So grazil wie ein Elefant im Porzellanladen plumpste er mit dem Arsch auf den Boden und zog sich die Schuhe aus. Seine Zunge lugte angestrengt zwischen seinen Lippen hervor, während er versuchte die Schnürsenkel zu öffnen.   Sasuke ließ sich neben ihn in den Sand fallen. Seine Darbietung war ein wenig eleganter gewesen, aber nicht viel. Er war schließlich genauso betrunken wie Naruto und das, obwohl er deutlich weniger getrunken hatte! Heh. Er schien keinen besonders hohen Toleranzpegel zu haben. Niedlich.   Naruto stöhnte leise, als er die Schuhe endlich ausgezogen hatte und stellte sie neben sich im Sand ab. „So“, murmelte er und machte sich daran, Sasukes Chucks auszuziehen. Warum? Keine Ahnung. Er war gerade einfach im Schuhe-ausziehen-Fieber.   Als auch Sasukes Chucks endlich ausgezogen waren, drehte er sie um und betrachtete die Fußsohle. „39“, las er ab. „Was zur Hölle?! So riesig?!“   „Das ist die europäische Größe“, sagte Sasuke und schlug ihm auf den Kopf. „Bei uns ist das 25.“   „25! Du hast ja Mini-Füße, oh mein Gott!“ Lachend stellte Naruto den Schuh ab und griff nach Sasukes Bein, um es zu sich zu ziehen. „Süß“, kommentierte er und strich mit den Fingerspitzen über seine Fußsohle. Sasuke trat ihm daraufhin in die Brust. „Hey!“   „Kitzel mich nicht“, brummte Sasuke und zog sein Bein aus Narutos Griff. „Wie groß sind deine Füße?“   „So groß“, antwortete Naruto und deutete auf seine Füße. Er wackelte mit den Zehen und beobachtete, wie der Sand zwischen sie sickerte. Ihh.   „Ich meinte in Schuhgröße.“   „Oh! Äh, 26 ½.“   „Hn. So viel größer ist das auch nicht.“   „Aber es ist größer, Sasuke.“ Naruto wackelte mit den Augenbrauen und ließ sich lachend mit dem Rücken in den Sand plumpsen. Er streckte die Arme aus. Sasuke saß relativ dicht an ihm dran, also konnte er den rechten Arm nicht weit ausstrecken, bis er mit den Fingerspitzen gegen Sasukes Oberschenkel stieß.   Sasuke saß im Schneidersitz da und blickte ins Mee-Se-äh… Wasser. Okay, seine Unwissenheit nervte ihn, das musste er jetzt wissen!   „Was ist das für ein Wasser?“, fragte er ihn. „Also… Ist das ein Meer?“   „Ich schätze mal, dass es die Bucht von Tokio und der Pazifische Ozean sind“, sagte Sasuke und zuckte mit den Schultern. „Es heißt ja schließlich auch Ozean Park.“   „Oh“, machte Naruto. Er drehte den Kopf zur Seite und konnte auf einmal grüne Flecken im Sand erkennen. „Schimmelt der Strand?! Ist das wegen meinen Füßen?!“   Sasuke lachte. „Das ist ein künstlicher Strand, schon vergessen?“, sagte er ihm. Er breitete seine Jacke hinter sich im Sand aus und legte sich hin. „Das ist wahrscheinlich die Wiese, auf die der Sand gekippt worden ist.“   „Achso.“ Naruto schnaubte und drehte den Kopf nun in die andere Richtung, um ihn anzusehen. Sasuke hatte den Kopf ebenfalls zu ihm geneigt. „Du bist schlau.“   „Ich weiß.“   „Nein, ich mein… Auch wenn du betrunken bist, bist du schlau.“   Sasuke schmunzelte. „Ich weiß.“   „Ookay.“ Naruto lachte. „Du bist auch im betrunkenen Zustand noch eingebildet, wie ich sehe.“   „Hast du etwas anderes erwartet?“ Sasuke strich sich die Haare aus den Augen.   „Nicht wirklich.“ Naruto lächelte ihn an und blickte wieder auf ihre Füße. Irgendwie bekam er auf einmal Lust, ein Bild von ihnen zu machen, also holte er sein Handy heraus und fotografierte ihre Füße.   „Ich twitter das jetzt“, sagte er und rief die Twitter-App auf. „Die ganzen Fußfetischisten werden sich einen Ast abfreuen.“   „Mh, einen Ast werden sie sich auf jeden Fall freuen… Wenn du verstehst, was ich meine.“   „Hilfe, du bist ein perverser Betrunkener! Muss ich jetzt Angst vor dir haben?“   Sasuke grinste und strich mit den Zehen Narutos Bein entlang. „Ich würde lügen, würd ich Nein sagen.“   Naruto wurde heiß und kalt zugleich. „O-Oookay…“ Er twitterte das Foto mit den Worten „mamafüße & babyfüße ♥“ und schob das Handy wieder zurück in seine Hosentasche. „So“, sagte er und faltete die Hände auf seinem Bauch. Er sah zu Sasuke.   „So“, wiederholte der Dunkelhaarige und blickte zurück. Seine Augenlider waren gesenkt und im Schein des Mondlichts wirkte er sogar noch blasser, als er es sonst schon war. Fast wie ein Vampir. Aber ein cooler Vampir und nicht eine Schwuchtel-Version wie Edward.   Er beschloss diesen äußerst wichtigen Gedankengang laut auszusprechen.   „Du bist schwul“, sagte er, die Augen über Sasukes Gesicht huschend. „Aber kein Schwuchtel-Vampir, sondern ein cooler.“   „…Okay.“ Sasuke sah ihn verständnislos an, aber hinterfragte seine plötzliche Aussage nicht. „Dann bist du ein Werwolf.“   „Heh.“ Naruto rieb sich über die Wangen und konnte die feinen Erhebungen seiner Narben spüren. Er musste an das Interview mit Tenten zurückdenken. „Danke“, murmelte er. „Wegen… Wegen der Sache mit Tenten und der Narbengeschichte.“   Sasuke zuckte mit den Schultern. „Schon okay“, erwiderte er. „Sie war unverschämt. Man hat dir angesehen, dass dir das Thema unangenehm war.“   „Ich red nicht gern über meine Narben“, meinte Naruto und biss sich auf die Unterlippe. „Ich hab das Gefühl, dass… Dass Menschen mich darauf reduzieren, weißt du? Früher oder später fragt mich jeder danach.“   „Ich nicht“, sagte Sasuke. In seinen Augen lag ein solch intensiver Blick, dass sich Naruto die Nackenhaare aufstellten. „Mir sind sie egal. Mir ist ihre Entstehungsgeschichte egal. Ich kann auch nicht verstehen, wieso so ein Wirbel um sie gemacht wird.“   Er runzelte die Stirn. „Es sind Narben. Nichts mehr. Jeder Mensch hat sie. Ich auch.“ Er deutete auf eine feine Narbe an seinem Handrücken, dann zuckte er mit den Schultern und sah in den Himmel. „Sie sind nichts Besonderes.“   „Sasuke…“ Sein Name entkam Narutos Lippen in einem leisen Wispern. So… So hatte noch niemand über seine Narben gesprochen. Noch nie.   Früher oder später wurde er immer danach gefragt. Jedes verdammte Mal. Egal wie sehr ihm die Person davor auch beteuert hatte, dass es sie nicht interessierte, aber Sasuke… Er…   Naruto vertraute ihm. Er vertraute ihm und seinen Worten. Sasuke war es tatsächlich scheißegal, woher er seine Narben hatte. Es interessierte ihn schlicht und ergreifend nicht. Er akzeptierte Naruto so, wie er war und das…   Das…   Naruto schluckte einen gewaltigen Kloß im Hals herunter, während sein Herz im schnellen Rhythmus in seiner Brust hämmerte. „Vielleicht ist es naiv“, flüsterte er. „Ich mein, wir kennen uns noch nicht lange, aber trotzdem… Ich vertrau dir.“   Die beiden letzten Worte waren kaum lauter als ein Hauchen. Sasuke hatte sie trotzdem gehört. Er drehte den Kopf zu ihm und sah ihm in die Augen.   „Ich vertrau dir“, wiederholte Naruto mit einem winzigen Lächeln. Ein Zittern hatte sich in seine Stimme geschlichen. „So sehr, dass ich dir die Geschichte meiner Narben sofort erzählen würde, wenn du mich danach fragen würdest. Die wahre Geschichte.“   Er lachte atemlos auf und legte eine Hand zwischen ihre Körper. „Es ist wirklich naiv, was? Jemandem nach so kurzer Zeit zu vertrauen?“   Sasuke leckte sich über die Lippen. „Es ist naiv“, stimmte er ihm leise zu. „Und töricht. Aber…“ Er brach abrupt ab und bohrte die Zähne in seine Unterlippe. Naruto krallte die Finger leicht in Sasukes T-Shirt.   Bitte hör nicht auf zu reden…   Sasuke schloss die Augen. „Mir geht es da nicht viel anders…“, gab er schließlich mit einem Wispern zu.   Narutos Herz überschlug sich bei diesen Worten fast und ihm wurde schwindelig. Der Schwindel hatte allerdings nichts mit seiner Betrunkenheit zu tun. Er krallte die Finger mit mehr Kraft in Sasukes Shirt, brauchte diesen Kontakt zwischen ihnen jetzt einfach.   Eine Zeit lang lagen sie schweigend da. Nur das Rauschen der Wellen war zu hören und ihr leiser Atem. Sie hatten sich beide auf die Seite gerollt und sahen sich an. Sie lagen so dicht aneinander, dass sich ihre Körper fast berührten.   Sasuke streckte den Arm aus. „Darf ich?“, fragte er flüsternd.   Naruto wusste sofort, was er meinte. Er schluckte und nickte schweigend. Ja. Er durfte.   Sasuke nickte ebenfalls und vergrub die Zähne in seiner Lippe. Ganz langsam streckte er die Hand nach Narutos Gesicht aus und hielt inne, als seine Fingerspitzen nur noch einen Hauch von seiner Wange entfernt waren.   Sie sahen sich in die Augen. Naruto konnte die Wärme spüren, die von ihm ausging und dann… Fingerspitzen, die zaghaft seine Haut berührten. Er senkte die Lider, als Sasuke seine Narben erkundete.   Es fühlte sich erschreckend… Gut an. Normalerweise mochte Naruto es nicht, wenn man seine Narben anfasste. Es war ihm irgendwie unangenehm, aber bei Sasuke… Seine Berührungen fühlten sich wirklich gut an.   „Sie sind weich“, murmelte Sasuke. Er strich mit dem Daumen über die mittlere Narbe. „Ich hab sie mir rauer vorgestellt.“   „Sie sind schon relativ alt“, erwiderte Naruto. „Acht Jahre inzwischen. Glücklicherweise sind sie gut verheilt. Am Anfang sahen sie viel schlimmer aus und ich hatte echt Schiss, dass sie so-… Aber sie sind gut verheilt. Sie-“   „Ssh.“ Sasukes Zeigefinger legte sich auf seine Lippen. „Erzähl mir nicht so viel von ihnen, Naruto. Ich sagte doch, dass sie mir egal sind.“   Naruto schluckte. „O-Okay…“   Sasuke summte und legte seine komplette Handfläche auf Narutos Wange, um seine Gesichtshälfte in einem sanften Griff zu halten.   Narutos Mund wurde trocken. „Was machst du?“, flüsterte er.   „Ich… Weiß es nicht.“ Sasuke zog die Augenbrauen zusammen und rieb mit dem Finger über die Unterseite seines Kinns, wo vereinzelte Bartstoppeln zu spüren waren. Er zog die Hand wieder weg.   Die Stellen seiner Haut, die Sasuke berührt hatte, kribbelten leicht und fühlten sich nun seltsam kalt an. Sasuke betrachtete seine Hand und rollte sich auf den Rücken. „Ich bin betrunken.“   Naruto lachte atemlos. „Ich auch“, sagte er. Sein Blick fiel unwillkürlich auf den Streifen blasser Haut, der Sasukes hochgerutschtes Shirt entblößte. Er runzelte die Stirn, als ihm etwas Schwarzes auffiel und setzte sich hin.   „Was ist das?“, fragte er und zog Sasukes Shirt noch ein Stückchen höher. Er tippte mit dem Zeigefinger auf das schwarze Symbol über seinem rechten Hüftknochen.   „Ein Tattoo.“ Sasuke richtete sich auf beiden Ellbogen auf und beobachtete, wie Naruto die Linien nachzeichnete.   „Du hast etwas Punkiges an dir, aber irgendwie hätte ich trotzdem nicht vermutet, dass du ein Tattoo hast.“ Naruto grinste ihn an. „Was stellt es dar?“, wollte er wissen.   Er hatte so ein Symbol noch nie zuvor gesehen. Es war ein Kreis, mit nicht völlig durchgezogenen und krakeligen Linien. In der Mitte befanden sich drei kommaähnliche Symbole. Tomoe… Oder so.   Sasuke presste die Lippen zusammen. „Ein Fluchmal“, erklärte er. „Ein Design, das mein Bruder entworfen hat.“   „Oh“, machte Naruto leise. Er biss sich auf die Unterlippe. „Du hast deinen Bruder wirklich geliebt, huh?“   „Er war die wichtigste Person in meinem Leben.“ Ein Kratzen hatte sich in Sasukes Stimme geschlichen und Naruto sah, wie er die Finger in den Sand bohrte.   Naruto wusste nicht, was er daraufhin sagen soll, also strich er mit dem Zeigefinger schweigend über Sasukes Bauch und beobachtete, wie die Muskeln unter der Haut bei den Berührungen sichtbar zuckten.   Hehehe, kitzelig.   „Pokey“, sagte er mit funkelnden Augen, als er Sasuke in den Bauchnabel pikste, und dann weiter nach unten wanderte. „Ich seh dein Schamhaar.“ Er grinste und deutete auf den Anfang von gekräuseltem Haar, der kurz vor Sasukes Hosenbund begann. „Irgendwie hab ich gedacht, dass du da unten rasiert bist. Keine Ahnung warum.“   „Gut zu wissen, dass du dir Gedanken über meine Schambehaarung machst.“ Sasuke schmunzelte ihn an.   „Ugh, halt den Mund!“ Naruto drückte seine Hand in Sasukes Gesicht. Seine Wangen waren leicht gerötet. „So war das nicht gemeint, Penner.“   Sasuke gluckste. Naruto konnte es nicht nur hören, sondern auch spüren. Sein warmer Atem schlug gegen seine Handfläche. Er spitzte die Lippen, als Sasuke die Finger um sein Handgelenk legte und es von seinem Gesicht entfernte.   „Ich kann verstehen, dass du neugierig bist“, sagte er langsam und drückte Narutos Hand, bevor er sie losließ „Du kannst deine Neugierde aber gerne stillen. Ich durfte schließlich auch alles von dir sehen.“ Seine braunen Augen funkelten spitzbübisch.   „Äh…?“ Naruto blinzelte dümmlich und beobachtete fast schon tranceartig, wie blasse Finger seltsam erotisch über Sasukes Oberkörper tanzten und bei seinem Hosenbund schließlich Stopp machte.   Uh, was sollte das denn- Riiitsch.   Das Geräusch von einem Reißverschluss, der nach unten gezogen wurde. Was zur- Oh. Mein. Gott.   „Oh Gott, Sasuke, lass die Hose an!“ Er legte die zitternden Finger schnell auf Sasukes Hosenbund, als er versuchte, sie nach unten zu ziehen, und zog sie wieder ein Stückchen hoch. „Alter! Wie voll bist du eigentlich?!“   Sasuke lachte. „Ich will nur die Schlange herausholen und als Dr. Snakes darf ich das auch.“ Seine Augen funkelten immer noch, während er weiterhin versuchte, sich die Hose herunterzuziehen. Alteeeeerrr. Was zur Hölle, Mann! Sie rangelten weiter herum und irgendwie kam es Naruto so vor, als würden sie gerade eine Runde Tauziehen spielen.   Hosen… Tauziehen. Die ganze Situation war so lächerlich, dass auch Naruto bald anfing zu lachen. Er versuchte immer noch mit voller Kraft, Sasukes Hose oben zu halten, bis seine Finger auf einmal abrutschen und über… über…   „Gah!“ Lachend rollte sich Naruto auf den Rücken und hielt seine linke Hand vor sein Gesicht. „Alter!“, rief er aus und legte die Finger um sein Handgelenk. „Alter! Ich hab deinen Schwanz angefasst!“   Er lachte zwar, aber trotzdem spürte er, wie sein Gesicht ganz warm wurde. Oh Gott, er hatte Sasuke wirklich… Es war nur eine hauchzarte Berührung mit den Knöcheln gewesen, aber trotzdem…! Berührt war berührt und er hatte definitiv… Naja, etwas gespürt!   „Gyah!“ Naruto zuckte erschrocken zusammen, als ihm plötzlich zwischen die Beine gegriffen wurde, und riss die Augen auf. „Alter!“   „Ich hab die Gefälligkeit nur erwidert.“ Sasuke schmunzelte ihn an und beugte sich schräg über ihn. Er hatte die Knie im Sand abgestützt und seine Hände ruhten links und rechts von Narutos Kopf.   Gott, Narutos Schädel fühlte sich so an, als würde er gleich platzen! Sasuke hatte ihm… Hatte… Uff. Aber naja, er hatte ihn ja auch da angefasst (aus Versehen, natürlich!), also war es wirklich nur fair, oder…? Außerdem war Sasukes Hand sofort wieder weg gewesen und wenn er sein bestes Stück eh schon einmal gesehen hatte, dann…   „Oh Mann…“ Lachend schüttelte Naruto den Kopf und beobachtete mit gesenkten Lidern, wie Sasuke nun vollständig über ihm kniete. Seine Knie berührten Narutos Oberschenkel. „Schwanzgrabscher“, murmelte er und schob die Unterlippe hervor.   Sasuke sagte daraufhin nichts und funkelte ihn nur an.   Naruto erwiderte es mit einem Grinsen. Er war irgendwie schon verlegen, aber gleichzeitig auch… Verdammt gut drauf. Das musste am Alkohol liegen. Normalerweise hätte er geschockter reagiert, wenn man ihm plötzlich in den Schritt gepackt hätte. Aber momentan waren seine Reaktionen eher… Träge.   Naruto schlug ihm auf den Hintern und musste lachen, als er nackte Haut spürte. „Oh Gott, dein Arsch hängt halb raus. Du moonst den Mond an!“   „Moonst?“ Sasuke legte den Kopf schief und hob eine Augenbraue. „Interessante Wortschöpfung.“   „Ja, du weißt schon. Moon nennt man es doch, wenn man jemandem den Arsch zeigt“, erklärte Naruto ihm und strich unbewusst die weiche Haut entlang.   „Ich weiß, was das ist.“ Sasuke zwickte ihm in die Nase. „Warum fummelst du mir so am Arsch herum? Willst du mich fingern?“   Naruto verschluckte sich an seiner Spucke und fing an zu röcheln. „Alter“, sagte er. „Woah, du gehst aber echt ganz schön ran…“   Sasuke senkte die Lider. „Und du gehst gleich rein“, war seine Antwort.   Oh… Gott. Narutos Kopf fühlte sich so heiß an, dass er das Blut in seinen Ohren rauschen hören konnte. „Alter Schwede…“ Ookay, ein betrunkener Sasuke überforderte ihn ehrlich gesagt ein bisschen…   Also ein bisschen viel…!   „Du bist der Schwede“, erwiderte Sasuke schmunzelnd. „Nicht ich.“   „Du… Bist echt komplett voll. Heilige Scheiße…“   „Voll? Und schon kommen wir wieder zurück zum Thema Fingern.“   „Scheiße, Alter, hör auf, du überforderst mich!“   „Scheiße… Immer noch beim Arschthema.“   „Saaaasuke!“ Mit roten Wangen musste Naruto lachen und schüttelte den Kopf.   Sasuke beobachtete ihn, die Mundwinkel zu einem Lächeln hochgezogen.   Mmh, Sasuke hatte wirklich ein hübsches Lächeln. Narutos Bauch fuhr Achterbahn, wann immer er es sah. „Zieh dich jetzt endlich richtig an, du Schwein“, sagte er und war selbst überrascht, wie zärtlich seine Stimme bei diesen Worten klang.   Er zog Sasuke die Hose hoch, bis alles wieder artig bedeckt war, und tätschelte ihm den Hintern. „So ist brav.“   „Ich hab doch gar nichts gemacht, du hast sie mir selbst hochgezogen.“   „Bah. Du hast dich nicht gewehrt, das heißt auch was.“ Naruto streckte ihm die Zunge heraus und lächelte. Ihm fielen die vereinzelten Haarsträhnen auf, die sich in Sasukes Mundwinkel verfangen hatten, also strich er sie ihm sanft hinters Ohr. „So. Haare isst man nicht, weißt du.“   Sasuke betrachtete ihn eine Zeit lang und hob dann die Hand, um Naruto die Fransen aus den Augen zu streichen. Naruto kräuselte die Nase, als Sasukes raue und mit Sandkörnern bedeckte Handfläche auf seiner Stirn ruhte.   „Du siehst ganz anders aus, wenn dir die Haare nicht ins Gesicht fallen“, meinte er.   „Ja?“, fragte Naruto überrascht nach. „Wie denn?“   Sasuke runzelte die Stirn. „Weiß nicht“, murmelte er. „Irgendwie… Jünger. Verletzlicher.“   „Hmm“, machte Naruto. „Sieht’s besser aus oder schlechter?“   „Ungewohnt“, antwortete Sasuke. „Schlecht auf jeden Fall nicht, aber ich denke, ich bevorzuge dich mit Pony. Das steht dir besser. Es unterstreicht deine freche Art.“   Naruto lachte leise. „Das klingt irgendwie voll schwul“, meinte er. „Wie so ein Friseur.“   Sasuke ließ sein Haar wieder los und schnipste ihm gegen die Stirn. „Ich wollte früher Friseur werden.“   „… Echt jetzt?“ Naruto lachte erneut, diesmal lauter. „Oh Gott, das wär total dem typischen Stereotyp entsprechend, haha! So richtig Klischee!“   „Hn. Wenn ich dich so sehe, dann wäre ich wohl lieber Friseur geworden.“ Sasuke nahm eine seiner Strähnen zwischen Daumen und Zeigefinger. „Dein Pony ist zu lang.“   „Meh, ist es auch. Es fällt mir andauernd in die Augen. Ich muss unbedingt zum Friseur, wenn ich zurück in Nagoya bin.“ Naruto seufzte. Sein Blick streifte an Sasukes Kopf vorbei in den sternenbehangenen Nachthimmel. „Weißt du, was jetzt auch Klischee wäre?“   „Hm?“, machte Sasuke und neigte den Kopf zur Seite. „Was?“   Naruto schluckte. „Wenn du mich jetzt küssen würdest.“ Seine Stimme klang kratzig, also räusperte er sich. Wo auch immer dieser Gedanke plötzlich herkam… „Ich mein, wir… Also w-wir liegen zusammen auf dem Strand, der Himmel ist voller Sterne, du kniest über mir, wir sind beide betrunken…“   „Das klingt nach einer klischeehaften Szene in einer klischeehaften Romanze für Teenies“, stimmte Sasuke ihm leise zu.   „Naja, ganz so klischeehaft nicht, wir sind ja schließlich zwei Jungs.“ Naruto grinste ihn schief an. Seine Mundwinkel zuckten dabei. Irgendwie war er auf einmal nervös. „Aber trotzdem nach einem Film, ja…“   „Mh“, summte Sasuke. „Was wäre die Story des Films?“   „Ähm…“ Naruto zog die Augenbrauen zusammen. „Spring Break. Du bist ein rebellischer Jurastudent, der von seinen Eltern zum Studium gezwungen wird und unzufrieden mit seinem Leben ist. Ich bin der typische Partyboy, der mit seiner Freundesgruppe im Spring Break zu deiner Stadt fährt, und sich durch die Weltgeschichte vögelt.“   „Das klingt tatsächlich nach einem klischeehaften Film.“ Sasuke grinste ihn an. Naruto mochte sein Grinsen. Er sah so glücklich und jung aus, wenn er es auf seinen Lippen trug. „Wie geht’s weiter?“   „Wir lernen uns auf einer Party kennen“, erzählte Naruto weiter, „und haben einen One-Night-Stand. Am nächsten Morgen wachen wir im selben Bett auf und du bist pissig, weil… Uh. Weil du eben eine kleine, zickige Bitch bist.“   Sasuke schnipste ihm gegen die Stirn. „Weiter.“   „Wir, uh… Wir laufen uns öfter über den Weg, streiten uns die ganze Zeit und irgendwie entwickeln wir dabei heimlich Gefühle. Wir treffen uns dann auf einer Party wieder, haben erneut Sex und dann ist alles anders. Ich beichte dir meine Gefühle, du erwiderst sie, also kitschen wir ganz viel herum und machen romantisches Zeug und so.“   „Hn. Der Mittelteil ist ein wenig holprig.“   „Jaja, ich weiß. Mir ist auf die Schnelle nichts Besseres eingefallen, also ssh. Auf jeden Fall gehen wir irgendwann abends zum Strand und haben heißen und erotischen und irgendwie auch romantischen Poposex im Sand, wobei ich mir dein Arschloch mit dem Sand teilen muss, weil wir alle wissen, dass das Dreckszeug irgendwie immer in die Arschritze kommt.“   „Du musst mein Arschloch teilen?“ Sasuke senkte die Lider und rieb mit dem Daumen über seine blonde Augenbraue. „Wer hat gesagt, dass ich den passiven Part spiele?“   „Öh, ich. Offensichtlich.“ Naruto grinste ihn an und zupfte an Sasukes Shirt herum. Gott, dieser tiefe Ausschnitt machte ihn wahnsinnig! Er konnte bis zur Unendlichkeit sehen… Und noch viel weiter! … Oder so ähnlich. Fuck, er würde morgen so einen fetten Brummschädel haben!   „Außer du, äh… Bist ausschließlich der aktive Teil beim Sex…?“   „Ich bin beides“, antwortete Sasuke ihm. „Es kommt immer auf meinen Partner und die Stimmung an.“   „Oh, okay.“ Naruto nickte. „Was bevorzugst du?“   „Hmm.“ Sasuke runzelte nachdenklich die Stirn. „Das hängt auch von meinem Partner ab, das kann ich pauschal nicht sagen. Ich mag beides gleich gern.“   „Was bist du bei deinem ersten Mal gewesen?“, fragte Naruto neugierig weiter.   „Top.“   „Ah, und wie alt warst du da?“   „Mmh.“ Sasuke summte und blickte zur Seite. „14.“   „Oh, wow, das ist früh.“ Naruto hob beide Augenbrauen.   „Ist es das? Wie alt bist du gewesen?“   Naruto grinste ihn verlegen an. „17. Spätzünder, ich weiß.“   „Ich find nicht, dass 17 besonders spät ist.“ Sasuke strich ihm ein paar vereinzelte Sandkörner von der Stirn. Naruto schloss vorsichtshalber die Augen.   „Wie alt bist du gewesen, als du das erste Mal, äh… Passiv warst?“   „Auch 14. Es war ein paar Wochen später.“   „Okay.“ Naruto nickte und schlug blinzelnd die Augen auf.   „Hn. Wie würdest du den Film nennen?“   „Ähhh“, machte Naruto langgezogen und kratzte sich an der Wange. Okay, das war ein plötzlicher Themenwechsel, aber gut, er war ja flexibel. „Sex on the Beach, denk ich. Wir haben uns bei dem Cocktail kennengelernt und der Film endet damit, dass wir Sex am Strand haben.”   „Ah. Ich denk, der Film wird ein Flop. Ich würd ihn mir wahrscheinlich nicht ansehen.“ Sasuke schmunzelte ihn fies an.   „Penner!“ Beleidigt blies Naruto die Wangen auf. „Entschuldigung, dass ich betrunken bin und mir keine Blockbuster-Story einfällt! Außerdem wolltest du doch Klischee. Ich hab’s dir gegeben.“   „Du hast es mir gegeben?“ Sasuke stupste mit der Zunge sein Piercing an. „Du solltest besser aufpassen, was du in meiner Gegenwart sagst, Naruto…“   Naruto öffnete den Mund, aber kein Wort verließ seine trockenen Lippen. Ähm…   Sasuke legte die Finger um sein Kinn und schloss Narutos Mund. „Ich bin auch betrunken, trotzdem könnte ich es besser“, meinte er und funkelte ihn an.   Ein Themenwechsel… Gott sei Dank!   „Du studierst ja auch Literatur, also hast du einen Vorteil… Bah, jetzt bin ich beleidigt.“ Naruto schubste Sasuke von sich und setzte sich hin. Er rubbelte sich das Haar, um den Sand herauszubekommen und warf einen Blick auf seine Armbanduhr. „Woah, okay. Rate mal, wie spät es ist.“   Sasuke zuckte mit den Schultern. „Zwei Uhr?“   „Nope. Schön wär’s. Es ist kurz nach drei und in, ah… fünf Stunden müssen wir wieder aufstehen. Dazu werden die Kopfschmerzen vom Kater kommen…“ Naruto verzog das Gesicht. „Ich könnte mir keinen besseren Abschluss auf der TGS vorstellen.“   „Ich kenn ein Geheimrezept gegen Kater“, meinte Sasuke und schnappte sich seine Chucks, um sie anzuziehen. „Vielleicht werd ich es dir verraten. Du hast dir schließlich Mühe bei der kleinen Story gegeben.“   „Oh Gott, das brauch ich unbedingt, sonst werd ich den morgigen Tag nicht überstehen.“ Naruto stöhnte wehleidig und schlüpfte in seine Schuhe. Danach erhob er sich und klopfte den Sand von seinen Klamotten. „Alter! Wie kann ich Sand in der Ritze haben, obwohl ich Jeans und Boxershorts anhabe?!“   „Das ist ein Mysterium, das wohl nie gelöst wird.“ Sasuke klopfte sich ebenfalls sauber und kämmte sich mit den Fingern danach durchs Haar.   „Das stimmt wohl.“ Naruto verschränkte die Arme hinterm Kopf und lächelte ihn an. „Lass uns gehen.“   Sasuke erwiderte das Lächeln und so machten sie sich gemeinsam auf den Weg zurück zum Manhattan Hotel.   Die vorletzte Nacht und morgen- nein, inzwischen war es ja schon heute! Heute war der letzte Tag. Narutos Bauch verkrampfte sich bei diesem Gedanken. Irgendwie wollte er nicht gehen… Er wollte noch mehr Zeit mit Sasuke verbringen und ihn noch besser kennenlernen… Er wollte nochmal mit ihm betrunken im Sand liegen und sich bescheuerte Teenie-Filme ausdenken…   Er spürte ein Prickeln in seinen Augen und zog die Nase hoch. Der scheiß Alkohol machte ihn zum Weichei.   Sasuke warf ihm einen Seitenblick zu. „Alles okay?“   „Ja“, bestätigte Naruto schwach und schlang einen Arm um seine Schulter. „Alles okay.“   ------------------------------------------------------------------------------------   So, das war also der erste Tag des Let’s Play Panels und ich würd sagen, dass es doch ganz gut bei den Zuschauern angekommen ist, was? :D Ich hoffe doch mal bei euch auch! :B   Hoffentlich seid ihr auch nicht allzu enttäuscht, dass ich die Fragerunde am Anfang weggelassen habe, weil es doch so klang, als würden sich mehrere darauf freuen. Aber ich weiß, dass einige von euch mit Games nicht allzu viel am Hut haben und ich will nicht, dass die sich dann langweilen und naja, wenn man keine Ahnung von Games hat sind solche Fragen halt echt blöd.   „Was ist euer Lieblingsspiel?“, „Worauf freut ihr euch bei der TGS am meisten?“, „Naruto, freust du dich auf Sims 4?“, „Welches Spiel hat euch dieses Jahr am meisten enttäuscht?“ Blablabla, ich denke, solche Fragen können selbst für die Zocker unter euch langweilig sein und für mich als Autorin auch, also hab ich es ganz herzlos gestrichen 8)   Ich konnte übrigens auch herauslesen, dass einige mit peinlichen Fragen gerechnet haben, aber da muss ich euch leider enttäuschen. Ich mein, die Fangirls sehen Sasuke gerade das erste Mal und besonders sehen sie Foxy und Dr. Snakes das erste Mal interagieren, da war vorher noch nichts mit Shippen.   Die Jungs müssen den Mädels ja erst einmal einen Grund zum Shippen geben, aber ich denke, das haben sie inzwischen getan, also könnt ihr euch bald auf mehr… Input von den Fangirls freuen 8)   Es war ungewohnt, das erste Mal Tenten zu schreiben, weil ich sie nicht mag, aber ich hoffe, dass man das nicht allzu sehr herausgelesen hat >D Und Mega… Hmm, auf welchen ehemaligen Gamingsender könnte das wohl eine Anspielung gewesen sein? 8)   Und dann, eine meiner absoluten Lieblingsszenen in der FF: Betrunken im Oschän Park! 8D Gott, es hat so viel Spaß gemacht die Szene zu schreiben, besonders diesen betrunkenen und perversen Sasuke! x’DD   Der arme Naruto war echt ein bisschen überfordert mit ihm, besonders, als Sasuke sich ausziehen wollte… Da scheint wohl ein kleiner Exhibitionist im Doktor zu stecken und hey, ich mein, Sasuke kann sich durchaus nackt zeigen lassen 8//3   Hach ja, betrunkene Leute schreiben, die sich dämlich verhalten und gleichzeitig aber irgendwie auch fluffig, das ist definitiv eine Leidenschaft von mir *seufzt verliebt*(人´∀`*)   Ich hab außerdem noch eine Frage: Mögt ihr Naruko x Sasuko? Ich spiel nämlich mit dem Gedanken, einen Oneshot oder vielleicht sogar FF über die Mädels zu schreiben und würd davor mal gerne wissen, wie groß das Interesse daran ist :] Ich find das Shipping ja total heiß und ich hab noch nie etwas über Lesben geschrieben, das würd ich nämlich echt gern mal machen /D Und nachdem ich gestern dieses extreme heiße Fanart gesehen hab ist meine Motivation dazu nochmal ins Unendliche gestiegen! 8D   Im nächsten Kapitel von Let’s Play: Sonntag, der zweite und leider auch schon letzte Tag der Tokyo Game Show. Findet heraus, wie die Jungs diesen Tag verbringen und haltet schon einmal ein Taschentuch bereit, es gibt Nasenbluten-Alarm 8)   Bis dann Kapitel 5: I think you know what I mean --------------------------------------- „Foxy! Und der Doktor, oh mein Gott! Kann ich ein Foto mit euch machen?!“   Naruto und Sasuke blieben abrupt stehen, als sich ihnen ein aufgeregt grinsendes Mädchen mit Katzenohren in den Weg stellte. Sie trug eine Zahnspange und schien nicht älter als dreizehn Jahre zu sein.   „Bitteeee!“, flehte sie weiter und presste ihre Handflächen zusammen. „Ich bin euer größter Fan! Ich hab all eure Let’s Plays geguckt!“   „Klar!“ Naruto strahlte sie an. Er war immer glücklich, wenn er einen seiner Zuschauer traf und ihm einen Wunsch erfüllen konnte. Zuschauer, nicht Fan. Er mochte es nicht, seine Abonnenten als Fans zu bezeichnen, das war irgendwie… Naja, seltsam.   Er war ja kein Star oder so, der sich seine Fans hart erarbeitet hatte. Er war einfach nur ein Kerl, der sich beim Zocken von Videogames aufnahm und Glück hatte, dass es dem einen oder anderen Menschen gefiel.   „Dankeschön!“ Das Mädchen lachte glücklich auf und drückte ihrer Freundin eine pinke Kamera in die Hand. „Wo kann ich, ähm…?“   „In die Mitte, wir beißen nicht!“ Lachend zog Naruto sie zwischen sie und legte ihr einen Arm um die Schulter. Er sah Sasuke an und versuchte ihm per Telepathie mitzuteilen, dass er dasselbe machen sollte, aber der Penner blieb stur und schob die Hände tiefer in seine Hosentaschen.   Tsk, dann eben nicht.   Sie lächelten in die Kamera (er und das Mädchen, versteht sich, Sasuke guckte einfach nur lässig, weil er ja viel zu cool zum Lächeln war) und kurz darauf blitzte es auch schon, als das Foto geschossen wurde. Naruto blinzelte mehrmals und umarmte dann das aufgeregt vor sich hin plappernde Mädchen zum Abschied.   Sie wollte Sasuke auch umarmen, doch er ging schnell einen demonstrativen Schritt nach hinten und hielt ihr stattdessen die Hand hin, die sie mit hochrotem Kopf schüttelte.   „Ich wünsch euch noch viel Spaß!“, meinte Naruto und winkte ihnen grinsend hinterher, als sich die beiden Mädels wieder in Bewegung setzten. „Oh, und echt niedliche Öhrchen!“   Er wartete, bis sie in der Menge verschwanden, und stieß seinen Ellbogen in Sasukes Seite. „Sei nicht so unfreundlich zu den kleinen Mädels“, sagte er und zog einen Schmollmund. „Du hast doch gesehen, wie nervös sie waren. Dein Killerblick hat ihnen die Angst nicht gerade genommen.“   „Sie waren aufdringlich“, meinte Sasuke und zog die Mundwinkel nach unten. „Das mag ich nicht. Ich kann’s nicht haben, wenn man mich einfach so umarmen will.“   „Das sagst du nur, weil es kleine Mädchen waren und du die als Homo bah findest.“ Naruto pikste ihm grinsend in die Brust. „Wenn es ein Junge gewesen wäre, dann hättest du ihn umarmt!“   „Ich bin schwul“, sagte Sasuke und rollte mit den Augen. Er schnappte sich seinen Finger und drückte ihn.  „Und nicht pädophil.“   „Okay, stimmt. Du bist ja auch nicht in der katholischen Kirche tätig.“ Naruto grinste ihn frech an.   Sasuke lachte überrascht auf. „Der war nicht schlecht und ausgesprochen intelligent für dich“, meinte er und funkelte ihn an. Er drückte erneut seinen Finger und ließ dann von ihm ab. „Das muss ich dir lassen.“   „Natürlich war er nicht schlecht! Glaub mir, ich hab noch nie so einen witzigen Menschen gesehen wie mich selbst!“ Naruto reckte das Kinn in die Höhe und fuhr sich durchs Haar.   „Das merk ich. Du lachst über jeden einzelnen deiner Witze.“   „Meine Witze sind ja auch alle gut!“ Naruto tätschelte sich die Schulter, um sich selbst zu loben, und schnappte sich dann Sasukes Handgelenk, um ihn durch die Menge zu ziehen. „Und jetzt komm, ich wollte mir doch dieses Samurai-Spiel da ansehen! Ich hab gehört, da kriegt man so Gummi-Schwerter oder so!“   „Bitte nicht“, sagte Sasuke tonlos, ließ sich aber bereitwillig mitziehen. Wie so oft. Naruto war ehrlich gesagt überrascht, dass er sich noch nicht über seine Anhänglichkeit beschwert hatte. Sasuke kam derweilen nämlich als sehr distanzierter Mensch herüber… Das Treffen mit den Mädchen war ein gutes Beispiel dafür.   Bei ihm war er aber glücklicherweise nicht so, was ihn auch sehr freute. Er war schließlich ein sehr körperbetonter Mensch und irgendwie mochte Naruto es auch, ihn anzufassen.   „Ach, stell dich nicht so an, Brummbär! Das wird total cool, ich sag’s dir!“    „Natürlich“, erwiderte Sasuke und blickte nach oben, als ob er ein Stoßgebet zum Himmel (in dem Fall eher Decke) schicken würde. Hah, von wegen nicht in der katholischen Kirche tätig…! Wahrscheinlich betete er, dass noch genügend Gummi-Schwerter da waren, weil er sicherlich auch eins wollte und darauf brannte ein Duell mit Naruto zu bestreiten!   Sie irrten ein wenig orientierungslos durch die Halle, bis sie beim Panel mit dem Samurai-Spiel (das sich als eine Art Beat 'em up à la Dead Or Alive herausstellte) angekommen waren. Sie sahen sich den ziemlich coolen Trailer an, der auf einem der Monitore gezeigt wurde, und gingen dann in den Gaming-Bereich herüber.   Die Konsolen waren leider alle besetzt, also mussten sie warten, bis jemand Platz für sie machte. Solange sahen sie den aktuellen Kämpfen zu und Naruto achtete darauf, den Spielern auch auf die Finger zu sehen, um sich ein paar der Combos abzugucken.   Naja, zumindest war das der Plan gewesen… Der allerdings relativ schnell durchschaut wurde. Ein blasser Finger legte sich unter sein Kinn, um es anzuheben, bis sein Blick wieder auf Höhe der Monitore war.   „Nicht schummeln.“   Naruto linste aus dem Augenwinkel zu Sasuke und grinste ihn verlegen an. „Verdammt, du kriegst aber auch alles mit, ey.“   „Du bist ja auch nicht gerade subtil.“ Sasuke schmunzelte ihn an.   „Bleh.“ Naruto streckte ihm die Zunge heraus und senkte ganz langsam und unauffällig den Blick, um wieder auf die Spielcontroller der- Verdammt.   „Ah, ah“, sagte Sasuke, legte die Finger in einem sanften aber bestimmten Griff um sein Kinn und drehte es in seine Richtung. Seine Lider waren gesenkt und verdeckten den Großteil seiner braunen Augen. Naruto konnte das Funkeln in ihnen dennoch sehen.   „Böser Junge“, murmelte er. Seine Stimme hatte einen überraschend rauen Unterton, der Naruto einen Schauer über den Rücken jagte. „Ich hab gesagt, du sollst nicht schummeln, also wirst du auch auf mich hören.“   Naruto öffnete die Lippen einen Spalt breit und sah ihn an. Sein Herz machte einen Hüpfer, als Sasukes Zunge über seinen Mundwinkel leckte und sein Piercing anstupste. Fuck, wieso musste dieser Ring in seiner Unterlippe auch nur so verflucht sexy sein?!   „Ich rede mit dir.“ Sasuke verhärtete seinen Griff und entlockte Naruto so ein Wimmern. Sein Blick war so intensiv, dass ihm die Luft wegblieb.   „Okay“, sagte er atemlos.   Sasuke schmunzelte zufrieden. „Brav“, sagte er und ließ ihn los, um ihm die Wange zu tätscheln.   Naruto blinzelte überrascht und lachte dann. „Okay“, sagte er und rieb sich den Nacken. „Dein dominantes Verhalten gerade war… Naja, sexy, aber das Tätscheln hat alles kaputt gemacht. Das war irgendwie erniedrigend.“   „War es das?“ Sasuke legte den Kopf schief und sah ihn neugierig an.   „Ja, das war irgendwie… Weiß nicht.“ Naruto kräuselte die Nase. „Das ist wie… Naja, wie meinem Partner ins Gesicht spritzen, das ist auch irgendwie erniedrigend, find ich.“   „Hast du damit Erfahrung?“   „Neeein! Ich hab dir doch gesagt, dass ich noch nie etwas mit einem Typen hatte!“, meinte Naruto und lachte etwas verlegen. „Aber ich stell es mir erniedrigend vor.“   „Es kommt immer auf die Situation an“, sagte Sasuke und zuckte mit den Schultern. „Es kann erniedrigend sein, aber auch sexy. Und ja, ich spreche aus eigenen Erfahrungen.“   „Oookay, das waren zu viele Informationen!“ Naruto hielt beide Hände in die Luft. Verdammt, in Momenten wie diesen verfluchte er seine viel zu lebhafte Fantasie.   „Du hast mit dem Thema angefangen“, meinte Sasuke schmunzelnd.   „Ja, aber du hast angefangen mit der… Der… Der dominanten Nummer!“   „Die dir gefallen hat.“ Zu dem Schmunzeln auf Sasukes Lippen gesellte sich nun noch ein Funkeln in seinen Augen dazu.   „Okay, das hätte ich dir wohl lieber nicht sagen sollen… Jetzt ziehst du mich bestimmt pausenlos auf.“ Naruto zog einen Schmollmund.   Sasuke zog eine Augenbraue hoch. „Wieso sollte ich dich aufziehen?“   „Weil du mich immer aufziehst…“ Naruto kam einen Schritt auf ihn zu und nahm seine zwei längeren Haarsträhnen in die Hand, um an ihnen zu ziehen. „Du gemeiner Mobber, du.“   „Ja... Weil du selbst ja nie unter der Gürtellinie austeilst.“ Sasuke verdrehte die Augen und schnipste ihm gegen die Stirn. „Du solltest anfangen zu ernten, was du säst.“   Naruto streckte ihm nur die Zunge heraus und bekam aus dem Augenwinkel mit, wie eine der bisher voll besetzten Konsolen frei wurde. „Oh! Oh! Da hinten! Lass uns schnell hin!“   Sie eilten zur Xbox360 und zockten das Beat 'em up-Game an. Es machte echt Spaß und obwohl Naruto kaum Erfahrungen mit der Xbox hatte, schlug er sich dennoch einigermaßen gut. Er verlor zwar alle Kämpfe, aber das lag nicht unbedingt an seinen Skills, sondern daran, dass Sasuke natürlich in allen Spielen ein verficktes Genie sein musste!   Aber das war schon okay. Sie hatten trotzdem Spaß und alberten viel herum. Besonders Naruto machte den ein oder anderen schlüpfrigen Witz über die weiblichen Charaktere, die alle nicht viel mehr als einen Stofffetzen am Körper trugen.   Ihre Schwerkraft trotzenden Riesenmöpse durften natürlich auch nicht unerwähnt bleiben! Ebenso wie das Gestöhne nach jeder ausgeführten Attacke.   Er bekam zwar für jeden Witz eine doppelte Strafe (einmal virtuell im Game per Roundhousekick in die Fresse und einmal real per Schlag auf den Hinterkopf), aber das nahm er gern in Kauf, wenn er dafür ein Grinsen von Sasuke sehen konnte.   Nach der vierten Niederlage für Naruto machten sie sich auf die Suche nach den Gummi-Schwertern und mussten ganz zu ihrer Enttäuschung erfahren, dass sie schon alle weg waren. Verdammt… Sasuke tat zwar so, als wäre er erleichtert, aber Naruto wusste, dass er innerlich auch gerade das ein oder andere Tränchen verdrückte.   Also schlenderten sie weiter. Es war gerade mal kurz nach Mittag und sie mussten erst um 15 Uhr für die Autogrammstunde bei ihrem Panel sein, also ließen sie sich Zeit und sahen sich jeden Stand genauer an.   Sie verbrachten einige Minuten bei einem Merchandise-Stand, der so tolle Artikel anbot, dass Naruto am liebsten den ganzen Stand gekauft hätte! Das ging aber leider nicht, also kaufte er sich nur ein Kirby-Plüschtier und ein Nintendo-Poster, auf dem der Gameboy, das SNES und der Super Nintendo abgebildet waren.   Naruto suchte sich ein ruhiges Eckchen, um die frisch erworbenen Gegenstände in seinen Rucksack zu verpacken, und rubbelte sich durchs Haar. „So“, sagte er und zupfte gedankenverloren an seinem T-Shirt herum. Das Wetter war echt verrückt. Heute Morgen war es so kalt gewesen, dass er über sein Shirt noch ein Hemd gezogen hatte und jetzt war es schon wieder warm… „Wo wollen wir jetzt hin?“   „Mir egal.“ Sasuke zuckte mit den Schultern und holte die kleine TGS-Broschüre aus seiner Gesäßtasche, um sich die Informationen durchzulesen. „Um 13 Uhr wird in Halle 2 ein Gameplay-Video zum neuen Final Fantasy gezeigt. Wollen wir dahin?“   „Logo!“ Naruto strahlte ihn an. „Ich bin schon richtig geil auf FF XV! Noctis sieht total aus wie du, ey, die Leute werden dich bestimmt für einen Cosplayer oder so halten.“   „Tsk.“ Sasuke schnalzte mit der Zunge und räumte die Broschüre wieder weg. „Er ist doch eine Kopie von mir.“   „Natürlich“, sagte Naruto amüsiert und rollte mit den Augen. „Natürlich.“   „Es ist so“, beharrte Sasuke mit verengten Augen darauf. „Ich hab die Frisur fast schon mein ganzes Leben lang und nicht erst, seitdem die ersten Bilder von ihm aufgetaucht sind.“   „Echt jetzt? Fast dein ganzes Leben lang dieselbe Frisur?“ Naruto sah ihn überrascht an. „Ich hätte irgendwie gedacht, dass du andauernd deine Frisur wechselst… Machen das Friseure nicht so?“   „Ich bin kein Friseur.“   „Aber du wolltest einer werden!“ Naruto hob den Zeigefinger in die Höhe. „Das ist fast dasselbe.“   „Ja… Abgesehen davon, dass es das nicht ist.“ Sasuke verdrehte die Augen. „Außerdem hab ich nicht immer die exakt selbe Frisur gehabt. Früher hab ich sie hinten etwas länger getragen, außerdem hatte ich einen Mittelscheitel.“   „Was, echt? Das kann ich mir bei dir gar nicht vorstellen!“ Naruto blinzelte verdutzt und streckte die Hand aus, um Sasuke den Pony aus dem Gesicht zu halten. „Irgendwie sieht das spießig aus, weiß nicht.“ Er musste lachen.   „Es sah tatsächlich schrecklich aus. Deswegen hab ich mir ja auch den Pony wachsen lassen.“   „Gute Entscheidung“, meinte Naruto und tätschelte ihm die Schulter. Er verschränkte die Arme hinterm Kopf. „Wollen wir schon einmal in Halle 2 gehen?“   Sasuke stimmte mit einem Nicken zu und so machten sie sich zusammen auf den Weg. Sie befanden sich gerade in Halle 8, also hatten sie einen ziemlich langen Weg vor sich, aber das war nicht weiter schlimm.   Naruto war so in sein Gespräch mit Sasuke vertieft, dass er den langen Laufweg gar nicht bemerkte. „Ich find FF X immer noch am besten, obwohl XIII natürlich auch nicht schlecht war“, sagte er und winkte einer Gruppe kichernder Mädchen zu, die in ihre Richtung sahen. „Und vergleich mich ja nicht mit Tidus, das macht nämlich jeder! Dann kriegst du eine auf die Fresse.“   Sasuke schnaubte amüsiert. „Das hatte ich auch nicht vor“, meinte er und funkelte ihn an. „Ich hätte dich eher mit Wakka verglichen. Der ist zum Teil nämlich so dämlich wie du.“   „Pah!“ Naruto blies die Wangen auf. „Fick dich, du Penner!“   „Das war nicht unbedingt eine Beleidigung.“ Sasuke strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Wakka hat das Herz schließlich am richtigen Fleck und ist ein guter Kerl.“   „Mhh“, machte Naruto nachdenklich und rieb sich das Kinn. „Okay, das stimmt! Das besänftigt mich dann doch etwas, hehe! Du erinnerst mich, äh… Oh! Kimahri! Ihr seid beide-“   „Shit!“   Naruto blickte irritiert zur Seite, als Sasuke plötzlich fluchte und sich mit einer Hand an die Nase packte. Verwirrt runzelte er die Stirn. „Sasuke?“, fragte er nach.   Doch der Dunkelhaarige antwortete nicht und beugte seinen Oberkörper stattdessen ein Stückchen nach unten. Was zur Hölle…?   „Sasuke?“, versuchte Naruto es nochmal. „Was ist-“   Er brach jäh ab, als er die rote Flüssigkeit sah, die langsam zwischen Sasukes Fingern hervor quoll. Oh… Oh! War das etwa…?!   „Scheiße, du blutest!“ Panisch sprang Naruto an seine Seite und legte eine Hand auf seine Schulter. „Ist alles okay? Was ist passiert?! Bist du mit irgendjemanden zusammengestoßen?“   „Nasenbluten“, war Sasukes gedämpfte, nasale Antwort.   „Fuck.“ Naruto bohrte die Zähne in seine Unterlippe. Okay, das war ziemlich unangenehm und konnte lange und viel bluten, das wusste er aus Erfahrung. „Alles okay?“   Sasuke nickte nur schweigend. Die Hand verdeckte die Hälfte seines Gesichts, weswegen es schwer war, seine Mimik auszumachen.   „Fuck“, sagte Naruto erneut und sah sich um. „Scheiße, wir… Uh… Klo!“ Er schnipste mit den Fingern. „Lass uns ein Klo suchen, okay?“ Er wartete keine Antwort ab und krallte die Finger mit mehr Kraft in Sasukes Schulter, um ihn durch die Menge zu lotsen.   Glücklicherweise waren sie nicht allzu weit vom nächsten WC-Bereich entfernt. Sie betraten die Männertoiletten und Naruto scheuchte die Kerle weg, die vor dem Spiegel standen und sich die Hände wuschen oder ihr Aussehen checkten. Die Kabinen waren Gott sei Dank leer, also waren sie nun alleine.   „Setz dich am besten hin“, wies Naruto Sasuke sanft an. Er drückte beruhigend seine Schulter und eilte schnell zu den Kabinen, um eine komplette Rolle Klopapier zu holen.   „Lass mal sehen.“ Er kniete sich neben ihm hin und nahm seine Hand, um sie vorsichtig von seiner Nase zu ziehen. Ugh, okay. Das sah übel aus.   Seine komplette Nasenspitze war rot gefärbt und das Blut war sogar über seine Lippen bis zum Kinn heruntergeflossen. Okay, wow. Wenn er nicht so einen starken Magen hätte, dann wäre ihm nun wohl ein wenig schlecht geworden, weil das wirklich sehr viel Blut war.   „Es ist schon schwächer geworden“, sagte Sasuke und leckte sich die kupferne Flüssigkeit von der Unterlippe. Gott, sogar auf seinen Zähnen waren ein oder zwei rote Flecken zu sehen, was zur Hölle! „Es blutet nicht mehr so viel wie am Anfang.“   „Fuck“, fluchte Naruto und kaute an seiner Lippe. „Das ist trotzdem echt viel Blut, Sas…“   „Ich weiß. Ich hab das schon seit meiner Kindheit. Es ist okay, es geht mit der Zeit wieder weg.“ Sasuke rieb sich mit dem Handrücken über die Mundpartie und verzog das Gesicht.   „Hier“, sagte Naruto und riss ihm ein paar Blätter vom Klopapier ab. „Mach dich sauber und dann drück das gegen die Nase, um die Blutung zu stoppen.“   „Ich weiß, was ich tun muss“, brummte Sasuke und wischte sich das Blut weg.   „Ssh, Klappe.“ Naruto stand auf, um noch mehr Klopapier von der Rolle zu reißen und es unter dem Wasserhahn zu befeuchten. „Fuck, okay. Das ist nicht wirklich kalt, aber es ist besser als nichts.“   Vorsichtig legte er eine Hand auf Sasukes Kopf und drückte ihn sanft nach vorn, bis sein Kinn kurz davor war, seine Brust zu berühren. Danach legte er ihm das nasse Klopapier in den Nacken und hoffte, dass es genug war, um die Blutung zu stillen.   „Alles okay?“, fragte er nochmal nach und ging zur WC-Tür, um sie abzuschließen. Wenn jemand pissen musste, hatte er Pech gehabt und musste sich ein anderes Klo suchen, hier konnten sie nun keine Schaulustigen gebrauchen.   „Alles okay“, bestätigte Sasuke.   Naruto sah, dass das Klopapier, das er sich gegen die Nase drückte, schon mehrere rote Flecken aufwies, also tauschten sie es gegen frisches Papier aus. Naruto zog eine Grimasse, als er das Blut auf seinen Fingern sah und ließ sich seufzend neben Sasuke auf den Boden plumpsen.   „Oh Mann.“ Er rieb sich mit dem Handrücken über die Stirn und sah Sasuke an. „Du hast mir vielleicht einen Schrecken eingejagt.“   Sasuke schwieg und winkelte die Beine an. Naruto seufzte erneut und lehnte sich an seine Seite. „Der Klopapierhaufen auf deinem Nacken sieht übrigens sehr sexy aus.“   Sasuke schnaubte und grunzte gleich darauf schmerzerfüllt. „Bring mich nicht zum Lachen, Idiot.“   „Sorry.“   Sie schwiegen eine Zeit lang, bis Sasuke das Papier vorsichtig von seiner Nase nahm. Naruto nahm es ihm aus der Hand, um es in den Mülleimer zu werfen. Er verfehlte. Meilenweit. Aber das war nicht weiter verwunderlich.   Er hatte sich so erschrocken, dass er sofort einen Adrenalinkick bekommen hatte, der seinen ganzen Körper zum Zittern brachte. Ugh. Er sah die ganze Angelegenheit viel dramatischer als der Betroffene!   „Tut mir leid“, murmelte Naruto und setzte sich im Schneidersitz hin. Er vergrub die Hände im Schoß. „Dass ich so sexy bin.“   „…Was.“ Sasuke drehte den Kopf in seine Richtung und sah ihn fassungslos an.   „Dein Nasenbluten…“ Naruto zog den rechten Mundwinkel für ein Grinsen in die Höhe. „Das hast du doch bekommen, weil ich so heiß bin.“   Sasuke musste lachen. „Natürlich, Naruto. Genau das ist der Grund. Ich hab an dein Schwanzbild gedacht und da ist mir ganz anders geworden.“ Er schmunzelte ihn an.   Naruto lachte ebenfalls und kratzte sich an der geröteten Wange. „Du kleine Size-Queen, du. Obwohl… Size-Queen und klein passt ja nicht wirklich zusammen, heh.“   „Ich bin überrascht, dass du diese Bezeichnung kennst.“ Sasuke legte den Kopf schief.   „Tja, ich bin halt voller Überraschungen!“ Naruto wackelte mit den Augenbrauen und drehte sich mehr in seine Richtung. „Hat’s aufgehört?“, fragte er ihn und betrachtete mit zusammengezogenen Augenbrauen sein Gesicht. Seine Nase war noch etwas geschwollen, aber das Blut schien größtenteils getrocknet zu sein.    „Ja.“ Sasuke nahm das feuchte Klopapier aus seinem Nacken, um sich damit das Gesicht sauber zu tupfen.   „Lass mich“, murmelte Naruto. Er nahm das Papier und wischte damit sorgfältig das Blut weg. „Das war richtig heftig und du hast das echt seit deiner Kindheit?“   „Nicht regelmäßig, aber alle paar Jahre schon“, erwiderte Sasuke.   „Ist es immer so krass?“   „Manchmal. Es war schon schlimmer.“   „Echt?“, fragte Naruto überrascht nach. Er legte die Finger um Sasukes Kinn, um sein Gesicht mehr in seine Richtung zu drehen. Konzentriert arbeitete er daran, das zum Teil schon verkrustete Blut wegzubekommen, was gar nicht mal so einfach war. „Bist du deswegen beim Arzt gewesen?“   „Ja“, antwortete Sasuke. „Es ist nichts Schlimmes. Es liegt am Vitamin C-Mangel.“   „Oh, okay. Das ist eine ziemlich uncoole Erklärung für Nasenbluten, aber gut.“ Naruto tupfte ein letztes Mal behutsam seine Nase ab und schmiss das blutige Klopapier in den Mülleimer. Diesmal traf er sogar. Yay.   „Bei den ganzen blutigen Tüchern werden die Leute denken, dass hier ein Mädchen rein geschlichen ist, das gerade ihre Tage hat oder so“, scherzte er herum.   Sasuke prustete und verzog gleich darauf das Gesicht. Er tastete mit den Fingerspitzen seine Nase ab.   „Alles gut?“, fragte Naruto ihn. „Deine arme wunderschöne Nase.“   „Wunderschöne Nase?“, wiederholte Sasuke. „Ich dachte, du magst meine Schneidezähne.“   „Ich mag beides. Schneidezähne und Nasen. Darauf achte ich irgendwie immer am meisten, wenn ich Leute ins Gesicht sehe“, meinte Naruto und kratzte sich unterm Kinn. „Und du? So oft, wie du mir in die Nase zwickst, achtest du da bestimmt auch drauf.“   „Hm.“ Nachdenklich legte Sasuke die Stirn in Falten. „Nasen nicht unbedingt, sondern eher… Mh, Augen, denk ich. Die sind mir bei dir zum Beispiel auch als erstes aufgefallen.“ Er streckte die Hand aus und strich Naruto die Strähnen aus der Stirn. „Du hast wirklich schöne Augen, Naruto.“   „Heh, danke.“ Naruto lächelte ihn glücklich, aber auch verlegen an, und rieb sich den Nacken. „Mit deiner Nase ist alles wieder gut, oder?“   „Mhmh.“   „Guut.“ Naruto seufzte erleichtert und presste sich erneut an Sasukes Seite. Sie saßen noch ein paar Minuten still da, bis der Blonde seine Beine mit einem Stöhnen streckte. „Wollen wir wieder raus?“   „Okay.“ Sasuke erhob sich und drehte sich zum Waschbecken, um sich im Spiegel zu betrachten. Seine Mimik verfinsterte sich, als er seine Nase sah, und er lehnte sich noch näher heran.   Naruto wusch derweil seine Hände, riss ein paar Blätter von der Klopapierrolle ab, um sie Sasuke zu übergeben und räumte sie danach zurück in die Kabine, aus der er sie geholt hatte. Er wollte ja schließlich nicht der Grund dafür sein, dass sich ein armer Kerl nach einer Durchfall-Attacke nicht abwischen konnte. Als er zurück in den Hauptraum ging hörte er ein Fluchen. „Was ist los?“, fragte er sofort alarmiert nach.   „Mein T-Shirt“, knurrte Sasuke. Er drehte sich zu ihm um und zeigte auf die roten Flecken auf seinem weißen Shirt.   „Oh“, sagte Naruto etwas dümmlich und presste die Lippen zusammen. „Okay, das ist scheiße. Kriegt man das raus?“   „Wahrscheinlich nicht“ brummte Sasuke. Er holte trotzdem die Klopapierblätter aus seiner Hosentasche und befeuchtete es, um damit über die Blutflecken zu reiben. Vergeblich. „Scheiße.“   Naruto kratzte sich am Kopf. „Was willst du jetzt machen?“, fragte er ihn. „Zurück zum Hotel und dir ein neues anziehen?“   „So geh ich bestimmt nicht in die Öffentlichkeit.“   „Oh, sorry. Hab vergessen, wie eitel du bist.“ Naruto rollte mit den Augen und ging näher auf ihn zu. „Willst du mein Shirt haben?“, fragte er und deutete auf das simple khakifarbende Shirt mit Rundkragen, das er gerade trug. „Oder mein Hemd? Das würd wahrscheinlich eher zu dir passen, du Hipster, es ist ja schließlich kariert.“   „Dein Hemd ist orange-blau-kariert…“, sagte Sasuke langsam.   Naruto blinzelte. „Äh… Ja? Ich weiß?“   „Orange…“   „Mit Blau!“   „Es ist Orange, Naruto.“   „Stell dich nicht so an, das ist besser als mein verschwitztes Shirt.“ Naruto rollte mit den Augen und streifte sich das Hemd von den Schultern. Er roch unter den Achseln und grinste. „Stinkt auch nicht und ist außerdem echt schick!“   Sasuke wirkte immer noch etwas skeptisch. Etwas… Viel skeptisch, aber er wusste wohl auch, dass er keine große Alternative hatte, also zog er sich leise vor sich hin grummelnd das schmutzige Shirt aus und zerknüllte es.   Naruto versuchte nicht zu starren – wirklich! – aber Sasuke stand genau vor ihm und sein Oberkörper war nackt und wow, er war wirklich sehr blass und- uh, waren das tatsächlich Andeutungen von Bauchmuskeln? Das war ihm gestern gar nicht aufgefallen…   Er lächelte, als sich ihre Blicke trafen und übergab ihm das Hemd. „Ich hoffe, es ist nicht zu warm damit“, meinte er und kratzte sich im Nacken. „Ist schließlich Flanell und hat lange Ärmel, aber wenn du sie hochkrempelst müsste es eigentlich gehen.“   „Hm“, machte Sasuke und betrachtete das Hemd genauer und aus allen Winkeln. Er seufzte. „Ich muss unbedingt mal mit dir shoppen gehen und dir zeigen, was ein so genannter ‚guter Geschmack‘ ist und wie man ihn bekommt.“   „Der war fies…!“ Naruto schob die Unterlippe hervor. „So hässlich ist das Hemd doch gar nicht, oder?! Ich find’s schick.“   „Es ist okay“, sagte Sasuke und streifte es sich über. „Ich hab dich schon in schlimmeren Klamotten gesehen.“   „Tsk.“ Naruto schnalzte mit der Zunge. „Aber okay, am besten seh ich immer noch nackt aus, das stimmt. Da-“   Sie zuckten beide zusammen, als es lauthals an der Tür klopfte. „Moment!“, brüllte Naruto, um von der anderen Seite auch gehört zu werden. „Wir haben gerade Sex, also wenn’s dringend ist, dann geh woanders pissen!“   „Ey, was für ein Scheiß ey, ihr scheiß Schwuchteln, Mann…“, kam die gedämpfte Antwort.   Sasuke schnaubte. „Sex?“, fragte er nach, während er sich das Hemd zuknöpfte. „Ich hoffe, das ist keine leere Versprechung.“   „Hah, ich wusste doch, dass du das Nasenbluten wirklich wegen mir bekommen hast!“ Naruto ging mit funkelnden Augen auf ihn zu und richtete seinen Kragen, der etwas schief war.   Sasuke ließ ihn gewähren und beobachtete ihn dabei mit gesenkten Lidern. „Ist es eine leere Versprechung?“, murmelte er.   Naruto schluckte, um seine plötzlich trockene Kehle zu befeuchten. Er konnte Sasukes Atem in seinem Gesicht spüren. Er war angenehm warm. Er roch nach Kaffee und ganz fein nach Kupfer.   „Mh?“, fragte Sasuke nach. Seine Hand streifte über Narutos Hüfte.   Narutos Herzschlag beschleunigte sich bei dieser hauchzarten Berührung. Seine Finger hatten angefangen zu zittern, also legte er sie auf Sasukes Schultern ab. Er wusste nicht, was er sagen sollte, also schwieg er. Er war überfordert.   Mehrere Sekunden standen sie so da, bis Sasukes Züge auf einmal ungewohnt sanft wurden. „Es ist okay“, wisperte er und legte die Hände über Narutos.   Naruto schluckte schwerfällig. „S-Sasuke…“ Er hatte so viel zu sagen, aber irgendwie… Seine Kehle war wie zugeschnürt.   „Es ist okay“, wiederholte Sasuke leise. Er drückte seine Hände und ließ dann von ihm ab. „Der Kragen ist noch schief.“   Naruto grinste schwach und fummelte wieder am Hemd herum. Was… Was war das gerade gewesen? Die Stimmung hatte sich auf einmal komplett verändert, ein spürbares Knistern war in der Luft gewesen und was hatte er gemacht?   Den Schwanz eingezogen… Super. Am liebsten hätte er sich selbst geohrfeigt, weil er so ein Schisser war und jetzt nicht wusste, wie sich die Situation zwischen ihnen entwickelt hätte und ob er die Zeichen richtig gedeutet hatte…   Die Zeichen, die schon seit ihrem ersten Treffen da waren, seit dem Moment, in dem sie sich das erste Mal in die Augen gesehen hatten. Anfangs noch subtil, doch seit der gestrigen Nacht auf dem Strand konnte von Subtilität keine Rede mehr sein.   Da war etwas zwischen ihnen. Das war ein Fakt. Aber was genau und wie viel da zwischen ihnen war… Das wusste Naruto nicht. Er war sich auch gar nicht sicher, ob er es wirklich wissen wollte.   Es machte ihm nämlich eine Heidenangst, dass man nach wenigen Tagen schon so viel für einen anderen Menschen empfinden konnte.   „So.“ Naruto klatschte in die Hände, als er endlich fertig war mit dem Kragen. „Lass mich nochmal wegen deiner Nase gucken.“ Er hob Sasukes Kopf an, um besser in seine Nasenlöcher zu sehen und summte zufrieden. Abgesehen von einer leichten Schwellung sah alles wieder normal aus.   „Okay, lass uns gehen!“   Sasuke nickte und krempelte die Ärmel des Hemds bis zu den Ellbogen hoch, während sie gemeinsam das Klo verließen. Naruto hatte damit gerechnet, dass das homophobe Arschloch noch da stehen würde, doch es war glücklicherweise niemand da.   Gut. Dann musste er sich auch mit niemandem prügeln, das war ihm nur recht.   „Ich hab das Gefühl, als ob die Leute mich seltsam ansehen“, brummte Sasuke, als sie sich wieder auf den Weg zu Halle 2 machten. Er zupfte an seinem Hemd herum.   „Sie gucken dich nur an, weil du so gut aussiehst, also keine Sorge.“ Naruto warf ihm ein Grinsen zu. „Das Hemd steht dir echt gut, Sas. Wirklich. Du kannst es gerne haben, wenn du willst. Ich schenk es dir.“   „Hn“, machte Sasuke und sah an sich herab. „Vielleicht ist es doch nicht so schlimm…“   „Ich schenk’s dir“, wiederholte Naruto und lächelte ihn an.   Sasuke brummte nur etwas Unverständliches und schob die Hände in seine Hosentaschen. Es war kein klar eindeutiges Nein, also musste es ein Ja bedeuten. Wenn er es nicht haben wollte, dann hätte er das auch deutlich gesagt.   „Heh.“ Naruto rieb sich mit dem Finger über die Nase, ein glückliches Funkeln in den Augen.   ~ xXx ~   „Wow.“ Mit ehrfürchtiger Miene nahm Naruto die erste Karte vom Stapel in die Hand und betrachtete sie.   Blondes, chaotisches Haar. Ein spitzbübisches Funkeln in strahlendblauen Augen. Die Lippen zu einem breiten Lächeln verzogen. Ein schwarzes Zelda-Shirt mit dem goldenen Triforce-Symbol. Ein weißer Hintergrund und im unteren Bereich ein geschwungener, oranger Schriftzug: FoxDevilWild.   Das war seine Autogrammkarte und fuck, was sah die geil aus! Asuma hatte echt nicht gelogen, als er gesagt hatte, dass er ein Meisterfotograf war. Das war er nämlich wirklich und er hatte aus dem Foto eine spitzenmäßige Karte gemacht!   „So cool“, flüsterte Naruto begeistert, als sich Sasuke neben ihn stellte und auch eine Autogrammkarte vom Stapel nahm.   Sasuke leckte sich die Lippen. „Nicht schlecht“, kommentierte er und rieb mit dem Daumen über die glatte Oberfläche. „Ich sagte dir doch, dass es eine gute Entscheidung war, dieses Bild zu nehmen. Du siehst da sehr attraktiv aus.“   „Tu ich das?“ Grinsend rieb sich Naruto den Nacken. „Äh, ich meine natürlich: Klaro seh ich attraktiv aus!“   „Du musst deine Farce nicht aufrecht erhalten. Ich weiß inzwischen, dass du nicht so selbstbewusst bist, wie du immer tust.“ Sasuke schmunzelte ihn an.   „Bah“, machte Naruto und streckte ihm die Zunge heraus. „Ich hab ein gutes Selbstbewusstsein. Es kommt dir vielleicht nur so wenig vor, weil ich mich nicht so übertrieben geil finde wie dich!“   „Oh?“ Sasukes Schmunzeln wurde breiter. „Du findest mich also geiler als dich? Hab ich das richtig verstanden?“, fragte er fies nach.   „Gah, das war ein Versprecher!“ Lachend versteckte Naruto sein Gesicht hinter der Karte, sodass nur noch seine Augen zu sehen waren. Ugh, er hasste es, wenn sein Mund schneller war als sein Gehirn!   „Ein Freudscher Versprecher, nehm ich an.“ Sasuke funkelte ihn an und nahm Naruto die Autogrammkarte aus der Hand. „Du wirst überraschend schnell verlegen und rot.“   „Halt den Mund, im Gegensatz zu anderen zeig ich meine Gefühle halt offen“, brummte Naruto und zupfte an seinem Ohrläppchen herum. Es fühlte sich heiß an. Wahrscheinlich war sein ganzes Ohr gerötet, das blöde Ding wurde nämlich immer so schnell rot!   „Spielst du damit auf mich an?“ Sasuke legte eine der Karten zurück auf den Stapel und behielt die andere in der Hand.   „Es war allgemein gesprochen, aber du gibst generell auch nicht gerade viel von deinen Gefühlen preis“, antwortete Naruto.   „Mh. Es kommt immer auf mein Gegenüber an.“   „Hmmmm… Okay, ja. Das akzeptier ich als Grund.“   „Wie gütig von dir.“   „Heh, ja. So bin ich. Die Güte in Person.“ Grinsend versuchte Naruto nach der Autogrammkarte in Sasukes Hand zu greifen, doch der Dunkelhaarige ging schnell einen Schritt zur Seite. „Hey!“   „Jetzt bist du nicht mehr so gütig.“ Sasuke schnalzte mit der Zunge. „Es ist offensichtlich, dass ich die Karte behalten will und du willst sie mir wieder abnehmen.“   „Oh“, sagte Naruto und blinzelte überrascht. „Du willst sie… Behalten?“ Ein warmes Kribbeln breitete sich bei diesem Gedanken in seinem Bauch aus. Das war irgendwie… Niedlich.   „Ich sagte doch, es ist offensichtlich, aber ja.“   „Ohh, wir können tauschen! Wie Pokémon-Karten, nur das wir stattdessen halt Autogrammkarten tauschen!“ Naruto strahlte ihn an und nahm sich eine Karte von Sasukes Stapel. Es war das erste Mal, dass er sie sah, also betrachtete er sie genauer.   Wow. Sasuke sah echt richtig cool aus auf der Karte. Sein Kopf war leicht zur Seite geneigt und ein Hauch eines arroganten Schmunzelns umspielte seine Lippen. Das hätte auch locker eine Autogrammkarte für einen Schauspieler oder Musiker sein können!   Musiker… Ja! Wie ein Emo-Rocker oder so sah Sasuke aus, hehe. Fehlten nur noch ein paar mehr Tattoos  (im Gesicht zum Beispiel oder am Nacken) und noch mehr Piercings… Obwohl…   Meh. Ein Piercing im Gesicht war nach Narutos Meinung genug und bei Tattoos bevorzugte er es auch, wenn sie unter der Kleidung versteckt waren… Nee, nee. Sasuke sollte schon so bleiben wie er war. So war er am besten.   „Das sieht richtig geil aus!“, rief Naruto begeistert aus und rieb mit dem Daumen über den „Dr. Snakes“-Schriftzug. „Gib mir ein Autogramm, los!“ Er schnappte sich den schwarzen Edding, der auf seinem Platz lag, und drückte ihn Sasuke in die Hand.   Sasuke ging zum Tisch herüber und beugte sich herunter, um besser schreiben zu können. Er leckte sich die Lippen. „Was soll ich drauf schreiben?“   „Was Süßes“, sagte Naruto grinsend. „Und was Liebes. So etwas wie, äh… ‚Du bist mega süß! Ich hab dich ganz doll lieb, dein Sasu-chan‘! Mit einem Herzchen!“   „Eher hack ich mir die Hand ab.“   „Aww!“ Naruto lachte und nahm den Edding, der bei Sasukes Stapel von Autogrammkarten lag. „Okay, dann halt nicht. Äh… Keine Ahnung, denk dir irgendetwas Nettes aus. Ich schreib dir jetzt auch ein Autogramm.“   Er stützte beide Ellbogen auf der Tischplatte ab und hielt sein Gesicht zwischen den Händen. Hmm… Was sollte er nur schreiben? Das war eine echt gute Frage… Er konnte natürlich irgendetwas Blödsinniges und Witziges schreiben, aber das wollte er nicht…   Er wollte Sasuke etwas Nettes schreiben. Etwas, was ihm zeigte, dass er die letzten Tage mit ihm sehr genossen hatte. Nur was…? Er war schon immer sau schlecht darin gewesen, über seine Gefühle zu reden… Das resultierte nur in einer Stotterattacke nach der anderen. Schriftlich sah es da nicht gerade besser aus.   Nachdenklich spitzte er die Lippen und sah, dass Sasuke bereits etwas auf seine Autogrammkarte kritzelte. Okay… Wenn Sasuke das konnte, dann konnte er das auch! Er würde einfach irgendetwas schreiben und dann würde schon etwas Gutes bei rauskommen! Irgendwie… Hoffentlich…   Er schraubte den Deckel vom Edding ab und zwang sich dazu, nicht daran zu riechen (irgendwie rochen diese Dinger echt gut!), dann fing er an, seinem Autogrammkarten-Ich mit großen, etwas krakeligen Schriftzeichen auf die Brust zu schreiben:   ‚Für Sasuke! Vielen Dank für das fantastische Wochenende! :) Ich hatte sehr viel Spaß mit dir und bin froh, dass ich dich kennenlernen durfte! Ich hoffe, dass wir so etwas bald nochmal wiederholen können und nur, damit das klar ist: Du hast mich jetzt an deiner Backe kleben :P An welcher kannst du dir aussuchen, hehehe! Naruto ♥‘   So. Das war doch ein wenig humorvoller und weniger ernsthaft als erwartet, aber gut. Gott, er hatte so eine Sauklaue. Er hoffte nur, dass Sasuke das überhaupt lesen konnte!   Als er den Kopf hob bemerkte Naruto, dass Sasuke ihn ansah. „Fertig?“, fragte er.   „Jepp!“, bestätigte Naruto und richtete sich auf. „Hier! Pass gut darauf auf und du hast auch meine Erlaubnis dazu, sie zum… Lesen zu benutzen.“ Er streckte die Zunge heraus und hielt Sasuke die Karte hin.   „Danke. Das gleiche gilt für dich auch.“ Schmunzelnd nahm Sasuke die Karte an und übergab Naruto dafür seine.   Naruto lachte und las sich aufgeregt durch, was Sasuke so geschrieben hatte:   ‚Naruto. Du wolltest, dass ich dir etwas Nettes schreibe, deswegen geb ich dir ein ernst gemeintes Kompliment: Mir hat DAS Foto sehr gut gefallen… Ich denke, du weißt, welches ich meine ;) Sasuke‘   Oh… Mein… „Gott, Sasuke!“ Mit hochrotem Kopf marschierte Naruto zum sehr selbstzufriedenen Sasuke und fing an, ihn mehrmals zu schlagen. Natürlich wusste er, welches Foto er meinte! „Du kannst doch nicht… Nicht… Gah! Du bist so ein perverses Schwein!“   Sasuke lachte und versuchte nicht einmal, sich gegen die Schläge zu wehren. Wahrscheinlich wusste er, dass er sie verdient hatte. Sein Lachen war ansteckend, deswegen stimmte Naruto auch bald mit ein.   Sie rangelten spielerisch herum. Naruto wurde dabei bewusst, wie sehr sich Sasuke seit ihrem ersten Treffen doch verändert hatte. Er lachte, er lächelte, er machte Witze… Perverse Witze. Es war schön zu sehen, wie er sich ihm gegenüber immer weiter öffnete.   „Gott, schwult ihr euch schon wieder an?“ Suigetsu verdrehte die Augen, als er mit Yahiko im Schlepptau die Bühne ihres Panels betrat, wo die Autogrammstunde stattfinden würde. „Was- hey, trägt Sasuke da Narutos Hemd?! Ihr scheint euch ja echt blendend zu verstehen…“   „Bla, bla, bla!“ Naruto streckte ihm die Zunge heraus. „Dämliche Neider.“ Er drückte Sasukes Hand, die er gerade umklammert hatte, und ließ sie los, um aufgeregt in die Mitte der Bühne zu hopsen.   „Guckt euch das an, Jungs!“, meinte er begeistert und zeigte auf den länglichen Tisch.   Vier Stühle waren an ihn heran geschoben und vor jedem stand ein kleines Namensschildchen und ein Stapel Autogramme. Außerdem lagen mehrere Eddings und sogar ein Post-it-Block und leere Zettel in der Tischmitte… Warum auch immer.   Yahiko saß links außen, rechts neben ihm Suigetsu, dann kam Naruto und zum Schluss Sasuke. Eine Sitzordnung, mit der er sehr zufrieden war, weil er genau in der Mitte saß! … Naja, mit Suigetsu.   Es war bereits kurz vor fünfzehn Uhr, also wies Kakashi (der wie ein Ninja aus dem Nichts gekommen und plötzlich auf der Bühne war) sie an, sich schon einmal hinzusetzen.   „Sieht so aus, als würden schon ein paar Leute Schlange stehen“, murmelte Naruto Sasuke zu, als sie sich alle brav hingesetzt hatten. „Das ist voll cool, heh! Aber irgendwie bin ich auch aufgeregt…“   „Du bist immer aufgeregt…“ Sasuke verdrehte die Augen.   „Ja, könnte daran liegen, dass ich die letzten Tage nur mit dir verbracht habe…“ Naruto wackelte mit den Augenbrauen und grinste.   „Das macht Sinn. In meiner Gegenwart wird jeder nervös vor Ehrfurcht.“   Nun war Naruto an der Reihe, die Augen zu verdrehen. „Arroganter Fatzke“, sagte er und pikste ihm mit dem Edding in die Wange. „Deine Haut ist so blass, ey. Krass. Wie eine Leinwand. Da bekomm ich immer Lust, dir was auf die Wange zu malen.“   „Wie zum Beispiel?“ Sasuke hob eine Augenbraue hoch.   Naruto grinste. „Einen Penis.“   „Hn. Ich hab auch schon daran gedacht, deinen Penis auf meiner Wange zu haben…“ In Sasukes Augen lag ein unheilbringendes Funkeln. „Und in meinem-“   „Zeeensiert!“, sagte Naruto und legte seine Hand schnell über Sasukes Mund. „Gott! Ich weiß, dass du dich in meiner Nähe nicht beherrschen kannst, aber versuch es wenigstens! Erst die Autogrammkarte und jetzt das!“   Naruto war es gewohnt, der aggressive Part beim „Flirten“ (oder was auch immer das hier sein sollte!) zu sein, weswegen er schon ein wenig überfordert war, wenn die Rollen auf einmal getauscht wurden.   Besonders, weil es sich so anfühlte, als würde sein Magen einen Kopfstand machen, wenn Sasuke solche Dinge zu ihm sagte! Ugh. Es war zum Haareraufen.   „Bleibst du jetzt artig?“, fragte Naruto ihn und zog eine Augenbraue hoch. Sasuke nickte, also glaubte er ihm und nahm die Hand wieder weg. Er seufzte. „Uff, du bist anstrengend. Ich sollte dich sicherheitshalber knebeln oder so.“   Sasuke strich mit dem Daumen über sein Piercing. „Ich hab einen Ballknebel Zuhause. Den kann ich dir gerne ausleihen.“   „Alter! Gibt’s bei dir einen Aus-Knopf oder so?!“ Mit roten Wangen tastete Naruto seinen Rücken ab, auf der Suche nach dem „Pervers-Modus: on/off“-Button, fand aber selbstverständlich nichts. Gott, dieser Kerl würde noch seinen Tod bedeuten!   Glucksend schnappte Sasuke nach seiner Hand und bekam Zeige-, Mittel- und Ringfinger zu fassen. „Tut mir leid“, sagte er und drückte sanft seine Finger. „Ich will dich damit nicht andauernd in Verlegenheit bringen. Es macht nur so viel Spaß dich zu triezen, weil du immer so extrem reagierst.“   Naruto schluckte. „Es ist okay“, murmelte er. „Wirklich. Es ist nur… Es ist irgendwie ungewohnt, weißt du? Normalerweise werd ich immer angefahren, ich soll die perversen Witze zurückschrauben und dann kommst auf einmal du mit deiner unverblümten Art…“   „Ich kann dir versichern, dass ich nicht bei jedem so bin“, meinte Sasuke. Sein Daumen strich hauchzart über Narutos Knöchel. „Und vor allem nicht immer. Nur bei den wenigsten Personen und nur dann, wenn ich gut drauf bin.“   „Dann hab ich ja Glück, dass du so ein Emo und demnach so gut wie nie gut drauf bist, huh?“ Naruto grinste ihn schief an, wimmerte aber kurz darauf, als seine Finger hart gequetscht wurden. „Autsch!“   „Hn“, machte Sasuke nur und ließ ihn los.   „Aw, jetzt schmoll nicht.“ Naruto lehnte seinen Kopf gegen seine Schulter und sah ihm in die Augen. „Ich bin natürlich glücklich, dass du mir diese Seite von dir zeigen kannst, nur wäre es manchmal angenehmer, wenn sie in, äh… Kleineren Schüben kommt, weißt du? Das ist nicht gut für die Libido eines Kerls, der seit, uhh…“   Nachdenklich runzelte er die Stirn und zählte an seinen Fingern ab. „Seit vier Jahren keinen Sex mehr hatte… Fuck, so laut ausgesprochen klingt das echt erbärmlich. Seitdem ich nach Nagoya gezogen bin, hab ich keinen Sex mehr gehabt! Ich hab noch keine Nagoya Pussy aufgerissen!“   „Sehr liebenswürdig formuliert“, meinte Sasuke und verdrehte die Augen.   „Heh, ich hab vom Meister aka dir gelernt“, sagte Naruto und richtete sich in eine gerade Position auf, als ein paar Leute die Bühne betraten. „Oh, es geht los!“   Er lächelte, als sich ein Mädchen schüchtern vor ihn stellte und zaghaft winkte. „H-Hey, Foxy…“   „Hi!“, erwiderte Naruto strahlend und nahm eine Karte vom Stapel. „Wie ist dein Name, Süße? Du bist die Erste, die ein Autogramm von mir bekommt, also sei stolz, hehe!“   „Er lügt“, sagte Sasuke, der gerade damit beschäftigt war, auf seiner Autogrammkarte zu unterschreiben. „Er hat mir eben das erste Autogramm gegeben.“   „Ssh, das zählt doch nicht!“ Naruto schlug ihm mit der Karte auf den Kopf und wandte sich wieder an das Mädchen. „Hör nicht auf ihn, du bist die Erste.“   „Aiko ist mein Name und- W-Wow, ich kann das alles noch gar nicht glauben…“, sagte das Mädchen fassungslos und legte sich eine Hand auf den Mund. „Dass ich hier stehe und mit dir rede… Ich bin dein größter Fan! Ich bin eine deiner allerersten Abonnenten gewesen!“   „Aww, du bist so niedlich, da werd ich ja ganz rot…“ Naruto kratzte sich an der Wange. „Aber echt, eine meiner ersten Abonnenten? Dafür hast du eine Umarmung verdient, komm her.“   Er stand auf und schloss sie in eine Umarmung. Aiko war so aufgeregt, dass sie am ganzen Körper zitterte, also streichelte er ihr beruhigend über den Rücken. „Nicht nervös sein, bin doch nur ich…!“   Sie lachte atemlos. „Ich bin ja nervös, weil es eben du bist…!“ Aiko lächelte ihn an und strich sich eine rote Haarsträhne hinters Ohr. „Irgendwie bist du viel kleiner als gedacht…“   Sasuke, der ihrem Gespräch offensichtlich lauschte, lachte. Naruto warf ihm sofort einen bösen Blick zu. „Der Typ ist ein Zwerg, nicht ich!“, stellte er direkt klar und setzte sich mit einem Schmollmund wieder hin. „Ich bin genauso groß wie der Durchschnitt!“   „Ist okay, du bist trotzdem süß.“ Aiko grinste ihn schüchtern an.   „Genau wie du.“ Naruto zwinkerte sie an.   „Hör auf zu flirten und unterschreib endlich, es warten noch andere Leute“, mischte sich Sasuke plötzlich ein und schlug ihm auf den Hinterkopf.   „Autsch! Hey!“ Naruto schob die Unterlippe hervor und rieb sich die Stelle. „Penner“, grummelte er und wandte sich wieder an das Mädchen. „Hey, hinterlass mal bei Dr. Snakes Youtube-Channel einen Kommentar und schreib, dass er mich immer haut und ich in einer missbrauchenden Beziehung gefangen bin! Damit alle Bescheid wissen!“   Aiko lachte leise. „Okay.“   „Gut.“ Naruto grinste sie an und schrieb ein ‚Für Aiko‘ auf die Karte, darunter noch seinen Namen und ein fettes Herz. „Hier, bitte.“   „Danke!“ Sie strahlte ihn an, verabschiedete sich bei ihm und ging weiter zu Yahiko. Suigetsu ließ sie dabei aus.   „Du solltest einen Zahn zulegen“, riet ihm Sasuke, der bestimmt schon sein fünftes oder sechstes Autogramm schrieb. „Wir haben nicht genug Zeit, um mit allen herum zu schäkern.“   „Jaja, ist ja gut…“ Naruto seufzte traurig und begrüßte das nächste Mädchen, das sich vor ihn stellte.   Überraschenderweise waren die meisten Leute, die eine Unterschrift von ihm wollten, tatsächlich Mädchen! Das war etwas, womit er echt nicht gerechnet hätte, weil die Gaming-Szene zum größten Teil doch noch eine Männerdomäne war… Leider.   Natürlich war auch der eine oder andere Kerl dabei, der nach einem Autogramm fragte, aber heute waren sie trotzdem in der Minderheit. Er linste zwischendurch zu seinen drei Kollegen und durfte feststellen, dass bei ihnen auch fast nur Mädels standen.   Naja, sie waren ja auch eine extrem sexy Gruppe. Sie waren die Backstreet Boys der Let’s Play-Szene! Er war dabei natürlich Nick Carter und die anderen waren… Uh… Okay, er hatte keine Ahnung, wie die anderen der Backstreet Boys hießen. Wie auch immer!   Die Leute kamen nicht nur für Autogramme, sondern auch, um nach Fotos mit ihnen zu fragen, was die Jungs natürlich auch erlaubten. Obwohl Sasuke sich anfangs immer sehr zierte und Naruto ihn das ein oder andere Mal unterm Tisch treten musste, damit er auch zustimmte.   Hmm, vielleicht waren sie beide Übeltäter in dieser missbrauchenden Beziehung… Obwohl… Irgendwie war sich Naruto sicher, dass Sasuke es mochte, wenn man ihn ein bisschen herum kommandierte. So war es doch fast immer mit den dominanten Personen.   Eine gute halbe Stunde ihrer Autogrammstunde war bereits rum, als plötzlich eine junge Mutter mit ihrer Tochter (Naruto schätzte sie auf vier oder fünf Jahre) bei ihnen erschien, die Sasuke schüchtern fragte, ob er nicht ein Foto mit der kleinen Sayuri machen wollte.   Naruto quietschte, als Sasuke diesmal sofort zusagte und aufstand, um das Mädchen hochzunehmen. Sie hatte pechschwarzes, kinnlanges Haar und eine süße, pinke Klammer in diesem, um ihr Pony aus den Augen zu halten. Ihr Gesicht war rund und pausbäckig und irgendwie wies sie so viel Ähnlichkeit mit Sasuke auf, dass sie locker seine Tochter hätte sein können.   Sayuri lachte fröhlich, als Sasuke sie auf seinen rechten Arm absetzte und klammerte sich an ihm fest.   „Das ist so niedlich!“, schwärmte Naruto und sprang auf. „Ich will davon auch ein Foto machen, Moment!“ Er kramte schnell sein Handy heraus und stellte sich neben die Mutter.   Die Kleine hatte die Arme inzwischen um Sasukes Nacken geschlungen und grinste breit. Sasuke lächelte, als sie glücklich kicherte und pikste ihr in den Bauch. Oh Gott, die beiden waren so unglaublich süß zusammen, dass Naruto fast die Zähne ausfielen!   Er schmolz geradezu dahin, als er ein Foto von den beiden schoss und in seiner Brust breitete sich eine unglaubliche Wärme aus. Es wäre wirklich eine Schande, wenn Sasuke seine Entscheidung, keine Kinder zu haben, nicht noch einmal überdenken würde.   Sayuri küsste Sasuke auf die Wange, nachdem er sie ihrer Mutter übergeben hatte und vergrub das Gesicht schüchtern in ihrer Halsbeuge.   „Vielen Dank. Meine Tochter ist ein großer Fan von dir und sie liebt es, sich vor dem Schlafengehen deine vorgelesenen Geschichten anzuhören“, sagte die Mutter und lächelte glücklich.   „Gern.“ Sasuke setzte sich wieder hin. Naruto tat es ihm gleich und grinste ihn an.   „Das“, sagte er und deutete mit dem Edding zuerst auf Mutter und Tochter, die die Bühne wieder verließen, und dann auf Sasuke, „war das Süßeste, was ich jemals gesehen hab.“   „Sie war wirklich sehr niedlich“, stimmte Sasuke ihm zu und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr.   „Fuck. Das war ein richtiger Zuckerschock. Wenn ich Diabetiker wäre, dann wäre das wohl tödlich für mich gewesen!“ Lachend schüttelte Naruto den Kopf und machte sich wieder ans Autogrammschreiben.   Die ganze Autogrammaktion machte sehr viel Spaß und sie alberten auch fast pausenlos herum. Besonders Naruto und Sasuke triezten sich die ganze Zeit, ganz zur Erheiterung der Masse.   Deswegen nutzte Naruto natürlich auch die Chance, die sich ihm bot, als Sasuke für einen kurzen Moment hinter der Bühne verschwand, um einen neuen Edding zu holen. Den anderen hatte Naruto kaputt gemacht… Oops.   Grinsend schnappte er sich ein paar von Sasukes Autogrammkarten und fing an sie vollzukritzeln. Auf der einen Karte bekam er einen schicken Porno-Schnäuzer, auf der anderen malte er ihm Lippenstift und Lidschatten auf, dann verpasste er ihm nochmal ein paar Piercings mehr ins Gesicht und einen schicken, typischen Anime-Blush auf den Wangen bekam er auch noch.   Naruto legte die Karten schnell wieder auf den Stapel, als Sasuke zurück kam, und bat die Leute mit einem „Psst!“ und einem Zeigefinger auf den Lippen darum, ihn nicht zu verraten. Er setzte seinen besten Unschuldsblick auf, als sich Sasuke seufzend neben ihn setzte, und drehte pfeifend Däumchen.   Sasuke strich sich die Haare aus der Stirn, dann griff er nach einer Autogrammkarte und hielt plötzlich inne. Naruto biss sich auf die Unterlippe, um nicht in Gelächter auszubrechen, konnte ein leises Prusten aber nicht unterdrücken.   „…Wow“, war Sasukes Kommentar. „Wie alt bist du nochmal? Zehn?“   „Ich hab nichts gemacht, sieh mich nicht so an!“ Naruto hielt unschuldig die Hände hoch, ein fettes Grinsen auf den Lippen.   Okay, er war ein verdammt beschissener Schauspieler, aber er hatte sich auch nicht wirklich Mühe gegeben, weil Sasuke eh sofort gewusst hatte, wer der Übeltäter war.   Augenrollend schnappte sich Sasuke den Post-it-Block und riss eins der gelben Klebezettelchen ab. Er schrieb etwas drauf, aber bevor Naruto es lesen konnte hatte er ihm den Zettel bereits mit einem gemurmelten „Idiot“ auf die Stirn gepappt.   „Hey!“ Lachend hob Naruto die Hand, um ihn wieder abzureißen, doch Sasukes Finger, die sich um sein Handgelenk legten, hielten ihn davon ab.   „Sei ein Mann und akzeptier deine Strafe“, sagte Sasuke und funkelte ihn an.   Naruto grinste. „Okay, okay.“ Er ließ die Hand fallen.   Sasuke drückte einmal sein Handgelenk und ließ ihn dann los. Er nahm alle bemalten Autogrammkarten vom Stapel und breitete sie vor sich aus. Mit hochgezogenen Mundwinkeln sah er sie sich genauer an und zeigte schließlich auf das, wo Naruto ihm Lippenstift gemalt hatte.   „Das sieht sehr professionell geschminkt aus“, meinte er und grinste. „Fast so, als ob du so etwas öfter machst… Hast du uns vielleicht etwas zu beichten, Naruto?“   „Fick dich!“ Naruto schubste ihn mit einem Lachen und nahm eine seiner Autogrammkarten, um sich ebenfalls Lippenstift, ein bisschen Rouge und übertriebene Wimpern zu geben. Er legte die Karte zu Sasukes. „Wir wären heiße Weiber, huh?“   „Wir sehen aus wie billige brasilianische Transen.“   „Oh Gott!“ Lachend lehnte Naruto seine Schläfe gegen Sasukes Schulter und grinste ihn glücklich an. Seine Augen funkelten. „Hehehe.“   „Du bist heute ein böser Junge.“ Sasuke lächelte leicht und zwickte ihm in die Nase.   „Gar nicht wahr“, antwortete Naruto mit näselnder Stimme. „Ich hab dir mein Hemd geschenkt und hab dich vor dem sicheren Verbluten gerettet. Ich bin ein lieber Junge.“   „Okay, das stimmt.“ Sasuke ließ seine Nase los und tätschelte ihm stattdessen den Kopf.   Naruto grinste zufrieden und setzte sich wieder gerade hin. Sein Bauch kribbelte, als sich ihre Blicke trafen.   Fuck, er würde es echt vermissen mit Sasuke herumzualbern… Aber noch waren die Tokyo Game Show und dieses extrem geile Wochenende nicht vorbei, also würde er die letzten Stunden jetzt auch noch völlig auskosten und Spaß haben!   Und Spaß, das hatten sie auch! Obwohl Naruto von jeder zweiten Person einen Schlag auf den Kopf bekam, bis er checkte, dass Sasuke ihm einen „Schlag mich“-Zettel auf die Stirn geklebt hatte.   Tsk.   ~ xXx ~   „Ich bin wieder hier!“, sang Naruto aus voller Kehle, als er den ersten Schritt in den Inage Ocean Park setzte. „In meinem Revier! War nie wirklich weg, hab mich nur versteckt.“   Er breitete die Arme aus und blickte in den Himmel, während Sasuke schweigend neben ihm herging. „Ich rieche den Dreck, ich atme tief ein und dann bin ich mir sicher, wieder Zuhause zu sein!“ Er nahm einen tiefen Atemzug und atmete mit einem lauten Seufzen wieder aus. „Ahhh.“   „Wunderschöne Darbietung“, kommentierte Sasuke tonlos. „Du machst Katzen neidisch mit deinem Gesang. Die kriegen so ein Gejaule nämlich nur hin, wenn man ihnen auf den Schwanz tritt.“   „Hey, so schlecht war das doch gar nicht!“ Naruto schubste ihn lachend und ließ sich in den Sand plumpsen. „Außerdem jaulen Katzen nicht, das machen nur Hunde, du Dummerchen.“   So schlimm war sein Gesang nun wirklich nicht…! Klar, er hatte gerade mit Absicht schief gesungen, aber an sich wurde ihm öfter gesagt, dass er eigentlich eine relativ schöne Singstimme hatte, wenn er seine Singerei mal nicht wieder mit Absicht ins Lächerliche zog.   „Du bist der lebendige Gegenbeweis“, erwiderte Sasuke und setzte sich neben ihn hin. „Du jaulst schließlich auch und bist kein Hund.“   „Ich kann ein Hündchen sein.“ Naruto grinste ihn an. „Beim Sex. Ich mag Doggystyle.“   „Ist das so.“ Sasuke winkelte seine Beine an und stützte sein Kinn auf seinem Knie ab. Sein Gesicht war in Narutos Richtung gedreht.   „Jupp. Ist aber nicht meine Lieblingsstellung“, meinte Naruto und zog sich die Schuhe aus. Er stellte sie neben sich im Sand ab und lehnte sich zurück, die Ellbogen hinter sich abgestützt. „Das ist die Reiterstellung… Uh…“   Er blinzelte langsam und lachte dann auf einmal. „Gott, wieso haben die ganzen Sexstellungen etwas mit Tieren zu tun?! Ugh!“   „Mh“, machte Sasuke. „Es gibt auch Küsse, die nach Tieren benannt sind. Wie der Schmetterlingskuss.“   „Huh, stimmt.“ Naruto runzelte die Stirn. „Das ist ein Kuss mit den Wimpern, oder?“   „Genau.“   „Heh.“ Naruto schnappte sich Sasukes Hand und führte sie zu seinen Augen. Er blinzelte mehrmals. Seine Wimpern streiften dabei hauchzart den blassen Handrücken.   Sasuke zog die Mundwinkel in die Höhe. „Ein wahrer Gentleman“, murmelte er.   „Jepp, das ist mein zweiter Vorname.“ Naruto lächelte ihn an und drückte seine Hand, bevor er sie losließ. Er rechnete damit, dass Sasuke die Hand zurückziehen würde, aber das tat er nicht.   Stattdessen umfasste er damit Narutos linke Gesichtshälfte und strich mit dem Daumen über die dünne Haut unter seinem Auge. „Du hast blonde Wimpern.“   „Ist ziemlich selten, mh?“ Naruto kniff das Auge zusammen, als Sasukes Finger höher wanderte. „Ich bin aber auch ein echter Freak, ey. Ich hab blonde Haare, blonde Wimpern, Sommersprossen und dann noch eine Zahnlücke… Pfft.“   „Sag so etwas nicht.“ Sasuke strich ihm sanft eine heruntergefallene Wimper vom Wangenknochen und nahm die Hand wieder weg. „All die Dinge, die du aufgezählt hast, mag ich an dir besonders. Du bist anders als die anderen, vom Charakter und vom Aussehen her. Das gefällt mir.“   „Wow“, sagte Naruto. „Du bist richtig bipolar, weißt du das? Zuerst beleidigst du mich und dann sagst du mir auf einmal so etwas Liebes… Genau so etwas hätte ich gern auf der Autogrammkarte stehen gehabt, Mann!“   Lachend warf er ihm etwas Sand ans Bein. „Aber danke.“   Sasuke brummte etwas Unverständliches und klopfte sich den Sand von der Hose. Danach warf er einen Blick auf seine Armbanduhr und seufzte.   „Dein Zug fährt bald, oder…?“ Naruto zwängte sich ein Grinsen auf die Lippen, um nicht zu zeigen, wie sehr ihn ihr baldiger Abschied in Wahrheit doch mitnahm.   Mann… Wieso musste der Bastard denn auch heute schon abreisen?! Total uncool. Suigetsu reiste heute auch schon ab. Nur Yahiko und er verbrachten noch eine Nacht im Hotel und checkten dann früh am Morgen aus.   „In knapp zweieinhalb Stunden“, antwortete Sasuke und schnipste sich ein Insekt vom Knie, das verdächtig nach irgendeiner Art von Mücke aussah und Naruto erschaudern ließ. Ugh, er hasste Mücken... „Das heißt, in einer Stunde mach ich mich spätestens auf den Rückweg zum Hotel.“   „Okay.“ Naruto nickte und richtete sich auf. Er setzte sich im Schneidersitz hin und putzte den Sand an seinen Händen an seiner Hose ab. „Dann lass uns solange den wunderschönen künstlichen Strand genießen.“   Er ließ seinen Blick umher schweifen. „… Wow. Irgendwie hatte ich den Strand hübscher in Erinnerung. Hat der gestern auch schon so gegammelt?“   „Das ist immer noch kein Schimmel, sondern die Grünfläche unter dem Sand.“ Sasuke rollte mit den Augen. „Aber das hab ich dir gestern schon gesagt.“   „Lass mich, ich war betrunken, ich darf Sachen vergessen!“ Naruto streckte ihm die Zunge heraus. Er konnte sich tatsächlich nicht mehr an alles so haargenau erinnern, aber an die wichtigsten Sachen schon.   Zum Beispiel, wie Sasuke gestern über ihn gekniet hatte… Die Wärme, die von ihm ausging. Seine zarten Berührungen… Das Kribbeln in seinem Bauch… Das er jetzt auch hatte. Ookay, Zeit, an etwas anderes zu denken.   „Oh, übrigens! Dein Trick gegen einen Kater hat echt geholfen, Sas, danke! Den werd ich jetzt immer anwenden, hehe! Den hätte ich mal zu Schulzeiten gebraucht…“   „Natürlich hat der Trick geholfen, er war ja schließlich von mir.“ Sasuke strich sich die Haare aus der Stirn und schmunzelte ihn an.   „Du bist echt ein bescheidenes, kleines Mauerblümchen, Sasuke.“ Naruto kniff ein Auge zusammen und deutete mit Daumen und Zeigefinger auf den Dunkelhaarigen. Er schnalzte mit der Zunge. „Das mag ich so an dir.“   Sasuke zuckte in vorgetäuschter Bescheidenheit die Schultern. „Man tut, was man kann.“   Naruto grinste. „Blödmann.“   „Oh, jetzt hast du es mir aber gegeben.“   „Jaja, ich bin halt ein Meister der Beleidigungen.“ Naruto streckte sich mit einem Stöhnen und sah zum Ozean herüber. Heute war deutlich mehr los als gestern Nacht, aber das war wegen der Uhrzeit auch nicht weiter verwunderlich.   Er konnte mehrere Leute mit Tüchern am Strand liegen sehen und sogar die ein oder andere Familie, die im Wasser herum plantschte und Spaß hatte.   „Hey“, meinte Naruto nach einem minutenlangen Schweigen. „Lass uns mal zum Wasser gehen. Ist doch voll uncool an den Strand zu gehen und nur im Trockenen zu bleiben!“   Sasuke, der seine Schuhe inzwischen auch ausgezogen und seinen Blick zum Himmel gerichtet hatte, zuckte mit den Schultern. „Von mir aus.“   „Cool!“ Glücklich sprang Naruto auf und klopfte sich den Strand vom Hinterteil. Er überlegte, ob er seine Schuhe und seinen Rucksack hier lassen wollte, weil er keinen Bock zum Schleppen hatte, aber das war ihm dann doch zu riskant, also schlang er den Rucksack um eine Schulter und schnappte sich seine Schuhe.   Er wartete, bis auch Sasuke so weit war, und schlang einen Arm um seine Schulter. „Wenn wir schon einen Strandspaziergang machen“, sagte er grinsend und zog ihn näher an sich heran, „dann auch richtig.“   „Wie romantisch“, meinte Sasuke tonlos und setzte sich in Bewegung. Das Schmunzeln auf seinen Lippen war winzig, aber es war definitiv da.   „Heh, ich kann nicht abstreiten, dass ich ein bisschen romantisch bin.“   Sie schlenderten im gemütlichen Tempo zum Ozean. Der Boden unter Narutos Sohlen war sehr unregelmäßig und an einigen Stellen pikste ihn sogar Gras. Das war wirklich ein sehr schlecht gemachter Strand, aber er hatte trotz oder vielleicht sogar genau deswegen einen gewissen Charme.   Das Wasser war angenehm kühl zwischen Narutos Zehen. Die Temperaturen waren in den letzten Stunden nochmal richtig in die Höhe geschossen, weswegen er eine kleine Erfrischung nun gut gebrauchen konnte.   Sie gingen in den Ozean, bis ihre Fußknöchel im kühlen Nass waren. Naruto wollte eigentlich noch tiefer gehen, aber Sasuke war strikt dagegen, weil die Jeans, die er trug, so eng war, dass er sie nicht noch höher krempeln konnte und er wollte auch nicht, dass sie nass wurde.   Naruto hätte zwar noch tiefer rein gekonnt, weil er knielange Shorts trug, aber anderseits wollte er nicht von Sasukes Seite weichen, also blieb er bei ihm. Stattdessen kniete er sich hin und suchte den Sand nach Muscheln ab, fand ganz zu seiner Enttäuschung aber keine.   „Dreck.“ Seufzend stand er wieder auf. Sein Blick fiel auf den langen Bootssteg, der in einigen hundert Metern Entfernung von ihnen, übers Wasser führte. Es war einer dieser uralten Stege aus Holz, die so aussahen, als würden sie sofort zusammen brechen, wenn man einen Schritt auf sie setzte…   Wie cool! Da musste Naruto einfach drauf!   „Hey, lass uns mal den Steg da hinten abchecken, okay?“   Sasuke betrachtete ihn skeptisch und zuckte mit den Schultern. „Okay.“   Und so spazierten sie in Richtung Steg. Ein angenehmes Schweigen herrschte zwischen ihnen. Naruto richtete den Blick auf die langsam untergehende Sonne und lächelte. Ohne es zu merken fing er an, leise vor sich hin zu summen.   Der Weg zum Steg war länger als gedacht, aber nach mehreren Minuten erreichten und betraten sie ihn schließlich. Er knarzte bei jedem ihrer Schritte leise und das Holz unter seinen Füßen fühlte sich so alt an, dass Naruto Angst hatte, sich einen Splitter zu holen.   Splitter waren nämlich die absolute Hölle! Die brachten jeden zum Schreien und Heulen vor Schmerz, sogar den hartgesottensten Mann! Er war als kleiner Junge andauernd auf Bäumen herum geklettert, weswegen Splitter bei ihm auch keine Seltenheit gewesen waren.   „Oh, hübsch“, kommentierte Naruto, als sie am Ende des Steges angekommen waren. Sie hatten hier einen perfekten Ausblick auf den schier unendlichen Ozean und er meinte ganz hinten am Horizont sogar ein Schiff fahren zu sehen.   Ein frischer Duft kroch ihm in die Nase, während die Strahlen der untergehenden Sonne sein Gesicht kitzelten. Naruto kräuselte die Nase. „Wieso riecht es am Ozean nach dem Meer?“   Sasuke lachte leise und stellte seine Schuhe ab, um sich auf die Kante des Stegs zu setzen. „Weil du ein Idiot bist, deswegen.“ Er grinste ihn an.   Naruto konnte die Sonne in seinen Augen funkeln sehen. Erst jetzt fiel ihm auf, wie warm der Braunton seiner Augen doch eigentlich war. Er erinnerte ihn an geschmolzene Schokolade.   „Das ist wohl die Antwort auf alle Fragen, huh?“ Lachend setzte sich Naruto neben ihn an den Steg. Ihre Arme und Oberschenkel berührten sich.   „Nein“, sagte Sasuke und sah ihn an. „Das ist 42.“   Naruto prustete überrascht. „Das hier ist ‘ne verdammt harte Galaxis“, sagte er mit tiefer Stimme und reckte das Kinn in die Höhe. „Wenn man hier überleben will, muss man immer wissen, wo sein Handtuch ist.“   Mit funkelnden Augen stupste Sasuke ihn mit seiner Schulter an. „Du kennst ‚Per Anhalter durch die Galaxis‘?“   „Klar, der Film ist echt gut! Hab den bestimmt dreimal oder so gesehen!“   „Hm. Das Buch ist besser.“   „Meh, das ist mir zu lang.“ Naruto kratzte sich am Kopf. „Mach ein Let’s Read draus, dann hör ich es mir an, hehe!“   „Das Buch hat gerade mal 208 Seiten, das ist nun wirklich nicht viel.“ Sasuke rollte mit den Augen.   „Egal. Mach trotzdem ein Let’s Read draus. Ich befehl’s dir.“ Naruto pikste ihm in die Seite.   „Mal sehen.“   „Mh, okay, damit geb ich mich erst einmal zufrieden.“ Nickend ließ Naruto die Hände in den Schoß fallen und sah in den Himmel. Er lächelte, als eine sanfte Brise sein Haar zerzauste und summte gut gelaunt vor sich hin.   Rhythmisch schaukelte er die Beine vor und zurück und beobachtete einen Schwarm Möwen, der in einiger Entfernung dicht an der Wasseroberfläche vorbeiflog. Er verfolgte mit den Augen, wie ihre Silhouetten immer kleiner und kleiner wurden, bis sie schließlich verschwanden.   „Was summst du?“, fragte Sasuke ihn. Seine Stimme war nicht lauter als ein Murmeln. „Der Song kommt mir bekannt vor.“   „Ah, das ist ‚Michi~ To You All~‘ von Aluto“, antwortete Naruto und kratzte sich an der Augenbraue. „Ich hab das heute Morgen im Radio gehört und krieg’s seitdem nicht mehr aus dem Kopf heraus.“   Er lachte leise und richtete seinen Blick auf die Sonne, die bereits halb hinterm Horizont verschwunden war und den Himmel in ein sanftes Orange färbte. Er kniff beide Auge zusammen, als einige der Sonnenstrahlen ihn blendeten und fing an, sanft zu singen:   „Everything about you, your smile, your anger keeps me walking forward.“   Er bewegte seinen Kopf zum imaginären Takt der Musik und öffnete die Augen einen Spalt breit. Sein Blick war auf den Horizont gerichtet, als er leise weiter sang:   „If I just look up, where the clouds start to break…“   Er presste sich an Sasukes Seite und sah ihm in die Augen. Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen, als er die nächsten Worte sang, kaum lauter als ein Wispern, und erneut in den Himmel blickte.   „I think you know what I mean…“   Naruto tauchte seinen kleinen Zeh ins Wasser und umklammerte mit den Fingern die Kante des Bootstegs. „I think you know what I mean…“   Er senkte den Blick und sah auf seine Füße. Irgendwie hatte sich der Moment gerade schrecklich… Intim angefühlt. Das Lied war eines, was ihm sehr viel bedeutete, und seine Lieblingsstelle nun Sasuke vorzusingen…   Es war seltsam. Sein Herz pochte in seiner Brust und sein Magen verknotete sich. Es war seltsam, aber nicht… Schlecht. Es fühlte sich sogar irgendwie gut an. Es war schwer zu beschreiben.   Es schien allerdings nicht nur ihm so zu gehen, da sich Sasukes Hand plötzlich auf seine legte und sie sanft drückte. Seine Augen waren auf den endlosen Ozean gerichtet, als die ersten Worte seine Lippen verließen:  „If you get lost, I will be your guide.“   Sasukes Stimme klang überraschend… Zerbrechlich, als er sang. Sie hatte einen sehr sanften und verletzlichen Klang, der nicht zu seinem selbstbewussten Auftreten passte.   In diesem Moment, als er Narutos Hand hielt und leise in den Sonnenuntergang sang, sah Naruto ihn in einem völlig anderen Licht. Ein Licht, das ihm mit seiner überraschenden Schönheit den Atem raubte.   „And then, if you just believe in me, I'll make sure you know the way.“   Blasse Finger verschränkten sich mit seinen und hielten sie ganz fest.   „So don't be afraid.“   Naruto erwiderte den Druck und lehnte den Kopf gegen Sasukes Schulter. „Das war…“ Er schluckte, um seine staubtrockene Kehle zu befeuchten. Es war…   Egal, wie lang er auch überlegte, er fand einfach kein richtiges Wort, um zu beschreiben, was er gerade fühlte. Wie intim dieser Moment gerade für ihn war, wie emotional.   „Ja“, wisperte Sasuke.   Naruto drehte den Kopf zur Seite und vergrub sein Gesicht halb in Sasukes Schulter. Verdammt. Er… Verdammt. Er hatte einen riesengroßen Kloß im Hals und seine Kehle fühlte sich wie zugeschnürt an. Gleichzeitig fühlte er sich aber auch so unfassbar… Offen. Verletzlich.   Er atmete tief ein. Eine Mischung aus Schweiß, seinem Weichspüler und Sasukes Deo stieg ihm in die Nase. Der Geruch, eine Mischung aus ihm selbst und Sasuke, war irgendwie… Erregend. Naruto konnte es nicht abstreiten. Er stellte seltsame Dinge mit seinem Bauch an und brachte ihn zum kribbeln.   Langsam lehnte er sich wieder zurück und brachte etwas Distanz zwischen sie. Es war… Gefährlich. Gefährlich, ihm so nah zu kommen, wenn seine Gefühle Achterbahn spielten und das Kribbeln in seinem Bauch immer tiefer wanderte.   Naruto räusperte sich. Seine Stimme klang trotzdem kratzig. „Du singst echt gut. Wirklich! Das hat sich richtig toll angehört.“   „Danke.“ Sasuke sah auf ihre Hände. Sein Adamsapfel tanzte auf und ab beim Schlucken. „Ich weiß. Ich hoffe, du hast nicht vergessen, dass ich in allem gut bin.“   „Wieso wundert mich das nun nicht?“ Naruto rollte mit den Augen, die Mundwinkel in die Höhe gezogen. „Arroganz ist ziemlich unattraktiv, weißt du das eigentlich?“   „Natürlich“, sagte Sasuke und schmunzelte. „Ich bin allerdings nicht arrogant. Ich spreche nur den offenkundigen Fakt aus, dass ich gut bin.“   „Gott, ich kann dein arrogantes Geblubber nicht mehr hören…! Wie wär’s, wenn du stattdessen mal sagst, wie gut ich bin?“ Naruto reckte das Kinn in die Höhe. „Das wär mal eine nette Abwechslung!“   „Und vor allem wäre es eine Lüge.“ Sasukes Augen funkelten spitzbübisch.   „Gah! Du Penner! Ich kann dich keine Sekunde länger ertragen!“ Naruto drehte sich zu ihm um und versuchte, ihm eine Hand auf den Mund zu legen, um ihn endlich zum Schweigen zu bringen.   Sasuke wehrte sich dagegen und sie rangelte ein wenig herum. Sie saßen allerdings immer noch am Rand des Stegs, weswegen sie nicht allzu viel Bewegungsfreiheit hatten, was in dem Fall ein Vorteil für Naruto war.   Mit einem Grinsen schaffte er es schließlich, Sasukes Mund mit der Hand zu bedecken. „Hach, schon vieeel besser!“   Sasukes Finger legten sich um sein Handgelenk. Er versuchte allerdings nicht, seine Hand wegzuziehen, und hielt ihn stattdessen nur. Naruto war sich sicher, dass er spüren konnte, wie sein Puls gerade raste…   Aber das war schon okay. Naruto konnte schließlich auch Sasukes schnellen Atem gegen seine Handfläche schlagen spüren. Er war warm und ein wenig feucht. Sein Lippenpiercing drückte leicht gegen seine Hand.   Das Grinsen wich langsam von Narutos Zügen, je länger sie sich in die Augen sahen. Sasukes Unterlippe streifte hauchzart seine Hand. Naruto wurde bewusst, wie nah sie sich gerade waren und dass sich eins von Sasukes Beinen zwischen seine geschoben hatte.   Naruto schluckte. Er brauchte drei Versuche, bis sich die Muskeln in seinem Rachen entspannten und er den riesigen Kloß an Emotionen tatsächlich herunter bekam.   Die Sonne war inzwischen fast vollständig untergegangen. Nur noch ein kleiner, rötlicher Schimmer war am Horizont zu sehen und spiegelte sich im Wasser.   Sie sahen sich weiterhin in die Augen. Ohne es zu merken lehnte sich Naruto näher an ihn heran. So nah, dass er Sasukes Wimpern zählen konnte. Narutos geöffneten Lippen entkamen inzwischen gehetzte Atemzüge.   Naruto hatte das Gefühl, nicht mehr genug Luft zu bekommen. Der alleinige, tiefe Blick in Sasukes Augen reichte aus, um ihm komplett den Atem zu rauben. Seine Gefühle fuhren eine Achterbahnfahrt nach der nächsten.   Alles drehte sich um ihn herum. Ihm wurde schwindelig und er hatte das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Seine freie Hand hatte sich irgendwann auf Sasukes Oberschenkel gelegt und drückte diesen nun.   Ohne es zu merken lehnte er sich noch näher heran. Es fühlte sich so an, als ob sein Körper ihm nicht mehr gehören und er von außen nur zusehen würde.   Es war komplett surreal.   Aber das Gefühl von Sasukes Lippen, die sich gegen seine Handfläche pressten, nicht.   Es war real.   Sasukes Finger drückten sein Handgelenk. Ihre Nasen berührten sich. Blaue Augen bohrten sich in braune, als Narutos Mund seinen Handrücken berührten.   Narutos Hand war das einzige, das ihre Lippen noch trennte.   Das einzige, das ihre Lippen daran hinderte, sich zu berühren.   Sie waren so kurz davor, sich zu küssen.   Aber das taten sie nicht.   Naruto nahm seine Hand mit einem zitternden Atemzug wieder weg und lachte verlegen auf. Er rieb sich den Nacken.   Sasuke befeuchtete sich die Lippen. Er wirkte nicht wütend oder enttäuscht. Sondern neugierig. „Was war das?“   „Uhm, ein indirekter… Kuss?“ Naruto spürte, wie die Haut unter seinen Fingern warm wurde, als er sich an der Wange kratzte. „Du weißt schon. So etwas wie… Wie, ähm… Wenn man nacheinander aus derselben Flasche trinkt.“   „Ein indirekter Kuss.“    „Jaha… Heh. Ich bin doch eine unschuldige, kleine Jungfrau. Ich bin zu schüchtern, für richtige- Für… Was anderes.“ Naruto lachte erneut.   „Mmh…“ Sasuke biss sich auf die Unterlippe. Für einen kurzen Moment wirkten seine Augen so, als wäre er gedanklich ganz woanders, dann schlich sich plötzlich ein Funkeln in sie. „Vielleicht solltest du dann zuerst etwas… Aufgelockert werden.“   Er streckte die Hand aus und tat das Letzte, was Naruto von ihm erwartet hätte: Er zwickte ihm in die Nase und lehnte sich ganz nah an ihn heran. Seine andere Hand schob sich unter Narutos Shirt auf seinen Brustkorb und streichelte hauchzart darüber.   Naruto brach sofort in Gelächter aus und trat wild um sich. Mit einer Hand umklammerte er Sasukes Handgelenk und zog es von seinem Gesicht, um richtig atmen zu können, während er mit der anderen wild um sich schlug.   „Sa-hahaha-suu- Pfft! Hahaha!“   Naruto versuchte sein bestmöglichstes, um ihm zu entkommen. Er warf sich mit dem Rücken auf den Steg und wollte sich auf die Seite rollen, doch Sasuke war schneller. Er legte sich grinsend auf ihn und stieß mit seinem Knie dabei gegen rote Chucks, die unschuldig auf dem Steg herumstanden.   „Sasuke, nein! Pa-hahaa-ss auf, meine Schu- Gahaha!“   Lachend streckte Naruto noch seine Hand aus und versuchte, seine armen Schuhe zu retten, doch es war bereits zu spät. Sie plumpsten ins Wasser… Und eigentlich war es Naruto auch scheißegal.   Dafür war er gerade viel zu glücklich. Auch wenn ihm die Tränen über die Wangen und der Schnodder aus der Nase lief vor lauter Gelächter.   Sasuke schien endlich Erbarmen zu haben und entfernte die Hand aus seinem Shirt. Stattdessen fasste er es am Saum an und rieb Naruto damit einmal übers Gesicht, um es zu trocken.   Naruto grinste ihn mit geröteten Wangen an und lachte leise, als Sasuke die Hand plötzlich auf seinen Mund legte und seinen Handrücken küsste. Der Blonde presste die Lippen ebenfalls gegen seine Hand und funkelte ihn an, als er sie wieder zurückzog.   „Was war das?“, fragte er mit erhobener Augenbraue nach. Seine Stimme war rau vom ganzen Gelächter und Geschrei.   Sasuke schmunzelte. „Ein indirekter Kuss.“   „Wow. So viel Action hab ich schon lange nicht mehr bekommen, du hast mich ja halb flachgelegt!“ Naruto lachte auf.   „Es gab zwei indirekte Küsse, also hab ich dich nicht nur halb, sondern ganz flachgelegt“, meinte Sasuke und funkelte ihn.   „Krass! Heh… Aber irgendwie schon erbärmlich, dass ich nach vier Jahren in Nagoya nicht mal so weit gekommen bin, huh?“   „Ah“, sagte Sasuke. „Stimmt. Du wolltest ja noch, ich zitiere, ‚Nagoya Pussys aufreißen‘.“   „Oh mein Gott, sag das nie wieder!“ Naruto brach in Gelächter aus. „Das ist das gruseligste, was ich jemals aus deinem Mund gehört habe!“   Schmunzelnd lehnte sich Sasuke näher an ihn heran. „Pussys.“   „Gah! Du bist so ein Blödmann.“ Grinsend drückte Naruto ihm die Hand ins Gesicht und schob ihn sanft aber bestimmt zurück nach hinten, um sich hinzusetzen. Sein Blick fiel aufs Wasser „Meine Schuhe, Mann! Scheiße, hoffentlich find ich die in den Tiefen des Ozeans überhaupt wieder!“   Sie suchten gemeinsam die Wasseroberfläche ab und fanden schnell heraus, dass seine Schuhe scheinbar keinen Schwimmkurs besucht hatten – sie waren inzwischen nämlich gesunken… Super. Naja, solange er sie noch sehen konnte, konnten sie ja auch noch nicht zu tief gesunken sein, oder?   Also zog sich Naruto schnell das Shirt aus und sprang ins Wasser. „Gyah! Das ist kälter als gedacht!“ Bibbernd schlang er die Arme um seinen Oberkörper und zog einen Schmollmund, als Sasuke lachte. „Lach nicht, das ist alles deine Schuld!“   „Natürlich.“   „Bah.“ Naruto streckte ihm die Zunge raus, dann tauchte er unter und schaffte es, in einem Tauchgang beide Schuhe zu finden und wieder an die Oberfläche zu bringen. „Ugh. Klitschnass.“   Er schüttete das Wasser aus den Schuhen und legte sie auf dem Steg ab. „So“, sagte er und verschränkte die Arme an der Stegkante. Er stützte sein Kinn auf seinen Armen ab und beobachtete, wie Sasuke seine Chucks anzog. Ein unangenehmes Gefühl machte sich in seiner Bauchgegend breit. „Gehst du?“   „Ich hätte schon längst gehen sollen“, sagte Sasuke leise, während er sich die Schuhe zuband. „Ich bin schon zu spät dran.“   „…Oh…“ Naruto biss sich auf die Unterlippe. „Sorry.“   Sasuke kniete vor ihm, als er fertig angezogen war, und leckte sich über die Lippen. Seine Augenbrauen waren zusammengezogen und er wirkte sehr unglücklich.   „Ich würd dich ja umarmen…“, meinte Naruto und lehnte sich etwas zurück, um beide Hände auf dem Steg abzustützen. „Aber dafür bin ich zu nass.“   „Schon okay.“ Sasuke streckte die Hand aus und strich ihm die feuchten Strähnen aus dem Gesicht. „Tut mir leid wegen deinen Schuhen.“   „Ach, kein Ding.“ Naruto winkte ab und lächelte ihn an. „Hab sie ja gefunden und eigentlich tut das Wasser echt gut. Ich denke, ich werd jetzt noch ein paar Runden schwimmen.“   Sasuke nickte. „Okay. Ich sollte mich dann langsam auf den Weg zurück zum Hotel machen…“   „Ja…“ Naruto biss sich auf die Innenseite der Wange.   Keiner von ihnen rührte sich.   „Oh Mann…“ Lachend fuhr sich Naruto mit der Hand durchs Haar. „Ähm… Meine Handynummer und alles hast du, oder?“   „Hab ich“, bestätigte Sasuke. „Und du hast meine Daten.“   „Jupp, hab ich.“ Naruto nickte und kratzte sich an der Schläfe. „Ich fand die Zeit mit dir echt toll, Sasuke, und ich würd mich wirklich freuen, wenn… Wenn der Kontakt jetzt nach der TGS nicht abbricht.“    „Wird er nicht“, versicherte Sasuke ihm. Seine Stimme ließ keinen Raum für Widerworte. Er wollte den Kontakt mit Naruto nicht abbrechen und dieses Wissen, das machte ihn sehr, sehr glücklich.   „Vielleicht kann ich dich mal in den Semesterferien besuchen“, schlug Naruto mit einem Lächeln vor. „Oder du mich. Mal sehen. Aber, uh…“ Er kaute an seiner Unterlippe herum. „Nagoya und Yokohama sind ziemlich weit voneinander entfernt, huh…?“   „Es geht.“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „Ich schätze mal um die 300 Kilometer. Mit dem Shinkansen kann man ganz einfach hin- und herfahren.“   „Ah, okay. Das ist cool. Dank Gott für den Shinkansen.“ Naruto lachte auf und leckte sich einen Tropfen Wasser vom Mundwinkel.   Sasuke lächelte leicht und sah dann auf seine Uhr. „Ich muss jetzt wirklich gehen.“   Naruto rutschte das Herz in die Hose bei diesen Worten. Fuck, er wollte sich noch nicht von ihm trennen… „Okay“, wisperte er und streckte seine Hand aus.    Er presste seinen Zeige- und Mittelfinger zusammen und winkelte die restlichen Finger an. „Versprich mir, dass wir uns wiedersehen werden. Bald.“   Sasuke lachte leise. „Was ist das, ein Schwur?“, fragte er mit funkelnden Augen nach. „Aber ja.“ Er hakte seine Finger mit Narutos und lächelte.   „Wir werden uns wiedersehen. Versprochen.“   Naruto erwiderte das Lächeln. „Gut“, sagte er. „Wir werden uns wiedersehen.“   Er drückte sanft seine Finger und schwor sich in diesem Moment, Sasuke nie wieder gehen zu lassen.   „Versprochen.“   ----------------------------------------------------------------------------------   Everybody…… Yeaaaaaaah. Rock your booody… Rock your body riiight, Backstreet’s back, alright!!!   Uff. Okay wow, ich hätte den Autorenkommentar zu so einem emotionalen Kapitel wirklich nicht mit den Backstreet Boys anfangen sollen, aber seitdem ich das Wort Backstreet gelesen hab beim letzten Probelesen vor der Veröffentlichung, hab ich einen Ohrwurm! Orz   Hach… Naja, was soll ich zum Kapitel sagen? Wir wissen alle, dass Sasuke falsche Kontaktdaten gegeben hat und sich die beiden nie wiedersehen und- Stopp, falsche Fanfic ಠ_ಠ Und weil ich weiß, dass ich das jetzt gefragt werde: Ja, What Hurts The Most bekommt irgendwann ihre Fortsetzung, wann kann ich nicht sagen, weil mir die Motivation fehlt und ich erst einmal an anderen Sachen arbeiten will, aber irgendwann kommt sie!   So, hätten wir das auch geklärt uû Hm, was gibt’s zum Kapitel zu sagen… Genau wie Sex on the Beach mag ich das Kapitel irgendwie und es gehört zu meinen Favoriten (ノ)´∀`(ヾ)   Ich mag es, wenn die Jungs so einen… Naja, „Insider“ haben, wie das mit dem Lesen oder aber auch der indirekte Kuss und so /D Gott, es ist echt komisch, mal so einen schüchternen Naruto zu schreiben, aber es ist auch süüüß und macht voll viel Spaß ;A;   Und hab ich euch zu viel versprochen?! Ich sagte, es würde Nasenbluten geben und das gab es, muhahaha! >83 Ich bin so gemein, ich weiß, aber ich hab mich total beömmelt, als ich bei einigen Kommentaren die Vorfreude auf Smut herausgelesen hab und ich dachte nur so „Nope, Sasuke wird einfach nur Nasenbluten kriegen 8)“   Dennoch fand ich es schwer, die Szene zu schreiben und deswegen möchte ich von euch allen einen Keks haben, weil ich die totale Blutphobie hab uû Wirklich, ich kann Blut überhaupt nicht sehen und hasse alles, was damit zu tun hat (wie z.B. Vampire, etc.)   Ich weiß auch nicht warum, aber immer, wenn ich Blut sehe, dann wird mir ganz anders und total schwindelig und ugh. Ich bin mal ohnmächtig geworden, weil ich mir mitm Schälmesser ausversehen ein Stück Fleisch abgeschält hab und es dann total geblutet hat @u@   Selbst wenn ich nur daran denke oder etwas davon lese wird mir ganz anders, waah X3X Aber trotzdem wollte ich die Szene irgendwie einbauen, ich bin komisch… Eine aus meiner Klasse hat übrigens auch immer so extremes Nasenbluten bekommen, das ewig anhielt und viel geblutet hat und ich musste so lachen, dass der Grund dafür ein blöder Vitaminmangel war… Also hab ich das Sasuke auch gegeben, hihi 8)   War aber eh mal schön, den sonst so starken Sasuke mal in einer „schwachen“ Situation darzustellen, wo er Hilfe braucht… Heh /D Und ich hoffe nicht, dass ihr dachtet meinem Nasen-Fetisch entkommen zu können, muhahaha! >D   Ich will übrigens auch ein Autogramm vom Doktor und Foxy haben, mimimi! ;-; Naja, manche Träume bleiben Schäume… :c eigentlich wollte ich dir ja etwas totaaaal süßes zeigen, aber so…   Von: Sasuke Tut mir leid. Jetzt zeig mir deinen Schwanz ;)   „Oh Gott!“ Lachend hielt sich Naruto eine Hand vor den Mund. Sasuke schien heute extrem gute Laune zu haben und das freute ihn. Das machte ihm direkt auch noch viel bessere Laune!   Er fotografierte Kyuubi und schickte Sasuke das Bild als MMS zu.   An: Sasuke nicht mein schwanz (der eh nicht süß, sondern voll sexy ist!!), aber trotzdem einer >8D ist das nicht süüüüß? so ein kleines, fettes fellknäul (。’▽’。)♡   Sie simsten eine Zeit lang herum, bis Sasuke schließlich wieder zu seiner Lesung musste. Nach einem Blick auf die Uhrzeit entschied sich Naruto dazu, schon einmal seine Sportklamotten anzuziehen und solange bei Hinata abzuchillen.   Kibas feste Freundin war nämlich vor einigen Tagen zu ihm gezogen und wenn sich Naruto nicht irrte, dann müsste sie inzwischen auch schon Feierabend haben und Zuhause sein.   Also rein in seine knielangen Shorts, Stirnband umgebunden und Schlüssel in die Gesäßtasche gesteckt. Sein Handy würde er hier lassen, das war viel zu schwer, um es beim Joggen mitzunehmen. Auf ein Getränk verzichtete er auch, weil er immer noch nicht dazu gekommen war, sich einen dieser Getränkegurte zu kaufen.   Naja… Dann würde er sich eben wieder etwas von Kiba schnorren, auch wenn’s ekelhaftes Wasser mit Kohlensäure war... Auf geht’s!   Er fuhr mit dem Aufzug bis zum zwölften Stock herunter und stieg aus. Jetzt nur noch den langen Flur langgehen, einmal nach links abbiegen und- ah. Appartementnummer 98. Hier war es.   „Das ist so niedlich.“ Grinsend tippte Naruto auf das „Herzlich Willkommen!“-Türschild. Es war total kitschig, weswegen er sich auch wunderte, warum Kiba es überhaupt zugelassen hatte…   Wahrscheinlich hatte Hinata die Hosen an in der Beziehung, hehe. Das war ja schließlich immer so mit den stillen Mäusen! Er klopfte an die Tür.   Schritte waren aus dem Inneren der Wohnung zu hören und dann öffnete sich mehrere Sekunden später auch schon die Tür und sie erschien.   Rundes, freundliches Gesicht. Ein kleines Stupsnäschen mit vollen Lippen. Dunkles, hüftlanges Haar. Klein, aber mit einer sehr kurvigen Figur und der üppigsten Oberweite, die Naruto jemals gesehen hatte.   Das war Hinata, mit der Kiba seit inzwischen zweieinhalb Jahren zusammen war.   „O-Oh!“ Ihre hellblauen Augen weiteten sich, als sie ihn erblickte. „Naruto, hallo…! Ähm, Kiba ist noch nicht Zuhause, falls du ihn suchst…?“   „Hi!“ Naruto strahlte sie an. Er mochte Hinata wirklich sehr. Sie war ein anständiges, höfliches Mädchen, das ihr Herz am rechten Fleck trug. „Nee, ich wollte eigentlich zu dir. Ich dachte, wir können vielleicht ein bisschen rumhängen, bis Kiba Nachhause kommt?“   „Oh… J-Ja klar, gern.“ Hinata lächelte ihn an und ging einen Schritt zur Seite, damit er eintreten konnte.   „Danke.“ Naruto gab ihr beim Vorbeigehen einen Begrüßungskuss auf die Wange und zog sich im Flur die Schuhe aus.   Er sah sich um. Kibas Wohnung war ein wenig größer als seine, aber ansonsten waren sie komplett gleich. Einen riesengroßen Unterschied gab es allerdings: nämlich die Dekoration.   Naruto hatte überhaupt keine Deko, während Kibas Wohnzimmer voller Krimskrams war: Blumenvasen, Kerzenhalter, Porzellantassen und kleine Figürchen.   Das war natürlich alles Hinatas Tun, aber das verstand sich von selbst.   Es war echt befremdlich, so viel Mädchenkram in Kibas Wohnung zu sehen, aber gut. Naruto wusste ja, dass Hinata darauf stand und es sah ja auch nicht hässlich aus. Es war einfach nur ungewohnt.   „Ich hab gar nicht mit Besuch gerechnet…“, gab Hinata zu und legte sich eine Hand auf die Wange. „Deswegen bin ich auch ungeschminkt… Das ist mir ganz unangenehm...“ Ihr Blick huschte zur Tür.    „Du willst mich rausschmeißen, weil du kein Make-Up drauf hast…?“ Naruto zog einen Schmollmund.   Gott, Frauen und Make-Up. Er hatte auch eine Freundin gehabt, die ohne das Zeug gar nicht mehr das Haus verlassen wollte und sich selbst für einen gechillten Gammelabend bei ihm geschminkt hatte…   Wenn er sich richtig erinnerte, dann hatte er sie auch während ihrer ganzen mehrmonatigen Beziehung kein einziges Mal ungeschminkt gesehen… Dabei waren ihm solche Kleinigkeiten doch wirklich egal!   „Oh n-nein, natürlich nicht!“ Hinata schüttelte schnell den Kopf. „Ich fühl mich nur ein bisschen… U-Unwohl, das ist alles… Tut mir leid, dass du mich so siehst…“   Naruto starrte sie fassungslos an. „Du entschuldigst dich bei mir, weil du ungeschminkt bist…?“ Er musste lachen. „Das ist doch überhaupt kein Ding, Hinata, wirklich! Mir ist nicht mal aufgefallen, dass du nicht geschminkt bist!“   Das war ihm tatsächlich nicht aufgefallen. Jetzt, beim genauen Hinsehen, bemerkte er zwar, dass ihre Haut ein bisschen unreiner war und sie leichte Schatten unter ihren Augen hatte, aber davon abgesehen sah man überhaupt keinen Unterschied.   „D-Danke“, murmelte sie verlegen und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Es ist mir trotzdem ein bisschen peinlich.“   „Ach komm.“ Naruto rollte mit einem kleinen Lächeln die Augen. „Ist echt kein Ding. Ich mein, du schmeißt mich doch auch nicht raus, weil ich immer ungeschminkt bin, oder?“ Er grinste sie an.   „Nein, ich würd dich wohl eher raus schmeißen, wenn das Gegenteil der Fall wäre.“ Hinata keuchte plötzlich, als wären ihr ihre Worte jetzt erst bewusst geworden, und legte sich eine Hand auf den Mund. „T-Tut mir leid, das hätte ich nicht sagen sollen…!“   Naruto blinzelte langsam und brach dann in Gelächter aus. „Haha, doch, der ist nämlich gut! Pfft, das hätte ich gar nicht von dir erwartet!“ Grinsend schüttelte er den Kopf. „Kiba färbt wohl auf dich ab, huh?“   Hinata lächelte zaghaft. „Du aber auch.“   „Heh.“ Naruto rieb sich die Nase. Es war schön zu beobachten, wie Hinata immer offener mit ihm wurde. Das war echt kein Vergleich zu früher!   Als er und Kiba sie kennengelernt hatten, hatte sie sich kaum getraut, den Mund zu öffnen und war sehr schüchtern gewesen. Das hatte sich mit der Zeit allerdings gelegt, obwohl eine gewisse Zurückhaltung immer geblieben war.   Besonders Naruto gegenüber. Kiba hatte ihm mal erzählt, dass sie sich ganz anders verhielt, wenn sie mit ihm alleine war, aber das war verständlich. Die beiden waren schließlich ein Paar und sahen sich fast jeden Tag, während Naruto sie noch nicht soo oft gesehen hatte.   Er nahm es ihr deswegen auch nicht übel und freute sich dementsprechend immer sehr, wenn sie ihm gegenüber nochmal einen Ticken offener geworden war.   „Ähm“, sagte Hinata leise und biss sich auf die Unterlippe. „Du… Du weißt, dass ich das nicht ernst gemeint habe, oder? Wegen dem Schminken und-“   „Keine Sorge“, unterbrach er sie lächelnd, „Das weiß ich.“   „Gut.“ Sie erwiderte sein Lächeln. „Ich möchte nämlich, dass du weißt, dass ich sehr tolerant bin und auch absolut nichts gegen H-Homosexualität habe.“   „Öh“, machte Naruto und kratzte sich am Kopf. „Okay…?“ Er verstand zwar nicht, wieso sie ihm unbedingt sagen wollte, dass sie nichts gegen Schwule und Lesben hatte, aber okay…   Toleranz war in seinen Augen eh immer gut, das konnte man nicht oft genug betonen!   „Oh Gott…“ Hinata legte sich eine Hand ins Gesicht. „Bist du sauer…? Du klingst irgendwie… Irgendwie… W-Weiß nicht…“   „Ich bin nicht sauer!“, versicherte Naruto ihr sofort. „Ich war nur überrascht, wieso du mir das mit deiner Toleranz so deutlich sagst.“   „Na, du bist doch-…“, fing Hinata an und brach dann plötzlich ab.   Sie sahen sich an. Hinata lief knallrot an, während Narutos Augen langsam groß wurden.   „Du… Du weißt aber schon, dass ich bisexuell bin, oder?“, fragte er nach. „Ich mag beides und ich steh definitiv auf Glocken.“ Er packte sich an die Brust.   „T-Tut mir leid!“ Beschämt versteckte Hinata ihr Gesicht unter ihren Händen. „Oh n-nein, wie peinlich… Ich hab die ganze Zeit gedacht, d-du wärst…“   Wooooah, okay…?! Okay, das war jetzt ein kleiner Schock für ihn… Hinata hatte ihn für schwul gehalten…? Ähm… Naruto merkte, wie er nun selbst auch errötete. „Äh, nein. Schwul bin ich nicht“, sagte er und rieb sich den Nacken.   Hinata linste zwischen ihren gespreizten Fingern zu ihm. „Tut mir leid“, wiederholte sie kleinlaut.   „Schon okay!“ Naruto winkte ab. „Ich bin nicht wütend oder so, nur überrascht, das ist alles! Ich wusste nicht, dass ich scheinbar, äh… Naja, so rüberkomme, als wäre ich vom anderen Ufer.“   „D-Das nicht!“, sagte Hinata schnell. „Es war nur, dass… Ich hab dich noch nie mit einem Mädchen gesehen und Kiba hatte mir erzählt, d-dass du mal in ihn… In ihn verliebt gewesen bist und da habe ich einfach vermutet und… Ich hätte nicht so voreilige Schlüsse ziehen sollen…“   „Ist echt okay, Hinata, wirklich!“, versicherte er ihr. „Ich denke, an deiner Stelle hätte ich wohl dasselbe gedacht, heh, also mach dir keinen Kopf. So falsch lagst du mit deiner Vermutung ja nicht.“   „Es ist mir trotzdem peinlich…“, murmelte sie und seufzte. „Vielleicht kann ich dir einen Kuchen als Entschuldigung backen…?“   „Ohh…!“ Narutos Augen fingen an zu glänzen. „Ich bin dir zwar nicht böse und deswegen musst du dich auch nicht entschuldigen, aber bei einem Kuchen sag ich trotzdem nicht nein!“   „Okay…“ Sie lächelte ihn schüchtern an. „Ich werd wahrscheinlich erst am Wochenende zum Backen kommen, ich hoffe, das macht dir nichts aus…?“   „Klar, ist okay. Lass dir ruhig Zeit!“ Er schenkte ihr ein Grinsen. „Für Kuchen würd ich ewig warten.“   Hinata kicherte bei seinem Enthusiasmus leise. „Gut. Möchtest du vielleicht etwas trinken…? Einen Kaffee oder Tee?“   „Mmh, hast du vielleicht Wasser?“, fragte Naruto sie und setzte sich aufs Sofa. „Ich will vor dem Joggen lieber etwas leichtes Trinken.“   „Okay, gerne.“   „Oh, und Leitungswasser, bitte? Kiba säuft immer dieses Wasser mit Kohlensäure und das schmeckt mir nicht.“   „In Ordnung.“   Sie verschwand für einen kurzen Moment in der Küche und kam dann mit einem Glas Wasser zurück ins Wohnzimmer. Sie setzte sich zu ihm und sie unterhielten sich über dies und das und wie Hinatas heutiger Arbeitstag gewesen war, während sie darauf warteten, dass Kiba zurückkam.   Anfangs war Naruto geschockt gewesen, als er erfahren hatte, dass Hinata als Erzieherin in einem Kindergarten arbeitete. Es hatte einfach seine Vorstellungskraft gesprengt, dass so ein schüchternes Mädchen wie sie in solch einem Beruf arbeitete.   Aber nachdem er und Kiba sie einmal vom Kindergarten abgeholt und er sie mit den Kindern interagieren gesehen hatte, war der Schock sofort verflogen gewesen. Sie war total anders, wenn sie mit den Kleinen agierte und von ihrer Schüchternheit war nichts mehr zu sehen.   Sie war ein komplett anderer Mensch. Ein Mensch, den die Kinder liebten und der später sicher mal eine fantastische Mutter sein würde.   Eine gute halbe Stunde später hörten sie das Rasseln von Schlüsseln und die Tür öffnete sich. „Uff“, grunzte Kiba, als er hereintrat und fuhr sich durchs Haar. „Hi, Süße.“ Er zog die Tür hinter sich zu und erstarrte, als er Naruto erblickte. „Oi, Blondie, was machst du denn hier?“   „Die jetzt nicht mehr ganz so heimliche Affäre deiner Freundin sein“, antwortete Naruto grinsend. Hinata schlug ihn daraufhin leicht.   „Sehr witzig“, brummte Kiba und rollte mit den Augen. Er zog sich die Schuhe aus und rieb sich mit beiden Händen das Gesicht.   Hinata stand vom Sofa auf und kam auf ihn zu. „Harter Arbeitstag?“, fragte sie ihn sanft.   „Kann man so sagen“, erwiderte Kiba. Er ließ die Hände fallen und legte sie stattdessen auf Hinatas Hüfte. „Mh, hab dich heute den ganzen Tag vermisst, Süße“, murmelte er und gab ihr einen Kuss.   Naruto bohrte die Zähne in die Unterlippe und sah zur Seite. Er fand die beiden zwar echt niedlich zusammen, aber irgendwie konnte er es jetzt nicht ertragen, sie nun so herum turtelnd zu sehen. Das machte ihm nur schmerzhaft bewusst, dass er alleine war und niemanden hatte.   „Oh Mann, ich hab eigentlich gedacht, ich könnte vor dem Joggen noch einen kleinen Quickie haben, aber nein, Blondie muss mir ja einen Strich durch die Rechnung machen.“ Kiba seufzte und stützte sein Kinn auf Hinatas Kopf ab. „Hab echt den besten Freund auf der Welt, ey.“   Naruto lachte und streckte ihm die Zunge heraus. „Man sollte vor dem Sport eh keinen Sex haben, also sei mir dankbar“, meinte er und funkelte ihn an.   „Sicher?“ Kiba hob eine Augenbraue. „Ich hab gehört, dass Sex vorm Sport besonders gut sein soll. Machen die Fußballer das nicht immer?“   Naruto runzelte die Stirn. „Huh? Ich dachte, Fußballer haben vor wichtigen Turnieren Sexverbot?“   „Keine Ahnung, aber boah… Gott sei Dank bin ich kein Fußballer.“ Kiba schüttelte sich und drückte Hinata einen letzten Kuss auf die Stirn. „Ich wasch mich eben, dann zieh ich mich um und wir können los, okay?“   Naruto nickte und griff nach seinem Glas Wasser. „Okay.“   Eine gute Viertelstunde später verließen sie den Lions Mid Capital Tower und joggten los. „Die übliche Runde?“, fragte Kiba ihn, während er an seiner Armbanduhr herum fummelte. „Einmal durch den Park, am Hafen entlang und dann wieder zurück?“   „Jepp!“ Naruto grinste ihn glücklich an und richtete sein Stirnband.   Im gemütlichen Tempo joggten sie durch die Straßen und am immer vollen AEON Einkaufscenter vorbei, bis sie bei der ersten Straßenkreuzung links abbogen und den Jingu Higashi Park betraten. Sie schwiegen eine Zeit lang, bis Naruto beschloss, Kiba von seinem Gespräch mit Hinata zu erzählen.   ... Ein Fehler. Ein riesengroßer Fehler.   Kiba bekam nämlich einen so heftigen Lachkrampf, dass er auf die Knie fiel und sich grölend die Seiten hielt. Sein Gesicht war gerötet vor Gelächter und Tränen funkelten in seinen Augen.   … Was für ein Arschloch.   Naruto trat ihn, was darin resultiere, dass Kiba auf den Boden fiel und dort nun herum rollte, bis er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte. „Alter“, krächzte er mit rauer Stimme und rieb sich über die Augen. „Ich sterbe… Fuck…!“   „Du bist so ein Wichser, ey, Kiba. Ernsthaft.“ Naruto kickte ihn aus gutem Grund nochmal. Seine Unterlippe war hervor geschoben. „So lustig war das jetzt auch nicht…“   Kiba rollte sich auf den Rücken und schlang die Arme um seinen Körper. Er winselte. „Scheiße, Seitenstiche of doom, oh Gott…“   „Tsk.“ Naruto schnalzte mit der Zunge. „Das hast du verdient.“   „Sorry, Mann, aber fuck, das war geil…“ Kiba lachte leise auf und setzte sich hin. „Autsch…“ Er verzog das Gesicht und rieb sich über die Seiten. „Ich glaub, wir müssen eben echt eine kleine Pause machen.“   Naruto rollte mit den Augen, setzte sich dann aber neben ihn hin. Mitten auf den Asphaltweg, der am Hafen entlang führte. Es gab hier zwar auch einige Sitzbänke, aber die nächste war gut dreihundert Meter entfernt und er bezweifelte, dass Kiba es in seinem Zustand soweit schaffen konnte.   Also musste es der Boden tun. Der Weg war eh relativ breit, also sollten Fahrradfahrer und Spaziergänger locker an ihnen vorbei kommen.   Naruto schmollte und boxte ihm gegen den Oberarm. „Du bist ein Arschloch, weißt du das?“   „Ach was, Blondie, komm her.“ Kiba legte den Arm um ihn und nahm ihn in den Schwitzkasten. „Ich lach nur, weil ich dich kenne und weiß, was für ein Aufreißer du in der Highschool gewesen bist, das ist alles.“ Brüderlich rieb er mit den Fingerknöcheln über seinen Kopf.   „Autsch! Hör auf, du Arsch!“ Naruto löste sich schnell aus seinem Griff, trug dabei aber ein Grinsen auf den Lippen. Er zog sein Stirnband aus und rubbelte sich durchs Haar. „Okay, irgendwie ist es schon ziemlich witzig…“   „Eben, Mann!“ Kiba gluckste und lehnte sich ein wenig zurück, die Hände hinter ihm auf dem Boden abgestützt. „Ich glaub, du hast mehr Tussis gebumst als ich.“   „Heh, schon.“ Naruto rieb sich die Nase. „Aber das war früher, Mann! Mir kommt es so vor, als wäre ich seit dem Umzug nach Nagoya zum Mönch geworden oder so!“   „Es ist echt seltsam, dass bei dir gar nichts mehr läuft, seitdem wir hierhin gezogen sind…“ Kiba verengte die Augen und betrachtete ihn. „Vielleicht haste deinen Swag in Kyōto gelassen?“   Naruto schnaubte und schnipste einen kleinen Kieselstein vor seinen Füßen weg. „Ja, vielleicht. Ugh. Dann sollte ich ihn das nächste Mal auf jeden Fall mitnehmen.“ Er seufzte und setzte sich im Schneidersitz hin. „Ich wollte in den nächsten Wochen und nach meinem Geburtstag ja nochmal zu meiner Familie fahren. Geschenke einheimsen und so, heh.“   „Grüß dann alle von mir, okay?“ Kiba setzte sich gerade hin und nahm seine Wasserflasche vom Gürtel. „Oh, und gratulier Sakura von mir! Hast du das mitbekommen? Sie und Lee haben sich verlobt!“   „Was zur Hölle?!“ Naruto fielen fast die Augen heraus. „Wann denn das?! Fuck, warum erzählt sie mir nichts davon?!“   Okay, wow, falls das wirklich stimmte, dann war er ziemlich angefressen. Sakura war nämlich seine beste Freundin und er dachte, er sei auch ihr bester Freund… Warum zur Hölle hatte er dann nichts von ihrer Verlobung erfahren?!   „Chill, Mann.“ Kiba tätschelte ihm die Schulter und nahm einen Schluck Wasser. „Mir hat sie auch nichts davon erzählt. Hab eben nur zufällig beim Surfen auf Facebook gesehen, dass sie bei Beziehungsstand ‚verlobt‘ stehen hat. Sie wird uns wahrscheinlich noch anrufen oder so.“   „Ah…“ Naruto presste die Lippen zusammen. Okay, das besänftigte ihn etwas, aber trotzdem hätte er es besser gefunden, es von ihr persönlich zu erfahren, bevor sie es im Internet verkündete... Hm. „Wann hast du das denn gesehen?“   „Auf ihrem Profil meinste?“ Kiba leckte sich über die Lippen. „Öh, eben erst. Vor einer Stunde oder so, weiß nicht mehr genau. Das war, als ich mit der Bahn Nachhause gefahren bin.“   „Wow, dann ist das ja echt noch verdammt frisch.“ Naruto pfiff anerkennend. „Krass. Ich wette, dass Sakura den Antrag gemacht hat.“ Er grinste Kiba an.   Sein Freund lachte laut und schlug sich aufs Knie. „Auf jeden, Mann! Wir wissen doch beide, dass sie die Hosen anhat in der Beziehung. Aber ey, apropos Beziehung und schwul.“ Kiba stieß ihm den Ellbogen in die Seite. „Hast du mitgekriegt, was im Internet gerade wegen dir und Sasuke abgeht?! Das ist total krass!“   „Wegen mir und Sasuke?!“ Überrascht hob Naruto beide Augenbrauen. „Nein…? Was soll denn da abgehen?“   „Alter, lebst du hinterm Mond?“ Kiba verdrehte die Augen und gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf. „Es geht um deinen Arsch, also informier dich! Du kennst doch diese verrückten Fangirls und so, ne?“   Naruto nickte langsam. Ein seltsames Gefühl breitete sich in seiner Bauchgegend aus. Er musste an Yahikos Worte zurückdenken. Damals hatte er auch etwas von Fangirls gelabert…   „Die shippen euch, Alter! Also du weißt schon, die malen Bilder von euch, wo ihr rumknutscht und es gibt sogar Geschichten und Videos und alles, das ist so krass!“   „Alter!“ Naruto schoss kerzengerade in die Höhe. Sein Herz fing an zu rasen. „Du verarschst mich doch!“   „Nein, ehrlich!“ Unschuldig hielt Kiba die Hände in die Luft. „Hab das auch nur zufällig gesehen! Bin über ein Video von eurem Interview mit Mega gestolpert und hab da die Kommentare gelesen… Der größte Fehler meines Lebens, Mann, ich werd für immer Albträume haben!“   „Oh Mann, ey…“ Naruto rieb sich über das Gesicht. Irgendwie konnte er es noch nicht richtig glauben… Das konnte er wohl erst, wenn er es mit seinen eigenen Augen sah. „Das muss ich mir mal ansehen.“   „Tu das, Blondie, aber pass auf.“ Kiba legte ihm eine Hand auf den Kopf. „Einige deiner Fans sind echt hardcore. Hol dir lieber eine Kotztüte… Oder Kleenex zum Wichsen, keine Ahnung, wie du da drauf bist.“   „Oh Gott…“ Naruto wusste nicht, ob er weinen oder lachen sollte.   Es gab Leute, die Sasuke und ihn shippten?! Wow. Er wusste wirklich nicht, was er davon halten sollte… Das war irgendwie total absurd! Fuck… Gott, das musste er sich nach dem Joggen unbedingt mit eigenen Augen ansehen.   Unbedingt.   ~ xXx ~   „Ah, das tat echt gut.“ Mit einem glücklichen Seufzen schnappte sich Naruto ein oranges Handtuch und trocknete seinen Körper damit ab. „Eine Dusche nach dem Sport ist doch echt das Beste, was es gibt.“   Er schlang das Handtuch um seine Hüften, nachdem er sich grob abgetrocknet hatte, und griff nach einem weiteren, kleineren Handtuch, um sich damit die Haare trocken zu rubbeln. Er lachte, als sein Blick in den Spiegel fiel und er seine Sturmfrisur sah.   Mmh, sexy. Fast so sexy wie die Frisur, die er kurz nach dem Aufstehen hatte.   Grinsend legte er das Tuch um seine Schultern und tapste zurück in sein Wohnzimmer. Kyuubi lag auf dem Sofa und beobachtete müde, wie er eine Cola aus dem Kühlschrank holte und einen großen Schluck nahm. Danach füllte er ihren Wassernapf auf und lehnte sich gegen die Theke.   Uff. Heute hatte er sich wirklich ausgepowert. Er und Kiba waren eine etwas größere Runde gelaufen und dann hatte die Sonne auch noch so stark geknallt, dass er klitschnass war, als sie im Lions Mid Capital Tower angekommen waren.   Naja… Dafür hatten die Mädels wohl etwas zum Gucken und Gaffen gehabt. Er hatte nämlich ein weißes Tanktop angehabt, was wegen seines zahlreichen Schweißes fast durchsichtig gewesen war. Kiba hatte sein Shirt sogar ausgezogen, also jepp.   Die Mädels hatten definitiv etwas zum Besabbern gehabt. Einige der Jungs wahrscheinlich auch, heh.   Jungs… Narutos Bauch verknotete sich, als er an Kibas Worte zurückdachte. Es gab wirklich Leute, die Bilder von ihm und Sasuke gezeichnet hatten…? Küssend? Das war doch… Woah. Krass.   Er konnte es immer noch nicht fassen. Sie waren doch keine Anime-Figuren aus einem Yaoi-Manga oder so einem Kram, die man shippen konnte! Sie waren reale Menschen! Das übertraf einfach seine Vorstellungskraft.   Er und Sasuke… Küssend… Es war nicht nur seine Ungläubigkeit, die ihm so auf den Magen schlug. Es war auch seine… Neugierde. Ja. Er musste zugeben, dass er tatsächlich neugierig war. Was Menschen über sie und ihre Beziehung dachten.   Vielleicht half es ihm ja sogar irgendwie, das Chaos in seinem Kopf und besonders in seiner Gefühlswelt zu ordnen…? Er wusste, dass er Gefühle für Sasuke hatte, aber er hatte immer noch Probleme, sie genauer zu deuten.   Zu deuten, wie tief sie gingen und ob es wirklich möglich war, nach einem Wochenende bereits so viel für einen anderen Menschen zu empfinden. Außerdem war es eine gute Gelegenheit um herausfinden, was Sasuke wirklich über ihn dachte und wie ernst er einige seiner Aussagen meinte.   Seine Reaktionen auf die Bilder würde wohl sehr viel von seinen wahren Gefühlen und Gedanken preisgeben. Wie Kiba bereits sagte, es gab wohl nur zwei Möglichkeiten, wie man auf solche Bilder von sich selbst reagieren konnte:   Kotztüte oder Kleenex.   Das war hier die Frage. Scheiß auf Shakespeare und seine „Sein oder nicht sein“-Frage, das hier war definitiv wichtiger!   Naruto nahm sein Handy vom Couchtisch, um eine SMS an Sasuke zu schreiben, als er plötzlich bemerkte, dass er einen verpassten Anruf in Abwesenheit und eine neue Nachricht erhalten hatte. Beides von Sakura.   „Huh“, machte er überrascht und las die Uhrzeit ab. 16:03 Uhr. Da war er gerade bei Hinata gewesen. Mhh. „Mal sehen, was sie geschrieben hat.“   Von: Sakura Ugh, warum gehst du nicht dran, wenn es einmal wirklich wichtig ist, du Idiot?! Wie auch immer! Rate mal, wer sich eben verlobt hat…   „Heh, also hat sie mir doch persönlich Bescheid gesagt.“ Naruto lächelte glücklich und tippte seine Antwort.   An: Sakura sorry, ich war ohne handy aus dem haus D: aber glückwunsch, sakura, ich freu mich für euch! 3 ich wollte nächste woche zu euch hochfahren, also wie wär’s, wenn wir dann deine verlobung feiern? :)   Naruto tätschelte Kyuubi den Kopf, als sie miaute, und machte sich mit Handy auf den Weg in sein Zimmer. Geschickt achtete er darauf, nicht auf irgendwelche am Boden liegende Gegenstände zu treten, und warf sich mit einem Seufzen auf seinen Schreibtischstuhl.   Ein lautes Knarzen war zu hören. Er verzog das Gesicht. Verdammt, er musste sich von seinem Geburtstagsgeld wohl mal einen neuen Stuhl zulegen… Langsam wurde es nämlich wirklich Zeit.   Er schaltete gerade seinen Computer ein, als die nächste SMS kam. Wieder von Sakura.   Von: Sakura Lee hat nächste Woche ein Turnier und wird nicht da sein, aber ansonsten liebend gern! Ich freu mich schon darauf, dich endlich wiederzusehen, das letzte Treffen ist schon viel zu lange her :(   An: Sakura aww, schade D: aber cool, dann sind es nur wir beide, wie in guten, alten zeiten, hehe! :D ich weiß noch nicht genau wann ich komme, ich muss das erst noch mit meinen eltern klären, aber ich meld mich dann sofort bei dir :3 du bist noch auf der arbeit, oder? lass uns heute abend mal telen!   Von: Sakura Bin ich und ja, alles klar :)   „Gott, mein kleines Mädchen ist verlobt…“ Glucksend fuhr sich Naruto durchs Haar.   Er konnte sich noch genau daran erinnern, wie sie sich im Kindergarten kennengelernt und wie er sie damals vor einer Spinne gerettet hatte. Wow, es kam ihm so vor, als wäre es erst gestern gewesen, aber inzwischen war es schon 19 Jahre her, seitdem sie als Kinder zusammen herum getobt und Verstecken gespielt hatten.   19 Jahre. Das war echt ein Rekord. So lange kannte er noch nicht einmal Kiba! Krass… Wie die Zeit doch verging. Es sah so aus, als würde jeder um ihn herum langsam erwachsen werden. Nur er selbst war wohl noch in einem Zwiespalt gefangen.   Er war schon lange kein Teenie mehr, aber wirklich erwachsen war er trotz seiner baldigen 24 Jahre auch nicht. Naruto war einfach irgendwie… Dazwischen. Nichts Halbes und nichts Ganzes. Es war ein schreckliches Gefühl, aber noch war er einfach nicht bereit dafür, alles von seiner Jugend abzulegen und erwachsen zu werden.   Seufzend loggte er sich bei MSN ein und warf einen Blick auf die Uhr. 18:47 Uhr. Noch war Sasuke nicht online, aber er sollte bald Zuhause sein, also schickte Naruto ihm eine SMS, um ihm mitzuteilen, dass er seinen Arsch sofort in MSN bewegen sollte, weil er ihm etwas zu zeigen hatte.   Naruto schluckte. Okay, er könnte jetzt warten, bis Sasuke on kam, aber irgendwie… Irgendwie war er sich nicht sicher, ob er bis dahin noch aushielt. Seit dem Joggen wollte er unbedingt sehen, wovon Kiba sprach! Die Neugierde hatte sogar schon angefangen, ihn von Innen aufzufressen!   Also vielleicht… Vielleicht war es okay, wenn er sich schon einmal ihr Interview mit Tenten ansehen würde…? Es war ja nichts Neues, er war beim Interview live dabei gewesen, aber fuck, er musste jetzt einfach wissen, von was für Kommentaren Kiba geredet hatte!   Deswegen rief er auch Youtube auf und gab bei der Suchzeile die Begriffe „Mega Interview Tenten FoxDevilWild Dr. Snakes“ ein. Da. Da war es. Der erste Treffer war sofort auch das richtige Video.   Narutos Herz schlug ihm bis zum Hals, als sein Blick auf das kleine Thumbnail fiel. Eine Großaufnahme von Sasukes Gesicht war zu sehen. Naruto biss sich auf die Unterlippe.   Mega Interview mit FoxDevilWild & Dr. Snakes auf der TGS!! Hochgeladen von MegaTV vor drei Wochen mit einer Länge von 6:51 Minuten und 21.538 Klicks.   Uff. Das waren nicht gerade wenig Views für drei läppische Wochen, aber gut. Das hieß nichts. Mega war schließlich ein beliebter Sender und er und Sasuke waren ja auch bekannte Let’s Player. Also gab es bestimmt die eine oder andere Person, die an dem Interview Interesse hatte.   „Okay, Uzumaki“, murmelte Naruto sich leise Mut zu. Mit schwitziger Hand führte er seinen Mauszeiger zur Linkadresse und atmete tief ein. „Stell dich nicht so an. Du warst beim Interview live dabei, du weißt, was gesagt und gefragt worden ist, also scheiß dir nicht in die Hosen!“   Knurrend schlug er sich ins Gesicht und klickte das Video an. Einen kurzen Moment lang geschah nichts, dann wurde eine neue Seite geladen und eine Nahaufnahme von seiner und Sasukes Fresse begrüßte ihn. Naruto klickte sofort auf Pause.   Wunderschön. Nicht. Obwohl… Er musste sich korrigieren. Seine Fresse, nicht ihre. Sasuke konnte er so nicht bezeichnen, das wäre nicht fair. Er sah nämlich wirklich gut aus! Genauso gut wie in real und auf seiner Autogrammkarte.   Tsk. Und dann behauptete der Penner allen Ernstes, dass er unfotogen sei… Also wirklich. Er sah wirklich toll aus. Sogar so toll, dass sein Anblick Narutos Herz nicht gerade dabei half, sich wieder etwas zu beruhigen.   Ugh. Gott, warum konnte er auf Videos nicht auch so gut aussehen?! Das war einfach unfair! Er hatte schon wieder eine total seltsame Grimasse gezogen auf dem Standbild und Videos in HD-Qualität waren echt nicht seins.   Da kamen unerwünschte Sachen wie seine Narben oder seine Zahnlücke nur noch besser zum Vorschein! Oh nein, da würde er definitiv bei seiner mehr oder weniger krisseligen Webcam bleiben. Die war ihm da um einiges lieber.   „Und weiter“, murmelte Naruto und klickte auf den Playbutton.   Er sah sich ihr Interview in voller Länge an. Es war witziger, als er es in Erinnerung hatte! Naruto hatte sogar den Witz verpeilt, den er zu Sasukes Beziehungsstand gemacht hatte! Heh. Ein Kribbeln breitete sich in seinem Bauch aus, als er das Funkeln in Sasukes Augen sah. Ihm wurde ganz warm.   Okay, nach dem Witz hatte er den Fangirls wohl wirklich eine Steilvorlage gegeben. Aber das hatte wirklich sein müssen, den hatte er sich einfach nicht verkneifen können! Und er hatte auch nichts bereut… Hehe.   Er lachte leise, als er im Video in Gelächter ausbrach und grinste, als er Tentens verwirrten Gesichtsausdruck sah. Heh, er wusste noch genau, was Sasuke ihm zugemurmelt hatte…   Fuck. Und jetzt war er auf einmal depri, weil er Sasuke vermisste. Super… Gott, Dezember konnte gar nicht schnell genug kommen.   Naruto sah sich den Rest des Videos an und lächelte, als er beim Ende angekommen war. Die Erinnerungen an das wunderschöne, gemeinsam verbrachte Wochenende kamen wieder in ihm auf. Aber nicht nur Erinnerungen, sondern auch Gefühle.   Sogar Sinneseindrücke.   Der Geruch von Sasukes Parfüm stieg ihm mit einer beängstigenden Genauigkeit in die Nase und seine Fingerspitzen kribbelten, als er daran zurückdachte, wie sich Sasukes Haar angefühlt hatte oder wie überraschend weich seine Haut war.   Lächelnd drehte er sich im Stuhl um und blickte auf seinen Nachttisch. Dort, an einen kleinen Radiowecker angelehnt, war sie. Sasukes Autogrammkarte. Sie hatte einen Ehrenplatz direkt neben seinem Bett bekommen, damit sie das erste war, was er sah, wenn er am Morgen die Augen öffnete.   … Fuck, was hatte der Kerl nur mit ihm gemacht?! „Du scheiß Penner hast mir total den Kopf verdreht“, wisperte Naruto und vergrub sein Gesicht halb unter seiner Hand.   Eine Zeit lang blieb er so sitzen, die Zähne in seine Unterlippe gebohrt und der Blick auf die Autogrammkarte gerichtet, bis er sich schließlich wieder seinem Computer zuwandte. Er stahl einen Blick auf die Uhr: 19:06.   Sasuke würde wohl jeden Moment online kommen und davor wollte er sich auf jeden Fall noch die Kommentare durchlesen… Also nahm er all seinen Mut zusammen und scrollte langsam herunter. Zuerst stießen ihm die beiden Topkommentare ins Auge, die die meisten Likes bekommen hatten.   Er biss sich auf die Innenseite der Wange und fing an zu lesen.   Mizz*J: omg, wie süüüüüß saske bei 1:31 ist *____* dieses versteckte lächeln, als naru so enthusiastisch von ihrem zoobesuch erzählt, awww x333 3   Juwa: Woow, 1010 ist ziemlich unverschämt bei der Narbengeschichte :/ Man sieht doch, dass Foxy nicht darüber reden wollte… Zum Glück hat der Doktor die Situation gerettet, so wie es sich für ihn gehört! :DD   Oh… Okay. Das war doch gar nicht so krass. Nach Kibas Erzählungen hatte er mit etwas total heftigem gerechnet, aber das waren doch eigentlich ganz normale Kommentare. Besonders den von Juwa fand er sehr nett.   Was diese Mizz*J betraf… Verstecktes Lächeln? Huh, das musste wirklich versteckt sein, das war ihm nämlich gar nicht aufgefallen, also schnell zurückspulen! Bei Minute 1:25 ließ er das Video weiterlaufen.   Er blendete sich selbst aus, als er vom Gorilla (der ihm ein nachhaltiges Trauma verschafft hatte!) erzählte und fokussierte seine gesamte Aufmerksamkeit auf Sasuke. Sein Kopf war leicht zur Seite geneigt und sein Blick auf Narutos Gesicht gerichtet.   Mehrere Sekunden lang sah Sasuke ihn einfach nur an, dann biss er sich plötzlich auf die Unterlippe, in der Nähe seines Mundwinkels, der sich zu einem sanften Lächeln in die Höhe zog. Wow.   Wow, das war… Es war nur eine einfache Videoaufnahme, aber selbst da blieb Naruto der Atem weg und sein Herz machte einen Hüpfer. Oh Gott, das war ihm ja wirklich gar nicht aufgefallen… Weder beim Anschauen des Videos, noch zum Zeitpunkt selbst!   Verdammt… Das Lächeln hätte er wirklich gerne live gesehen… Obwohl natürlich jedes von Sasukes sporadischen Lächeln etwas Besonderes und auf seine ganz eigene Art und Weise wunderschön war.   Naruto musste an das Lächeln denken, dass er ihm am Strand geschenkt hatte. Bei ihrem Schwur. Oder bei ihrer Autogrammstunde, als er mal wieder einen dummen Witz gerissen hatte.   … Fuck.   Naruto verschränkte die Arme auf dem Schreibtisch und vergrub das Gesicht in ihnen. „Scheiße“, flüsterte er mit gedämpfter Stimme. Er bohrte die Zähne leicht in seine Haut, als er spürte, wie seine Wangen warm wurden.   „Ich bin total in ihn verknallt, was…“   Seine Stimme zitterte beim Sprechen. Auch wenn die Worte nur für ihn bestimmt waren und er der einzige war, der sie zu Ohren bekam. Trotz allem war es ihm peinlich. Sein Puls beschleunigte sich beim bloßen Gedanken daran und sein Gesicht glich immer mehr einer Tomate.   „Ich muss unbedingt mit Sakura reden, wenn ich in Kyōto bin“, flüsterte er und richtete sich langsam auf. „Unbedingt.“   Sakura war die beste Gesprächspartnerin. Sie kannte ihn von all seinen Freunden am besten und am längsten und sie wusste, wie er tickte… Und wie er liebte. Einerseits war sich Naruto seiner Gefühle Sasuke gegenüber sicher, paradoxerweise war er aber trotzdem noch total verunsichert und befand sich in einer Art… Verleugnung?   Gott, er hatte keine Ahnung…! Er verstand sich selbst überhaupt nicht mehr, seine Welt war wie auf den Kopf gedreht! Seine Gefühle waren ein bunter, zusammengewürfelter Haufen, der überhaupt keinen Sinn ergab.   „Oh Mann…“ Winselnd rubbelte er sich durchs Haar und beschloss, sich ein paar der anderen Videokommentare durchzulesen, um auf andere Gedanken zu kommen.   MastorOfDaDesastor: 1010 hat echt gayle titten, hamma   Horsedreamgirl: Waaah naruto und sasuke sind so süß zusammen >///<   Wölkchen123: OMFG ICH KANN NIHCT GLAUBEN, WIE HOT DER DOCTOR IST OMG 33 warum macht der net auhc webcam, das wär doch voll koool =))   Thunderbird: Mann, ich will auch endlich wieso, woher Foxy seine Narben hat… ob er das wohl irgendwann mal verrät? -.-   xMorganx: bin voll neidisch, hätte naruto und den doktor auch voll gerne auf der tgs getroffen ;__;   Sweetyhottygirly97: omggg ich shipp die beiden so haaaard XDD ich lieeebe yoai und die beiden sind so qail zam xDDD   CheckIdOut: @Thunderbird hoff ich doch mal…   Bird90x: Hahaaaa :DD Omg ich hab die beiden auf der game show gesehen und meine freundin und ich haben die dann voll gestalkt haha xDD Die sind mega sweet zusammen gewesen iwie, der doktor kam da iwie viel lieper rüber als sonst haha =))   Duschlampe: Saske fick miiiiiiiiiich omg so ein hottie lol   LittleSunshine: Ejj, ganz ehrlich… Bei den beiden läuft doch was, oder?^^ Das merkt man volle Kanne XD   FireLion: Ekkelhafte schwuchteln sind das doch   Mikasa101: maaaann!! -.- ich will wissen, warum foxy bei 4:02 auf einmal so lacht und was der doktor ihm da gesagt hat D:   SirKnight: boah ich kann foxy nicht mehr sehen, der nervt nur noch und ist null witzig… ganz ehrlich, der soll mal abhauen ey und der doktor ist ja voll ein emo lol   CocoLoco: Naruto und Sasuke wirken total vertraut zusammen, das ist richtig kawaii, omg 3 :3 & sein verstecktes Lächeln da bei 1:31, so sweet ^///^   Papillon: Der Doktor ist viel zu überwertet und arrogant ihr hättet mal Akatsuki intervieween solln!   GangsterParadize: Cool ^^   Pfft. Okay. Da waren zum Teil ziemlich bescheuerte Kommentare dabei, aber das war nichts Neues für ihn. Bei ihm schrieben tagtäglich irgendwelche Spasten Kommentare unter seine Videos und beleidigten ihn zum Teil, das war er inzwischen also gewohnt.   Noch war also alles im Rahmen, aber das waren ja auch nur die ersten 15 Kommentare von über 200 gewesen, ein bisschen hatte er also noch zum Lesen. Das tat er auch und merkte schnell…   Dass Kiba verdammt nochmal Recht gehabt hatte!   0Hero0: wie foxy den doktor angräbt is so wiederlich ey und wie der den anguckt… man sieht dem scheiß homo an, dass er seinen schwanz lutschen will baahhh   PrinceZz: Oh Goottt, ich will die beiden ficken sehen, das wäre sooo hawt 3   Dalek101: Naruto hat so eine freche klappe der Doktor sollte sie ihm mal mit seinem Pimmel stopfen lol ganz ehrlich   Das waren nur ein paar Beispiele, dazu kamen ellenlange Unterhaltungen zwischen Leuten, in denen sie darüber diskutierten, wer nun „Seme“ und wer „Uke“ von ihnen wäre… Es war schon krass, besonders, wie respektlos einige der Kommentare waren.   Naruto konnte also durchaus nachvollziehen, wieso Kiba so geschockt gewesen war. Aber es war ja noch nicht alles… In einem Kommentar war ein Fanart von DeviantART verlinkt worden und so naiv, wie der Blonde nun einmal war, hatte er darauf geklickt…   Ein Fehler.   Ein riesengroßer Fehler.   Naruto hatte einen Blick auf das Bild geworfen und dann sofort wieder zugemacht. Er als halb Mensch, halb Fuchs. Sasuke als halb Mensch, halb Schlange. Beide nackt. Küssend.   Woah. Das war wirklich überhaupt nicht sein Ding, das war… Oh Gott, er wollte nicht mehr darüber nachdenken, das war einfach nur… Nur…   Das war wirklich zu viel des Guten. Er fand diese Neko-Viecher zwar eigentlich ganz süß und mochte es total, wenn seine Zuschauer ihn als Kemonomimi mit Fuchsohren und –schwanz malten, aber das…   Ablenkung. Schnell.   Es sah so aus, als ob Gott ihm das eine Mal gnädig sein wollte, weil in genau diesem Moment eine Nachricht aufpoppte, die ihm mitteilte, dass Sasuke gerade online gekommen war.   Danke, Gott!   Foxy sagt: omg, sasuke!!! O_O   Foxy sagt: kennst du schon saruto??? oder nasuke???   Dr. Snakes sagt: … Hallo zurück…   Foxy sagt: ups :P   Foxy sagt: heeey   Foxy sagt: und jetzt beantworte meine frage >:D   Dr. Snakes sagt: Noch nie gehört.   Ah. Es beruhigte ihn zu wissen, dass Sasuke von der ganzen… Shippinggeschichte wohl auch keine Ahnung hatte. Dann konnten sie das Grauen ja zusammen entdecken, sehr schön!   Naruto erklärte ihm, was es mit den Namen auf sich hatte und kopierte ihm einige der Kommentare, die er bei dem Mega Interview gefunden hatte. Außerdem kopierte er ihm den Link zu dem Fanart und bekam von Sasuke die Bestätigung, dass es tatsächlich zu heftig war.   Foxy sagt: das ist so krass, ey, ich kann das alles gar nicht richtig glauben @__@   Foxy sagt: es gibt leute, die uns ficken sehen wollen, sasuke, holy shit xDDD   Dr. Snakes sagt: Du meinst abgesehen von dir? ;)   Foxy sagt: und dir >8P   Dr. Snakes sagt: Hm.   Dr. Snakes sagt: Ich hätte wirklich nicht mit so einem Hype gerechnet, aber das es FAs geben würde war mir eigentlich klar.   Dr. Snakes sagt: Das ist bei Yahiko und Suigetsu nicht anders. Suigetsu hat mir schon ein paar von ihnen gezeigt.   Foxy sagt: … du hast kontakt mit suigetsu? oO   Dr. Snakes sagt: … Ja?   Dr. Snakes sagt: Ist dein ein Problem für dich?   Foxy sagt: nein, nein, war nur überrascht :o   Dr. Snakes sagt: Keine Sorge, du musst nicht eifersüchtig sein… ;P   Foxy sagt: solange es keine fanarts von euch gibt bin ich das auch nicht 08)   Foxy sagt: das ist aber echt krass, oder??   Foxy sagt: ich mein, ich kenn das eigentlich nur bei animefiguren, aber doch nicht bei echten menschen…   Foxy sagt: das ist seltsam iwie, ich weiß nicht, wie ich mich fühlen soll Dx   Dr. Snakes sagt: Glaub mir, das gibt es überall. Nicht nur im Anime/Manga Bereich, sondern auch bei Filmen, Serien, sogar Sportlern.   Sogar bei Sportlern?! Wow. Fangirls waren echt ein verrückter Haufen. Zum Teil ein wenig gruselig und sie wiesen definitiv zu viel Enthusiasmus auf, aber anderseits waren sie auch ganz… Niedlich. Es gab schließlich nicht nur diese unheimlichen Leute, die sie als knutschende Tiere malten, sondern auch welche, die richtig Talent hatten!   Dr. Snakes sagt: http://carrotcakebandit.deviantart.com/art/wedding-day-371269654   Foxy sagt: omg, was ist das?? D:   Dr. Snakes sagt: Ein Fanart.   Foxy sagt: wtf, du suchst nach weiteren fanarts?? O_O du bist seeehr mutig, ich trau mich das gar nicht XD   Dr. Snakes sagt: Dann entgeht dir etwas. Sieh dir das Bild an. Es ist wirklich gut.   Foxy sagt: okaaay, dann vertrau ich dir mal und hoffe, dass es nichts gruseliges ist… uû   Mit wild klopfendem Herz klickte Naruto den Link an und hielt die Luft an. Er rechnete mit dem Schlimmsten und ganz bestimmt nicht mit dem, was er auf seinem Bildschirmmonitor schlussendlich sah:   Ein wunderschönes Fanart von ihm und Sasuke von einer sehr talentierten Zeichnerin. Sie trugen beide einen Anzug auf dem Bild (Naruto in Weiß und Sasuke in Schwarz) und küssten sich. Ein silberner Ring glitzerte an Sasukes Ringfinger, während Naruto einen Blumenstrauß in den Händen hielt.   „So könnte also unser Hochzeitsfoto aussehen“, murmelte er und lief gleich darauf rot an, als ihm bewusst wurde, woran er gerade gedacht hatte… Gah!   Hochzeit… Das war wirklich ein bisschen seeeeehr weit vorausgegriffen… Ähäm.   Foxy sagt: wow…   Foxy sagt: ich bin gerade echt überwältigt, ich hab gar nicht gerechnet, dass es auch SOLCH wunderschöne fanarts von uns geben würde…   Foxy sagt: ich bin grad ehrlich gesagt ein wenig rot, krass //D   Dr. Snakes sagt: In jedem Fandom gibt es gute und schlechte Fanarts.   Foxy sagt: fandom… wir beide stellen tatsächlich ein fandom dar, huh? krass x’DD   Foxy sagt: aber hey, du klingst so, als kennst du dich mit dem kram verdammt gut aus… e_e   Dr. Snakes sagt: Ich bin Fan von Torchwood.   Dr. Snakes sagt: Und Jack/Ianto.   Foxy sagt: aww cool :3   Foxy sagt: meinste ich sollte mich mal an tumblr heranwagen und sehen, was die da so über uns posten?   Foxy sagt: ich muss gestehen, dass ich verdammt neugierig bin >//D   Dr. Snakes sagt: Tu das.   Gesagt, getan! Naruto rief sein Dashboard bei Tumblr auf, gab bei der Suchzeile ihre Namen ein… Und wurde erschlagen von den ganzen Ergebnissen. Heilige Scheiße… Heilige Scheiße, das war echt…   Ihm fielen fast die Augen heraus, als er sich durch die Massen an Textposts und Fanarts scrollte. Nicht alle Texte waren freundlich, aber Naruto hatte sich seit dem Start seines Youtube-Channels so viele Beleidigungen anhören müssen, dass ihm inzwischen ein dickes Fell gewachsen war und er so etwas ganz einfach überlas.   Er fand bei seiner Suche einige echt niedliche und gut gezeichnete Fanarts von ihnen und beschloss, Sasuke an seinem Fund teilhaben zu lassen. Er hatte nach einigen Nachfragen von Naruto schließlich widerwillig zugegeben, dass seine Neugierde auch geweckt war.   Foxy sagt: aww, das ist niedlich: http://narspooky.tumblr.com/post/45897694333/old-work   Foxy sagt: ich als sonne und du als mond   Foxy sagt: oder woah, das ist auch geil: http://narutortilla.tumblr.com/post/48337204536   Das Bild war nicht nur super gezeichnet, sondern auch verdammt realistisch! Genau so hatte er sich schon einmal gefühlt, als er Sasuke näher gekommen war…! Die Röte auf seinen Wangen, die zuckenden Mundwinkel und die Gedanken…   Gott, die Gedanken waren wohl das realistischste am ganzen Bild!   „Sogar die Leute haben erkannt, dass ich total verknallt bin…“ Mit einem verlegenen Lachen rieb sich Naruto das Gesicht.   Jetzt war die große Frage nur, ob auch Sasuke es gemerkt hatte… Ein wirklich subtiler Mensch war Naruto ja nie gewesen, aber dennoch war er sich nicht sicher, ob Sasuke irgendetwas gemerkt hatte…   Und das verunsicherte ihn total.   So sehr, dass er an seinen Gefühlen zweifelte und deswegen unbedingt ein Gespräch mit Sakura führen musste. Vielleicht konnte sie ja ein wenig Licht in die Angelegenheit bringen und wusste, wieso er so seltsam zwiegespalten war.   Dr. Snakes sagt: Die Zeichnerin hat deine Gedanken wirklich perfekt eingefangen, nicht wahr? ;)   „Gah! Genau so etwas…!“ Naruto brüllte seinen Computer an und deutete mit dem Zeigefinger auf ihn. „Genau solche Aussagen von dir kann ich überhaupt nicht einschätzen, du Penner! Meinst du das ernst, willst du mir damit was sagen oder willst du mich nur ärgern?!“   Stöhnend raufte er sich die Haare und sah zum Türrahmen, als er ein Miauen hörte. „Hey, Mausi“, begrüßte er Kyuubi mit einem müden Lächeln.   Die Katze schnurrte, als er sie bei ihrem Spitznamen ansprach, und sprang mit einem Gurren auf seinen Schoß, um sich dort zusammenzurollen.   „Wieder in Kuschellaune, mh?“ Naruto kraulte sie unterm Kinn und tippte dann seine Antwort.   Foxy sagt: pah! schließ von dir nicht auf andere! ;D   Foxy sagt: ich wette, davon träumst du… dass ich so an dir hänge 8D   Dr. Snakes sagt: Mh, ich träume eigentlich eher von solchen Sachen.   Naruto klickte auf den Link, den Sasuke ihm geschickt hatte, und erstarrte fast inständig. Seine Augen wurden tellergroß und seine Ohren fühlten sich heiß an.   Woah… Woah! Das war…   „Porno… Oh Gott, das ist ein Pornobild von uns!“ Naruto schlug sich die Hände ins Gesicht und wollte wegsehen, wirklich, aber irgendwie…   Irgendwie schienen seine Finger nicht auf ihn zu hören, weil sie sich langsam spreizten und ihm erneut einen Blick auf das sehr… Ähm, detaillierte Fanart lieferten.   Auf dem Bild… Also… Fuck, er konnte kaum noch klar denken! Das Blut, das ihm zuerst in den Kopf geschossen war, wanderte nun langsam immer tiefer und tiefer und er konnte nichts dagegen unternehmen, denn… Verdammt, das Bild war wirklich verfickt sexy!   Er und Sasuke waren dicht aneinander gepresst, ihre Lippen nur einen Hauch voneinander entfernt. Sasukes Oberkörper war nackt, während Naruto selbst nur ein Netzshirt trug, das Sasuke ihm bis zur Brust hochzog.   So weit, so gut. Das an sich war schon einmal ziemlich erotisch, weil die Zeichnerin ihnen beiden einen sehr sexy Gesichtsausdruck verliehen hatte, aber das wirklich Heiße an dem Bild war erst unter der Gürtellinie zu sehen.   Scheiße…   Foxy sagt: ähm… soll ich ehrlich sein? :((((((((((   Dr. Snakes sagt: :P   Foxy sagt: tsk >:/ *zieht an deiner zunge*   Dr. Snakes sagt: Apropos Zunge:   Naruto klickte auf den neuen Link, der ihm zugeschickt worden war,… und explodierte fast. Alter Schwede…! Sein Blut war total hin- und hergerissen und hatte keine Ahnung, ob es nun lieber in seinen Kopf oder zwischen seine Beine schießen sollte!   Heilige Scheiße, das war… Das waren… Das waren zwei sehr ausführliche Bilder von einem Sasuke, der auf dem Boden kniete und… Und… Dessen Mund gerade ziemlich… Voll war… Und so.   Foxy sagt: Ggggggggggg…   Foxy sagt: mind = fucking blown!!!!!!   Dr. Snakes sagt: Ich glaub, da wird eher etwas anderes geblasen… ;P   Foxy sagt: jeeze sas das ist… das ist…   Foxy sagt: ist es krank, wenn ich sage, dass es…   Naruto biss sich hart auf die Unterlippe und überlegte, ob er die nächsten Worte wirklich schreiben sollte. Er wollte sich auf keinen Fall blamieren, aber anderseits war er schon immer ein sehr ehrlicher Mensch gewesen, also wieso sollte er seine Meinung nun nicht auch kundtun…?   Außerdem hatte sich sein Blut inzwischen entschlossen, sich eine neue Heimat in seiner Unterregion zu suchen, also war Denken gerade eh nicht so seins.   Dr. Snakes sagt: Dass…?   Foxy sagt: dass es mich anturnt…?   Fuck… Fuck, okay. Okay, er hatte es wirklich geschrieben. Er hatte zugegeben, dass es ihn scharf machte, wenn er Bilder sah, bei denen Sasuke ihm einen Blowjob gab. Das war… Das war doch völlig normal, oder?   Jede normale Libido würde da zu Hochtouren auflaufen… Besonders seine, die in den letzten Jahren doch so sehr vernachlässigt worden war…!   Dr. Snakes sagt: Ich denke, dass es eher unnormal wäre, wenn es dich nicht geil machen würde.   Foxy sagt: das heißt, du…?   Dr. Snakes sagt: Ich find es auch sehr an- und erregend, ja.   Foxy sagt: omg sasuke x///D   Dr. Snakes sagt: Was?   Foxy sagt: nichts, es ist nur…   Foxy sagt: so seltsam, keine ahnung… es gibt bilder von dir, bei denen du mir einen bj gibst… das… alter, mein kopf will das irgendwie gerade echt nicht checken xDD   Foxy sagt: obwohl… bin das überhaupt ich?? oO   Foxy sagt: man sieht ja kein gesicht… nur deins…   Dr. Snakes sagt: Die andere Person hat blondes Schamhaar, also wirst es wohl du sein, ja.   Foxy sagt: guut uwu   Dr. Snakes sagt: Gut?   Foxy sagt: jupp, wenn du virtuell (?? Ist das falsche wort aber du weißt, was ich meine xP) schon jemanden einen bläst, dann mir 8)   Dr. Snakes sagt: Wir können aus virtuell gern etwas anderes machen…   Okay. Wow, das war… Es wäre sehr nett, wenn seine Vorstellungskraft jetzt mal einen Gang zurückschalten würde, vielen Dank!   „Scheiße…“ Naruto kaute fieberhaft an seiner Unterlippe herum und rieb sich über das warme Gesicht. „Sorry, Kyuubi“, krächzte er und hievte sie von seinem Schoß, um sie auf dem Boden abzusetzen. „Ich glaub es ist besser, wenn du dir einen anderen Ort zum Schlafen suchst…“   Oh ja, das sollte sie wirklich, denn er war kurz davor hart zu werden. Peinlich aber wahr… So ein Scheiß aber auch…! Ugh! Er hätte vorhin unter der Dusche masturbieren sollen, dann wäre er nun nicht so scharf!   Foxy sagt: themenwechsel…   Foxy sagt: und zwar schnell x//D“   Dr. Snakes sagt: :P   Sie zeigten sich ihre weiteren Fanart-Funde, die glücklicherweise alle jugendfrei gehalten waren, bis Naruto auf etwas Neues stieß – nämlich die so genannten Fanfiction.   Fic(k) war dabei genau das richtige Wort, weil es in den meisten, der von ihm gefundenen Geschichten, tatsächlich nur um Sex ging, was seine Libido natürlich erneut zu Höchstleistungen trieb…   Naruto wusste, dass er wohl lieber aufhören sollte so etwas zu lesen, aber er konnte einfach nicht! Dafür war es viel zu… Faszinierend, irgendwie. Es war interessant zu sehen, in was für einem Licht andere Menschen sie sahen und wie sie sich die Dynamik ihrer Beziehung vorstellten.   Nicht nur interessant, sondern auch lustig!   Foxy sagt: bwahahaha omg sas xDDD   Foxy sagt: ich hab ne fanfic gefunden, wo ich iwie immer so einen schal anhab und du den ganz abartig hasst, wtf xDD so behindert!   Foxy sagt: ohne scheiß, ich überflieg hier gerade das kapitel und alle zwei absätze fängst du an, meinen schal (der da orange und total fluffig und cool ist!!) zu haten, ey xDD   Foxy sagt: hier, guck:   Foxy sagt:  ‚Sasuke sah den blonden Kerl an, doch der schien gar nicht zu bemerken, dass sein Schal festhing und war stattdessen damit beschäftigt, an die Decke zu starren… Was für ein Idiot. Sasuke blickte in eine andere Richtung und versuchte es zu ignorieren, doch das Ding war einfach so penetrant und grell, dass er immer wieder hinstarren musste.   Immer und immer wieder, bis Sasuke es schließlich nicht mehr aushielt. Genug war genug, er musste diese Abscheulichkeit einfach aus seinem Blickwinkel haben! Also krallte er seinen Finger in den überraschend weichen Stoff und zog kräftig, bis der Schal schließlich seinem Gefängnis entkam.   Der Blonde zuckte erschrocken zusammen, da er natürlich gespürt hatte, wie Sasuke an seinem Schal gezogen hatte, und sah ihn verwirrt an. Er blinzelte langsam und senkte den Blick auf Sasukes Hand, die immer noch den orangen Stoff hielt.   „Dein Schal“, sagte Sasuke langsam und ließ diesen aus seinen Fingern gleiten. „Er hing zwischen den Türen fest.“‘   Foxy sagt: du böser schal-mobber, du D‘:   Dr. Snakes sagt: Irgendetwas sagt mir, dass du wirklich einen unglaublich grellen und orangen Schal besitzt…   Foxy sagt: *pfeift unschuldig* /D   Foxy sagt: oh oder hier, hier ist auch eine bahnszene, in der du mich küssen willst und dann ne glasscheibe knutschst xDD   Dr. Snakes sagt: …   Foxy sagt: hier, lies:   Foxy sagt: ‚Narutos Blick ruhte auf Sasukes Lippen und er konnte sehen, wie eine Zunge diese rosigen Lippen befeuchtete und wie sie seinen eigenen dann immer näher kamen.  Naruto atmete ruckartig ein und aus, seine Brust hob und senkte sich so schnell, dass er das Gefühl hatte, viel zu wenig Sauerstoff in seine Lungen zu bekommen und dann…  Dann kam die U-Bahn mit einem Ruck zum Stehen und Sasukes Gesicht knallte mit voller Kraft gegen die Glasscheibe rechts von Narutos Schulter.‘   Dr. Snakes sagt: Autsch.   Foxy sagt: ja, oder? xDDD aber ich find das niedlich, ich hätte danach voll gelacht und dich dann geküsst :P   Dr. Snakes sagt: Gut zu wissen. Dann schlag ich mein Gesicht bei unserem nächsten Treffen gegen die Scheibe mit der Hoffnung, einen Kuss zu bekommen.   Narutos Herz überschlug sich fast, als er das las, und er zwang sich dazu, ruhig zu bleiben. Das meinte Sasuke doch eh nicht ernst, also gab es überhaupt keinen Grund, auf einmal so nervös zu werden…!   Mit den Fingerspitzen rieb er sich über den Bauch, um das Kribbeln loszuwerden und tippte seine Antwort.   Foxy sagt: ein wahrer romantiker, dieser doktor *//3//*   Naruto suchte nach weiteren Fanfictions und fand schließlich eine, in der er und Sasuke in einem BDSM-Club namens The Darkside waren. Er wusste nicht wirklich, was davor passiert war, weil er den Text nur überflogen hatte, aber als ihm das Wort „Lederriemen“ ins Auge stach hatte er instinktiv gestoppt.   Oh… Scheiße. Er merkte schnell, dass diese Geschichte definitiv nicht gut war für seine Libido, aber er konnte einfach nicht aufhören zu lesen! Es war wie ein Autounfall, er konnte einfach nicht wegsehen, als sein alter Ego in der Story anfing Sasuke auszupeitschen.   Okay, das war echt verflucht… Heiß.   Foxy sagt: heilige scheiße, sasuke   Foxy sagt: ich hab gerade eine fanfic gefunden, in der ich dich auspeitsche und fuck…   Foxy sagt: ajhdjaskdkada O///O   Foxy sagt: willst du den ausschnitt sehen? D///x   Dr. Snakes sagt: Da fragst du wirklich noch nach? Zeig her.   Foxy sagt: du perverses schweinchen 8///D   Dr. Snakes sagt: Wer von uns sucht hier denn bitte nach BDSM Stories? ;)   Foxy sagt: ich hab nicht gesucht, du arsch, ich hab die zufällig gefunden!!!!   Dr. Snakes sagt: Hn. Zeig her.   Foxy sagt: ookay, aber halt deine kleenex tücher parat… >8D   Foxy sagt: ‚ Ein kurzes, kehliges Lachen und der Riemen flog wieder. Naruto gab spürbar mehr Gewicht in seine Hand, es zwickte deutlich- aber es war eine gute Art von Schmerz, eine die kurz an tiefen Nervenenden zupfte und dann in wohliges, tröstliches Brennen überging. Sasuke schnaufte tief und sehr einverstanden als die Treffer vom oberen Rücken in kurzer Folge tiefer wanderten.  Brustkorb, Hüfte, Lenden-... der letzte, peitschende Schlag mit deutlich mehr Kraft biss quer über seine Hinterbacken und brachte ihn unwillkürlich zum Zucken-... dann war der Ansturm vorbei und Narutos kühle Hand streichelte ihn zwischen den Schulterblättern.‘   Foxy sagt: … soll ich dir was beichten? D Aber hey, Selbstdiss ist immer lustig, bwahaha! 8D Und jepp, der Ausschnitt mit dem Schal ist tatsächlich ein Ausschnitt aus meiner „Your Stupid Scarf“ FF :3 Wann YSS rauskommt, weiß ich noch nicht, mal sehen, aber ich hoffe bald… orz   The Darkside ist eine wirklich sehr tolle NaruSasu FF von einer Freundin von mir, ich kann euch die FF nur wärmstens ans Herz legen! Jeder, der die nicht liest, der verpasst echt was, lasst euch so etwas Geiles nicht entgehen, okay? Okay! ᕦ(ò_óˇ)ᕤ   Die Fanarts, die ich erwähnt hab, gibt es alle wirklich! Aber ich kann natürlich keine FSK 18 FAs hier verlinken, ist klar x’D Also falls ihr über 18 (!) seid und Interesse daran habt, dann schickt mir eine Mail oder so! >D Die FAs sind echt heiß, woah /D   Jack/Ianto ist echt toll Wenn ihr Torchwood (was so eine Art Spin-Off von Doctor Who ist) nicht kennt, dann seht es euch an! *v* Bei dem verlinkten Video in der Bildergalerie muss ich immer weinen D‘:   Das Schwerste in diesem Kapitel war wohl… Sich die ganzen Nicknames auszudenken! XD Ganz ehrlich, ich bin fast verzweifelt, mir ist halt einfach nichts eingefallen… ;___; Aber guut.   Übrigens! Unter den ganzen Youtube Kommentaren hat sich auch ein Nick geschlichen, der damals mit 14 mein allererster Nick war! Könnt ihr erraten, welcher das ist? 8)   Und tjaaa, sieht so aus, als ob sich Naruto seiner Gefühle mehr oder weniger bewusst wäre, aber sie dennoch nicht ganz wahrhaben will… uû Kenn ich aber. Immer, wenn ich mich verliebe, dann ist meine erste Reaktion „Scheiße, nein! Du darfst nicht verliebt sein und du bist auch nicht verliebt, nein, nein, nein!“ Ich versuch dann immer es zu verleugnen, auch wenn es eigentlich schon zu spät ist, aber ugh, klappt meistens trotzdem nicht D‘:   Im nächsten Kapitel von Let’s Play: Genug ist genug. Naruto hält das Gefühlschaos in seinem Herzen nicht mehr aus und fährt deswegen nach Kyōto, um mit Sakura über die ganze Angelegenheit zu reden. Dabei erfährt er nicht nur einiges über sich, sondern auch über seine beste Freundin…   Bis dann Kapitel 7: Go get him, Tiger ---------------------------- Ring. Ring. Riiing.   Stöhnend rollte sich Naruto auf die Seite und tastete den Nachttisch nach seinem Radiowecker ab. Verdammt, warum musste das Ding auch nur so klein sein, dass er immer ewig brauchte, bis er es gefunden hatte?!   Und vor allem… Warum musste so etwas Schreckliches wie ein Wecker überhaupt existieren und ihn aus seinem Schlaf reißen?! Er war immer noch hundsmüde und seine Augenlider fühlten sich wie zugeklebt an.   Gott, wie sehr er aufstehen doch hasste… Konnte man das nicht einfach abschaffen irgendwie…? Bitte?! Hmpf.   Sein rechter Mundwinkel zog sich in die Höhe, als er endlich seinen Radiowecker fand. Mit mehr Gewalt als notwendig schlug er auf das nervige Ding und… Hörte Musik.   Das Klingeln hörte nicht auf… Und jetzt lief dazu auch noch ein nerviger Justin Bieber Song… Also schlimmer konnte ein Morgen nun wirklich nicht beginnen, oder?!   „‘Dammte Scheiße…“ Fluchend rieb er sich die Augen und versuchte, die extreme Müdigkeit so zu verjagen. Gott, es fühlte sich so an, als sei er eben erst ins Bett gehüpft! Unnormal, wie müde er gerade war, ugh.   Das exzessive Reiben brachte leider nicht allzu viel, aber zumindest ein bisschen was, sodass er sein linkes Auge zur Hälfte öffnen konnte.   „Okay“, murmelte er mit rauer Stimme. „Was zur Hölle ist hier los?“   Hatte er vielleicht zu fest auf den Radiowecker geschlagen und ihn so kaputt gemacht? Das war schließlich ein ziemlich billiges und auch altes Ding… Was war, wenn es nun nie wieder ausgehen und für immer Justin Bieber Musik spielen würde…?!   Oh Gott. Zum Glück wohnte er im 34. Stock, dann konnte er wenigstens problemlos aus dem Fenster springen und sich das Leben nehmen, falls das Schreckensszenario wirklich Realität werden sollte…   Naruto schickte ein Stoßgebet zum Himmel, nahm tief Luft und schlug erneut auf seinen Radiowecker. Die Musik verstummte abrupt aber das Klingeln blieb… Was zur-   Oh… Oh. Sein Blick fiel auf das leuchtende Handy neben dem Wecker. Oh! Das war also die Quelle des Lärms… Duh. Mal wieder ein echter Facepalm-Moment von ihm, aber hey, es war verdammt früh und er war aus dem Schlaf gerissen worden, da konnte niemand Höchstleistungen von seinem Gehirn erwarten!   Brummend schnappte er sich sein Handy und nahm das Gespräch an, ohne vorher zu gucken, wer ihn da überhaupt zu dieser unchristlichen Zeit angerufen hatte: „‘llo?“   „Oh, guten Morgen, mein Engelchen!“, flötete eine scheinheilige Stimme in sein Ohr. „Hab ich dich geweckt? Das tut mir aber leid.“   Naruto zog die Augenbrauen zusammen und stöhnte. Diese Stimme würde er immer und überall erkennen. Das war… „Maaa!“, beschwerte er sich mit einem Winseln. „Hast du mal auf die Uhr geschaut?! Wieso rufst du mich so arschfrüh an?“   Kushina Uzumaki. Seine Mutter und eine Frau, der er sehr viel zu verdanken hatte… Er liebte sie ja auch über alles, wirklich!, aber nicht, wenn sie ihn so früh anrief und aus dem Schlaf holte…   „Hast du mal auf die Uhr gesehen?!“, war ihre Gegenfrage. „Und hör auf zu fluchen. Ich dachte, ich hab dich anständig erzogen!“   Blinzelnd schlug Naruto ein Auge auf und sah auf die Digitalanzeige des Weckers. Kurz nach neun Uhr. Definitiv zu früh! „Was willst du?“, jammerte er und rieb sich übers Gesicht. Seine Stimme war immer noch schlaftrunken und schwer zu verstehen.   Kushina schwieg für einen Moment. „Bist du betrunken?“, fragte sie mit gefährlich leisem Ton nach. „Ich dachte, du hättest mit dem Alkohol aufgehört…?“   „Ich bin nicht betrunken, Ma, bist du blöd?! Ich hab gepennt und du hast mich geweckt!“ Stöhnend kratzte sich Naruto am Bauch. „Also was willst du? Hast du wirklich so eine Sehnsucht nach mir, dass du die paar Stunden nicht mehr aushältst?!“   „Genau deswegen ruf ich an“, meinte Kushina. „Um nachzufragen, wann genau ich dich nun am Bahnhof abholen soll.“    „Das haben wir doch geklärt, Mann…“ Er drehte den Kopf zur Seite, als ein oranges, schnurrendes Etwas plötzlich aufs Bett sprang – Kyuubi. Naruto lächelte leicht und winkte die Katze mit dem Zeigefinger zu sich. „Um, äh… Ah, fuck! Das weiß ich doch jetzt nicht, wo mein Gehirn zur Hälfte noch pennt!“   „Hör auf zu fluchen. Ich dachte, wir haben zum Mittagessen abgemacht“, sagte Kushina mit deutlichem Missfallen in der Stimme. „Dann solltest du deinen Arsch langsam mal aus dem Bett bewegen und dich fertig machen.“   „Hör auf zu fluchen“, äffte Naruto sie nach und lachte, als er daraufhin noch mehr Schimpfwörter zu hören bekam. Gott, seine Mutter war echt eine Heuchlerin vor dem Herrn! Sie warf ihm so oft Dinge an den Kopf, deren sie selbst auch schuldig war.   Seine impulsive Art hatte er auf jeden Fall von ihr geerbt. Genau genommen hatte er so gut wie alle Charaktereigenschaften von ihr geerbt! Seine Mutter und er waren sich nämlich verdammt ähnlich, während sein Dad, Minato, das genaue Gegenteil von ihnen war.   Minato war immer freundlich und höflich, außerdem sehr gesonnen und ruhig. Also so wirklich gar nicht wie Naruto… Dafür waren sie sich wie aus dem Gesicht geschnitten! Strohblondes Haar, strahlendblaue Augen und gebräunter Teint…   Naruto fand es manchmal selbst unheimlich, wie sehr er seinem Vater äußerlich ähnelte. Es war fast so, als würde er in den Spiegel sehen und sein älteres Ich erkennen. Aber einige Unterschiede gab es dann doch, er hatte zum Beispiel Kushinas Nase geerbt (und verfluchte sie dafür, weil er den kleinen Höcker auf seinem Nasenrücken hasste!) und ihre Sommersprossen.   Alles zusammen genommen war er also eine perfekte Mischung seiner Eltern.   „Jaja, ich dich auch“, sagte er grinsend, als ihre Schimpftirade endlich beendet war und kraulte Kyuubi hinterm Ohr, die es sich auf seiner Brust bequem gemacht hatte. „Aber hey, du bist echt alt geworden, kann das sein? Wir haben nämlich nicht Mittagessen, sondern Abendessen ausgemacht. Damit Dad für uns kochen kann und ich nicht deinen Fraß vor die Nase gesetzt bekomme.“   „Du benimmst dich heute wirklich wie ein kleiner Rotzbengel.“ Kushina schnalzte mit der Zunge. „Ich weiß gar nicht, ob ich dich wirklich vom Bahnhof abholen oder doch lieber auf die Gleise schmeißen will.“   Naruto lachte leise. Kyuubi sah ihn daraufhin erschrocken an, also tippte er ihr auf die Nase. „Du bist heute aber auch die Liebenswürdigkeit in Person, heh.“   Er musste lächeln. Es machte Spaß, wie in alten Zeiten mit seiner Mutter herumzualbern. Seitdem er nach Nagoya gezogen war, hatte er nur noch relativ selten Kontakt mit seiner Familie und in Momenten wie diesen wurde ihm erst bewusst, wie sehr er sie doch vermisste.   Dafür würde er das Wochenende mit ihnen aber nun umso mehr genießen und alles nachholen, was er in den letzten Wochen und Monaten besonders vermisst hatte: Dads köstliches Essen und die Neckereien mit seiner Ma.   „Werden Baa-chan und der perverse, alte Sack auch da sein?!“, fragte Naruto aufgeregt nach. „Ich hab die beiden echt ewig nicht mehr gesehen…! Sind sie noch älter und faltiger geworden? Bestimmt!“   Baa-chan und der perverse Sack – das waren die Spitznamen für seine Patentante Tsunade und seinen Patenonkel Jiraiya. Die Beiden waren zwar nicht blutsverwandt mit ihm, aber für Naruto dennoch ein wichtiger und von ihm auch sehr geliebter Teil der Familie.   Auch wenn Tsunade eine alte, verrückte Hexe war, die nicht aufhören konnte in Casinos zu zocken und Jiraiya keine Möglichkeit ausließ, um jungen, hübschen Damen hinterher zu spannen. Die beiden waren schon echt ein seltsames Pärchen.   Aber trotz ihrer unterschiedlichen Persönlichkeiten und den ganzen Reibereien liebten sie sich und waren inzwischen schon über 25 Jahre zusammen. Verheiratet waren sie nicht, aber das mussten sie nicht sein, sie benahmen sich auch ohne Ring wie ein altes, zeterndes Ehepaar.   „Nein, Tsunade und Jiraiya sind leider nicht da“, antwortete Kushina ihm. „Die Beiden sind momentan auf Kreuzfahrt und kommen erst in… Puh, ich glaub vier Tagen wieder.“   „Oh Mann, was für ein scheiß Timing die Beiden mal wieder haben.“ Naruto stöhnte und starrte an die Decke. Inzwischen telefonierte er schon so lange mit seiner Mutter, dass er kaum noch müde war.   … Was ziemlich bescheuert war, weil sie sich heute Abend eh sehen würden und die Unterhaltung deswegen auf dahin verschieben könnten, aber irgendwie wollte keiner von ihnen so recht auflegen…   „Wie kommt’s überhaupt, dass die Beiden sich eine Kreuzfahrt leisten können?“, fragte er ungläubig nach. „Verdient der alte Sack jetzt doch tatsächlich Geld mit seinen Pornos?!“   Icha Icha. So heißt die Buchreihe, die Jiraiya seit inzwischen über zehn Jahren mehr oder weniger erfolgreich schrieb und verkaufte. Naruto hatte keine Ahnung, wie viele von den Pornobüchern er inzwischen rausgebracht hatte, er kannte nur die ersten drei Bücher.   Icha Icha Paradise, Icha Icha Violence und Icha Icha Tactics.   Damals, als er ein neugieriger kleiner Junge war, hatte Jiraiya ihm diese drei Bücher geschenkt. Als Aufklärung, hatte er gesagt. Naruto hatte es natürlich auch sofort gelesen… Und war bis zu Seite 14 gekommen.   Danach hatte er Icha Icha Violence völlig traumatisiert ins Kaminfeuer geworfen, die anderen beiden Exemplare gleich hinterher, und sich geschworen, für immer Jungfrau zu bleiben und niemals wieder ein Quietscheentchen anzufassen.   Nach vier Jahren hatte er den Schwur teilweise schon wieder gebrochen. Jungfrau war er nämlich doch nicht geblieben, aber von Quietscheentchen hielt er sich seitdem trotzdem fern… Und das alles wegen Seite 14 im Icha Icha Violence Buch.   „Halt dich fest“, sagte Kushina und schwieg ein paar Sekunden lang, um Stimmung aufzubauen. „Tsunade hat im Casino tatsächlich ein kleines Vermögen gewonnen.“   „Was?!“ Wenn Naruto nicht bereits im Bett gelegen hätte, wäre er vor Schock wohl umgekippt. „Baa-chan ist der Pechvogel schlechthin! Neben der Definition im Lexikon ist ihr Bild abgelichtet! Sie kann nicht auf einmal gewinnen, dass… Dass…“   Er konnte es nicht glauben. Seitdem er denken konnte, spielte Tsunade und seitdem er denken konnte, hatte sie dabei auch immer nur verloren. Egal ob beim Roulette, Kartenspiel, Spielautomaten oder eine sonstige Version des Glücksspiels.   „Das Universum bricht in sich zusammen, wenn sie auf einmal gewinnt!“, sprach er aufgebracht weiter und fuchtelte dabei wild mit seiner Hand herum. Kyuubi beobachtete ihn behutsam. „Das ist doch… Doch… Abartig!“   „Ich denke, das Universum würde eher zusammenbrechen, wenn du mal wieder eine Freundin hast“, meinte Kushina mit triezendem Unterton. „Das ist inzwischen nämlich noch unwahrscheinlicher als dass Tsunade mal gewinnt.“   „Woah“, sagte Naruto und runzelte die Stirn. „Der war unter der Gürtellinie, Ma.“   Aber wirklich. Er wusste ja, dass sich seine Mutter Enkelkinder wünschte und vor Neid fast geplatzt war, als der Sohn ihrer besten Freundin vor gut einem Jahr Vater geworden war… Außerdem war sie genau in seinem Alter, also 24, gewesen, als sie ihn zur Welt gebracht hatte, aber… Es war ja nicht so, als ob er mit Absicht Single wäre!   Er fand halt einfach keine Freundin… Oder auch einen Freund… Obwohl… Seine Wangen wurden warm, als er plötzlich an Sasuke denken musste.   „Ich weiß, Schätzchen. Ich zieh dich nur ein bisschen auf.“ Kushina lachte, bevor sie auf einmal abrupt verstummte. Fast so, als hätte man plötzlich einen Schalter umgelegt. „Aber apropos Kinder…“   Naruto gefiel die plötzliche Ernsthaftigkeit in ihrer Stimme nicht. Kein bisschen. Er schluckte. „Was?“   „Ich muss dir etwas beichten.“   Oookay, das gefiel ihm immer weniger und irgendwie bekam er es gerade mit der Angst zu tun. „Was?“, wiederholte er, diesmal deutlich panischer.   Kushina ließ sich sehr, sehr viel Zeit mit ihrer Antwort. „Du hast dir doch immer ein Geschwisterchen gewünscht“, sagte sie langsam, jedes Wort mit Bedacht ausgewählt.   Narutos Augen wurden tellergroß. „Mach keinen Scheiß, Ma“, krächzte er.   Oh Gott… Oh Gott, fuck… Fuck, er wollte gar nicht wissen, wie der Satz weiter ging. Er war wirklich so kurz davor, sein Handy aus dem Fenster zu schmeißen und sich für immer im Bett zu verkriechen, um nichts mehr zu hören und zu sehen.   Kyuubi hatte seine Anspannung bemerkte und leckte ihm deswegen miauend die Finger. Das war ja an sich eine ziemlich süße Geste, aber irgendwie machte sie Naruto nur noch nervöser, also schob er sie sanft aber bestimmt von sich.   Maunzend sprang Kyuubi vom Bett und blickte böse in seine Richtung. Naruto wusste, dass sie es ganz und gar nicht haben konnte, wenn man sie abwies. Dann haute sie immer sofort ab und ließ sich für ein paar Stunden nicht mehr blicken.   Normalerweise hätte Naruto jetzt auch mit einem schlechten Gewissen zu kämpfen gehabt, aber in diesem Moment nicht. Dafür war seine Bange vor dem Geständnis seiner Mutter immer noch viel zu groß.   „Dafür ist es inzwischen zu spät“, sagte Kushina schließlich. „Ich bin schwanger.“   Jeder der letzten drei Worte fühlte sich wie ein Schlag in die Magengrube an. Oh… Mein…   „Nein“, wisperte Naruto fassungslos. Zuerst leise, dann immer lauter. „Nein… Nein! Verarsch mich nicht, Ma, du kannst nicht schwanger sein!“   Aufgebracht setzte er sich auf und krallte die Finger in den Stoff seines Schlafshirts. „Du bist alt! Viel zu alt und faltig, mit dir will doch niemand mehr Sex haben! Und Dad… Dad ist fast 50, verdammt, der kriegt doch keinen mehr hoch! Verarsch mich nicht, Mann, komm schon! Das ist nicht-“   „Wie kannst du es wagen, so über deinen Vater zu reden?!“, keifte Kushina ihn an, noch bevor er seinen Satz beendet hatte. Naruto hatte sie beide beleidigt, dennoch waren es die Worte über Minato, die sie so zum Explodieren brachten.   Das war wahre Liebe.   „Außerdem ist 50 doch überhaupt kein Alter! Ich kann dir versichern, du Rotzbengel, dass dein Vater und ich noch regelmäßig Sex haben und er überhaupt keine Probleme hat, ihn hochzubekommen!“   Und das… Waren eindeutig zu viele Informationen.   „Ma!“ Würgend hielt sich Naruto eine Hand vor den Mund. Seine nächsten Worte waren gedämpft. „Sprich bloß nicht weiter! Bitte! Sonst kotz ich mein ganzes Bett voll! Blurgh… Fuck…!“   Scheinbar hatten seine Eltern nicht nur regelmäßig Sex (Eww! Das war etwas, was Kinder niemals nie erfahren wollten!!!), sondern verübten diesen auch noch ohne Gummi! Oh Gott. Oh… Scheiße, seine Mutter war wirklich…   „Du bist schwanger“, quiekte er geschockt in den Hörer. „Ich kann nicht glauben, dass du-“   „Das war doch nur ein Witz!“, unterbrach seine Mutter ihn.   … Was?   „Um Gottes Willen, Naruto.“ Kushina seufzte laut. „Ein kleiner, aber liebenswerter Satansbraten wie du reicht mir, das kannst du mir glauben.“   „Alter…“ Naruto lockerte den eisernen Griff um Handy und T-Shirt und atmete zittrig aus. „Nicht. Lustig. Ma. Das war so etwas von uncool, mach das nie wieder!“   „24 und immer noch so naiv wie eh und je“, meinte Kushina und lachte.   Naruto verengte die Augen. „Besser, als eine 48 Jahre alte und faltige Hexe zu sein“, brummte er missmutig in Schwedisch.   Gott, er konnte echt nicht glauben, dass seine Mutter so einen scheiß Witz machen würde! Ihm war fast das Herz stehen geblieben, verdammt! Er wusste ja, dass er seine Tendenz zum Unruhestifter von ihr geerbt hatte, aber trotzdem…!   „Ich soll alt und faltig sein? Ich glaub, du hast wohl vergessen, dass ich ebenfalls Schwedisch spreche und vor allem verstehe, mein liebes Kind“, erwiderte Kushina mit zuckersüßer Stimme, ebenfalls in Schwedisch.   … Fail. Er hatte tatsächlich verpeilt, dass seine Mutter ja auch Schwedisch sprach und diese Stimme… Fuck, er kannte diese Stimme. Er musste sie nur hören, um zu einem verängstigten, kleinen Häufchen Elend zu mutieren…!   „Jag älskar dig“, versuchte er die Situation zu retten.   Kushina schwieg und fing dann auf einmal an zu lachen. „Ich hätte dich wirklich nicht aus dem Schlaf reißen sollen“, sagte sie amüsiert. „Du bist immer noch so unfassbar mürrisch kurz nach dem Aufwachen.“   „Lass mich, ich kann nicht immer nur ein Sonnenschein sein“, grummelte Naruto und legte sich zurück ins Bett. Er seufzte.   „Tut mir leid, ich konnte mir den ‚Ich bin schwanger‘-Kommentar einfach nicht verkneifen.“ Kushina kicherte leise. „Das haben dein Vater und ich letztens nämlich wirklich gedacht. Du hättest Minato sehen sollen, er hat fast einen Herzinfarkt bekommen!“   Sie lachte auf und auch Naruto stimmte in ihr Gelächter mit ein. Oh Gott, er konnte sich Dads Reaktion nur allzu gut vorstellen! Es war immer urkomisch, wenn man ihn aus der Reserve locken konnte!   „Aber am Ende hat sich herausgestellt, dass ich in die Wechseljahre gekommen bin…“ Kushina seufzte. „Ich werd tatsächlich alt…!“   „Das sagte ich doch!“ Naruto grinste fies und streckte die Zunge heraus, als sie anfing ihn zu verfluchen. „Ist okay, Ma. Ich hab dich auch noch mit weißen Haaren lieb.“   „Du kleiner Rotzbengel.“ Ein liebevoller Ton schlich sich in ihre Stimme. „Naja, ich schätze, dass ich dich dann weiter deinen Schönheitsschlaf halten lasse, damit du nicht unerträglich bist, wenn du bei uns ankommst.“    „Seeehr gute Idee, Ma.“ Naruto drehte sich zur Seite und warf einen Blick auf die Uhr. Schon nach halb zehn, wow. Dabei war Telefonieren doch sonst eigentlich gar nicht sein Ding. „Ich schick dir nachher eine SMS, damit du weißt, wann du mich abholen musst.“   „Okay“, erwiderte Kushina. „Womit fährst du? Dem Shinkansen?“   „Jepp“, antwortete Naruto. „Mit der Nozomi-Linie, die ist am schnellsten. Wann kommt Dad nochmal von der Arbeit Nachhause?“   „17 Uhr.“   „Kay, dann versuch ich, so um 19 Uhr da zu sein. Damit Dad auch genügend Zeit hat, mir ein Festmahl vorzubereiten, hehe!“   Kushina schnaubte. „Ich weiß gar nicht, ob du das überhaupt verdient hast“, meinte sie. „Nach den Aussagen über sein bestes Stück…“   „Können wir bitte aufhören, über Dads Penis und generell euer Sexleben zu reden? Danke.“ Naruto verzog das Gesicht und schüttelte sich. Gott, wenn er nach dem Telefonat wieder einschlafen sollte, dann würde er bestimmt einen Albtraum haben!   „Im Gegensatz zu dir haben wir wenigstens eins“, neckte sie ihn.   Naruto verengte die Augen. „Ich hasse dich. Außerdem… Hey, wer sagt denn, dass ich nicht einen One-Night-Stand nach dem anderen habe und mich durch ganz Nagoya bumse, huh?“   „Weil ich dich zu einem anständigen Jungen erzogen hab.“   Ja… Genau. Deswegen hatte er sich damals beim ungeschützten Sex mit einer unbekannten Dame eine Geschlechtskrankheit zugezogen und war beim Kiffen mit Kiba auf dem Schulgelände erwischt worden, genauso wie beim Klauen im Supermarkt.   Fuck… Was für ein strunzdummer Teenager er damals doch gewesen war. Aber es war auch eine harte Zeit für ihn gewesen, Minatos Bruder Kurama war gerade erst in den Knast gekommen, nachdem er…   Naruto biss sich auf die Unterlippe und strich mit den Fingerspitzen über seine Wange. Er konnte die feinen Erhebungen der Narben spüren.   Aber das lag jetzt alles in der Vergangenheit. Naruto hatte aus seinen Fehlern gelernt. Seine Familie und Freunde hatten ihn immer unterstützt. Ihre Liebe und grenzenlose Geduld hatten ihm dabei geholfen, wieder auf den richtigen Pfad zu kommen.   „Was ist los?“, fragte Kushina mit sanfter Stimme ins Schweigen hinein. „Du bist so still.“   Naruto schluckte. „Ich musste nur…“, fing er an, brach seinen Satz dann aber doch wieder ab. Er versuchte es erneut. „Es war nur… Ähm… Wie lange muss Kurama noch einsitzen…?“ Seine Stimme war kaum lauter als ein Wispern, aber er war sich sicher, dass seine Mutter ihn trotzdem gehört hatte.   „Lange“, antwortete sie. Fast schon kalt. „Sehr, sehr lange, Naruto. Mach dir deswegen keine Gedanken. Du wirst ihn nie wieder sehen. Dafür werden ich und dein Vater sorgen. Versprochen.“   „Okay“, wisperte er. Er wusste, dass diese Antwort ihn beruhigen sollte. Aber das tat sie nicht. Die Angst blieb und würde wohl für immer in seinem Hinterkopf herumschwirren. Dafür waren die Erlebnisse zu einschneidend gewesen. Zu traumatisierend.   „Versuch noch etwas zu schlafen, Liebling“, sagte Kushina sanft. „Du klingst erschöpft.“    „Okay“, murmelte er und schluckte mit einigen Schwierigkeiten einen kleinen Kloß im Hals herunter. „Ich hab dich lieb, Ma.“   „Ich dich auch, mein Großer.“ Naruto konnte das Lächeln auf ihren Lippen zwar nicht sehen, aber dafür deutlich hören. „Ich freu mich schon sehr auf das Wochenende mit dir.“   „Heh, ich mich auch.“ Mit gesenkten Lidern rollte er sich auf die Seite, die Mundwinkel in die Höhe gezogen. „Bis dann, Ma.“   „Bis dann, Liebling.“   Naruto wartete, bis sie aufgelegt hatte und schmiss sein Handy auf den Nachttisch. Er seufzte. Inzwischen war er so ziemlich wach, aber seine Mutter hatte Recht, er war tatsächlich sehr erschöpft.  Deswegen kuschelte er sich auch in sein Bett und versuchte, noch eine Mütze voll Schlaf zu bekommen. Zuerst sah es nach einem aussichtslosen Unterfangen aus, doch als sich Kyuubi eine gute halbe Stunde später in sein Zimmer schlich und es sich auf seinem Bauch bequem machte, schlief er schließlich ganz schnell ein.   ~ xXx ~   Narutos Schläfe war gegen das kühle Glas der Fensterscheibe gelehnt. Sein Blick war nach draußen gerichtet. Auf die Umgebung, die mit rasender Geschwindigkeit an ihm vorbei rauschte.   Es gab nur einen Punkt, der sein Sichtfeld nicht nach ein paar Sekunden wieder verließ. Ein Punkt, der anstatt kleiner zu werden, sogar immer größer und größer wurde. Ein Punkt, auf den Naruto seinen Blick fixiert hatte:   Der Kyōto Tower.   Er war endlich da. In seiner früheren Heimat, Kyōto.   Je näher der Zug dem Kyōto Tower kam, desto näher kamen sie auch dem Hauptbahnhof und vor allem… Seiner Mutter.   Naruto biss sich auf die Innenseite seiner Wange, ein kläglicher Versuch, gegen das dümmliche Grinsen auf seinen Lippen anzukämpfen. Gott, er konnte kaum in Worte fassen, wie sehr er sich darauf freute, Kushina endlich wieder in die Arme schließen zu können! Nicht nur sie, auch Minato und Sakura!   Ihr letztes Treffen war schon viel zu lange her. Das war im Juli gewesen, um Kushinas Geburtstag zu feiern. Und jetzt, Ende Oktober, sahen sie sich erst wieder! Erneut um einen Geburtstag nachzufeiern. Diesmal Narutos.   Es war schon traurig, dass sie sich in letzter Zeit nur noch trafen, wenn einer von ihnen Geburtstag hatte. Deswegen gelobte sich Naruto in diesem Moment auch Besserung und schwor sich, seine Familie öfter mal besuchen zu gehen oder zu sich Nachhause einzuladen.   Die 130 Kilometer Entfernung legte der Nozomi-Shinkansen-Express schließlich in unter 40 Minuten zurück, das war doch ein Katzensprung! Aber nicht nur nach Kyōto fuhr der Zug, sondern auch nach Shin-Yokohama.   Yokohama. Sasukes Heimat.   Wenn sein Gespräch mit Sakura also gut verlief, dann konnte er mit dem Shinkansen direkt nach Yokohama fahren, Sasuke Zuhause überraschen und ihm das Liebesgeständnis des Jahres machen.   … Ja. Pfft. Als ob.   Naruto seufzte leise und rubbelte sich durchs Haar. Er holte sein Handy aus der Hosentasche, um seiner Mutter zu schreiben, dass der Zug pünktlich und er in knapp fünf Minuten da sein würde.   Danach sah er wieder aus dem Fenster und beobachtete, wie der Kyōto Tower immer näher kam. Mh, er war schon ewig nicht mehr auf der Aussichtsplattform gewesen, vielleicht sollte er da mit seiner Familie morgen mal hin.   Nur wegen der alten Zeiten willen. Gott, er wünschte sich, dass Kiba mitgekommen wäre. Damit es sich wirklich wie früher anfühlen würde. Beim nächsten Mal musste er seinen Kumpel unbedingt mitschleifen. Vielleicht auch Hinata, damit sie ihr ihre Heimat zeigen konnten.   Naruto liebte Nagoya zwar und fühlte sich pudelwohl in der Stadt, aber dennoch würde sein Herz für immer Kyōto gehören. Dafür hatte die Stadt ihn viel zu sehr geprägt. Und das merkte man nicht nur an seinem Dialekt.   Sein Herz machte einen vorfreudigen Hüpfer, als der Zugführer bekannt gab, dass ihr nächster Stopp Kyōto Hauptbahnhof sein würde. Naruto stand schon einmal auf und nahm seine Reisetasche in die Hand.   Es war ziemlich frisch draußen, also zog er vorsichtshalber schon einmal den Reißverschluss seines Hoodies bis zum Kinn hoch. Allmählich verringerte sich die Fahrgeschwindigkeit des Zugs, bis er schließlich nur noch langsam rollte und mit einem Quietschen zum Stillstand kam.   Die Türen öffneten sich. Naruto stieg zusammen mit einer Gruppe anderer Fahrgäste aus. Er fröstelte, als er den ersten Schritt auf Kyōtos Bahnhof setzte und zog die Augenbrauen zusammen. Ugh, hier war es ja sogar noch viel kälter als in Nagoya!   Er sah sich um. Lange musste er nicht suchen, bis ihm feuerrotes Haar ins Auge stach. Fast fünfzig und immer noch kein graues Haar zu sehen, das nannte er gute Gene (oder ein gutes Färbemittel, aber er wollte mal an das Erste glauben)! Gene, die er hoffentlich auch geerbt hatte.   Bei seinem Vater hatte er nämlich schon die eine oder andere Graustelle entdecken können. Besonders an den Schläfen war es ziemlich auffällig. Aber er konnte es tragen, also war’s kein großes Ding. Es stand ihm sogar irgendwie.   Naruto grinste glücklich, als sich ihre Blicke trafen, und eilte auf sie zu. Kushina kam ihm entgegen, ein breites Lächeln auf den Lippen. Er ließ die Tasche fallen, als sie in Reichweite war, und schlang die Arme für eine herzliche Umarmung um ihren zierlichen Körper.   „Hey, Ma“, begrüßte er sie leise und streichelte ihr liebevoll über den Rücken.   Kushina hatte ihr Gesicht halb in seiner Schulter vergraben und drückte ihn sanft. „Hallo, mein Großer“, sagte sie und lehnte sich leicht zurück, damit sie sich in die Augen sehen konnten. „Gott, du wirst ja immer größer.“   Lachend nahm sie sein Gesicht zwischen ihre Hände und stellte sich auf die Zehenspitzen. Naruto ging etwas in die Knie, damit sie seine Stirn küssen konnte. „Nö, das kommt dir nur so vor, weil du immer weiter schrumpfst“, meinte er frech und lachte, als er dafür einen Hieb auf den Hinterkopf erntete.   „Frechdachs“, sagte sie mit funkelnden Augen. „Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie stolz du damals warst, als du mich das erste Mal um einen ganzen Zentimeter überragt hast.“   „Oh Gott, ja!“ Naruto musste lachen. „Fuck, wie alt bin ich da gewesen? 14 oder so?“   Nachdenklich runzelte Kushina die Stirn. „Ich glaub schon, ja“, stimmte sie zu. „Wir hatten damals schon Angst, dass du nicht mehr wächst und so klein bleibst.“   Bis zu seinem vierzehnten Lebensjahr war Naruto tatsächlich verhältnismäßig klein gewesen für einen Jungen, er war sogar von einigen Mädchen überragt worden, was ziemlich peinlich war…!   Sein Wachstumsschub hatte erst relativ spät eingesetzt, aber dafür war er dann ziemlich schnell ziemlich viel größer geworden. Der Größte war aus ihm nie geworden und zwischen ihm und Kiba herrschte immer noch ein Größenunterschied von einem halben Kopf, aber dennoch war er sehr zufrieden mit seinen 1,71 Meter.   „Sasuke, mein neuer Freund, ist sogar noch kleiner als ich!“, meinte er und reckte fast schon stolz das Kinn in die Höhe.   Kushina lachte. „Mein großer Junge“, sagte sie und rieb mit den Daumen über seine Wangen. Ihr schien nicht zu gefallen, was sie da fühlte, weil sie ihre Lippen kurz darauf zusammenpresste.   „Du siehst total ungepflegt aus“, tadelte sie ihn und zupfte an seinen Haaren herum. „Nicht einmal rasiert hast du dich.“   „Hey, das ist der sexy Schlabberlook!“, verteidigte Naruto sich schmollend. Er schlug ihre Hände weg. „Weiber stehen darauf.“   „Ah. Jetzt versteh ich auch, wieso du immer noch Single bist.“ Sie funkelte ihn spitzbübisch an.   „Ja, ich bin Single, weil niemand so ein schreckliches Schwiegermonster wie dich haben will“, meinte Naruto und wich ihrer Attacke grinsend aus. „Hehe.“   „Tsk“, machte Kushina und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie betrachtete ihn genauer. „Du siehst deinem Vater von Tag zu Tag ähnlicher“, murmelte sie fassungslos.   „Ja? Ist das ein Kompliment oder eher eine Beleidigung?“   „Natürlich ein Kompliment. Minato ist schließlich der bestaussehendste Mann, der mir jemals über den Weg gelaufen ist.“   Naruto rollte mit den Augen. „Kiiitsch.“   „Obwohl er nicht so eine niedliche Zahnlücke hat wie du.“ Grinsend zwickte Kushina ihm in die Wange.   „Maa!“, beschwerte er sich. „Bagger mich nicht an, sonst wird Dad eifersüchtig!“   Kushina lachte und zwickte ihm nun in den Oberarm. „Wusstest du, dass dein Vater früher auch Bart getragen hat?“   „Echt jetzt?“ Überrascht hob Naruto beide Augenbrauen in die Höhe. Soweit er sich erinnern konnte, hatte er Dad noch nie unrasiert gesehen… Deswegen tat sich sein Gehirn auch nun etwas schwer, um sich das bildlich vorzustellen. Dabei hatte er eigentlich eine ziemlich lebhafte Fantasie, also musste das echt was heißen!   „Jepp.“ Ein Funkeln schlich sich in Kushinas graublaue Augen. „Einen waschechten Schnäuzer. Magnum wäre neidisch geworden.“   „Nicht dein Ernst?!“ Naruto schlug sich eine Hand auf den Mund und brach in Gelächter aus. „Ernsthaft?!“   „Ernsthaft“, bestätigte Kushina, ebenfalls lachend. „Das war in den 70igern in, so ist jeder rumgelaufen.“   „Fuck, ich bin so froh, dass ich später geboren bin.“ Schnaubend schüttelte Naruto den Kopf. „War das nicht ekelhaft beim Küssen?!“   „Müsstest du die Frage nicht selbst beantworten können?“, fragte Kushina und hob eine Augenbraue in die Höhe. „Du bist doch bisexuell oder nicht? Oder ist das nur eine Phase gewesen, aus der du inzwischen raus gewachsen bist?“   „Ma, als ich dir gebeichtet hab, dass ich bi bin, war ich schon lange kein unsicherer Teenie mehr.“ Naruto rollte mit den Augen. „Ich hab zwar schon mit Kerlen rumgeknutscht, aber die hatten alle keinen Schnäuzer… Zum Glück! Ich kann mir nicht vorstellen, dass es angenehm ist.“ Er kräuselte die Nase.   „Es kratzt ein wenig, aber man gewöhnt sich daran.“ Kushina zuckte mit den Schultern. „Ich bevorzuge deinen Vater aber dennoch rasiert.“   „Kann ich verstehen“, meinte Naruto und kratzte sich am Kopf. „Wie auch immer! Ich will nicht nur über Dad reden, ich will ihn auch sehen, also lass uns abzischen!“   „Vor allem willst du wohl sein Essen verputzen, nicht wahr?“ Amüsiert rollte Kushina mit den Augen und setzte sich in Bewegung. Naruto folgte ihr.   „Heh, kann ich nicht abstreiten.“   Sie marschierten durch den wirklich riesigen Bahnhof zum nahegelegenen Parkplatz. Dieser war wie immer rappelvoll, aber dennoch hatte Kushina es geschafft, sich einen Platz zu ergattern. Hach, das war seine Ma.   Gemeinsam stiegen sie in ihren silbernen Toyota Prius ein. Naruto schnallte sich dabei besonders gut fest, weil er den Fahrstil seiner Mutter kannte und jede Fahrt mit ihr zu einem Höllenritt wurde, bei dem er nie wusste, ob er ihn überleben würde oder nicht.   Ein angenehmes Schweigen herrschte während der Fahrt. Naruto drehte das Radio leise auf und summte mit, während er aus dem Fenster sah und die Umgebung betrachtete. Es war kurz vor neunzehn Uhr und die Straßen waren relativ voll, obwohl die Hauptverkehrszeit bereits vorbei war.   Sie befanden sich gerade im Stadtbezirk Shimogyō, also noch einige Kilometer von ihrem Ziel, Ukyō, entfernt. Eine Viertelstunde mussten sie bestimmt noch fahren, aber das war schon okay. Sie hatten es ja nicht eilig und Naruto war völlig zufrieden damit, summend im Auto herumzusitzen und Menschen auf den Gehwegen zu beobachten.   Je näher sie seinem alten Elternhaus kamen, desto ungeduldiger wurde er allerdings auch. „Mann, ich hab echt Kohldampf“, meinte Naruto und tätschelte sich den Bauch. „Ich hoffe, Dad ist mit dem Essen schon fertig…!“   „Bestimmt. Du weißt doch, wie pünktlich Minato ist.“ Kushina warf ihm ein Lächeln zu und bog rechts ab.   „Ja… Im Gegensatz zu uns.“ Naruto grinste und richtete sich gerade auf. Kyōto war eine Riesenstadt, weswegen er sich selbstverständlich nicht in allen der elf Bezirke auskannte, aber die Umgebung hier kam ihm bekannt vor.   Sehr bekannt. Da hinten war seine alte Grundschule und dort war der Spielplatz, auf dem er seinen allerersten Kuss bekommen hatte. Hach, die gute, alte Zeit. Ein warmes Kribbeln breitete sich in seiner Brust aus, während sich ein nostalgisches Lächeln auf seine Lippen schlich.   Sie bogen in eine Sackgasse ein und machten vor dem letzten Haus an der rechten Straßenseite Halt. Es war ein etwas rustikales, zweistöckiges Reihenhaus, das trotz allem eine moderne Front und einen top gepflegten Vorgarten besaß.   Das war es. Das Haus, in dem er die ersten zwanzig Jahre seines Lebens verbracht hatte. Woah. Er konnte manchmal gar nicht glauben, dass er erst vor vier Jahren hier ausgezogen war. Es kam ihm viel, viel länger vor.   Vorfreudig sprang Naruto aus dem Auto und raste zur Haustür. Er konnte Kushina im Hintergrund lachen hören, während er ungeduldig anklopfte und von einem Bein aufs andere sprang. Er musste nicht lange warten, bis er Schritte vernehmen konnte, sich die Tür öffnete und er seinem Spiegelbild gegenüber stand.   Naja… Fast. Sein Spiegelbild war etwas größer als er, seine Haare waren auch länger und reichten ihm bis zum Kinn und außerdem fehlten die prägnanten Sommersprossen. Davon abgesehen hätte es wirklich sein Ebenbild sein können.   Abgesehen davon, dass Naruto niemals eine so peinliche grüne Kochschürze tragen würde.   „Dad!“ Grinsend schlang er die Arme um seinen Vater und umarmte ihn.   „Hey.“ Minato lachte über seinen Enthusiasmus und drückte ihn an sich. „Gut siehst du aus“, meinte er lächelnd und zerzauste ihm das Haar.   „Ma sagt, dass ich wie ein Penner aussehe.“ Naruto zog einen Schmollmund.   „So hab ich das nie gesagt, wasch dir die Ohren.“ Augenrollend gesellte sich Kushina zu ihnen und gab ihrem Sohn einen Klaps auf den Kopf. Sie begrüßte Minato mit einem Kuss, der Naruto zum gespielten Würgen brachte.   „Ich hab Naruto vorhin erzählt, dass du früher mal einen Schnäuzer getragen hast“, sagte Kushina und lachte. „Er konnte es gar nicht glauben.“   „Kann ich auch immer noch nicht!“ Naruto rümpfte die Nase und betrachtete seinen Vater genauer. Also zu diesem Gesicht passte definitiv kein Schnäuzer und generell jegliche Art von Bartbehaarung!   „Oh?“ Minato hob beide Augenbrauen in die Höhe. „Das ist eine dumme Jugendsünde von mir gewesen“, gab er verlegen zu und rieb sich den Nacken. „Ich würd dir nicht empfehlen, das nachzumachen.“   „Mach ich ganz bestimmt nicht!“ Beim bloßen Gedanken daran lief Naruto ein unangenehmer Schauer über den Rücken.   Er war generell kein großer Fan von Bärten. Besonders nicht bei sich selbst! Er hatte früher mal versucht, sich einen Vollbart wachsen zu lassen, um männlich und cool herüberzukommen… Es hatte absolut schrecklich ausgesehen und er schämte sich heute noch dafür.   Bartstoppeln waren okay, aber mehr ging bei ihm gar nicht. Das stand ihm einfach nicht und männlicher ließ es ihn auch nicht wirken. Er hatte damit einfach nur lächerlich ausgesehen.   Naruto ging in den Flur hinein und sah sich suchend um. „Wo ist Poochi?“, wollte er wissen.   „Im Garten“, antwortete Minato ihm. „Sie-“ Noch bevor er seinen Satz zu Ende gesprochen hatte, war Naruto bereits losgestürmt.   „Schuhe ausziehen!“, brüllte Kushina ihm hinterher, doch er beachtete sie nicht.   Grinsend flitzte er in den Garten und konnte gleich darauf ein freudiges Bellen hören. „Poochiii!“, quietschte er begeistert und fiel auf die Knie, um die Shiba-Hündin in seine Arme zu schließen.   Sie bellte ganz aufgeregt und ihr Schwanz wedelte wild umher, während sie sich an ihn schmiegte und jede Stelle seiner Haut, die sie erreichen konnte, abschleckte.   Naruto lachte, als er ihre feuchte Zunge im Gesicht spürte und schloss glücklich ein Auge. „Ich hab dich so vermisst, Süße“, murmelte er und tätschelte ihr sanft den Rücken.   Gott, wie groß sie inzwischen geworden war. Seine Eltern hatten sie einige Monate vor seinem Auszug geholt und damals war sie noch ein kleiner Welpe gewesen. Er konnte sich noch genau daran erinnern, wie er sie auf seinem Arm durch Kyōto getragen und ihr all seine Lieblingsorte gezeigt hatte.   Inzwischen war sie vier Jahre alt und viel zu groß und schwer, um von ihm noch getragen zu werden. Ansonsten hatte sie sich allerdings nicht viel verändert. Sie war immer noch so verspielt und liebenswürdig wie früher.   „Sieht so aus, als freut sich jemand über deinen Besuch.“ Mit verschränkten Armen und einem Lächeln im Gesicht stand Kushina im Türrahmen und beobachtete sie.   „Heh“, machte Naruto und gab Poochi ein Küsschen auf den Kopf, bevor er aufstand und die Hände an seinen Oberschenkeln rieb. „Essen?“, fragte er hoffnungsvoll nach und ging auf sie zu.   „Vielfraß.“ Kushina rollte mit den Augen und pikste ihm in den Bauch. „Du hast ein bisschen zugenommen, kann das sein?“   „Gah! Gar nicht wahr!“ Naruto legte die Arme schützend um seinen Bauch und sah sie mit hervorgeschobener Unterlippe an. „Inzwischen bin ich die überflüssigen Pfunde wieder los!“   Dank Kibas regelmäßigen Arschtritten war er inzwischen tatsächlich wieder in seiner Topform. Naja, so gut wie. Noch war er nicht ganz zufrieden mit seiner Figur, aber zumindest waren die Bauchmuskeln wieder zum Vorschein gekommen!   „Nicht mehr lange, bald ist schließlich Weihnachten und dann wirst du wieder wie ein Scheunendrescher fressen, ich kenn dich doch.“ Lächelnd zwickte Kushina ihm in die Wange. „Geh dir die Hände waschen, dann können wir gleich essen.“   „Yay, Essen!“ Glücklich hopste Naruto zurück ins Innere der Wohnung und ging erst einmal in den Flur, um seine Chucks auszuziehen. Poochi folgte ihm dabei auf Schritt und Tritt, laut hechelnd und der Schwanz immer noch aufgeregt hin- und herwedelnd.   Er ging ins Gäste-WC, um sich die Hände zu waschen, und warf einen Blick in den Spiegel. Seine Augen funkelten und er bekam das Strahlen gar nicht mehr aus dem Gesicht. Heh, so wie immer, wenn er bei seinen Eltern zu Besuch war.   In der Wohnung war es relativ warm, deswegen zog er den Reißverschluss seines roten Hoodies auch herunter, als er in die nach Köstlichkeiten duftende Küche tapste. Sein Vater war über den Tisch gebeugt und deckte gerade.   Naruto schnupperte laut in der Luft und ging stöhnend zum Herd. „Das riecht so guuut!“, lechzte er begeistert und hob einen der Deckel an, um einen Blick in den Topf zu werfen. Reis. „Was hast du da gekocht, Dad?“   „Hayashi rice“, antwortete Minato, während er das Besteck verteilte. Naruto war so benebelt vom Duft des Essens, dass er gar nicht mitbekam, dass sein Vater den Tisch für eine Person mehr deckte. Nämlich für vier.   „Fuck, wie geil!“ Naruto lief das Wasser quasi im Munde zusammen, als er weiter herum schnüffelte und nun eine Takoyaki-Pfanne entdeckte, gefüllt mit sechzehn Oktopusbällchen. „Oh Gott und auch noch Takoyaki! Bist du fertig mit allen oder muss das noch?“   „Ich bin soweit fertig“, antwortete Minato und zog sich die Schürze aus. Er hing sie an einem Haken neben dem Kühlschrank auf. „Jetzt muss nur noch-“   Er verstummte, als es plötzlich an der Tür klingelte, und lachte. Auch Kushina, die gerade Poochis Napf mit Hundefutter auffüllte, musste lachen. „Perfektes Timing“, sagte sie und richtete ihren Blick auf Naruto. „Mach ruhig auf, ich glaub, das ist für dich.“   „Äh“, machte Naruto und blinzelte langsam. „Okay.“   Etwas verwirrt ging er zur Haustür, riss sie auf und… Strahlte übers ganze Gesicht.   Rosa gefärbtes, kinnlanges Haar, das mit einem dunkelroten Haarreifen verziert war. Grüne, mit Kajal fein umrandete Augen. Eine kleine Nase und schmale, wohlgeformte Lippen, die zu einem glücklichen Lächeln geformt waren.   Ein schmaler Körper, der gut anderthalb Köpfe kleiner war als er selbst, bekleidet mit einem dünnen, dunkelgrauen Kapuzen-Sweatshirt, einem schwarzen Rock und ebenfalls schwarzen Stiefeln.   Das war doch…   „Sakura!“ Lachend schlang er die Arme um sie und hob seine beste Freundin ein Stückchen in die Luft. Sie schrie überrascht auf und klammerte sich an ihn, als er sie beide mehrmals im Kreis drehte.   „Naruto! Hey!“ Auch sie lachte, nachdem sie vorsichtig wieder auf dem Boden abgesetzt wurde, und umarmte ihn.   „Ich hab gar nicht damit gerechnet, dich heute noch zu sehen!“ Naruto grinste sie fröhlich an und strich ihr liebevoll eine Haarsträhne hinters Ohr. Er küsste ihre Wange. „Hey, Süße.“   „Sollte ja auch eine kleine Überraschung sein“, meinte Sakura und lächelte ihn an.   Er machte Platz, um sie hineinzulassen, und beobachtete, wie sie aus ihren Schuhen schlüpfte. Sein Blick fiel dabei auf das kleine, glänzende Etwas an ihrem Ringfinger.   „Zeig her!“, befahl er aufgeregt und schnappte sich ihre Hand, nachdem sie sich wieder aufgerichtet hatte. Fast schon ehrfürchtig strich er mit dem Zeigefinger über den silbernen Ring und drehte ihn. Mehrere kleine Diamanten waren an ihm befestigt. „Wow. Er ist wunderschön.“   „Danke.“ Sakura drehte ihre Hand, damit sie Narutos in ihrer halten konnte, und drückte sie sanft. Ihre Augen funkelten.   „Du bist verlobt“, flüsterte Naruto. Er konnte den Blick gar nicht mehr vom Silberring abwenden. „Gott, mein kleines Mädchen ist verlobt!“   Sakura kicherte und schubste ihn sanft. „Ich bin schon lange kein kleines Mädchen mehr.“   „Doch, für mich wirst du immer das kleine burschikose Mädchen sein, das ich vor einer Spinne retten musste.“ Naruto grinste sie an und rieb mit dem Daumen über ihren Handrücken „Ich freu mich für dich, Sakura. Wirklich.“   „Danke.“ Sie lächelte ihn an und strich sich eine Strähne hinters Ohr. „Das bedeutet mir wirklich viel, Naruto.“   „Heh“, machte er und gab ihr noch einen Kuss auf die Wange. Dann zog er sie in Richtung Küche, um seinen Eltern ihren neuen Gast zu zeigen. „Ma! Dad! Guckt mal, wer gekommen ist!“   Minato verteilte die Takoyaki gerade auf einem Teller und blickte auf, als er die aufgeregte Stimme seines Sohns hörte. „Ah, guten Abend, Sakura“, begrüßte er sie mit einem Lächeln. „Freut mich, dass du kommen konntest.“   Auch Kushina begrüßte sie freudig.   „Abend und vielen Dank für die Einladung.“ Sakura verbeugte sich leicht vor ihnen und erwiderte das Lächeln.   „Dad hat Hayashi rice gemacht“, sagte Naruto grinsend und setzte sich schon einmal an den Tisch. Poochi wuselte zwischen seinen Beinen herum, also kraulte er sie geistesabwesend und beobachtete hungrig, wie sein Vater den Reis und das Rindfleisch auf die Teller verteilte.   Kushina setzte sich neben ihn hin und lachte. „Hör auf zu sabbern“, meinte sie amüsiert und legte die Finger unter sein Kinn, um seinen Mund wieder zuzuklappen. „Du machst Poochi ja Konkurrenz.“   Sakura kicherte, während Naruto ihr nur die Zunge herausstreckte, sein Blick weiterhin auf das fantastisch aussehende Essen gerichtet. „Dad? Habt ihr Bier da?“   „Ja“, antwortete Minato. „Moment.“ Er verteilte das restliche Essen, dann trocknete er sich die Hände am Handtuch ab und öffnete den Kühlschrank. „Asahi oder Kirin?“   „Natürlich Asahi!“   Minato summte und wandte sich an die Damen in ihrer Gruppe. „Möchtet ihr auch etwas?“   Beide lehnten ab, also brachte er Naruto sein gewünschtes Asahi Bier und nahm für sich selbst eins von der Marke Kirin. Kushina und Sakura bekamen stattdessen einen grünen Tee.   Poochi winselte elendig, weil sie auch etwas wollte (wahrscheinlich eher vom Essen als ihren Getränken…), bekam aber nichts und musste sich stattdessen mit ihrem Hundefutter zufrieden geben.   „Wir sollten anstoßen“, sagte Minato und hielt seine Bierflasche in die Höhe. „Auf Naruto und auf einen schönen Abend.“   Naruto grinste glücklich und erhob ebenfalls seine Flasche. Seine Augen funkelten, als er mit seinen Eltern und seiner besten Freundin anstieß.   „Auf Naruto!“, riefen sie mehr oder weniger synchron aus.   „Heh!“ Naruto lachte und nahm einen großen Schluck Bier. Oh ja, das würde definitiv ein schöner Abend werden. Daran hatte er überhaupt keine Zweifel.   ~ xXx ~   „Bis später!“   „Bis später, Liebling!“, rief ihm Kushina zu. „Und komm nicht zu spät Nachhause, hörst du?“   „Jaja.“ Augenrollend zog Naruto die Haustür hinter sich zu und sah zu Sakura. „Gott, ich bin 24 und Ma behandelt mich immer noch, als wär ich ein kleines Kind!“   „Tja, so ist Kushina eben.“ Mit einem Lachen strich sich Sakura die Haare aus dem Gesicht und schlang die Arme um ihren Körper. Sie fröstelte, als die nächste Windböe sie erfasste.   Naruto entging das nicht. „Willst du meinen Hoodie?“, fragte er sie und zog den Reißverschluss herunter, doch Sakura legte ihre Hand schnell auf seine und hielt ihn davon ab.   „Schon okay“, versicherte sie ihm und drückte seine Hand. „Aber danke.“   „Wie du meinst…“ Naruto guckte etwas skeptisch, aber nickte dann. „Wo wollen wir hin?“   „Fragst du mich das ernsthaft?“ Sakura funkelte ihn an. „Natürlich zu unserem Stammplatz, dem Hügel auf dem Spielplatz. Oder hast du an etwas anderes gedacht?“   Das breite Grinsen auf Narutos Lippen war Antwort genug, also machten sie sich gemeinsam auf den Weg. Sie hatten einen wunderschönen Abend mit Minato und Kushina verbracht und auch das Essen war fantastisch gewesen, aber dennoch wollten sie etwas Zeit alleine verbringen und hatten deswegen beschlossen, einen kleinen Spaziergang zu machen.   Eine angenehme Stille herrschte, während sie zum Spielplatz gingen. Es war bereits relativ spät, nämlich kurz nach 22 Uhr, weswegen sie auf ihrem Weg auch niemanden begegneten. Aber das war nicht weiter verwunderlich, sie befanden sich schließlich in einem ruhigeren Eckchen von Ukyō.   Auch der Spielplatz war wie leer gefegt, als sie ihn wenige Minuten später betraten. Ein Lächeln huschte auf Narutos Züge, als er sich daran erinnerte, was er hier schon alles erlebt und was für Gespräche er geführt hatte.   Früher war der Hügel beim Spielplatz nämlich immer ihr kleiner Rückzugsort gewesen. Er wusste noch genau, wie er und Kiba hier damals mit Sakura das Küssen geübt hatten. Und wie oft er hier mit Sakura gesessen hatte, um sie bei ihrem Liebeskummer zu trösten oder wie er und Kiba sich hier ihre ersten Pornoheftchen angesehen hatten.   „Uff.“ Stöhnend ließ sich Naruto ins Gras plumpsen und stellte seine mitgenommene Bierflasche zwischen seinen gespreizten Beinen ab.   Sakura kniete sich neben ihm hin, sehr elegant und bedacht darauf so zu sitzen, dass man keinen Blick unter ihren Rock werfen konnte. Sie legte ihre Handtasche in ihren Schoß und atmete tief ein. „Ich bin schon lange nicht mehr hier gewesen.“   „Ich auch nicht“, sagte Naruto. Er neigte den Kopf in den Nacken und blickte in den Himmel. „Das letzte Mal war an deinem Geburtstag gewesen vor gut einem halben Jahr.“   „Ich bin seitdem auch nicht mehr hier gewesen“, meinte sie. „Ohne dich und Kiba ist es einfach nicht das Gleiche.“   „Heh, ja. Fühlt sich auch irgendwie ein bisschen komisch an, so ganz ohne Köter, aber wir haben damals ja auch öfter allein hier gesessen und über Gott und die Welt geredet.“ Naruto nahm die Bierflasche in die Hand und führte sie zu seinen Lippen.   „Und heute wird sich die Geschichte wiederholen.“ Ein Funkeln schlich sich in Sakuras Augen, als sie ihre Handtasche öffnete. „Und damit auch wirklich alles so wie früher ist…“ Sie kramte einen Gegenstand heraus und hielt ihn Naruto unter die Nase.   Er blinzelte erschrocken und nahm ihn dann mit einem Lachen an. „Marlboro! Fuck, ich hab schon ewig nicht mehr geraucht, ich weiß gar nicht, ob ich das überhaupt noch kann!“   Grinsend stellte er seine Bierflasche ab und riss die Verpackung von der Schachtel Zigaretten ab. „Sogar noch unbenutzt! Hast du die extra für mich gekauft?“ Er zog sich eine Kippe heraus und schob sie zwischen seine Lippen.   Gott, es fühlte sich wirklich so an, als sei eine halbe Ewigkeit vergangen, seitdem er das letzte Mal geraucht hatte. Damals, vor seinem Umzug, hatte er sich geschworen, alle schlechten Angewohnheiten  in Kyōto zurück zu lassen und dazu gehörte auch definitiv seine Nikotinsucht.   Es war schwer gewesen, aber inzwischen war er glücklich als Nichtraucher und vor allem nicht mehr gefährdet, erneut der Sucht zu verfallen. Und ein Zigarettchen in Ehren konnte doch schließlich niemand verwehren, oder?   Sakura holte ein Feuerzeug aus ihrer Tasche und zündete das Ende seiner Zigarette an. Naruto atmete tief ein. Er hatte damit gerechnet, das Rauchen in den letzten Jahren vielleicht wieder verlernt zu haben, aber das war nicht der Fall.   Es war, als hätte er niemals aufgehört. Ein bisschen so wie Fahrradfahren, das verlernte man ja auch nicht, egal, wie lang das Rad zwischenzeitlich auch in der Garage Staub gefangen hatte. Langsam pustete er den Rauch wieder aus und beobachtete, wie er in den Himmel stieg.   Er leckte sich über die trockenen Lippen und nahm direkt noch einen Zug. „Du solltest auch eine rauchen“, meinte er zu Sakura und stupste sie mit seiner Schulter an. „Dann ist es echt so wie früher.“   Naruto war schließlich nicht der einzige gewesen, der als böser, neugieriger Teenager mit dem Rauchen angefangen hatte. Seine allererste Zigarette mit 13 hatte er sich nämlich mit Kiba und Sakura geteilt, auch hier auf dem Hügel beim Spielplatz.   Kiba und er hatten danach wie ein Schlot geraucht, während Sakura nur eine Gelegenheitsraucherin geworden war. Sie hatte ihren Eltern immer das perfekte, unschuldige Mädchen gemimt und deswegen darauf geachtet, nie in der Öffentlichkeit zu rauchen. Immer nur bei den Jungs zuhause oder abends auf dem Spielplatz.   Heh, es war schon lustig, dass ihre Eltern nie mitbekommen hatten, was ihre ach so liebe Tochter alles angestellt hatte. Wahrscheinlich hätten sie ihr den Kontakt mit Naruto und Kiba verboten, weil sie sie angeblich verderben würden…   Dabei war Sakura einfach nur nicht so unschuldig, wie sie immer tat, das hatte nichts mit ihrem Umgang zu tun. Naruto würde nie vergessen, wie er sie in der Schulbibliothek erwischt hatte, auf ihren Knien vor dem Mädchenschwarm der Oberstufe…   Sakura war echt ein kleines, unanständiges Ding, hehe.   „Ähm, ich passe diesmal“, lehnte Sakura mit einem schüchternen Lächeln ab und schüttelte den Kopf. Sie massierte sich mit den Fingerspitzen den Bauch, bevor ihr auf einmal bewusst wurde, was sie gerade tat, und die Hand schnell fallen ließ.   Naruto runzelte die Stirn. Mh, das war seltsam, normalerweise rauchte sie hier immer mit ihm, aber vielleicht hatte sie diesmal einfach keine Lust dazu. Er zuckte mit den Schultern und zog an seiner Zigarette. „Wie du magst.“   Sakura räumte die Zigarettenschachtel zurück in ihre Tasche und schmiegte sich an ihn. „Ich bin doch jetzt ein anständiges, verlobtes Mädchen“, meinte sie mit funkelnden Augen.   Naruto lachte und schlang einen Arm um ihre Schulter. „Das bist du“, murmelte er und lehnte seine Schläfe gegen ihre. Er tippte etwas Asche ab. „Jetzt erzähl schon, wer hat den Antrag gemacht?! Gib mir die ganzen pikanten Details, Baby!“   Sakura lachte und schwieg erst einmal ein paar Sekunden. „Lee“, murmelte sie schließlich mit geröteten Wangen und biss sich auf die Unterlippe. „Er hat mir den Antrag im Wald gemacht. Genau an der Stelle, an der wir uns beim Joggen vor sieben Jahren das erste Mal getroffen haben.“   „Aww, das ist niedlich.“ Naruto lächelte und zog sie näher an sich. „Auch wenn ich ehrlich gesagt meinen Arsch darauf verwettet hätte, dass du den Antrag machst. Kiba übrigens auch.“   „Ich bin immer noch ein Mädchen“, sagte sie und schlang ihren Arm um seine Hüfte. „Und für die gehört es sich nicht, den Antrag zu machen. Da bin ich dann doch altmodisch.“   Mit einem gesummten „Hmm“ pustete Naruto etwas Qualm aus. Er nahm die Zigarette in die linke Hand, während er mit der rechten den Deckel der Bierflasche abdrehte und einen großen Schluck nahm. „Hast du damit gerechnet oder kam es überraschend?“   „Es kam total überraschend! Ich bin im ersten Moment wirklich sprachlos gewesen!“ Sakura lachte leise und erzählte ihm genau, wie der Antrag abgelaufen war.   Sie erzählte, wie Lee geweint hatte und dass er so nervös gewesen war, dass er sich mehrmals verhaspelt hatte und dass auch sie die Tränen nicht zurückhalten konnte. Es hörte sich wirklich nach einem verdammt süßen und romantischen Heiratsantrag an.   Naruto war echt glücklich für seine beste Freundin und war froh, dass sie so einen tollen Mann gefunden hatte, der sie über alles liebte und wie eine kleine Prinzessin behandelte. Genau so, wie Sakura es auch verdient hatte.   Sie war so ein aufopfernder, hilfsbereiter Mensch. Wenn einer das Beste verdient hatte, dann war es ohne Frage sie.   „Steht schon ein Hochzeitstermin fest?“, fragte Naruto sie und nahm einen letzten Zug von seiner Zigarette. Er behielt den Rauch mehrere Sekunden lang in seinen Lungen, während er den Kippenstummel vorsichtig am Boden ausdrückte.   „Noch nicht.“ Sakura schüttelte den Kopf und strich sich die Haare aus den Augen. „Wir haben nur grob geplant, irgendwann im Frühling zu heiraten.“   „Find ich cool. Ich hoffe, ich darf dann der Trauzeuge sein.“ Naruto funkelte sie an und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Schläfe.   „Ich weiß nicht, ob ich dir so viel Verantwortung zutrauen kann.“ Sie kicherte und schmiegte sich an ihn. „Wie sieht’s in deinem Liebesleben aus?“, fragte sie ihn neugierig. „Immer noch tote Hose?“   Naruto verkrampfte sich bei der Frage instinktiv und nahm einen großen Schluck Bier. Zur Beruhigung der Nerven.   Sakura entging seine Reaktion natürlich nicht und drehte sich deswegen schnell um, um besser sein Gesicht betrachten zu können. Ein Grinsen war auf ihren Lippen. „Oh! Heißt das, dass sich tatsächlich mal etwas in deinem Liebesleben getan hat? Und ich dachte, der Tag würde nie kommen…!“   „Halt den Mund“, brummte er verlegen und drehte den Kopf zur Seite. Er nippte am Bier und rieb sich den Nacken. „Es ist… Weiß nicht. Es gibt da eine Person, die ich… Mag, aber…“ Er biss sich auf die Zunge.   „Was ist los?“, fragte Sakura ihn sofort. Sanft strich sie mit den Fingerknöcheln über seine Wange. „Du weißt, dass du mir alles sagen kannst.“   Naruto bohrte die Zähne mit mehr Kraft in seine Zunge und atmete hörbar aus der Nase aus. Irgendwie war er nun total nervös und wusste nicht so recht, ob er ihr von Sasuke wirklich erzählen sollte…   Anderseits musste er aber auch endlich mit jemanden darüber reden und Sakura war perfekt dafür. Sie kannte ihn am besten und konnte die hilfreichsten Ratschläge geben. Außerdem hatte er sich bereits vor Wochen vorgenommen, mit ihr darüber zu reden, also warum zur Hölle zögerte er dann noch so?!   „Es geht um… Sasuke“, gab er schließlich murmelnd zu.   „Sasuke?“ Sakura legte den Kopf schief. „Ist das nicht der Kerl, den du auf dieser Game Show da kennengelernt hast?“   „Genau.“ Naruto nickte, holte ein letztes Mal tief Luft und erzählte ihr dann schließlich die ganze Geschichte.   Er erzählte ihr, wie sie sich kennengelernt hatten und was sie alles zusammen unternommen hatten, von ihrem Besuch beim Zoo bis zu ihren Strandbesuchen. Er erzählte ihr von den Fanarts und Fanfictions, die es über sie gab und beichtete ihr, was für Reaktionen manche von ihnen in ihm auslösten.   Er erzählte ihr von ihrem ‚indirekten Kuss‘ und den ganzen Momenten, in denen sie sich nah gekommen waren und was er dabei gefühlt hatte. Er erzählte ihr alles, was es zu erzählen gab, und sie hörte ihm aufmerksam dabei zu.   „Es ist total komisch“, murmelte er und zupfte an seinem Ohrläppchen herum. „Einerseits bin ich mir ziemlich sicher, total verknallt in ihn zu sein, aber andererseits… Irgendwie auch nicht. Es ist schwer zu beschreiben, keine Ahnung.“   Er stöhnte verzweifelt auf und nippte an seinem Bier. „Vielleicht kannst du mir irgendwie dabei helfen, dieses Gefühlschaos zu entwirren…“ Nervös kaute er an seiner Unterlippe herum und sah sie abwartend an.   Sakura hatte ihren Blick zu Boden gesenkt und ihre Augenbrauen waren zusammengezogen. Sie sah sehr nachdenklich aus und schwieg mehrere Sekunden lang, bis sie ihm schließlich antwortete: „Du hast Recht, eigentlich ist es ziemlich eindeutig. Du bist in ihn verknallt.“   Naruto spürte, wie ihm die Hitze ins Gesicht stieg, und nickte schweigend. Also wie gedacht…   „Diese gemischten Gefühle ihm gegenüber werden wohl so eine Art… Mh, Schutzmechanismus sein, denk ich“, sprach sie weiter und sah ihn an. „Du bist dir nicht sicher, was er für dich empfindet und aus Angst, verletzt zu werden, versuchst du dir einzureden, dass du gar keine Gefühle für ihn hast, damit eine eventuelle Ablehnung vielleicht nicht mehr so wehtut… Was natürlich der total falsche Weg und dazu auch noch totaler Quatsch ist.“   Sie schnaubte und schnipste ihm sanft gegen die Stirn. „Gott, manchmal versteh ich dich echt nicht…! Wieso hast du ihn am Strand nicht geküsst?! Das wäre doch die perfekte Gelegenheit gewesen und es klang so, als ob er überhaupt nichts dagegen gehabt hätte…!“   „Ich weiß es nicht, Mann!“ Naruto krallte die Finger in sein Haar und zog. Fest. „Ich bin irgendwie total überfordert gewesen und wusste nicht, was ich tun sollte und war so verfickt nervös und… Fuck, ich hab echt keine Ahnung…“   Sakura seufzte und massierte sich die Schläfe. „Also für mich ist die Sache eindeutig“, meinte sie. „Du bist in ihn verliebt. Punkt. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.“   Naruto gab ein jämmerliches Wimmern von sich. „Und was soll ich jetzt machen…?“   „Was wohl? Du gestehst ihm deine Liebe, ganz einfach!“ Sakura rollte mit den Augen. „Er kommt im Dezember zu dir, oder? Dann würde ich es ihm da sagen.“   „Aber was ist, wenn er nicht dasselbe empfindet…?“ Naruto biss sich auf die Unterlippe. „Du weißt gar nicht, was für eine riesengroße Angst ich vor einem Korb habe…“, gab er wispernd zu. „Ich will ihn auch nicht als Freund verlieren, dafür ist er mir zu wichtig…“   „Du wirst ihn nicht verlieren, Naruto.“ Sakura lächelte ihn aufmunternd an und nahm sein Gesicht zwischen ihre Hände. „Glaub mir. All das, was du mir erzählt hast, lässt darauf schließen, dass er dasselbe für dich empfindet.“   Sie seufzte leise und presste ihre Stirnen zusammen. „Hab ein bisschen mehr Selbstvertrauen“, murmelte sie ihm zu. „Dein Ego ist in allen anderen Angelegenheiten doch auch so groß wie eine Elefantenherde. Wieso muss es nur in Sachen Liebe regelmäßig auf die Größe einer Erbse zusammenschrumpfen?“   Naruto lachte leise. „Keine Ahnung“, murmelte er.   Sakura hatte ja Recht. Immer, wenn es um zwischenmenschliche Beziehungen ging, dann ging sein Selbstbewusstsein flöten. Er baggerte zwar gern und oft, allerdings war das alles immer nur scherzend gemeint und er wusste nie, wie er reagieren sollte, wenn jemand tatsächlich mal auf seine Flirts einging.   Deswegen war er wohl auch so ein Spätzünder gewesen. Seine erste Freundin hatte er nämlich erst mit 17 gehabt. Sein erstes Mal hatte er dementsprechend auch relativ spät gehabt, obwohl er bei Sex doch deutlich selbstbewusster an die Sache heran ging.   Im ersten Moment war er zwar schon etwas schüchtern, aber ansonsten bereitete es ihm überhaupt keine Probleme. Deswegen hatte er auch deutlich mehr One-Night-Stands als Beziehungen gehabt.   Es war nämlich nur diese blöde Gefühlsduselei, die ihm irgendwie so zu schaffen machte und verunsicherte…   „Du bist ein wundervoller Mensch und als Bonus auch noch wirklich attraktiv, also mach dich nicht selbst immer so runter, okay?“ Sakura schenkte ihm ein Lächeln und küsste sanft seine Stirn. „Tu mir den Gefallen und sag Sasuke, was du für ihn empfindest. Ich bin mir sicher, dass er dasselbe fühlen wird. Also komm und hol ihn dir, Tiger!“   Naruto atmete zitternd aus und schloss die Augen. „Okay... Danke, Sakura-chan.”   „Sakura-chan.“ Sie hob eine Augenbraue in die Höhe und lächelte. „So hast du mich ja schon ewig nicht mehr genannt.“   „Ja, oder?“ Grinsend rieb er sich die Nase. „Ich weiß gar nicht, wieso ich früher so darauf versessen war, dich so zu nennen. Du hast dich schon immer eher wie ein –kun benommen.“   „Was soll das denn heißen, huh?!“ Sakura verengte die Augen und gab ihm eine Kopfnuss.   Naruto lachte den Schmerz weg (Naja, er versuchte es zumindest, denn fuck, Sakura hatte echt Kraft in ihren Armen!) und rieb sich den Hinterkopf. Er streckte ihr mit funkelnden Augen die Zunge heraus.   Auch Sakura lachte und schüttelte den Kopf. Sie schmiegte sich wieder an seine Seite und sah in den sternenverhangenen Himmel. „Du hast Sasuke bei der Tokyo Game Show kennengelernt, oder?“   „Jepp“, bestätigte Naruto. Er schüttelte seine Bierflasche und musste ganz zu seiner Enttäuschung feststellen, dass sie fast leer war. „Wieso?“   „Ach, ich dachte nur, du hättest inzwischen eingesehen, dass du dein Leben lang nicht nur diese Videos machen kannst und dir inzwischen eine Alternative gesucht.“ Sakura pikste ihm in die Wange. „Ich an deiner Stelle würde das Pädagogik-Studium wieder aufgreifen.“   „Gah, jetzt mutier bloß nicht zu Ma!“ Naruto verzog das Gesicht und leerte das restliche Bier mit einem Schluck. „Ich weiß, dass ich mein Geld nicht ewig mit dem Let’s Playen verdienen kann, okay? Aber im Moment läuft’s noch super, also will ich mich darauf auch konzentrieren.“   Apropos Kushina… Seine Mutter hatte ihm ihre typische Standpauke noch gar nicht gehalten, also würde er sie im Laufe des Wochenendes auf jeden Fall noch zu hören bekommen. Super… Wie sehr er sich darauf schon freute…   Inzwischen konnte er fast schon mitsprechen! Kushina sagte eh immer nur das gleiche und er antwortete auch immer mit dem Gleichen, deswegen hatte er keine Ahnung, wieso sie dieses Gespräch immer und immer wieder führten… Sie hatten ihre Standpunkte doch beide klar gemacht. Ugh.   „Ich weiß, so mein ich das ja auch nicht.“ Sakura legte eine Hand gedankenverloren auf ihren Bauch und biss sich auf die Unterlippe. „Es ist nur…“   Sie schluckte. Ihre Stimme war kaum lauter als ein Wispern. „Mir ist nur wieder bewusst geworden, wie fantastisch dein Umgang mit Kindern doch ist und… Es wäre einfach schade, für dich und die Kinder, wenn du nichts in der Richtung anfängst.“   Nachdenklich leckte sich Naruto über die Eckzähne. „Ich liebe Kinder, wie du weißt“, sagte er und setzte sich im Schneidersitz hin, „und deswegen werde ich in der Zukunft sicher mit ihnen zusammen arbeiten. Das Studium hat mir ja auch echt viel Spaß gemacht und ich hab gemerkt, dass das wirklich mein Ding ist.“   „Das merkt man.“ Sakura schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. Ihre Finger krallten sich leicht in den Stoff ihres Sweatshirts. „Deswegen bin ich auch sicher, dass du ein toller Patenonkel sein wirst.“   „Heh…“ Geniert kratzte sich Naruto an der Wange. „Meinst du? Danke. Ich hoffe- Moment mal?!“   Er riss die Augen auf, als ihm die Bedeutung ihrer Worte klar wurde und starrte sie an. „Patenonkel…? Wieso… Was?“   Sakura sah ihn nicht an und blickte stattdessen verlegen nach unten. Auf ihren Bauch. Sie bohrte die Zähne in ihre rosige Unterlippe und warf ihm aus dem Augenwinkel einen schüchternen Blick zu.   Naruto blieb fast die Spucke weg. Das Herz schlug ihm bis zum Hals. „S-Sakura… Was… Was bedeutet das…?“   „Es bedeutet…“ Sakura atmete tief ein und legte beide Hände vorsichtig auf ihren Bauch. „Es bedeutet, dass du bald Patenonkel wirst, Naruto. Nur wenn du möchtest, natürlich.“   „Oh mein Gott“, sagte Naruto fassungslos und legte die Hände auf ihre zierlichen Schultern. Er zitterte. „Oh mein Gott, heißt das, du… Oh Gott, du bist… Bist du…?“   Sakura lachte schüchtern auf und vergrub das Gesicht in seiner Halsbeuge. „Ja“, wisperte sie. „Ich bin schwanger.“   Sakura war schwanger. Sakura Haruno, seit 19 Jahren seine beste Freundin, war schwanger. Schwanger. In ihrem Bauch wuchs ein kleiner Säugling heran und- Oh Gott, Naruto konnte es nicht glauben.   „Du bist schwanger“, wiederholte er fassungslos und nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände. „Du bist… Oh Gott! Ich… Ich… Fuck!“ Er lachte überglücklich und drückte sie fest an sich.   Sakura schlang die Arme um ihn und lachte ebenfalls leise. Naruto vergrub das Gesicht in ihrem Haar und küsste ihr Haupt. „Fuck, Sakura! Das ist ja… Das sind ja fantastische Neuigkeiten! Scheiße, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich für euch freue!“   Er konnte es immer noch nicht ganz glauben, es kam so plötzlich und der Gedanke war irgendwie so surreal aber er freute sich für die beiden. Tierisch. Sakura hatte sich immer ein Kind gewünscht, schon seit ihrer Teenagerzeit hatte sie davon geschwärmt, und mit Lee an ihrer Seite hatte sie nun einen perfekten Mann, der sich liebevoll um sie und ihren Nachwuchs kümmern würde.   „Glückwunsch, Süße!“ Strahlend küsste Naruto ihre Stirn und lehnte sich etwas zurück, um ihr Sweatshirt anzuheben. „Sieht man schon etwas?“, wollte er aufgeregt wissen.   „Naruto!“ Mit einem Lachen schlug Sakura seine Hand weg und drückte ihr Gesicht in seine Brust. Sie lächelte. „Ich bin erst im zweiten Monat, also sieht man noch nicht viel.“   Behutsam ließ Naruto seine Hand unter ihr Oberteil wandern und legte sie vorsichtig auf ihren Bauch. Er konnte die Gänsehaut auf ihrer Haut spüren. „Wow“, flüsterte er ehrfürchtig und rieb sanft ihren Bauch. „Hier wächst ein kleines Baby heran.“   Sakura nickte nur schweigend mit dem Kopf und krallte die Finger in seinen Hoodie.   „Wann ist es soweit?“, fragte er leise, während er weiterhin ihren Bauch rieb.   „Das kann der Arzt noch nicht genau sagen“, antwortete sie. „Aber er vermutet Anfang Mai.“   „Im Frühling“, murmelte er. „Dann solltet ihr sie oder ihn vielleicht Haruka nennen. Das ist ja schließlich ein geschlechtsneutraler Name.“   „Ja. Vielleicht.“   „Das Geschlecht weißt du noch nicht, oder?“ Naruto umfasste mit seiner freien Hand ihren Hinterkopf.   „Nein, dafür ist es noch zu früh.“ Sakura schüttelte den Kopf und presste die Lippen leicht auf seine Schulter. „Aber ich wünsche mir ein Mädchen.“   „Ein Mädchen wär niedlich“, stimmte Naruto ihr zu. „Hoffen wir nur, dass sie nicht die Augenbrauen von ihrem Vater erben wird.“   Sakura lachte leise und schlug sanft nach ihm. „Idiot“, sagte sie mit funkelnden Augen und lehnte sich zurück. Sie legte ihre Hand über Narutos und drückte sie. „Ich muss gestehen, dass ich echt Angst habe… Ob ich überhaupt schon bereit bin, Mutter zu werden.“   Sie verschränkte ihre Finger miteinander und lächelte. „Aber mit Lee, dir und Kiba an meiner Seite werd ich das schon schaffen.“   „Auf jeden Fall!“ Naruto erwiderte ihr Lächeln. „Wir werden dich alle unterstützen und ich bin mir sicher, dass du eine wunderbare Mutter sein wirst, Sakura. Das Kind kann sich glücklich schätzen, euch als Eltern zu haben.“   „D-Danke…“ Sakura blickte zur Seite. Ihre Augen funkelten und Naruto konnte sehen, dass sie den Tränen nahe war. „Wirklich, Naruto. Für a-alles. Du weißt gar nicht, wie viel Mut du mir g-gibst und… Und…“   „Ssh, ist okay.“ Naruto drückte sie an sich und stützte das Kinn auf ihrem Kopf ab. „Ist doch selbstverständlich, Sakura. Dafür sind Freunde da.“ Beruhigend streichelte er ihr über den Rücken.   Sakura schniefte und vergrub das Gesicht in seinem Hoodie. „Danke“, wisperte sie erneut.   Naruto lächelte nur und presste sie näher an sich. Eigentlich müsste er sich bei ihr bedanken. Sie hatte ihm schließlich auch unfassbar viel Mut gegeben.   Mut und einen kleinen Arschtritt in die richtige Richtung. Denn Sakura hatte Recht. Er war der Sache lange genug aus dem Weg gegangen, jetzt war es endlich Zeit für ihn, seinen Mann zu stehen und das hieß im Klartext:   Sasuke Uchiha seine Liebe zu gestehen.   Oh… Fuck.   ---------------------------------------------------------------------------   Oh fuck, Naruto? Wohl eher: Fuck yeah, endlich! >8D   Hach, das Kapitel ist eine schwere Geburt gewesen (gnihihi, Wortwitz nach der ganzen Schwangerschaftsthematik im Kapitel!) und ich hab keine Ahnung warum… e_e Das Kapitel ist wirklich nicht allzu lange, normalweise sitz ich so 2 Tage an einem Kapitel mit so einer Länge, aber für dieses Kapitel hab ich wirklich 5 Tage gebraucht… Besonders an der ersten Szene, dem Telefonat mit Kushina, saß ich echt ewig… Hmpf.   Naja. Fun Fact: Ich wollte zuerst, dass Poochi trächtig ist und Kushina deswegen diesen Schwangerschaftswitz macht. Aber dann ist mir eingefallen, dass ich überhaupt keine Ahnung von Hunden hab, noch weniger von trächtigen Hunden, also hab ich mich dazu entschlossen… Eine andere Bitch ( = was im Englischen auch Hündin heißt) zu schwängern – nämlich Sakura! >8D   Das war echt spontan entschieden und nicht geplant und ich weiß auch gar nicht, wieso ich das eingebaut hab, aber ich fand es irgendwie süß und ich hab noch nie etwas über so eine Thematik geschrieben, also war es mal eine schöne Abwechslung :3   Was ebenfalls eine Abwechslung war ist Minato. Schön nicht unbedingt, weil ich Minato nicht mag (ja, steinigt mich, aber für mich ist er ein Gary Stu!) und ich dementsprechend überhaupt keinen Peil hatte, was ich mit seinem Charakter anstellen soll… Ich hoffe mal, dass er dennoch irgendwie IC geworden ist. Zumindest ein bisschen, dann freu ich mich schon! :3   Poochi ist süß, oder?? *w* Jeder, der Tumblr hat, kennt bestimmt diese Memes mit den Shiba Hunden, dieses „Wow. Such cat. Much purr“ oder so x’DD Shibas sind echt süß, ich bin wirklich kein großer Hundefan, aber Shibas liebe ich Genau wie Eurasier und Möpse *-*   Und hach, endlich ist die schlimme, sasukelose Zeit überwunden, ihr habt es tatsächlich geschafft, in den letzten vier Kapiteln wird es nur noch Sasuke geben, jippie 8D Und weil ich so oft gefragt werde, wie viele Kapitel es geben wird: 11 :]   Im nächsten Kapitel von Let’s Play: Sieben Tage. So lange wird Sasuke bei Naruto in Nagoya bleiben und so lange hat Naruto Zeit, um Sasuke seine Liebe zu gestehen. Doch das ist gar nicht mal so einfach… Besonders, wenn man so ein großer Schisser wie Naruto ist. Wird er es dennoch schaffen, über seinen Schatten springen zu können…?   Bis dann Kapitel 8: UST Everywhere ------------------------- Es war Winter.   Die Bäume waren kahl, das Wetter trist und nass und der Himmel bestand nur noch aus einem eintönigen Grau. Es war ungemütlich, beißende Kälte herrschte draußen und die Winde waren eisig.   Trotz allem ging Naruto, bekleidet mit einer dunkelblauen Winterjacke und einem flauschigen orangen Schal, mit einem Grinsen auf den Lippen durch die Straßen.   Warum? Das war einfach zu beantworten.   Denn heute war es soweit. Heute war Montag, der zweite Dezember, um kurz nach sechzehn Uhr. Das hieß…   In weniger als fünfzehn Minuten würde er aus dem Zug steigen und für eine ganze Woche in Nagoya bleiben. Bei ihm bleiben.   Er. Sasuke.   Beim bloßen Gedanken daran breitete sich eine unglaubliche Wärme in Naruto aus, die ihn ganz hibbelig werden ließ. Er zog den Schal noch tiefer ins Gesicht, um sein dümmlich breites Grinsen zu verstecken, und blieb an der Fußgängerampel stehen.   Fuck, er konnte es kaum noch abwarten, Sasuke endlich wiederzusehen! Das letzte Mal hatten sie sich vor drei Monaten gesehen, das war eine gefühlte Ewigkeit her! Naruto konnte kaum in Worte fassen, wie sehr er Sasuke in dieser Zeit vermisst hatte.   Klar, sie hatten jeden Tag Kontakt und Naruto hatte es sogar geschafft ihn dazu zu überreden, ab und an mit ihm zu telefonieren und sogar mit Webcam zu skypen, aber dennoch war das einfach nicht dasselbe, wie ihm gegenüber zu stehen, ihn zu riechen und anfassen zu können.   Aber jetzt war die Zeit des Wartens vorbei und er hatte eine ganze Woche, um Sasuke so viel zu begrabbeln, wie ihm lieb war. Vielleicht sogar noch mehr, denn sein Plan war, trotz einigem Hin und Her, geblieben…   Zwischendurch hatte er zwar den Schwanz eingezogen, aber Kiba (den er inzwischen eingeweiht hatte) und auch Sakura hatten ihn mehr oder weniger sanft wieder auf den richtigen Pfad gebracht und jetzt stand seine Entscheidung fest:   Er würde Sasuke diese Woche ein Liebesgeständnis machen.   Wann konnte er noch nicht genau sagen, er würde wohl einfach eine passende Gelegenheit abwarten. Es ihm jetzt sofort zu sagen, wäre ein bisschen verfrüht, aber zu spät wollte er es ihm auch nicht sagen, damit er die Tage mit Sasuke auch noch etwas, ähäm… Intensiver nutzen konnte.   Wirklich Gedanken hatte er sich ehrlich gesagt nicht gemacht und er hatte auch überhaupt keinen Schimmer, was er überhaupt sagen sollte… Er hatte zuerst mit dem Gedanken gespielt, sich einen Plan zurechtzulegen, aber anderseits kannte er sich und wusste, dass er in seiner Panik eh alles vergessen würde, wenn der Moment gekommen war, also hatte er sich das gespart.   In diesem Falle musste er also darauf vertrauen, dass seinem Gehirn spontan etwas Sinnvolles und hoffentlich auch Romantisches einfallen würde. Ansonsten… Es gab ja immer noch die „Taten-sagen-mehr-als-Worte“-Methode und eigentlich war so etwas ja auch genau Narutos Ding, aber bei Sasuke…   Er war sich nicht sicher, ob er wirklich den Mut dazu aufbringen konnte, Sasuke zu küssen. Ein nicht erwiderter Kuss würde ihn nämlich viel mehr verletzen als ein Korb nach einem Geständnis… Obwohl natürlich beides scheiße war…   Naruto war auch auf jeden Fall auf eine Zurückweisung eingestellt, auch wenn Sakura ihm immer wieder versicherte, dass so etwas nicht passieren würde. Aber woher sollte sie das wissen? Sie kannte Sasuke schließlich nicht!   Andererseits flirtete Sasuke schon mit ihm, das konnte Naruto nicht abstreiten, und er schien auch überhaupt keine Probleme zu haben vom Blonden angefasst zu werden und ihn selbst auch zu berühren, obwohl er sonst eher allergisch auf Körperkontakt reagierte… Das hatte ihre Autogrammstunde beim Let’s Play Panel mehr als deutlich gezeigt.   Hmm... Gott, er musste unbedingt an etwas anderes denken! Naruto merkte nämlich schon, wie sein Herz anfing zu rasen, dabei würde er das mit dem Geständnis definitiv nicht heute erledigen! Ugh. Blödes Herz, das immer sofort anfing zu hämmern, wenn seine Gedanken zu Sasuke abdrifteten…   Er schob die Hände tiefer in seine Jackentasche, als die Ampel von Rot auf Blau schaltete, und überquerte die Straße. Der riesige Hauptbahnhof war bereits von weitem zu sehen. Narutos Blick ruhte auf den zwei Türmen, die hoch in den Himmel ragten.   Nagoyas Hauptbahnhof war wirklich schick. Auf den ersten Blick hätte er wohl nie vermutet, dass dieses wunderschöne Gebäude zu einem Bahnhof gehörte. Es sah viel eher nach einem Kongresszentrum oder ähnlichem aus.   Naruto warf einen Blick auf die Uhr. Noch knapp neun Minuten, dann würde Sasuke mit der Nozomi-Linie auf Gleis 17 eintreffen. Er lag also gut in der Zeit und musste sich nicht beeilen. Der Bahnhof war zwar groß, aber er kannte sich inzwischen sehr gut hier aus und wusste, wie er zu seinem gewünschten Gleis kommen würde.   Aufgeregt kramte er sein Handy aus der Hosentasche und checkte nach neuen Nachrichten. Keine, also hieß das, dass Sasuke wohl pünktlich ankommen würde. Sehr schön. Naruto schickte ihm trotzdem eine SMS, um ihn wissen zu lassen, dass er nun da war und betrat den Hauptbahnhof.   Im Inneren des Gebäudes war es angenehm warm, also zog er den Schal bis zu seinem Kinn herunter und öffnete seine Jacke. Er wollte Sasuke ja schließlich nicht klitschnass geschwitzt und stinkend empfangen, eww…   Eine Zeit lang marschierte er den langen Gang entlang und versuchte, sich nicht von Takoyaki-Ständen und McDonalds verführen zu lassen. Mmh, irgendwie hatte er ja schon Hunger… Vielleicht sollten er und Sasuke gleich eine Kleinigkeit essen, bevor sie sich auf den Rückweg machten…? Mal sehen.   Naruto quetschte sich durch die Menschenmassen und bog links ab, um die Treppe zu den Gleisen 17 und 18 hochzugehen. Hier oben war es wieder deutlich kühler, aber vorsichtshalber ließ er seine Jacke geöffnet, da er lieber fror, als ekelhaft nach Schweiß zu riechen.   Er wusste ja nicht, wie Sasuke das sah, aber ihm waren Gerüche schon wichtig und er schnupperte auch liebend gern an seinen Partnern herum. Deswegen sprühte er sich auch mehrmals am Tag Deo unter die Achseln, weil Schweißgeruch echt nicht seins war, obwohl es zu seltenen Gelegenheiten schon irgendwie… Heiß sein konnte.   Beim Sex mochte er den Geruch zum Beispiel und fand ihn auch sehr anregend, aber ansonsten war er ein Fan von Parfüms und Co. Das Parfüm, das Sasuke benutzte, gefiel ihm zum Beispiel echt gut, mhh.   Er hatte geplant, Sasuke bei der Begrüßung zu umarmen, also würde er da wohl mal ein Näschen riskieren und testen, ob er immer noch so gut roch, wie Naruto es in Erinnerung hatte.   Er lehnte sich mit dem Rücken gegen das voll besetzte gläserne Wartehäuschen und richtete seinen Blick auf die Bahnanzeige: Noch genau fünf Minuten bis die Nozomi-Linie einfahren würde.   Fuck, was war er aufgeregt…! In nervenaufreibenden Momenten wie diesen wünschte er sich, das Rauchen nie aufgegeben zu haben, um sich mit einer Kippe zu beruhigen. Das hatte ihm immer schon geholfen, besonders vor Klausuren.   Früher hatte er vor Klausuren echt regelmäßig gekotzt vor Nervosität, aber seitdem er das Rauchen angefangen hatte, hatte das Nikotin immer erfolgreich seine aufgekratzten Nerven beruhigt.   Hm, hier im Bahnhof gab es einige Kioske und er wusste, dass dort auch Zigaretten verkauft wurden, also vielleicht sollte er…? Nein. Er war seit vier Jahren Nichtraucher und er würd jetzt bestimmt nicht wieder damit anfangen, auch wenn sich sein Magen so anfühlte, als würde er versuchen, sich selbst aufzuessen.   Seufzend neigte er den Kopf in den Nacken und sah in den grauen Himmel. Seine Lippen waren einen Spalt breit geöffnet und ließen tiefe Atemzüge aus, die in der kalten Luft sofort zu kleinen Wölkchen wurden.   Mh, vielleicht konnte er sich vorstellen, dass sein Atem der Rauch einer Zigarette war. Das hatte er früher als Kind andauernd getan und sogar versucht, mit seinem Atem Ringe zu formen, was ihm leider nie gelungen war. Obwohl es ihm beim Rauchen richtiger Kippen auch nie gelungen war, hm…   Das einzige, was er im Winter noch lieber getan hatte, war die Fensterscheibe anzuhauchen und in den Dunst kleine Comics zu malen. Bevorzugt von sich selbst als Cowboy und seiner treuen Gefährtin Mimi, der als Pferd verkleideten Shiba-Hündin.   Hach, das waren damals noch Zeiten gewesen. Er hatte andauernd gekritzelt, ein Bild nach dem anderen, aber mit den Jahren war er irgendwie aus dieser Zeichenphase… Herausgewachsen. Inzwischen war es schon Jahre her, seitdem er das letzte Mal etwas gezeichnet hatte.   Aber gut, das war wahrscheinlich auch besser so, weil er noch nie ein Talent fürs Malen besessen hatte und im Gegensatz zu seinen Werken schon die Bilder von Kindergartenkindern aussahen wie von Leonardo Da Vinci höchstpersönlich gezeichnet.   Aber man konnte ja auch nicht in allen Dingen gut sein! Dafür hatte Naruto andere Qualitäten! Wie zum Beispiel sein Humor! Oh ja, er hatte überhaupt keine Scham zuzugeben, dass er sich für verdammt witzig hielt. Hehe.   Die Minuten verstrichen im Schneckentempo, bis schließlich eine Lautsprecheransage ertönte, die Narutos Herz zum Pochen brachte: „Sehr geehrte Damen und Herren am Gleis 17. Der Nozomi-Shinkansen-Express in Richtung Shin-Ōsaka trifft nun ein. Vorsicht bei der Einfahrt.“   Oh Gott, das war Sasukes Zug! Sasuke war wirklich hier... Hier bei ihm in Nagoya! Aufgeregt drückte Naruto sich von dem Häuschen ab, als der Nozomi-Express einfuhr, ein glückliches Lächeln auf den Lippen. Er hielt sich den Arm vors Gesicht, um sich vor dem peitschenden Wind zu schützen, und beobachtete, wie der Zug langsam immer mehr an Geschwindigkeit verlor, bis er zum Stillstand kam.   Die Türen öffneten sich und Menschen strömten heraus. Naruto sah sich um, auf der Suche nach einem bestimmten Haarschnitt in der Menge, der ihn irgendwie an den Arsch einer Ente erinnerte. Verdammt, jetzt hatte er immer noch nicht getestet, ob Sasukes Haar wirklich so piksig war, wie es aussah. Das musste er diese Woche definitiv nachholen!   Er sah sich weiter um. Links von ihm war eine Gruppe Schulmädchen, rechts von ihm ein Mann im Anzug mit einem Koffer. Da weiter hinten war ein älterer Kerl mit Krückstock und-   Ein stechender Blick auf seinem Hinterkopf. Langsam drehte Naruto sich um.   Braune Augen, umrahmt von einer schwarzen Hornbrille, trafen auf blaue.   Da. Da war Sasuke.   Naruto kämpfte gar nicht erst gegen das Grinsen an, das sein komplettes Gesicht erhellte, als er sich seinen Weg durch die Menschen bahnte. Warum auch? Es durften ruhig alle wissen, wie glücklich er darüber war, seinen Freund endlich wiederzusehen!   Sasuke kam ihm entgegen. Er trug einen schwarzen, knielangen Stoffmantel, eine modische Häkelmütze in Blau und ein ebenfalls blauer Schal, der einen Teil seiner Mundpartie verdeckte. Seine Wangen waren leicht gerötet wegen der Kälte, genauso wie seine Nasenspitze.   Er sah wirklich unfassbar niedlich aus, deswegen verlor Naruto auch keine Zeit und zog ihn lachend in eine herzliche Umarmung, als er in Greifweite war. Sasuke gab ein erschrockenes „Uff“ von sich und ließ den Griff seines Trolleys los, der daraufhin mit einem Knall umkippte.   Naruto war das egal und zog ihn stattdessen näher an sich heran, seine Finger in den leicht kratzigen Stoff des Mantels gebohrt. Er vergrub das Gesicht halb in Sasukes Halsbeuge und lächelte. „Hi“, wisperte er atemlos. „Hi, Sasuke.“   „Das nenn ich mal eine stürmische Begrüßung… Obwohl ich ein bisschen enttäuscht bin, weil ich damit gerechnet hab, von dir angesprungen zu werden.“ Sasuke legte die Hände auf seinen Rücken und presste sich näher.   „Hi, Naruto.“ Sein warmer, langsamer Atem streifte über Narutos Schläfe und verursachte ihm eine angenehme Gänsehaut.   Naruto lachte leise und lehnte sich zurück, um ihm sein fettes Grinsen zu zeigen. „Das kannst du gerne haben“, sagte er und schlang sein Bein mit Schwung und funkelnden Augen um Sasukes Oberschenkel.   Sasuke schien damit nicht gerechnet zu haben, weil er fast sofort sein Gleichgewicht verlor und gefährlich vor- und zurückwankte.   „Oh Gott!“ Naruto lachte laut auf und klammerte sich fester an ihn, während er sein Bein mit einigen Schwierigkeiten wieder auf dem Boden abstellte und versuchte, seinen Halt zurück zu gewinnen.   Auch Sasuke hatte sich bei seiner Aktion fester an ihn heran geklammert und lockerte nun langsam wieder seinen Griff. „Idiot“, sagte er und zwickte Naruto in die Nase. Seine Mundwinkel waren in die Höhe gezogen.   „Heh“, machte Naruto glücklich und drückte sanft Sasukes Schultern. „Das hab ich vermisst.“   „Was? Von mir einen Idioten genannt zu werden?“ Sasuke hob schmunzelnd eine Augenbraue in die Höhe.   Naruto lachte leise. „Das auch, aber eigentlich meinte ich das Nasenzwicken. Ich hab’s in den letzten Monaten zwar selbst versucht, aber es war einfach nicht das Gleiche…“ Mit dramatischer Miene schob er die Unterlippe hervor. Sie zitterte. „Du bist der einzige Nasenzwicker für mich, Baby.“   „Das will ich aber auch hoffen.“ Sasuke reckte das Kinn in die Höhe und strich mit den Händen über Narutos Körper, bis sie auf seinen Hüften ruhten.   „Pfft! Oh Mann, ich hab dich echt vermisst, du Blödmann.“ Grinsend strich Naruto ihm ein paar Haare aus dem Mundwinkel und umfasste mit den Händen danach sein Gesicht.   Sein Puls beschleunigte sich, als er die kühle, gleichzeitig aber auch unglaublich weiche Haut unter seinen Fingerspitzen spürte. Er wusste nicht, wieso er Sasukes Gesicht in solch einer zärtlichen Geste zwischen seine Hände genommen hatte. Er hatte gehandelt, ohne vorher nachzudenken.   Einfach, weil es sich irgendwie… Richtig angefühlt hatte.   „Du hast ganz rote Bäckchen“, murmelte er und rieb mit dem Daumen über seinen hohen Wangenknochen.   Sasukes Blick verfinsterte sich. „Das kommt von der Kälte und dann sind im Zug auch noch die Heizungen defekt gewesen“, brummte er und verhärtete unbewusst den Griff um Narutos Hüften. „Ich hatte eigentlich gehofft, dass es bei dir in Nagoya etwas wärmer sein wird, aber das Gegenteil ist der Fall. Hier ist es sogar noch kälter.“   „Echt jetzt?“ Naruto hob beide Augenbrauen in die Höhe. „Huh. Laut Wetterbericht sollen die Temperaturen in den nächsten Tagen sogar noch weiter sinken.“   „Das hört sich doch fantastisch an.“ Sasuke seufzte und schüttelte den Kopf.   „Kälte ist nicht so dein Ding?“, fragte Naruto nach und strich ihm eine Haarsträhne hinters Ohr.   Er konnte nicht aufhören ihn anzufassen. Ihn zu fühlen. Und eigentlich… Eigentlich wollte er das auch gar nicht. Er wollte Sasuke weiterhin berühren und das Kribbeln genießen, das sich dabei in seinem Bauch ausbreitete.   Es war irgendwie… Süchtigmachend, ihn nach all der Zeit wieder berühren zu können. Er fühlte sich wie ein Junkie, der sich nach einem unfreiwilligen Entzug endlich wieder einen Schuss setzen konnte. Es war überwältigend, fast schon erdrückend, dieses Verlangen.   Gott, und dabei hatten sie sich gerade mal erst zwei Minuten gesehen… Wie sollte er da nur eine ganze Woche überleben?! Fuck…   „Überhaupt nicht“, antwortete Sasuke. „Obwohl ich mit Hitze auch nicht klar komme. Meine Lieblingsjahreszeit ist Herbst, da hat das Wetter meist eine angenehme Mischung zwischen warm und kalt.“   „Heh, lustig. Ich bin im Herbst geboren und mag Sommer am liebsten. Du bist im Sommer geboren und magst Herbst am liebsten. Das ist ein Zeichen!“ Naruto grinste ihn an.   „Für unsere Fangirls ist das wohl ein weiterer Hinweis, um uns zu shippen“, meinte Sasuke. Er presste seine Wange gegen Narutos Handfläche. „Deine Hände sind warm.“   „Sind sie das?“ Naruto nahm eine Hand von Sasukes Gesicht, um sie stattdessen auf seins zu legen. „Huh, ich schätze“, murmelte er und zog die Augenbrauen zusammen. „Seltsam. Im Sommer sind meine Hände immer arschkalt und im Winter sind sie irgendwie immer warm. Irgendwas scheint mit mir kaputt zu sein.“   „Was ist nicht mit dir kaputt?“, stellte Sasuke als gemeine Gegenfrage. Er legte die Finger um Narutos Handgelenk, als er seine Hand wegziehen wollte. „Wer hat dir erlaubt die Hand wegzunehmen?“   „Ohh…“ Naruto lachte und funkelte ihn an. „Darf ich also deine persönliche Heizung spielen?“, fragte er neckisch nach und wackelte mit den Augenbrauen. „Ich mein, es macht Sinn. Ich bin schließlich verflucht heiß und hab dementsprechend vieeel Wärme abzugeben.“   „Du bist ganz okay“, erwiderte Sasuke und zuckte mit den Schultern. „Gehobener Durchschnitt vielleicht.“   „Woow, Dankeschön.“ Naruto rollte mit den Augen und drückte Sasukes Wangen mit Daumen und Zeigefinger zusammen. „Du bist auch sehr sexy. Besonders dieser Kussmund.“ Er stupste sein Lippenpiercing an und nahm lachend die Hand weg.   „Tsk. Idiot.“ Sasuke schnalzte mit der Zunge und richtete seinen Schal.   Naruto beobachtete ihn dabei und bemerkte, dass sein Körper leicht zitterte. „Ist dir kalt?“, fragte er ihn mit gerunzelter Stirn.    „Ein wenig“, antwortete Sasuke und bückte sich, um seinen Trolley wieder aufzuheben. Er hielt mit einer Hand den Griff umklammert, während er die andere in seine Manteltasche stopfte.   „Dann lass uns gehen. Ich hab Zuhause einen Kotatsu, den kann ich aufbauen und dann können wir uns da ein wenig wärmen. Mir nach!“ Naruto tätschelte ihm die Schulter und machte sich auf den Weg, Sasuke dicht auf seinen Fersen.   „Uh, ich hoffe es macht dir nichts aus ein paar Meter zu Fuß zu laufen?“, wollte er von ihm wissen, während sie durch die Hallen des Hauptbahnhofs marschierten. „Ich wohn nicht allzu weit weg, aber eine gute Viertelstunde ist es schon.“   „Ist okay“, meinte Sasuke und zuckte mit den Schultern. „Ich hab nichts gegen laufen.“   „Gut. Ich wohn nämlich in einer echt schönen Gegend, also lohnt sich der Weg auch.“ Naruto lächelte ihn an und verlangsamte seine Schritte etwas, bis sie Seite an Seite gingen. „Jetzt ist die Umgebung zwar nicht so schön, weil alles kahl ist, aber mir gefällt’s trotzdem.“   „Okay.“   „Heh.“ Naruto stieß ihn sanft mit seiner Schulter an. „Herzlich Willkommen in Nagoya, Sas. Ich hoffe- Oh!“ Er unterbrach sich selbst, als ihm der köstliche Duft von Takoyaki in die Nase stieg und umfasste blitzschnell Sasukes Handgelenk. „Warte! Hast du Hunger?“   Sasuke folgte seinem Blick und sah zum kleinen Takoyaki-Stand herüber, vor dem ein paar Leute anstanden und an dem eine Fahne, bedruckt mit einem grinsenden Oktopus, hing. „Nicht unbedingt, ich hab vorhin erst zu Mittag gegessen.“   „Aww“, machte Naruto und rieb sich den Nacken. „Okay.“ Er ließ den Kopf hängen.   Sasuke presste die Lippen zusammen. „Ein Takoyaki würde ich vielleicht essen“, meinte er. „Aber mehr nicht.“   „Das ist kein Ding, wir können ja teilen!“ Naruto strahlte ihn an und schleifte ihn zum Stand. „Ich hab jetzt auch nicht soo viel Kohldampf, also können wir uns ein Schälchen mit drei Bällchen kaufen und uns das dann teilen, was meinst du?“   „Von mir aus.“   Sie warteten, bis die Leute vor ihnen bedient wurden, und bestellten drei Takoyaki für den Preis von 240 Yen. Fasziniert beobachtete Naruto, wie die zwei Angestellten die Bällchen im Rekordtempo herstellten und ihm nur eine Minute später ein Schälchen mit den Takoyaki und zwei Zahnstochern übergab.   Wow. Das war mal ein schneller Service.   Naruto bezahlte und bedankte sich lächelnd, dann machten sie sich auch schon wieder auf den Weg in Richtung Lions Mid Capital Tower. Er stopfte sich eins der Bällchen in den Mund und stöhnte gleich darauf, weil es so unfassbar lecker schmeckte.   „Geil“, meinte er begeistert und schmatzte fröhlich vor sich hin. „Das schmeckt echt guut! Hier in Nagoya gibt’s tausend Takoyaki-Stände und die meisten sind echt nicht so pralle, aber das hier ist gut! Fast so lecker wie Zuhause in Kyōto.“ Er leckte sich über den Mundwinkel und sah zu Sasuke, der gerade vorsichtig in sein Oktopusbällchen biss. „Schmeckt’s dir?“   Sasuke antwortete erst einmal nicht, um stattdessen sorgfältig zu kauen. Er schluckte langsam und leckte sich die Lippen. „Es schmeckt wirklich nicht schlecht. Kein Vergleich zum Takoyaki in Yokohama. Die haben bei mir nicht mal halb so viel Geschmack.“   „Natürlich nicht!“ Prustend winkte Naruto mit der Hand ab und blieb mit Sasuke vor einem Zebrastreifen stehen. Er vergewisserte sich, dass kein Auto kam und überquerte die Straßenseite. „Takoyaki schmeckt ja auch nur wirklich genial in Kansai! Genau wie Okonomiyaki!“   „Das kann ich schwer beurteilen, weil ich nie in Kansai war, aber wird wohl so sein.“ Sasuke nahm noch einen Bissen.   „Du bist in Yokohama geboren, oder?“, fragte Naruto ihn neugierig.   Sasuke nickte zustimmend. „Bin ich.“   „Was gibt’s denn bei euch so für Spezialitäten?“, wollte der Blonde wissen. „Gibt’s irgendetwas, was nur in Yokohama so richtig geil schmeckt?“   Sasuke dachte ein paar Sekunden über die Frage nach. „Sanma-men“, antwortete er schließlich.   „Oh! Das ist dieses spezielle Ramen, oder?!“, fragte Naruto aufgeregt nach und kaute auf seinem Zahnstocher herum.   „Genau“, bestätigte Sasuke. Er musste über Narutos kindischen Enthusiasmus lächeln. „Das ist Hecht in einer scharfen Sojasoßen-Brühe mit pfannengerührtem Gemüse und Bohnensproßen.“   „Geil, so etwas hab ich noch nie gegessen, das klingt echt interessant!“, rief Naruto aus und leckte sich die Lippen. „Wenn ich irgendwann mal zu dir fahre, dann essen wir Sanma-men, okay? Das muss ich nämlich einfach probieren!“ Er lächelte ihn vorfreudig an.   „Okay, gern.“   „Cool!“ Grinsend pikste Naruto das letzte Oktopusbällchen auf und schob es sich komplett in den Mund.   Sasuke beobachtete ihn dabei mit morbider Faszination. „Du kannst dir ziemlich viel in den Mund stopfen“, meinte er langsam. Ein Funkeln schlich sich in seine Augen.   Naruto schnaubte belustigt auf und hielt eine Hand in die Luft. „Nicht“, brachte er mit einigen Schwierigkeiten hervor. Ugh, es war gar nicht mal so einfach, mit vollem Mund zu reden…! „Ich weiß, was du gerade denkst, also sprich es nicht aus, Sasuke.“   Sasuke schmunzelte ihn an. „Ich bin schwul“, sagte er und strich sich die Haare aus der Stirn. „Also natürlich frag ich mich, wie viele andere… Bällchen sonst noch so Platz in deinem Mund finden können. Wie wär’s mit… Tintenfisch… Bällchen?“   „Pfft! Hahaha!“ Naruto brach in Gelächter aus und hielt sich die Hand vor den Mund, aber es war bereits zu spät. Mehrere Stückchen Takoyaki flogen in die Luft und landeten auf dem Boden. Eins landete sogar auf seiner Schuhspitze.   „Sehr sexy“, kommentierte Sasuke trocken.   „Alter!“ Immer noch lachend schubste Naruto ihn und rieb sich mit dem Handrücken über den Mund. „Bring mich nicht zum Lachen, während ich esse, du Penner!“   Sasuke grinste ihn nur an.   „Außerdem sind Tintenfische und Oktopus dasselbe, du Blödi!“ Naruto bückte sich, um das Takoyaki von seinem Schuh zu schnipsen.   „Nicht ganz, aber fast“, sagte Sasuke und setzte sich wieder in Bewegung. „Trotzdem danke, dass du mir meinen eigenen Witz erklärst.“   „… Oh.“ Naruto lachte erneut und ging neben ihm her. „Oops. Trotzdem gern geschehen!“   Sasuke rollte mit den Augen und schubste ihn mit seiner Hüfte an. „Hn.“   „Heh.“   Naruto zeigte ihm bei ihrem Weg die Umgebung und hielt hier und dort an, um die ein oder andere Anekdote zu erzählen. „Hier geht’s zum Atsuta-Schrein“, erklärte er und deutete auf eine Straßeneinbiegung. „Keine Ahnung, ob dich das interessiert, aber wir können ihn gern mal besuchen, wenn ich schon direkt um die Ecke wohne.“   „Hört sich gut an“, meinte Sasuke mit einem kleinen Nicken. „Kultur ist immer gut.“   „Wusste ich doch, dass dir das gefällt.“ Naruto grinste ihn an und breitete die Arme aus. „Und das hier“, sagte er mit feierlicher Stimme, „ist das AEON Shoppingcenter. Es ist echt riesig und ich liebe es! Gibt’s das bei euch in Yokohama auch?“   „In Kanagawa ist eins“, antwortete Sasuke mit gerunzelter Stirn. „Glaub ich. Ich bin allerdings nie dort gewesen, weil ich in einem anderen Stadtteil wohne.“   „Wo wohnst du denn?“ Naruto legte den Kopf schief.   „In Kōhoku, auch wenn dir der Name wahrscheinlich nicht viel sagen wird.“ Sasuke zog den rechten Mundwinkel für ein Schmunzeln in die Höhe. „In meinem Stadtteil gibt’s ein Ramen-Museum.“   „Nicht dein Ernst?!“ Naruto fielen fast die Augen heraus, als er das hörte. „Oookay. Ich werd am Sonntag mit dir nach Yokohama fahren und ich werd da bleiben! Für immer!“   Sasuke schnaubte und schüttelte amüsiert den Kopf. „Du bist wirklich ein Ramen-Junkie.“   „Kann ich nicht abstreiten, hehe.“ Grinsend rieb sich Naruto die Nase und schlang gleich darauf die Arme um seinen Körper, als ihn eine eiskalte Windböe erfasste. „Ugh, lass uns schnell weiter, jetzt wird mir langsam auch kalt!“   Sie gingen weiter durch die Straßen Nagoyas, bis sie schließlich vor dem Wolkenkratzer, in dem Naruto hauste, ankamen. „So“, sagte er und umfasste schnell Sasukes Arm, als er weitergehen wollte. „Hier wohn ich.“   „… Hier?“ Sasuke blieb stehen und blickte fast schon ehrfürchtig in die Höhe. Er schluckte. „Hier wohnst du…?“   „Jepp.“ Naruto nickte und schob die Hände in die Jackentasche. „Darf ich vorstellen? Das ist der Löwe, seit vier glücklichen Jahren mein Zuhause.“   Sasuke presste die Lippen so fest zusammen, dass sie weiß anliefen. „Es ist ziemlich hoch…“, sagte er langsam.   „Ist es. Der Lions Mid Capital Tower ist das sechstgrößte Gebäude in ganz Nagoya!“ Naruto schnalzte mit der Zunge und grinste ihn an. „Ziemlich cool, huh?“   Sasuke sah allerdings so aus, als würde er das Ganze gar nicht cool finden. Er verhärtete den Griff um seinen Trolley. „Wie viele Stockwerke hat das Gebäude?“   „47“, antwortete Naruto und schnappte sich sein Handgelenk, um ihn durch die Glastüren zu ziehen. „Ich wohn im 34. Stock, heh. Kiba, mein bester Kumpel, wohnt übrigens auch hier! Allerdings in einer anderen Etage.“   Sasuke blieb stehen, als Naruto ihn zum Aufzug ziehen wollte, und bohrte die Zähne in seine Unterlippe. „Naruto…“   „Mh?“, machte er und drehte sich um. Überrascht hob er beide Augenbrauen. „Was ist los?“   „Höhe…“ Sasuke blickte zur Seite und zog die Augenbrauen zusammen. „Höhe ist nicht unbedingt so mein… Ding.“ Er verzog das Gesicht, als er seinen Satz beendet hatte. Fast so, als würde er sich für seine Worte strafen.   Verwirrt runzelte Naruto die Stirn. Höhe… Verdammt, wann war das nochmal gewesen? Irgendwann war ihm schon einmal der Gedanke gekommen, dass Sasuke und Höhe nicht unbedingt beste Freunde waren… Wo war das nur-   Ah! Genau, beim Monorail in Chiba! Da hatte Sasuke auch penibel darauf geachtet, nicht aus dem Fenster zu sehen und hatte die ganze Zugfahrt über ein wenig angespannt gewirkt…   „Hast du Höhenangst?“, fragte Naruto ihn und legte den Kopf schief.   „Tsk“, machte Sasuke. Sein Blick verfinsterte sich. „Ich hab keine Angst. Höhe ist nur einfach nicht so mein Ding, das ist alles.“   „Du…“ Naruto biss sich auf die Unterlippe und kämpfte gegen ein Grinsen an. „Du hast echt Höhenangst, oder?“   „Ich hab keine Angst!“, zischte Sasuke sofort und verengte die Augen.   Oh Gott, das war… Irgendwie war es unfassbar niedlich, dass der ach so tolle Sasuke Uchiha, der Doktor, Angst vor der Höhe hatte… Hehe. Tja, sah so aus, als wäre er doch nicht so perfekt und fehlerfrei, wie er immer tat.   Aber das war cool. Naruto fand es sogar irgendwie charmant und sympathisch, wenn man Ecken und Kanten hatte. Perfekt war schließlich langweilig und er fand einen Menschen erst wegen seinen Makeln interessant.   „Ist okay“, sagte er und griff nach Sasukes Hand, die zur Faust geballt war. Er drückte sie sanft. „Man merkt die Höhe überhaupt nicht, versprochen. Auch nicht wenn man aus dem Fenster sieht oder so.“   Sasuke schwieg mehrere Sekunden lang, sein Blick auf ihre Hände gerichtet. „Hn“, machte er schließlich und ließ einen tiefen Atemzug aus. „Wie auch immer. Lass uns gehen.“   Naruto ließ seine Hand nicht los, als er ihn zum Aufzug führte, und auch Sasuke löste sich nicht aus ihrem Griff. Den Weg bis zum 34. Stock und Appartementnummer 272 verbrachten sie schweigend. Naruto holte seinen Schlüssel mit dem Katzenanhänger aus seiner Hosentasche und schloss die Tür auf.   „Tadaa!“, sagte er und ging nach Sasuke in die Wohnung hinein. „Herzlich Willkommen in meinem Fuchsbau!“   „Fuchsbau?“ Schnaubend stellte Sasuke seinen Trolley ab. Er knöpfte seinen Mantel auf und sah sich dabei neugierig um. „Mh, mit deinen Sommersprossen könntest du wirklich als Weasley durchgehen.“   „Heh, ja, oder?“ Naruto grinste breit und zog ebenfalls Jacke und Schal aus. „Ich fand Fred und George früher immer extrem cool und wollte so sein wie sie!“   „Ich kann die Parallelen zwischen euch auf jeden Fall sehen.“ Sasuke schmunzelte ihn an und hängte seine Sachen am Kleiderhaken auf. Danach schlüpfte er aus seinen Schuhen und schob die Hände in die Taschen seiner Jeanshose.   Naruto betrachtete ihn von oben bis unten. Hm, Sasuke sah wirklich gut aus mit seinem grauen Sweatshirt und der dunklen, eng anliegenden Hose.   Irgendwie wünschte sich Naruto jetzt, er hätte sich auch ein wenig mehr rausgeputzt und nicht nur eine x-beliebige dunkelblaue Jeans und einen weißen Hoodie angezogen… Naja, zumindest hatte der Hoodie einen Aufdruck, so sah er nicht ganz so langweilig aus!   „Schick“, kommentierte Sasuke, nachdem er sich noch einmal umgesehen hatte.   „Heh, findest du?“ Naruto rieb sich den Nacken. „Es ist nicht allzu groß, aber mir reicht’s und ich fühl mich hier wohl.“ Er zuckte mit den Schultern. „Komm, ich zeig dir mal den Rest der Wohnung.“   Zuerst war der Küchenbereich dran. „Solange du hier bist, kannst du dir ruhig ungefragt etwas nehmen oder zu Essen machen“, meinte Naruto und öffnete den Kühlschrank, um Sasuke zu zeigen, was er momentan so alles da hatte. „Ich kann das überhaupt nicht haben, wenn man mich wegen jeder Kleinigkeit fragt, also wenn du Durst hast, dann nimm dir einfach etwas, okay?“   Sasuke nickte und öffnete einen der Küchenschränke, um einen Blick hineinzuwerfen. „Okay.“   „Kay, super. Dann hier der Essbereich.“   Naruto führte ihn zum Holztisch, der in der rechten Ecke des Zimmers stand. Danach zeigte er ihm das Badezimmer mit Dusche und Badewanne („Die Wanne ist so groß, dass wir uns ganz romantisch gegenseitig den Rücken schrubben können, heh!“) und schlussendlich sein Zimmer, das er für den Besuch sogar extra aufgeräumt hatte.   Naja, so halbwegs zumindest… Aber das war ja schon einmal ein Anfang und ein Schritt in die richtige Richtung!   „Das ist das Bett“, sagte Naruto und schmiss sich mit dem Rücken zuerst auf die bordeauxrote Bettdecke. Er stöhnte begeistert auf und rieb mit den Handflächen über den kühlen Satinstoff. „Fuck, ich liebe es. Definitiv mein Lieblingsort in der ganzen Wohnung!“   „Bordeauxrot“, kommentierte Sasuke und stellte sich zwischen seine gespreizten Beine. „Willst du mich damit verführen?“   „Heh, es ist schon eine ziemlich sexy Farbe, oder?“ Grinsend streckte Naruto die Arme über seinen Kopf aus und senkte die Lider.   Sasuke leckte sich die Lippen. „Du willst mich definitiv verführen“, murmelte er.   Narutos Herzschlag beschleunigte sich bei dem undefinierbaren Blick, mit dem Sasuke ihn betrachtete. Uff, bildete er sich das nur ein oder war es gerade ein bisschen wärmer geworden in seinem Zimmer?   „Ach was, ich hab dich doch schon längst um meinen kleinen Finger gewickelt.“ Naruto zwinkerte ihn an und setzte sich hin. Er neigte den Kopf in den Nacken, um Sasuke ins Gesicht sehen zu können. „Das Bett ist ziemlich groß, wie du siehst, deswegen können wir es uns entweder teilen oder ich leih mir ein Futon von Kiba für dich. Mir ist das egal.“   Er zuckte mit dem Schultern, obwohl es ihm ganz und gar nicht egal war. Die Nächte waren schließlich kalt und wer hätte da nicht gerne eine Person in seinem Bett, mit der er kuscheln konnte…? Besonders, wenn diese Person Sasuke Uchiha hieß und verdammt heiß war.   Naruto biss sich auf die Unterlippe und sah ihn abwartend an.   Sasukes Blick huschte für einen Moment über das Bett und bohrte sich dann in seine blauen Augen. „Bett“, war die eindeutige Antwort.   Naruto schluckte. Okay, es war definitiv heißer geworden! „Cool. Ich hab noch eine Ersatzdecke, die kannst du haben. Ich bin nämlich dafür bekannt, im Bett Decken für mich allein zu beschlagnahmen und ich will ja nicht, dass du frierst.“   Sasuke nickte und ging einen Schritt zurück, damit Naruto aufstehen konnte. „Okay.“   „Gut.“ Naruto grinste ihn an und ging zurück ins Wohnzimmer. „Ich würd dir ja noch gerne Kyuubi vorstellen, aber ich hab keine Ahnung, wo sie sich versteckt hat…“ Stöhnend rubbelte er sich durchs Haar. „Sie ist anfangs total ängstlich, deswegen wird’s wohl noch etwas dauern, bis sie sich heraustraut. Also erschreck dich nicht, wenn auf einmal ein fetter, oranger Zyklop angerollt kommt. Das ist kein Panzer, das ist nur meine Katze.“   Er stemmte die Hände in die Hüfte, als Sasuke schnaubte, und sah sich um. „Ich werd mal eben das Kotatsu aufbauen“, meinte er und ging zum Wandschrank. „Hier ist es nämlich doch recht kalt…“   „Mach das.“ Sasuke setzte sich mit einem Seufzen aufs Sofa. Er lehnte sich im Polster zurück und schlang die Arme um die Rücklehne. „Du hast Recht gehabt. Man merkt wirklich nicht, dass wir hier gerade im 34. Stock sind.“   „Heh, sagte ich doch!“ Naruto lächelte und holte schnaufend die Einzelteile des beheizten Tisches heraus.   Fuck, er liebte sein Kotatsu ja wirklich, aber dafür hasste er es echt wie die Pest, das Ding zusammenzubauen. Er war einfach viel zu ungeschickt dafür mit seinen zwei linken Händen… Ugh. Dabei musste er ja eigentlich echt nicht viel machen, aber irgendwie verworr sich das scheiß Kabel immer und er hatte Probleme, die Decke richtig auf das Tischgestell zu bekommen.   „Soll ich dir helfen?“, fragte Sasuke, der ihn bei seinem Tun beobachtete.   „Nee, nee. Geht schon.“ Naruto winkte ab. Hilfe wäre vielleicht nett gewesen, aber das verbot ihm dann doch sein Stolz. Sich beim Aufbau eines Kotatsus helfen zu lassen war nämlich echt… Erbärmlich.   Gute zwei Minuten später war schließlich alles mehr oder weniger schön aufgebaut. Naruto krabbelte zur Steckdose, steckte den Kotatsu ein und kroch zurück zum Tisch, um die Heizung anzumachen und die Temperatur einzustellen.   Als das erledigt war, holte er noch zwei Sitzkissen für sich und Sasuke und ließ sich auf eins plumpsen. „Ahh“, stöhnte er und kuschelte sich unter die Decke. „Gott, Kotatsus sind echt die beste Erfindung der Welt.“   Er schloss die Augen zu entspannten Schlitzen und winkte Sasuke zu sich her, der nicht lange auf sich warten ließ und gegenüber von ihm ebenfalls unter den Tisch schlüpfte. Der Kotatsu war relativ klein, weswegen sich ihre Kniespitzen leicht berührten.   Naruto stützte die Arme hinter sich auf dem Boden ab und sah Sasuke an. „Ist die Temperatur so gut oder ist es zu warm oder zu kalt?“   „So ist perfekt“, murmelte Sasuke. Auch er hatte die Lider gesenkt und schien die Wärme vollkommen zu genießen.   Naruto grinste ihn glücklich an. „Kyuubi steht übrigens total auf den Kotatsu, also nicht erschrecken, wenn sie mal unter der Decke liegt. Das wird sie häufiger machen.“   „Hn, okay.“ Sasuke neigte den Kopf leicht in den Nacken und sah nach oben.   „Willst du was trinken?“, fragte Naruto ihn. „Vielleicht einen Tee?“   „Tee hört sich gut an.“ Sasuke nickte und leckte sich die Lippen. „Hast du grünen Tee da?“   „Äh, nee. Hab nur Früchtetee und auch nur die billige Variante in Beuteln“, gab Naruto nackenreibend zu und stand auf. „Magst du den auch? Geschmack ist Kirsche-Zimt.“   Sasuke kräuselte die Nase. „Besser als nichts.“   „Sorry, grüner Tee ist nicht so mein Ding…“ Naruto kratzte sich an der Wange und ging in die Küche, um den Tee vorzubereiten. „Aber wir können morgen oder so gern ins AEON gehen und grünen Tee holen.“   „Klingt gut.“   „Heh, okay.“ Lächelnd füllte Naruto den Wasserkocher mit Wasser und stellte ihn an. „Magst du Satsuma? Vielleicht können wir von denen morgen auch ein paar holen. Ich ess die im Winter echt gern und die sind ja auch schon so eine kleine Kotatsu-Tradition.“   Sasuke summte leise. „Können wir machen.“   „Kay, dann werden wir beide morgen mal einen Großeinkauf machen.“ Naruto grinste ihn an und holte zwei Teebecher aus dem Schrank. „Also wenn du irgendetwas Bestimmtes haben willst, dann sag nur Bescheid.“   „Werd ich machen.“   Sie führten ein wenig Smalltalk und unterhielten sich über dies und das, bis der Tee eine gute Viertelstunde später schließlich fertig war. „Hier. Vorsicht, noch heiß.“ Naruto übergab Sasuke seinen Becher und setzte sich ihm gegenüber an den Kotatsu.   Sasuke roch vorsichtig an der dampfenden Flüssigkeit und stellte den Becher mit gerümpfter Nase auf der Tischoberfläche ab. „Es riecht sehr süß.“   „Es ist auch relativ süß, aber es schmeckt echt lecker, glaub mir.“ Auch Naruto inhalierte den Duft tief ein und seufzte befriedigt. „Ahh.“ Er veränderte seine Position und setzte sich im Schneidersitz hin. Im Augenwinkel sah er auf einmal etwas Oranges, also blickte er schnell in die Richtung seiner Zimmertür.   „Oh, wir haben Besuch!“, rief er freudig aus und winkte Kyuubi zu sich. „Hallo, Mausi! Ich will dir jemanden vorstellen, einen guten Freund von mir!“   Kyuubi miaute leise. Ihr Gesicht war halb hinterm Türrahmen versteckt und ihr Schwanz zuckte wild hin und her. Vorsichtig tapste sie ins Wohnzimmer, ihr Auge auf Sasuke gerichtet.   Der Dunkelhaarige drehte sich mehr in ihre Richtung und betrachtete sie. „Sie ist fetter als gedacht.“   „Hey! So etwas sagt man nicht zu einer Dame!“ Naruto musste lachen. „Sie ist eine kleine Zicke und total schnell eingeschnappt, also pass besser auf, was du sagst.“   „Hn“, machte Sasuke nur und streckte die Hand aus, als sie ihn fast erreicht hatte.   Kyuubi blieb sofort stehen und betrachtete misstrauisch die blassen Finger. Ihr Näschen zuckte dabei mehrmals. Erst, als Naruto ihr beteuerte, dass Sasuke ein guter Kerl war, ging sie weiter auf ihn zu, fast so, als ob sie seine Worte tatsächlich verstanden hätte.   Sie schnupperte an Sasukes Hand. Ihr Blick ruhte dabei auf Sasuke, der ruhig und unbeeindruckt zurück sah. Ganz, ganz vorsichtig rieb sie ihre Wange an seiner Hand und dann… Fing sie ganz zu Narutos Überraschung an zu schnurren.   „Oh mein Gott“, sagte er fassungslos, als Kyuubi ihr Köpfchen mit mehr Elan an Sasukes Hand rieb. Sie wurde hinter den Ohren gekrault und schnurrte daraufhin nur noch lauter.   „Was?“, fragte Sasuke und benutzte nun auch die andere Hand, um die Katze zu streicheln.   „Normalerweise braucht Kyuubi ewig, bis sie sich von jemandem streicheln lässt“, meinte Naruto langsam, die Augen weiterhin weit aufgerissen. „Deswegen bin ich grad echt etwas… Geschockt. Aber das ist cool!“   Er grinste glücklich und krabbelte zu den beiden herüber, um Kyuubi auch mit den Händen zu verwöhnen. „Sie scheint dich echt zu mögen, Sas. Wer hätte gedacht, dass sie so einen Miesepeter auf den ersten Blick mögen würde!“   „Das wundert dich doch nicht wirklich, oder?“ Sasuke reckte das Kinn in die Höhe. „Wir reden hier schließlich von mir.“   Naruto musste lachen und lehnte seine Stirn gegen Sasukes Oberarm. „Nur du würdest mit der Tatsache angeben, dass dich eine Katze mag“, sagte er amüsiert und schüttelte den Kopf.   Er funkelte Sasuke an, als sich ihre Augen trafen, und schmiegte sich näher an ihn heran. Kyuubi lag zwischen ihnen auf dem Boden und präsentierte ihren Bauch, während sie wie ein kleines Motorboot vor sich hin schnurrte.   Naruto durfte sie am Bauch kraulen, während Sasuke dafür sofort einen Hieb mit ausgefahrenen Krallen bekam. „Heh, das Privileg hast du noch nicht“, meinte er grinsend und streckte ihm die Zunge heraus.   „Hn“, machte Sasuke nur und streichelte sie stattdessen am Kopf.   Naruto nahm eins von Kyuubis Pfötchen, das sie über ihren Kopf ausgestreckt hatte, und rieb mit dem Daumen über die weichen, pinken Zehenballen. Sein Blick huschte dabei durch das Zimmer, bis er auf die Balkontür fiel.   „Oh“, sagte er überrascht und richtete sich in eine gerade Position auf. „Sieh mal, Sasuke, es schneit!“ Er legte die Hand auf seinen Oberarm und grinste ihn glücklich an.   Sasuke folgte seinem Blick und seufzte. „Na super.“   „Ach komm, das ist doch cool!“ Naruto drückte seinen Arm. „Der erste Schnee in diesem Winter, heh. Und du hast ihn mitgebracht!“   „Wie romantisch“, sagte Sasuke trocken.   Naruto lachte. „Schon“, sagte er und stupste ihn mit seiner Schulter an. „Jetzt bräuchte ich nur noch ein paar Kerzen und wir könnten uns im Kerzenschein unter den Kotatsu kuscheln und den Schnee beim Fallen beobachten!“   Sasuke sah ihn an. Sein Mundwinkel zuckte. „Wieso wundert es mich nur nicht, dass du ein totaler Romantiker bist?“   „Ach, halt doch die Klappe!“ Naruto lachte verlegen und legte seine Hand schnell über Sasukes Mund. Es stimmte zwar, er war ein Romantiker, aber dennoch war es ihm irgendwie… Naja, peinlich.   Romantik passte halt nicht wirklich zu dem Image eines coolen Sunnyboys! … Zumindest war dies das Image, was er gerne besäße. In Realität war er wohl eher so etwas wie… Der romantische Pausenclown. Oder so.   Oh Gott, wenn das wirklich sein Image war, dann konnte er sich ja gleich erschießen! Das war ja wohl extrem uncool!   Er konnte spüren, wie sich Sasukes Mundwinkel in die Höhe zogen. „Was soll das werden?“, fragte er mit gedämpfter, aber trotzdem gut verständlicher Stimme nach. „Ein indirekter Kuss?“   Naruto stieg sofort die Hitze in die Wangen. Okay, daran hatte er ehrlich gesagt nicht gedacht, als er Sasuke die Hand über den Mund gelegt hatte… Er wollte ihn damit nur zum Schweigen bringen.   Er schluckte und versuchte, sich nichts von seiner plötzlichen Verlegenheit anmerken zu lassen und sie stattdessen zu überspielen.   „Willst du denn einen haben?“, fragte er nach und wackelte mit den Augenbrauen. Das Grinsen auf seinen Lippen wirkte ein wenig gespielt und seine Mundwinkel zuckten vor Nervosität.   Sasuke sagte nichts und presste stattdessen die leicht gespitzten Lippen auf Narutos Handfläche. Er musste auch nicht sprechen, weil diese Geste Antwort genug war.   Narutos Herz konnte sich nicht entscheiden, ob es in seinen Hals klettern oder in seine Hose rutschen wollte und hämmerte deswegen nun unangenehm in der Mitte.   Sasuke sah ihn an. Seine Lider waren gesenkt und seine brauen Augen funkelten. Er wirkte so, als wartete er auf etwas und vor allem… Vor allem wirkte er aufrichtig. Ehrlich. Sasuke wollte wirklich einen… Einen…   Oh Gott.   Ungeschickt und ruckartig beugte sich Naruto nach vorne und presste die Lippen für einen kurzen Moment auf seinen Handrücken. Sie sahen sich dabei in die Augen, braun bohrte sich in blau. Schnell nahm Naruto seine Hand wieder weg.   Eine plötzliche Welle der Verlegenheit überkam ihn, als er das Lächeln auf Sasukes Zügen sah, also vergrub er das Gesicht mit einem Stöhnen in seiner Halsbeuge, die Arme um Sasukes Schultern geschlungen.   Sasuke gluckste und legte die Arme um Narutos Hüfte. Sanft strich er mit den Händen seine Seiten entlang. „Du bist nicht nur ein Romantiker, sondern auch noch kitschig.“   „Halt den Mund, du hast mich danach gefragt“, brummte Naruto und presste sich näher an ihn. Er seufzte einmal und atmete dann tief ein. Der süß-herbe Geruch seines Parfüms stieg ihm dabei in die Nase.   „Ich hab dich echt vermisst, Sasuke“, wisperte er und stupste mit der Nasenspitze die Unterseite seines Kiefers an.   Sasuke schwieg. Er hatte keine Ahnung, ob er ihn nicht gehört hatte oder nur nicht wusste, was er daraufhin sagen sollte. Aber es war okay. Es war auch so ein sehr schöner Moment, der Naruto noch einmal unmissverständlich klar machte, dass er sich total in den Mann in seinen Armen verliebt hatte.   … Fuck, Sasuke hatte Recht. Er war wirklich kitschig! Ugh.   Er lachte leise, als sich Kyuubi mit einem tiefen Maunzen über die Nichtbeachtung beschwerte und ihr Köpfchen wie ein Stier mehrmals gegen seinen Oberschenkel stieß. „Jaja, du wirst ja auch bekuschelt“, meinte er belustigt und löste sich von Sasuke, um ihr über den Bauch zu streicheln.   Sofort ging das ohrenbetäubende Geschnurre wieder los, das sie beide zum Lachen brachte.   „Deine Katze ist genauso laut wie du“, meinte Sasuke.   „Das muss sie sich echt von mir abgeguckt haben, am Anfang war sie nämlich nie so laut.“ Naruto grinste ihn an und tippte Kyuubi mehrmals aufs Näschen, bis sie spielerisch mit der Pfote nach ihm schlug.   „Jaja, erst gekrault werden und dann nach mir schlagen, böses Kätzchen.“ Naruto ärgerte sie weiterhin, bis sie nach ihm schnappte und ihn sanft biss, bevor sie energisch über seinen Finger leckte.   Naruto musste lachen. Ehrlich gesagt war er ein wenig erstaunt, dass Kyuubi ihn noch nie gebissen hatte. Nie ernsthaft gebissen, dieses sanfte Knabbern konnte man ja kaum als Biss bezeichnen. Nicht einmal am Anfang, als sie Angst vor allem und jedem gehabt hatte, hatte sie es getan, obwohl er mehrmals angefaucht worden war.   Sie beschäftigten sich eine Zeit lang mit Kyuubi und nippten ab und an an ihrem Tee. Sasuke war er zwar viel zu süß, trank ihn aber trotzdem, wenn auch mit gekräuselter Nase. Tsk, Süß war doch eh die beste Geschmacksrichtung, die es gab, also sollte er sich da mal nicht so anstellen.   Der Schnee fiel weiterhin vom Himmel, während es draußen langsam dunkel wurde. Inzwischen schneite es sogar viel heftiger als am Anfang. Es sah fast schon nach einem Schneesturm aus.   „Morgen liegt bestimmt zentimeterdicker Schnee auf dem Boden“, sagte Naruto nachdenklich.   Sasuke brummte daraufhin nur. Oller Brummbär. Naruto wusste echt nicht, was er gegen Schnee hatte. Winter war schließlich erst dann wirklich toll, wenn man beim Blick aus dem Fenster von einer weißen Schneelandschaft begrüßt wurde!   „Lass uns mal gucken, wie viel bereits gefallen ist“, meinte er aufgeregt und stand auf.   Sasuke hob eine Augenbraue in die Höhe. „Du willst jetzt noch raus?“   „Nö, ich will auf den Balkon und du kommst mit.“ Mit einem frechen Grinsen hielt ihm Naruto die Hand vor die Nase.   Sasuke schnaubte. „Bestimmt nicht“, sagte er und schlug seine Hand weg.   „Komm schon! Der Balkon ist doch mit einem Gitter gesichert, da passiert schon nichts!“   „Nein.“   „Saaasuke! Du kannst nicht runterfallen! … Und falls doch, dann landest du weich, hehe.“   „… Willst du, dass ich dich umbringe?“   Naruto streckte ihm die Zunge heraus. „Komm schon, Sasuke. Wirklich jetzt. Es passiert schon nichts, ich werd dich festhalten.“   „Ich will einfach nicht, okay.“   Okay, in diesem Fall musste Naruto wohl zu den harten Mitteln greifen…   „Ich geb dir auch einen Blowjob.“   Sasuke schwieg für ein paar Sekunden und dann… Stand er auf. „Okay.“   „Oh mein Gott! Du Perversling!“ Lachend schubste Naruto ihn, ein amüsiertes Funkeln in den Augen. „Ich wusste, dass das klappen wird!“   „Hn“, machte Sasuke schmunzelnd und legte die Finger auf seinen Gürtel. „Ich möchte im Voraus bezahlt werden.“   „Neeein!“ Narutos Lachen wurde nur noch lauter, als er schnell nach seinen Händen schnappte und sie in seinen festhielt. „Geht das schon wieder los! Ich dachte, das am Strand war eine Ausnahme, weil du betrunken warst, ey!“   Er hielt beide von Sasukes Handgelenken mit einer Hand fest und ging mit ihm zum Balkon herüber. Sasuke sträubte sich ein wenig, wehrte sich ansonsten aber nicht allzu sehr, also ging Naruto davon aus, dass es okay war.   „Wer hätte gedacht, dass der Doktor, die Person, die jahrelang ihr Gesicht versteckt hat, so ein Exhibitionist ist.“ Er schnalzte mit der Zunge.   „Das sagt die richtige Person.“ Sasuke rollte mit den Augen. „Wer von uns trägt die Hosen denn bitte so tief, dass die Hälfte seines Arschs rausguckt?“   „Huh?“, machte Naruto und packte sich ans Hinterteil. Statt des erwartenden Stoffs seiner Jeanshose bekam er nackte Haut zu spüren. Oops… „Oh fuck, ich glaub, mein Arsch ist zu platt, jede meiner verdammten Hosen rutscht runter, ey!“ Lachend zog er die Hose wieder hoch.   Sasuke gab ein missmutiges Brummen von sich. „Mir hat die Aussicht gefallen.“   „Ich zeig dir jetzt mal eine viel bessere Aussicht!“ Naruto grinste ihn an, dann öffnete er die Tür seines Balkons und ging einen Schritt hinaus. Sofort peitschte ihm eiskalter Wind um die Ohren und blies ihm dicke Schneeflocken ins Gesicht.   „Alter!“ Er lachte und ging noch einen Schritt weiter hinaus, einen widerspenstigen Sasuke hinter sich herziehend. „Das ist ja arschkalt!“   „Lass uns wieder rein“, murrte Sasuke.   „Ach, stell dich nicht so an. Es passiert schon nichts, ich hab dich.“ Naruto ließ seine Handgelenke los, um sich stattdessen hinter ihn zu stellen und ihn zu umarmen. „Ich hab dich“, wiederholte er mit einem Wispern und stützte sein Kinn auf Sasukes Schulter ab, die Arme in einem festen Griff um Sasukes Taille geschlungen.   Sasuke legte die Hände auf Narutos Arme. Im ersten Moment dachte Naruto, dass er sie von sich entfernen wollte, doch stattdessen ließ er sie dort ruhen. Seine Finger waren leicht in die Ärmel seines Pullis gebohrt und seine Haltung war gerade und angespannt.   Langsam führte Naruto ihn zum Geländer und presste die Lippen beruhigend auf seine Schulter, als sich Sasuke spürbar verkrampfte. „Ssh“, murmelte er und drehte sie so, dass sie einen perfekten Blick auf die Straße vor dem Wolkenkratzer hatten.   Trotz der Straßenlaternen und den Lichtern, die von den nahestehenden Gebäuden ausgingen, war es schwer, etwas in der Dunkelheit zu erkennen. Das einzige, was Naruto sehen, und auch spüren konnte, waren ganz viele Schneeflocken, die vom Himmel herunter rieselten.   „Hübsch“, kommentierte er ehrfürchtig und zog Sasuke näher an sich heran. Er neigte den Kopf zur Seite und sah ihn an.   Sasukes Blick war stur auf seine Füße gerichtet, seine Lippen waren fest zusammengepresst und sein Körper zitterte. Ob vor Kälte oder aus Angst, das konnte Naruto nicht sagen. Er vermutete mal, dass es eine Mischung aus beidem war.   „Alles okay?“, fragte er leise nach. „Ist es so schlimm?“   Sasuke grunzte. „Ich hasse dich.“   „Oh Gott, so schlimm?“ Naruto konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, als er den fast schon schmollenden Unterton in seiner Stimme hörte, und vergrub das Gesicht in seinem Nacken.   „Sorry“, murmelte er. „Du kannst mich dafür gern bestrafen, wenn es dir hilft. Mit… Äh…“   „Kann ich dir den Arsch versohlen?“   Naruto schnaubte. „Okay, wenn du das willst…“   „Will ich“, brummte Sasuke. Seine Hände rutschten Narutos Arme entlang, bis sie locker um seine Handgelenke geschlungen waren.   Naruto atmete tief ein und mit einem glücklichen Seufzen wieder aus. Es war wirklich arschkalt, aber trotz allem gefiel es ihm sehr, mit Sasuke auf seinem Balkon zu stehen, die wunderschöne Aussicht zu genießen und ihn dabei ganz fest zu halten.   Es war ein sehr intimer Moment, besonders weil Sasuke trotz seiner Höhenangst nun hier mit ihm stand, auf einem Balkon im vierunddreißigsten Stock eines Wolkenkratzers. Für Naruto war das ein echter Vertrauensbeweis, bei dem ihm ganz warm und kribbelig wurde.   „Lass uns wieder reingehen“, sagte er und ließ Sasuke schweren Herzens los, um zurück ins Innere der Wohnung zu gehen.   Sasuke folgte ihm und schloss die Balkontür hinter sich. Er kämmte sich mit den Fingern durchs windzerzauste Haar und nahm die Brille ab, als die Gläser wegen dem plötzlichen Temperaturwechsel beschlugen.   „Lehn dich über die Küchentheke“, sagte er, ohne ihn anzusehen.   Naruto blinzelte verdutzt. „Was…?“   „Du hast gesagt, ich darf dir den Arsch versohlen und das hast du definitiv verdient.“ Sasuke warf ihm ein Schmunzeln zu und nahm ein Taschentuch aus seiner Hosentasche, um damit über die Brillengläser zu wischen.   Naruto brach in Gelächter aus. Wow. Wow, das war… Ähm… Okay? „Ich schätze, ich hab’s verdient und ich hab’s dir ja auch angeboten, heh…“ Er ließ seine Zunge über seine spitzen Eckzähne gleiten und ging zur Küche herüber.   Er lehnte sich über die Theke, die Finger um die Kante geschlungen und der Arsch hoch in der Luft. Zuerst war er noch ganz entspannt, doch als er Schritte hörte, die sich langsam auf ihn zubewegten, ging ihm auf einmal doch ganz schön die Pumpe.   Oookay. Kein Grund, um nervös zu werden, Uzumaki. Das war alles nur Spaß und nicht ernst gemeint, also schöön ruhig bleiben und tief ein- und aus-   Klatsch.   „Autsch! Fuck!“   Naruto gab einen erschrockenen Schrei von sich und zuckte gewaltsam zusammen, als er einen Klaps mitten auf die rechte Arschbacke bekam. Einen harten Klaps.   „Alter…!“ Er lachte ungläubig auf und warf einen Blick über seine Schulter.   Sasuke stand dicht hinter ihm, die Lippen zu einem Schmunzeln geformt. Seine Finger waren um sein rechtes Handgelenk geschlungen und massierten leicht die Haut. Fast so, als hätte er sich beim Schlag verletzt.   Hmpf, geschah dem Penner nur Recht!   „Das hat wehgetan, du Wichser…!“, brummte Naruto und zog missmutig die Augenbrauen zusammen.   „Ich wusste nicht, dass du so empfindlich auf Berührungen reagierst“, erwiderte Sasuke und befeuchtete sich die Lippen. „Ich muss gestehen, dass mir das gefällt. Sehr.“   „Dir gefällt’s, mir den Arsch zu versohlen?“ Naruto hob eine Augenbraue und wollte sich wieder in eine stehende Position aufrichten, doch eine Hand auf seinem Steißbein hielt ihn davon ab und drückte ihn schnell wieder nach unten.   „Ah, ah“, sagte Sasuke und hielt ihn mit sanftem Druck in seiner vornübergebeugten Haltung. „Wir haben doch noch gar nicht angefangen.“ Er biss sich auf die Unterlippe und streichelte mit der anderen Hand hauchzart über Narutos Hintern.   Okay. Das… Okay, eigentlich hätte Naruto die ganze Situation wirklich nicht heiß finden sollen. Wirklich nicht. Aber irgendwie… Tat er es. Fuck, und wie er das tat.   Seine Hände waren inzwischen schwitzig und sein Herz hämmerte aufgeregt und schnell in seiner Brust. Der Schmerz in seinem Hintern wurde von einem angenehmen Kribbeln ersetzt, das sich langsam in seinem Körper ausbreitete und sogar bis zu seinem Lendenbereich herüber wanderte.   Sein Glied zuckte. Oh fuck. Er wurde doch wohl nicht wirklich davon geil, von Sasuke den Arsch versohlt zu bekommen, oder? Das war doch abs-   Klatsch.   Noch ein Schlag, diesmal auf die linke Arschbacke. „Nnnh“, wimmerte Naruto und biss sich gleich darauf auf die Zunge. Hitze stieg ihm ins Gesicht.   Okay, das hatte sich alles andere als nach einem Schmerzenslaut angehört.   Sasuke summte zufrieden und schob Narutos Sweatshirt bis zu seinen Schulterblättern hoch. „Ist doch gar nicht so schlimm, oder?“, murmelte er und streichelte über Narutos Seiten, bevor er die Hände auf seine Hüfte legte.   Naruto atmete zittrig aus und lehnte seine Stirn gegen die kühle Oberfläche der Theke. Seine Augen waren geschlossen. „Ich glaub, das reicht.“   „Ich glaube nicht“, war Sasukes Antwort, gepaart mit einem weiteren Hieb auf den Hintern.   Naruto zuckte zusammen. Seine Beine wurden langsam wacklig. „Sasuke…“, krächzte er.   „Komm schon“, wisperte der Dunkelhaarige und umfasste erneut Narutos Hüften. Er zog ihn etwas nach hinten, bis sein Arsch gegen seinen Schritt gepresst war.   Narutos Zähne bohrten sich in seine Unterlippe. Er spürte eine Beule, die sich ungeniert an seinen Hintern drücke: Sasukes Glied.   „Komm schon, Naruto“, murmelte Sasuke erneut und fing an, sanft seine Hüfte zu massieren. „Das waren drei Hiebe. Mehr hast du nicht drauf?“ Er beugte sich nach unten, sein Mund nur einen Hauch von Narutos Schläfe entfernt.   „Zeig mir, dass du keine Pussy bist“, flüsterte er ihm zu. Sein heißer, nach Zimt riechender Atem zerzauste sanft sein Haar. „Oder bist du eine…?“   Naruto spannte sich instinktiv an und bohrte die Fingernägel in seine Handinnenfläche. Was…?   „Mh?“ Sasukes Lippen berührten das Ende seiner Augenbraue. „Bist du eine Pussy, Naruto?“   Er biss die Zähne so fest zusammen, dass sein Kiefer anfing zu schmerzen. Okay, Sasuke wusste definitiv, welche Knöpfe er bei ihm drücken musste, um ihn zum Kooperieren zu bringen. Denn das war etwas, was er sich sicherlich nicht gefallen ließ.   Er ließ sich ganz bestimmt nicht in seinem männlichen Stolz verletzten! Von niemandem! Die Zeit hatte er hinter sich gelassen! Endgültig.   „Nein“, presste er mit einem tiefen Grollen hervor. „Ich bin keine Pussy. Drei Schläge sind nichts!“ Er leckte sich über die trockenen Lippen. „Gib mir mehr.“   Sasukes Lippen, die immer noch auf seine Schläfe gepresst waren, verzogen sich zu einem Schmunzeln. Naruto knirschte mit den Zähnen. Er wusste, dass Sasuke ihn manipulierte, aber fuck! Das konnte und wollte er sich nicht gefallen lassen!   Denn Naruto Uzumaki war definitiv keine Pussy!   Sasuke lehnte sich wieder zurück. Eine Hand ließ er in Narutos Hüfte gekrallt, während er mit der anderen ausholte, um den nächsten Schlag zu verteilen. Und noch einen.   Die Schläge brannten, aber es war kein schmerzvolles Brennen. Im Gegenteil, es war irgendwie stimulierend. Anregend sogar. Mit jedem Hieb intensivierte sich das Kribbeln in seinem Körper, besonders im Lendenbereich, bis es sich so anfühlte, als würden Millionen von Ameisen unter seiner Haut und in seinen Adern krabbeln.   Schwerer Atem und gelegentliches Stöhnen erfüllte den Raum. Naruto hatte sein Gesicht inzwischen in seinen verschränkten Armen vergraben und biss in sein Sweatshirt, um die Lautstärke seiner Geräusche zu dämpfen.   Sasukes Schläge waren unregelmäßig und variierten in Stärke und Geschwindigkeit. Ab und an legte er eine Pause ein, um seinen Schritt gegen Narutos Arsch zu pressen, wie auch jetzt. Sein Atem war schwer und schnell. Aufgeregt.   Naruto zitterte.   Fuck. Fuck… Das war… Er konnte nicht mehr. Er konnte einfach nicht mehr. Es war einfach zu… Zu viel.   Zu viel von allem. Selbst die kleinste, noch so sanfte Berührung ließ ihn inzwischen zusammenzucken. Sein kompletter Körper fühlte sich überempfindlich an.   Er war kurz davor hart zu werden und das durfte er nicht zulassen. Das durfte nicht passieren. Deswegen musste er das ganze Spielchen beenden.   Sofort.   „Genug“, konnte er mit Schwierigkeiten herauspressen. Blindlings tastete er die Umgebung nach Sasuke ab, bis er seinen Arm zu fassen bekam. Er legte die Finger um sein Handgelenk und quetschte. „Genug, Sasuke, ich… Fuck, ich hab meine Lektion verstanden, okay? Alter…“   Sasuke gab ein Summen von sich. Er streichelte liebevoll über Narutos Rücken und beugte sich herunter, um ihm einen überraschend zärtlichen Kuss auf den Hinterkopf zu hauchen. „Das hast du gut gemacht“, wisperte er leise.   Naruto drehte den Kopf zur Seite und vergrub das Gesicht in seiner Armbeuge. Seine Wangen fühlten sich heiß an und seine Ohren brannten. Er atmete zitternd aus und ließ Sasukes Handgelenk los.   Sasuke streichelte ihm mehrmals über den Rücken und die Schulterblätter und ließ vorsichtig von ihm ab. Naruto knickte leicht ein, konnte sein Gewicht ansonsten aber glücklicherweise von selbst halten.   Scheiße. Wie peinlich war das denn?! Sasuke hatte ihm vielleicht sechs oder sieben Schläge auf den Arsch gegeben, also wirklich nicht viel, und trotzdem fühlten sich seine Beine wie Pudding an!   „Alter…“ Narutos Stimme klang kratzig, als er den Kopf zur Seite drehte und mit einem Auge zu Sasuke herüber linste. Er lehnte lässig gegens Sofa, die Arme vor der Brust verschränkt.   Sasuke schmunzelte, als sich ihre Blicke trafen. „Das war nicht schlecht“, sagte er und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr.   „Hat’s gereicht, um dir zu zeigen, dass ich keine Pussy bin?“ Naruto richtete sich vorsichtig auf und stützte sich mit den Händen auf der Theke ab.   „Hat es“, bestätigte Sasuke mit schiefgelegtem Kopf. „Auch wenn es mich ehrlich gesagt überrascht hat, wie extrem du auf das Wort Pussy reagiert hast.“   „Hah, tja…“ Naruto lachte humorlos und sah zur Seite. Seine Augenbrauen waren zusammengezogen. „Das Wort ist so eine Art… Naja, Trigger für mich.“    Er presste die Lippen zusammen und kratzte mit den Nägeln über die glatte Oberfläche der Theke. „Ich bin früher nicht gerade beliebt in der Schule gewesen und auch mein Onkel hat-“   Naruto stoppte abrupt, um die Zähne in seine Unterlippe zu bohren. Gedankenverloren hob er die Hand und strich mit den Fingerspitzen über seine vernarbte Wange. „Ich werd so einfach nicht gerne genannt“, sagte er schließlich langsam und ließ die Hand wieder fallen. Er ließ seinen Blick auf die Theke gerichtet und traute sich nicht, Sasuke in die Augen zu sehen.   Eine Zeit lang herrschte Stille. Sekundenlang war nur das regelmäßige Ticken der Wanduhr und Kyuubis Schnurren zu hören, bis…   „Ich finde nicht, dass du eine Pussy bist, Naruto.“   Naruto lachte atemlos und drehte den Kopf in Sasukes Richtung. „Ich weiß, sonst würdest du mich ja nicht immer anbaggern, du Homo.“   Er grinste ihn an. Sasuke erwiderte es mit einem Schmunzeln und einem „Touché“ und das war glücklicherweise alles, was es brauchte, um diese seltsame Stimmung schnell wieder loszuwerden.   „Gott, ich glaub, du hast zu viel von dieser einen BDSM-Story gelesen. Darkside. Das war bestimmt die Rache, weil ich dich da ausgepeitscht hab.“ Naruto verzog das Gesicht und schlurfte in Richtung Kotatsu. Er hatte Schmerzen im Arsch und war sich sicher, dass das Sitzen erst einmal wehtun würde. „Ich komm mir gerade echt richtig gut durchgefickt vor…“   „Hn.“ Sasuke schmunzelte und folgte ihm zum Kotatsu. „Bei mir fühlt sich eben alles gut an. Selbst Spanking“, sagte er und kniete sich auf eins der Kissen.   „Jaja, ich hab’s langsam verstanden, du Egomane. Du bist in allem der Beste.“ Naruto kniete sich ebenfalls hin und versuchte, eine angenehme Sitzposition zu finden, was zum Glück gar nicht mal so schwer war. Konnte aber auch daran liegen, dass er mit schmerzenden Ärschen Erfahrungen hatte…   ‚Danke dafür, Ma!‘, dachte er sarkastisch und schnaubte.   Er nahm seinen Becher in die Hand, um vom inzwischen nur noch lauwarmen Tee zu trinken und sah sich suchend um.   „Wo ist Kyuubi?“, fragte er verwirrt. „Ich kann sie schnurren hören, aber ich seh- Oh Gott, haha!“   Er lachte auf einmal, als er ein einzelnes Bein sah, das unter der Decke des Kotatsus hervorblitzte. „Heh, ich glaub, ich hab sie gefunden.“ Grinsend pikste er ihr in die Hinterpfote.   Kyuubi miaute daraufhin erschrocken und ihr Bein zuckte. Geraschel war zu hören und dann kam sie auch schon unter dem Kotatsu hervor gekrochen, das Auge halbgeschlossen und sehr müde wirkend.   „Hey, Mausi.“ Naruto nahm sie hoch und drückte sie an seine Brust, woraufhin sie träge schnurrte und sich an ihn schmiegte.   Sasuke beobachtete sie mit einem kleinen Lächeln. „Sie scheint sehr an dir zu hängen.“   „Heh, das beruht auf Gegenseitigkeit.“ Naruto hauchte ihr einen Kuss aufs Köpfchen und vergrub das Gesicht halb in ihrem Fell.   Eine Zeit lang saßen sie in angenehmer Stille da, bis Naruto vorschlug, sich einen Film anzusehen. Gemeinsam schoben sie den Couchtisch zur Seite, um stattdessen den Kotatsu dorthin zu verfrachten und machten es sich vor dem Fernseher bequem.   Naruto holte ihnen mehrere Flaschen Bier und außerdem ein paar Onigiris aus dem Kühlschrank, die sie als Snacks verputzten. Sie amüsierten sich köstlich während des Guckens, besonders Naruto lachte sich wegen Sasukes trockenen Kommentaren zum Filmgeschehen halb tot.   Das war aber auch ein beschissener Splatter-Zombie-Film. Ohne viel Handlung, dafür mit ganz vielen halbnackten Weibern, einer unrealistischen Menge an Blut und tausendundeinem Logikfehler. Also perfekt, um sich darüber lustig zu machen.   Als der Film, der übrigens den tollen Titel „Nutten VS. Zombies“ trug, vorbei war, kam direkt das nächste Meisterwerk, das sie sich auf keinen Fall entgehen lassen wollten: Sharknado.   Haie, die durch einen Wirbelsturm aus dem Meer katapultiert werden und über Menschen niederregnen, um ein blutiges Massaker zu veranstalten. Wassermangel? Scheiß drauf, seit wann brauchen Haie Wasser, um sich fortzubewegen, wenn sie durch die Luft wirbeln können?! Tsk.   … Pfft.   Der Film ergab wirklich überhaupt keinen Sinn und war total trashig, aber genau das machte ihn so unfassbar geil! Genau wie das Game „Deadly Premonition“, das so verdammt schlecht war, dass es irgendwie schon wieder cool war.   Als Sharknado vorbei war, musste sich Naruto die Lachtränen aus dem Gesicht streichen und auch Sasuke kam aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus. Nach dem ganzen Trash gönnten sie sich erst einmal eine halbe Folge Dr. Slump, zockten ein wenig mit der Wii und dann war es auch schon halb zwei morgens und sie beide ziemlich kaputt, also beschlossen sie, sich in Richtung Bett zu bewegen.   Naruto ging zuerst ins Bad und machte sich bettfertig, während Sasuke solange in seinem Zimmer wartete und sonst was trieb. Wahrscheinlich nutzte er die Zeit, um ein wenig herumzuschnüffeln. Das hätte Naruto an seiner Stelle zumindest getan, heh.   Oh Mann, irgendwann würde ihn seine unbändige Neugierde noch in den Tod treiben… Aber okay, das war es ihm wert.   Als er gut zehn Minuten später zurück in sein Zimmer kam, saß Sasuke artig auf dem Bett und war mit seinem Handy beschäftigt. Pfft, das war doch nur eine Tarnung, Naruto hatte ihn durchschaut! „Du kannst“, sagte er und schlenderte zu seinem Schrank, um seine Schlafsachen herauszuholen.   „Okay.“ Sasuke tippte noch ein paarmal auf dem Display seines Handys herum und schob es dann in seine Hosentasche. Er ging zu seinem Trolley herüber, den er in der einzig leeren Ecke des Zimmers abgestellt hatte, und holte seinen Kulturbeutel heraus.   „Handtuch, Zahnpasta und so kannst du ruhig von mir haben“, meinte Naruto und zog eine graue Stoffhose aus dem Schrank. Er betrachtete sie mit verengten Augen und nickte. Mh, die würde es schon tun. „Du kannst dich also ruhig bedienen. Du kannst auch gern duschen oder baden.“   „Mh, ich geh morgen duschen“, erwiderte Sasuke und kämmte sich mit den Fingern durchs Haar. „Aber danke.“ Er ging an ihm vorbei ins Bad und schloss die Tür hinter sich.   Naruto biss sich auf die Unterlippe und schloss die Augen. Er atmete tief ein und aus. Fuck. Jetzt war es gleich soweit. Der Moment, der sein Herz beim bloßen Gedanken zum Rasen brachte. Aus vielerlei Hinsicht. Schlafenszeit. Er und Sasuke würden sich ein Bett teilen. Oh Gott.   Sein Bett war zwar relativ groß, aber es war immer noch ein Einzelbett und deswegen war die Wahrscheinlichkeit sehr, sehr hoch, dass sich irgendwelche ihrer Körperteile berühren würden. Vielleicht würden sie sogar die ganze Nacht über Hüfte an Hüfte liegen…   Naruto vergrub das Gesicht in seinem blauen Doraemon-Shirt, um sein dämliches Lächeln zu verstecken. Einerseits war er total aufgeregt und hatte auch ein wenig Schiss, weil seine Libido unberechenbar war, besonders nach der kleinen Spanking-Aktion, aber andererseits überwog einfach die Vorfreude.   Er wollte Sasuke schließlich nah sein und seine Körperwärme spüren, er wollte sich ganz „unabsichtlich“ an ihn pressen und mit ihm an seiner Seite einschlafen… Und hoffentlich nicht mit einem Ständer wieder aufwachen, denn dann würde er wohl sterben vor Scham.   … Oder er nutzte die Gunst der Stunde, um Sasuke endlich das Geständnis zu machen: „Oh, mein Penis ist hart. Für dich. Ich schätze, mein Schwanz hat vor meinem Kopf erkannt, dass ich mich in dich verliebt habe.“   … Wenn das nicht nach dem Geständnis des Jahres- nein, des Jahrhunderts klang…! Ugh.   Naruto schlüpfte in seine Schlafsachen und setzte sich aufs Bett. Er lauschte dem Geräusch von prasselndem Wasser und schaukelte die Beine nervös vor und zurück. Aus dem Augenwinkel fiel ihm auf, dass auf seinem Nachttisch immer noch das Autogramm von Sasuke lag, also räumte er es schnell weg und betete zu Gott, dass Sasuke es nicht gesehen hatte.   Dabei fiel ihm auch etwas auf, was vorher noch nicht auf dem Nachttisch gelegen hatte und ihm auch definitiv nicht gehörte. Es war ein Buch. „Per Anhalter durch die Galaxis“, las Naruto laut vor.   Cool! Vielleicht konnte er sich das Buch von Sasuke ausleihen, damit er es endlich mal lesen konnte!   Einige Zeit später kam Sasuke wieder zurück ins Schlafzimmer. Sein Pony war mit zwei dünnen, schwarzen Haarklammern zurück gesteckt. Erst jetzt, wo er die Haare aus dem Gesicht hatte, fiel Naruto auf, wie dünn und perfekt gezupft seine Augenbrauen waren.   Er kam auf Naruto zu, als sich ihre Blicke trafen, und tippte ihm auf die Nase.   „Huh?“ Naruto schielte, als er versuchte zu erkennen, was der weiße Fleck auf seiner Nasenspitze war. „Was ist das?“   „Creme“, antwortete Sasuke, während er sie auf seinen Wangen und seinem Gesicht verteilte.   „Okay, wow. Du cremst dich ein? Das ist echt schwul.“ Naruto grinste ihn an und rieb die Creme über seinen schiefen Nasenrücken.   „Tut mir leid, manchmal kann ich mich einfach nicht beherrschen und dann kommt der homosexuelle Teil in mir raus“, erwiderte Sasuke trocken und setzte nun seine Brille ab, um sie in einem Etui auf dem Nachttisch zu verstauen. Zum Glück hatte Naruto eben das Autogramm weg geräumt…   Naruto lachte und krabbelte zur Wand, um sich mit dem Rücken dagegen zu lehnen. „Du Homofürst“, beschimpfte er ihn mit funkelnden Augen.   „Mh, ich mag’s, wenn du mich mit Adelstiteln ansprichst.“ Sasuke schmunzelte ihn an und zog sich das Sweatshirt über den Kopf.   „Sasuke-sama“, raunte Naruto und klimperte mit den Wimpern.   Sasuke zog die Mundwinkel nach unten. „Dein dämlicher Blick hat den Effekt versaut.“   Erneut lachend setzte sich Naruto im Schneidersitz hin und stützte sein Gesicht mit beiden Händen ab. Er beobachtete, wie Sasuke im Schneckentempo ein einfaches schwarzes Shirt aus seinem Trolley holte und es sich überstreifte.   „Wow, noch langsamer ging nicht, oder?“ Amüsiert rollte er mit den Augen. „Wieso strippst du nicht gleich für mich?“   „Weil du immer direkt panisch wirst, wenn ich versuche, mir die Hose auszuziehen.“ Sasuke funkelte ihn an.   „So macht man das halt mit Exhibitionisten“, meinte Naruto und legte sich hin. Stöhnend drehte er sich auf die Seite. „Man gibt ihnen keine Chance, um sich zu entblößen.“ Er vergrub sein Gesicht halb in der Decke und versuchte, nicht allzu auffällig zu starren, als Sasuke sich die Hose auszog.   Blasse, muskulöse Beine mit feiner Behaarung und dunkelblaue Calvin Klein-Boxershorts, die mit einer beachtlichen Beule gefüllt waren. Mmh…   „Ich tu Voyeuren wie dir nur einen Gefallen.“   „Bäh.“ Naruto streckte ihm die Zunge heraus und drückte sein Gesicht nun ganz in die Decke. Er atmete tief ein und versuchte seinen Puls zu beruhigen. Scheiße, er hätte keinen Blick riskieren sollen.   Ablenkung… Schnell! „Hey, ich hab gesehen, dass du ‚Per Anhalter durch die Galaxis‘ mitgenommen hast! Bin ich so langweilig, dass du dir deine Zeit mit lesen vertreiben musst?“   „Ich hab es wegen dir mitgenommen“, erwiderte Sasuke, weswegen Naruto verdutzt blinzelte. „Du sagtest doch, dass ich daraus ein Let’s Read machen sollte und deswegen dachte ich, dass ich es dir vielleicht live vorlesen kann.“   „Wie eine Gute-Nacht-Geschichte?“ Naruto war froh, dass sein Gesicht verdeckt war und Sasuke so seine roten Wangen nicht sehen konnte. „Das ist süß. Du bist süß.“   „Hn. Aber heute nicht, dafür bin ich zu müde.“   „Okay.“   Naruto rollte sich zur Seite, als sich Sasuke kurz darauf zu ihm aufs Bett setzte, untenherum nun mit einer dunklen Pyjamahose bekleidet. Ihre Blicke trafen sich. „Hi“, sagte Naruto leise und krallte die Finger in die Decke. Er lächelte.   „Hey“, erwiderte Sasuke genauso leise und rieb mit dem Daumen über seine Nase. „Du hast da noch Creme.“   Naruto spitzte die Lippen und lachte, als es sich Sasuke nicht nehmen ließ und ihm kurz in die Nase kniff. „Heey“, beschwerte er sich halbherzig und umfasste Sasukes Handgelenk, als er die Hand wieder wegziehen wollte.   Sasuke betrachtete ihn eine Zeit lang, die braunen Augen ausgiebig über Narutos Gesicht huschend, bis sein Blick auf sein Shirt fiel. „Doraemon?“   „Jepp!“ Naruto grinste und ließ ihn los. „Ich liebe das Vieh, ich bin als Kind richtig süchtig danach gewesen!“   „Ich hab’s als Kind auch gern gesehen“, meinte Sasuke und zeichnete die Glocke auf seiner Brust nach. Sein Finger berührte dabei hauchzart seine Brustwarze. „Deine Nippel sind hart.“   Naruto nickte energisch. „Türlich“, sagte er mit einem Funkeln in den Augen. „Ich mein, hallo? Doraemon ist ein heißer kleiner Roboter.“   Sasuke rollte mit den Augen und schnappte sich ein Kissen, um ihm damit ins Gesicht zu schlagen. „Idiot.“   „Hehehe.“ Naruto lachte und hielt die Arme schützend vors Gesicht. „Heeey! Hör auf, mich immer zu schlagen!“   „Dann hör auf, es immer zu verdienen“, erwiderte Sasuke amüsiert.   Sie tobten eine Zeit lang auf dem Bett herum und machten dabei sogar solch einen Krach, dass sie Kyuubi vom Kotatsu weglockten. Sie tapste neugierig in das Zimmer und raste schnell unter den Schreibtisch, als Naruto besonders laut lachte und fast vom Bett fiel.   Mit einigen Metern Sicherheitsabstand und unruhig hin- und herzuckendem Schwanz beobachtete die Katze sie. Wahrscheinlich fragte sie sich, was die Irren da gerade machten.   „Du bist doch nur neidisch.“ Naruto grinste breit, als Sasuke das Kissen zur Seite warf und sich über ihn kniete. Er umfasste Narutos Handgelenke mit einem lockeren Griff und pinnte sie über seinem Kopf ins Bett. „Weil meine Nippel nur bei katzenartigen Robotern hart werden.“   „Ist das so?“ Sasuke legte den Kopf schief und leckte sich über die Lippen. „Ich bin mir nämlich sicher, dass ich dich vom Gegenteil überzeugen kann.“   „Na.“ Naruto schnalzte mit der Zunge. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass du das nicht kannst. Homos mit Haarklammern und Creme im Gesicht turnen mich nämlich nicht wirklich an.“   Sasuke verengte die Augen. Ein spielerisches Glitzern lag in ihnen. „Du bist ziemlich frech“, bemerkte er mit einem Raunen. Seine Hände strichen langsam höher, bis sie ihre Finger ineinander verschränken konnten.   „Heh“, machte Naruto und neigte den Kopf leicht in den Nacken. Seine Augenlider waren gesenkt. „Das gefällt dir doch an mir.“   „Das kann ich nicht abstreiten.“ Sasuke beugte sich so nah, bis Naruto seinen Atem im Gesicht spüren konnte.   Er befeuchtete sich die leicht geöffneten Lippen. „Du riechst nach Zahnpasta“, wisperte er. Das Herz schlug ihm bis zum Hals. Naruto hatte keine Ahnung, was er denken und fühlen sollte. Er redete, ohne vorher darüber nachzudenken.    Er konnte nicht nachdenken. Dafür benebelte Sasukes Nähe viel zu sehr seine Sinne.   „Du weißt gar nicht, wie sehr mich das anturnt.“   Sasuke lachte leise und drückte seine linke Hand. „Ich dachte, nur Doraemon turnt dich an.“   „Doraemon in Zahnpasta eingerieben…“ Naruto biss sich auf die Unterlippe. „Stell dir das mal vor. Ich würd bis zu meinem Lebensende wichsen.“   Sasuke lachte abermals und presste ihre Stirnen zusammen. Sie waren so nah, dass Narutos Augen ihren Fokus verloren und sein Blick verschwommen wurde. „Bist du betrunken?“   „Ich glaub schon“, wisperte Naruto. Er hatte zwar nur zwei Flaschen Bier getrunken, aber trotzdem fühlte er sich betrunken. Er wusste nicht mehr, wo oben und wo unten war, konnte links von rechts nicht mehr unterscheiden.   Sasuke rieb mit dem Daumen über seinen Handrücken und lehnte sich ein Stückchen zurück. Nicht viel, nur so weit, dass sie sich besser in die Augen sehen konnten. „Nach so wenig Bier schon? Oder hab ich einfach einen so starken Effekt auf dich?“   „Ich glaub, das liegt am Bier“, log Naruto und kräuselte die Nase. „Dein Gesicht glänzt übrigens wie eine Speckschwarte.“   „Danke.“ Sasuke gab ein Schnauben von sich. „Das wollte ich schon immer mal hören. Besonders in solch einem Moment.“   Naruto ignorierte den letzten Teil seiner Aussage, weil er nicht wusste, wie er die Worte deuten sollte und es auch nicht wollte. Er wollte nicht darüber nachdenken, von was für einem Moment Sasuke da sprach. Aus Angst, sein Herz würde explodieren.   „Bitte.“ Seine Mundwinkel zuckten beim Grinsen. „Das war übrigens ein Kompliment.“   „Das ist das schönste Kompliment, das ich jemals gehört habe.“   Naruto zog die Augenbrauen zusammen. „Ja? Ich dachte mein Kompliment zu deinen Schneidezähnen wäre das Schönste.“   „Das war auch sehr… Außergewöhnlich.“ Sasuke schmunzelte und öffnete die Lippen einen Spalt breit. Langsam fuhr er mit der Zunge über seine obere Zahnreihe.   Naruto beobachtete ihn dabei und schluckte. Okay, wow. Das hätte wirklich nicht sexy sein sollen, aber das war es. Irgendwie.   Sasuke beugte sich mit halbgeschlossenen Augen zu ihm herunter und kratzte mit den Zähnen sanft über sein Ohrläppchen.   Naruto war so erschrocken von der plötzlichen Berührung, dass er laut keuchte und den Rücken durchwölbte. Sein Gesicht wurde warm. Verdammt, die Ohren und der Halsbereich gehörten zu seinen absoluten Schwachstellen.   Eine Gänsehaut breitete sich auf seiner Haut aus, als Sasukes heißer und langsamer Atem seinen Kiefer kitzelte. Seine Hüfte zuckte unwillkürlich. „Nicht vor den Kindern“, krächzte er. „Kyuubi ist doch noch eine unschuldige Jungfrau.“   „Dann ist sie selbst Schuld“, murmelte Sasuke trotzig, beugte sich aber dennoch wieder zurück. „Das kommt davon, wenn man sich heimlich ins Schlafzimmer der Eltern schleicht.“   „Heh, Eltern.“ Naruto grinste ihn an. „Soll ich dich dann Daddy nennen? Turnt dich das an? Obwohl…“ Er runzelte die Stirn und löste sich aus Sasukes Griff, um ihm eine Haarsträhne hinters Ohr zu streichen. „Du trägst Klammern, also nenn ich dich Mami.“   Vorsichtig nahm er eine der Klammern, die eh kurz vorm Rausfallen war, und steckte sie sich ins Haar. „Wie seh ich aus?“, wollte er wissen.   „Schwul, aber niedlich“, sagte Sasuke und setzte sich auf seine Füße, als Kyuubi schnurrend aufs Bett gesprungen kam. Wahrscheinlich hatte ihr Name sie angelockt. Sie kam nämlich immer sofort angekrochen, wenn sie ihren Namen hörte. Fast schon wie ein Hund.   Naruto lachte leise und setzte sich ebenfalls hin. „Oh Mann“, murmelte er und rieb sich mit dem Handballen über die Schläfe. „Sorry, aber irgendwie werd ich nachts total hyperaktiv und laber noch viel mehr, als ich es tagsüber schon tue.“   Er presste die Lippen zusammen. Das Knistern, das eben noch die Luft zwischen ihnen erhitzt hatte, war nun komplett verschwunden. Mit einem Schlag fühlte sich Naruto nüchtern und vor allem gefrustet.   Seufzend robbte er zur Wand und legte sich unter die Decke. „Ich hoffe, Kyuubi stört dich nicht“, meinte er und machte es sich im Bett bequem „Die schläft nämlich fast immer mit mir im Bett. Ihr Geschnurre kann ziemlich nervig und vor allem laut sein, deswegen kannst du sie ruhig runterschubsen, wenn sie zu sehr stört.“   „Okay.“ Sasuke streichelte Kyuubi einmal übers Köpfchen und legte sich dann zu Naruto unter die Decke.   Wie erwartet war das Bett zu schmal für zwei erwachsene Männer, weswegen sich ihre Beine schnell ineinander verworren. Naruto grinste ihn an und drehte sich auf die Seite. „Wie ein Oktopus“, murmelte er und genoss insgeheim ihre Nähe.   „Mh?“, machte Sasuke. Er beobachtete, wie Kyuubi zum Fußende des Bettes tapste und sich dort zusammenrollte.   „Wir hätten das Takoyaki nicht essen sollen. Wenn wir morgen aufwachen sind unsere Unterleiber zusammen gewachsen… Wie ein Oktopus halt!“ Narutos Grinsen wurde breiter.   „Unterleiber zusammen gewachsen…?“, wiederholte Sasuke. Er hob eine Augenbraue in die Höhe. „Du hast wirklich die seltsamsten Synonyme für Sex.“   Naruto lachte daraufhin nur, schob seinen Fuß in Sasukes Hosenbein und rieb mit den Zehen sein Bein entlang.   Sasukes Beine waren überraschend weich. So weich, dass Naruto nicht mal das leichte Kratzen von Beinbehaarung spüren konnte, obwohl er die dunklen Härchen auf seiner blassen Haut eindeutig gesehen hatte.   Er kräuselte die Nase. „Rasierst du dir die Beine?“, wollte er wissen.   Schnaubend drehte sich Sasuke auf die Seite, das Gesicht zu ihm geneigt. „Ich bin zwar schwul“, sagte er und legte eine Hand zwischen ihre Köpfe ab, „aber so schwul dann auch wieder nicht.“   Naruto lachte. Sie waren sich so nah, dass sein Atem sanft durch Sasukes Haare strich. „Ich find haarlose Männer voll ekelhaft“, meinte er.   Sasuke summte. „Ich mag das auch nicht, obwohl ich kein Fan von Brustbehaarung bin.“ Er streckte die Hand aus, um die Klammer in Narutos Haar zu richten.   „Meh, Brustbehaarung geht. Kommt drauf an, wie viel und so halt. Aber das trifft eigentlich auf jede Körperstelle zu.“ Naruto streichelte mit den Zehenspitzen Sasukes Schienbein entlang und runzelte die Stirn. „Deine Beine fühlen sich richtig weich an. Ich muss sie die ganze Zeit antatschen.“   Sasuke lachte und fing nun auch an, mit seinem Fuß Narutos Bein entlang zu fahren. „Du fühlst dich behaart an“, sagte er. Ein Funkeln schlich sich in seine Augen. „Wie ein Bär.“   Bär? Das war sein Einsatz, um mit seiner wunderschönen und überhaupt nicht in den Ohren schmerzenden Stimme ein Liedchen zu trällern!   „Ich hab drei Haare auf der Brust, ich bin ein Bäär!“, fing er grinsend an zu singen. „Ich zähl sie jeden Tag, es werden halt nicht mehr!“   „Gut so. Deine Brust soll unbehaart bleiben.“ Sasuke strich über sein Brustbein und betrachtete ihn mit verengten Augen. „Hn.“   „Was ist los?“   „Irgendwie bist du eine seltsame Mischung aus Bär und… Twink“, meinte Sasuke nachdenklich. Seine Augen funkelten spitzbübisch.   Naruto musste lachen. „Twink sind diese, äh… Sind das nicht ganz junge Kerle?“   „Genau.“ Sasukes Zeigefinger wanderte zu seinem Adamsapfel hinauf. „Das sind junge Männer mit einer sehr jungenhaften Ausstrahlung und wenig Körperbehaarung.“   „Klingt ganz nach mir.“ Naruto hob grinsend das Kinn in die Höhe „Aber hey, wieso Bär?! Ich bin doch kein fetter Kerl!“   Sasuke tippte ihm leicht gegen den Adamsapfel und strich danach über die Unterseite seines Kinns. „Das nicht, aber der haarige Aspekt trifft auf dich zu… Zumindest teilweise.“   Naruto zog die Augenbrauen zusammen. „So haarig bin ich doch gar nicht“, beschwerte er sich schmollend. War er ja wirklich nicht. Er hatte eigentlich nur Haare unter den Achseln, manchmal auf der Brust, wenn er zu faul zum Rasieren war, am Bauch, im Schritt und auf den Beinen… Und am Kopf und im Gesicht natürlich, heh.   „Schmoll nicht.“ Sasukes Daumen zog seine Unterlippe noch ein Stückchen weiter herunter. „Ich wollte dich damit nur ärgern wegen deinem bescheuerten Lied. Du bist durch und durch Twink, also freu dich.“ Er gab ihm einen Klaps auf den Hintern.   Naruto lachte und schubste ihn leicht. „Penner“, murmelte er. „Hey, was würdest du bevorzugen? Bär oder Twink?“   Sasuke leckte sich über die Lippen. „Ehrliche Antwort?“   „Ehrliche Antwort.“   „Bär.“   „Echt jetzt?!“ Überrascht hob Naruto beide Augenbrauen in die Höhe. Okay, damit hatte er ehrlich gesagt nicht gerechnet… Vielleicht, weil er selbst den Reiz an einem großen, behaarten Mann nicht unbedingt nachvollziehen konnte.   „Mhmh.“ Sasuke summte und stupste ihn mit seinem großen Zeh an. „Die meisten Twinks sind mir zu feminin. Ich kann mit solchen Männern nichts anfangen.“   „Hast du schon einmal Sex mit einem Bären gehabt?“, fragte Naruto neugierig nach.   „Ja.“ Sasuke sah ihm in die Augen. Seine Miene war todernst. „Christopher Robin war nicht erfreut darüber.“    „Was zur… Alter!“ Naruto brach in schallendes Gelächter aus und rollte sich auf den Rücken. „Eww, Sasuke, eww! Vielen Dank für das widerliche Kopfkino!“   „Du hast gefragt und ich hab geantwortet.“ Unbeeindruckt zuckte Sasuke mit den Schultern, der Hauch eines Schmunzelns auf den Lippen. „Wenn du etwas anderes wissen wolltest, dann hättest du dich klarer ausdrücken sollen.“   „Sasuke…“ Naruto drehte den Kopf zur Seite und sah ihn an. Er versuchte ernst zu bleiben, aber konnte sich das Grinsen dann doch nicht verkneifen. „Hattest du schon einmal Sex mit einem großen und behaarten Kerl, der im Schwulenjargon auch als Bär bezeichnet wird?“   So, das war hoffentlich deutlich genug. Obwohl er sich ehrlich gesagt gar nicht sicher war, ob er die Antwort überhaupt wissen wollte… Sein Bauch schien auf jeden Fall nicht an der Antwort interessiert zu sein, weil er sich beim bloßen Gedanken zusammenzog.   „Diese Antwort“, fing Sasuke langsam an und richtete sich auf einem Ellbogen auf, „ist nichts für kleine Twinks wie dich.“ Er drückte dem verdutzt aussehenden Naruto eine Hand ins Gesicht.   Irgendwie wusste Naruto nicht, ob er nun heulen oder lachen sollte, weil Sasuke ihm die Antwort verweigerte, entschied sich dann aber doch für ein Lachen. Wahrscheinlich war es besser, wenn manche Fragen unbeantwortet blieben.   „Penner.“ Grinsend schlug Naruto seine Hand weg und drehte sich wieder auf die Seite. „Ugh. Ich werd wegen dir bestimmt Albträume bekommen.“   „Wieso das?“ Sasuke hob eine Augenbraue in die Höhe. „Ich hab eigentlich auf feuchte Träume gehofft.“   „Pfft!“ Naruto prustete. „Hätte ich ja eigentlich auch bekommen, aber nach der ganzen Winnie Pooh Geschichte…“ Er seufzte theatralisch und richtete seinen Blick auf Kyuubi, die inzwischen eingeschlafen zu sein schien. „Wir sollten auch langsam schlafen. Wir haben schon wieder viel zu lange herum geblödelt.“   „Du, nicht wir.“ Sasuke rückte ein wenig näher an ihn heran und legte die Wange auf seine Hände.   „Wir, du kannst auch ziemlich albern sein, wenn du willst.“ Naruto wollte ihm die Zunge rausstrecken, musste dann aber auf einmal gähnen, was in einer seltsamen Verrenkung seines Gesichts resultierte.   Sasuke schnaubte leise. „Sehr sexy.“   „Heh, ja. Damit wenigstens einer von uns feuchte Träume hat.“ Naruto ließ die Augenlider auf Halbmast sinken und lächelte ihn an. „Gute Nacht, Sasuke. Ich hoffe, die restlichen Tage werden genauso schön wie der erste.“   „Kitschig“, murmelte Sasuke, aber auch seine Mundwinkel waren zu einem Lächeln in die Höhe gezogen. „Gute Nacht, Naruto.“   Naruto betrachtete eine Zeit lang seine entspannten Gesichtszüge und schloss dann die Augen. Er wollte schlafen. Wirklich. Er war inzwischen ja auch echt hundsmüde, aber…   Wie zur Hölle sollte man bitte schlafen können, wenn Sasukes Gesicht nur wenige Zentimeter von einem entfernt war?! Vor allem ihre Lippen waren sich so verdammt nah, dass Naruto jeden seiner Atemzüge spüren konnte…   Fuck.   Naruto schlug die Augen auf und spürte, wie seine Wangen warm wurden, als sein Blick direkt auf Sasukes leicht geöffnete Lippen fiel. Ooo… Kay. So konnte er definitiv nicht schlafen… Nicht wenn…   Wenn…   Wenn er sich ein kleines Stückchen vorbeugen würde, dann würde seine Unterlippe-   Nein. Halt. Aus. Böse Gedanken! Ganz böse Gedanken!   Naruto zog eine Grimasse und drehte sich schnell auf die Seite, um Sasuke den Rücken zu kehren. So. Hoffentlich konnte er so ein bisschen Schlaf finden…   Denkste.   Denn jetzt zerzauste jeder von Sasukes Atemzügen die feinen Härchen in seinem Nacken und bereitete ihm eine wohlige Gänsehaut.   Verdammte Scheiße… Vielleicht war das mit dem Bett teilen doch eine schlechte Idee gewesen, denn Naruto hatte überhaupt keine Ahnung, wie er so Schlaf finden sollte!   Fuck! Er kniff die Augen zusammen und versuchte sich von ihrer Nähe nicht weiter aus der Ruhe bringen zu lassen, doch das war viel einfacher gesagt als getan…   Konnte sich Sasuke nicht einfach auf die andere Seite drehen und ihm den Rücken zukehren?! Bitte?!   „Fuck…“ Mit einem Flüstern drückte Naruto das Gesicht ins Kissen und versuchte sich irgendwie zu beruhigen.   Einatmen. Ausatmen. Einundausundeinundaus.   Er hatte keine Ahnung, wie lange er so lag. Es kam ihm wie eine gefühlte Ewigkeit vor. Sasukes Atem war inzwischen tief und regelmäßig geworden, woraus Naruto schloss, dass er wohl eingeschlafen war.   Tsk. Zumindest konnte einer von ihnen das Traumland unsicher machen.   Stöhnend rollte sich Naruto auf die andere Seite und schlug blinzelnd die Augen auf. Sein Blick fiel sofort auf Sasukes Gesicht und er erschreckte sich ein wenig, weil es näher als gedacht war.   Seine Lippen waren rissig und einen Spalt breit geöffnet, während seine Augen fest geschlossen waren. Seine Lider flatterten mehrmals und Naruto konnte sehen, dass sich seine Augäpfel schnell bewegten.   Jepp, der Penner war tatsächlich am Schlafen. Hmpf. Wenn Sasuke das konnte, dann konnte er das doch auch, oder?   Naruto biss sich auf die Unterlippe und rutschte ein wenig herum, um eine bessere Schlafposition zu finden, als seine Finger plötzlich etwas Weiches streiften: Sasukes Handrücken.   Oh…   Verdutzt blickte er auf die Hand, die in Brusthöhe zwischen ihren Körpern lag. Narutos Herzschlag beschleunigte sich, als er mit den Fingern erneut über Sasukes Hand streifte.   Wow. Nicht nur seine Beine waren weich, sondern auch seine Hand. Fast schon fasziniert strich Naruto die Länge seines Ringfingers entlang und rieb danach sanft über den abgerundeten Fingernagel.   Er schluckte. Sasuke… Sasuke schlief, oder? Dann… Dann würde er doch auch sicherlich nicht mitbekommen, wenn Naruto… Wenn er…   Ganz, ganz langsam und hauchzart legte Naruto seine Hand über Sasukes und verschränkte ihr Finger miteinander. Sasukes Fingerspitzen zuckten.   Oh… Fuuck.   Er hielt die Luft an und wartete ab. Erst mehrere quälende Sekunden später atmete er wieder aus, als klar wurde, dass Sasuke immer noch schlief.   Uff. Der Kerl würde ihn echt noch ins Grab bringen.   Naruto vergrub das Gesicht halb im Kissen und linste zu Sasuke herüber. Er hätte es selbst nicht erwartet, aber nach dem anfänglichen Schock und der Nervosität half ihm das Händchenhalten, um seine Nerven zu beruhigen.   Naruto merkte, wie seine Augen immer schwerer und schwerer wurden, bis er sie schließlich nicht länger aufhalten konnte. Ein zufriedenes Seufzen entkam ihm und seine Lippen waren zu einem Lächeln hochgezogen.   Ein blasser Daumen rieb sanft über seinen Handrücken, aber Naruto war bereits im Land der Träume versunken und bekam so nichts mehr von der zärtlichen Geste mit.   ---------------------------------------------------------   Guess who’s back? Back again? Guess who’s back? Tell a friend! 8D   Sasuke is back, woohoo, und er hat ganz viel Kitsch mitgebracht! /D Ich hoffe, ihr freut euch genauso sehr wie Naruto! :D Und ich find es sooo cool, dass die Jahreszeit meiner FF endlich einmal mit dem RL übereinstimmt! *~* Winterkapitel im Winter, sehr schön! 8D   Hach. Ich muss sagen, in diesem Kapitel konnte ich einen ganz großen Fetisch von mir ausleben: Ich liebe es, wenn sich Naruto und Sasuke anschwulen ohne dabei in einer Beziehung zu sein… >‘D   Ich weiß echt nicht warum, aber irgendwie schreib ich es besonders gern, wenn sie als Freunde kuscheln und das ist für mich dann auch immer nochmal einen Ticken… Persönlicher, schöner, whatever, als wenn sie das als Paar machen würde… //3 Ich bin komisch, ich weiß T^T   Besonders hat mir irgendwie die Szene im Bett gefallen, ich kann Naruto da nämlich verstehen, ich werd nachts auch immer so hyperaktiv, ganz schlimm x‘D   Ich wollte in diesem Kapitel einige Facetten von Sasuke zeigen, um deutlich zu machen, wie wohl er sich in Narutos Gegenwart fühlt, weil sich so nun wirklich nicht bei allen Personen benehmen würde. Deswegen bekamen wir und Naruto hier seine humorvolle Seite zu sehen, seine kindische Seite, seine schwule Seite (Haarklammern und Creme, wat ein Gaylord XD), seine ängstliche Seite, seine dominante Seite (Ich weiß immer noch nicht, was bei der Spanking-Szene in mich gefahren ist und ich war kurz davor die rauszulöschen, fragt meine Beta, aber irgendwie gefiel sie mir dann doch /D Ich glaub, nicht nur Sasuke hat zu viel Darkside gelesen >D), aber auch seine liebevolle Seite und hach…   Apropos The Darkside! Wer die FF noch nicht gelesen hat, muss das nun sofort nachholen, jetzt geht nämlich langsam aber sicher die sehr heiße NaruSasu-Action los, das *darf* man nicht verpassen! *^*   Hach, zurück zu Sasuke! Ich kann verstehen, warum sich Naruto in ihn verknallt hat *~*   Ein Geständnis gab es nicht, aber Naruto hat ja noch ein paar Tage Zeit, also muss er sich da keinen Stress machen, das macht nur graue Haare! 8D   Jetzt wisst ihr auch, wie ich das „sexuell erregt von Katzenrobotern“ gemeint hab, weswegen ich öfter mal gefragt worden bin :b Tadaaaa, es ist Doraemon! :D Ich weiß nicht, ob ihr es kennt, aber Doraemon ist in Japan sau bekannt und beliebt, ein bisschen wie… Die japanische Mickey Maus oder so! :D   Sorry auch für die ganzen verlinkten Klamotten in der Bildergalerie, aber irgendwie such ich mir gerne Männerklamotten zusammen… >‘D   Den Fahrplan von Yokohama nach Nagoya hab ich auch mal verlinkt. Keine Ahnung, ob euch das interessiert, aber ich bin öfter gefragt worden, wie weit Naruto und Sasuke denn nun voneinander entfernt wohnen und Dank des Fahrplans sieht man, dass die doch relativ zügig in der Stadt des Anderen sind :3   Im nächsten Kapitel von Let’s Play: Nach dieser Nacht ist Naruto eine Sache klar geworden: Er muss Sasuke ein Geständnis machen. Und das möglichst schnell, um nicht an einem Hormonschock zu sterben! Aber wie? Und wo? Und was sollte er sagen? Fragen über Fragen und dann ist da noch die Sache, ob er überhaupt genug Mut dafür aufkratzen kann… Verdammt. Vielleicht ist das doch nicht so eine gute Idee. Oder vielleicht… hm.   Bis dann! Kapitel 9: Hot 'n' Cold ----------------------- Es war das Gefühl einer feuchten Zunge auf seiner Haut, die Naruto aus dem Schlaf aufschrecken ließ. Er kräuselte die Nase und lachte, als das kitzelige Gefühl immer intensiver wurde.   „Saasuke, hör auf“, murmelte er schnaubend und schlug verspielt nach ihm, ein glückliches Grinsen auf den Lippen.   Moment… Sasuke?!   Keuchend schoss Naruto kerzengerade in die Höhe, das Herz unangenehm in seiner Brust polternd. Oh mein Gott… Was zur…?! W-Was sollte das bedeuten…?!   Seine Ohren wurden heiß, als er den Kopf in Zeitlupe zur Seite drehte und… In Sasukes seelenruhig schlafendes Gesicht blickte.   … Was.   „Miau!“ Maunzend kletterte Kyuubi auf seinen Schoß und rieb ihr Köpfchen schnurrend gegen seinen Bauch.   Oh…   Erneut stieg Naruto die Hitze ins Gesicht. Diesmal allerdings aus einem völlig anderen Grund – nämlich aus Scham.   Scheiße, wie konnte er nur denken, dass es Sasuke war, der da an ihm herum schlabberte?! Fuck, was für eine Blamage! Zum Glück schlief Sasuke noch und hatte von seiner peinlichen Aktion nichts mitbekommen…   Dann wäre Naruto wohl schreiend aus dem Fenster gesprungen und hätte das Elend, das sich sein Leben schimpfte, sofort beendet. Ugh.   Kyuubi schnurrte lauter, um seine Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken, und schmiegte sich noch näher an ihn heran. „Miaau…!“   Naruto lachte atemlos und ließ sich wieder zurück aufs Bett fallen, wobei er seine Katze mit sich zog. „Du hast mir fast einen Herzkasper besorgt, du blödes Vieh“, murmelte er liebevoll und kraulte sie hinter den Ohren.   Kyuubi schloss entspannt ihr Auge und schien sich keiner Schuld bewusst zu sein. Tsk. Zungenschnalzend schnipste Naruto ihr gegens Ohr und drehte den Kopf zur Seite, das Gesicht zu Sasuke geneigt.   Er lag immer noch genau so wie gestern da: Körper zur Seite gedreht und der Mund leicht geöffnet. Seine rechte Wange ruhte auf seiner Hand, während die andere in der Nähe seines Gesichts lag.   Naruto biss sich auf die Unterlippe, als ihn die Erinnerungen und vor allem die Empfindungen der letzten Nacht wieder einholten. Sasukes Hand hatte sich so klein und überraschend zierlich in seiner angefühlt und seine Haut war so unfassbar weich…   Er hatte generell schon immer eine Vorliebe fürs Händchenhalten gehabt, aber jetzt kam es ihm so vor, als wäre sie nochmal um ein Vielfaches gestiegen.   Naruto ließ es sich nicht nehmen und rieb mit seinen Fingerknöcheln hauchzart über Sasukes blassen Handrücken, bevor er seine Hand schnell wieder wegzog und stattdessen dafür nutzte, Kyuubi zu kraulen.   Nachdenklich runzelte er die Stirn. Er war sich ziemlich sicher, dass sie Händchen gehalten hatten, als er eingeschlafen war… Wieso war er dann nicht mit Sasukes Hand in seiner aufgewacht?   Naruto wusste zwar von sich selbst, dass er ein unruhiger Schläfer war und sich andauernd hin- und herwälzte, aber er wusste auch, dass er selbst im Schlaf noch einen ziemlich festen Griff hatte und es gar nicht mal so einfach war, den zu lösen.   Hmm… Ob Sasuke in der Nacht wohl aufgewacht war und seine Hand weg gezogen hatte…? Eine Möglichkeit wäre es, aber daran wollte Naruto gar nicht erst denken…! Also schnell weg mit den Gedanken und sich lieber auf Kyuubi konzentrieren, deren Geschnurre immer lauter wurde.   Sie machte inzwischen sogar solch einen Lärm, dass wenige Minuten später ein Stöhnen ertönte und die Bettdecke raschelte.   Naruto drehte den Kopf zu Sasuke und grinste ihn an. „Guten Morgen, Prinzessin. Gut geschlafen?“   Sasuke brummte daraufhin nur und vergrub das Gesicht in seiner Armbeuge. „Hn…“   Naruto musste lachen. „Keine Morgenperson?“, fragte er amüsiert nach und stupste ihn mit seinem Zeh an. „Na dann willkommen im Club. Aufstehen ist die größte Scheiße, die jemals erfunden wurde.“   „Amen“, murrte Sasuke mit gedämpfter Stimme.   „Hehe.“ Naruto gluckste leise und streckte die Hand aus, um sanft die Haarklammer zu entfernen und mit den Fingerspitzen über Sasukes Hinterkopf zu streichen. „Deine Haare stehen auf der einen Seite total seltsam ab. Als hättest du in die Steckdose gepackt. Auf der anderen Seite sind sie dafür total platt.“   Sasuke grummelte etwas Unverständliches vor sich hin und seufzte leise auf. Sah so aus, als würde ihm die kleine Streicheleinlage gefallen, heh.   Mit den Fingerspitzen fing Naruto an Sasukes Kopfhaut zu massieren. Kyuubi vernachlässigte er dabei, was ihr ganz und gar nicht gefiel und sie mit einem Fauchen auch deutlich machte.   Naruto blinzelte verdutzt, als sie mit der Pfote nach ihm schlug und dann vom Bett sprang. Ihre Ohren waren angelegt und ihr Schwanz peitschte wild von links nach rechts. Wow, da schien jemand echt beleidigt zu sein. So schlecht gelaunt hatte er sie schon lange nicht mehr erlebt.   Sasuke beobachtete sie amüsiert. „Attention Whore“, kommentierte er. „Das hat sie wohl von dir.“   „Heh, auf jeden!“ Naruto lachte und schüttelte den Kopf. Er strich weiterhin durch Sasukes Haar und konnte nun endlich seine Neugierde stillen, was die stacheligen Haare an seinem Hinterkopf betraf: sie waren total weich und überhaupt nicht piksig!   Das konnte allerdings sehr gut daran liegen, dass seine Frisur noch ungestylt und ohne jegliche Haarprodukte war, weswegen sein Haar auch nicht allzu stachelig war…   Naruto kräuselte die Nase. „Benutzt du Haargel?“   „Mh.“ Sasuke entfernte sein Gesicht aus seiner Armbeuge und stützte seinen Kopf stattdessen auf seinem Oberarm ab. „Ja“, sagte er und leckte sich die trockenen Lippen. „Wieso? Brauchst du Tipps? Dabei steht dein Haar doch so schon gut.“ Er wuschelte Naruto mit den Fingerspitzen durch die wilde Haarmähne.   „Mein Haar ist nicht das einzige, was gut steht.“ Naruto wackelte mit den Augenbrauen und lachte laut, als Sasuke plötzlich versuchte, ihm zwischen die Beine zu greifen. „Hey!“, rief er mit funkelnden Augen aus und schnappte sich sein Handgelenk.   „Ich wollte nur überprüfen, ob deine Worte der Wahrheit entsprechen“, meinte Sasuke schmunzelnd.   Naruto schnalzte mit der Zunge. „Gerade erst aufgewacht und schon geil. Ich muss ja einen echt heftigen Effekt auf dich haben.“   „Das liegt an Doraemon“, sagte Sasuke und spielte damit auf ihr Gespräch von gestern Nacht an.   Naruto musste lachen. „Wahrscheinlich.“ Er drückte Sasukes Handgelenk und ließ es dann los. Sein Blick huschte über Sasukes Gesicht, von seinen trockenen Lippen zu seinen Augen, die immer noch auf Halbmast waren. „Du siehst noch ganz verschlafen aus.“   „Hn“, brummte Sasuke und rollte sich auf die Seite. Ein tiefes Seufzen verließ seine Lippen, als er sich mit den Händen übers Gesicht rieb. „Wie spät ist es?“   „Äh…“ Naruto lehnte sich über ihn und warf einen Blick auf seinen Radiowecker. „Kurz vor elf Uhr. Scheiße ist das früh.“   „Das ist spät.“ Sasuke fuhr sich durchs Haar und verschränkte danach einen Arm hinterm Kopf. „Normalerweise steh ich spätestens um Zehn auf.“   „Das ist doch abartig früh!“ Naruto verzog angewidert das Gesicht. Wie konnte man nur freiwillig so früh aufstehen…? Das war doch krank!   „Dein Mundgeruch ist abartig“, erwiderte Sasuke und zwickte ihm in die Nase.   „Pah!“ Naruto blies die Wangen auf. „Das kann ich dir nur zurückgeben!“   „Hn.“ Sasuke rieb sich erneut das Gesicht und ließ die Hand dann langsam zu seinem Hals herunter wandern.   Naruto folgte seiner Handbewegung mit den Augen und verharrte bei seinem Kinn, als ihm die dunklen Härchen auffielen, die sich dort befanden: Stoppeln.   „Wow“, staunte er und strich mit den Fingerspitzen hauchzart Sasukes Kiefer entlang. „Du hast Bartstoppeln.“   „Wow“, wiederholte Sasuke tonlos und sah ihn mit gesenkten Lidern an. „Du auch.“   Naruto rollte mit den Augen. „Bei mir ist das ja auch nichts Besonderes“, meinte er und strich mit den Fingern nun über die Unterseite seines Kinns, „aber bei dir seh ich das gerade das erste Mal. Sonst krieg ich dich ja nur glattrasiert zu Gesicht.“   „Mh“, machte Sasuke und zog die Augenbrauen zusammen. Er neigte den Kopf leicht in den Nacken und bot Naruto so mehr Raum zum Erkunden an. „Bart steht mir nicht wirklich.“   „Meinst du?“ Narutos Blick huschte kurz zu seinen Augen, bevor er ihn wieder auf seine Mundpartie richtete. „Huh. Ich find, dass dir das gar nicht mal so schlecht steht. Wirklich. Die Stoppeln sind sogar irgendwie sexy.“   Sasuke schnaubte amüsiert. „Sind sie das?“   „Ja.“ Naruto nahm seine rechte Gesichtshälfte in die Hand und rieb mit dem Daumen über seine Wange. „Rasier dich heute mal nicht?“   „Stehen mir Bartstoppeln wirklich so gut?“, fragte Sasuke neugierig nach. „Oder hast du nur einen außergewöhnlichen Geschmack? Meine Exfreunde haben mich alle rasiert bevorzugt.“   „Exfreunde“, wiederholte Naruto mit einem Murmeln. Er presste die Lippen zusammen. „Irgendwie hab ich das Gefühl, dass du ziemlich viele Exfreunde hattest…“    „Wieso das?“ Sasuke schmiegte seine Wange an Narutos Hand und sah ihn interessiert an.   „Naja…“ Nachdenklich strich Naruto ihm mit dem Daumen etwas Schlaf aus den Augen. „Du bist attraktiv, intelligent, schlagfertig und witzig… Oh Gott!“   Er lachte, als das Schmunzeln auf Sasukes Zügen bei jedem aufgezählten Grund immer breiter und breiter wurde.   „Und vor allem“, fuhr Naruto fort, „bist du so unglaublich arrogant, dass dein Ego schon kurz vorm Platzen ist. Alter Schwede.“ Er verdeckte Sasukes Gesicht mit seiner Hand und grinste, als er Lippen auf seiner Handfläche spürte. „Nope! Kein Gute-Morgen-Küsschen für dich.“   „Hn“, machte Sasuke und legte seine Hand über Narutos. Er zog sie von seinem Mund. „Ich bin eher ein Fan von Guten-Morgen-Sex. Obwohl ich natürlich Sex jeder Art mag.“ Er funkelte ihn an und verschränkte ihre Finger miteinander.   Wow, Sasuke war morgens überraschend anhänglich. Damit hätte er ehrlich gesagt nie gerechnet, aber der sogenannte Doktor war eh immer für Überraschungen gut! Naruto konnte ihn überhaupt nicht einschätzen und das gefiel ihm unter anderem so an ihm.   „Oh Gott, das hätte ich ja niemals von dir gedacht. Das kommt jetzt total überraschend, wo du doch sonst immer so verklemmt bist“, meinte Naruto sarkastisch und schnalzte mit der Zunge. Er presste ihre Hände über Sasukes Kopf ins Kissen und lehnte sich halb über ihn. „Verrätst du mir jetzt, wie viele Exfreunde du hast?“   Sasuke summte. „Wahrscheinlich nicht so viele wie du. Fünf.“   „Oh, wow. Für dein Alter, 22, ist das doch gar nicht mal so wenig.“ Naruto pfiff anerkennend. „Wie lang war deine längste Beziehung?“   Grübelnd runzelte Sasuke die Stirn. „Knapp zwei Jahre. Wie sieht’s bei dir aus?“   „Meh, du traust mir zu viel zu. Du hast nämlich deutlich mehr Beziehungen als ich gehabt.“ Naruto grinste schief und rieb mit dem Daumen über seinen Handrücken.   „Das heißt?“ Sasuke legte den Kopf schief.   Naruto leckte sich über die Lippen. „Zwei“, antwortete er und schnappte sich auch Sasukes andere Hand, um ihre Finger miteinander zu verschränken.   Sasuke wirkte überrascht. „Ich hab tatsächlich mit mehr gerechnet“, gab er zu und blinzelte mehrmals. „Wann hast du deine erste Beziehung gehabt?“   „Mit 17. Das ist bis dato auch meine längste Beziehung gewesen, die hielt nämlich stolze zweieinhalb Jahre an.“   Sasuke senkte die Lider, als sich Naruto über ihn kniete. „Erzähl mir von ihr.“   „Von wem? Meiner ersten Freundin?“   „Ja.“ Sasuke drückte seine Hände und sah ihn eindringlich an.   Naruto presste ihre Hände mit mehr Kraft ins Bett. „Dann musst du mir aber auch etwas von deinem ersten Freund erzählen.“   „Okay.“   „Kay, gut!“ Naruto nickte mit einem Grinsen und runzelte die Stirn. „Maaal sehen. Ihr Name war Temari und sie war eine Stufe über mir.“   „Ah.“ Sasuke warf ihm ein vielsagendes Schmunzeln zu. „Du stehst auf MILFs?“   „Oh Gott, nein! So alt war sie dann doch nicht!“ Naruto musste lachen und stieß sein Knie sanft gegen Sasukes Hüfte. „Sie war nur ein Jahr älter als ich und sie war auch die einzige meiner Partner, die älter war.“   „Ich dachte, du hattest nur zwei?“, fragte Sasuke nach und hob eine Augenbraue in die Höhe.   „Ah, schon. Aber ich hab ein paar One-Night-Stands gehabt“, erwiderte Naruto und zuckte mit den Schultern. „Aber hey…“ Spielerisch verengte er die Augen. „Was ist mit dir? Stehst du auf, äh… DILFs? Gibt’s den Begriff? Daddys I would like to fuck?“ Er lachte leise auf.   „DILF ist ein Begriff aus dem Schwulenjargon, ja“, bestätigte Sasuke. „Aber das entspricht nicht wirklich meinem Beuteschema. Ich hab nichts gegen ältere Männer und es gibt auch einige, die ich sehr attraktiv finde, aber fünf Jahre Altersunterschied ist bei mir dann doch das Maximum.“   „Heh, dann hab ich ja Glück, dass ich nur zwei Jahre älter bin, huh?“ Naruto funkelte ihn und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie lächerlich glücklich ihn die Tatsache machte, scheinbar in Sasukes Beuteschema zu passen.   „Mhmh“, summte Sasuke. „Jetzt erzähl mir mehr über diese Temari.“   Naruto schnalzte mit der Zunge. „Du bist ein ganz schön neugieriges kleines Ding, mh?“   „Genau wie du“, erwiderte Sasuke und legte den Kopf schief.   Naruto gluckste leise. „Das stimmt, heh. Also, sie war wie gesagt eine Stufe über mir und ich hab sie im Sportclub unserer Schule kennengelernt.“   „Welche Sportart?“, fragte Sasuke nach.   „Rate mal.“   „Hm.“ Nachdenklich betrachtete Sasuke ihn. „Tennis vielleicht?“   „Nooope.“ Naruto grinste. „Fußball. Sie ist ein echter Wildfang gewesen.“   „Hm“, machte Sasuke. „Klingt nach einer Butch.“   „Butch?“, wiederholte Naruto und runzelte verwirrt die Stirn. Irgendwie kam ihm der Begriff bekannt vor, aber er konnte ihn im Moment nicht richtig zuordnen. „Was ist denn das?“   „Eine maskuline Lesbe.“   „Oh…“ Naruto biss sich auf die Unterlippe. Seine Mundwinkel zuckten. „Soll ich dir was verraten…?“   Sasuke drückte seine Hand. „Sie ist lesbisch.“   „… Pfft, haha!“ Naruto musste lachen und senkte den Kopf. „Nicht ganz, aber sie ist inzwischen seit über fünf Jahren mit einem Mädel zusammen. Ich glaub, ich hab sie zur Lesbe gemacht…“ Er schob die Unterlippe hervor und sah Sasuke abwartend an.   Er rollte mit den Augen. „Ich weiß, was du von mir hören willst, aber ich werd es nicht sagen. Bei mir kann man nicht nach Komplimenten fischen.“   „… Mist.“ Naruto grinste ihn an und löste eine seiner Hände aus Sasukes, um sich die Nase zu reiben. „Aber nee, ich find das echt cool. Ich kenn ihre Freundin, Kanako heißt sie, und die beiden ergänzen sich echt gut und sind ein schönes Paar. Ich steh ja total auf diese ‚Gegensätze-ziehen-sich-an-Geschichte‘, deswegen hat das mit mir und ihr wohl auch nicht geklappt.“   „Hn. Meine Exfreunde und ich sind vom Charakter auch immer relativ unterschiedlich gewesen“, meinte Sasuke und schnappte sich seine Hand. „Vielleicht ist am Spruch also doch etwas dran.“   Naruto biss sich auf die Zunge, konnte aber dann doch nicht verhindern, dass die folgenden Worte seinen Mund verließen: „Du bist echt süß, wenn du so… Weiß nicht, anhänglich bist. Damit hätte ich nie gerechnet irgendwie.“   „Wieso bist du so überrascht?“, fragte Sasuke nach. Er spielte mit Narutos Fingern herum und bewegte sie vor und zurück. Sein Blick ruhte dabei auf Narutos Gesicht. „Mh?“   Er befeuchtete sich die Lippen. „Weiß nicht“, gab Naruto zu und zuckte mit den Schultern. „Du kommst halt irgendwie so unnahbar herüber und dann erwartet man so etwas nicht unbedingt.“   „Mh“, summte Sasuke. „Ich kann dir versichern, dass ich überhaupt nichts gegen Körperkontakt und Berührungen hab. Ich mag es nur nicht, wenn ich die andere Person nicht kenne.“   „Ich mag Körperkontakt mit allen Menschen“, meinte Naruto. Er beobachtete, wie Sasuke an seinen Fingern herumzupfte und kräuselte plötzlich die Nase. „Obwohl… Natürlich nicht mit Perversen und so, aber sonst… Ich lauf gern mit ‚Free Hugs‘-Schildern rum, heh.“   „Das passt zu dir.“ Sasuke schmunzelte ihn an und zeichnete mit dem Zeigefinger eine hervorstehende Ader auf seinem Handrücken nach. Er zog die Augenbrauen zusammen. „Du solltest aufhören, an deinen Fingernägeln zu kauen. Das sieht ziemlich unschön aus.“   „Oh, sorry, Herr Manikürmeister.“ Naruto verdrehte die Augen. „Glaub mir, ich mach das nicht aus Spaß.  Es ist einfach verflucht schwer sich das abzugewöhnen. Manchmal gibt’s Phasen, wo ich monatelang nicht kaue, aber dann fang ich doch wieder an und merk’s meistens erst zu spät.“   Er seufzte theatralisch. „Naja, sieht immer noch besser als Suigetsus Nägel aus, huh?“   Sasuke lachte leise. „Das stimmt.“   „Heh.“ Naruto schenkte ihm ein Grinsen. „Soo, und jetzt erzählst du mir von deinem ersten Freund. Glaub nicht, ich hab das beim Themenwechsel vergessen, so einfach kommst du mir nicht davon, mein Lieber!“   „Ich hab kein Problem damit über ihn zu reden.“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „Ich bin sehr offen mit meinem Sexual- und Liebesleben.“   „Überraschend offen“, murmelte Naruto. Er war immer noch ein wenig erschrocken, wie viele private Dinge Sasuke wirklich preisgab, aber anderseits fand er es immer positiv, wenn man so offen sein konnte. Er selbst war da ja nicht anders.   Sasuke drückte seine Hand. „Kimimaro“, fing er schließlich an zu erzählen. „Das war sein Name. Er war der große Bruder meines damaligen besten Freundes.“   „Uhh, wenn er der große Bruder war, dann muss er auch älter gewesen sein!“ Ein Funkeln schlich sich in Narutos blaue Augen. „Und dann machst du mich so an, weil Temari älter war, tsk! Du Heuchler.“   Sasuke rollte daraufhin nur mit den Augen. Ein kleines Schmunzeln umspielte seine Lippen. „Jaja.“   „Wie alt warst du?“, wollte Naruto neugierig wissen. „Und wie alt war er? Hattest du mit ihm auch dein Erstes Mal?“   „Ich war 14, er war 16 und ja, ich hatte mit ihm auch mein Erstes Mal.“   „Uuuh“, machte Naruto. „Wie lange wart ihr zusammen?“   „Acht Monate.“   „Och, das ist ja gar nicht mal so wenig für eine erste Beziehung. Woran ist's gescheitert?“   Sasuke runzelte die Stirn. „Ich weiß es ehrlich gesagt gar nicht mehr so genau“, sagte er. „Es lag an verschiedenen Umständen.“   „Hast du noch Kontakt mit ihm?“   „Nein.“   Naruto presste die Lippen zusammen. „Oh…“   Sasuke zuckte unbeeindruckt mit den Schultern. Sah so aus, als würde ihn der Kontaktabbruch nicht allzu viel ausmachen, aber Naruto kannte das. Mit seiner zweiten Freundin, Ino, hatte er schließlich auch keinen Kontakt mehr, obwohl sie sich nicht im Schlechten getrennt hatten.   Es hatte bei ihrer Trennung zwar etwas Stress gegeben, weil Ino eine Drama Queen vor dem Herrn war, aber sie hatten sich relativ schnell wieder vertragen.   Sasukes Augen huschten über sein Gesicht und blieben schließlich bei seiner Mundpartie hängen. Er kräuselte die Nase. „Dein Atem könnte ein Pferd umhauen.“   „Hey!“ Beleidigt blies Naruto die Wangen auf. „Gemein!“   „Wir sollten langsam aufstehen“, meinte Sasuke und setzte sich auf. Er rubbelte sich durchs Haar und seufzte.   Naruto ließ ihn los und kniete sich neben ihm hin. Er warf einen Blick auf die Uhr. „Oh wow, es ist bald schon Mittag! Wir sollten echt aufstehen, ich hab Kohldampf!“ Er tätschelte sich den Bauch. „Willst du zuerst ins Bad? Dann mach ich solange das Frühstück… Mittagessen, wie auch immer.“   „Okay.“ Nickend rutschte Sasuke zum Rand des Bettes und streckte sich erst einmal ausgiebig. „Mmh.“   „Was willst du haben?“ Naruto sah ihn fragend an. „Ich kann dir Ramen anbieten, öh… Toast und Cornflakes.“   Sasuke zog die Augenbrauen zusammen. „Welche Cornflakes-Sorte hast du?“   „Sorten“, verbesserte Naruto ihn grinsend. „Ich hab ganz viele davon, die gehören schließlich zu meinen Hauptnahrungsmitteln, heh. Ich hab diese normalen Frosties-Dinger, dann hab ich welche mit Zimt, diese bunten Ringe und so Schokoreis.“   Sasuke schnaubte. „Das ist wirklich eine kleine Sammlung.“   „Heh, ich sagte doch, ich liebe das Zeug.“ Naruto lachte leise. „Ich glaub, ich ess auch Cornflakes. Ich hab irgendwie Bock auf diese Ringe. Die sind am geilsten. Die sind so schwul und erinnern mich irgendwie an dich.“   „…Danke.“   „Bitte.“ Naruto warf ihm ein wölfisches Grinsen zu. „Also? Du hast die Wahl! Wenn du ganz lieb bist, dann misch ich dir auch etwas aus allen zusammen!“   Sasuke kräuselte die Nase. „Ich nehm Frosties.“   „Irgendwie wusste ich, dass du die nimmst.“ Naruto pikste ihm mit seinem Zeh ins Steißbein. „Das sind nämlich die langweiligsten und unspektakulärsten.“   „Hn.“ Sasuke warf ihm über seine Schulter hinweg ein Schmunzeln zu. „Wie du sagtest, ich bin auch sehr angetan von der Gegensätze-ziehen-sich-an-Systematik, deswegen das langweilige Essen zu meiner spannenden Persönlichkeit.“   Naruto musste lachen. „Blödmann“, sagte er liebevoll und stupste ihn erneut mit dem Zeh an.   Sasuke schnappte sich mit funkelnden Augen seinen Fuß, um mit den Fingernägeln quälend langsam seine gesamte Fußsohle lang zu streichen. Naruto kreischte sofort laut auf und zuckte gewaltsam zusammen.   „Nicht der Fuß!“, schrie er. „Das ist doch meine Schwachstelle! Obwohl…“ Seine Lippen verformten sich zu einem fiesen Grinsen. „Meine Füße sind nicht gewaschen, also sind sie in diesem Fall eine ernstzunehmende Waffe…“   Sasuke ließ ihn sofort los und stand auf. Er zögerte kurz, dann führte er die Hand zu seiner Nase und roch vorsichtig an seinen Fingern. Sofort  verzog er das Gesicht. „Du bist widerlich.“   Naruto brach in Gelächter aus, während Sasuke im Eiltempo in Richtung Badezimmer verschwand.   ~ xXx ~   „Uff.“ Naruto ließ sich mit dem Rücken zuerst auf sein Bett plumpsen und starrte an die Decke. „Wow“, sagte er und streckte die Arme über seinem Kopf aus, als sich Sasuke neben ihn hinlegte. „Wie produktiv wir sind. Wir liegen ewig lange im Bett herum, essen und wo sind wir jetzt gelandet? Genau, wieder im Bett.“   „Hn.“ Sasuke faltete die Hände auf seinem Bauch und drehte den Kopf in seine Richtung. „So stell ich mir die Flitterwochen vor.“   „Hah, ja! Das stimmt!“ Naruto grinste ihn an. „Genauso stell ich mir die auch vor, hehe. Den ganzen Tag nur im Bett liegen und ficken, dann abends schön essen gehen und den Tag mit Liebemachen ausklingen lassen… Das wär’s doch und das eine ganze Woche lang!“ Er schnipste mit den Fingern, ein glückliches Funkeln in den Augen.   Oh ja, das wäre echt schön… Naruto wollte nämlich später auf jeden Fall heiraten. Homosexuelle Eheschließungen waren in Japan zwar nicht erlaubt, aber man konnte ja immer noch eine inoffizielle Hochzeit feiern.   … Falls man mit einem Mann zusammen war, was Naruto aber eh nicht war… Noch nicht… Also… Uh… Wie auch immer…!   „Du differenzierst zwischen ficken und Liebemachen?“, fragte Sasuke ihn mit erhobenen Augenbrauen.   Naruto sah ihn ungläubig an. „Klar“, sagte er, als ob die Antwort selbstverständlich wäre und in seinen Augen war sie es auch. „Du etwa nicht? Ich mein, man fickt wenn man geil ist und es dreht sich nicht wirklich um die Gefühle, während man Liebe macht, wenn… Naja, wenn man sich gegenseitig zeigen will, wie viel man füreinander empfindet. Es ist sanft, zärtlich und hat nicht unbedingt etwas mit dem stumpfen Befriedigen von Hormonen zu tun.“   „…Wow“, sagte Sasuke nach einer sekundenlangen Pause. „Das ist überraschend tief für einen Menschen wie dich.“   „Hey! Für einen Menschen wie mich…?! Was soll das denn heißen?!“ Beleidigt richtete sich Naruto auf und drückte seine Hand rechts von Sasukes Kopf in die Matratze. „Huh?“   „Ich bin nur überrascht, das ist alles.“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „Du hast gesagt, du hattest schon einige One-Night-Stands gehabt, deswegen hab ich eben nicht vermutet, dass du da einen Unterschied machst.“   „Mach ich aber“, erwiderte Naruto und leckte sich die Lippen. „Es hat schon seinen Grund, warum ich mehr ONS als Beziehungen hatte.“   „Hm.“ Nachdenklich senkte Sasuke die Lider. Die Schnüre von Narutos Hoodie baumelten über seinem Gesicht, also schnappte er sich eine von ihnen und zog sanft daran. „Ich hätte gedacht, dass du als Romantiker Liebemachen dem Ficken vorziehen würdest.“   „Tu ich ja auch.“ Etwas verlegen rieb sich Naruto den Nacken und grinste schief. „Diese ganze… Gefühlsduselei fällt mir nur manchmal etwas schwer, das ist alles.“   „Hn. Willkommen im Club.“ Sasuke zog mit mehr Kraft an der Schnur.   „Heh, danke.“ Naruto drückte auch seine linke Hand neben Sasukes Kopf in die Matratze, bis er halb über ihm kniete.   Sasuke sah wirklich gut aus, wie er da auf seinem Bett lag, die Haare wild auf dem Kissen verteilt. Passend, irgendwie. Als ob er genau hierhin gehörte. Naruto krallte die Finger in die Decke und biss sich auf die Unterlippe.   Sasuke blickte ihm in die Augen und schmunzelte ihn an. „Das ist jetzt das zweite Mal innerhalb kurzer Zeit, dass du so butch zu mir wirst.“   Naruto runzelte die Stirn und schnaubte verwirrt auf. „Bitte was? Ich dachte, Butch wären diese Kampflesben.“   „Als Butch werden auch sehr maskuline Männer bezeichnet“, erklärte Sasuke ihm.   „Oooh!“ Narutos Augen fingen an zu funkeln. Als maskulin bezeichnet zu werden war doch immer gut, besonders, weil die meisten Menschen ihn wegen seinen damaligen Pausbacken oft wie ein kleines Kind behandelt hatten. „Du findest mich männlich? Ich mein, ich bin schon ein echter Kerl, huh.“ Er ließ die Zunge über seine Zähne gleiten.   „Ein echter Bär“, erwiderte Sasuke grinsend.   „Hah, genau!“ Lachend und mit wackelnden Augenbrauen brachte Naruto ihre Gesichter näher. „Hi“, raunte er. Er musste sich auf die Zunge beißen, um bei seiner verstellten, extrem männlichen und irgendwie auch ziemlich lächerlich klingenden Stimme nicht in Gelächter auszubrechen. „Alles klar, Kleiner?“   „Mmh.“ Sasuke leckte sich über die Lippen und stupste sein Piercing danach mit der Zungenspitze an. „Das hat mich zugegebenermaßen ein wenig geil gemacht.“   „Oh, dich auch?“ Naruto grinste und sprach dann mit verstellter Stimme weiter: „Bist du nun ganz feucht, Baby?“   „Find’s heraus“, war Sasukes Antwort. Ein herausforderndes Funkeln lag in seinen Augen, als er die Finger um Narutos Handgelenk legte und seine Hand in Richtung seines Schritts bewegte.   Naruto musste lachen. „Ah, ah“, tadelte er ihn zungenschnalzend und drückte Sasukes Hand über seinen Kopf in die Matratze. „Sei brav.“   Mit gesenkten Lidern versuchte Sasuke sich aus seinem Griff zu befreien, doch Naruto war stärker und drückte seine Hand jedes Mal zurück ins Bett.   „Ich hab gesagt, du sollst artig sein“, knurrte er verspielt und verengte die Augen.   Sasuke schluckte sichtbar. „Du bist schon wieder so dominant“, sagte er. Bildete sich Naruto das nur ein oder hatte seine Stimme tatsächlich einen rauen Ton angenommen…?   „Klar“, erwiderte Naruto und reckte das Kinn in die Höhe. „Ich mein, ich bin dominant! Auch wenn unsere Fangirls mich immer noch als weinerliches Blondie darstellen…!“   „Ah.“ Ein wissendes Schmunzeln schlich sich auf Sasukes Lippen. „Da spricht der verletzte Stolz.“   Naruto wünschte, er könnte es abstreiten, aber es war leider die Wahrheit. Sein männlicher Stolz hatte tatsächlich einen ziemlichen Kratzer abbekommen nach dem, was er in Fanfictions über Sasuke und sich so alles lesen musste…   Und zu lesen gab es wirklich überraschend viel über sie. Naruto musste auch gestehen, dass er fast jede Geschichte über sie las. Die ganz schlecht geschriebenen mit tausend Rechtschreib- und Grammatikfehlern ersparte er sich, weil er sich nicht durch den Text quälen wollte, aber den Rest las er tatsächlich mit einer morbiden Faszination.   „Die Leute stellen mich in ihren Geschichten irgendwie total seltsam dar“, meinte er beleidigt und zog einen Schmollmund. „Ich erkenn mich meistens selbst nicht wieder und das ist echt… Komisch, weiß nicht.“   Nachdenklich runzelte er die Stirn. „Du, der verschlossene Doktor, wirst meist mehr oder weniger treffend charakterisiert, aber ich… Die Person, die tausend Video-Tagebücher postet und generell sehr viel von seinem Privatleben preisgibt, wird total verschandelt…“   „Die Leute schreiben das, was sie schreiben wollen“, meinte Sasuke unbeeindruckt und zuckte mit den Schultern. „Ob sie uns dabei richtig darstellen oder nicht wird den meisten wohl egal sein.“   „Aber mir als Betroffener nicht!“ Naruto schob die Unterlippe weiter hervor. „Ich will mal so etwas richtig Cooles oder vielleicht auch total Bescheuertes lesen. So wie, äh… Oh, wie Sex on the Beach zum Beispiel!“   Ihm entfloh ein Lachen, als er sich an ihren Strandbesuch vor einigen Monaten zurückerinnerte. „Erinnerst du dich daran?“   „Natürlich“, erwiderte Sasuke und rollte amüsiert mit den Augen. „Das war dein kleiner… Film.“   „Genau!“ Mit einem aufgeregten Grinsen drückte Naruto sanft sein Handgelenk. „Das ist mein Film gewesen, wo du damals noch ganz großkotzig gesagt hast, dass du das besser könntest… Den Beweis will ich jetzt haben!“   „Jetzt?“ Sasuke zog eine Augenbraue in die Höhe.   „Jepp, jetzt.“ Naruto nickte energisch. „Erzähl mir wie- Oh! Oh…!“ Seine Augen wurden groß, als ihm etwas Besseres einfiel. „Du studierst doch Literatur, also bist du doch gut in solchen Sachen…! Wieso schreibst du dann nicht eine kleine Fanfic über uns…?!“   Sasuke sah ihn emotionslos an. „Ich soll was?“   „Du schreibst eine Fanfic über uns“, wiederholte Naruto grinsend. „Oder noch besser, du erzählst sie, anstatt zu schreiben! Hier und jetzt, live. Als ob du eine Geschichte laut vorlesen würdest, das bist du von deinen Let’s Reads doch gewohnt...!“   „… Du hast wirklich nicht mehr alle Latten am Zaun.“ Sasuke seufzte und fuhr sich mit der freien Hand durchs Haar. Er beäugte ihn skeptisch. „Du meinst das ernst, oder?“   „Türlich!“ Naruto tippte ihm auf die Nase. „Ist doch nichts dabei, oder? Ich stell mir das total spaßig vor, heh. Außer…“ Sein Blick wurde spitzbübisch. „Außer du hast Angst, weil deine Story niemals an mein Sex on the Beach ranreichen wird…“   Sasuke verdrehte zwar die Augen, aber es schien so, als hätte die letzte Aussage ihn doch dazu motiviert, bei dem ganzen Spielchen mitzumachen. Heh, war schon praktisch, wenn der Freund so ein Egomane war und es überhaupt nicht haben konnte, irgendwo nicht der Beste zu sein. „Schön.“   „Heh…!“ Naruto warf ihm ein glückliches Lächeln zu. „Dann fang an! Jetzt. Damit es fair bleibt, ich hab meinen Blockbuster ja auch spontan vor mich hingebrabbelt, ohne mir vorher viele Gedanken gemacht zu haben.“   Sasuke schmunzelte ihn fies an. „Das hat man gemerkt.“   „Bah!“, rief Naruto aus und streckte ihm die Zunge heraus. „Mach du das erst einmal besser, Bastard! Also?“   „Hm.“ Nachdenklich runzelte Sasuke die Stirn. „Hast du ein Wunschthema?“   „Ähhh“, machte Naruto langgezogen und spitzte die Lippen. „Weiß nicht, ich find ja so, uh, alternative Universen interessant. So etwas, wie.. Uhm… Oh! Du und ich als Ninjas wäre doch geil!“   Sasuke zog eine Augenbraue in die Höhe. „Ninjas?“   „Jepp! Wir sind Ninjas im selben Team, aber dennoch Rivalen und versuchen uns immer gegenseitig zu übertrumpfen, trotzdem verlieben wir uns irgendwann ineinander!“   „Ninjas“, sagte Sasuke erneut. „Das kannst du doch nicht ernst meinen. Du wärst der schlechteste Ninja überhaupt. Du kannst nicht leise sein und unauffällig ist auch nicht gerade ein Adjektiv, mit dem ich dich beschreiben würde. Eher das Gegenteil.“   „Oi, ich kann sehr wohl unauffällig sein!“ Naruto blies beleidigt die Wangen auf. „Echt jetzt!“   Sasuke betrachtete ihn ausdruckslos. „Bullshit. Du kannst nicht mal im Schlaf leise sein.“   „Huh?“ Naruto hob beide Augenbrauen. „Hab ich etwa wieder geschnarcht? Fuck, dabei dachte ich, ich hätte es mir inzwischen abgewöhnt…!“   „Du hast nicht geschnarcht“, sagte Sasuke. „Du hast den ganzen Regenwald gefällt.“   „Oh Gott!“ Mit einem Lachen hielt sich Naruto eine Hand vor den Mund. „Echt so laut?!“   „So laut, dass ich mich frage, warum du noch keine Beschwerde von den Nachbarn bekommen hast… Aus dem ersten Stock. Die haben dein Geschnarche sicherlich auch gehört.“   „Ach du Scheiße, ey.“ Glucksend lehnte Naruto seine Stirn gegen Sasukes Schulter. „Sorry, ich arbeite schon daran, aber irgendwie scheint’s noch nicht so viel geholfen zu haben…“   Aber er war auf dem richtigen Weg. … Dachte Naruto zumindest. Früher hatte er sich mit seinem Geschnarche nämlich regelmäßig selbst geweckt und das geschah inzwischen zum Glück nicht mehr. Jetzt musste er nur noch daran arbeiten, andere Leute dadurch nicht zu wecken…   Er biss sich auf die Lippe. „Ich hoffe, es war nicht zu schlimm… Sonst kann ich gern aufm Sofa schlafen oder so.“   „Es ist okay.“ Sasuke zuckte seine freie Schulter und legte die Hand in Narutos Nacken. „Du hast nicht pausenlos geschnarcht und nach einem gut gezielten Tritt bist du auch schnell wieder ruhig gewesen.“   „Mh, trotzdem sorry“, meinte Naruto und atmete langsam aus. Als Sasuke anfing, mit dem Daumen über seine Haut zu streichen, schloss er entspannt die Augen. „Fühlt sich gut an.“   Sanft drückte Sasuke ihn nach unten, bis Naruto komplett auf ihm und zwischen seinen gespreizten Beinen lag. Ihre Oberkörper berührten sich, Naruto konnte seinen regelmäßigen Herzschlag spüren. Er seufzte zufrieden.   „Du kommst trotzdem nicht um die Geschichte herum“, murmelte er leise. „Also versuch gar nicht erst Zeit zu schinden.“   Sasuke gluckste leise. „Du bist hartnäckig“, stellte er amüsiert fest und kratzte mit dem Fingernagel sanft über seinen Nacken.   Narutos gesamter Körper spannte sich an, als er die besonders empfindliche Stelle kurz unter seinem linken Ohr berührte. Er keuchte überrascht auf und krallte die Finger in die Decke. „Nnh!“   Sasuke hielt für einen Moment inne, dann kratzte er mit einem fiesen Schmunzeln erneut über die Stelle. „Erogene Zone?“   Naruto erschauderte. „Oh Gott, hör auf!“ Er bohrte die Zähne hart in seine Unterlippe und schob Sasukes Hand schnell weg.   Mit funkelnden Augen legte Sasuke sie stattdessen auf seinen Kopf und strich mit den Fingerspitzen durch sein wirres, blondes Haar. „Dabei hätte das so gut zu meiner Geschichte gepasst.“   „Ja?“ Naruto linste aus den Augenwinkeln zu ihm. „Hast du dir etwas einfallen lassen?“   „Ich hab an PWP gedacht“, erwiderte Sasuke und zupfte an einer seiner längeren Haarsträhnen.   Naruto runzelte die Stirn. „Das heißt?“   „Porn Without Plot“, erklärte Sasuke. „Also Porno ohne Handlung.“   Naruto prustete amüsiert. „Wieso wundert mich das bei dir nur nicht… Aber hey, das klingt interessant!“   „Wir können die Geschichte ja interaktiv gestalten“, schlug Sasuke schmunzelnd vor. „Heißt, wir machen nach, was ich erzähle.“   Narutos Herz fing an zu rasen, aber er versuchte sich nichts davon anmerken zu lassen. Meinte Sasuke das ernst…? Fuck… Fuck, er hasste es, wie wenig er ihn und seine Worte einschätzen konnte!   Er wollte unbedingt, dass sie ernst gemeint waren, aber er wollte sich auch nicht blamieren, falls Sasuke doch nur einen Witz gemacht hatte…   Also ging er lieber auf eine Nummer sicher und das hieß…   „Tsk, in deinen Träumen vielleicht!“ Grinsend lehnte sich Naruto zurück, bis sie sich in die Augen sehen konnten. Seine Mundwinkel zuckten. „Also?“   Langsam wanderte Sasukes Hand herunter, bis sie erneut in Narutos Nacken lag. „Dann hab ich dir nichts zu erzählen.“ Er drückte seinen Kopf nach unten, bis Narutos Gesicht in seiner Halsbeuge vergraben war.   Naruto lachte leise und presste die Lippen hauchzart auf seine Haut. „Spielverderber.“   „Das bist ja wohl eher du.“ Sasuke strich mit den Fingerspitzen hauchzart seinen Rücken entlang, bis er bei seinem Hosenbund angekommen war. Er schob die Hand unter seinen Pulli und legte sie auf sein Steißbein.   Seine Hand war kühl auf seiner warmen Haut und ließ Naruto erschaudern. Gänsehaut überzog seinen Körper.   „Du bist nur untervögelt, das ist alles.“ Naruto grinste ihn an und neigte den Kopf zur Seite, die halbgeschlossenen Augen auf die Zimmertür gerichtet.   Sasuke summte daraufhin nur. Seine Hand war ruhelos. Sie strich bis zu seinen Schulterblättern hinauf, dann zurück zu seinem Steißbein, über seine Seite und wieder zum Schulterblatt hoch. Fast so, als ob er sich nicht entscheiden konnte, wo er ihn anfassen wollte.   Mit jeder Berührung senkte Naruto die Lider mehr, bis er die Augen geschlossen hatte. Gott, das fühlte sich echt wahnsinnig gut an. Unglaublich entspannend.   Irgendwie war es allerdings ziemlich unfair, wenn nur Sasuke ihn streichelte, ganz abgesehen davon, dass Naruto ihn auch berühren wollte. Also strich er mit den Fingern über seine Taille und seine Seite.   Sasuke seufzte daraufhin befriedigt. Sein Gesicht war in Narutos Richtung geneigt und sein warmer Atem zerzauste ihm das Haar. Naruto rollte die Zehen zusammen, als Sasuke erneut einen tiefen Atemzug ausließ und sich daraufhin eine Gänsehaut auf seiner Kopfhaut bildete. Ugh, das fühlte sich irgendwie komisch an. Angenehm, aber trotzdem seltsam.   Sasukes Zeigefinger zeichnete die deutlichen Erhebungen seiner Wirbelsäule nach und kratzte danach vorsichtig über seine Haut. „Ich glaub, da ist jemand eifersüchtig auf die Streicheleinheiten, die du bekommst“, murmelte er ihm zu.   „Mh?“, machte Naruto und schlug blinzelnd die Augen auf. Sein Blick landete sofort auf Kyuubi, die mit einigem Abstand zum Bett auf dem Boden saß und sie beobachtete. Ihr Schwanz schlug unruhig hin und her.   Er schnaubte amüsiert. Seine Katze blickte tatsächlich sehr eifersüchtig drein. „Pfft, die soll sich mal nicht beschweren“, meinte Naruto und rutschte ein wenig herum, um eine bequemere Position zu finden. Sasukes Körper war nämlich leider relativ hart, also kein allzu befriedigender Kissenersatz.   „Die wird jeden Tag mehrmals gekrault, also hab ich jetzt bestimmt kein Mitleid. Sie sollte sich lieber für mich freuen, dass ich das Privileg auch mal bekomme! Das letzte Mal ist nämlich viel zu lange her!“   Oh ja, seitdem er nach Nagoya gezogen war, hatte er niemanden mehr zum Kuscheln gehabt, was für einen Schmusekater wie Naruto wirklich eine Qual war. Aber jetzt hatte er ja Sasuke und er schien nicht allzu abgeneigt davon zu sein, Naruto ein wenig zu verwöhnen. Heh.   „Mh“, machte Sasuke zustimmend. „Bei mir ist das letzte Mal auch schon ziemlich lange her.“   „Sag mir nicht, du kuschelst gerne…“ Naruto drehte den Kopf nach links, um Sasuke nun ins Gesicht sehen zu können. „Dann bricht mein Weltbild zusammen.“   Sasuke schmunzelte nur und zwickte ihm in die Nase.   „Ich wette ‚harte Schale, weicher Kern‘ ist bestimmt das Motto, nach dem du lebst, huh?“ Naruto grinste ihn an und pikste ihm in die Wange.   „Vielleicht“, antwortete Sasuke nur vage und schnappte sich seinen Finger.   Naruto rollte mit den Augen. „Und dann machst du dich immer über mich lustig, weil ich ein Romantiker bin… Du Heuchler.“ Er vergrub das Gesicht in Sasukes Schulter und atmete tief ein.   „Ich hab nie gesagt, dass ich romantisch bin.“ Sasukes Hand legte sich auf seinen Hinterkopf und zerzauste ihm das Haar.   „Jaja“, murmelte Naruto nur gedämpft und presste sich näher an ihn heran.   Eigentlich war die Frage wegen dem Kuscheln überflüssig… Wenn man in Betracht zog, was sie hier seit über einer halben Stunde im Bett taten… Sasuke war schließlich auch derjenige gewesen, der ihn auf sich drauf gezogen hatte, also erübrigte sich die Frage, ob er gern kuschelte oder nicht.   Naruto presste die Lippen auf Sasukes Schlüsselbein und lächelte. Es fühlte sich wirklich gut an, Sasuke so nah zu sein und seine Wärme zu spüren. Fast schon zu gut, als ob es ein Traum wäre. Aber es war die Realität.   Naruto lag wirklich in Sasukes Armen und bekam sanft die Kopfhaut massiert. Wow. Er krallte die Finger in Sasukes Pullover und versuchte, sich noch näher an ihn heran zu pressen. Wollte noch mehr Nähe und mehr von diesem unbeschreiblichen Gefühl, das ihn ganz schwindelig werden ließ vor Freude.   Er wollte seinen unverkennbaren Geruch, diese Mischung aus süß und herb, ganz tief in sich aufsaugen. Er wollte seinen Duft an sich tragen und danach riechen. Nach Geborgenheit… Vertrauen… Nach ihm. Sasuke.   Es fühlte sich gut an. Fuck, es fühlte sich so unfassbar gut und vor allem richtig an, hier mit Sasuke zu liegen und von ihm gehalten zu werden. Naruto hatte das Gefühl, dass genau das sein Platz war und er hierhin gehörte.   In Sasukes Armen.   Es war so ein perfekter Moment und Naruto wünschte, er könnte ewig hier liegen bleiben. Bei Sasuke. Sasuke…   In einem Wispern voller Sehnsucht verließ der Name Narutos Kehle. Die Hand in seinem Haar stoppte. Naruto hielt sofort die Luft an und riss die Augen auf. Scheiße… Fuck, hätte er das nicht sagen sollen? Hatte er irgendwie den Moment kaputt gemacht und-   Trockene Lippen pressten sich sanft auf seine Schläfe, während sich ein Arm um seine Hüfte schlang und ihn wissen ließ, dass alles okay war. Besser als okay sogar.   Zittrig atmete Naruto wieder aus und kniff die Augen zusammen. Ein Gedanke schoss ihm in den Kopf. War das nicht vielleicht der richtige Zeitpunkt, um Sasuke… Um ihm ein Geständnis zu machen…?   Wenn er schon so positiv auf ihre Nähe reagierte, dann konnte seine Reaktion zu einem Geständnis doch nicht allzu schlecht ausfallen… Oder…? Fuck.   Der bloße Gedanke daran, Sasuke seine Liebe zu gestehen, ließ Naruto schlecht werden vor lauter Nervosität. Sein Magen verkrampfte sich, fast so, als ob er versuchen würde sich selbst aufzuessen, um der Schmach einer eventuellen Ablehnung zu entgehen.   Scheiße…   „S-Sasuke…“ Seine Stimme zitterte, als er die Finger mit noch mehr Kraft in Sasukes Klamotten krallte und sich langsam zurückbeugte, um ihn anzusehen.   „Mh?“, machte der Dunkelhaarige überrascht. Seine Hand rutschte von Narutos Kopf zu seiner Schulter herunter. Seine Lider waren gesenkt und in seinen braunen Augen funkelte deutlich die Neugierde.   „Ich…“ Naruto biss sich so fest auf die Unterlippe, dass er Angst bekam, sie würde jeden Moment aufplatzen.   Scheiße… Fuckfuckfuck. Jetzt hatte er schon angefangen, jetzt konnte er einfach nicht mehr den Schwanz einziehen! Jetzt musste er es tun…   Er musste. Er hatte keine andere Möglichkeit. Naruto musste und er würde es tun. Hier und jetzt. Ganz sicher.   Er leckte sich über die Lippen. Sein Herz war kurz davor, in seiner Brust zu explodieren. Jetzt war es soweit. Naruto öffnete den Mund und-   „Wollen wir ins AEON gehen?“   -fragte Sasuke, ob er mit ihm ins Einkaufszentrum gehen wollte…?!   Was.   Zur.   Hölle.   ??!!   Was zur verfickten Hölle, scheiß Gehirn?! Oh Gott… Oh… Gott, er konnte nicht glauben, dass er so kurz davor gewesen war, Sasuke seine Liebe zu gestehen und stattdessen… Stattdessen… Ugh.   Naruto spürte, wie sein Gesicht errötete. Scheiße. Sasuke musste ihn nun für einen Freak halten, weil er bei der Frage nach einem gemeinsamen Einkauf rot anlief. Wie unfassbar peinlich.   Sasuke ließ sich allerdings nichts anmerken. Naruto hatte keine Ahnung, ob Sasuke mitbekommen hatte, dass er eigentlich etwas völlig anderes sagen wollte oder nicht. Er war auf jeden Fall so gelassen und entspannt wie immer und schien nicht einmal überrascht zu sein, dass Naruto auf einmal so eine unpassende Frage gestellt hatte.   Huh, seltsam war das irgendwie schon… Ugh. Scheiß Sasuke und sein scheiß Pokerface, das Naruto nur noch mehr verwirrte, als er es eh schon war! Als ob er noch mehr Verwirrung gebrauchen könnte, also wirklich…! Tsk!   Naruto schluckte, als Sasuke schwieg. „Also… Wegen, uh… Also ich… Wegen deinem grünen Tee“, versuchte er sich stotternd zu erklären. „Und Kyuubi braucht auch neues Futter und… Und so halt…“   Sasuke drückte seine Schulter. „Okay“, sagte er.   „Okay“, wiederholte Naruto und nickte. Er warf ihm ein unsicheres, zittriges Lächeln zu und erhob sich langsam. Sein Herz hämmerte immer noch, er konnte es inzwischen sogar in seinem Hals schlagen spüren.   Verdammte Scheiße. Warum war er nur so unfassbar dumm und bescheuert und hatte diesen perfekten Moment ruiniert?! Verdammt beschissene Nervosität. Naruto wollte sterben, im Erdboden versinken und seinen Kopf mehrmals gegen einen Tisch schlagen. Und das gleichzeitig.   Fuck.   Sie schwiegen, als sie zusammen in den Flur gingen und in ihre Winterklamotten schlüpften. Naruto hatte keine Ahnung, was er nun fühlen und wie er sich benehmen sollte. Zu viele Gedanken schwirrten ihm im Kopf herum.   Er fühlte sich gefrustet, irgendwie, und er hatte das Gefühl, dass es Sasuke ähnlich ging.  Aus welchem Grund auch immer.   Aber es würde nichts bringen der verpassten Chance nun nach zu heulen. Vorbei war vorbei und Naruto war ein Mensch, der schon immer geradeaus und in die Zukunft geblickt hatte, statt sich in der Vergangenheit und mit ‚Was wäre wenn‘-Fragen aufzuhalten.   Also zwang er sich dazu, all die seltsamen Gefühle herunterzuschlucken und stattdessen einfach auf die nächste Chance zu warten, die sich ihm sicherlich noch bieten würde. Heute war schließlich erst der zweite Tag von sieben, er hatte also noch genügend Zeit und musste nichts überstürzen.   Naruto nickte und griff nach seinem Schal, um ihn sich um den Hals zu wickeln. Sein Blick landete dabei auf einem der Fenster im Wohnbereich. Die Scheiben waren beschlagen und er konnte sehen, wie sich der Schnee auf dem Geländer seines Balkons türmte.   Mh, draußen schien es über Nacht noch kälter geworden zu sein, also beschloss er, vorsichtshalber noch eine Mütze anzuziehen. Konnte ja nicht schaden. Er öffnete die Schublade des Flurschranks und holte eine schicke, graue Ohrenklappenmütze heraus.   „Niedlich“, kommentierte Sasuke, nachdem Naruto sie aufgesetzt hatte, und zog sanft an einer der zwei langen Kordeln.   „Ich hab noch eine, die kannst du gerne haben.“ Naruto grinste ihn an und tastete seine Hose ab, um sicherzugehen, dass er auch alles dabei hatte.   Sasuke schnipste ihm gegen die Stirn. „Eher sterb ich.“   Naruto musste lachen. „Jaja, ich weiß. Das passt nicht zu deinem Hipster-Auftreten.“ Verspielt schlug er mit dem Ende seines Schals nach ihm und öffnete die Haustür. „Dann mal Abmarsch.“   Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Aufzug. Je näher sie ihm kamen, desto nervöser wurde Sasuke auch, also versuchte Naruto ihn ein wenig von seiner Angst abzulenken, indem er ihm mit seinem grottenschlechten Englisch und übertriebenen japanischen Akzent verschiedene Weihnachtslieder vorsang.   Glücklicherweise schien das zu helfen, weil Sasuke bei dieser Aufzugsfahrt deutlich weniger verkrampft war als bei der ersten. Konnte aber auch daran liegen, dass sie nun nach unten und in Richtung Boden fuhren, hm.   Der Aufzug kam mit einem Zwischenstopp im siebten Stock im Erdgeschoss an und öffnete mit einem ‚Pling‘ seine Türen. Sie stiegen aus.   „Hey, am Freitag ist der sechste Dezember!“ Grinsend richtete Naruto seinen Schal, als sie gemeinsam durchs Foyer und hinaus traten. Sofort peitschte ihm eiskalter Wind ins Gesicht. Ugh. Er erschauderte. „Da müssen wir unbedingt zum Nikolausfest im AEON!“   Schnaubend tippte sich Sasuke an die Stirn. „Ganz bestimmt nicht“, sagte er und strich sich die Haare aus den Augen.   „Ach komm, das wird sicher lustig!“ Naruto schubste ihn mit seiner Hüfte an und setzte sich in Richtung Einkaufscenter in Bewegung. „Dann wird da Schokolade verteilt und alles, ist doch cool. Ich hab auch noch ein paar Weihnachtsmützen Zuhause rumfliegen, die wir dann anziehen können!“   Sasukes Blick verfinsterte sich. „Welchen Teil von ‚Ganz bestimmt nicht‘ hast du nicht verstanden?“   „Den letzten“, erwiderte Naruto frech und streckte ihm die Zunge heraus. „Irgendwie werd ich dich schon dazu bringen, da bin ich mir sicher!“   „Dann mach dich auf eine Enttäuschung gefasst.“ In einem Versuch, sich wenigstens halbwegs vor der kalten Luft zu schützen, versteckte Sasuke sein Gesicht halb hinter dem Kragen seines Mantels.   Naruto beobachtete ihn dabei. „Ugh, echt ungemütliches Wetter, was?“ Er zog eine Grimasse und pustete sich in die Hände, um sie zu wärmen. „Ich hätte noch einen Pulli drunter anziehen sollen oder so, mir friert echt der Arsch ab!“   „Hn“, machte Sasuke nur und kniff ein Auge zusammen, als ihm der Wind die Haare ins Gesicht blies.   „Im AEON sind mehrere Cafés, also wenn du magst, dann können wir uns in einem ja wieder etwas aufwärmen?“ Naruto warf ihm einen fragenden Blick zu. „Ich lad dich auch ein.“   Sasuke nickte. „Hört sich gut an.“   „Okay, cool.“   Eine Zeit lang schwiegen sie. Der Schnee auf dem Bürgersteig war größtenteils weg getrampelt worden und bestand nun nur noch aus einer ekligen, schmutzigen Matsche, die zum Teil sogar eingefroren war und die Fortbewegung zu einer sehr rutschigen und vor allem gefährlichen Angelegenheit machte.   Gott, wie oft er sich im Winter schon auf die Fresse gelegt hatte… Dafür hätte er einen Preis verdient. Naruto war echt überrascht, dass er sich dabei noch nicht irgendwelche Knochenbrüche zugezogen hatte… Er war nämlich schon ziemlich oft sehr unschön gestürzt und das hätte das ein oder andere Mal echt ins Auge gehen können…   Er war so konzentriert darauf mit der Fresse nicht erneut den Boden zu küssen, dass er ganz erschrocken zusammenzuckte, als etwas Kaltes seinen Handrücken streifte – Sasukes Finger.   „Alter…“ Er blinzelte mehrmals und sah Sasuke mit großen Augen an. „Wie kalt sind deine Finger denn?! Lebst du überhaupt noch?!“   „Ich hab Durchblutungsstörungen im Winter“, meinte Sasuke und zuckte mit den Schultern.   „Krass, ey…“ Naruto schnappte sich seine Hand und drückte sie. Sasukes Finger waren echt arschkalt. Er wunderte sich fast schon, warum sie noch nicht zu Eiszapfen gefroren waren.   Er legte Sasukes Hand zwischen seine und rubbelte sie, um irgendwie wieder ein bisschen Wärme in sie zu bekommen.   Sasuke senkte den Blick und beobachtete ihn dabei. „Deine Hände sind überraschend warm.“   „Ich sagte doch gestern schon, die sind im Winter irgendwie immer warm.“ Lachend presste Naruto Sasukes Hand für einen kurzen Moment auf seine Wange, dann verschränkte er ihre Finger miteinander und schob sie in seine Jackentasche.   „So. Das wird als Wärme hoffentlich reichen. Für deine andere Hand musst du aber schon selbst sorgen“, meinte er und rieb sich die Nase.   Sasuke drückte als Antwort nur sanft seine Hand und brachte Naruto so zum Lächeln. Heh, irgendwie war es ein schönes Gefühl, Sasukes zierliche Hand in seiner zu spüren. Sie war zwar echt saukalt, aber trotzdem verspürte Naruto bei ihrer Berührung nur unfassbare Wärme, die ein Kribbeln in seinem Bauch auslöste.   „Vielleicht sollten wir dir im AEON Handschuhe kaufen“, meinte Naruto nachdenklich, als sie an einer roten Fußgängerampel stehen blieben. „Ich will schließlich nicht, dass du dir die Finger abfrierst.“   „Wer braucht Handschuhe, wenn er deine warmen Hände haben kann?“ Sasuke schmunzelte ihn an und rieb mit dem Daumen über seinen Handrücken.   Naruto warf ihm ein Grinsen zu. „Das sagst du nur, weil du weiter mit mir Händchenhalten willst. Gib’s doch zu!“   Sasuke funkelte ihn an. „Schließ von dir nicht auf andere.“   „Jaja, ich hab dich schon durchschaut.“ Naruto drückte seine Hand und setzte sich in Bewegung, als die Ampel von Rot auf Blau sprang. Das Einkaufszentrum war von weitem schon zu sehen, ebenso wie der Parkplatz, der wie immer überfüllt war.   „Wollen wir zuerst einkaufen oder was trinken, Sas?“, fragte Naruto ihn.   „Ist mir eigentlich egal. Wie du lieber magst.“   „Öh…“ Nachdenklich runzelte Naruto die Stirn. „Dann zuerst ins Café. Ich hab nämlich Durst.“   Sasuke nickte zustimmend. „Okay.“   Einige Minuten später kamen sie schließlich im AEON Einkaufscenter an. Es war ein riesiges Gebäude mit vier Stockwerken und über 150 Geschäften. Man konnte hier wirklich kaufen, was das Herz begehrte, denn das AEON hatte echt alles!   Supermärkte, Klamottenläden, Apotheken, Bücherläden, Sexshops, allerlei Imbisse und viel, viel mehr.   Naruto wohnte zwar schon seit einigen Jahren hier in Nagoya, aber musste dennoch zugeben, dass er bei weitem noch nicht allen Geschäften einen Besuch abgestattet hatte. Dafür gab es davon im AEON einfach viel zu viele!   Das würde er an einem Tag auch gar nicht schaffen, da müsste er sich schon ein Wochenende dafür Zeit nehmen. Mh, Kiba hatte bestimmt auch noch nicht alle Shops besucht, also vielleicht sollte er sich mit ihm mal alles ansehen. Vielleicht war ihnen in all den Jahren ja auch der Shop schlechthin verborgen geblieben, der irgendwo im dritten Stockwerk versteckt war oder so, wer wusste das schon!   „Willkommen im Paradies“, sagte Naruto mit einem Grinsen, als sie eintraten und er Sasukes verblüffte Miene sah. „Glaub mir, Sasuke, hier gibt es wirklich alles zu kaufen. Das ist echt so cool! Alles, was man braucht, an einem Ort!“   „Das ist echt sehr praktisch“, musste Sasuke ihm zustimmen. Er knöpfte seinen Mantel auf, weil es im Inneren des Gebäudes doch etwas warm war und ließ seinen Blick umher schweifen.   „Vielleicht solltest du dem AEON in Yokohama auch mal einen Besuch abstatten“, schlug Naruto vor, während er sich den Schal vom Hals wickelte. „Er ist zwar bestimmt nicht so cool wie mein AEON, heh, aber dennoch sicherlich einen Besuch wert.“   „Ist klar.“ Sasuke verdrehte die Augen und zog ihn zu den Rolltreppen, um einen Blick auf die sich dort befindenden Übersichtspläne zu werfen.   Naruto fiel dabei auf, dass sie immer noch Händchenhielten… Er wusste, dass Sasuke warm war, sonst hätte er sich schließlich nicht den Mantel aufgeknöpft, also hieß das, dass er seine Hand immer noch hielt, weil er sie halten wollte.   Sasuke wollte seine Hand halten und Naruto wollte es auch, also rieb er mit einem glücklichen Lächeln und geröteten Wangen über seinen Handrücken und überflog den Plan mit ihm.   Erste Etage: Güter, Fashion, Essen.   Zweite Etage: Noch mehr Güter, Fashion und Essen.   Dritte Etage: Fashion, Freizeit- und Sportartikel.   Vierte Etage: Restaurants.   „Wow“, kommentierte Sasuke mit hochgezogenen Augenbrauen. „In fast jedem Stock gibt es Essen. Das muss doch ein Paradies für dich sein.“   „Und wie!“ Naruto strahlte ihn an. „Hier gibt es echt die verschiedensten Sachen zu essen, jede Imbissbude hat sich auf etwas anderes spezialisiert, das ist so cool! Vielleicht können wir ja nachher was Leckeres zum Mampfen mitnehmen und am Abend mit der Mikrowelle wieder aufwärmen oder so?“   „Klingt gut.“   „Heh.“ Naruto drückte seine Hand. „Was ist denn dein Lieblingsessen? Das wird hier bestimmt irgendwo angeboten.“ Er runzelte die Stirn und dachte daran zurück, wie Sasuke partout nicht seine Tomaten teilen wollte. „Italienisch, vielleicht? Da gibt’s doch sicherlich was mit Tomaten.“   „Ich mag Tomaten“, sagte Sasuke, „Aber nicht, wenn sie warm sind.“   Mit einem geschockten Keuchen schlug sich Naruto eine Hand ins Gesicht. „Du magst keine warmen Tomaten?! Blasphemie!“   „Idiot.“ Sasuke rollte mit den Augen und schnipste ihm gegen die Stirn.   Naruto streckte ihm die Zunge raus. „Was magst du denn sonst noch so?“   „Hm.“ Sasuke zog die Augenbrauen zusammen. „Curryreis.“   „Ah, das gibt’s hier auf jeden Fall!“ Naruto lächelte ihn an. „In der zweiten Etage gibt’s einen Imbiss, der sich auf alle Arten von Curry spezialisiert hat. Dann können wir ja da nachher reinschauen und was mitnehmen.“   Lächelnd strich sich Sasuke die Haare aus der Stirn. „Okay.“   „Heh. Süß, wie du dich freust.“ Naruto stieß ihn sanft mit seiner Schulter an. „Dann lass uns erst mal was trinken und dann ab in den Supermarkt.“   Sie sahen sich um und mussten nicht lange suchen, bis sie ganz in ihrer Nähe ein Café fanden. Es war relativ voll, weil scheinbar viele Menschen auf die Idee gekommen waren, sich mit Kaffee und Co. wieder aufzuwärmen, aber sie hatten trotzdem Glück und fanden einen kleinen Tisch in der Ecke.   Naruto bestellte sich einen Kakao mit extra viel Sahne bei der Kellnerin, während sich Sasuke für einen einfachen, schwarzen Kaffee entschied. Sie unterhielten sich über dies und das, während sie tranken, und schmiedeten Pläne für die nächsten Tage.   Einen Kakao und drei Kaffee (zwei für Sasuke, einen für Naruto) später entschlossen sie, nun endlich das zu tun, wofür sie eigentlich auch hergekommen waren: nämlich einkaufen.   Sie betraten den riesigen JUSCO Supermarkt, schnappten sich einen Einkaufswagen und los ging’s! Naruto musste ehrlich gesagt zugeben, dass er gar nicht so genau wusste, was er überhaupt kaufen sollte und was er brauchte…   Es war schließlich eigentlich nicht direkt sein Plan gewesen, jetzt einkaufen zu gehen… Es war nur eine blöde und bescheuerte Ausrede gewesen, die sein Gehirn ohne sein Wollen benutzt hatte, weil er viel zu ängstlich für das Geständnis gewesen war…   Hm… Aber ihm würde schon etwas einfallen! So grob wusste er schließlich, was er brauchte und das mit dem Katzenfutter für Kyuubi war sogar die Wahrheit gewesen, davon musste er wirklich dringend Nachschub kaufen. Also ab dafür!   Es fühlte sich überraschend… Häuslich an, mit Sasuke einzukaufen. Es war ein seltsames Gefühl und nur schwer zu beschreiben, aber es war… Schön, irgendwie.   Mit Kiba war er zwar auch öfter einkaufen gegangen, aber das hatte sich nie so angefühlt. Sie hatten schließlich immer zwei eigene Wagen gehabt und jeder hatte für sich gekauft, aber jetzt…   Jetzt gab es nur einen Wagen und sie kauften für sich zusammen ein. Naruto kaufte Sachen, die er selbst gar nicht mochte, wie beispielsweise den grünen Tee, und das tat er nicht für sich, sondern für Sasuke.   Es kam ihm nicht nur so vor, als würden sie zusammen wohnen, oh nein! Es kam Naruto sogar ehrlich gesagt so vor, als wären sie ein altes Ehepaar! Dafür, dass Sasuke eigentlich nur ein Gast war, mischte er sich nämlich ziemlich oft in Narutos Wahl der Lebensmittel ein.   Sie hatten sogar fast fünf Minuten darüber gestritten, welche Milch sie kaufen sollten! Naruto hatte auf H-Milch bestanden, während Sasuke unbedingt Sojamilch haben wollte. Also hatten sie am Ende beides gekauft, weil ein Kompromiss unmöglich war.   Und das war noch nicht alles. Auch bei der Wahl der Wurst und der Butter war ein Streit entstanden! Bei der Wurst hatte Naruto gewonnen, während Sasuke bei der Butter seinen Willen durchsetzen konnte.   Sie stritten also viel, aber es machte trotzdem einfach… Spaß! Naruto lief die ganze Zeit mit einem Lächeln auf den Lippen durch den Supermarkt und auch Sasukes Mundwinkel waren konstant in die Höhe gezogen.   „So.“ Naruto stemmte die Hände in die Hüfte, nachdem er drei Dosen Katzenfutter und zwei Tütchen Leckerlies in den Einkaufswagen gelegt hatte, und sah sich um. „Was brauchen wir sonst noch so…? Fällt dir was ein?“   Sasuke zuckte mit den Schultern und schob die Hände in seine Manteltaschen. „Ich hab meine Tomaten, ich bin glücklich.“   Naruto lachte und blickte auf die die zwei Packungen Cherrytomaten. „Meinst du, die reichen bis Sonntag?“   „Nein“, antwortete Sasuke ohne darüber nachdenken zu müssen. „Das werden sie wohl nicht.“   „Du Suchti!“ Grinsend schubste Naruto ihn und schlenderte langsam weiter durch den Supermarkt.   Sasuke rollte mit den Augen. „Sagt der Richtige. Wer von uns hat denn bitte zwei Fünferpacks Ramen in den Wagen gelegt?“   „Hey, die waren im Angebot, da musste ich einfach zuschlagen!“ Naruto zog einen Schmollmund. „Außerdem bin ich nicht so ein Kameradenschwein wie du und teil auch mit dir…“   „Hn“, machte Sasuke. „Wenn du artig bist, dann geb ich dir vielleicht eine der Tomaten ab.“   „Wow, du bist ja echt die Güte in Person.“ Grinsend verdrehte Naruto die Augen. „Außerdem bin ich doch immer artig!“   „Stimmt, deswegen musste ich dir gestern auch den Arsch versohlen.“ Sasuke funkelte ihn spitzbübisch an.   „Bah“, sagte Naruto daraufhin nur und rieb sich den Nacken. Er überlegte immer noch, ob er irgendetwas vergessen hatte und blieb stehen, als sie auf dem Weg zu den Kassen durch den Bereich mit den Hygieneartikeln mussten.   „Deo!“, rief er aus und schnipste mit den Fingern. „Fuck, fast vergessen! Mein Deo ist leer, ich muss unbedingt neues kaufen!“ Er schob den Einkaufswagen zur Seite, damit er nicht mitten im Weg stand und schnappte sich Sasukes Handgelenk, um ihn in die richtige Ecke zu ziehen.   „Wieso muss ich mit?“, fragte Sasuke und hob eine Augenbraue in die Höhe. „Im Gegensatz zu dir stink ich schließlich nicht.“   „Wow, danke. Nicht so viele Komplimente auf einmal!“ Naruto warf ihm einen bösen Blick zu und ließ ihn los, als sie beim richtigen Regal angekommen waren. „Ich wollte ein neues Deo ausprobieren, weil mir das Alte irgendwie nicht so gefallen hat und ich dachte, du könntest mir bei der Geruchsprobe helfen.“   „Mh“, summte Sasuke. „Das ist gar nicht mal so dumm. Manchmal kommt es mir so vor, als hätte ich deine Nase durch das Zwicken irgendwie beschädigt.“ Er schmunzelte ihn an.   Naruto blinzelte ihn an. „Okay, wow. Du willst nicht wissen, was ich gerade verstanden hab…“ Er lachte und schnappte sich einen der Deosticks, um den Deckel abzudrehen und daran zu riechen. Huh, roch irgendwie nach nichts.   „Mir ist schon klar, dass du in meiner Gegenwart nur an das Eine denken kannst.“ Sasukes Schmunzeln wurde breiter.   „Hmmm“, machte Naruto und tippte sich mit dem Zeigefinger aufs Kinn. „Ich frag mich, ob es ein Deo gibt, das stark genug ist, um den unglaublichen Gestank deiner Arroganz zu überdecken.“   Sasuke lachte leise. „Arroganz stinkt nicht“, meinte er belustigt. „Zumindest nicht in meinem Fall. Du kannst dich gern davon überzeugen.“   Nun war Naruto derjenige, der lachte, als Sasuke den Arm hob und seine Achselhöhle entblößte. „Uhh“, sagte er mit funkelnden Augen und kam einen Schritt näher. „Stehst du darauf? Achseln schnüffeln? Ist das in der homosexuellen Szene nicht besonders beliebt?“   „Zum Teil, ja. Ist aber nicht wirklich mein Ding“, erwiderte Sasuke und zuckte die rechte Schulter.   „Ich schnüffel zwar gern, aber Achseln sind jetzt auch nicht wirklich mein Ding.“ Naruto kräuselte die Nase. „Aber wenn du es bist…“   Mit zuckenden Mundwinkeln lehnte er sich näher an ihn heran, die blauen Augen funkelnd. Er tat so, als ob er unter seinen Armen riechen wollte, nur um ihn im letzten Moment mit einem fetten Grinsen unter den Achseln zu kitzeln.   Sasuke lachte sofort erschrocken auf und versuchte sich zu wehren, doch Naruto war stärker. Er hielt ihn fest und kitzelte ihn weiter, ebenfalls lachend. Sasukes Gesicht wurde ganz rot vor lauter Gelächter und Naruto konnte sogar Tränen in seinen Augen glitzern sehen.   Die Leute warfen ihnen seltsame Blicke zu, doch Naruto beachtete sie nicht. Erst, als es so aussah, als ob Sasuke gleich kollabieren würde, zeigte er Gnade und ließ langsam von ihm ab.   Sasuke schnaufte lauthals nach Luft. Seine Brille saß schief auf seiner Nase und sein Haar war ganz wirr. Schweratmend warf er Naruto einen bösen Blick zu. „Arschloch.“   „Sorry.“ Glucksend richtete Naruto seine Brille und gab ihm einen entschuldigenden Kuss auf die rote Wange. „Das war die Rache für Chiba, als ich wegen dir nach meinen Schuhen tauchen musste.“   „Hn.“ Sasuke kämmte sich mit den Fingern durchs Haar und seufzte. „Wie auch immer.“   „Nicht schmollen.“ Naruto pikste ihm in die Wange und sah ihn mit großen Augen an. „Sonst krieg ich ein schlechtes Gewissen und das ist unfair, weil du es verdient hast.“   „Ich schmoll nicht.“ Sasuke richtete seinen Schal und presste die Lippen zusammen.   Oh Gott… Und wie er schmollte! Wahrscheinlich war es ihm gar nicht bewusst, aber Sasuke war eine richtige Schmollbacke. Er blies die Wangen immer ganz leicht auf und sah so unglaublich niedlich aus, dass Naruto jedes Mal quasi vor sich hin schmolz.   Wer brauchte schon einen Kotatsu im Winter, wenn er einen schmollenden Sasuke haben konnte?!   „Hier.“   Naruto blinzelte, als ihm plötzlich etwas unter die Nase gehalten wurde, und nahm den Gegenstand an. Ein Deoroller.   „Probier den mal“, sagte Sasuke und sah ihn abwartend an.   „Öh, okay.“ Naruto drehte den Deckel ab, rieb mit dem Daumen über die Kugel und roch dann daran. Überrascht hob er die Augenbrauen. „Oh wow, das riecht echt gut…!“   Das Deo hatte tatsächlich einen sehr angenehmen Geruch. Nicht zu penetrant, dafür schön frisch und sogar mit einer Brise Fruchtigkeit, aber trotz allem noch eindeutig männlich.   „Das nehm ich!“ Er grinste Sasuke dankbar an und drückte das Deo an seine Brust, als ob es ein wertvoller Schatz wäre. „Ihr Schwulis habt echt einen guten Geschmack!“   Sasuke reckte das Kinn schmunzelnd in die Höhe. „Das hat nichts mit meiner sexuellen Ausrichtung, sondern meiner Person an sich zu tun.“   „Natürlich. Wie konnte ich das nur vergessen.“ Naruto rollte mit den Augen und tätschelte ihm den Hintern. „So, komm. Jetzt ab zu den Kassen.“   Sie setzten sich in Bewegung und waren auf dem Weg zu ihrem Einkaufswagen, als Sasuke plötzlich stehen blieb und sich zum linken Regal umdrehte.   „Hast du was gefunden?“ Naruto hob eine Augenbraue und stellte sich zu ihm. Sein Blick fiel auf die ausgestellten Artikel:   Kondome, Gleitgel und mehr.   Juuupp. Er war überhaupt nicht verwundert, dass Sasuke ausgerechnet hier stehen blieb. Im Gegenteil, wenn Sasuke einfach weiter gelaufen wäre, hätte er sich wohl Sorgen machen müssen.   „Ah, gute Idee“, meinte Naruto grinsend. „Ich hab nämlich keine Kondome mehr Zuhause.“ Er griff wahllos nach einer der Packungen und erwischte ein Sechserpack Billy Boy.   „Nein?“ Sasuke legte den Kopf schief. „Heißt das, du fickst ohne Kondom?“   „Äh… Hab ich mal“, gab Naruto nackenreibend zu. „Früher, als ich noch jung und naiv gewesen bin. Ich kann’s nicht empfehlen, ich hab mir nämlich einen fetten Tripper geholt.“ Er verzog das Gesicht.   Sasuke rollte mit den Augen. „Sehr intelligent.“   „Jaja, ich weiß.“ Naruto hängte die Kondome wieder weg und griff nun nach einer Tube Gleitgel. „Ritex Gleitgel mit Aloe Vera“, las er laut vor. „Wow. Wen interessiert, ob in dem Zeug Aloe Vera ist?! Wofür soll das überhaupt gut sein? Damit das Arschloch schön glatt und geschmeidig ist?“   Schnaubend nahm Sasuke ihm die Tube ab und drückte ihm stattdessen eine andere in die Hand. AQUAglide Anal. „Mein Favorit.“   „Huh, das kenn ich gar nicht.“ Naruto betrachtete es mit verengten Augen. „Ich hab damals Lubexxx Body & Toy benutzt. Kennst du das? Das klebt nicht so wie anderes Zeug.“   Sasuke sah ihn überrascht an. „Wofür hast du das benutzt?“   „Zum Essen… Nicht.“ Prustend verdrehte Naruto die Augen. „Wofür wohl, Sasuke? Für Sex.“   „Analsex?“   „Jaha.“ Naruto legte die Tube wieder weg und lachte, als er Sasukes Reaktion sah. „Guck nicht so geschockt! Ich bin keine Jungfrau, das weißt du doch!“   Sasuke leckte sich über die Lippen. „Ich hab nur nicht damit gerechnet, dass du bereits Analsex hattest. Das ist alles.“   „Temari stand total drauf, also haben wir’s öfter mal gemacht.“ Naruto zuckte mit den Schultern.   „Mmh“, machte Sasuke nur und sah ihn eindringlich an.   Naruto lief bei seinem Blick ein Schauer über den Rücken. „Was?“   „… Nichts.“ Sasuke stupste sein Piercing mit der Zunge an und schob die Hände in den Mantel. „Ich war nur in Gedanken.“   „… Will ich wissen, woran du gedacht hast?“, fragte Naruto mit einem Lachen nach.   Sasuke schmunzelte vielsagend. „Wahrscheinlich nicht.“   „Ooo… Kay.“ Naruto lachte erneut und schüttelte den Kopf. Irgendwie war ihm auf einmal unfassbar warm… „Komm, lass uns jetzt zur Kasse gehen.“   Sie gingen zur Kasse. Ihr Wagen war relativ voll, weswegen Naruto auch viel mehr Geld für seinen Einkauf ausgeben musste, als er es üblicherweise tat. Aber es war schon okay, es war nicht zu teuer und die Sachen, die für Sasuke waren, kaufte er ihm ja auch gerne.   Sie schafften es gerade so, die Lebensmittel in zwei volle Tüten zu quetschen und machten sich danach auf den Weg in die zweite Etage. Sie kauften zweimal Curryreis zum Mitnehmen und verließen dann das AEON Einkaufscenter, um draußen vom eiskalten Wind begrüßt zu werden. Nett.   „Du bist echt ein teures Toyboy.“ Naruto seufzte gespielt theatralisch und sah aus dem Augenwinkel zu ihm. „Ich hab gerade nämlich 8940 Yen in einer einzigen Stunde ausgegeben.“ Er grinste, als sich ihre Blicke trafen.   „Das Beste hat eben auch seinen Preis“, erwiderte Sasuke schmunzelnd. „Aber ich werd schon dafür sorgen, die ganze Mühe auch wert zu sein.“   „Das will ich doch auch hoffen!“ Naruto reckte das Kinn in die Höhe.   „Kannst du“, murmelte Sasuke. Er zupfte an Narutos Mütze herum, bis sie seine Ohren richtig bedeckte. „Versprochen.“   „…Heh.“ Ein schüchternes Lächeln schlich sich auf Narutos Lippen. „Okay.“   Sasuke erwiderte es und stupste ihn mit seiner Schulter an.   Naruto presste sich an seine Seite und setzte sich erneut in Bewegung. Er neigte den Kopf in den Nacken und sah in den grauen, wolkenbehangenen Himmel. „Sieht so aus, als würde es gleich pissen. Oder schneien. Hmm. Ich hoffe letzteres.“   „Noch mehr Schnee?“ Sasuke hob eine Augenbraue und ließ seinen Blick umher schweifen. „Es ist doch bereits überall weiß.“   „Schon, aber es ist Winter und Schnee im Winter ist halt cool. Besonders Schnee im Dezember.“ Naruto schlang die Einkaufstüten um sein Handgelenk und schob die Hände in seine Jackentasche. „Außerdem ist es im Haus umso gemütlicher, wenn es draußen schneit.“   „Da spricht wieder der Romantiker in dir.“   „Bah, Klappe.“   Sie marschierten mehrere Minuten lang in einem angenehmen Schweigen, bis sie an einer Kreuzung ankamen. Um zum Lions Mid Capital Tower zu kommen, mussten sie links abbiegen, aber irgendwie wollte Naruto noch nicht nach Hause.   Er wollte noch ein wenig weiter die schöne Landschaft, ebenso wie die frische, wenn auch sehr kalte Luft genießen und kannte dafür den perfekten Ort.   „Hey, da hinten ist der Jingu Higashi Park. Das ist mein Lieblingspark in ganz Nagoya, der ist echt toll. Besonders im Winter, wenn hier alles voller Schnee ist!“ Naruto lächelte und nickte mit dem Kopf in die Richtung. „Willst du hin? Vielleicht können wir uns ein wenig auf die Bank setzen, zum Chillen und Reden und so, das wär doch nett.“   „Jetzt?“ Sasuke hob beide Augenbrauen. „Was ist hiermit?“, fragte er nach und deutete auf die Einkaufstüten.   „Die nehmen wir einfach mit. Ich mein, die wiegen ja jetzt keine zehn Kilo und sind doch ganz leicht zu tragen.“ Naruto zuckte mit den Schultern. „Das Tiefkühlzeug wird bei der Kälte ja wohl auch nicht auftauen, also müssen wir uns da keine Sorgen machen.“   Sasuke presste die Lippen zusammen. „Wir können auch bei dir Zuhause reden“, meinte er. „Unterm warmen Kotatsu. Das wär auch ‚nett‘.“   „Ach komm, du Weichei. Stell dich nicht so an.“ Belustigt rollte Naruto mit den Augen und schnappte sich sein Handgelenk. „Ich werd dich auch wärmen, falls dir zu kalt wird und ich geb dir auch meine Mütze, auf die du eh schon die ganze Zeit scharf bist. Sonst würdest du nicht andauernd daran herumfummeln.“   Mit einem Lächeln auf den Lippen drückte er sanft sein Handgelenk. „Also?“   Sasuke gab sich mit einem Seufzen geschlagen. „Na schön, von mir aus.“   „Yay!“ Naruto strahlte ihn glücklich an und führte ihn summend zum Jingu Higashi Park, der von weiten bereits zu sehen war.   Es war ein kleiner, ziemlich einfacher Park, aber genau das mochte Naruto so sehr an ihm und das machte in seinen Augen auch seinen unbeschreiblichen Charme aus. Man fühlte sich direkt heimisch und wohl und das war ein wirklich schönes Gefühl.   Narutos Motto war eh ‚klein, aber fein‘. Er mochte kleine Wohnungen und auch Ortschaften einfach lieber wegen diesem gemütlichen Flair. Deswegen war er auch eher angetan von kleinen Brüsten als von so riesigen Melonen, obwohl…   Uh, obwohl man Brüste natürlich nicht wirklich mit Parks vergleichen konnte… Und so. Aber es stimmte trotzdem. Sasuke war ja auch kleiner als er und das war etwas, was Naruto sehr gefiel, heh.   Sie suchten sich eine Parkbank, die nicht voller Schnee war, und setzten sich hin. Naruto legte seine Einkaufstüten zwischen seinen gespreizten Beinen ab, während Sasuke die Tüte mit dem Reis neben sich auf die Bank stellte.   „Haaach.“ Naruto seufzte zufrieden und verschränkte die Arme hinterm Kopf. „Schön hier, oder?“   Sasuke sah sich um und nickte langsam. „Es ist wirklich sehr schön. Ich kann mir vorstellen, dass hier im Sommer viel los ist.“   „Oh ja! Und wie!“ Naruto neigte den Kopf in seine Richtung und grinste ihn an. „Hier laufen dann immer kleine Kiddies herum und es gibt sogar einen Eiswagen, der hier hält und das beste Eis in ganz Nagoya verkauft!“   „Eiswagen“, wiederholte Sasuke und schnaubte. Seine Hände waren zwischen seine Beine geschoben. Wahrscheinlich um sie zu wärmen. „Ich wusste gar nicht, dass es so etwas noch gibt.“   „Das ist in den letzten Jahren echt ausgestorben, huh?“ Naruto schlang einen Arm um die Rückenlehne der Parkbank. „Früher gab’s das echt andauernd. Ich weiß noch genau, wie ich als Kind immer schreiend aus dem Haus gerannt bin, als der Eiswagen in unsere Straße gefahren ist.“   Er gluckste, als er sich daran zurückerinnerte. „Der Eisverkäufer kannte mich sogar beim Namen und hat immer gewusst, was ich haben wollte. Nämlich Ed von Schleck.“ Seine Augen fingen an zu glitzern. „Gott, das war so geil! Kennst du das?“   Nachdenklich runzelte Sasuke die Stirn. „War das nicht dieses Erdbeer-Vanille-Eis zum Rausdrehen?“   „Genau!“ Naruto nickte energisch. „Fuck, ich hab das so sehr geliebt! Das war echt das beste Eis der Welt! Sogar noch besser als das Doraemon-Eis am Stiel, das irgendwie gar nicht nach Doraemon aussah, heh!“   Er grinste, bevor seine Miene auf einmal betrübt wurde. Ein Seufzen entkam seinen Lippen. „Leider gibt’s den guten Ed aber gar nicht mehr…“   „Mh“, machte Sasuke. Er legte den Kopf leicht in den Nacken, um sich an Narutos Arm zu lehnen. „Früher gab es viele Dinge, die ich damals für selbstverständlich angesehen habe, und die es inzwischen nicht mehr gibt.“   „Oh Gott, ja. Heute läuft auch nur noch Scheiße im Fernsehen, während ich als Kind echt geniale Serien genießen durfte.“   „Wie Doraemon.“ Sasuke drehte den Kopf zu ihm und schmunzelte ihn an.   Naruto erwiderte es mit einem Grinsen. „Wie Doraemon, jepp“, bestätigte er und fing an, gedankenverloren mit Sasukes Haarsträhnen zu spielen. „Echt schade, dass es nicht mehr läuft. Ich mein, die Sendung ist ja eigentlich auch pädagogisch wertvoll gewesen.“   „Naja“, sagte Sasuke. „Wie man’s nimmt. Wenn sie in der Hinsicht wirklich so wertvoll gewesen wäre, dann wäre nicht so ein Idiot aus dir geworden.“   „Hey!“ Naruto lachte leise und zwickte ihn ins Ohrläppchen. „Penner, ey!“   Sasuke grinste nur und presste seine Wange leicht gegen Narutos Arm. Mit gesenkten Lidern sah er ihn an, ein überraschend sanfter Ausdruck im Gesicht.   Naruto musste schlucken. Wow. Eben war ihm noch kalt gewesen, aber ein einziger Blick und ein Lächeln von Sasuke genügte schon, damit sich eine unfassbare Wärme in seiner Brust ausbreitete.   Es war unglaublich. Er hatte noch nie einen Menschen getroffen, der ihn so viel fühlen ließ wie Sasuke. So viel Wärme, Glück, Geborgenheit und vor allem Liebe… Allein seine Nähe reichte aus, um seine Gefühle Achterbahn fahren zu lassen.   Er biss sich auf die Unterlippe. „Hey…“   „Mh?“, machte Sasuke.   „Nichts gegen Doraemon, ja? Er ist ein cooler Roboter und hat mich zu einem guten Kerl erzogen, da lass ich nichts auf ihn kommen.“   Sasuke lachte leise. „Du Fanboy.“   „Heh.“ Naruto grinste und umfasste mit einem sanften Griff Sasukes Hinterkopf. „Hey.“   „Ja?“   „Nichts. Einfach nur… Hey.“   Sasuke schnaubte. „Hey zurück.“   Naruto rieb mit dem Daumen zärtlich über seinen Nacken und lächelte ihn an.   Sasuke schmiegte sich daraufhin an seine Seite und seufzte leise und zufrieden. Er ließ seinen Blick umher schweifen und kräuselte nach einiger Zeit die Nase. „Ich glaub, es fängt an zu schneien.“   „Wirklich?“ Naruto wollte gerade in den Himmel sehen, da landete auch schon die erste Schneeflocke direkt auf seiner Nasenspitze. „Gah! Du hast Recht.“   „Na super…“ Grimmig verzog Sasuke das Gesicht. „Ich hab keine Lust nass zu werden.“   „Wirst du schon nicht, ich werd dich vor dem bösen, bösen Schnee beschützen!“ Grinsend drückte Naruto Sasukes Gesicht in seine Schulter und schlang die Arme um seinen Körper, um ihn ganz nah an sich heran zu ziehen.   Er konnte Sasuke gedämpft lachen hören und spürte Finger, die sich in seine Jacke krallten. Naruto hatte damit gerechnet, dass sich Sasuke sofort von ihm löste, damit sie schnellstmöglich nach Hause fliehen konnten, aber das tat er nicht.   Stattdessen schmiegte er sich an Naruto und ließ sich von ihm halten.   Der Blonde schluckte, als seine Kehle mit einem Mal staubtrocken wurde und sein Puls anfing zu rasen. Er vergrub das Gesicht in Sasukes Haar und atmete tief ein. Ein Versuch, seinen Körper und vor allem seine Emotionen wieder zu beruhigen. Ein Versuch, der fehlschlug.   Der Geruch von Sasukes Haarshampoo benebelte nur noch mehr seine Sinne und löste solch ein heftiges Verlangen in ihm aus, dass ihm fast schwindelig wurde.   Seine Lippen kribbelten, genauso wie sein Bauch. Verdammt. Wieso musste Sasuke nur so… So warm sein, so schmal, so… So perfekt einfach?   Sein Herz schlug inzwischen mit solch einer Wucht gegen seinen Brustkorb, dass Sasuke es sicherlich spüren konnte. Aber es war okay. Mehr als okay. Naruto wollte sogar, dass Sasuke es spürte.   Er wollte, dass Sasuke mitbekam, was seine Nähe mit ihm anstellte.   Er wollte, dass Sasuke mitbekam, wie ein einfaches Lächeln von ihm seine Knie zum Wackeln brachte.   Und vor allem…   Vor allem wollte er Sasuke.   Er… Fuck, er wollte Sasuke so sehr. So, so sehr. Naruto wollte ihn umarmen, er wollte ihm durchs Haar streicheln und seine Stirn küssen. Er wollte mit ihm Liebe machen und danach mit ihm kuscheln. Er wollte ihn jeden Morgen mit Tomaten füttern und jeden Abend mit ihm in seinen Armen wieder einschlafen.   Er wollte einfach ihn.   Sasuke.   Naruto wollte Sasuke seins nennen.   Unbedingt.   Und deswegen…   Naruto presste sein Gesicht fester in Sasukes Haar und atmete tief ein. Sein kompletter Körper zitterte und das hatte absolut nichts mit der Kälte oder dem Schnee zu tun. Es lag einzig und alleine an ihm.   Sasuke.   Sasuke, Sasuke, Sasuke.   Er krallte die Finger in Sasukes Mantel und legte die Wange auf sein Haupt. Schneeflocken rieselten sanft auf sein Gesicht und in sein Haar. Naruto kniff die Augen zusammen. „Hey, ich… Ich bin wirklich nicht gut in solchen Sachen, aber… Aber ich muss dir was sagen…“   Sasuke schwieg. Vorsichtig zog er den Reißverschluss von Narutos Jacke herunter, damit er die Arme um seine Taille schlingen konnte. Seine Hände legten sich auf seine Schulterblätter und fühlten sich unglaublich warm auf seinem Rücken an.   Diese Wärme gab Naruto Mut, weiter zu sprechen.   „… Ich mag dich… Ich mag dich wirklich sehr, weißt du“, gab er zaghaft zu. Das Blut rauschte ihm so laut in den Ohren, dass er seine eigene Stimme nicht hören konnte. Aber er hörte trotzdem nicht auf zu sprechen.   Es machte es sogar leichter für ihn, dass er sein dämliches Gestottere nicht ertragen musste. Fuck… Fuck, er war so unglaublich nervös, er hatte keine Ahnung, ob er es wirklich konnte. Sasuke seine Liebe zu gestehen.   Es drehte sich alles um ihn herum und ihm wurde schlecht vor unglaublicher Nervosität. Sein Herz war kurz davor, aus seiner Brust zu springen. Ihm wurde zeitgleich kalt und heiß. Er fror und dennoch lief ihm der Schweiß über die Schläfen.   Wenn Sasuke nicht wäre, hätte er wahrscheinlich schon längst den Mut verloren. Aber er war hier, ganz nah an ihn gepresst und Naruto konnte es spüren. Das schnelle, aufgeregte und kräftige Klopfen seines Herzens und es gab ihm die Kraft, die er brauchte, um weiter zu reden.   „Ich… I-Ich hab dir gesagt, dass ich nicht gut bin mit der ganzen Gefühlsduselei und, ähm… Das… Das bin ich wirklich nicht. Ich mein, sieh mich an… Ich bin ein stotterndes Wrack.“   Naruto lachte atemlos und krallte die Finger in Sasukes Haar. „Es… Vielleicht ist es offensichtlich, ich… Subtilität ist schließlich nicht gerade meine Stärke, aber… Fuck, Sasuke. Ich… Ich mag dich so, so… So verfickt sehr und ich… Mein Herz rast, wenn du bei mir bist und ich… Also…“   Zitternd neigte er den Kopf zur Seite und presste die Lippen auf Sasukes Stirn. Sasuke zog an seinem Pullover und presste sie noch näher zusammen. So nah, dass sich ihre Oberkörper berührten. Ihre Herzen schlugen völlig außer Takt, schnell und heftig, und trotzdem sagten sie genau dasselbe aus.   „Ich bin total in dich verknallt, Sasuke.“   Seine Stimme war kaum lauter als das Flüstern der Schneeflocken im Wind, aber trotzdem wusste Naruto, dass Sasuke ihn gehört hatte. Dass er endlich gehört hatte, was Naruto für ihn empfand.   Es war nicht das schönste Liebesgeständnis gewesen, er hatte viel zu sehr herum gestottert und seine Worte waren zu holprig gewesen, aber dafür war es von Herzen gekommen und darauf kam es im Endeffekt schließlich auch an.   Langsam nahm Sasuke die Hände aus seiner Jacke und legte sie stattdessen auf Narutos Schultern. Er quetschte sie sanft und drückte ihn langsam nach hinten, damit sie sich ansehen konnten.   Aber Naruto konnte ihm nicht in die Augen sehen. Er blickte beschämt zur Seite, das Gesicht gerötet und das Herz schmerzhaft schnell in seiner Kehle schlagend.   Verdammt. Er hatte gedacht, dass die Anspannung von ihm weichen würde, wenn er sein Geständnis endlich ausgesprochen hatte, aber das tat sie nicht. Sie hatte sich sogar noch vervielfältigt und die Last auf seinen Schultern war nochmal um etliche Kilo schwerer geworden, denn jetzt kam der alles entscheidende Punkt:   Die Reaktion auf sein Geständnis.   Sasuke schwieg weiterhin. Langsam strichen seine Hände Narutos verkrampften Körper entlang, immer höher und höher, bis er bei seinem Gesicht angekommen war. Er hielt es in einem sanften Griff und streichelte mit den Daumen zärtlich über seine Wangenknochen.   Naruto schluckte schwer. Er konnte Sasukes Augen auf sich spüren und musste seinen gesamten Mut zusammen nehmen, um zurückzusehen. Sasuke lächelte, als sich ihre Blicke trafen.   „Das weiß ich doch schon längst“, murmelte er mit einem liebevollen Ton und zog Narutos Gesicht näher an sich heran.   Sasuke küsste ihn.   Seine Lippen waren gerissen und trocken vor Kälte und sein Atem roch ganz fein nach Kaffee. Der Druck war sanft aber bestimmt. Naruto zitterte, als er seinen Mund einen Spalt breit öffnete und die Lippen um Sasukes Unterlippe schloss.   Mit halbgeschlossenen Augen beobachtete er, wie Sasuke flatternd die Lider schloss und seinen Kopf etwas zur Seite neigte. Eine seiner Hände wanderte in Narutos Haar und zog ihn näher an sich heran.   Naruto keuchte und kniff die Augen fest zusammen. Er wusste nicht, was er mit seinen Händen tun sollte, also legte er sie unbeholfen auf Sasukes Schultern. Sasuke knabberte an seiner Oberlippe und zeichnete ihre Kontur mit seiner Zungenspitze nach.   Er atmete aus der Nase. Sein schneller, unregelmäßiger Atem streifte Narutos Wange und heizte ihn dazu an, etwas mutiger zu werden. Seine Finger legten sich sanft um Sasukes Hals, als Naruto ihre Münder mit mehr Kraft aufeinander presste und seine Zunge in seine Mundhöhle gleiten ließ.   Sasuke gab ein zufriedenes Summen von sich und neigte den Kopf noch mehr zur Seite, die Arme inzwischen um Narutos Nacken geschlungen. Naruto musste stöhnen, als er Sasuke zum ersten Mal schmeckte.   Eifrig erkundete er alles, was er mit seiner Zunge erreichen konnte: Zähne, Gaumen, die Innenseite seiner Wange, bis sich ihre Zungen trafen. Naruto zuckte wie elektrisiert zusammen. Die Härchen in seinem Nacken und auf seinen Armen stellten sich sofort auf, als er Sasukes Zunge sanft mit seiner umspielte.   „Mmh…“ Eine von Sasukes Händen fand erneut ihren Weg in sein Haar und krallte sich fest. „Naruto…“   Naruto bewegte seine Lippen immer hungriger und verlangender gegen seine, bis er Sasukes Zunge sanft mit seinen Zähnen einfing und eifrig an ihr saugte. Seine Daumen strichen derweil über Sasukes Hals und konnten seinen rasenden Puls spüren.   „Naruto…“, murmelte Sasuke abermals, als der Blonde seine Lippen ein letztes Mal keusch auf Sasukes presste und sich wieder zurücklehnte.   Sasuke folgte seinem Mund und presste ihre Lippen erneut zusammen, was Naruto zum Lachen brachte. Er gab ihm mehrere, unschuldige Küsse, wobei der letzte mehrere Sekunden hielt, und beugte sich etwas zurück.   Blinzelnd schlug Sasuke die Augen auf. Seine Wangen waren gerötet und auch seine Lippen waren in ein dunkles Rot gefärbt und außerdem noch geschwollen. Naruto musste sich auf die Innenseite der Wange beißen, um ihn nicht erneut zu küssen.   „So, uh…“ Schüchtern kaute Naruto an seiner Lippe herum und leckte sich über den Mundwinkel. „Ich schätze, dass heißt, du, uhm… Magst mich auch?“   Sasuke rollte mit den Augen, der Hauch eines Lächelns auf den Lippen. „Ich dachte, das sei offensichtlich.“   „Ähm, war es das?“ Naruto grinste ihn unsicher an und kratzte sich an der Wange.   „Natürlich.“ Schnaubend zog Sasuke ihm die Mütze ins Gesicht, woraufhin Naruto lachte. „Oder denkst du wirklich, dass ich mit allen Menschen Händchenhalte und mit ihnen kuschel?“   Huh… Okay, wow, das ergab… Sinn. Sehr viel Sinn. Naruto hatte nie darüber nachgedacht, aber eigentlich war es klar, dass Sasuke Narutos Anhänglichkeit wohl nicht toleriert hätte, wenn er nicht dasselbe für ihm empfunden hätte.   Wow, jetzt kam sich Naruto echt dumm vor. Er spürte, wie ihm die Hitze in die Wangen stieg und war froh, dass die Mütze den Großteil seines Gesichts verdeckte. „Ähm… Oops?“   „Ja. Oops.“ Sasuke schnaubte erneut und zog die Mütze so weit hoch, dass sie eins von Narutos Augen entblößte. „Du hast mir total gemischte Signale gesendet. Ich hab zwischenzeitlich gedacht, dass wir zusammen wären, doch dann hast du dich wieder so seltsam verhalten und mich damit verunsichert…“   „W-Was?! Ernsthaft?!“ Naruto starrte ihn entgeistert an. „Du hast gedacht, wir wären… Uh… Dabei haben wir uns doch nie geküsst…!“   „Na und?“ Unbeeindruckt zuckte Sasuke mit der Schulter. „Ich hab gedacht, dass du schüchtern bist und hab dich deswegen zu nichts gedrängt und darauf gewartet, dass du den ersten Schritt machst… Obwohl das wirklich nicht leicht war.“   Sasuke verengte die Augen. „Ich weiß nicht, ob es dir bewusst ist, aber du hast eine ziemlich nervenraubende Angewohnheit…“   „Ja?“, fragte Naruto neugierig nach. Er zog die Mütze aus und rubbelte sich durchs wilde Haar. „Was für eine?“   „Du kaust andauernd an deiner Lippe. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie verrückt du mich damit gemacht hast.“ Sasuke stöhnte und lehnte seine Stirn gegen Narutos Schulter.   „Oh, wow, das ist mir wirklich nicht bewusst gewesen…“ Naruto lachte überrascht auf und legte die Hand auf Sasukes Kopf. Liebevoll strich er ihm die Schneeflocken aus den Haarsträhnen. „Sorry.“   „Hn.“ Sasuke neigte das Gesicht zur Seite und sah ihn mit gesenkten Lidern an. „Du kannst es wieder gutmachen…“   Naruto errötete, als Sasuke seinen Kiefer küsste. „M-Moment… Heißt das jetzt wir… Wir sind zusammen…?“   Sasuke hob eine Augenbraue in die Höhe. „Besonders freundschaftlich konnte man den Kuss eben nicht nennen, oder?“   Naruto lachte atemlos. „Schon“, sagte er und legte die Hand auf Sasukes Wange. „Aber… Weiß nicht…! Wir können doch nicht einfach so zusammen sein, du musst mich vorher schon fragen…“   „Soll ich dir einen ‚Willst du mit mir gehen‘-Zettel schreiben?“, fragte Sasuke ausdruckslos nach.   „Das… Würdest du das wirklich machen?“ Naruto sah ihn mit großen Augen an, dann zwickte er ihm prustend in die Wange. „Pfft, nein. Blödmann. Aber… Uhm… Also… Ugh. Okay, ja, lach mich ruhig aus, aber ich bin ein verdammter Romantiker.“ Stöhnend blickte er in den Himmel.   Sasuke gluckste und umfasste Narutos Gesicht mit beiden Händen. „Naruto.“ Langsam neigte er seinen Kopf nach unten, bis sie sich in die Augen sehen konnten.   Narutos Herzschlag beschleunigte sich und er schenkte ihm ein zaghaftes Lächeln „Ja…?“   Sasuke lehnte sich näher an ihn heran. Ihre Münder waren nur noch einen Hauch voneinander entfernt und er konnte seinen heißen Atem spüren. „Naruto“, wiederholte er mit einem Wispern.   Naruto leckte sich über die Lippen und stupste mit seiner Zungenspitze dabei hauchzart Sasukes geschwollene Unterlippe an. „Ja, Sasuke…?“   „Willst du…“ Ein Funkeln schlich sich in seine braunen Augen, als er sich noch näher lehnte. So nah, dass sich ihre Lippen beim Sprechen berührten. Zärtlich strich er ihm eine Schneeflocke von der Wange. „Willst du mit mir zusammen sein?“   Ein liebevolles Grinsen schlich sich auf Narutos Lippen, während eine Horde Schmetterlinge wild in seinem Bauch herum schwirrte.   Er beantwortete die Frage, indem er die Finger in Sasukes Mantel krallte, ihn näher zog und ihre Lippen stürmisch aufeinander presste, ein überglückliches Funkeln in den Augen.   Naruto konnte sich nicht daran erinnern, irgendetwas mehr in seinem Leben gewollt zu haben.   ---------------------------------------------------------------------------------   Endlich… Endlich! Da isser, Freunde, der Kuss! (ノ)´∀`(ヾ) Jetzt kann ich euch auch verraten, warum es beim Strand keinen Kuss gab: Ich wollte, dass Naruto Sasuke vor dem Kuss ein Geständnis macht und ich wollte, dass Sasuke dann den ersten Schritt macht und unseren Chaoten küsst! :‘3   Hach und das, das ist nun passiert… *~* Und das auch noch schön klischeehaft im Schnee! Ich ärger mich nur, dass bei uns noch kein Schnee liegt, ich hätte es so cool gefunden, wenn in der FF und im RL alles voller Schnee gewesen wäre, aber gut… ORZ Vielleicht haben einige von euch ja mehr Glück als ich und schon etwas Schnee liegen :3   Ich kann mir denken, dass nach dem ersten fehlgeschlagenen Geständnis im Bett einige damit gerechnet haben, dass in diesem Kapitel nichts mehr kommt… Aber doch, zu lange kann man so etwas ja auch nicht in die Länge ziehen, ohne dass es lächerlich wird! 8D   Es ist das erste Mal gewesen, dass ich ein Liebesgeständnis geschrieben hab und ich muss sagen… Dass es schwer war. Ich hatte tatsächlich einen kleinen Kloß im Hals beim Schreiben und mir haben die Worte gefehlt und das… War echt ein unglaubliches Gefühl, irgendwie. Im positiven Sinne.   Es ist wirklich schwer zu beschreiben, aber irgendwie war dieses Geständnis echt etwas Besonderes für mich, ich hab mich beim Schreiben so gefühlt, als würde ich Sasuke nun ein Geständnis machen und… Ach, keine Ahnung, war auf jeden Fall ein besonderes Erlebnis /D   Und Gott, ich hab beim Schreiben soooo eine Lust auf Ed von Schleck bekommen, ich hab das Eis geliebt, das war fast schon abartig wie sehr! ;//A//; Das ist das beste Eis, das ich jemals gegessen hab, jeder, der es nicht kennt, hat etwas verpasst und fuck, ich such seit Jahren überall danach, aber ich finde es einfach nicht mehr und muss mich deswegen jeden Abend in den Schlaf weinen… :‘<   Sasuke mit Bartstoppeln! Ahdfdsags, ich dachte immer, das würde schrecklich aussehen, aber beim verlinkten Fanart find ich es echt heiß /D Ich stell mir Narutos Narben in der Geschichte übrigens auch so wie bei dem Bild vor! Nicht einfach sechs dunkle Striche wie im Anime, das ist doch total unrealistisch. Sondern richtige Narben, deutliche, hellrosa Erhebungen auf den Wangen! uvu   Im nächsten Kapitel von Let’s Play: Naruto findet schnell heraus, was für Vorteile es gibt, wenn der feste Freund eine sehr ausgeprägte perverse Ader hat. Außerdem lernen sich Kiba und Sasuke endlich kennen! Oh oh, das kann ja was werden…   Bis dann Kapitel 10: 50 Shades of Gay -unzensiert- ----------------------------------------- Abermals war es das Gefühl einer Zunge auf seinem Körper, das Naruto langsam und mit einem kehligen Stöhnen aus dem Land der Träume erwachen ließ. Er zog die Augenbrauen zusammen, als ihm ein erneutes Stöhnen entkam und krallte die Finger in die Bettdecke.   Mmh… Schon wieder? Er hatte doch gestern erst geträumt, dass Sasuke ihn geleckt hatte und war dann zu der harten Realität aufgewacht, dass es nur seine schmusebedürftige Katze gewesen war…   Sah so aus, als liebte es sein Kopf ihn ein wenig zu ärgern, aber Naruto konnte es ihm nicht verübeln… Er war schließlich nicht immer allzu sorgsam mit ihm umgegangen und war schon mit der einen oder anderen Beule auf der Birne durch die Gegend marschiert.   Das hier war wohl nun die lang geplante Rache, die endlich in die Tat umgesetzt wurde.   „Nnh…“   Naruto biss sich auf die Unterlippe und drehte den Kopf zur Seite. Sein Gesicht fühlte sich heiß an, das Atmen fiel ihm schwer und er hatte Probleme, ruhig liegen zu bleiben. Zu groß war das Bedürfnis, näher an die unglaubliche Wärme zu kommen und…   Okay, woah… Woah! Moment mal, das war… Wow, war sein Kopf wirklich so krank, dass er gerade dachte seine Katze… Also…   Mit einem Wimmern richtete sich Naruto blitzschnell in eine gerade Position auf, griff mit den Händen nach unten und bekam… Weiches, dickes Haar zu spüren.   Uh…   Blinzelnd schlug Naruto die Lider auf und blickte in braune, glasige Augen, die ihn amüsiert anfunkelten. Sasukes Lippen waren auf Narutos Bauch gepresst, kurz unter seinem Bauchnabel, und seine Hände streichelten über die Innenseite seiner Oberschenkel.   Naruto starrte ihn nur geschockt an, die blauen Augen weit aufgerissen, und blinzelte. Das Herz schlug ihm auf einmal bis zum Hals und sein Bauch verknotete sich in einer seltsamen Mischung aus Schreck und Lust.   „… H-Hey“, konnte er nach einer gefühlten Ewigkeit schließlich krächzend hervorbringen, eine feine Röte auf den Wangen. Ihm fiel auf, dass er seine Finger immer noch in Sasukes Haar gekrallt hatte, also entfernte er sie schnell.   Sasuke leckte sich die Lippen und lehnte sich zu ihm herüber, um ihn zu küssen. Naruto schloss umgehend die Augen und legte eine Hand sanft auf Sasukes Wange.   Obwohl sie gestern gefühlt Stunden damit verbracht hatten, sich mit ihren Mündern näher kennenzulernen, war es im ersten Moment doch immer wieder ungewohnt für Naruto, Sasukes Piercing zu spüren.   Er fand den Lippenring seines Freundes heiß - wirklich! - und es brachte ihn fast um den Verstand, wenn Sasuke damit herumspielte, aber dennoch hatte er irgendwie erwartet, dass so ein Metallring stören würde.   Das tat er aber nicht. Oh nein, sogar das komplette Gegenteil war der Fall! Naruto liebte es, dass er beim Knutschen nun etwas zum Spielen hatte und Sasuke schien es auch sehr zu gefallen, wenn Naruto sanft und manchmal auch ein bisschen weniger sanft mit den Zähnen an dem Ring zog.   Das laute Stöhnen, das Sasuke jedes Mal dabei entkam, und die Art und Weise,  wie er die Finger mit mehr Kraft in Narutos Haar krallen würde, waren da wohl Beweis genug.   „Morgen, Baby“, murmelte Sasuke, als sich ihre Lippen langsam wieder voneinander lösten.   „Morgen“, erwiderte Naruto lächelnd und strich ihm eine Haarsträhne hinters Ohr. „Heh, Baby. Ist das dein Spitzname für mich?“   „Ich find ihn passend.“ Sasuke funkelte ihn fies an und zog mit dem Finger Narutos Unterlippe herunter. „Du benimmst dich schließlich öfter wie ein Riesenbaby.“   „Wow“, sagte Naruto und kräuselte die Nase. „Danke. Hmpf. Aber hey, wenn ich dich dafür Hasenpupsi nennen darf, dann passt’s schon.“   „Nur über meine Leiche.“ Sasuke biss ihm in die Unterlippe.   Naruto musste lachen. „Autsch! Du bist ein kleiner Beißer, kann das sein? Du-“   „Willst du jetzt noch stundenlang mit mir weiter quatschen“, unterbrach Sasuke ihn, „oder kann ich jetzt endlich deinen Schwanz lutschen?“   Naruto wurde rot und räusperte sich. Woah, Sasuke nahm wirklich kein Blatt vor den Mund, oder? „Ähäm… Lass dich nicht aufhalten…“   Sasuke schmunzelte und machte es sich wieder zwischen seinen Beinen bequem. Er zog Naruto die Shorts herunter und entblößte sein vollständig hartes Glied. Mit gesenkten Lidern beugte er sich herunter, um mit der Nasenspitze hauchzart über die gesamte Länge zu streichen und oben angekommen mit der Zunge die Eichel anzustupsen.   Naruto stieß seine Hüfte instinktiv nach oben und stöhnte. Ohne es zu merken hatte er die Finger erneut in Sasukes Haarschopf gekrallt.   Sasuke stöhnte. „Fester“, murmelte er mit rauer Stimme. „Ich steh drauf, wenn man mir an den Haaren zieht. Du musst dich bei mir wirklich nicht scheuen, etwas gröber zu sein.“   „Oh…“, erwiderte Naruto etwas dümmlich und schluckte. Seine Kehle war staubtrocken und das hatte nichts damit zu tun, dass er gerade eben erst aufgewacht war. „Okay… Heh.“ Austestend zog er an den dunklen Strähnen und erschauderte, als er dafür mit einem lauteren Stöhnen belohnt wurde.   Ähm… Also das war wirklich überraschend gewesen… Sie waren gestern schließlich erst zusammen gekommen und hatten in der Nacht auch nicht viel mehr getan, als ein bisschen geknutscht und sich wie unerfahrene, hormonelle Teenager aneinander zu reiben, aber das hier…   Mit einem Blowjob aufgeweckt zu werden (oder naja, fast) und zu sehen, wie Sasuke den Mund weit öffnete und seinen Schwanz in den Mund nahm, das war echt verfickt… Sexy.   „F-Fuck…“ Keuchend warf Naruto den Kopf in den Nacken und kniff die Augen fest zusammen, als Sasukes Nasenspitze sein Schambein berührte und er ihn enthusiastisch lutschte.   Es dauerte nicht lange, bis er ein nur allzu bekanntes Kribbeln in der Bauchgegend spürte. Fuck, das ging ihm zu schnell… Viel zu schnell. Er wollte die Hitze von Sasukes geschicktem Mund noch viel, viel länger genießen, aber er wusste, dass er bereits fast an seinem Limit angekommen war.   Es war schließlich schon Jahre her, seitdem er mit einer anderen Person intim geworden war und außerdem war die Vorstellung, was passiert wäre, wenn er nicht zu früh aufgewacht wäre… Wie Sasuke ihm einen blies, während er hilflos und schlafend war, einfach so verdammt erotisch, dass er es nicht mehr viel länger hinaus zögern konnte.   Mit einem erregten Knurren krallte er die Finger fester in Sasukes Haar und drückte seine Hüfte nach vorne, schob sich so tiefer in Sasukes Mund, bis seine Nase erneut in seinem blonden Schamhaar vergraben war.   Narutos Atem wurde immer abgehackter, sein ganzer Körper zitterte und die unfassbare Lust, die er empfand und die Sasuke ihm bereitete, stieg immer weiter an, bis sie ihren Höhepunkt erreichte.   „Ja… Hnn, ja… Sa-ah… Sasss…“   Das letzte Wort verließ mit einem langgezogenen Zischen seine Kehle, während er seine Hüfte unkontrolliert nach vorne stieß und abspritzte.   Sasuke sah ihm während seines Höhepunkts in die Augen und schluckte artig, die Wangen gerötet und den Pony im Gesicht klebend. Naruto lockerte lippenbeißend seinen Griff und strich ihm stattdessen mit zittrigen Fingers durchs Haar, bis er geschafft und erschöpft in sich zusammensackte.   „Fuck, Babe“, wisperte er schwach und versuchte wieder zu Atem zu kommen. „Das war… Fuck!“   Sasukes Mundwinkel zogen sich in die Höhe, während er ein letztes Mal an Narutos wieder schlaff werdendem Glied nuckelte und es schließlich seinen knallroten Lippen entkommen ließ. „Freut mich zu hören.“ Er richtete sich langsam auf und setzte sich auf seine Knie.   „Heh…“ Naruto lächelte schwach und strich mit den Fingerspitzen hauchzart sein Gesicht entlang, bis seine Hände auf Sasukes Wangen ruhten. „Wow. Das ist jetzt eine Sexfantasie, die ich endlich von meinem Wunschzettel streichen kann.“ Zärtlich rieb er mit den Daumen über die dünne Haut unter seinen Augen. „Mit einem Blowjob geweckt werden – Check!“   Sasuke lachte leise und schmiegte sich an seine Hand. „Das war tatsächlich das erste Mal, dass du mit einem Blowjob geweckt worden bist?“   „Jupp“, bestätigte Naruto und strich ihm eine längere Haarsträhne hinters Ohr. „Wieso? Du klingst so geschockt, irgendwie…“   „Ich bin nicht geschockt, nur überrascht.“ Sasuke zuckte mit den Schultern und zog Narutos Boxershorts hoch, um ihn wieder gänzlich zu bedecken. „Ich hab noch andere kreative Methoden zum Aufwecken in meinem Repertoire, also kannst du gespannt bleiben.“ Ein vielsagendes Funkeln schlich sich in seine Augen.   „Mh, dann hab ich mit dir als Freund wohl einen Glückstreffer gelandet, huh?“ Naruto wackelte mit den Augenbrauen und grinste ihn an, während er sich langsam näher lehnte.   Sasuke senkte die Augenlider. „Das auf jeden Fall“, erwiderte er murmelnd und kam ihm die letzten Zentimeter entgegen, um ihn zu küssen.   Naruto kräuselte im ersten Moment leicht die Nase, als er sich selbst auf Sasukes Lippen schmecken konnte, ließ sich davon aber sonst nicht weiter beirren und biss ihm sanft in die Unterlippe.   Als er den Kopf zur Seite neigte, um den Kuss zu vertiefen, konnte er feine Bartstoppeln über seine Haut kratzen spüren. Mmh, das war auch etwas Neues. Er hatte zwar schon andere Männer geküsst, aber die waren alle rasiert gewesen, deswegen war dieses leichte Kratzen nun ein gänzlich unbekanntes und neues Gefühl für ihn.   Es war… Seltsam, irgendwie. Aber schlecht war es nicht. Oh nein, schlecht war es ganz bestimmt nicht. Wie konnte es auch schlecht sein, wenn es schließlich Sasuke war, den er hier küsste?   „Wow, der Tag hat gerade erst angefangen und ich hab schon sehr viele erste Male erlebt“, meinte Naruto nuschelnd, als sich ihre Lippen wieder trennten und grinste.   „Mh, ach ja?“ Sasuke strich mit der Hand, die er während ihres Kusses in Narutos Nacken gelegt hatte, seinen Körper entlang und ließ sie auf seiner Schulter ruhen. „Was denn noch?“   „Uh, mit einem Blowjob geweckt werden“, fing Naruto an, an seinen Fingern aufzuzählen, „aber das weißt du ja schon. Dann ist das generell das erste Mal gewesen, dass ein Typ meinen Schwanz gelutscht hat… Und dann bist du auch noch der erste Kerl, den ich küsse, der einen Bart hat!“   Er schenkte Sasuke ein Grinsen und streichelte mit dem Daumen über sein Kinn. „Oder naja, Bart kann man das bisschen Flaum ja nicht nennen… Aber du weißt schon, wie ich das meine. Es hat beim Küssen gekratzt und das tut es sonst nie!“   „Hm, das tut es bei dir auch.“ Sasuke küsste seinen Mundwinkel und kratzte mit den Zähnen sanft seine Kieferpartie entlang.   Naruto senkte die Lider und seufzte entspannt auf. „Heh, das ist ein waschechter Drei-Tage-Bart“, murmelte er und legte eine Hand auf Sasukes Knie. „Hab mich nämlich seit genau drei Tagen nicht mehr rasiert.“   „Glückwunsch…“ Schnaubend knabberte Sasuke an seinem Kinn und warf ihm einen verspielten Blick zu. „Du wirst langsam zum Mann. Dann sei nun auch ein Mann und kümmer dich um das, was du angerichtet hast…“   Hauchzart wanderte er mit dem Mund zu seinem Ohr hinauf und gab ihm einen feuchten Kuss auf die Ohrmuschel, während er sich Narutos Hand schnappte und sie zwischen seine Beine führte.   Naruto überkam sofort ein Schauer der Erregung, als er etwas Hartes und Warmes unter seinen Fingerspitzen spürte – Sasukes Erektion. Er bohrte die Zähne in seine Unterlippe und strich mit dem Daumen hauchzart die Konturen seines Gliedes nach.   „Du… Du bist hart“, wisperte er mit rauer Stimme. Seine Wangen fühlten sich warm an.   „Mh, was hast du erwartet?“ Sasuke hauchte ihm einen letzten Kuss aufs Ohr und lehnte sich dann etwas zurück, um ihre Stirnen zusammen zu pressen. „Ich bin schwul, natürlich werd ich geil, wenn ich einen Schwanz im Mund hab… Besonders, wenn es deiner ist…“   Woah… Woah! Sasuke hatte echt ein verdammt dreckiges Mundwerk und Naruto konnte nicht abstreiten, dass es ihn absolut scharf machte…   Sasuke gluckste leise, als sich die Röte auf Narutos Gesicht ausbreitete, und küsste liebevoll seine Nasenspitze. „Komm schon“, murmelte er und half Naruto dabei, seine Hand zu bewegen. „Jetzt werd nicht schüchtern, Naruto…“   „Ich bin nicht schüchtern…!“, stritt Naruto sofort ab. „Ich bin nur, uh… Ich hab noch nie wirklich ein inniges Verhältnis mit anderen Schwänzen gehabt, das ist alles…“   Verlegen sah er zur Seite und kratzte sich an der Wange. Er hatte bis jetzt tatsächlich keinerlei sexuelle Erfahrungen mit einem Kerl gesammelt… Klar, er wusste, was sich gut anfühlte und nach seinem jahrelangen Singledasein war er inzwischen natürlich ein Profi im Wichsen, aber trotzdem…   Er wusste nur, was sich bei ihm gut anfühlte und Sasuke hatte so viel Erfahrung, dass er sich unter keinen Umständen bei ihm blamieren wollte… Es bestand schließlich immer die Möglichkeit, dass ihm etwas gefiel, was Sasuke und anderen Typen vielleicht gar nicht zusagte…   Gah! Er war 24, verdammt, er war eigentlich viel zu alt, um sich über so etwas den Kopf zu zerbrechen! Er war doch keine Jungfrau mehr!   „Dann wird sich das jetzt ändern.“   Sasukes raue Stimme brachte Naruto zurück in die Gegenwart. Er beobachtete, wie sich Sasuke zurücklehnte und mit den Ellbogen auf der Matratze abstützte, die Beine weit gespreizt. Seine Lider waren gesenkt und verdeckten so zum Teil das dunkle Funkeln seiner Augen.   „Komm her“, murmelte er und winkte den Blonden mit dem Zeigefinger zu sich. Seine Stimme war so verdammt sexy und sinnlich, dass Naruto fast schon vom bloßen Klang gekommen wäre. Wahrscheinlich wäre er es sogar wirklich, wenn er nicht erst gerade eben einen überwältigenden Orgasmus gehabt hätte.   Naruto schluckte mit einigen Schwierigkeiten und krabbelte auf ihn zu. Das Innere seiner Kehle fühlte sich wie Schleifpapier an und egal, wie oft er auch schluckte, er bekam das Gefühl einfach nicht los.   Gott… Was machte Sasuke nur mit ihm?! Das war erst ihr erster offizieller Tag als Paar und Naruto war ihm schon komplett verfallen.   „Brav.“ Sasuke schmunzelte, als Naruto zwischen seinen Beinen angekommen war und legte die Hand in seinen Nacken.   „Naruto, das ist mein Schwanz“, sagte Sasuke und deutete mit dem Finger seiner freien Hand auf die gewaltige Beule zwischen seinen Beinen, „und Schwanz, das ist Naruto. Ich bin sicher, dass ihr gute Freunde werdet.“   Das Schmunzeln auf seinen Lippen wurde breiter, als er Narutos Kopf sanft aber bestimmt nach unten drückte, bis sein Gesicht in seinen Schritt vergraben war.   Überrascht zog Naruto die Luft ein. Sofort stieg ihm der unverkennbare, herbe Geruch von männlicher Erregung in die Nase. Okay, fuck, das war… Es war wirklich richtig sexy, wenn Sasuke auf einmal so dominant zu ihm wurde…   Das Problem mit seiner trockenen Kehle hatte sich nun auch von selbst gelöst, denn je tiefer er den Duft von Sasukes Männlichkeit in sich aufsog, desto wässriger wurde auch sein Mund.   Die Hand in seinem Nacken war inzwischen zu seinem Hinterkopf hochgewandert und spielte dort mit den blonden Strähnen, während Naruto die Lippen einen Spalt breit öffnete und anfing, feuchte Küsse auf Sasukes Glied zu verteilen.   Inzwischen hatte er aufgehört, sich selbst verrückt zu machen und mit Fragen nach dem „Wie“ und „Wo“ zu quälen. Sein Instinkt hatte übernommen, also tat er nun das, was sich richtig anfühlte.   Langsam küsste er sich einen Weg nach unten, bis er bei Sasukes Hoden angekommen war. Er schob seine Boxershorts etwas zur Seite, um einen von ihnen in den Mund zu nehmen, was Sasuke ein Stöhnen entlockte.   Die Hand, die nicht auf der Innenseite seiner blassen Oberschenkel lag, streichelte über seinen Bauch und dann über die dunkle Stelle auf Sasukes grauen Boxershorts, die sich wegen der stetig austretenden Lusttropfen gebildet hatte.   Vorsichtig rieb er mit dem Daumennagel über die Spitze und beobachtete fasziniert, wie die Muskeln in Sasukes flachen Bauch unregelmäßig zuckten. Mit einem Schmatzen ließ er den Hoden aus seinem Mund gleiten und leckte mehrmals die Kontur seines Gliedes nach, bevor er Sasuke die Shorts bis zu den Fußknöcheln herunter zog.   Ein zittriger Atemzug entkam ihm und er biss sich auf die Unterlippe, als er den ersten Blick auf Sasukes Schwanz erhaschte. Er war lang, schmal und die gerötete Spitze bereits bedeckt mit mehreren Lusttropfen.   In einem lockeren und austestenden Griff legte er die Hand um das Glied und begann damit, sie langsam auf- und ab zu bewegen. An einigen Stellen drückte er etwas fester zu und grinste stolz, als er dafür jedes Mal mit einem Keuchen oder Stöhnen belohnt wurde.   Naruto drückte sich mit der freien Hand auf der Matratze ab und lehnte sich zu Sasuke hinauf, um ihn küssen zu können, während er seinen Schwanz weiterhin pumpte. Gleichzeitig öffneten sie ihre Lippen und ihre Zungen trafen sich außerhalb ihrer Münder.   Je leidenschaftlicher der Kuss wurde, desto langsamer wurden die Bewegungen seiner Hand, bis sich Sasuke mit einem ungeduldigen Murmeln beschwerte und ihm sanft in die Zungenspitze biss.   Naruto hauchte ihm einen entschuldigenden Kuss auf den Mundwinkel und lehnte sich schließlich wieder zu seiner Intimregion herunter. Er zog die Vorhaut vorsichtig zurück, um seine geschwollene Eichel zu entblößen, der er einen schüchternen Kuss aufdrückte.   Er kräuselte die Nase. Bitter. Er hatte noch nie zuvor Sperma gekostet, nicht einmal sein eigenes, weswegen ihn die Bitterkeit im ersten Moment ein wenig abschreckte. Doch dann hob er den Kopf und sah in Sasukes lustverschleierte Augen und das war all die Motivation, die er brauchte, um den Mund zu öffnen und seine Erektion zwischen seine Lippen gleiten zu lassen.   Sasukes Glied war nicht einmal zur Hälfte drin, dennoch füllte es seinen Mund bereits komplett aus. Es fühlte sich schwer und heiß auf seiner Zunge an und Naruto konnte es pochen spüren, fast schon passend zum Takt seines rasendes Herzens.   Sasuke hatte die Zähne in den Mundwinkel gebohrt und beobachtete ihn. Die Haare klebten ihm wirr an den Schläfen und sein Gesicht war komplett gerötet. Die Rötung war sogar bis zu seinem Hals herunter gewandert und wegen seinem verrutschten Shirt konnte Naruto sogar sehen, dass selbst seine Schulterspitzen rot waren.   Ein sehr erotischer Anblick, der ihn dazu anspornte, Sasuke noch mehr Lust zu bereiten, bis er quasi verrückt wurde vor lauter Erregung!   Anfangs war Naruto noch etwas schüchtern, als er mit der Zunge Sasukes Glied erkundete und den Kopf das erste Mal vor- und zurückbewegte. Aber das Ziehen an seinen Haaren und die lustvollen Geräusche, die Sasukes Lippen pausenlos verließen, gaben ihm schnell Selbstbewusstsein, um mutiger zu werden, alles von ihm zu schmecken.   Trotz allem ging er langsam voran und nahm sich auch mehrere Pausen. Stückchen für Stückchen ließ Naruto immer mehr von ihm hinein gleiten, bis er es einige Minuten später tatsächlich schaffte. Sanft stupste seine Nase Sasukes Schambein an, als er seinen Schwanz komplett in seinem Mund hatte. Er atmete schnaufend und blickte Sasuke in die Augen. Unvergossene Tränen hatten sich in seinen Wimpern verfangen und sein eigenes Gesicht war inzwischen auch gerötet.   „Du bist so sexy, Baby“, wisperte Sasuke mit rauer Stimme und strich ihm liebevoll die Haare aus der Stirn. „Naruto…“   Sie hielten den Blickkontakt aufrecht, als Naruto seinen Kopf vor- und zurückbewegte und dabei so kräftig saugte, dass sich seine Wangen aushöhlten. Sasuke murmelte ihm allerlei erotische Dinge zu, die Worte immer abgehackter von seiner Zunge rollend, während Naruto enthusiastisch seinen Schwanz lutschte.   Naruto konnte kaum ausdrücken, wie unglaublich erregend es war, jemanden einen Blowjob zu geben. Es turnte ihn unfassbar an, wie heftig Sasuke selbst auf das kleinste Lecken reagierte und wie er immer mehr die Fassung verlor und zu einem stöhnenden, zitternden Etwas mutierte.   Naruto hatte es schon immer geil gemacht, seinem Partner Lust zu bereiten, aber das…? Fuck, das stellte echt alles in den Schatten. Er und Sasukes Schwanz würden wohl tatsächlich noch sehr, sehr enge Freunde werden.   Sasukes Atem kam inzwischen nur noch stoßweise heraus, bis er Narutos Kopf zwischen beide Hände nahm und in einem harten Griff hielt. Er stöhnte laut, als er begann, sich in Narutos Mund zu stoßen, und warf den Kopf in den Nacken.   Naruto war zwar im ersten Moment überrascht und würgte etwas, beruhigte sich aber schnell wieder, als Sasuke ihm zuflüsterte, entspannt zu bleiben und mit den Daumen sanft über seine Schläfe streichelte.   „Ah… H-Hah… Baby, du bist so… Mh… Gut“, raunte er ihm zu, als sich seine Brust immer schneller hob und gleich darauf wieder senkte.   Seine Hüftbewegungen wurden immer weniger rhythmisch, sein Stöhnen immer lauter, sein Glied pulsierte und dann… Dann wölbte er den Rücken durch und kam. In Narutos Mund.   Naruto stöhnte überrascht, als er die ersten Spritzer Sperma spürte und schloss die Augen. Der Geschmack war immer noch viel zu bitter und er überlegte, ob er wirklich schlucken sollte, doch die Entscheidung wurde ihm glücklicherweise abgenommen, indem Sasuke unter Stöhnen ein „Nicht schlucken“ hervorbringen konnte.   Einige Tropfen Sperma wurden direkt in seine Kehle gespritzt und wurden zwangsweise von ihm geschluckt, außerdem lief ihm etwas aus den Mundwinkeln, doch den Rest behielt er in seinem Mund.   Sasukes ganzer Körper erschauderte, als er sein Glied vorsichtig wieder aus Narutos Mund entfernte. Naruto verzog dabei das Gesicht, weil so noch mehr Tropfen Sperma aus seinem Mundwinkel liefen. Ugh…   Sasuke lächelte ihn an, als sich ihre Augen trafen, und wischte ihm liebevoll die Spuren seines Ergusses vom Kinn. Er steckte sich den Finger in den Mund und stöhnte leise, als er sich selbst kostete, dann nahm er Narutos Gesicht zwischen seine Hände und küsste ihn.   „Öffne den Mund“, flüsterte er mit kratziger Stimme gegen Narutos Lippen, „und schieb mir das Sperma vorsichtig in den Mund. Ich will mich selbst schmecken.“   Okay, woah, das war… Heiß. Fuck.   Naruto spürte ein Kribbeln in seinem Bauch und öffnete zaghaft die Lippen einen Spalt breit. Sasuke tat es ihm gleich. Es war gar nicht mal so einfach, das Sperma in Sasukes Mund zu befördern und einiges davon lief auch ihre Kinne entlang, aber sie schafften es tatsächlich, eine größere Menge auszutauschen.   Langsam lehnten sie sich wieder zurück. Mehrere dicke, zähflüssige Fäden Sperma verbanden ihre Lippen dabei noch miteinander. Naruto wimmerte erregt. „Okay“, krächzte er, „das ist wirklich verfickt sexy…“   Sasuke summte nur, leckte sich die Lippen und schluckte. Naruto entkam bei diesem Anblick ein tiefes Stöhnen.   Oh Gott, er hatte wirklich den heißesten Freund, den es gab!   Er leckte sich ebenfalls die Lippen und schnappte sich ein Taschentuch, um ihre Gesichter sorgfältig sauberzumachen. Soweit er informiert war, war Sperma nämlich noch keine erfolgreiche Gesichtsmaske, die gegen Falten und sonstigen Kram half, also schnell weg mit dem Zeug, bevor es anfing zu kleben, ugh.   Nach der Säuberungsaktion drückte er Sasuke einen mehrsekündigen Kuss auf den Mund. Er lächelte, als sie sich wieder trennten und rieb sich den Nacken. „Heh.“   Sasuke erwiderte das Lächeln und legte die Hand auf seine Wange. „Weißt du, was wirklich sexy ist?“, fragte er murmelnd. Ohne eine Antwort abzuwarten, küsste er seine Nasenspitze. „Du. Du bist so eine interessante Mischung aus schüchtern… Und verdammt sexy.“ Er biss sich auf die Unterlippe und sah ihm in die Augen. „Glaub mir, ich hab große Probleme, die Finger von dir zu lassen.“   Narutos Ohren wurden bei den Komplimenten ganz warm. „Uh, danke“, erwiderte er und grinste verlegen, während er Sasuke die Shorts wieder hochzog.   Hauchzart strich Sasuke mit den Fingerspitzen sein Gesicht entlang, bis er bei seinem Kinn angekommen war. „Genau das mein ich“, raunte er, drückte Narutos Kinn mit dem Daumen sanft nach oben und küsste ihn.   Lächelnd schloss Naruto die Augen und erwiderte den Kuss. Er schlang die Arme um Sasukes Hüften und lehnte sich langsam nach hinten, bis er mit dem Rücken die Matratze berührte, Sasuke halb auf ihm liegend.   Sie küssten sich eine Zeit lang; langsame, sanfte Lippenbekenntnisse. Immer, wenn Naruto ihr Küssen für einen Moment unterbrach, um wieder zu Atem zu kommen, gab Sasuke ihm nie mehr als ein oder zwei Sekunden Erholungszeit, bevor er ihn erneut attackierte.   Naruto war es gar nicht gewohnt einen Partner zu haben, der scheinbar total aufs Knutschen stand, aber das war schon okay… Mehr als okay! Er liebte es nämlich auch und hatte beide seiner Exfreundinnen damit in den Wahnsinn getrieben, was in dieser Beziehung wohl hoffentlich nicht der Fall sein würde… Heh.   Er lachte leise, als Sasuke begann, hauchzarte Küsse auf der Seite seines Halses zu verteilen und sah ihn mit funkelnden Augen an. „Unnh… Pfft, das kitzelt!“   „Mh, ach ja?“ Sasuke lehnte sich etwas zurück, um ihn mit erhobener Augenbraue anzusehen, ein Schmunzeln auf den Lippen. „Tut es das?“   „Mh-hm“, stimmte Naruto summend zu und strich ihm eine Haarsträhne hinters Ohr. „Tut es, also komm bloß nicht- H-Hey!“   Er brach in Gelächter aus, als Sasuke eine besonders kitzelige Stelle fand und diese Schwäche natürlich sofort gnadenlos ausnutzte… Was für ein Bastard! Aber er war sein Bastard, also war alles in Ordnung… Hehe.   Sasuke grinste, als Naruto ihn mit einem Schmollmund von sich wegzog und tippte ihm auf die Lippen. „Schmollbacke.“   „Meeeh“, machte Naruto und schob die Unterlippe noch mehr hervor, die Augenbrauen zusammengezogen.   „Ich weiß nicht, was das darstellen soll“, meinte Sasuke langsam und drückte ihm eine Hand ins Gesicht, „aber niedlich ist es auf jeden Fall nicht.“   Naruto lachte nur, als Sasuke sein Gesicht halb ins Kissen drückte und kniff ihm in die Hüfte. „Penner.“   „Hn.“ Sasuke strich sich die Haare aus der Stirn und sah ihn an, seine Arme auf Narutos Brust verschränkt.   Naruto betrachtete ihn mit einem kleinen Lächeln. „Dafür, dass du so unnahbar tust, bist du eigentlich ziemlich schmusebedürftig“, meinte er belustigt und zerzauste Sasukes Haar, das eh schon wild in alle Richtungen abstand, noch mehr.   „Halt die Klappe“, murrte Sasuke sofort und rollte sich von ihm runter, um sich stattdessen auf den Rücken zu legen. Mit gerunzelter Stirn sah er an die Decke und Naruto konnte ihm geradezu ansehen, wie er gegen seine Verlegenheit ankämpfte, aber sie war doch deutlich zu spüren.   „Heh, süß. Der Kuschelking bin aber immer noch ich!“ Grinsend pikste ihm Naruto in die Wange und zog an einer längeren Haarsträhne. „Uh… Hey, wo sind eigentlich deine Haarklammern hin?“   Sasuke runzelte die Stirn und fuhr sich durchs Haar, fast so, als hätte er erst jetzt bemerkt, dass er keine Klammern mehr trug. „Keine Ahnung. Wahrscheinlich hab ich sie im Schlaf verloren.“   „Aber du bewegst dich doch irgendwie nie im Schlaf und liegst immer da wie eine tote Steinfigur!“, meinte Naruto verwirrt und kratzte sich am Kopf. „Immer, wenn ich aufwache, dann liegst du genau so da, wie du gestern ins Bett gegangen bist…“   „Hn“, machte Sasuke und schmunzelte ihn an. „Ich kann mich nicht daran erinnern, mich gestern mit deinem Schwanz im Mund ins Bett gelegt zu haben…“   „Uh…“ Sofort stiegt Naruto Hitze in die Wangen. „Okay, das jetzt nicht, aber du weißt doch, wie ich das meine!“   Etwas Fieses schlich sich in Sasukes Augen. „Tu ich das? Und was soll denn eine… ‚Tote Steinfigur‘ sein?“   „Bah, leck mich doch.“ Mit einem Ächzen und bösen Blick richtete Naruto sich auf. „Ugh, ich muss pissen. Wie viel Uhr ist es überhaupt?“ Langsam kroch er zum Bettrand und warf einen Blick auf die Uhr: 9:21 Uhr.   Uff, das war definitiv zu früh! Viel zu früh!   „Nach dem Pissen will ich weiter pennen“, grummelte er und stand langsam auf.   „Mh.“ Mit einem Gähnen fuhr sich Sasuke durchs Haar und schlang die Finger danach um das Kopfende des Bettes. „Klingt nach einem guten Plan.“   „Natürlich, ist ja auch von mir!“ Naruto funkelte ihn vielsagend an.   Sasuke rollte amüsiert mit den Augen. „Mach mich nicht nach, das ist mein Spruch.“   „Jaja.“ Desinteressiert winkte Naruto mit der Hand ab und schlurfte zum Badezimmer. Im Wohnzimmer entdeckte er Kyuubi unter dem Kotatsu schlafen und lächelte. Hach, er hatte sie schon tausend Mal unter dem Heiztisch entdeckt, dennoch ging sein Herz jedes Mal wieder aufs Neue auf, wenn er dieses süße Bild sah.   Im Bad angekommen leerte er schnell seine Blase und machte sich danach auch noch grob mit einem Waschlappen sauber, um die letzten Spermaflecken zu entfernen. Gut gelaunt und leise vor sich hin pfeifend tapste er zurück ins Schlafzimmer.   Er grinste, als sein Blick auf Sasuke fiel und stützte ein Knie auf der Matratze ab. „Hallo, sexy Mann in meinem Bett“, raunte er verspielt und krabbelte langsam auf ihn zu.   Sasuke spreizte die Beine, um dort Platz für Naruto zu machen, und legte die Hände auf seine Schultern. „Hallo, sexy…“, fing er langsam an und ließ seine Finger Narutos Rücken entlang streichen, immer tiefer und tiefer, „… Arsch.“   Naruto lachte, als Sasuke die Hände mit einem Klatschen auf den Hintern legte und seine Boxershorts sogar so weit nach unten schob, um seine Arschbacken zu entblößen. „Mein Arsch ist echt verdammt sexy, was?“   „Mmh…“ Sasuke summte und senkte die Lider. „Das ist er“, bestätigte er murmelnd und strich mit dem Zeigefinger mehrmals seine Ritze entlang. „Ich mag deine Lendengrübchen.“   „Huh?“ Verwirrt runzelte Naruto die Stirn und versuchte vergeblich, einen Blick auf seinen Hintern zu erhaschen. „Meine was?“   „Lendengrübchen“, wiederholte Sasuke und drückte mit den Daumen auf zwei Punkte direkt über seinem Hintern. „Das sind zwei Grübchen, wie die im Gesicht, die manche Leute am Steißbein haben. Sag mir nicht, du wusstest nicht, dass du die hast…“   „Äh…“ Naruto grinste verlegen und rieb sich den Nacken. „Nicht wirklich, nee… Ich mein, es ist mein Arsch! Den kann ich doch nicht sehen, ich hab keine Augen im Hinterkopf!“   „Aber du hast einen Spiegel“, meinte Sasuke, „und du kannst mir nicht weismachen, dass du deinen Hintern noch nie darin betrachtet hast.“   „Uh, klar hab ich mir meinen Arsch schon im Spiegel betrachtet, das macht doch jeder!“ Naruto lachte auf. „Aber die Grübchen sind mir nie wirklich aufgefallen und du bist auch die erste Person, die mich darauf aufmerksam macht…“   „Wirklich?“ Sasuke zog eine Augenbraue hoch. „Mir sind sie schon auf der Tokyo Game Show aufgefallen.“   „Huh, was?“ Nun war Naruto derjenige, der seine Augenbraue hob. „Wann hab ich da denn bitte meinen Arsch gezeigt?“   Sasuke rollte mit den Augen. „Wann zeigst du deinen Arsch mal nicht? Glaub mir, Naruto, bei deinen tiefsitzenden Hosen sieht man alles.“   „Aber ich trag doch Boxershorts!“   „… Die trotzdem nicht verhindern, dass man deine Arschritze sieht.“   „… Naja, ich steh halt auf Bauarbeiter-Dekolletés, Mann!“   „Und ich steh auf deine Lendengrübchen, also passt’s.“   „Heh… Obwohl… Meh.“ Plötzlich niedergeschlagen ließ Naruto den Kopf hängen. „Oh, hey, das hat sich gereimt! Aber nee… Maaann, ich find Grübchen verdammt niedlich! Ich hätte die echt total gern im Gesicht und was ist? Stattdessen hab ich Grübchen am Arsch!“   „Ich find’s gut, dass du keine Grübchen im Gesicht hast“, meinte Sasuke mit nachdenklichem Ausdruck. „Das würde dir nicht stehen, das würde dich zu… Hm, niedlich machen.“   „Zu niedlich?“ Naruto hob beide Augenbrauen. „Gibt es sowas überhaupt?“   „Natürlich.“ Sasuke schnaubte. „Und dein Gesicht ist eindeutig niedlich genug, du brauchst davon nicht noch mehr.“   „Oh, mein Gesicht ist niedlich?“ Naruto grinste breit und lehnte sich näher an ihn heran. Seine Augen funkelten. „Es liegt an meinen Koteletten, oder?“, raunte er augenbrauenwackelnd.   „Nicht ganz“, erwiderte Sasuke schmunzelnd und zog mit dem Finger seine Oberlippe hoch. „Ich hab damit nämlich eigentlich deine Zahnlücke gemeint.“   „Oh Gott, hör auf!“ Naruto schlug seinen Finger weg und versteckte seinen Mund hinter seiner Hand.   Sasuke legte die Stirn in Falten und legte die Finger um Narutos Handgelenk. „Nach unserem Gespräch im Hotel, hab ich mir dein Vlog dazu angesehen und mir die Kommentare durchgelesen und bin da eindeutig der Meinung deiner Zuschauer: Es steht dir einfach.“   Naruto presste die Lippen zusammen, als Sasuke die Hand von seinem Mund wegzog und sah ihn mit gerunzelter Stirn an. „Ernsthaft?“   „Ernsthaft“, bestätigte Sasuke. „Das hab ich dir damals schon gesagt, also hör auf nach Komplimenten zu fischen.“   Naruto bohrte die Zähne in die Unterlippe und grinste ihn verlegen an. „Heh, danke… Ich schätze, dann sind die ganzen Schul-Fanfics über uns, in dem du, arroganter und beliebter Klassenbester, mich, den Außenseiter, wegen meiner Zahnlücke hänselst wohl totaler Quatsch, huh?“   „Naruto…“ Sasuke verdrehte die Augen. „Alle Fanfictions über uns sind Quatsch. Ich hab noch keine einzige gefunden, die auch nur ansatzweise der Realität entsprechen könnte.“   „Pfft…!“ Naruto musste lachen. „Okay, stimmt schon. Die sind alle Quatsch. Und anscheinend teilen die Leute auch nicht deine Meinung… Von wegen ein Mann dürfte nicht zu niedlich sein oder so. Denn in den scheiß Geschichten werd ich echt andauernd als irgendein Kawaii-Monster mit großen, blauen Kulleraugen und so einem Mist beschrieben!“   Oh ja, das stimmte leider… Naruto hatte keine Ahnung, ob andere Leute ihn wirklich so sahen, aber wenn er in den Spiegel sah… Dann begrüßte ihn da ein Kerl und keine mädchenhafte Tucke.   „Mmh, trotzdem hätte ich es cool gefunden, Grübchen im Gesicht zu haben“, meinte er schmollend.   „Ach…“ Sasuke schmunzelte ihn fies an und zwickte in eine pralle Pobacke. „Dein Arsch und dein Gesicht sehen sich doch eh ziemlich ähnlich.“   „… WOW“, rief Naruto aus. „Ich hab echt einen verdammt liebenswürdigen Freund, der weiß, wie man Leuten Komplimenten macht. Dankeschön, du Penner. Echt jetzt.“   Sasuke lachte leise und wollte ihn küssen, doch Naruto drehte sein Gesicht rechtzeitig zur Seite, bevor ihn seine Lippen berühren konnten. „Du stehst doch drauf, wenn ich dich ein bisschen ärgere“, meinte Sasuke murmelnd und streichelte ihm sanft über die Seiten. „Du stehst allgemein auf mich. Punkt. Streit es nicht ab.“   Naruto sah ihn ein paar Sekunden an, bevor sich langsam ein unheilbringendes Grinsen auf seine Lippen schlich. „Stimmt“, sagte er. „Ich steh auf dir. Weil du so winzig bist und da ist es echt schwer, sich nicht aus Versehen auf dich zu stellen.“   Ein wunder Punkt. Sasuke verengte die Augen sofort zu Schlitzen und gab ihm einen harten Klaps auf den nackten Arsch. „Wichser.“   „Hehe!“ Naruto brach in Gelächter aus und rieb ihre Nasenspitzen mit funkelnden Augen aneinander. „Rache ist sü-hüß“, sang er.   Sasuke schnalzte mit der Zunge und schlug ihm nochmal auf den Arsch. „Du solltest bestraft werden für dein freches Verhalten.“   „Ohhh“, machte Naruto langgezogen, die Stimme tief. „Versohlst du mir jetzt den Arsch? Bist du Christian Grey?“   Ein Schnauben entkam Sasuke. „Für diesen Kommentar hast du noch einen Schlag verdient“, meinte er amüsiert und gab ihm einen weiteren Klaps.   Sasukes Schläge waren relativ hart und Naruto spürte, dass sein Hintern anfing zu kribbeln, ohne dass es zu schmerzhaft wurde.   „Du bist so etwas von Christian Grey!“, rief Naruto lachend aus. „Also bin ich Ana, heh.“   „Du kannst nicht Ana sein“, meinte Sasuke. „Ana mag keine Blondinen und du bist blond. Du erinnerst mich eher an Mia, Christians Schwester.“   „Na und? Dann- Hey!“ Überrascht riss Naruto die Augen auf. „Du hast 50 Shades gelesen?!“   „Was?“ Sasuke zog die Mundwinkel nach unten. „Natürlich nicht“, brummte er. „Ich les doch nicht so einen Schund.“   Naruto grinste ihn an. „Ich glaub dir kein einziges Wort, Sasuke. Du musst die Bücher gelesen haben, sonst wüsstest du das mit dem Blondinenhass nicht!“   „Hn.“ Sasuke brummte, zog eine Augenbraue in die Höhe und beschloss, den Spieß umzudrehen. „Kann ich daraus schließen, dass du vom ‚Blondinenhass‘ weißt, weil du 50 Shades gelesen hast?“   „Eh…“ Peinlich berührt kratzte sich Naruto an der Wange und sah zur Seite. „Ja“, gab er schließlich nuschelnd zu. „Hab ich… Aber ich darf das auch, ich bin eine halbe Hete! Aber du…!“ Er bohrte seinen Finger in Sasukes Brust. „Du bist schwul. Du kannst keine Sexbücher über heterosexuelle Pärchen lesen!“   „Hab ich ja auch nicht“, stritt Sasuke weiterhin ab. „Wieso sollte ich eine dumme Twilight Fanfiction lesen, bei der nur die Namen umgeändert worden sind und die eine missbrauchende Beziehung anpreist?“   Das Grinsen auf Narutos Lippen war zurück. „Du hast es gelesen. Sonst wüsstest du die ganzen Infos nicht, Sasuke. Sonst wüsstest du nicht, wie sich Mia benimmt.“   Sasuke schwieg eine Zeit lang, die Lippen fest zusammengepresst. „Ein berechtigter Einwand, Miss Steele.“   „Hah!“ Naruto lachte und reckte das Kinn in die Höhe. „Ich wusste es! Aber hey, ich kann’s dir nicht verübeln. Ich hab’s auch nur gelesen, weil ich neugierig war und hab mich fast kaputt gelacht. Das war alles so unrealistisch und manche Stellen waren richtig widerlich! Wie das mit dem Tampon!“ Er kräuselte die Nase.   „Ich hätte ja gedacht, dass er am blutigen Tampon lutscht.“   „Oh Gott, Sasuke! Wie widerlich!“ Angeekelt streckte Naruto die Zunge heraus und packte sich würgend an den Hals. „Glaubst du echt, dass heterosexuelle Paare so was machen?! Eww!“   Amüsiert rollte Sasuke mit den Augen. „Glaub mir, Naruto. Die Schwulenszene hat mindestens genauso widerliche… Eigenarten, nennen wir es mal so.“   „Gott, ich bin impotent…“ Beim bloßen Gedanken daran schüttelte sich Naruto und vergrub das Gesicht in Sasukes Halsbeuge. „Ugh. Bah. Bah bah bah!“   „Ich hab’s ja verstanden.“ Glucksend kraulte Sasuke ihn im Nacken. „Du findest es widerlich.“   „Heh… Aber hey, apropos Blut.“ Naruto presste die Lippen hauchzart auf Sasukes Haut. „Hast du noch mein Hemd?“   Sasuke summte zustimmend. „Hab ich.“   „Heh, cool. Ziehst du es auch an?“   „Nein.“   „Warum nicht?!“ Beleidigt zog Naruto eine Schnute.   „Weil ich will, dass es weiterhin nach dir riecht und nicht irgendwann anfängt, meinen Körpergeruch anzunehmen…“ Sasukes Stimme war leise, kaum lauter als ein Flüstern.   „Oh…“ Naruto errötete leicht. Gott, Sasuke konnte so niedlich sein! „Cool… Heh.“   „Mh.“   „Du bist echt viel zu cool und süß, um Arschgeige Christian zu sein“, meinte Naruto und lehnte sich zurück, um ihn ins Gesicht zu sehen. „Du bist eher wie… Uh…“   Sasuke verengte die Augen. „Sag jetzt bloß nicht Edward.“   „Hah!“ Naruto musste lachen. „Jetzt, wo du es sagst… Die Ähnlichkeit ist verblüffend!“   „Tsk.“ Zungenschnalzend zog Sasuke an seinen Haaren. „Hast du Twilight etwa auch gelesen? Muss ich mich für dich schämen?“   „Nope, gelesen hab ich es nicht.“ Naruto schüttelte den Kopf. „Aber dafür hab ich den ersten Teil im Kino gesehen… Stockbesoffen mit Kiba. Fuck, das ist geil gewesen, haha!“   „Kiba scheint genauso bescheuert zu sein wie du.“ Erheitert verdrehte Sasuke die Augen.   „Ist er auch!“ Naruto grinste fett. „Ich will ihn dir unbedingt vorstellen! Leute sagen oft, dass er und ich uns wie Brüder benehmen, also wirst du ihn sicherlich lieben! Mich liebst du ja auch!“   „Hn“, machte Sasuke nur. „Das bezweifle ich, aber wir werden es sehen.“   ~ xXx ~   Gesagt, getan.   Kiba musste bis 16 Uhr arbeiten, also hatten sie ausgemacht, sich um 16:30 Uhr in einem Café zu treffen. Es gab einige, wirklich tolle Cafés in Nagoya, aber da Kiba mit der U-Bahn zur Arbeit fuhr, hatten sie beschlossen, sich direkt in einem Café am Hauptbahnhof zu treffen.   Ihre Wahl war dabei auf das entzückende „ Café du Ciel“ gefallen. Das Café war wegen seinen angemessenen Preisen und dem köstlichen Essen sehr beliebt in ganz Nagoya, allerdings gab es dennoch einen Haken…   Das Café befand sich nämlich im JR Central Tower… Und wie der Name schon vermuten ließ, war dieser Turm auch alles andere als klein, nämlich stolze 245 Meter hoch…   Und Sasuke und Höhe… Die beiden waren in den letzten Tagen leider immer noch nicht zu Freunden geworden, obwohl Naruto schon fleißig daran arbeitete, sie zu vermitteln.   Vielleicht war es arschig von ihm sich ein Café ausgesucht zu haben, das in solch einem hohen Gebäude war. Vielleicht hatte er mehr Rücksicht nehmen sollen. Aber andererseits hatte Sasuke immer betont, dass er sich nicht von seiner Höhenangst einschränken lassen wollte und Naruto wollte ihm dabei helfen sie in den Griff zu bekommen…   Also war das hier nun eine Art… Konfrontationstherapie.   Sasuke tippte nervös sein Lippenpiercing mit der Zunge an, die Hände tief in seine Manteltaschen geschoben, als er den Aufzug vor sich betrachtete. Es war kurz vor halb fünf nachmittags und sie befanden sich gerade im untersten Stock des JR Central Towers.   „In welchen Stock müssen wir?“   „Äh…“ Naruto rieb sich den Nacken und warf ihm aus dem Augenwinkel einen verlegenen Blick zu. „Nur ein paar Stockwerke, nicht viel…“   „In welchen Stock, Naruto?“   Der Blonde biss sich auf die Zunge. „In den, uh… Einundfünfzigsten“, brachte er schnell und nuschelnd heraus. Ugh, hoffentlich hatte Sasuke ihn nicht genau verstanden! „Das ist nicht viel höher als im Löwen!“   Sasuke war von Natur aus ein sehr blasser Mensch, aber in diesem Moment glich er tatsächlich einem Geist. „51…“   Fuck, also hatte er es doch gehört… Verdammt, und die Sache mit dem Stockwerk war noch nicht einmal alles… Naruto hatte nämlich auch erfahren, dass Aufzüge nicht so ganz Sasukes Ding waren und… Nun ja…   „Äh, ja… Wir müssen mit dem Aufzug bis in den zwölften Stock fahren und dann… Dann noch einen anderen Aufzug nehmen, um zum Café zu kommen…“ Naruto warf seinem Freund einen besorgten Blick zu und legte die Hand auf seine Schulter. „Hey, wir müssen nicht-“   „Tsk!“ Sasuke unterbrach ihn mit einem Schnauben und zuckte mit den Schultern, um seine Hand loszuwerden. „Ich bin kein kleines ängstliches Kind mehr, Naruto.“   Naruto verengte die Augen. „Das weiß ich doch, du Arschloch! Tut mir leid, dass ich rücksichtsvoll sein wollte, wie unglaublich unverschämt von mir!“   Sasuke sah ihn mehrere Sekunden an, bis er schließlich seufzte und sich durchs Haar fuhr. Normalerweise wirkte er immer älter als seine 22 Jahre, aber nun sah er viel, viel jünger aus. „Ich hoffe für diesen Laden, dass sie wenigstens guten Kaffee anbieten und das alles nicht umsonst war…“   „Das tun sie, keine Sorge!“, bestätigte Naruto mit einem Strahlen. Er schlang beide Arme um Sasukes Schultern und gab ihm einen fetten Schmatzer auf die Wange. „Hab ich schon einmal erwähnt, dass ich den besten Freund der Welt habe?“   Sasuke brummte und kniff ein Auge zusammen, als Naruto immer wieder enthusiastisch seine Wange küsste und sich halb an ihn klammerte. „Du bist peinlich. Die Leute gucken schon.“   „Ach, sonst stört es dich doch auch nicht, wenn Leute gucken, du Attention Whore.“ Grinsend verdrehte Naruto die Augen und gab ihm einen letzten Kuss; diesmal auf die Lippen. Er nahm seine Hand, als sich die Aufzugtüren kurz darauf öffneten und stieg mit ihm gemeinsam ein.   Sasukes komplette Körperhaltung änderte sich, als sich die Türen wieder schlossen und sich der Aufzug mit einem Ruck in Bewegung setzte. Er spannte sich spürbar an und auch sein Gesicht nahm einen verkrampften Ausdruck an.   Naruto versuchte so gut es ging ihn abzulenken und küsste mehrmals seinen Handrücken, was ihnen von einem älteren Mann einen missbilligenden Blick einbrachte.   „Hey“, murmelte er gegen Sasukes Hand und biss ihm sanft in den Fingerknöchel. „Wollen wir ein Rollenspiel machen? Du bist Christian und ich Ana?“   Sasuke schnaubte und zog die Mundwinkel minimal in die Höhe. „Sag mir nicht, du willst wie die beiden in einem Aufzug vögeln.“   Naruto grinste geheimnisvoll und wackelte mit den Augenbrauen. „Vieeeelleicht…“   „Ich deute das mal als Ja.“ Sasuke zwickte ihm in die Nase.   „Wär das nicht romantisch? Das erste Mal als Paar in einem Aufzug erleben? Oder noch besser: In der TARDIS, Doktor!“   „Du hast einen verkorksten Sinn für Romantik.“   Narutos Grinsen wurde breiter. „Oder vielleicht bin ich einfach nur ein Exhibitionist. Wie du!“   „Mh…“ Sasukes Finger wanderten zu seinem Hosenbund. „Das würde deine tiefsitzenden Hosen erklären.“   „Heh. Hattest du schon einmal Sex in der Öffentlichkeit?“   „Die Frage beantworte ich dir ein anderes Mal.“ Sasuke drückte seine Hand. „Wenn es weniger Ohren zum Lauschen gibt.“   „Oh…“ Naruto prustete leise, als ihm wieder einfiel, dass sie sich ja gerade in einem nicht allzu großen Aufzug mit anderen Menschen befanden und diese ihrem Gespräch wohl zwangsläufig lauschen mussten…   Äh… Oops?   Aber hey, das zeigte nur, dass Naruto seine Umgebung total vergessen hatte und er hoffte, dass es Sasuke da ähnlich ging und er ihn vielleicht tatsächlich etwas hatte ablenken können… Mh…   Knapp eine Minute später kamen sie schließlich im zwölften Stock an und stiegen aus. Hier auf diesem Stockwerk befand sich eine Fressbude nach der anderen, allerdings aber keine Cafés, also suchten sie einen weiteren Aufzug auf und betraten ihn.   Sasuke hatte sich zwischenzeitlich entspannt, war nun aber wieder komplett verkrampft. Naruto versuchte abermals ihn abzulenken. Diesmal mit kleinen Küssen und sehr, sehr viel Gelaber.   So viel Gelaber, dass Sasuke gar keine Möglichkeit hatte, sich auf seine Angst zu konzentrieren, weil Naruto ihn pausenlos etwas fragte und Antworten von ihm haben wollte.   Die Aufzugfahrt verlief relativ schnell dafür, dass sie fast 40 Stockwerke in die Höhe fahren mussten. Sasuke stand die Erleichterung geradezu ins Gesicht geschrieben, als er den ersten Schritt auf festen Boden setzte.   Naruto lächelte ihn an und schlang einen Arm um seine Schultern. „Heh, ich bin echt stolz auf dich, Babe, weißt du das? Das hast du klasse gemacht.“   „Hn.“ Sasuke schmunzelte nur überheblich, als Naruto seine Schläfe küsste, und richtete seine Brille. „Das war ein Klacks.“   „Mwah, trotzdem.“ Irgendwie fühlte sich Naruto heute besonders anhänglich, also klammerte er sich erneut an Sasuke fest und knutschte sein Gesicht ab, bis sie beide das Gleichgewicht verloren und sich fast auf die Fressen legten.   „Ähäm…“ Naruto räusperte sich und richtete seine Jacke. „Du bist so kindisch, Sasuke. Schlimm mit dir!“   „Natürlich…“ Belustigt rollte Sasuke mit den Augen und schnappte sich seine Hand. Suchend sah er sich um. „Wohin?“   „Hier lang.“   Naruto war schon mehrmals im Café du Ciel gewesen, deswegen wusste er auch genau, wo es sich befand… Naja, in Theorie. In Praxis sah das aber dann doch ein wenig anders aus und so streiften sie einige Zeit lang umher, bis Naruto das bekannte Firmenlogo mit dem verschnörkelten C ins Auge sprang.   Ah, ging doch!   Gemeinsam betraten sie das gut gefüllte Café und begrüßten die Kellnerin, die sie mit einer Verbeugung willkommen hieß.   Das Café du Ciel war eine interessante Mischung aus rustikal und modern. Die Tische waren relativ klein und quadratisch, während die Stühle breit und mit Stoff gepolstert waren. Die Wände waren schwarz, geschmückt mit Trübglas und mehreren Spiegeln.   Außerdem boten die Fenster einen wunderschönen Ausblick auf Nagoya. Naruto konnte ganz weit in der Ferne sogar einen Blick auf den Lions Mid Capital Tower erhaschen!   Die meisten der Besucher waren Reisende, die sich hier die Zeit vertrieben, während sie auf ihren nächsten Zug warteten. Es waren aber auch einige Damen mittleren Alters anwesend und…   „Hey! Alter!“   … Kiba war scheinbar auch schon da!   „Hey!“ Naruto grinste breit, als Kiba von einem Tisch aufsprang und eilte auf ihn zu. Sie hatten sich schon seit ein paar Tagen nicht mehr gesehen, also schloss Naruto ihn in eine herzliche Umarmung und tätschelte ihm den Rücken. „Alles klar, Mann?“   „Klaro, immer doch!“ Kiba erwiderte sein Grinsen und zerzauste ihm das Haar. „Hab mir schon Sorgen gemacht, weil ich doch normalerweise noch unpünktlicher bin als du!“ Er schnalzte mit der Zunge und ließ seinen Blick zu Sasuke wandern, der schweigend zu ihnen gegangen war.   „So… Du bist also Narutos Macker, huh?“   „Könnte man so sagen“, erwiderte Sasuke schmunzelnd und hielt ihm die Hand hin. „Uchiha Sasuke.“   Kiba nahm sie an und schüttelte sie. „Inuzuka Kiba. Freut mich, Mann.“   Naruto sah zwischen ihnen hin und her und biss sich auf die Unterlippe. Oookay, er wusste, dass Kiba sich öfter mal wie ein großer Bruder benahm und das war eigentlich auch ganz niedlich, aber manchmal… Manchmal war es schlichtweg peinlich, wie er sich aufführte, deswegen betete er zu Gott, dass sich sein Kumpel heute mal beherrschen würde.   Bis jetzt sah alles noch ganz gut aus… Ihm entgingen zwar nicht die abschätzenden Blicke, die sich Kiba und Sasuke gegenseitig zuwarfen, aber das war ja nichts Ungewöhnliches und auch nachvollziehbar. Die beiden sahen sich gerade schließlich zum ersten Mal.   Solange sie nicht versuchten ihn anzupinkeln, um ihr Territorium zu markieren, war alles gut!   Kiba nickte mit dem Kopf in Richtung Tisch. „Setzen?“   Sie zogen ihre Jacken aus und setzten sich hin. Naruto und Sasuke nebeneinander und mit dem Rücken zum Fenster, Kiba ihnen gegenüber.   „Sooo.“ Lässig schlang Kiba einen Arm um die Stuhllehne und verengte die Augen, sein Blick auf Sasuke gerichtet.   Sasuke lehnte sich nach vorne und stützte die Ellbogen auf dem Tisch ab. Danach verschränkte er die Finger miteinander und platzierte sein Kinn auf ihnen. Fragend zog er eine Augenbraue in die Höhe.   „Ich check nur ab, ob du mir ähnlich siehst“, erklärte Kiba und kratzte sich unterm unrasierten Kinn. „Das tust du seltsamerweise aber nicht, huh.“   Nun hob Sasuke auch die zweite Augenbraue an. „Wieso sollte ich dir ähnlich sehen?“   „Hat Blondie dir nichts davon erzählt?“ Missbilligend schnalzte Kiba mit der Zunge. „Ich bin seine erste große Liebe!“   Naruto klappte der Mund auf, während Sasuke mehrfach blinzelte. „Was?“   Kiba grinste wölfisch. „Naruto ist-“   „Woah!“, unterbrach Naruto ihn schnell und hob die Hände in die Luft. „Woah, Kiba. Was zur Hölle?! Hör auf so eine Scheiße zu erzählen!“   „Scheiße? Wieso Scheiße?“ Kiba zog die Mundwinkel nach unten. „Es ist doch die Wahrheit, Mann, also tu nicht so scheinheilig!“   „Na und?! Das musst du ja wohl nicht jedem auf die Nase binden, vor allem nicht Sasuke! Das-“   „Ssh.“   … Huh? Naruto hielt verdutzt inne und starrte auf die blassen Finger, die sich sanft aber bestimmt auf seine Lippen pressten. Langsam drehte er den Kopf in Sasukes Richtung.   Sein Freund schmunzelte und entfernte die Finger wieder. „Ich will hören, was Kiba zu sagen hat. Das interessiert mich.“   Beleidigt blies Naruto die Wangen auf. „Aber ich will nicht-“   „Ssh.“   Erneut Finger auf seinen Lippen. Naruto runzelte die Stirn. „Hey, du kannst mir nicht-“   Naruto wurde abermals unterbrochen. Diesmal allerdings nicht von Fingern, sondern von weichen, vollen Lippen. „Ssh“, wisperte Sasuke gegen seinen Mund.   Naruto schluckte. „Aber-“   Noch ein Kuss. „Ich sagte Ssh, Baby.“   Naruto öffnete den Mund, um weiter zu protestieren, schloss ihn dann aber doch wieder, als er noch einen sanften Kuss auf die Lippen gedrückt bekam.   Sie sahen sich mehrere, eiserne Sekunden in die Augen. Ein stummer Kampf, den Naruto verlor, indem er zuerst wegsah. Verdammt.   Sasuke grinste zufrieden und lehnte sich langsam wieder zurück. „Brav.“   „Hmpf“, brummte Naruto beleidigt und verschränkte die Arme vor der Brust.   „Wow“, sagte Kiba fassungslos und kratzte sich am Kopf. „Du hast Naruto echt gut trainiert in der kurzen Zeit, Sasuke! Ich versuch schon seit Jahrzehnten die Quasselstrippe zum Schweigen zu bringen, aber es klappt nie!“   „Hey! Fall mir nicht in den Rücken, du Arsch!“ Naruto verengte die Augen und zeigte ihm den Mittelfinger. Als die Kellnerin zu ihrem Tisch kam, ließ er die Hand allerdings schnell wieder in seinen Schoß fallen.   Sie gaben ihre Bestellungen auf; drei Tassen Kaffee und zwei belgische Waffeln mit Kirschen und Sahne für Kiba und Naruto. Der Blonde versuchte zwar Sasuke auch dazu zu überreden, sich etwas zu essen zu bestellen, aber die Mühe war vergebens.   Naja… Sein Pech! Wie hieß der Spruch doch gleich? ‚Wer nicht will, der hat schon‘. Naruto hatte ja schließlich versucht, ihn umzustimmen.   „So“, sagte Sasuke, als die Kellnerin außer Hörweite war und lehnte seine Wange gegen die geballte Faust. „Wo waren wir stehen geblieben?“   Kiba warf ihnen ein fettes Grinsen zu. „Du wolltest mir Erziehungstipps in Sachen Naruto geben.“   „Hey! Wer von uns beiden ist bitte der Köter, huh?!“, rief Naruto sofort entrüstet aus.   „Klappe“, meinte Kiba unbeeindruckt und winkte mit der Hand ab. „Ich bin echt fasziniert, dass du den Wirbelsturm schon so gut im Griff hast, Sasuke. Ich mein, wie lang seid ihr zusammen? Nicht mal einen Tag oder so?“   „Länger als einen Tag“, nuschelte Naruto und warf einen Blick auf seine Armbanduhr. „Genau genommen sogar… Uh, 26 Stunden.“   „Alter…“ Kiba riss die Augen auf und stöhnte dann plötzlich jämmerlich. „Oh nein… Fuck, ganz vergessen, dass ihr beide ja noch in dieser anfänglichen Oh-wir-lieben-uns-ja-so-sehr-und-können-nicht-mal-für-eine-Sekunde-die-Finger-voneinander-lassen-und-zählen-sogar-die-Minuten-seitdem-wir-zusammen-und-so-unglaublich-glücklich-sind-Phase seid und-“   „Köter, atmen nicht vergessen.“   Kiba hatte beim Sprechen tatsächlich vergessen Luft zu holen, also holte er das nun nach, indem er dramatisch nach Sauerstoff schnappte und dafür sogar einen seltsamen Blick von der Kellnerin bekam, als sie ihnen ihre Getränke brachte.   „Entschuldigung“, meinte Sasuke mit einem fiesen Schmunzeln und funkelte ihn an, „aber ich hab dich nicht genau verstanden. Könntest du das bitte nochmal wiederholen?“   Naruto brach in Gelächter aus und schlug sich aufs Knie, während Kiba seine Mittelfinger küsste und sie Sasuke danach präsentierte. „Fick dich, du Möchtegern-Hipster.“   „Das Möchtegern kannst du streichen. Sas ist ein Hipster, wie er im Buche steht“, meinte Naruto und verdrehte die Augen. „Aber hey, das ist besser, als wenn er als Penner herumläuft.“   Kiba grinste. „Stimmt, es kann nur einen Penner in der Beziehung geben und das bist eindeutig du!“   „Mh, er könnte wirklich ein bisschen mehr Stil gebrauchen“, mischte sich nun auch Sasuke in das Gespräch ein. „Ein Besuch beim Friseur wär vielleicht auch ganz gut, obwohl…“   Er neigte den Kopf zur Seite und strich mit den Fingerspitzen durch die unbändigen blonden Strähnen. „Eigentlich mag ich diesen Bed Head-Look. Er gibt dir etwas Verwegenes.“   „Hmm…“ Naruto senkte entspannt die Lider, als Sasuke ihm weiterhin durchs Haar streichelte und seufzte zufrieden. „Gott, du musst mir mal eine Kopfmassage geben, du machst das echt gut.“   „Ähäm.“ Kiba räusperte sich lauthals. „Ich bin auch noch da, wisst ihr. Ignoriert mich nicht, ihr Turteltäubchen.“   „Mh, hast du da gerade etwas gehört, Baby?“, wollte Sasuke schmunzelnd wissen.   Naruto grinste und funkelte ihn an. „Nope, nur irgendein nerviges Summen im Hintergrund.“   „Ey, Leute, ich kotze, wenn ihr anfangt hier herum zu schmachten. Ernsthaft!“   Naruto leckte sich die Lippen. „Hey“, hauchte er. „Ich muss die ganze Zeit daran denken, was du heute Morgen mit deiner Zunge gemacht hast… Das ist echt… Gut gewesen.“   Sasukes Fingerspitzen strichen zu seinem Kinn herunter und hoben es leicht an. „Mh, was genau meinst du? Ich hab sehr viel mit meiner Zunge gemacht…“   „Leute…“   „Du weißt schon… Als du mich am-“   „OKAY!“, ertönte plötzlich Kibas ohrenbetäubende Stimme. Er legte seine Hände auf ihre Hinterköpfe und schob ihre Gesichter zusammen, bis sie mit den Stirnen gegeneinander knallten. „Das ist genug!“   „Autsch, fuck!“ Stöhnend lehnte sich Naruto zurück und betastete sein Gesicht. „Das tut sauweh, Mann! Sasukes Brille hat sich voll in mein Gesicht gedrückt!“   Auch Sasuke brummte etwas Unverständliches vor sich hin, als er seine Brille richtete und über seine Wangenknochen rieb.   „Ich sagte doch, dass ihr aufhören sollt.“ Kiba zuckte mit den Schultern und zog seine Kaffeetasse näher an sich heran.   „Arschloch“, murrte Naruto und öffnete Zucker und Milch, um es in seinen Kaffee zu schütten.   „Hier.“ Sasuke schob seine Tütchen zu ihm herüber. „Ich trink meinen Kaffee schwarz.“   „Danke!“ Naruto strahlte ihn an und öffnete das Tütchen Zucker, um sich noch mehr davon in den Kaffee zu schütten. Kaffee konnte schließlich nie süß genug schmecken und er versuchte alles, um den bitteren Geschmack zu überdecken.   „Also.“ Sasuke nippte vorsichtig an seiner Tasse und richtete seinen Blick auf Kiba. „Was ist jetzt wegen der ‚Ich bin Narutos große Liebe‘-Geschichte?“   „Gott, das interessiert dich echt, was?“ Naruto rollte mit den Augen.   Sasuke presste die Lippen zusammen. „Natürlich interessiert es mich, wenn mein fester Freund sich immer noch klasse mit seiner ersten Liebe versteht…“   „Oh…“ Narutos Augen wurden groß, als bei ihm endlich der Groschen fiel und er checkte, wieso Sasuke so sehr an dem Thema interessiert war. Er grinste spitzbübisch. „Du bist eifersüchtig, oder?“   „Tsk.“ Sasuke gab ein Schnauben von sich. „Wieso sollte ich auf ihn eifersüchtig sein? Kiba kann mir nicht im Geringsten das Wasser reichen, weder charakterlich, noch vom Aussehen her.“   „Hey!“, brüllte Kiba sofort. „Du- Oh, hey!“ Er drehte sich zur Kellnerin um, die in diesem Moment mit den Waffeln zu ihnen kam, und schenkte ihr sein charmantestes Lächeln. „Hey, Fräulein. Könnten Sie mir vielleicht einen Gefallen tun?“   Die Kellnerin setzte die Teller auf dem Tisch ab und wandte sich mit einem Lächeln an ihn. „Natürlich, was kann ich Ihnen bringen?“   „Ah, Sie müssen uns nichts bringen. Ich wollte Ihnen eigentlich nur eine Frage stellen.“   „Oh, okay…?“   „Kay, danke. Alsooo.“ Kiba fuhr sich durchs Haar und lächelte sie an. „Wen finden Sie attraktiver? Mich oder den Kerl mit der Brille da?“ Er deutete mit dem Daumen auf Sasuke.   Oho, das war interessant…! Naruto selbst hätte die Frage nicht beantworten können, weil er sie beide auf ihre eigene Art und Weise sehr attraktiv fand, obwohl… Sasuke hatte schon sehr schöne Lippen… Und diese gerade Nase… Diese hohen Wangenknochen und- Äh, ja…   „Oh… Ähm…“ Die Kellnerin errötete leicht und biss sich auf die Unterlippe. Sie sah zwischen ihnen her und ihre Nervosität war ihr deutlich anzumerken. „Äh, Sie sind beide sehr… Uhm, attraktiv.“   „Und wenn Sie sich entscheiden müssten?“, bohrte Kiba nach und lehnte sich näher an sie heran. „Kommen Sie schon, Sie können ehrlich sein.“   „Also, eigentlich…“ Sie bohrte die Zähne tiefer in ihre Unterlippe. „Find ich ihn am attraktivsten“, gab sie leise zu und nickte schüchtern mit dem Kopf in Narutos Richtung. „Ähm, wenn Sie mich dann entschuldigen würden, meine Herren, ich muss weiter arbeiten…“ Sie verbeugte sich vor ihnen und eilte schnell an den nächsten Tisch.   Naruto blinzelte mehrmals und lachte dann laut auf. Okay, wow…! Damit hatte er ehrlich gesagt nicht gerechnet, aber hey, das war echt cool! Überraschende Komplimente waren doch immer noch die besten Komplimente!   „So“, sagte Naruto, während Kiba der Kellnerin mit weit aufgerissenem Mund nach sah, und reckte das Kinn in die Höhe. „Hätten wir das auch geklärt.“   „Alter“, sagte Kiba fassungslos, doch sie ignorierten ihn beide. Besonders Sasuke.   Der war nämlich viel zu beschäftigt damit, die Kellnerin mit seinem Blick zu töten. Es war solch ein intensiver Blick, dass sie sich mehrmals den Nacken rieb und dann fast schon ängstlich in ihre Richtung blickte.   Sasuke legte die Hand auf Narutos Oberschenkel, als sich ihre Blicke trafen. Die Kellnerin duckte sich leicht, ein Tropfen Schweiß glitt ihre Schläfe entlang und dann verschwand sie ganz, ganz schnell in die andere Ecke des Raums.   Naruto grinste, obwohl er ein wenig Mitleid mit ihr hatte. „Jetzt sei nicht so ein Arsch, Sasuke! Sie hat doch Recht, ich bin der attraktivste Kerl in unserer Gruppe!“   „Nicht so arrogant“, meinte Sasuke belustigt und legte die Finger um Narutos Kinn, um es wieder ein wenig herunterzuziehen. „Das ist immer noch mein Bereich.“   „Heh, schon. Ich bin nur froh, dass ich es als Frauenaufreißer scheinbar immer noch voll drauf hab!“ Naruto grinste ihn breit und mit vor Stolz geschwellter Brust an.   „Vielleicht, aber die Frauenwelt hat eh Pech“, murmelte Sasuke und rutschte näher an ihn heran. „Weil du jetzt nämlich mir gehörst.“   „Hmm…“ Naruto lächelte glücklich, als Sasuke seine Wange küsste und legte die Hand auf sein Knie. „Tu ich das?“   „Mhmh“, bestätigte Sasuke summend und küsste nun seinen Mundwinkel. „Nur mir.“   Naruto lachte, als Sasuke die Lippen auf seinen empfindlichen Hals presste, und legte die Hand in seinen Nacken.   „Gott, ihr seid so widerlich schwul.“   Augenrollend ließ Naruto die Hand wieder in den Schoß fallen und auch Sasuke löste sich von ihm, um sich wieder seinem Kaffee zu widmen.   „Klappe, Köter“, brummte Naruto und nahm Besteck in die Hand, um sich ein Eckchen von den Waffeln abzuschneiden. Gott, er liebte dieses Zeug einfach, davon sollte es definitiv mehr in Japan geben!   „Wie auch immer, ihr Schwulis“, meinte Kiba und stopfte sich ebenfalls etwas von den Waffeln in den Mund. „Du bist unsterblich in mich verliebt gewesen, Blondie, also erzähl du auch die Geschichte.“   Naruto stöhnte. „So viel gibt’s da gar nicht zu erzählen“, sagte er und runzelte die Stirn. „Kiba ist damals halt einfach die erste Person gewesen, in die ich mich richtig verknallt hab. Fertig.“   „Hn. Wie alt bist du da gewesen?“, wollte Sasuke wissen.   „Äh…“ Nachdenklich runzelte Naruto die Stirn. „Weiß ich nicht mehr genau. 12 oder 13 oder wie alt man halt ist, wenn man sich das erste Mal richtig verknallt.“   Sasuke nahm einen Schluck Kaffee und betrachtete ihn neugierig. „Kiba weiß davon, also nehm ich an, dass du ihm deine Liebe gestanden hast?“   Naruto nickte. „Hab ich“, bestätigte er und richtete seinen Blick auf Kiba. „Und der Köter hat echt überraschend… Weiß nicht, sanft reagiert. Ich hätte ihm ehrlich gesagt nicht so viel Feingefühl zugetraut…“ Er kratzte sich an der Wange und warf seinem besten Kumpel ein verlegenes Lächeln zu.   Kiba schnaubte und wirkte selbst auch etwas verlegen. „Ist doch logisch“, brummte er. „Du bist schließlich mein bester Freund, Mann, und ich hatte echt Schiss, dass ich dich wegen der ganzen Sache verliere und das wollte ich nicht… Unter keinen Umständen.“   „Heh…“ Naruto bohrte die Zähne in die Unterlippe, als sein Lächeln größer wurde. „Im Endeffekt bin ich auch echt froh gewesen, dass ich es ihm gesagt hab, weil uns die ganze Geschichte nur noch enger aneinander geschweißt hat.“   Sasuke summte und blickte zu Kiba herüber. „Hast du nicht Angst gehabt, dass er trotzdem noch in dich verliebt sein könnte?“   „Uh, nicht wirklich.“ Kiba zerzauste sich das Haar. „Ich mein, ich bin anfangs schon etwas zurückhaltender gewesen, was Umarmungen und so einen Kram angeht, weil ich ihm keine falschen Hoffnungen geben oder ihn verletzen wollte, aber sonst…“   „Ich bin so ein Typ, der muss immer alles ehrlich heraus sagen“, meinte Naruto und schob sich einen Bissen Waffeln in den Mund. „Früher oder später hab ich jedem, in den ich jemals verknallt war, meine Liebe gestanden, auch wenn ich wusste, dass ich keine Chance hab… Anfangs hab ich immer versucht es zu verdrängen, wenn ich in jemanden verliebt war und wollte es auch nie wahrhaben, aber…“   Er zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht, ich kann so etwas nicht richtig verarbeiten, wenn es unausgesprochen bleibt und ich hab nach den Geständnissen auch gemerkt, dass es viel leichter war loszulassen und es hinter mich zu lassen. Deswegen war meine Schwärmerei danach auch immer ziemlich schnell wieder vorbei.“   Sasuke sah ihm in die Augen. „Das ist sehr mutig von dir, Naruto. Ich denke, so etwas würden sich nur die wenigsten trauen.“   „Heh, mutig sagst du?“ Geniert rieb sich Naruto den Nacken. „Ich hab das immer als dumm angesehen, aber hey, wenn du mutig sagst… Dann sollte ich vielleicht auch anfangen, es so zu betrachten, huh?“   „Das ist echt mutig, Mann“, sagte Kiba und lehnte sich über den Tisch, um ihm eine Hand auf den Kopf zu legen. „Ernsthaft, Naruto. Ich bin wirklich beeindruckt von dir gewesen, als du mir deine Liebe gestanden hast, obwohl du wusstest, dass ich es nicht erwidern werde und wie scheiße weh das tun würde.“   „Oh Gott, du nennst mich mal Naruto und nicht Blondie?“ Naruto spürte plötzlich einen Kloß im Hals und lachte leise auf. „Dann muss das ja echt was heißen, wow.“   „Kiba hat Recht, Naruto“, meinte Sasuke und schenkte ihm ein kleines, aber ehrliches Lächeln.   „Oh wow… Ihr macht mich ja ganz verlegen, Leute…“ Peinlich berührt entkam Narutos Lippen ein weiteres Lachen und als Sasuke dann auch noch so unglaublich sanft seine Schläfe küsste wurde er tatsächlich ein wenig rot.   „Oh Mann, wenn wir ihn weiter so mit Liebe überschütten, dann fängt er gleich an wie ein Hund mit dem Schwanz zu wedeln!“, meinte Kiba grinsend und tätschelte ihm den Kopf.   Sasuke schmunzelte. „Das hat er heute Morgen schon gemacht.“   „Woah! Eindeutig zu viele Infos, Alter!“ Blitzschnell lehnte sich Kiba zurück. „Das ist- Hey, obwohl… Ihr seid doch erst seit… Uh, 28 Stunden oder so zusammen und dann habt ihr schon gefickt? Wow, ihr seid ja flott.“   „26 Stunden“ verbesserte Naruto ihn und runzelte die Stirn, „und nein, wir haben nicht gefickt.“   „Hm…“ Kiba betrachtete sie skeptisch und nippte an seinem Kaffee. „Was ist dann das Schwulste, was ihr bis jetzt zusammen gemacht habt?“   Naruto prustete überrascht. „Ich dachte, das wären ‚eindeutig zu viele Infos‘?“, fragte er amüsiert nach.   Kiba winkte mit der Hand ab. „Beantworte meine Frage.“   „Äh…“ Naruto drehte den Kopf zur Seite und blickte Sasuke an. Huh, gute Frage… Sie hatten sich zwar schon gegenseitig Blowjobs gegeben, aber wenn er genauer darüber nachdachte, dann fiel ihm doch tatsächlich etwas noch Schwuleres ein, nämlich…   „Heh, wir haben gestern ein Animal Crossing: New Leaf Date gehabt“, sagte er mit einem fetten Grinsen.   Kiba blinzelte. „Ein was? Was zur Hölle soll das sein?“   „Naja, ich bin Sasuke in seiner Stadt besuchen gegangen und wir waren zusammen im Museum und haben uns die Fische und die Insekten und alles angesehen. Im Café sind wir auch zusammen gewesen und dann auch noch zur Insel gefahren…“, fing Naruto an zu erklären. „Wir haben sogar extra in zwei verschiedenen Räumen gespielt, damit es, äh… Weiß nicht, romantischer oder so rüberkommt. Ich war auf jeden Fall aufm Sofa und er lag in meinem Bett, als wir gespielt haben.“   Kibas Augen weiteten sich. „Okay“, sagte er. „Okay, das ist tatsächlich… Richtig schwul. Volle Kanne schwul.“   Naruto lachte und stopfte sich eine Kirsche in den Mund, während Sasuke vor sich hin grinste. „Hey, du hast gefragt, also beschwer dich jetzt nicht.“   „Gott…“ Kiba schüttelte sich und trank einen Schluck Kaffee.   „Hm“, machte Sasuke nachdenklich und verengte die Augen. Er ließ seinen Blick über Kibas Gesicht gleiten. „Irgendwie kann ich nachvollziehen, was Naruto damals an dir gesehen hat. Du bist auf eine seltsame Art und Weise attraktiv, aber gleichzeitig auch… Nicht.“   Naruto verschluckte sich an seinem Essen und hustete. Was zur Hölle…?   Kiba zog beide Augenbrauen in die Höhe. „Ich weiß nicht, ob ich mich geschmeichelt fühlen soll oder nicht, Mann, ganz ehrlich.“   Sasuke schmunzelte ihn an. „Nimm es als Kompliment“, meinte er. „Allerdings möchte ich ernsthaft wissen, was du dir dabei gedacht hast, rote Fangzähne mitten ins Gesicht zu tätowieren…“ Er kräuselte die Nase. „Ich mag Tattoos, aber nicht solche und erst recht nicht an so einer Stelle.“   „Hey!“, mischte sich nun auch Naruto ein. „Zu Kibas Verteidigung muss ich sagen, dass er sich die Tattoos wegen mir hat stechen lassen.“   Sasuke sah überrascht zum Braunhaarigen. „Tatsächlich?“   Kiba, der gerade am Kaffee nippte, gab ein „Mhh“ von sich. „Tatsächlich“, bestätigte er, nachdem er geschluckt hatte. „Meine Ma ist ausgerastet, als ich ihre Unterschrift gefälscht hab, aber das ist es mir trotzdem wert gewesen.“   „Kann ich nachvollziehen.“ Sasuke strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Und was hat das Tattoo mit Naruto zu tun?“   „Öh…“ Kiba kratzte sich an der Wange und warf einen unsicheren Blick zu Naruto herüber. „Kann ich ihm davon erzählen…?“   Naruto biss sich auf die Unterlippe. „Äh, die grobe Geschichte kannst du erzählen, wenn du ein paar Details wie… Du weißt schon weglässt“, meinte er und rieb sich mit den Fingerspitzen den Nacken.   Er hatte ein bisschen Angst, dass Sasuke sauer oder vielleicht sogar verletzt sein würde, weil Naruto (noch) nicht wollte, dass er die ganze Geschichte erfuhr. Doch dann legte Sasuke die Hand auf sein Knie und drückte es beruhigend und da wusste Naruto, dass alles okay war.   Kiba nickte und fing an zu erzählen: „Kurz nachdem Naruto… Nachdem er die Narben im Gesicht bekommen hat, hatte er sich viel Scheiße deswegen anhören müssen… Extrem viel Scheiße. Blondie ist nun wirklich nicht auf den Kopf gefallen und weiß sich zu wehren, wie wir beide wissen, aber nach einigen Wochen ist das fast… Unmöglich geworden.“   Sein Gesichtsausdruck wurde grimmig, als er seinen Blick auf die Tasse Kaffee richtete. „Ich hab ihn so gut wie möglich unterstützt, aber trotzdem hat die ganze Scheiße nicht aufgehört, also hab ich beschlossen, etwas noch viel Auffälligeres als sechs kleine, beschissen unwichtige Narben im Gesicht zu haben – nämlich Tattoos.“   Seufzend fuhr er sich durchs Haar und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Aus Solidarität zu meinem besten Bro und alles. Damit er nicht mehr alleine ist. Ich dachte, wenn die Leute nicht aufhören, ihn wie Dreck zu behandeln, damit kann ich wenigstens dafür sorgen, dass er nicht mehr alleine ist und dass sie uns zusammen wie das letzte Stück Scheiße behandeln und das haben sie dann auch getan.“   Er schnaubte humorlos und schüttelte den Kopf. „Fuck, ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich war, endlich aus dieser scheiß Schule raus zu können. Besonders die letzten beiden Jahre sind die absolute Hölle gewesen.“   Naruto bohrte die Zähne in die Unterlippe und nickte leicht, während er auf seinem Teller herum stocherte. Oh ja, das konnte Kiba laut sagen.   „Kiba“, sagte Sasuke plötzlich.   „Huh?“ Kiba hob den Kopf und sah ihn an. „Ja, Mann?“   Sasuke leckte sich über die Lippen und dann sagte er das, womit Naruto am wenigsten gerechnet hätte: „Ich bin wirklich sehr froh und dankbar, dass Naruto so einen tollen Freund wie dich hat, auf den er sich immer verlassen kann.“   Kiba blinzelte, ebenfalls total überrascht von diesen Worten. „Hah, ist doch logisch, Alter“, sagte er schließlich, als er seine Stimme wiedergefunden hatte und rieb sich mit einem verlegenen Grinsen den Nacken. „Dafür hat man beste Freunde auch und Naruto ist auch immer für mich da gewesen.“   „… Heh.“ Naruto lächelte glücklich und schob sich eine Kirsche in den Mund.   Eine Zeit lang aßen sie in einem angenehmen Schweigen, bis Naruto auffiel, dass Sasuke ihn beobachtete. „Hey, willst du mal probieren?“, fragte er ihn lächelnd und hielt ihm eine Gabel gefüllt mit Waffeln und Kirschen vor die Nase.   Sasuke rümpfte die Nase. „Ich weiß nicht, ich hab noch nie belgische Waffeln probiert.“   „Dann musst du das unbedingt nachholen!“, warf Kiba mit vollem Mund ein. „Ich würde töten für das Zeug!“   „Das ist echt verdammt lecker!“, stimmte Naruto ihm enthusiastisch zu. „Komm schon, Schatz, mach einmal ‚Aaah‘, das Vögelchen kommt!“   Sasuke rollte mit den Augen, öffnete dann aber doch den Mund und ließ sich von Naruto füttern. Er kaute langsam, die Stirn gerunzelt.   „Und?“, wollte Naruto aufgeregt wissen.   Sasuke leckte sich die Lippen und sah ihn an. „Ich will noch einen Bissen.“   „… Was?“ Naruto lachte überrascht auf. „Schmeckt es doch so gut?“ Grinsend schüttelte er den Kopf und schnitt noch ein Eckchen ab. „Ich sagte ja, dass es gut schmeckt, aber nein! Du glaubst mir ja nicht! Tsk. Mit oder ohne Sahne?“   „Ohne.“   „… Woah.“ Kiba beobachtete fasziniert, wie Naruto Sasuke mit mehr Waffeln fütterte. „Alter. Naruto teilt sonst nie sein Essen, nie! Nicht mal mit mir! Krass… Das mit euch muss dann ja wohl echt was Ernstes sein, huh?“   „Heh…“ Naruto lächelte, die Wangen leicht gerötet und sah zu Sasuke herüber. Auch er lächelte, als sich ihre Blicke trafen.   „Das hoffe ich doch wohl“, murmelte er leise und schob Sasuke einen weiteren Bissen vorsichtig zwischen die Lippen. „Das hoffe ich.“   ----------------------------------------------------------------------------   Dankt meiner Beta, dass es dieses Kapitel gibt, das ist nämlich eigentlich gar nicht geplant gewesen, aber sie hat mich auf eine Idee gebracht, also ja, so ist das hier entstanden! /D   Und wow, ich hab noch nie ein Kapitel mit einer Sexszene begonnen… Und dann auch noch zwei Blowjobs in einem Kapitel! :O Ich schreibe BJs total gern, aber jetzt brauch ich doch erst einmal eine Pause davon… orz   Ich mag meinen Sasuke unterwürfig, aber woah, es hat echt richtig Spaß gemacht ihn so verdammt dominant zu schreiben, das war mal eine, ja… Heiße Abwechslung /D Ich hoffe, dass sie euch auch gefallen hat! 8D   Die Sexszenen in dieser FF sind generell etwas anders, weil ich mal etwas Neues ausprobieren wollte und ah, was soll ich sagen, je schmutziger und vulgärer der Sex, desto mehr liebe ich ihn ;//A//;   Und Kiba… Kibbels! 8D Ich weiß, dass sich viele auf das Treffen von Sasuke und Kiba gefreut haben und ich hoffe, dass ihr nicht enttäuscht seid, weil es keine… Eifersuchtsattacken oder so gab >‘D Obwohl die beiden Naruto schon gern angepinkelt hätten, um ihr Revier zu markieren, aber hey, was nicht ist kann noch werden… >8D   An dieser Stelle möchte ich euch allen fröhliche Weihnachten und ein besinnliches Fest wünschen! Ihr seid alle so unfassbar toll und ich liebe euch alle und hoffe, dass ihr die besten und fettesten und geilsten Geschenke unter euren Weihnachtsbäumen vorfinden könntet, verdient hättet ihr es auf jeden Fall! :D   Im letzten Kapitel von Let’s Play: Sasuke wird zwar gern als der Doktor bezeichnet, aber selbst er kann die Zeit nicht anhalten und so heißt es nach sieben Tagen Abschied nehmen. Sasuke ist als Kumpel gekommen und geht als Partner. Findet heraus, wie er und Naruto die letzten gemeinsamen Stunden verbringen.   Bis dann Kapitel 11: 50 Shades of Gay -zensiert- --------------------------------------- Abermals war es das Gefühl einer Zunge auf seinem Körper, das Naruto langsam und mit einem kehligen Stöhnen aus dem Land der Träume erwachen ließ. Er zog die Augenbrauen zusammen, als ihm ein erneutes Stöhnen entkam und krallte die Finger in die Bettdecke.   Mmh… Schon wieder? Er hatte doch gestern erst geträumt, dass Sasuke ihn geleckt hatte und war dann zu der harten Realität aufgewacht, dass es nur seine schmusebedürftige Katze gewesen war…   Sah so aus, als liebte es sein Kopf ihn ein wenig zu ärgern, aber Naruto konnte es ihm nicht verübeln… Er war schließlich nicht immer allzu sorgsam mit ihm umgegangen und war schon mit der einen oder anderen Beule auf der Birne durch die Gegend marschiert.   Das hier war wohl nun die lang geplante Rache, die endlich in die Tat umgesetzt wurde.   „Nnh…“   Naruto biss sich auf die Unterlippe und drehte den Kopf zur Seite. Sein Gesicht fühlte sich heiß an, das Atmen fiel ihm schwer und er hatte Probleme, ruhig liegen zu bleiben. Zu groß war das Bedürfnis, näher an die unglaubliche Wärme zu kommen und…   Okay, woah… Woah! Moment mal, das war… Wow, war sein Kopf wirklich so krank, dass er gerade dachte seine Katze… Also…   Mit einem Wimmern richtete sich Naruto blitzschnell in eine gerade Position auf, griff mit den Händen nach unten und bekam… Weiches, dickes Haar zu spüren.   Uh…   Blinzelnd schlug Naruto die Lider auf und blickte in braune, glasige Augen, die ihn amüsiert anfunkelten. Sasukes Lippen waren auf Narutos Bauch gepresst, kurz unter seinem Bauchnabel, und seine Hände streichelten über die Innenseite seiner Oberschenkel.   Naruto starrte ihn nur geschockt an, die blauen Augen weit aufgerissen, und blinzelte. Das Herz schlug ihm auf einmal bis zum Hals und sein Bauch verknotete sich in einer seltsamen Mischung aus Schreck und Lust.   „… H-Hey“, konnte er nach einer gefühlten Ewigkeit schließlich krächzend hervorbringen, eine feine Röte auf den Wangen. Ihm fiel auf, dass er seine Finger immer noch in Sasukes Haar gekrallt hatte, also entfernte er sie schnell.   Sasuke leckte sich die Lippen und lehnte sich zu ihm herüber, um ihn zu küssen. Naruto schloss umgehend die Augen und legte eine Hand sanft auf Sasukes Wange.   Obwohl sie gestern gefühlt Stunden damit verbracht hatten, sich mit ihren Mündern näher kennenzulernen, war es im ersten Moment doch immer wieder ungewohnt für Naruto, Sasukes Piercing zu spüren.   Er fand den Lippenring seines Freundes heiß - wirklich! - und es brachte ihn fast um den Verstand, wenn Sasuke damit herumspielte, aber dennoch hatte er irgendwie erwartet, dass so ein Metallring stören würde.   Das tat er aber nicht. Oh nein, sogar das komplette Gegenteil war der Fall! Naruto liebte es, dass er beim Knutschen nun etwas zum Spielen hatte und Sasuke schien es auch sehr zu gefallen, wenn Naruto sanft und manchmal auch ein bisschen weniger sanft mit den Zähnen an dem Ring zog.   Das laute Stöhnen, das Sasuke jedes Mal dabei entkam, und die Art und Weise,  wie er die Finger mit mehr Kraft in Narutos Haar krallen würde, waren da wohl Beweis genug.   „Morgen, Baby“, murmelte Sasuke, als sich ihre Lippen langsam wieder voneinander lösten.   „Morgen“, erwiderte Naruto lächelnd und strich ihm eine Haarsträhne hinters Ohr. „Heh, Baby. Ist das dein Spitzname für mich?“   „Ich find ihn passend.“ Sasuke funkelte ihn fies an und zog mit dem Finger Narutos Unterlippe herunter. „Du benimmst dich schließlich öfter wie ein Riesenbaby.“   „Wow“, sagte Naruto und kräuselte die Nase. „Danke. Hmpf. Aber hey, wenn ich dich dafür Hasenpupsi nennen darf, dann passt’s schon.“   „Nur über meine Leiche.“ Sasuke biss ihm in die Unterlippe.   Naruto musste lachen. „Autsch! Du bist ein kleiner Beißer, kann das sein? Du-“   „Willst du jetzt noch stundenlang mit mir weiter quatschen“, unterbrach Sasuke ihn, „oder kann ich jetzt endlich deinen Schwanz lutschen?“   Naruto wurde rot und räusperte sich. Woah, Sasuke nahm wirklich kein Blatt vor den Mund, oder? „Ähäm… Lass dich nicht aufhalten…“   Sasuke schmunzelte und machte es sich wieder zwischen seinen Beinen bequem. Naruto stöhnte. Ohne es zu merken hatte er die Finger erneut in Sasukes Haarschopf gekrallt.   Sasuke stöhnte. „Fester“, murmelte er mit rauer Stimme. „Ich steh drauf, wenn man mir an den Haaren zieht. Du musst dich bei mir wirklich nicht scheuen, etwas gröber zu sein.“   „Oh…“, erwiderte Naruto etwas dümmlich und schluckte. Seine Kehle war staubtrocken und das hatte nichts damit zu tun, dass er gerade eben erst aufgewacht war. „Okay… Heh.“ Austestend zog er an den dunklen Strähnen und erschauderte, als er dafür mit einem lauteren Stöhnen belohnt wurde.   Ähm… Also das war wirklich überraschend gewesen… Sie waren gestern schließlich erst zusammen gekommen und hatten in der Nacht auch nicht viel mehr getan, als ein bisschen geknutscht und sich wie unerfahrene, hormonelle Teenager aneinander zu reiben, aber das hier…   Mit einem Blowjob aufgeweckt zu werden (oder naja, fast), das war echt verfickt… Sexy.   ~ xXx ~   „Fuck, Babe“, wisperte Naruto schwach und versuchte wieder zu Atem zu kommen. „Das war… Fuck!“   Sasukes Mundwinkel zogen sich in die Höhe. „Freut mich zu hören.“ Er richtete sich langsam auf und setzte sich auf seine Knie.   „Heh…“ Naruto lächelte schwach und strich mit den Fingerspitzen hauchzart sein Gesicht entlang, bis seine Hände auf Sasukes Wangen ruhten. „Wow. Das ist jetzt eine Sexfantasie, die ich endlich von meinem Wunschzettel streichen kann.“ Zärtlich rieb er mit den Daumen über die dünne Haut unter seinen Augen. „Mit einem Blowjob geweckt werden – Check!“   Sasuke lachte leise und schmiegte sich an seine Hand. „Das war tatsächlich das erste Mal, dass du mit einem Blowjob geweckt worden bist?“   „Jupp“, bestätigte Naruto und strich ihm eine längere Haarsträhne hinters Ohr. „Wieso? Du klingst so geschockt, irgendwie…“   „Ich bin nicht geschockt, nur überrascht.“ Sasuke zuckte mit den Schultern und zog Narutos Boxershorts hoch, um ihn wieder gänzlich zu bedecken. „Ich hab noch andere kreative Methoden zum Aufwecken in meinem Repertoire, also kannst du gespannt bleiben.“ Ein vielsagendes Funkeln schlich sich in seine Augen.   „Mh, dann hab ich mit dir als Freund wohl einen Glückstreffer gelandet, huh?“ Naruto wackelte mit den Augenbrauen und grinste ihn an, während er sich langsam näher lehnte.   Sasuke senkte die Augenlider. „Das auf jeden Fall“, erwiderte er murmelnd und kam ihm die letzten Zentimeter entgegen, um ihn zu küssen.   Naruto kräuselte im ersten Moment leicht die Nase, als er sich selbst auf Sasukes Lippen schmecken konnte, ließ sich davon aber sonst nicht weiter beirren und biss ihm sanft in die Unterlippe.   Als er den Kopf zur Seite neigte, um den Kuss zu vertiefen, konnte er feine Bartstoppeln über seine Haut kratzen spüren. Mmh, das war auch etwas Neues. Er hatte zwar schon andere Männer geküsst, aber die waren alle rasiert gewesen, deswegen war dieses leichte Kratzen nun ein gänzlich unbekanntes und neues Gefühl für ihn.   Es war… Seltsam, irgendwie. Aber schlecht war es nicht. Oh nein, schlecht war es ganz bestimmt nicht. Wie konnte es auch schlecht sein, wenn es schließlich Sasuke war, den er hier küsste?   „Wow, der Tag hat gerade erst angefangen und ich hab schon sehr viele erste Male erlebt“, meinte Naruto nuschelnd, als sich ihre Lippen wieder trennten und grinste.   „Mh, ach ja?“ Sasuke strich mit der Hand, die er während ihres Kusses in Narutos Nacken gelegt hatte, seinen Körper entlang und ließ sie auf seiner Schulter ruhen. „Was denn noch?“   „Uh, mit einem Blowjob geweckt werden“, fing Naruto an, an seinen Fingern aufzuzählen, „aber das weißt du ja schon. Dann ist das generell das erste Mal gewesen, dass ein Typ meinen Schwanz gelutscht hat… Und dann bist du auch noch der erste Kerl, den ich küsse, der einen Bart hat!“   Er schenkte Sasuke ein Grinsen und streichelte mit dem Daumen über sein Kinn. „Oder naja, Bart kann man das bisschen Flaum ja nicht nennen… Aber du weißt schon, wie ich das meine. Es hat beim Küssen gekratzt und das tut es sonst nie!“   „Hm, das tut es bei dir auch.“ Sasuke küsste seinen Mundwinkel und kratzte mit den Zähnen sanft seine Kieferpartie entlang.   Naruto senkte die Lider und seufzte entspannt auf. „Heh, das ist ein waschechter Drei-Tage-Bart“, murmelte er und legte eine Hand auf Sasukes Knie. „Hab mich nämlich seit genau drei Tagen nicht mehr rasiert.“   „Glückwunsch…“ Schnaubend knabberte Sasuke an seinem Kinn und warf ihm einen verspielten Blick zu. „Du wirst langsam zum Mann. Dann sei nun auch ein Mann und kümmer dich um das, was du angerichtet hast…“   Hauchzart wanderte er mit dem Mund zu seinem Ohr hinauf und gab ihm einen feuchten Kuss auf die Ohrmuschel, während er sich Narutos Hand schnappte und sie zwischen seine Beine führte.   Naruto überkam sofort ein Schauer der Erregung. „Du… Du bist hart“, wisperte er mit rauer Stimme. Seine Wangen fühlten sich warm an.   „Mh, was hast du erwartet?“ Sasuke hauchte ihm einen letzten Kuss aufs Ohr und lehnte sich dann etwas zurück, um ihre Stirnen zusammen zu pressen. „Ich bin schwul, natürlich werd ich geil, wenn ich einen Schwanz im Mund hab… Besonders, wenn es deiner ist…“   Woah… Woah! Sasuke hatte echt ein verdammt dreckiges Mundwerk und Naruto konnte nicht abstreiten, dass es ihn absolut scharf machte…   Sasuke gluckste leise, als sich die Röte auf Narutos Gesicht ausbreitete, und küsste liebevoll seine Nasenspitze. „Komm schon“, murmelte er und half Naruto dabei, seine Hand zu bewegen. „Jetzt werd nicht schüchtern, Naruto…“   „Ich bin nicht schüchtern…!“, stritt Naruto sofort ab. „Ich bin nur, uh… Ich hab noch nie wirklich ein inniges Verhältnis mit anderen Schwänzen gehabt, das ist alles…“   Verlegen sah er zur Seite und kratzte sich an der Wange. Er hatte bis jetzt tatsächlich keinerlei sexuelle Erfahrungen mit einem Kerl gesammelt… Klar, er wusste, was sich gut anfühlte und nach seinem jahrelangen Singledasein war er inzwischen natürlich ein Profi im Wichsen, aber trotzdem…   Er wusste nur, was sich bei ihm gut anfühlte und Sasuke hatte so viel Erfahrung, dass er sich unter keinen Umständen bei ihm blamieren wollte… Es bestand schließlich immer die Möglichkeit, dass ihm etwas gefiel, was Sasuke und anderen Typen vielleicht gar nicht zusagte…   Gah! Er war 24, verdammt, er war eigentlich viel zu alt, um sich über so etwas den Kopf zu zerbrechen! Er war doch keine Jungfrau mehr!   „Dann wird sich das jetzt ändern.“   Sasukes raue Stimme brachte Naruto zurück in die Gegenwart. Er beobachtete, wie sich Sasuke zurücklehnte und mit den Ellbogen auf der Matratze abstützte, die Beine weit gespreizt. Seine Lider waren gesenkt und verdeckten so zum Teil das dunkle Funkeln seiner Augen.   „Komm her“, murmelte er und winkte den Blonden mit dem Zeigefinger zu sich. Seine Stimme war so verdammt sexy und sinnlich, dass Naruto fast schon vom bloßen Klang gekommen wäre. Wahrscheinlich wäre er es sogar wirklich, wenn er nicht erst gerade eben einen überwältigenden Orgasmus gehabt hätte.   Naruto schluckte mit einigen Schwierigkeiten und krabbelte auf ihn zu. Das Innere seiner Kehle fühlte sich wie Schleifpapier an und egal, wie oft er auch schluckte, er bekam das Gefühl einfach nicht los.   Gott… Was machte Sasuke nur mit ihm?! Das war erst ihr erster offizieller Tag als Paar und Naruto war ihm schon komplett verfallen.   „Brav.“ Sasuke schmunzelte, als Naruto zwischen seinen Beinen angekommen war und legte die Hand in seinen Nacken.   „Naruto, das ist mein Schwanz“, sagte Sasuke und deutete mit dem Finger seiner freien Hand auf die gewaltige Beule zwischen seinen Beinen, „und Schwanz, das ist Naruto. Ich bin sicher, dass ihr gute Freunde werdet.“   Das Schmunzeln auf seinen Lippen wurde breiter, als er Narutos Kopf sanft aber bestimmt nach unten drückte, bis sein Gesicht in seinen Schritt vergraben war.   ~ xXx ~   Nach der Säuberungsaktion drückte Naruto Sasuke einen mehrsekündigen Kuss auf den Mund. Er lächelte, als sie sich wieder trennten und rieb sich den Nacken. „Heh.“   Sasuke erwiderte das Lächeln und legte die Hand auf seine Wange. „Weißt du, was wirklich sexy ist?“, fragte er murmelnd. Ohne eine Antwort abzuwarten, küsste er seine Nasenspitze. „Du. Du bist so eine interessante Mischung aus schüchtern… Und verdammt sexy.“ Er biss sich auf die Unterlippe und sah ihm in die Augen. „Glaub mir, ich hab große Probleme, die Finger von dir zu lassen.“   Narutos Ohren wurden bei den Komplimenten ganz warm. „Uh, danke“, erwiderte er und grinste verlegen, während er Sasuke die Shorts wieder hochzog.   Hauchzart strich Sasuke mit den Fingerspitzen sein Gesicht entlang, bis er bei seinem Kinn angekommen war. „Genau das mein ich“, raunte er, drückte Narutos Kinn mit dem Daumen sanft nach oben und küsste ihn.   Lächelnd schloss Naruto die Augen und erwiderte den Kuss. Er schlang die Arme um Sasukes Hüften und lehnte sich langsam nach hinten, bis er mit dem Rücken die Matratze berührte, Sasuke halb auf ihm liegend.   Sie küssten sich eine Zeit lang; langsame, sanfte Lippenbekenntnisse. Immer, wenn Naruto ihr Küssen für einen Moment unterbrach, um wieder zu Atem zu kommen, gab Sasuke ihm nie mehr als ein oder zwei Sekunden Erholungszeit, bevor er ihn erneut attackierte.   Naruto war es gar nicht gewohnt einen Partner zu haben, der scheinbar total aufs Knutschen stand, aber das war schon okay… Mehr als okay! Er liebte es nämlich auch und hatte beide seiner Exfreundinnen damit in den Wahnsinn getrieben, was in dieser Beziehung wohl hoffentlich nicht der Fall sein würde… Heh.   Er lachte leise, als Sasuke begann, hauchzarte Küsse auf der Seite seines Halses zu verteilen und sah ihn mit funkelnden Augen an. „Unnh… Pfft, das kitzelt!“   „Mh, ach ja?“ Sasuke lehnte sich etwas zurück, um ihn mit erhobener Augenbraue anzusehen, ein Schmunzeln auf den Lippen. „Tut es das?“   „Mh-hm“, stimmte Naruto summend zu und strich ihm eine Haarsträhne hinters Ohr. „Tut es, also komm bloß nicht- H-Hey!“   Er brach in Gelächter aus, als Sasuke eine besonders kitzelige Stelle fand und diese Schwäche natürlich sofort gnadenlos ausnutzte… Was für ein Bastard! Aber er war sein Bastard, also war alles in Ordnung… Hehe.   Sasuke grinste, als Naruto ihn mit einem Schmollmund von sich wegzog und tippte ihm auf die Lippen. „Schmollbacke.“   „Meeeh“, machte Naruto und schob die Unterlippe noch mehr hervor, die Augenbrauen zusammengezogen.   „Ich weiß nicht, was das darstellen soll“, meinte Sasuke langsam und drückte ihm eine Hand ins Gesicht, „aber niedlich ist es auf jeden Fall nicht.“   Naruto lachte nur, als Sasuke sein Gesicht halb ins Kissen drückte und kniff ihm in die Hüfte. „Penner.“   „Hn.“ Sasuke strich sich die Haare aus der Stirn und sah ihn an, seine Arme auf Narutos Brust verschränkt.   Naruto betrachtete ihn mit einem kleinen Lächeln. „Dafür, dass du so unnahbar tust, bist du eigentlich ziemlich schmusebedürftig“, meinte er belustigt und zerzauste Sasukes Haar, das eh schon wild in alle Richtungen abstand, noch mehr.   „Halt die Klappe“, murrte Sasuke sofort und rollte sich von ihm runter, um sich stattdessen auf den Rücken zu legen. Mit gerunzelter Stirn sah er an die Decke und Naruto konnte ihm geradezu ansehen, wie er gegen seine Verlegenheit ankämpfte, aber sie war doch deutlich zu spüren.   „Heh, süß. Der Kuschelking bin aber immer noch ich!“ Grinsend pikste ihm Naruto in die Wange und zog an einer längeren Haarsträhne. „Uh… Hey, wo sind eigentlich deine Haarklammern hin?“   Sasuke runzelte die Stirn und fuhr sich durchs Haar, fast so, als hätte er erst jetzt bemerkt, dass er keine Klammern mehr trug. „Keine Ahnung. Wahrscheinlich hab ich sie im Schlaf verloren.“   „Aber du bewegst dich doch irgendwie nie im Schlaf und liegst immer da wie eine tote Steinfigur!“, meinte Naruto verwirrt und kratzte sich am Kopf. „Immer, wenn ich aufwache, dann liegst du genau so da, wie du gestern ins Bett gegangen bist…“   „Hn“, machte Sasuke und schmunzelte ihn an. „Ich kann mich nicht daran erinnern, mich gestern mit deinem Schwanz im Mund ins Bett gelegt zu haben…“   „Uh…“ Sofort stiegt Naruto Hitze in die Wangen. „Okay, das jetzt nicht, aber du weißt doch, wie ich das meine!“   Etwas Fieses schlich sich in Sasukes Augen. „Tu ich das? Und was soll denn eine… ‚Tote Steinfigur‘ sein?“   „Bah, leck mich doch.“ Mit einem Ächzen und bösen Blick richtete Naruto sich auf. „Ugh, ich muss pissen. Wie viel Uhr ist es überhaupt?“ Langsam kroch er zum Bettrand und warf einen Blick auf die Uhr: 9:21 Uhr.   Uff, das war definitiv zu früh! Viel zu früh!   „Nach dem Pissen will ich weiter pennen“, grummelte er und stand langsam auf.   „Mh.“ Mit einem Gähnen fuhr sich Sasuke durchs Haar und schlang die Finger danach um das Kopfende des Bettes. „Klingt nach einem guten Plan.“   „Natürlich, ist ja auch von mir!“ Naruto funkelte ihn vielsagend an.   Sasuke rollte amüsiert mit den Augen. „Mach mich nicht nach, das ist mein Spruch.“   „Jaja.“ Desinteressiert winkte Naruto mit der Hand ab und schlurfte zum Badezimmer. Im Wohnzimmer entdeckte er Kyuubi unter dem Kotatsu schlafen und lächelte. Hach, er hatte sie schon tausend Mal unter dem Heiztisch entdeckt, dennoch ging sein Herz jedes Mal wieder aufs Neue auf, wenn er dieses süße Bild sah.   Im Bad angekommen leerte er schnell seine Blase und machte sich danach auch noch grob mit einem Waschlappen sauber, um die letzten Spermaflecken zu entfernen. Gut gelaunt und leise vor sich hin pfeifend tapste er zurück ins Schlafzimmer.   Er grinste, als sein Blick auf Sasuke fiel und stützte ein Knie auf der Matratze ab. „Hallo, sexy Mann in meinem Bett“, raunte er verspielt und krabbelte langsam auf ihn zu.   Sasuke spreizte die Beine, um dort Platz für Naruto zu machen, und legte die Hände auf seine Schultern. „Hallo, sexy…“, fing er langsam an und ließ seine Finger Narutos Rücken entlang streichen, immer tiefer und tiefer, „… Arsch.“   Naruto lachte, als Sasuke die Hände mit einem Klatschen auf den Hintern legte und seine Boxershorts sogar so weit nach unten schob, um seine Arschbacken zu entblößen. „Mein Arsch ist echt verdammt sexy, was?“   „Mmh…“ Sasuke summte und senkte die Lider. „Das ist er“, bestätigte er murmelnd und strich mit dem Zeigefinger mehrmals seine Ritze entlang. „Ich mag deine Lendengrübchen.“   „Huh?“ Verwirrt runzelte Naruto die Stirn und versuchte vergeblich, einen Blick auf seinen Hintern zu erhaschen. „Meine was?“   „Lendengrübchen“, wiederholte Sasuke und drückte mit den Daumen auf zwei Punkte direkt über seinem Hintern. „Das sind zwei Grübchen, wie die im Gesicht, die manche Leute am Steißbein haben. Sag mir nicht, du wusstest nicht, dass du die hast…“   „Äh…“ Naruto grinste verlegen und rieb sich den Nacken. „Nicht wirklich, nee… Ich mein, es ist mein Arsch! Den kann ich doch nicht sehen, ich hab keine Augen im Hinterkopf!“   „Aber du hast einen Spiegel“, meinte Sasuke, „und du kannst mir nicht weismachen, dass du deinen Hintern noch nie darin betrachtet hast.“   „Uh, klar hab ich mir meinen Arsch schon im Spiegel betrachtet, das macht doch jeder!“ Naruto lachte auf. „Aber die Grübchen sind mir nie wirklich aufgefallen und du bist auch die erste Person, die mich darauf aufmerksam macht…“   „Wirklich?“ Sasuke zog eine Augenbraue hoch. „Mir sind sie schon auf der Tokyo Game Show aufgefallen.“   „Huh, was?“ Nun war Naruto derjenige, der seine Augenbraue hob. „Wann hab ich da denn bitte meinen Arsch gezeigt?“   Sasuke rollte mit den Augen. „Wann zeigst du deinen Arsch mal nicht? Glaub mir, Naruto, bei deinen tiefsitzenden Hosen sieht man alles.“   „Aber ich trag doch Boxershorts!“   „… Die trotzdem nicht verhindern, dass man deine Arschritze sieht.“   „… Naja, ich steh halt auf Bauarbeiter-Dekolletés, Mann!“   „Und ich steh auf deine Lendengrübchen, also passt’s.“   „Heh… Obwohl… Meh.“ Plötzlich niedergeschlagen ließ Naruto den Kopf hängen. „Oh, hey, das hat sich gereimt! Aber nee… Maaann, ich find Grübchen verdammt niedlich! Ich hätte die echt total gern im Gesicht und was ist? Stattdessen hab ich Grübchen am Arsch!“   „Ich find’s gut, dass du keine Grübchen im Gesicht hast“, meinte Sasuke mit nachdenklichem Ausdruck. „Das würde dir nicht stehen, das würde dich zu… Hm, niedlich machen.“   „Zu niedlich?“ Naruto hob beide Augenbrauen. „Gibt es sowas überhaupt?“   „Natürlich.“ Sasuke schnaubte. „Und dein Gesicht ist eindeutig niedlich genug, du brauchst davon nicht noch mehr.“   „Oh, mein Gesicht ist niedlich?“ Naruto grinste breit und lehnte sich näher an ihn heran. Seine Augen funkelten. „Es liegt an meinen Koteletten, oder?“, raunte er augenbrauenwackelnd.   „Nicht ganz“, erwiderte Sasuke schmunzelnd und zog mit dem Finger seine Oberlippe hoch. „Ich hab damit nämlich eigentlich deine Zahnlücke gemeint.“   „Oh Gott, hör auf!“ Naruto schlug seinen Finger weg und versteckte seinen Mund hinter seiner Hand.   Sasuke legte die Stirn in Falten und legte die Finger um Narutos Handgelenk. „Nach unserem Gespräch im Hotel, hab ich mir dein Vlog dazu angesehen und mir die Kommentare durchgelesen und bin da eindeutig der Meinung deiner Zuschauer: Es steht dir einfach.“   Naruto presste die Lippen zusammen, als Sasuke die Hand von seinem Mund wegzog und sah ihn mit gerunzelter Stirn an. „Ernsthaft?“   „Ernsthaft“, bestätigte Sasuke. „Das hab ich dir damals schon gesagt, also hör auf nach Komplimenten zu fischen.“   Naruto bohrte die Zähne in die Unterlippe und grinste ihn verlegen an. „Heh, danke… Ich schätze, dann sind die ganzen Schul-Fanfics über uns, in dem du, arroganter und beliebter Klassenbester, mich, den Außenseiter, wegen meiner Zahnlücke hänselst wohl totaler Quatsch, huh?“   „Naruto…“ Sasuke verdrehte die Augen. „Alle Fanfictions über uns sind Quatsch. Ich hab noch keine einzige gefunden, die auch nur ansatzweise der Realität entsprechen könnte.“   „Pfft…!“ Naruto musste lachen. „Okay, stimmt schon. Die sind alle Quatsch. Und anscheinend teilen die Leute auch nicht deine Meinung… Von wegen ein Mann dürfte nicht zu niedlich sein oder so. Denn in den scheiß Geschichten werd ich echt andauernd als irgendein Kawaii-Monster mit großen, blauen Kulleraugen und so einem Mist beschrieben!“   Oh ja, das stimmte leider… Naruto hatte keine Ahnung, ob andere Leute ihn wirklich so sahen, aber wenn er in den Spiegel sah… Dann begrüßte ihn da ein Kerl und keine mädchenhafte Tucke.   „Mmh, trotzdem hätte ich es cool gefunden, Grübchen im Gesicht zu haben“, meinte er schmollend.   „Ach…“ Sasuke schmunzelte ihn fies an und zwickte in eine pralle Pobacke. „Dein Arsch und dein Gesicht sehen sich doch eh ziemlich ähnlich.“   „… WOW“, rief Naruto aus. „Ich hab echt einen verdammt liebenswürdigen Freund, der weiß, wie man Leuten Komplimenten macht. Dankeschön, du Penner. Echt jetzt.“   Sasuke lachte leise und wollte ihn küssen, doch Naruto drehte sein Gesicht rechtzeitig zur Seite, bevor ihn seine Lippen berühren konnten. „Du stehst doch drauf, wenn ich dich ein bisschen ärgere“, meinte Sasuke murmelnd und streichelte ihm sanft über die Seiten. „Du stehst allgemein auf mich. Punkt. Streit es nicht ab.“   Naruto sah ihn ein paar Sekunden an, bevor sich langsam ein unheilbringendes Grinsen auf seine Lippen schlich. „Stimmt“, sagte er. „Ich steh auf dir. Weil du so winzig bist und da ist es echt schwer, sich nicht aus Versehen auf dich zu stellen.“   Ein wunder Punkt. Sasuke verengte die Augen sofort zu Schlitzen und gab ihm einen harten Klaps auf den nackten Arsch. „Wichser.“   „Hehe!“ Naruto brach in Gelächter aus und rieb ihre Nasenspitzen mit funkelnden Augen aneinander. „Rache ist sü-hüß“, sang er.   Sasuke schnalzte mit der Zunge und schlug ihm nochmal auf den Arsch. „Du solltest bestraft werden für dein freches Verhalten.“   „Ohhh“, machte Naruto langgezogen, die Stimme tief. „Versohlst du mir jetzt den Arsch? Bist du Christian Grey?“   Ein Schnauben entkam Sasuke. „Für diesen Kommentar hast du noch einen Schlag verdient“, meinte er amüsiert und gab ihm einen weiteren Klaps.   Sasukes Schläge waren relativ hart und Naruto spürte, dass sein Hintern anfing zu kribbeln, ohne dass es zu schmerzhaft wurde.   „Du bist so etwas von Christian Grey!“, rief Naruto lachend aus. „Also bin ich Ana, heh.“   „Du kannst nicht Ana sein“, meinte Sasuke. „Ana mag keine Blondinen und du bist blond. Du erinnerst mich eher an Mia, Christians Schwester.“   „Na und? Dann- Hey!“ Überrascht riss Naruto die Augen auf. „Du hast 50 Shades gelesen?!“   „Was?“ Sasuke zog die Mundwinkel nach unten. „Natürlich nicht“, brummte er. „Ich les doch nicht so einen Schund.“   Naruto grinste ihn an. „Ich glaub dir kein einziges Wort, Sasuke. Du musst die Bücher gelesen haben, sonst wüsstest du das mit dem Blondinenhass nicht!“   „Hn.“ Sasuke brummte, zog eine Augenbraue in die Höhe und beschloss, den Spieß umzudrehen. „Kann ich daraus schließen, dass du vom ‚Blondinenhass‘ weißt, weil du 50 Shades gelesen hast?“   „Eh…“ Peinlich berührt kratzte sich Naruto an der Wange und sah zur Seite. „Ja“, gab er schließlich nuschelnd zu. „Hab ich… Aber ich darf das auch, ich bin eine halbe Hete! Aber du…!“ Er bohrte seinen Finger in Sasukes Brust. „Du bist schwul. Du kannst keine Sexbücher über heterosexuelle Pärchen lesen!“   „Hab ich ja auch nicht“, stritt Sasuke weiterhin ab. „Wieso sollte ich eine dumme Twilight Fanfiction lesen, bei der nur die Namen umgeändert worden sind und die eine missbrauchende Beziehung anpreist?“   Das Grinsen auf Narutos Lippen war zurück. „Du hast es gelesen. Sonst wüsstest du die ganzen Infos nicht, Sasuke. Sonst wüsstest du nicht, wie sich Mia benimmt.“   Sasuke schwieg eine Zeit lang, die Lippen fest zusammengepresst. „Ein berechtigter Einwand, Miss Steele.“   „Hah!“ Naruto lachte und reckte das Kinn in die Höhe. „Ich wusste es! Aber hey, ich kann’s dir nicht verübeln. Ich hab’s auch nur gelesen, weil ich neugierig war und hab mich fast kaputt gelacht. Das war alles so unrealistisch und manche Stellen waren richtig widerlich! Wie das mit dem Tampon!“ Er kräuselte die Nase.   „Ich hätte ja gedacht, dass er am blutigen Tampon lutscht.“   „Oh Gott, Sasuke! Wie widerlich!“ Angeekelt streckte Naruto die Zunge heraus und packte sich würgend an den Hals. „Glaubst du echt, dass heterosexuelle Paare so was machen?! Eww!“   Amüsiert rollte Sasuke mit den Augen. „Glaub mir, Naruto. Die Schwulenszene hat mindestens genauso widerliche… Eigenarten, nennen wir es mal so.“   „Gott, ich bin impotent…“ Beim bloßen Gedanken daran schüttelte sich Naruto und vergrub das Gesicht in Sasukes Halsbeuge. „Ugh. Bah. Bah bah bah!“   „Ich hab’s ja verstanden.“ Glucksend kraulte Sasuke ihn im Nacken. „Du findest es widerlich.“   „Heh… Aber hey, apropos Blut.“ Naruto presste die Lippen hauchzart auf Sasukes Haut. „Hast du noch mein Hemd?“   Sasuke summte zustimmend. „Hab ich.“   „Heh, cool. Ziehst du es auch an?“   „Nein.“   „Warum nicht?!“ Beleidigt zog Naruto eine Schnute.   „Weil ich will, dass es weiterhin nach dir riecht und nicht irgendwann anfängt, meinen Körpergeruch anzunehmen…“ Sasukes Stimme war leise, kaum lauter als ein Flüstern.   „Oh…“ Naruto errötete leicht. Gott, Sasuke konnte so niedlich sein! „Cool… Heh.“   „Mh.“   „Du bist echt viel zu cool und süß, um Arschgeige Christian zu sein“, meinte Naruto und lehnte sich zurück, um ihn ins Gesicht zu sehen. „Du bist eher wie… Uh…“   Sasuke verengte die Augen. „Sag jetzt bloß nicht Edward.“   „Hah!“ Naruto musste lachen. „Jetzt, wo du es sagst… Die Ähnlichkeit ist verblüffend!“   „Tsk.“ Zungenschnalzend zog Sasuke an seinen Haaren. „Hast du Twilight etwa auch gelesen? Muss ich mich für dich schämen?“   „Nope, gelesen hab ich es nicht.“ Naruto schüttelte den Kopf. „Aber dafür hab ich den ersten Teil im Kino gesehen… Stockbesoffen mit Kiba. Fuck, das ist geil gewesen, haha!“   „Kiba scheint genauso bescheuert zu sein wie du.“ Erheitert verdrehte Sasuke die Augen.   „Ist er auch!“ Naruto grinste fett. „Ich will ihn dir unbedingt vorstellen! Leute sagen oft, dass er und ich uns wie Brüder benehmen, also wirst du ihn sicherlich lieben! Mich liebst du ja auch!“   „Hn“, machte Sasuke nur. „Das bezweifle ich, aber wir werden es sehen.“   ~ xXx ~   Gesagt, getan.   Kiba musste bis 16 Uhr arbeiten, also hatten sie ausgemacht, sich um 16:30 Uhr in einem Café zu treffen. Es gab einige, wirklich tolle Cafés in Nagoya, aber da Kiba mit der U-Bahn zur Arbeit fuhr, hatten sie beschlossen, sich direkt in einem Café am Hauptbahnhof zu treffen.   Ihre Wahl war dabei auf das entzückende „ Café du Ciel“ gefallen. Das Café war wegen seinen angemessenen Preisen und dem köstlichen Essen sehr beliebt in ganz Nagoya, allerdings gab es dennoch einen Haken…   Das Café befand sich nämlich im JR Central Tower… Und wie der Name schon vermuten ließ, war dieser Turm auch alles andere als klein, nämlich stolze 245 Meter hoch…   Und Sasuke und Höhe… Die beiden waren in den letzten Tagen leider immer noch nicht zu Freunden geworden, obwohl Naruto schon fleißig daran arbeitete, sie zu vermitteln.   Vielleicht war es arschig von ihm sich ein Café ausgesucht zu haben, das in solch einem hohen Gebäude war. Vielleicht hatte er mehr Rücksicht nehmen sollen. Aber andererseits hatte Sasuke immer betont, dass er sich nicht von seiner Höhenangst einschränken lassen wollte und Naruto wollte ihm dabei helfen sie in den Griff zu bekommen…   Also war das hier nun eine Art… Konfrontationstherapie.   Sasuke tippte nervös sein Lippenpiercing mit der Zunge an, die Hände tief in seine Manteltaschen geschoben, als er den Aufzug vor sich betrachtete. Es war kurz vor halb fünf nachmittags und sie befanden sich gerade im untersten Stock des JR Central Towers.   „In welchen Stock müssen wir?“   „Äh…“ Naruto rieb sich den Nacken und warf ihm aus dem Augenwinkel einen verlegenen Blick zu. „Nur ein paar Stockwerke, nicht viel…“   „In welchen Stock, Naruto?“   Der Blonde biss sich auf die Zunge. „In den, uh… Einundfünfzigsten“, brachte er schnell und nuschelnd heraus. Ugh, hoffentlich hatte Sasuke ihn nicht genau verstanden! „Das ist nicht viel höher als im Löwen!“   Sasuke war von Natur aus ein sehr blasser Mensch, aber in diesem Moment glich er tatsächlich einem Geist. „51…“   Fuck, also hatte er es doch gehört… Verdammt, und die Sache mit dem Stockwerk war noch nicht einmal alles… Naruto hatte nämlich auch erfahren, dass Aufzüge nicht so ganz Sasukes Ding waren und… Nun ja…   „Äh, ja… Wir müssen mit dem Aufzug bis in den zwölften Stock fahren und dann… Dann noch einen anderen Aufzug nehmen, um zum Café zu kommen…“ Naruto warf seinem Freund einen besorgten Blick zu und legte die Hand auf seine Schulter. „Hey, wir müssen nicht-“   „Tsk!“ Sasuke unterbrach ihn mit einem Schnauben und zuckte mit den Schultern, um seine Hand loszuwerden. „Ich bin kein kleines ängstliches Kind mehr, Naruto.“   Naruto verengte die Augen. „Das weiß ich doch, du Arschloch! Tut mir leid, dass ich rücksichtsvoll sein wollte, wie unglaublich unverschämt von mir!“   Sasuke sah ihn mehrere Sekunden an, bis er schließlich seufzte und sich durchs Haar fuhr. Normalerweise wirkte er immer älter als seine 22 Jahre, aber nun sah er viel, viel jünger aus. „Ich hoffe für diesen Laden, dass sie wenigstens guten Kaffee anbieten und das alles nicht umsonst war…“   „Das tun sie, keine Sorge!“, bestätigte Naruto mit einem Strahlen. Er schlang beide Arme um Sasukes Schultern und gab ihm einen fetten Schmatzer auf die Wange. „Hab ich schon einmal erwähnt, dass ich den besten Freund der Welt habe?“   Sasuke brummte und kniff ein Auge zusammen, als Naruto immer wieder enthusiastisch seine Wange küsste und sich halb an ihn klammerte. „Du bist peinlich. Die Leute gucken schon.“   „Ach, sonst stört es dich doch auch nicht, wenn Leute gucken, du Attention Whore.“ Grinsend verdrehte Naruto die Augen und gab ihm einen letzten Kuss; diesmal auf die Lippen. Er nahm seine Hand, als sich die Aufzugtüren kurz darauf öffneten und stieg mit ihm gemeinsam ein.   Sasukes komplette Körperhaltung änderte sich, als sich die Türen wieder schlossen und sich der Aufzug mit einem Ruck in Bewegung setzte. Er spannte sich spürbar an und auch sein Gesicht nahm einen verkrampften Ausdruck an.   Naruto versuchte so gut es ging ihn abzulenken und küsste mehrmals seinen Handrücken, was ihnen von einem älteren Mann einen missbilligenden Blick einbrachte.   „Hey“, murmelte er gegen Sasukes Hand und biss ihm sanft in den Fingerknöchel. „Wollen wir ein Rollenspiel machen? Du bist Christian und ich Ana?“   Sasuke schnaubte und zog die Mundwinkel minimal in die Höhe. „Sag mir nicht, du willst wie die beiden in einem Aufzug vögeln.“   Naruto grinste geheimnisvoll und wackelte mit den Augenbrauen. „Vieeeelleicht…“   „Ich deute das mal als Ja.“ Sasuke zwickte ihm in die Nase.   „Wär das nicht romantisch? Das erste Mal als Paar in einem Aufzug erleben? Oder noch besser: In der TARDIS, Doktor!“   „Du hast einen verkorksten Sinn für Romantik.“   Narutos Grinsen wurde breiter. „Oder vielleicht bin ich einfach nur ein Exhibitionist. Wie du!“   „Mh…“ Sasukes Finger wanderten zu seinem Hosenbund. „Das würde deine tiefsitzenden Hosen erklären.“   „Heh. Hattest du schon einmal Sex in der Öffentlichkeit?“   „Die Frage beantworte ich dir ein anderes Mal.“ Sasuke drückte seine Hand. „Wenn es weniger Ohren zum Lauschen gibt.“   „Oh…“ Naruto prustete leise, als ihm wieder einfiel, dass sie sich ja gerade in einem nicht allzu großen Aufzug mit anderen Menschen befanden und diese ihrem Gespräch wohl zwangsläufig lauschen mussten…   Äh… Oops?   Aber hey, das zeigte nur, dass Naruto seine Umgebung total vergessen hatte und er hoffte, dass es Sasuke da ähnlich ging und er ihn vielleicht tatsächlich etwas hatte ablenken können… Mh…   Knapp eine Minute später kamen sie schließlich im zwölften Stock an und stiegen aus. Hier auf diesem Stockwerk befand sich eine Fressbude nach der anderen, allerdings aber keine Cafés, also suchten sie einen weiteren Aufzug auf und betraten ihn.   Sasuke hatte sich zwischenzeitlich entspannt, war nun aber wieder komplett verkrampft. Naruto versuchte abermals ihn abzulenken. Diesmal mit kleinen Küssen und sehr, sehr viel Gelaber.   So viel Gelaber, dass Sasuke gar keine Möglichkeit hatte, sich auf seine Angst zu konzentrieren, weil Naruto ihn pausenlos etwas fragte und Antworten von ihm haben wollte.   Die Aufzugfahrt verlief relativ schnell dafür, dass sie fast 40 Stockwerke in die Höhe fahren mussten. Sasuke stand die Erleichterung geradezu ins Gesicht geschrieben, als er den ersten Schritt auf festen Boden setzte.   Naruto lächelte ihn an und schlang einen Arm um seine Schultern. „Heh, ich bin echt stolz auf dich, Babe, weißt du das? Das hast du klasse gemacht.“   „Hn.“ Sasuke schmunzelte nur überheblich, als Naruto seine Schläfe küsste, und richtete seine Brille. „Das war ein Klacks.“   „Mwah, trotzdem.“ Irgendwie fühlte sich Naruto heute besonders anhänglich, also klammerte er sich erneut an Sasuke fest und knutschte sein Gesicht ab, bis sie beide das Gleichgewicht verloren und sich fast auf die Fressen legten.   „Ähäm…“ Naruto räusperte sich und richtete seine Jacke. „Du bist so kindisch, Sasuke. Schlimm mit dir!“   „Natürlich…“ Belustigt rollte Sasuke mit den Augen und schnappte sich seine Hand. Suchend sah er sich um. „Wohin?“   „Hier lang.“   Naruto war schon mehrmals im Café du Ciel gewesen, deswegen wusste er auch genau, wo es sich befand… Naja, in Theorie. In Praxis sah das aber dann doch ein wenig anders aus und so streiften sie einige Zeit lang umher, bis Naruto das bekannte Firmenlogo mit dem verschnörkelten C ins Auge sprang.   Ah, ging doch!   Gemeinsam betraten sie das gut gefüllte Café und begrüßten die Kellnerin, die sie mit einer Verbeugung willkommen hieß.   Das Café du Ciel war eine interessante Mischung aus rustikal und modern. Die Tische waren relativ klein und quadratisch, während die Stühle breit und mit Stoff gepolstert waren. Die Wände waren schwarz, geschmückt mit Trübglas und mehreren Spiegeln.   Außerdem boten die Fenster einen wunderschönen Ausblick auf Nagoya. Naruto konnte ganz weit in der Ferne sogar einen Blick auf den Lions Mid Capital Tower erhaschen!   Die meisten der Besucher waren Reisende, die sich hier die Zeit vertrieben, während sie auf ihren nächsten Zug warteten. Es waren aber auch einige Damen mittleren Alters anwesend und…   „Hey! Alter!“   … Kiba war scheinbar auch schon da!   „Hey!“ Naruto grinste breit, als Kiba von einem Tisch aufsprang und eilte auf ihn zu. Sie hatten sich schon seit ein paar Tagen nicht mehr gesehen, also schloss Naruto ihn in eine herzliche Umarmung und tätschelte ihm den Rücken. „Alles klar, Mann?“   „Klaro, immer doch!“ Kiba erwiderte sein Grinsen und zerzauste ihm das Haar. „Hab mir schon Sorgen gemacht, weil ich doch normalerweise noch unpünktlicher bin als du!“ Er schnalzte mit der Zunge und ließ seinen Blick zu Sasuke wandern, der schweigend zu ihnen gegangen war.   „So… Du bist also Narutos Macker, huh?“   „Könnte man so sagen“, erwiderte Sasuke schmunzelnd und hielt ihm die Hand hin. „Uchiha Sasuke.“   Kiba nahm sie an und schüttelte sie. „Inuzuka Kiba. Freut mich, Mann.“   Naruto sah zwischen ihnen hin und her und biss sich auf die Unterlippe. Oookay, er wusste, dass Kiba sich öfter mal wie ein großer Bruder benahm und das war eigentlich auch ganz niedlich, aber manchmal… Manchmal war es schlichtweg peinlich, wie er sich aufführte, deswegen betete er zu Gott, dass sich sein Kumpel heute mal beherrschen würde.   Bis jetzt sah alles noch ganz gut aus… Ihm entgingen zwar nicht die abschätzenden Blicke, die sich Kiba und Sasuke gegenseitig zuwarfen, aber das war ja nichts Ungewöhnliches und auch nachvollziehbar. Die beiden sahen sich gerade schließlich zum ersten Mal.   Solange sie nicht versuchten ihn anzupinkeln, um ihr Territorium zu markieren, war alles gut!   Kiba nickte mit dem Kopf in Richtung Tisch. „Setzen?“   Sie zogen ihre Jacken aus und setzten sich hin. Naruto und Sasuke nebeneinander und mit dem Rücken zum Fenster, Kiba ihnen gegenüber.   „Sooo.“ Lässig schlang Kiba einen Arm um die Stuhllehne und verengte die Augen, sein Blick auf Sasuke gerichtet.   Sasuke lehnte sich nach vorne und stützte die Ellbogen auf dem Tisch ab. Danach verschränkte er die Finger miteinander und platzierte sein Kinn auf ihnen. Fragend zog er eine Augenbraue in die Höhe.   „Ich check nur ab, ob du mir ähnlich siehst“, erklärte Kiba und kratzte sich unterm unrasierten Kinn. „Das tust du seltsamerweise aber nicht, huh.“   Nun hob Sasuke auch die zweite Augenbraue an. „Wieso sollte ich dir ähnlich sehen?“   „Hat Blondie dir nichts davon erzählt?“ Missbilligend schnalzte Kiba mit der Zunge. „Ich bin seine erste große Liebe!“   Naruto klappte der Mund auf, während Sasuke mehrfach blinzelte. „Was?“   Kiba grinste wölfisch. „Naruto ist-“   „Woah!“, unterbrach Naruto ihn schnell und hob die Hände in die Luft. „Woah, Kiba. Was zur Hölle?! Hör auf so eine Scheiße zu erzählen!“   „Scheiße? Wieso Scheiße?“ Kiba zog die Mundwinkel nach unten. „Es ist doch die Wahrheit, Mann, also tu nicht so scheinheilig!“   „Na und?! Das musst du ja wohl nicht jedem auf die Nase binden, vor allem nicht Sasuke! Das-“   „Ssh.“   … Huh? Naruto hielt verdutzt inne und starrte auf die blassen Finger, die sich sanft aber bestimmt auf seine Lippen pressten. Langsam drehte er den Kopf in Sasukes Richtung.   Sein Freund schmunzelte und entfernte die Finger wieder. „Ich will hören, was Kiba zu sagen hat. Das interessiert mich.“   Beleidigt blies Naruto die Wangen auf. „Aber ich will nicht-“   „Ssh.“   Erneut Finger auf seinen Lippen. Naruto runzelte die Stirn. „Hey, du kannst mir nicht-“   Naruto wurde abermals unterbrochen. Diesmal allerdings nicht von Fingern, sondern von weichen, vollen Lippen. „Ssh“, wisperte Sasuke gegen seinen Mund.   Naruto schluckte. „Aber-“   Noch ein Kuss. „Ich sagte Ssh, Baby.“   Naruto öffnete den Mund, um weiter zu protestieren, schloss ihn dann aber doch wieder, als er noch einen sanften Kuss auf die Lippen gedrückt bekam.   Sie sahen sich mehrere, eiserne Sekunden in die Augen. Ein stummer Kampf, den Naruto verlor, indem er zuerst wegsah. Verdammt.   Sasuke grinste zufrieden und lehnte sich langsam wieder zurück. „Brav.“   „Hmpf“, brummte Naruto beleidigt und verschränkte die Arme vor der Brust.   „Wow“, sagte Kiba fassungslos und kratzte sich am Kopf. „Du hast Naruto echt gut trainiert in der kurzen Zeit, Sasuke! Ich versuch schon seit Jahrzehnten die Quasselstrippe zum Schweigen zu bringen, aber es klappt nie!“   „Hey! Fall mir nicht in den Rücken, du Arsch!“ Naruto verengte die Augen und zeigte ihm den Mittelfinger. Als die Kellnerin zu ihrem Tisch kam, ließ er die Hand allerdings schnell wieder in seinen Schoß fallen.   Sie gaben ihre Bestellungen auf; drei Tassen Kaffee und zwei belgische Waffeln mit Kirschen und Sahne für Kiba und Naruto. Der Blonde versuchte zwar Sasuke auch dazu zu überreden, sich etwas zu essen zu bestellen, aber die Mühe war vergebens.   Naja… Sein Pech! Wie hieß der Spruch doch gleich? ‚Wer nicht will, der hat schon‘. Naruto hatte ja schließlich versucht, ihn umzustimmen.   „So“, sagte Sasuke, als die Kellnerin außer Hörweite war und lehnte seine Wange gegen die geballte Faust. „Wo waren wir stehen geblieben?“   Kiba warf ihnen ein fettes Grinsen zu. „Du wolltest mir Erziehungstipps in Sachen Naruto geben.“   „Hey! Wer von uns beiden ist bitte der Köter, huh?!“, rief Naruto sofort entrüstet aus.   „Klappe“, meinte Kiba unbeeindruckt und winkte mit der Hand ab. „Ich bin echt fasziniert, dass du den Wirbelsturm schon so gut im Griff hast, Sasuke. Ich mein, wie lang seid ihr zusammen? Nicht mal einen Tag oder so?“   „Länger als einen Tag“, nuschelte Naruto und warf einen Blick auf seine Armbanduhr. „Genau genommen sogar… Uh, 26 Stunden.“   „Alter…“ Kiba riss die Augen auf und stöhnte dann plötzlich jämmerlich. „Oh nein… Fuck, ganz vergessen, dass ihr beide ja noch in dieser anfänglichen Oh-wir-lieben-uns-ja-so-sehr-und-können-nicht-mal-für-eine-Sekunde-die-Finger-voneinander-lassen-und-zählen-sogar-die-Minuten-seitdem-wir-zusammen-und-so-unglaublich-glücklich-sind-Phase seid und-“   „Köter, atmen nicht vergessen.“   Kiba hatte beim Sprechen tatsächlich vergessen Luft zu holen, also holte er das nun nach, indem er dramatisch nach Sauerstoff schnappte und dafür sogar einen seltsamen Blick von der Kellnerin bekam, als sie ihnen ihre Getränke brachte.   „Entschuldigung“, meinte Sasuke mit einem fiesen Schmunzeln und funkelte ihn an, „aber ich hab dich nicht genau verstanden. Könntest du das bitte nochmal wiederholen?“   Naruto brach in Gelächter aus und schlug sich aufs Knie, während Kiba seine Mittelfinger küsste und sie Sasuke danach präsentierte. „Fick dich, du Möchtegern-Hipster.“   „Das Möchtegern kannst du streichen. Sas ist ein Hipster, wie er im Buche steht“, meinte Naruto und verdrehte die Augen. „Aber hey, das ist besser, als wenn er als Penner herumläuft.“   Kiba grinste. „Stimmt, es kann nur einen Penner in der Beziehung geben und das bist eindeutig du!“   „Mh, er könnte wirklich ein bisschen mehr Stil gebrauchen“, mischte sich nun auch Sasuke in das Gespräch ein. „Ein Besuch beim Friseur wär vielleicht auch ganz gut, obwohl…“   Er neigte den Kopf zur Seite und strich mit den Fingerspitzen durch die unbändigen blonden Strähnen. „Eigentlich mag ich diesen Bed Head-Look. Er gibt dir etwas Verwegenes.“   „Hmm…“ Naruto senkte entspannt die Lider, als Sasuke ihm weiterhin durchs Haar streichelte und seufzte zufrieden. „Gott, du musst mir mal eine Kopfmassage geben, du machst das echt gut.“   „Ähäm.“ Kiba räusperte sich lauthals. „Ich bin auch noch da, wisst ihr. Ignoriert mich nicht, ihr Turteltäubchen.“   „Mh, hast du da gerade etwas gehört, Baby?“, wollte Sasuke schmunzelnd wissen.   Naruto grinste und funkelte ihn an. „Nope, nur irgendein nerviges Summen im Hintergrund.“   „Ey, Leute, ich kotze, wenn ihr anfangt hier herum zu schmachten. Ernsthaft!“   Naruto leckte sich die Lippen. „Hey“, hauchte er. „Ich muss die ganze Zeit daran denken, was du heute Morgen mit deiner Zunge gemacht hast… Das ist echt… Gut gewesen.“   Sasukes Fingerspitzen strichen zu seinem Kinn herunter und hoben es leicht an. „Mh, was genau meinst du? Ich hab sehr viel mit meiner Zunge gemacht…“   „Leute…“   „Du weißt schon… Als du mich am-“   „OKAY!“, ertönte plötzlich Kibas ohrenbetäubende Stimme. Er legte seine Hände auf ihre Hinterköpfe und schob ihre Gesichter zusammen, bis sie mit den Stirnen gegeneinander knallten. „Das ist genug!“   „Autsch, fuck!“ Stöhnend lehnte sich Naruto zurück und betastete sein Gesicht. „Das tut sauweh, Mann! Sasukes Brille hat sich voll in mein Gesicht gedrückt!“   Auch Sasuke brummte etwas Unverständliches vor sich hin, als er seine Brille richtete und über seine Wangenknochen rieb.   „Ich sagte doch, dass ihr aufhören sollt.“ Kiba zuckte mit den Schultern und zog seine Kaffeetasse näher an sich heran.   „Arschloch“, murrte Naruto und öffnete Zucker und Milch, um es in seinen Kaffee zu schütten.   „Hier.“ Sasuke schob seine Tütchen zu ihm herüber. „Ich trink meinen Kaffee schwarz.“   „Danke!“ Naruto strahlte ihn an und öffnete das Tütchen Zucker, um sich noch mehr davon in den Kaffee zu schütten. Kaffee konnte schließlich nie süß genug schmecken und er versuchte alles, um den bitteren Geschmack zu überdecken.   „Also.“ Sasuke nippte vorsichtig an seiner Tasse und richtete seinen Blick auf Kiba. „Was ist jetzt wegen der ‚Ich bin Narutos große Liebe‘-Geschichte?“   „Gott, das interessiert dich echt, was?“ Naruto rollte mit den Augen.   Sasuke presste die Lippen zusammen. „Natürlich interessiert es mich, wenn mein fester Freund sich immer noch klasse mit seiner ersten Liebe versteht…“   „Oh…“ Narutos Augen wurden groß, als bei ihm endlich der Groschen fiel und er checkte, wieso Sasuke so sehr an dem Thema interessiert war. Er grinste spitzbübisch. „Du bist eifersüchtig, oder?“   „Tsk.“ Sasuke gab ein Schnauben von sich. „Wieso sollte ich auf ihn eifersüchtig sein? Kiba kann mir nicht im Geringsten das Wasser reichen, weder charakterlich, noch vom Aussehen her.“   „Hey!“, brüllte Kiba sofort. „Du- Oh, hey!“ Er drehte sich zur Kellnerin um, die in diesem Moment mit den Waffeln zu ihnen kam, und schenkte ihr sein charmantestes Lächeln. „Hey, Fräulein. Könnten Sie mir vielleicht einen Gefallen tun?“   Die Kellnerin setzte die Teller auf dem Tisch ab und wandte sich mit einem Lächeln an ihn. „Natürlich, was kann ich Ihnen bringen?“   „Ah, Sie müssen uns nichts bringen. Ich wollte Ihnen eigentlich nur eine Frage stellen.“   „Oh, okay…?“   „Kay, danke. Alsooo.“ Kiba fuhr sich durchs Haar und lächelte sie an. „Wen finden Sie attraktiver? Mich oder den Kerl mit der Brille da?“ Er deutete mit dem Daumen auf Sasuke.   Oho, das war interessant…! Naruto selbst hätte die Frage nicht beantworten können, weil er sie beide auf ihre eigene Art und Weise sehr attraktiv fand, obwohl… Sasuke hatte schon sehr schöne Lippen… Und diese gerade Nase… Diese hohen Wangenknochen und- Äh, ja…   „Oh… Ähm…“ Die Kellnerin errötete leicht und biss sich auf die Unterlippe. Sie sah zwischen ihnen her und ihre Nervosität war ihr deutlich anzumerken. „Äh, Sie sind beide sehr… Uhm, attraktiv.“   „Und wenn Sie sich entscheiden müssten?“, bohrte Kiba nach und lehnte sich näher an sie heran. „Kommen Sie schon, Sie können ehrlich sein.“   „Also, eigentlich…“ Sie bohrte die Zähne tiefer in ihre Unterlippe. „Find ich ihn am attraktivsten“, gab sie leise zu und nickte schüchtern mit dem Kopf in Narutos Richtung. „Ähm, wenn Sie mich dann entschuldigen würden, meine Herren, ich muss weiter arbeiten…“ Sie verbeugte sich vor ihnen und eilte schnell an den nächsten Tisch.   Naruto blinzelte mehrmals und lachte dann laut auf. Okay, wow…! Damit hatte er ehrlich gesagt nicht gerechnet, aber hey, das war echt cool! Überraschende Komplimente waren doch immer noch die besten Komplimente!   „So“, sagte Naruto, während Kiba der Kellnerin mit weit aufgerissenem Mund nach sah, und reckte das Kinn in die Höhe. „Hätten wir das auch geklärt.“   „Alter“, sagte Kiba fassungslos, doch sie ignorierten ihn beide. Besonders Sasuke.   Der war nämlich viel zu beschäftigt damit, die Kellnerin mit seinem Blick zu töten. Es war solch ein intensiver Blick, dass sie sich mehrmals den Nacken rieb und dann fast schon ängstlich in ihre Richtung blickte.   Sasuke legte die Hand auf Narutos Oberschenkel, als sich ihre Blicke trafen. Die Kellnerin duckte sich leicht, ein Tropfen Schweiß glitt ihre Schläfe entlang und dann verschwand sie ganz, ganz schnell in die andere Ecke des Raums.   Naruto grinste, obwohl er ein wenig Mitleid mit ihr hatte. „Jetzt sei nicht so ein Arsch, Sasuke! Sie hat doch Recht, ich bin der attraktivste Kerl in unserer Gruppe!“   „Nicht so arrogant“, meinte Sasuke belustigt und legte die Finger um Narutos Kinn, um es wieder ein wenig herunterzuziehen. „Das ist immer noch mein Bereich.“   „Heh, schon. Ich bin nur froh, dass ich es als Frauenaufreißer scheinbar immer noch voll drauf hab!“ Naruto grinste ihn breit und mit vor Stolz geschwellter Brust an.   „Vielleicht, aber die Frauenwelt hat eh Pech“, murmelte Sasuke und rutschte näher an ihn heran. „Weil du jetzt nämlich mir gehörst.“   „Hmm…“ Naruto lächelte glücklich, als Sasuke seine Wange küsste und legte die Hand auf sein Knie. „Tu ich das?“   „Mhmh“, bestätigte Sasuke summend und küsste nun seinen Mundwinkel. „Nur mir.“   Naruto lachte, als Sasuke die Lippen auf seinen empfindlichen Hals presste, und legte die Hand in seinen Nacken.   „Gott, ihr seid so widerlich schwul.“   Augenrollend ließ Naruto die Hand wieder in den Schoß fallen und auch Sasuke löste sich von ihm, um sich wieder seinem Kaffee zu widmen.   „Klappe, Köter“, brummte Naruto und nahm Besteck in die Hand, um sich ein Eckchen von den Waffeln abzuschneiden. Gott, er liebte dieses Zeug einfach, davon sollte es definitiv mehr in Japan geben!   „Wie auch immer, ihr Schwulis“, meinte Kiba und stopfte sich ebenfalls etwas von den Waffeln in den Mund. „Du bist unsterblich in mich verliebt gewesen, Blondie, also erzähl du auch die Geschichte.“   Naruto stöhnte. „So viel gibt’s da gar nicht zu erzählen“, sagte er und runzelte die Stirn. „Kiba ist damals halt einfach die erste Person gewesen, in die ich mich richtig verknallt hab. Fertig.“   „Hn. Wie alt bist du da gewesen?“, wollte Sasuke wissen.   „Äh…“ Nachdenklich runzelte Naruto die Stirn. „Weiß ich nicht mehr genau. 12 oder 13 oder wie alt man halt ist, wenn man sich das erste Mal richtig verknallt.“   Sasuke nahm einen Schluck Kaffee und betrachtete ihn neugierig. „Kiba weiß davon, also nehm ich an, dass du ihm deine Liebe gestanden hast?“   Naruto nickte. „Hab ich“, bestätigte er und richtete seinen Blick auf Kiba. „Und der Köter hat echt überraschend… Weiß nicht, sanft reagiert. Ich hätte ihm ehrlich gesagt nicht so viel Feingefühl zugetraut…“ Er kratzte sich an der Wange und warf seinem besten Kumpel ein verlegenes Lächeln zu.   Kiba schnaubte und wirkte selbst auch etwas verlegen. „Ist doch logisch“, brummte er. „Du bist schließlich mein bester Freund, Mann, und ich hatte echt Schiss, dass ich dich wegen der ganzen Sache verliere und das wollte ich nicht… Unter keinen Umständen.“   „Heh…“ Naruto bohrte die Zähne in die Unterlippe, als sein Lächeln größer wurde. „Im Endeffekt bin ich auch echt froh gewesen, dass ich es ihm gesagt hab, weil uns die ganze Geschichte nur noch enger aneinander geschweißt hat.“   Sasuke summte und blickte zu Kiba herüber. „Hast du nicht Angst gehabt, dass er trotzdem noch in dich verliebt sein könnte?“   „Uh, nicht wirklich.“ Kiba zerzauste sich das Haar. „Ich mein, ich bin anfangs schon etwas zurückhaltender gewesen, was Umarmungen und so einen Kram angeht, weil ich ihm keine falschen Hoffnungen geben oder ihn verletzen wollte, aber sonst…“   „Ich bin so ein Typ, der muss immer alles ehrlich heraus sagen“, meinte Naruto und schob sich einen Bissen Waffeln in den Mund. „Früher oder später hab ich jedem, in den ich jemals verknallt war, meine Liebe gestanden, auch wenn ich wusste, dass ich keine Chance hab… Anfangs hab ich immer versucht es zu verdrängen, wenn ich in jemanden verliebt war und wollte es auch nie wahrhaben, aber…“   Er zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht, ich kann so etwas nicht richtig verarbeiten, wenn es unausgesprochen bleibt und ich hab nach den Geständnissen auch gemerkt, dass es viel leichter war loszulassen und es hinter mich zu lassen. Deswegen war meine Schwärmerei danach auch immer ziemlich schnell wieder vorbei.“   Sasuke sah ihm in die Augen. „Das ist sehr mutig von dir, Naruto. Ich denke, so etwas würden sich nur die wenigsten trauen.“   „Heh, mutig sagst du?“ Geniert rieb sich Naruto den Nacken. „Ich hab das immer als dumm angesehen, aber hey, wenn du mutig sagst… Dann sollte ich vielleicht auch anfangen, es so zu betrachten, huh?“   „Das ist echt mutig, Mann“, sagte Kiba und lehnte sich über den Tisch, um ihm eine Hand auf den Kopf zu legen. „Ernsthaft, Naruto. Ich bin wirklich beeindruckt von dir gewesen, als du mir deine Liebe gestanden hast, obwohl du wusstest, dass ich es nicht erwidern werde und wie scheiße weh das tun würde.“   „Oh Gott, du nennst mich mal Naruto und nicht Blondie?“ Naruto spürte plötzlich einen Kloß im Hals und lachte leise auf. „Dann muss das ja echt was heißen, wow.“   „Kiba hat Recht, Naruto“, meinte Sasuke und schenkte ihm ein kleines, aber ehrliches Lächeln.   „Oh wow… Ihr macht mich ja ganz verlegen, Leute…“ Peinlich berührt entkam Narutos Lippen ein weiteres Lachen und als Sasuke dann auch noch so unglaublich sanft seine Schläfe küsste wurde er tatsächlich ein wenig rot.   „Oh Mann, wenn wir ihn weiter so mit Liebe überschütten, dann fängt er gleich an wie ein Hund mit dem Schwanz zu wedeln!“, meinte Kiba grinsend und tätschelte ihm den Kopf.   Sasuke schmunzelte. „Das hat er heute Morgen schon gemacht.“   „Woah! Eindeutig zu viele Infos, Alter!“ Blitzschnell lehnte sich Kiba zurück. „Das ist- Hey, obwohl… Ihr seid doch erst seit… Uh, 28 Stunden oder so zusammen und dann habt ihr schon gefickt? Wow, ihr seid ja flott.“   „26 Stunden“ verbesserte Naruto ihn und runzelte die Stirn, „und nein, wir haben nicht gefickt.“   „Hm…“ Kiba betrachtete sie skeptisch und nippte an seinem Kaffee. „Was ist dann das Schwulste, was ihr bis jetzt zusammen gemacht habt?“   Naruto prustete überrascht. „Ich dachte, das wären ‚eindeutig zu viele Infos‘?“, fragte er amüsiert nach.   Kiba winkte mit der Hand ab. „Beantworte meine Frage.“   „Äh…“ Naruto drehte den Kopf zur Seite und blickte Sasuke an. Huh, gute Frage… Sie hatten sich zwar schon gegenseitig Blowjobs gegeben, aber wenn er genauer darüber nachdachte, dann fiel ihm doch tatsächlich etwas noch Schwuleres ein, nämlich…   „Heh, wir haben gestern ein Animal Crossing: New Leaf Date gehabt“, sagte er mit einem fetten Grinsen.   Kiba blinzelte. „Ein was? Was zur Hölle soll das sein?“   „Naja, ich bin Sasuke in seiner Stadt besuchen gegangen und wir waren zusammen im Museum und haben uns die Fische und die Insekten und alles angesehen. Im Café sind wir auch zusammen gewesen und dann auch noch zur Insel gefahren…“, fing Naruto an zu erklären. „Wir haben sogar extra in zwei verschiedenen Räumen gespielt, damit es, äh… Weiß nicht, romantischer oder so rüberkommt. Ich war auf jeden Fall aufm Sofa und er lag in meinem Bett, als wir gespielt haben.“   Kibas Augen weiteten sich. „Okay“, sagte er. „Okay, das ist tatsächlich… Richtig schwul. Volle Kanne schwul.“   Naruto lachte und stopfte sich eine Kirsche in den Mund, während Sasuke vor sich hin grinste. „Hey, du hast gefragt, also beschwer dich jetzt nicht.“   „Gott…“ Kiba schüttelte sich und trank einen Schluck Kaffee.   „Hm“, machte Sasuke nachdenklich und verengte die Augen. Er ließ seinen Blick über Kibas Gesicht gleiten. „Irgendwie kann ich nachvollziehen, was Naruto damals an dir gesehen hat. Du bist auf eine seltsame Art und Weise attraktiv, aber gleichzeitig auch… Nicht.“   Naruto verschluckte sich an seinem Essen und hustete. Was zur Hölle…?   Kiba zog beide Augenbrauen in die Höhe. „Ich weiß nicht, ob ich mich geschmeichelt fühlen soll oder nicht, Mann, ganz ehrlich.“   Sasuke schmunzelte ihn an. „Nimm es als Kompliment“, meinte er. „Allerdings möchte ich ernsthaft wissen, was du dir dabei gedacht hast, rote Fangzähne mitten ins Gesicht zu tätowieren…“ Er kräuselte die Nase. „Ich mag Tattoos, aber nicht solche und erst recht nicht an so einer Stelle.“   „Hey!“, mischte sich nun auch Naruto ein. „Zu Kibas Verteidigung muss ich sagen, dass er sich die Tattoos wegen mir hat stechen lassen.“   Sasuke sah überrascht zum Braunhaarigen. „Tatsächlich?“   Kiba, der gerade am Kaffee nippte, gab ein „Mhh“ von sich. „Tatsächlich“, bestätigte er, nachdem er geschluckt hatte. „Meine Ma ist ausgerastet, als ich ihre Unterschrift gefälscht hab, aber das ist es mir trotzdem wert gewesen.“   „Kann ich nachvollziehen.“ Sasuke strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Und was hat das Tattoo mit Naruto zu tun?“   „Öh…“ Kiba kratzte sich an der Wange und warf einen unsicheren Blick zu Naruto herüber. „Kann ich ihm davon erzählen…?“   Naruto biss sich auf die Unterlippe. „Äh, die grobe Geschichte kannst du erzählen, wenn du ein paar Details wie… Du weißt schon weglässt“, meinte er und rieb sich mit den Fingerspitzen den Nacken.   Er hatte ein bisschen Angst, dass Sasuke sauer oder vielleicht sogar verletzt sein würde, weil Naruto (noch) nicht wollte, dass er die ganze Geschichte erfuhr. Doch dann legte Sasuke die Hand auf sein Knie und drückte es beruhigend und da wusste Naruto, dass alles okay war.   Kiba nickte und fing an zu erzählen: „Kurz nachdem Naruto… Nachdem er die Narben im Gesicht bekommen hat, hatte er sich viel Scheiße deswegen anhören müssen… Extrem viel Scheiße. Blondie ist nun wirklich nicht auf den Kopf gefallen und weiß sich zu wehren, wie wir beide wissen, aber nach einigen Wochen ist das fast… Unmöglich geworden.“   Sein Gesichtsausdruck wurde grimmig, als er seinen Blick auf die Tasse Kaffee richtete. „Ich hab ihn so gut wie möglich unterstützt, aber trotzdem hat die ganze Scheiße nicht aufgehört, also hab ich beschlossen, etwas noch viel Auffälligeres als sechs kleine, beschissen unwichtige Narben im Gesicht zu haben – nämlich Tattoos.“   Seufzend fuhr er sich durchs Haar und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Aus Solidarität zu meinem besten Bro und alles. Damit er nicht mehr alleine ist. Ich dachte, wenn die Leute nicht aufhören, ihn wie Dreck zu behandeln, damit kann ich wenigstens dafür sorgen, dass er nicht mehr alleine ist und dass sie uns zusammen wie das letzte Stück Scheiße behandeln und das haben sie dann auch getan.“   Er schnaubte humorlos und schüttelte den Kopf. „Fuck, ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich war, endlich aus dieser scheiß Schule raus zu können. Besonders die letzten beiden Jahre sind die absolute Hölle gewesen.“   Naruto bohrte die Zähne in die Unterlippe und nickte leicht, während er auf seinem Teller herum stocherte. Oh ja, das konnte Kiba laut sagen.   „Kiba“, sagte Sasuke plötzlich.   „Huh?“ Kiba hob den Kopf und sah ihn an. „Ja, Mann?“   Sasuke leckte sich über die Lippen und dann sagte er das, womit Naruto am wenigsten gerechnet hätte: „Ich bin wirklich sehr froh und dankbar, dass Naruto so einen tollen Freund wie dich hat, auf den er sich immer verlassen kann.“   Kiba blinzelte, ebenfalls total überrascht von diesen Worten. „Hah, ist doch logisch, Alter“, sagte er schließlich, als er seine Stimme wiedergefunden hatte und rieb sich mit einem verlegenen Grinsen den Nacken. „Dafür hat man beste Freunde auch und Naruto ist auch immer für mich da gewesen.“   „… Heh.“ Naruto lächelte glücklich und schob sich eine Kirsche in den Mund.   Eine Zeit lang aßen sie in einem angenehmen Schweigen, bis Naruto auffiel, dass Sasuke ihn beobachtete. „Hey, willst du mal probieren?“, fragte er ihn lächelnd und hielt ihm eine Gabel gefüllt mit Waffeln und Kirschen vor die Nase.   Sasuke rümpfte die Nase. „Ich weiß nicht, ich hab noch nie belgische Waffeln probiert.“   „Dann musst du das unbedingt nachholen!“, warf Kiba mit vollem Mund ein. „Ich würde töten für das Zeug!“   „Das ist echt verdammt lecker!“, stimmte Naruto ihm enthusiastisch zu. „Komm schon, Schatz, mach einmal ‚Aaah‘, das Vögelchen kommt!“   Sasuke rollte mit den Augen, öffnete dann aber doch den Mund und ließ sich von Naruto füttern. Er kaute langsam, die Stirn gerunzelt.   „Und?“, wollte Naruto aufgeregt wissen.   Sasuke leckte sich die Lippen und sah ihn an. „Ich will noch einen Bissen.“   „… Was?“ Naruto lachte überrascht auf. „Schmeckt es doch so gut?“ Grinsend schüttelte er den Kopf und schnitt noch ein Eckchen ab. „Ich sagte ja, dass es gut schmeckt, aber nein! Du glaubst mir ja nicht! Tsk. Mit oder ohne Sahne?“   „Ohne.“   „… Woah.“ Kiba beobachtete fasziniert, wie Naruto Sasuke mit mehr Waffeln fütterte. „Alter. Naruto teilt sonst nie sein Essen, nie! Nicht mal mit mir! Krass… Das mit euch muss dann ja wohl echt was Ernstes sein, huh?“   „Heh…“ Naruto lächelte, die Wangen leicht gerötet und sah zu Sasuke herüber. Auch er lächelte, als sich ihre Blicke trafen.   „Das hoffe ich doch wohl“, murmelte er leise und schob Sasuke einen weiteren Bissen vorsichtig zwischen die Lippen. „Das hoffe ich.“   ----------------------------------------------------------------------------   Dankt meiner Beta, dass es dieses Kapitel gibt, das ist nämlich eigentlich gar nicht geplant gewesen, aber sie hat mich auf eine Idee gebracht, also ja, so ist das hier entstanden! /D   Und wow, ich hab noch nie ein Kapitel mit einer Sexszene begonnen… Und dann auch noch zwei Blowjobs in einem Kapitel! :O Ich schreibe BJs total gern, aber jetzt brauch ich doch erst einmal eine Pause davon… orz   Ich mag meinen Sasuke unterwürfig, aber woah, es hat echt richtig Spaß gemacht ihn so verdammt dominant zu schreiben, das war mal eine, ja… Heiße Abwechslung /D Ich hoffe, dass sie euch auch gefallen hat! 8D   Die Sexszenen in dieser FF sind generell etwas anders, weil ich mal etwas Neues ausprobieren wollte und ah, was soll ich sagen, je schmutziger und vulgärer der Sex, desto mehr liebe ich ihn ;//A//;   Und Kiba… Kibbels! 8D Ich weiß, dass sich viele auf das Treffen von Sasuke und Kiba gefreut haben und ich hoffe, dass ihr nicht enttäuscht seid, weil es keine… Eifersuchtsattacken oder so gab >‘D Obwohl die beiden Naruto schon gern angepinkelt hätten, um ihr Revier zu markieren, aber hey, was nicht ist kann noch werden… >8D   An dieser Stelle möchte ich euch allen fröhliche Weihnachten und ein besinnliches Fest wünschen! Ihr seid alle so unfassbar toll und ich liebe euch alle und hoffe, dass ihr die besten und fettesten und geilsten Geschenke unter euren Weihnachtsbäumen vorfinden könntet, verdient hättet ihr es auf jeden Fall! :D   Im letzten Kapitel von Let’s Play: Sasuke wird zwar gern als der Doktor bezeichnet, aber selbst er kann die Zeit nicht anhalten und so heißt es nach sieben Tagen Abschied nehmen. Sasuke ist als Kumpel gekommen und geht als Partner. Findet heraus, wie er und Naruto die letzten gemeinsamen Stunden verbringen.   Bis dann Kapitel 12: I promise -unzensiert- ---------------------------------- „Okay… Okay, puh… Es ist alles gut.“   Naruto nahm einen tiefen, leicht zittrigen Atemzug und rieb sich mit den Händen übers Gesicht. Sein Herz schlug gewaltsam gegen seinen Brustkorb, während sich sein Bauch in unregelmäßigen Abständen schmerzhaft zusammenzog.   Fuck. Fuck…!    Es war lange her, seitdem er das letzte Mal so verdammt Schiss gehabt hatte! Und das, obwohl nach über einer Viertelstunde Spielzeit noch nichts Nennenswertes passiert war! Klar, es gab ein paar billige Schocker wie irgendwelche Gegenstände, die mit einem ohrenbetäubenden Krach vom Küchentisch fielen und flackernde Lichter, aber ansonsten war alles okay.   … Es war alles- Okay, dicke, fette Lüge. Absolut nichts war okay! Das Spiel hatte eine so unglaublich gruselige Atmosphäre, dass er sich kaum traute, sich vorwärts zu bewegen und bestimmt fünf Minuten in seinem Kinderzimmer herum gealbert hatte, bis er endlich den Mumm dazu hatte, den ersten Schritt in den Flur zu setzen.   Naruto zuckte zusammen, als das Geräusch von Donner ertönte, und ließ die Hände wimmernd in seinen Schoß fallen. „Saaasuke.“ Jammernd drehte er sich mit seinem Schreibtischstuhl zur Seite und warf Sasuke einen erbärmlichen Blick zu.   Sein Freund saß völlig entspannt auf dem Bett, eine lauthals schnurrende Kyuubi in seinem Schoß. „Stell dich nicht so an, es ist doch noch überhaupt nichts passiert.“ Amüsiert verdrehte er die Augen.   „Ja, schon, aber hallo?! Hast du dir das Spiel mal angesehen?!“, versuchte Naruto seine inzwischen zu einer Rosine zusammengeschrumpelte Männlichkeit zu verteidigen. „Das ist verfickt gruselig! Jetzt versteh ich auch, warum sich Babys andauernd in die Windel scheißen!“   Oh ja, denn dieses Spiel war eine verflucht gruselige Drecksscheiße! Aber so etwas von!   Among the Sleep. So hieß dieses Indie-Horrorgame, von dem Naruto gerade die Alpha-Version testete. Alpha. Es war also noch ganz früh in der Entwicklungsphase, aber trotzdem schon so unfassbar unheimlich!   Naruto konnte sich gar nicht vorstellen, wie die Endversion des Games erst sein würde! Fuck, er wusste nicht einmal, ob er sie überhaupt spielen konnte! Die Alpha-Version kostete ihm ja schon sämtliche Nerven, dann würde er bei dem Endresultat sicherlich an einem Herzkasper verrecken.   Ugh.   Er hätte echt niemals gedacht, dass ein Spiel, in dem man ein Kleinkind (!) spielte, so dermaßen angsteinflößend sein konnte. Aber das war es. Narutos Kopf hatte sich nach den ersten Minuten schon gefickt angefühlt und das hatte sich im Laufe der Zeit nur immer weiter verschlimmert.   Die Story von Among the Sleep war simpel: Mama bringt dich und deinen Lieblingsteddy ins Bett, du wachst irgendwann ohne Teddy auf und suchst zuerst ihn und dann deine Mama.   Klang vielleicht langweilig, aber oh Gott, das war es nicht. Es war das absolute Gegenteil davon! Naruto konnte gar nicht aufzählen, wie oft ihm das Herz schon in die Hose gerutscht war. Er war so sehr in die Spielwelt abgetaucht, dass er selbst bei den kleinsten Geräuschen laut aufschrie, ganz zu Sasukes immenser Belustigung.   Pfft. Penner. Sasuke hatte doch selbst Schiss, deswegen hatte er auch abgelehnt das Game zusammen mit Naruto zu zocken, obwohl eigentlich das der Plan gewesen war…   Aber tja! Konnte halt nicht jeder so viele Eier in der Hose haben wie Naruto…! So sah’s doch aus!   Sasuke schmunzelte ihn fies an. „Du bist so ein Weichei.“   Spielerisch verengte Naruto die Augen. „Sagt der Typ, der mit meiner Katze kuschelt, anstatt mit mir Among the Sleep zu spielen.“   Zungenschnalzend zeigte Sasuke ihm den Mittelfinger. „Spiel weiter, Idiot.“   Naruto streckte ihm die Zunge heraus und drehte sich wieder zum Monitor. Er warf einen Blick in die Webcam und rubbelte sich seufzend durchs Haar. „Okay“, sagte er und griff nach seiner Dose Red Bull, um sich einen großen Schluck zur Beruhigung der Nerven zu gönnen.   Schmatzend leckte er sich die Lippen. „Kein Grund, dich wie ein Baby zu benehmen, Foxy. Du spielst zwar eins, aber das heißt nicht, dass du dich auch so verhalten musst…“   Er rubbelte sich ein letztes Mal durchs Haar und schlug sich mit einem leider nicht allzu enthusiastischen „Yosh!“ auf die Wangen. „Okay, ich bin bereit. Weiter geht’s!“   Naruto reckte den Daumen in die Höhe und zwinkerte mit einem gequälten Grinsen in die Kamera, dann legte er die Finger auf Maus und Tastatur und spielte Among the Sleep weiter.   Okay, so… Seinen Teddybären hatte er bereits gefunden. Der war nun sicher in seinen Armen, nachdem Naruto ihn aus der Waschmaschine retten musste, und wurde fast zu Tode gequetscht von ihm. Gott, die Stelle hatte ihn auch viel mehr aufgewühlt, als von den Entwicklern wahrscheinlich geplant gewesen war…   Aber fuck! Er hatte in der Wohnung die ganze Zeit jemanden nach Hilfe rufen gehört und als er vor der Waschmaschine im Bad angekommen war, war seine erste Vermutung irgendwie gewesen, dass…   Naja… Dass der Vater sich in der angestellten Waschmaschine befand. Warum auch immer… Naruto war ehrlich gesagt selbst ein wenig überfragt, wie er auf so einen Gedankengang gekommen war…   In der Waschmaschine passte ja schließlich kein erwachsener Mensch hinein und er wusste ja auch, dass er sich auf die Suche nach seinem Teddybär gemacht hatte… Also wäre die Antwort auf die Person in der Maschine eigentlich einleuchtend gewesen.   Eigentlich. Naruto vermutete, dass die Hilfeschreie ihn irritiert hatten. Woher hätte er schließlich auch wissen sollen, dass sein Teddybär reden konnte?! Andererseits spielte er immer noch ein zwei Jahre altes Kleinkind und er sah die Welt mit seinen Augen, also hätte er so etwas vermuten sollen.   Mh… Aber genau das machte es so gruselig! Kleine Kinder hatten schließlich eine lebhafte Vorstellungskraft, für sie erschien eine einfache Zimmerpflanze im ersten Moment öfter mal wie ein Monster…   Naruto hatte sich bei Among the Sleep auch schon über die harmlosesten Dinge erschrocken und er war sich sicher, dass ihn in dieser Richtung auch bestimmt noch viele Schocker erwarten würden…   Aber das war schon okay! Naruto war bereit für sie und vor allem… Vor allem war er immer noch… So unglaublich schissig. Fuuuck. Okay, das Game war definitiv nicht ohne Alkohol zu ertragen. Definitiv nicht.   Wenn irgendwann die Beta-Version rauskommen würde, dann würde er davor sicherheitshalber ein paar Gläschen Bier trinken, um sich etwas Mut anzusaufen… War zwar nicht die feine Art und Sakura und seine Mutter würden ihn umbringen, wenn sie wüssten, dass er sich wegen so etwas die Kante gab, aber hey… Es ging halt nicht anders!   Das Spiel war halt einfach verfickt gruselig und ohne Alkohol kaum auszuhalten, also wer konnte es ihm da schon verübeln, wenn er sich den einen oder anderen Schluck gönnte…? Es war schließlich besser, wenn er beschwipst das Horrorgame zockte, anstatt nachher einen Herzinfarkt zu kriegen, weil er nüchtern war!   Also… Weiter im Programm! Naruto durchsuchte das Wohnzimmer und musste schnell feststellen, dass seine Mutter nirgendwo zu entdecken war… War klar. Was sollte sie auch mitten in der Nacht im Wohnzimmer tun?   Außer die sexy Sportclips gucken, aber irgendwie hatte er die Vermutung, dass das nicht wirklich etwas für Mütter, sondern eher für Väter war… Heh.   Wahrscheinlich lag sie seelenruhig schlafend in ihrem Bett, also machte er sich auf die Suche nach dem Schlafzimmer. Im Flur gab es mehrere Türen, insgesamt drei Stück. Zwei von ihnen hatte er schon geöffnet; die eine hatte ins Wohnzimmer und die andere ins Badezimmer geführt.   Ergo musste die dritte Tür ins Schlafzimmer führen und weil seine Mutter in keinem der anderen Räume vorzufinden war, würde er sie dort wohl auch finden. … Außer sie war im Keller, um den er bis jetzt einen weiten Bogen gemacht hatte, aber an so eine schreckliche Möglichkeit wollte Naruto gar nicht erst denken, also schüttelte er den Kopf, um diese grässlichen Gedanken sofort wieder zu vertreiben.   „Uff, okay.“ Naruto seufzte und rubbelte sich durchs Gesicht. Er warf einen Blick in die Kamera. „Sorry, dass ich gerade so wenig sage, aber ich bin echt extrem… Angespannt. Ich bin kurz davor, dem Baby die Windeln zu klauen und sie selbst anzuziehen, bevor ich mir in die Hosen scheiße.“   Er lachte humorlos und fuhr sich durchs Haar. „Fuck, ich bin so eine Memme… Ich brauch unbedingt etwas Alk, hinter der Tür wird mich bestimmt ein krasser Schocker erwarten, ey…“   Stöhnend drehte er den Stuhl in Sasukes Richtung. „Sas? Kannst du mir ein Bier bringen? Sonst überleb ich das Ganze nicht…“   „Du bist wirklich ein Riesenbaby.“ Sasuke rollte mit den Augen, schubste Kyuubi aber dann doch aus seinem Schoß und stand mit einem Seufzen aus.   Naruto strahlte ihn an. „Danke! Du bist echt die beste Hausfrau auf der ganzen, weiten Welt!“   „Fick dich.“ Sasuke zeigte ihm den Mittelfinger und verschwand aus dem Zimmer.   Naruto lachte und schüttelte erheitert den Kopf. „Hach.“ Er linste zur Webcam herüber. „Ich hab echt eine liebliche kleine Hausfrau, was? Ich weiß, ihr seid alle extrem neidisch auf mich und das könnt ihr auch ruhig sein!“   Grinsend reckte er das Kinn in die Höhe und kratzte sich am Hals. Er drehte sich um, als er ein Miauen hinter sich hörte, und warf der etwas beleidigt aussehenden Kyuubi eine Kusshand zu. Wahrscheinlich vermisste sie Sasuke.   Die beiden hatten sich in den letzten Tagen echt angefreundet. Normalerweise hing seine Katze andauernd bei ihm herum, aber jetzt konnte er sie immer öfter in Sasukes Schoß vorfinden. Und das war schön!   Das hieß für Naruto nämlich, dass Kyuubi von Sasuke angetan war und ihre Beziehung bestimmt auch befürwortete… Heh… Beziehung.   Ein glückliches Lächeln schlich sich bei diesem Wort auf Narutos Lippen. Er konnte immer noch nicht glauben, dass er und Sasuke nach monatelangem hin und her nun tatsächlich zusammen gekommen waren…   Es war wie ein wahr gewordener Traum. Auch wenn Sasuke Recht gehabt hatte, sie hatten sich vor ihrer Beziehung schon wie ein Paar benommen und deswegen hatte sich nicht allzu viel zwischen ihnen geändert…   Was cool war, weil Naruto es toll fand, wenn sein Partner gleichzeitig auch der beste Freund war und das traf bei ihm und Sasuke definitiv zu. Ihr Verhalten zueinander hatte sich also nicht allzu stark geändert, aber dafür gab es in ihrer Beziehung nun gewisse… Vorzüge, die sie vorher nicht gehabt hatten.   Naruto leckte sich mit glasigem Blick über die Lippen und rieb mit den Fingerspitzen gedankenverloren über den Knutschfleck kurz unter seinem rechten Kiefer. Oh ja, morgens mit einem Blowjob geweckt zu werden, würde Naruto auf jeden Fall als Vorzug bezeichnen, mmh…   Uh… Naruto blinzelte mehrmals. Wie auch immer. Er war immer noch dabei, ein neues Let’s Play aufzunehmen, also war es nicht allzu vorteilhaft, in so einem Moment an Sex mit Sasuke zu denken… Ähäm.   Er warf einen Blick auf seinen Timer und runzelte die Stirn. 18:32 Minuten. Huh. Da hatte er wohl überzogen und es gar nicht mitbekommen, toll… Eigentlich achtete Naruto nämlich darauf, die Parts seiner Videos 15 Minuten lang zu halten.   Mh… Er könnte die Aufnahme jetzt unterbrechen und einen neuen Part aufnehmen, aber irgendwie kam ihm das nicht allzu sinnvoll vor. Er war schließlich kurz vor der letzten Tür (der scheiß Keller zählte nicht!!!), also war er wohl auch kurz vorm Ende und er wollte nachher nicht nur ein mickriges fünf Minuten Video haben…   Meh. Dann würde er halt ein extralanges Video für seine Zuschauer machen, das war schon okay. In den Comments wurde sich eh ununterbrochen darüber beschwert, wie wenig fünfzehn Minuten doch waren, also tat er seinen Zuschauern mal einen Gefallen und drehte ein besonders langes Video.   Naruto rieb sich mit den Händen über die Jeans, weil seine Handflächen ziemlich schwitzig waren, und spielte dann weiter. Sasuke war mit dem Bier zwar noch nicht zurück, aber er wollte auch nicht ewig lange auf ihn warten, also würde er es wohl oder übel ohne Alkohol probieren müssen.   „So, dann sehen wir doch mal…“ Naruto presste die Zunge angestrengt gegen seinen Eckzahn und versuchte, an die Türklinke heran zu kommen. Das gelang ihm aber nicht, weil das Baby natürlich viel zu klein dafür war, also sah er sich suchend um.   Genau genommen war es nicht einmal ein Baby, weil es sich krabbelnd und mit holprigen und ungeschickten Schritten fortbewegen konnte, aber Naruto nannte es trotzdem immer so. Vielleicht, weil er sich beim Zocken von Among the Sleep selbst wie ein Baby vorkam, huh…   Wie auch immer. Jetzt brauchte er erst einmal irgendetwas, um an die Türklinke heranzukommen, also mal sehen… Ah, da war ein Stuhl, super. Das Baby war zwar winzig, aber dafür echt stark für sein Alter und hatte richtige Muckis in den Armen, weil es problemlos einen Holzstuhl zur Tür geschoben bekam.   Mmh… Vielleicht war das Baby ja Popeye oder Son-Goku oder so, wer wusste das schon. Naruto grinste triumphierend, als der Stuhl vor die Tür geschoben war und kletterte mit einigen Schwierigkeiten herauf.   So… Hier war er nun. Vor der letzten Tür und wahrscheinlich auch kurz vorm Ende des Spiels… Scheiße. Bildete er sich das nur ein oder konnte er im Inneren des Raums tiefen und irgendwie auch ekelhaft keuchenden Atem hören?   … Fuuuck my life. Oh Gott, jetzt würde ihn ein riesen Schocker erwarten. Ein riesengroßer sogar! Naruto wusste es, das spürte er einfach! Er hatte inzwischen so viele Horrorgames gezockt, dass er dafür eine Art siebten Sinn entwickelt hatte und dieser enttäuschte ihn nie!   … Fuuuck. Fuckity Fuck Fuck! Okay, ganz ruhig bleiben… Tief ein- und ausatmen und sich mental auf einen heftigen Schocker vorbereiten. Einatmen… Und wieder aus… Puuh. Ein und aus und einundausundeinundaus… Puuh. Puh…!   Okay! Naruto warf einen entschlossenen Blick in die Kamera und nickte. Ganz, ganz langsam streckte er die Hand nach der Türklinke aus, umfasste sie und-   „Buh.“   -schrie sich die gottverdammte Seele aus dem Hals, als ihn plötzlich etwas Eiskaltes im Nacken berührte. Mit vor Panik weit aufgerissenen Augen wollte er sich schnell umdrehen, hatte dabei allerdings so viel Schwung, dass der Stuhl mit einem Knall nach hinten kippte und er volle Kanne auf dem Arsch landete.   Kyuubi miaute im Hintergrund erschrocken auf und flüchtete sofort aus dem Raum, während Sasuke in Gelächter ausbrach. Naruto sah ihn fassungslos an, bevor sein Blick auf die Bierflasche in Sasukes Hand fiel.   Die schweinekalte Bierflasche, die er ihm kurz zuvor in den Nacken gelegt und mit der er ihm den größten Schreck seines Lebens beschert hatte.   Wow… Was für ein riesengroßes, fettes, beschissenes… Arschloch.   Naruto verengte die Augen und warf ihm einen tödlichen Blick zu. „Du bist so ein verfickter Wichser“, zischte er ihm zu. Vorsichtig tastete er seinen schmerzenden Hinterkopf ab. Fuck, das hatte echt wehgetan…! „Ohne Scheiß. Hör auf zu lachen, du Arschficker, das war überhaupt nicht lustig.“   Glucksend stellte Sasuke die Bierflasche auf dem Schreibtisch ab und kniete sich neben ihm auf den Boden. „Also ich fand’s ziemlich unterhaltsam.“ Mit funkelnden Augen lehnte er sich näher an ihn heran, doch Naruto schob ihn weg.   „Ich hasse dich…! Ich hoffe, dass du barfuß volle Kanne auf einen Legostein trittst, du Arschloch!“   „Autsch, das ist hart.“ Immer noch glucksend streckte Sasuke die Hand nahm ihm aus. Naruto schlug sie mit einem Fauchen erneut weg. Sasuke ließ sich davon allerdings nicht beirren und lehnte sich halb über ihn.   „Ach komm“, murmelte er, als Naruto das Gesicht zur Seite drehte und küsste seine Wange. „Stell dich nicht so an.“   „Ich soll mich nicht so anstellen?! Ich hab fast einen Herzinfarkt bekommen, du behinderter Wichser!“ Naruto legte die Hände auf Sasukes Schultern und versuchte ihn wegzuschubsen, doch sein Freund war hartnäckig.   „Die Gelegenheit konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen.“ Sasuke vergrub das Gesicht in seiner Halsbeuge und küsste mehrmals die Unterseite seines unrasierten Kiefers. „Außerdem hättest du dasselbe getan.“   … Okay, Naruto hätte wirklich dasselbe getan, aber trotzdem hieß das nicht, dass Sasuke das auch durfte! Er war schließlich der Spaßvogel von ihnen, während Sasuke der seriöse, ernsthafte Doktor war…!   Naja, zumindest hatte Naruto das immer gedacht. Er hatte in den letzten Tagen und auch Wochen allerdings herausfinden können, dass Sasuke doch viel kindischer als erwartet war und irgendwie… Irgendwie mochte Naruto das ja auch an ihm, es war niedlich.   Dass er trotz seines ernsten Auftretens mit seinen 22 Jahren immer noch Kind geblieben war und diese kindische Ader auch ab und an mal herausließ. … Naruto mochte es nur nicht, wenn er dann das Opfer von ihr wurde.   „Ich hasse dich“, brummte er, wehrte sich inzwischen aber nicht mehr gegen die kleinen Küsse, die Sasuke auf seinem Hals und seiner Wange verteilte. „Echt jetzt.“   „Mh“, summte Sasuke und strich ihm die Haarsträhnen aus der Stirn. „Ich dich auch.“ Sanft presste er ihre Münder aufeinander und küsste entschuldigend seine Oberlippe.   Naruto legte den Kopf in den Nacken und biss ihm daraufhin leicht in die Unterlippe, die Augenlider gesenkt. „War das jetzt eine aggressive Einladung zum Vorspiel oder wie soll ich das verstehen?“   Sasuke schnaubte und presste seine grinsenden Lippen auf Narutos Mundwinkel. „Wenn du es so sehen willst, dann hab ich absolut nichts dagegen.“   „Sexgeiler, aggro Penner.“ Naruto neigte das Gesicht leicht zur Seite, um ihn besser küssen zu können, und richtete sich stöhnend in eine sitzende Position auf. „Scheiße, die Kamera läuft noch.“   Er kniete sich vor den Schreibtisch hin und blickte in die rot leuchtende Webcam. Hatte die Kamera ihre Küsse aufgenommen? Meh, falls doch, dann würde er das einfach rausschneiden. „Sorry, aber pack das Game jetzt echt nicht mehr… Ihr könnt froh sein, dass ich nach dem Schock überhaupt noch lebe!“   Er warf Sasuke über seine Schulter hinweg einen bösen Blick zu und rubbelte sich durchs Haar. „Ich brauch jetzt erst einmal eine Pause. Vielleicht zock ich später weiter, aber ich kann nichts versprechen… Dafür bin ich jetzt echt zu fertig mit den Nerven, ey…“   Ein Ächzen verließ seine Lippen, als er sich noch etwas weiter aufrichtete, um die Hand auf die Computermaus zu legen. „Foxy“, sprach er in die Kamera und salutierte mit der linken Hand. „Over and Out.“   Naruto beendete die Aufnahme und ließ sich stöhnend und mit dem Rücken zuerst wieder auf den Boden plumpsen. „Scheiße“, fluchte er und streckte die Arme über seinem Kopf aus.   Sasuke kniete sich auf allen Vieren über ihn und schnappte sich seine Hände, um ihre Finger miteinander zu verschränken. „Ich hab dich echt gut erwischt, mh?“ Schmunzelnd hob er eine Augenbraue.   „Pfft, und wie, Alter!“ Naruto sah ihn mit halbgeschlossenen Augen an, ein kleines Grinsen auf den Lippen. „Ich glaub, ich hab mir vor Schreck ein wenig in die Hose gepisst, ey.“   Summend und ungeniert packte Sasuke ihm in den Schritt, um ihn abzutasten. Naruto zuckte erschrocken zusammen und gab ein ersticktes Stöhnen von sich. Der Dunkelhaarige fummelte ihm so lange zwischen den Beinen herum, bis er die Spitze seines Glieds fand und mit dem Daumen darüber reiben konnte.   „Also ich spür nichts“, sagte er mit funkelnden Augen und wanderte tiefer mit der Hand, um nun sanft seine Hoden zu quetschen.   „Nnh…“ Naruto biss sich auf die Unterlippe und löste sich aus Sasukes Griff, damit er sein Gesicht mit beiden Händen umfassen und zu sich herunter ziehen konnte.   „Eigentlich wollte ich dich mit Sexverbot bestrafen“, murmelte er, ihre Lippen nur einen Hauch voneinander entfernt. „Aber irgendwie war es ja doch ganz witzig.“ Er grinste kurz und küsste ihn dann.   Sasuke murmelte etwas Unverständliches vor sich hin und schloss die Augen. Er erwiderte den Kuss energisch und öffnete sofort bereitwillig den Mund, als Narutos Zunge über seine Unterlippe strich.   Sie küssten sich eine Weile. Zuerst hungrig und wild, bis die Bewegungen ihrer Lippen immer langsamer und sanfter wurden. Naruto streichelte mit den Fingern zart über seine Wange, während Sasuke durch sein Haar strich.   Mmh… Gott, Sasuke war echt ein göttlicher Küsser, Naruto konnte gar nicht mehr genug von seinen Lippen bekommen! Und auch nicht von seinem Piercing. Er wusste gar nicht, ob er jemals wieder eine Person ohne Lippenpiercing küssen wollte.   Obwohl… Eigentlich wollte er eh keine andere Person mehr küssen außer Sasuke, also passte das schon.   Naruto spreizte die Beine, damit es sich Sasuke zwischen ihnen gemütlich machen konnte. Ihre Oberkörper berührten sich. Langsam strich er mit einer Hand seine Seite entlang, bis er auf einmal etwas Haariges berührte, das anfing zu schnurren.   Was zur…?   Überrascht schlug er die Augen auf und löste den Kuss. Sofort fiel sein Blick auf Kyuubi, die neben Sasukes Hüfte auf dem Boden saß und sich mit dem Köpfchen an ihm rieb.   Pfft… Seit wann war sie bitte hier?! Davon hatte er überhaupt nichts mitbekommen, wow… Aber okay, er war ja auch ziemlich beschäftigt gewesen mit dieser frechen Zunge, die die ganze Zeit versuchte, ihn zu dominieren.   „Ich glaub, da will jemand mitmachen“, meinte Sasuke schmunzelnd. Er legte seinen Kopf auf Narutos Schulter ab und streckte die Hand aus, um Kyuubi über den Rücken zu streicheln. Sie miaute zufrieden und schmiegte sich an ihn.   „Wow“, sagte Naruto fassungslos. „Ich wusste nicht, dass ich meine Katze zu solch einem Cockblocker erzogen hab.“   Glucksend kraulte Sasuke sie unterm Kinn. „Wir können ja einen Dreier machen“, schlug er mit funkelnden Augen vor.   Naruto verzog das Gesicht. „Oder wir lassen’s“, meinte er und setzte sich ächzend auf. Sasuke war bei ihrer neuen Position in seinen Schoß gerutscht, also schlang er die Arme um seine Hüfte und lehnte die Stirn an seine Schulter.   Sasuke kratzte Kyuubi ein letztes Mal hinter den Ohren, dann umfasste er Narutos Hinterkopf mit einem sanften Griff und streichelte durch sein Haar. „Du klingst wenig begeistert.“   „Naja, abgesehen davon, dass wir hier von meiner Katze reden, du Widerling, bin ich, uh… Weiß nicht, ich bin einfach kein großer Fan von Dreiern, um ehrlich zu sein.“ Naruto neigte den Kopf zur Seite und presste die Lippen leicht auf die Seite von Sasukes Hals.   „Nein?“, fragte Sasuke nach und fing an, seine Kopfhaut zu massieren.   „Uh-uh“, verneinte Naruto und drückte sich näher an ihn heran. „Wenn’s mit zwei fremden Personen ist, wär’s okay, aber sonst geht das gar nicht für mich… Ich bin viel zu eifersüchtig und will meinen Partner nur für mich alleine haben und ihn mit niemandem teilen.“   „Mh, ich bin auch ziemlich besitzergreifend und lasse andere gern wissen, was mir gehört.“ Sasuke küsste seine Schläfe.   Naruto schnaubte belustigt. „Oh ja, wem sagst du das.“ Grinsend lehnte er sich zurück, um ihm in die Augen sehen zu können. „Ich mein, den Knutschfleck, den du mir gemacht hast, kann man bestimmt noch im Weltall sehen.“   „Gut so.“ Mit gesenkten Lidern legte Sasuke einen Finger unter Narutos Kinn und hob so sanft seinen Kopf an. „Du gehörst schließlich mir.“   Naruto überbrückte die geringe Distanz zwischen ihren Lippen und küsste ihn. „Und du mir“, murmelte er gegen seinen Mund.   Sasuke summte zustimmend und schloss die Augen, als Naruto zuerst seine Mundwinkel und danach seine Nasenspitze küsste. Er krallte die Finger in seinen Hoodie und zog ihn näher an sich heran.   Kyuubi miaute lauthals und versuchte verzweifelt, ihre Aufmerksamkeit zu bekommen, doch sie ignorierten sie beide.   Naruto schob die Hände unter Sasukes Oberteil und berührte seine Haut. „Hast du schon einmal einen Dreier gehabt?“   „Mhmh.“ Sasuke küsste seine Wange. „Schon mehrere.“   „… Oh.“ Naruto presste die Lippen zusammen und sah zur Seite. „Okay…“   „Was ist los?“ Sasuke drehte sein Gesicht wieder in seine Richtung.   „Äh, naja… Also… Pfft, es ist dumm…“ Naruto grinste ihn beschämt an und presste ihre Stirne zusammen. „Es ist nur, uh… Also…“   „Du bist eifersüchtig.“ Es war eine Aussage, keine Frage.   Naruto atmete seufzend aus. „Ja“, bestätigte er und kratzte mit den Nägeln sanft über Sasukes Seite. „Ich weiß, es ist bescheuert, weil es in der Vergangenheit liegt und alles, aber irgendwie… Ich kann mir halt nicht helfen… Du bist so… So offen mit deiner Sexualität und so heiß und du hast bestimmt schon oft Sex gehabt und viel ausprobiert und…“   Erneut seufzend krallte er die Finger in Sasukes Hüfte. „Weiß nicht, ich hab einfach das Bedürfnis, alle umzubringen, die dir nah kommen durften und, ähm… Ja… Ich bin ein psychopathischer Freund, sorry.“ Er lachte verlegen auf.   Sasuke nahm sein Gesicht zwischen seine Hände. „Ich find diese Seite von dir überraschend… Liebenswert.“   Naruto schnaubte humorlos. „Ja. Ist klar. Ist echt liebenswert, dass ich der Overly Attached Girlfriend Konkurrenz mache…“ Er schob die Unterlippe hervor, die gleich darauf von Sasuke geküsst wurde.   „Mich stört’s nicht“, versicherte er Naruto.   „Hmpf“, macht der Blonde nur. Er blickte nach unten, als Kyuubi maunzend versuchte, auf seinen Schoß zu klettern. „Ookay, ich glaube, wir sollten langsam aufstehen. Das wird mir hier zu voll.“   Er schubste Kyuubi sanft aber bestimmt von ihnen und wartete, dass Sasuke aufstand, um es ihm gleich zu tun und sich erst einmal stöhnend zu strecken.   „Tschau, Mausi!“ Er winkte Kyuubi nach, als sie maunzend und ziemlich beleidigt das Zimmer verließ, dann stellte er seinen Schreibtischstuhl wieder auf und ließ sich darauf plumpsen. „Uff“, machte er, als es sich Sasuke gleich darauf auf seinem Schoß bequem machte.   „Heh.“  Er legte die Hände auf Sasukes Hüfte und senkte die Lider, als er die Arme um seinen Nacken schlang. „Wer braucht schon Kyuubi, wenn ich dich als Schmusekater haben kann?“   Lächelnd rieb er ihre Nasen zusammen und ließ eine Hand zu Sasukes Hintern herunter wandern. „Ist mein Schoß wirklich so bequem, dass ihr alle so geil drauf seid?“, fragte er belustigt nach und quetschte seine linke Arschbacke.   „Hmm.“ Sasuke küsste das Ende seiner Augenbraue. „Ich bin nur generell geil auf dich, das ist alles.“   Naruto lachte leise und legte auch die andere Hand auf Sasukes Hintern. „Okay, das kommt nicht allzu überraschend. Wann bist du schließlich mal nicht geil?“   Sasuke antwortete auf diese rhetorische Frage nicht und brachte ihre Lippen stattdessen zusammen.   „Nnh…“ Naruto stöhnte, als Sasuke ihm sanft in die Unterlippe biss. „Ich glaub, ich hab vorhin doch Recht gehabt. Das war eine aggressive Einleitung zum Vorspiel.“   Sasuke gluckste und ließ seine Zunge in Narutos Mund wandern. Er leckte über seine Zähne und seinen Gaumen, während er ihre Körper näher zusammenbrachte.   Naruto war kurz davor, die Augen im Genuss zu schließen, als er ein kleines, rotes Licht bemerkte. Mit gerunzelter Stirn fiel sein Blick auf den Monitor und er lachte leise. „Die Webcam nimmt zwar nicht mehr auf, aber sie ist noch an, guck“, murmelte er gegen seinen Mund.   Sasuke sah zum Bildschirm und bohrte die Zähne in seine Unterlippe, bei dem, was er sah. Nämlich sie selbst in Großaufnahme. Die Qualität war zwar etwas krisselig, aber sie waren dennoch deutlich von Kopf bis Brust zu erkennen.   Langsam presste er seine Lippen auf Narutos Wange, den Blick intensiv auf den Bildschirm gerichtet. Sasuke ließ einen tiefen Atemzug aus und küsste sich langsam seinen Weg nach unten. „Das ist heiß“, wisperte er.   „Ja?“, fragte Naruto murmelnd nach. Er massierte weiterhin Sasukes Hintern und neigte den Kopf etwas zur Seite, um ihm mehr Raum zum Beißen und Liebkosen zu geben. Genau wie Sasuke beobachtete er ihre Ebenbilder auf dem Bildschirm. „Stehst du darauf, dich selbst zu filmen?“   Sasuke stoppte mit den Küssen, als er bei seinem Kiefer angekommen war, und leckte stattdessen eine feuchte Spur bis zu seiner Schläfe herauf. „Ja“, erwiderte er und küsste den Anfang seiner blonden Koteletten. „Ich hab auch mehrere Sextapes Zuhause.“   „Oookay.“ Naruto lachte atemlos und schob eine Hand unter Sasukes Jogginghose, um mit den Fingerspitzen hauchzart über seine Arschritze zu streicheln. „Ich weiß gerade nicht, ob ich angeturnt oder eifersüchtig sein soll.“   Sasukes Lippen verzogen sich zu einem Schmunzeln. „Du hast keinen Grund, eifersüchtig zu sein“, murmelte er und küsste zweimal seinen Mundwinkel. „Wir können ja unser eigenes Video drehen.“   Sanft bohrte er seine Zähne in Narutos Unterlippe und zog an ihr, während Naruto auch die zweite Hand in seine Hose schob und seinen nackten Arsch nun hart quetschte. Okay, Sasuke hatte Recht.   Es war wirklich verdammt heiß, sich selbst auf der Kamera zu beobachten. Naruto hatte noch nie zuvor ein Sexvideo gedreht und er war wirklich nicht allzu narzisstisch veranlagt, aber es war schon erregend, seine eigene Mimik zu sehen, während Sasuke ihn mit Mund und Zunge verwöhnte.   Seine Augenbrauen waren leicht zusammen gezogen und sein Mund einen Spalt breit geöffnet. Die Haare klebten ihm bereits an den Schläfen und auf seinen Wangen lag ein leichter Rotschimmer.   Stöhnend stieß er seine Hüfte instinktiv nach oben und vergrub das Gesicht in Sasukes Halsbeuge. „Okay, fuck…“ Schwer atmend zeichnete Naruto mit der Zungenspitze die Kontur seines Kiefers nach. „Das ist echt heiß…“   „Sagte ich doch…“ Sasuke streichelte ihm glucksend durchs Haar und umfasste sein Gesicht, um seinen Kopf hochzuziehen und ihre Lippen zusammenzupressen.   Sie gaben sich mehrere, hungrige Küsse, bis der Schreibtischstuhl auf einmal ein gefährlich lautes Knacken von sich gab und sie beide erschrocken aufkeuchen ließ. Okay, fuck, das hörte sich nicht gut an…   „Shit.“ Lachend streichelte Naruto mit der Nasenspitze über Sasukes gerötete Wange. „Halt dich gut fest, Babe. Ich glaub, wir müssen das auf einen anderen Ort verschieben.“   Er wartete, bis Sasuke sich an ihn geklammert hatte, um vorsichtig und mit einigen Problemen vom Stuhl aufzustehen. Sofort verlor er das Gleichgewicht. „Fuck…!“ Fluchend drückte er sich mit einer Hand am Schreibtisch ab, die andere auf Sasukes Hintern ruhend.   Er brauchte mehrere Sekunden, doch als er sich wieder einigermaßen gefangen hatte, trug er Sasuke schwerfällig zum Bett herüber und setzte ihn etwas grob und mit dem Rücken zuerst darauf ab.   „Scheiße, ey…“ Naruto lachte, als er fast auf ihn drauf fiel, und drückte die Hände links und rechts von seinem Kopf in der Matratze ab. „Heh, das hab ich mir irgendwie flüssiger und… Cooler vorgestellt.“   „Genau deswegen mag ich dich doch so.“ Grinsend umfasste Sasuke sein Gesicht und zog es sich zu herunter. „Weil du so ein riesengroßer Trottel bist.“   „Bin ich das?“ Naruto erwiderte das Grinsen und rieb ihre Nasen zusammen. „Bin ich adorkable, Sasuke?“   Sasuke küsste ihn als Antwort nur und legte seine Hände auf Narutos Hintern, ein Funkeln in den braunen Augen.   „Hehe“, machte Naruto gegen seine Lippen und knabberte spielerisch an der unteren, bevor er anfing, seinen Hals und Kiefer mit Küssen zu bedecken.   Das war allerdings gar nicht mal so einfach, weil Sasuke einen Pullover trug, der den Großteil seiner Haut versteckte, also zog Naruto ihm diesen kurzerhand aus und schmiss ihn achtlos in die Ecke. Sein eigener Hoodie folgte sogleich. Er streichelte mit den Fingern über Sasukes Oberkörper und schmatzte mit den Lippen.   Mmh, sehr schön.   Er beschäftigte sich eine Zeit lang damit Sasukes Hals und seine Schultern zu liebkosen, weil er wusste, dass sein Freund dort besonders empfindlich war. Das laute Stöhnen, das Sasuke jedes Mal von sich gab, wenn Naruto an seiner Haut saugte, war schließlich Bestätigung genug.   Langsam und Kuss für Kuss wanderte er seinen Oberkörper immer weiter herunter, bis er bei seiner Brust angekommen war. Sein Blick fiel auf die rosanen Brustwarzen, die bereits aufgerichtet und nun hart waren.   Naruto lehnte sich näher heran und pustete vorsichtig auf den rechten Nippel, bevor er mit dem Fingernägel kleine Kreise um ihn herum malte. Fasziniert beobachtete er, wie sich Gänsehaut auf Sasukes Körper bildete und küsste seine sich schnell hebende Brust.   Keuchend krallte Sasuke die Hand in Narutos Hinterkopf und warf den Kopf in den Nacken. „Mmh…“   Naruto richtete seine halbgeschlossenen Augen auf Sasukes Gesicht und stupste mit der Zungenspitze hauchzart seinen Nippel an, ehe er plötzlich und hart daran saugte.   „S-Shit!“ Mit einem erschrockenen Stöhnen drückte Sasuke den Rücken durch. „N-Naru… Mh…“   Naruto schlang schnell den Arm um seinen Rücken, um Sasuke in dieser Position zu halten, und kratzte mit den Zähnen sanft über die Brustwarze. Er leckte mehrmals über sie und knabberte vorsichtig, bis sie gerötet und geschwollen war, dann küsste er sich langsam seinen Weg zum anderen Nippel herüber und nahm ihn ebenfalls in den Mund.   Sasuke räkelte sich auf dem Bett, die Finger in die Bettdecke gekrallt. Sein Kopf war nach hinten geworfen und auf seinen Schulterspitzen befand sich eine leichte Rötung, die sich immer weiter auf seinem Körper ausbreitete.   Dieser Anblick war so unglaublich erotisch, dass er Naruto ein tiefes Stöhnen entlockte und seinen Lendenbereich zum Pochen brachte.   Fuck, Sasuke war so verfickt sexy… Und vor allem so verdammt laut! Naruto hätte niemals damit gerechnet, aber er war wirklich fast konstant am Stöhnen und reagierte selbst auf die kleinste Berührung.   „Scheiße…“ Mit einem lauten Schmatzgeräusch ließ er Sasukes Nippel aus seinem Mund gleiten und leckte mit der Zunge bis zu seinem Kinn herauf. Er legte die Hand auf Sasukes Wange und gab ihm einen keuschen Kuss. „Wieso bist du nur so verdammt sexy?“   „Das kann ich nur zurückgeben, Baby“, wisperte Sasuke und strich mit den Händen über seine Seiten. „Ich wollte dich, seitdem ich dich das erste Mal gesehen hab in der Hotellobby.“   Naruto funkelte ihn an. „Trotz Spiderman-Hoodie?“   Sasuke musste lachen. „Trotz Spiderman-Hoodie“, bestätigte er und zwickte ihm in die Hüfte. „Obwohl ich daran gedacht hab, ihn dir ganz schnell auszuziehen, versteht sich.“   „Natürlich.“ Amüsiert rollte Naruto mit den Augen und leckte ihm eine Schweißperle von der Schläfe. „Gott, manchmal überforderst du mich. Normalerweise bin ich der Perverse in der Beziehung, ich komm gar nicht damit klar, dass du mir den Rang nun streitig machst!“   „Überfordern?“ Schmunzelnd schlang Sasuke die Arme um seine Schultern und kraulte ihn im Nacken. „Dabei bin ich doch ganz einfach zufrieden zu stellen.“   Naruto schnurrte zufrieden und senkte die Lider. „Ach ja?“   „Mhmh“, machte Sasuke und wanderte mit einer Hand zwischen ihre Körper. „Gib mir deinen Schwanz und ich bin zufrieden…“ Er biss sich auf die Unterlippe und quetschte grob Narutos halbhartes Glied, ein lustvoller Ausdruck in den Augen.   „F-Fuck…“ Naruto stieß sich in Sasukes Hand und presste seine Stirn schwer atmend gegen Sasukes Wange. Er schloss die Augen. „S-Sasuke…“   „Shit, dein Schwanz ist so geil, Baby…“ Sasuke drehte den Kopf zur Seite, damit sich ihre Lippen finden konnten. Er küsste ihn. „Seitdem ich das Foto davon gesehen hab, musste ich pausenlos daran denken, wie es wohl sein würde, ihn zu lutschen…“   Narutos kompletter Körper erschauderte bei diesen Worten. Oh… Fuck. Er hatte eine riesengroße Schwäche für Dirty Talk und Sasuke hatte so ein überraschend schmutziges Mundwerk, dass er ihn mit seinen vulgären Geständnissen fast um den Verstand brachte.   Sasuke drückte seine Lippen auf Narutos Ohr und atmete schwer, während er sein bestes Stück massierte. „Ich hab gewichst bei dem Gedanken, dir einen Blowjob zu geben“, gab er mit einem Raunen zu. „Ich hab mir einen Dildo in den Mund geschoben und mir vorgestellt, es sei dein Schwanz, den ich da lutsche und fuck…“   Er stöhnte leise und zeichnete mit der Zungenspitze Narutos Ohrmuschel nach. „Ich bin so hart gekommen, das kannst du dir gar nicht vorstellen, Baby…“   „S-Sa.. Ahh… Nnh…“ Naruto bohrte die Finger in Sasukes Oberarme und rieb sich mit immer mehr Kraft an ihm. Scheiße, er war so unglaublich… scharf! Das aufgeregte Flattern in seinem Bauch hatte sich inzwischen in einen Wirbelsturm verwandelt und ließ ihn ganz schwindelig werden vor lauter Lust!   Er hatte keine Ahnung mehr, wo oben und wo unten war. Das einzige, was sein vernebelter Verstand noch wahrnehmen konnte, war Sasuke. Sasuke, Sasuke, Sasuke.   Die Wärme, die von seinem Körper ausging.   Sein gehetzter Atem an seinem Ohr.   Die weiche, verschwitzte Haut unter Narutos Fingerspitzen.   Sein hartes, pulsierendes Glied, das gegen Narutos Hüftknochen presste.   Der feine Geruch von Schweiß und seinem Parfüm.   Es waren viel zu viele Sinneseindrücke auf einmal und zeitgleich viel, viel zu wenig. Denn Naruto wollte mehr. Sehr viel mehr.   Stöhnend warf er den Kopf in den Nacken, als Sasuke mit seinen Hoden spielte und sie mehrmals drückte, mal sanft und dann plötzlich grob. Er küsste die unrasierte Unterseite seines Kinns und kratzte mit den Zähnen vorsichtig über Narutos pochende Halsschlagader, was ihm ein erregtes Wimmern entlockte.   Hart krallte Naruto die Finger in Sasukes Haarschopf und ließ ihre Lippen aufeinander krachen. Ihre Zungen trafen sich außerhalb ihrer Münder und verknoteten sich miteinander, während Sasukes Handbewegungen immer schneller und schneller wurden.   Naruto kratzte vorsichtig über Sasukes Zunge und presste die Lippen danach auf seinen Mundwinkel. Schnaufend versuchte er zu Atem zu kommen. „Ich will dich“, flüsterte er ihm zu.   Sasuke wimmerte leise und schlang beide Arme um Narutos Nacken. Naruto nutzte die Gelegenheit sofort, um ihre Unterleibe zusammen zu pressen und seine Hüfte langsam zu kreiseln. Sie stöhnten gleichzeitig auf, als sich ihre Erektionen berührten.   Trotz der Klamotten konnte Naruto die Hitze spüren, die von Sasukes Glied ausging.   Sasukes Augenlider öffneten sich einen Spalt breit, bis Naruto den glasigen Ausdruck in seinen dunklen Augen erkennen konnte. „Fick mich“, war sein gewisperter Befehl, bevor er ihn hungrig küsste.   „Fick mich“, flüsterte er immer wieder vor sich hin, während sich Naruto mit steigender Geschwindigkeit an ihm rieb. „Baby, ich… Hah… Nh…“   Seine geschwollenen Lippen strichen über Narutos Wange und küssten jede Stelle, die sie erreichen konnten. „Bareback“, konnte er stöhnend herauspressen. „Ich will, dass… Mmh… Dass du mich bareback fickst. Ohne G-Gummi…“   Ohne… Ohne Gummi? Bareback?   Sasuke wollte… Ungeschützten Sex mit ihm? Okay, das kam irgendwie… Überraschend. Sie hatten zwar schon darüber geredet und Naruto wusste auch, dass sie beide clean waren, aber dennoch hatte er nicht unbedingt mit so einer Bitte von Sasuke gerechnet…   Sie waren gestern schließlich erst Kondome einkaufen gewesen und darum hatte Naruto irgendwie erwartet, dass sie Safer Sex haben würden. Besonders beim Ersten Mal, was ihnen noch bevorstand.   Aber anderseits…   Naruto bohrte die Zähne in seine Unterlippe und sah Sasuke mit gesenkten Lidern in die Augen.   Wenn er ehrlich war, dann musste er zugeben, dass er bareback ziemlich heiß fand… Außerdem fand er es irgendwie… Naja, romantisch. Es war schwer zu beschreiben, aber… Gah, er hatte keine Ahnung!   Er hatte keine Ahnung und er hatte extreme Probleme, sich aufs Denken zu konzentrieren, aber hey, wer konnte ihm das schon verübeln, wenn er einen rattigen Sasuke unter sich liegen hatte, der sich ungeduldig an ihm rieb…?!   „Komm schon“, wisperte Sasuke und küsste ihn. „Fick mich bareback. Ich will alles von dir spüren, Baby, alles und vor allem…“ Er krallte die Finger in blondes Haar und ließ einen zittrigen Atemzug aus. „Ich will, dass du in meinem Arsch abspritzt.“   Wow… Woooah. Also… Ähm, also…   Okay, wow, aber da konnte doch nun wirklich keiner mehr Nein sagen, oder?!   Fuck. Beim bloßen Gedanken daran zuckte Narutos Schwanz ungeduldig, also drückte er Sasuke einen kleinen Kuss mit einem gewisperten „Okay“ auf die Lippen und lehnte sich zurück, um zuerst sich selbst und dann Sasuke die restliche Kleidung vom Leib zu reißen.   Naruto leckte sich über die Lippen, als sie beide komplett nackt waren, die glasigen Augen auf Sasukes Glied gerichtet. Es war steinhart und ruhte auf Sasukes Bauch. Die Vorhaut war teilweise zurückgeschoben, um eine gerötete und geschwollene Eichel zu entblößen.   Je länger Naruto einfach nur da saß und ihn mit seinen Augen auffraß, desto ungeduldiger wurde Sasuke auch. Er hatte die Beine inzwischen obszön weit gespreizt und sein Schwanz zuckte mehrmals.   Naruto spuckte sich in die Hand, dann legte er die Finger um Sasukes Erektion und pumpte ihn langsam. Er drückte sanft, als er bei der Basis seines Glieds angekommen war und lockerte seinen Griff, je näher er der Spitze kam.   Bei der Eichel angekommen tippte er mit dem Daumen mehrmals auf den Schlitz, aus dem sich bereits die ersten Tropfen Präejakulat quetschten. Sasuke stöhnte leise und Naruto konnte sehen, wie die Muskeln in seinem Oberschenkel zuckten.   Hauchzart umspielte er mit dem Finger die Spitze seines Glieds, dann pumpte er ihn zweimal, zuerst mit einem laschen Griff und dann grob. Oben angekommen rieb er mit dem Daumen erneut über den Schlitz und starrte auf den feinen, fast durchsichtigen Faden Präejakulat, der seinen Finger mit der Eichel verband.   Naruto hauchte einen Kuss auf die gerötete Spitze und öffnete die Lippen einen Spalt breit. Er sah Sasuke tief in die Augen, als er sein Glied bis zur Hälfte in den Mund nahm, einmal kräftig daran saugte und sich danach mehrmals damit auf die ausgestreckte Zunge schlug.   „Gibst du mir das Gleitgel, Babe?“, fragte er ihn und schmatzte lauthals mit den Lippen.   Inzwischen hatte er sich zumindest halbwegs an den bitteren, ihm vorher gänzlich unbekannten Geschmack gewöhnt. Sein Kiefer tat zwar immer noch weh, besonders beim Kauen, aber das war nicht anders zu erwarten gewesen.   Er hatte gestern schließlich seinen allerersten Blowjob überhaupt gegeben und war ziemlich stolz auf die Tatsache, dass er den Dreh mit dem Deepthroaten ziemlich schnell rausgehabt hatte. Sasuke schien auch nicht gerade unzufrieden mit seinen Mühen gewesen zu sein, also hatte sich der schmerzende Kiefer definitiv gelohnt, heh.   Sasuke streckte blindlings den Arm aus und tastete den Nachttisch ab, während Naruto so nah an ihn heran rutschte, dass er beide ihre Glieder mit einer Hand umfassen konnte.   Es war unglaublich Sasuke so nah zu sein. Sein Glied war heiß und hart und Naruto konnte es im schnellen Rhythmus seines Herzens pochen spüren.   „Fuck…!“ Instinktiv stieß er sich in seine Faust und fing an, sie grob zu wichsen.   Sasuke gab einen erstickten Schrei von sich und verharrte für mehrere Sekunden, bevor er wieder zu Sinnen kam und weiterhin den Nachttisch abtastete, bis er schließlich endlich die Tube Gleitgel fand und sie zum Blonden herüber warf.   Summend ließ Naruto eine Hand um ihre Schwänze geschlungen, während er die andere links von Sasukes Kopf ins Bett drückte und sich zu ihm herüber lehnte. „Danke“, murmelte er und küsste ihn.   Sasuke schlang einen Arm um Narutos Schulter und zog ihn halb auf sich herauf, damit sich ihre Oberkörper berührten. „Du musst mich nicht vorbereiten“, wisperte er und zeichnete mit dem Zeigefinger die Konturen von Narutos Lippen nach. „Darum hab ich mich bereits gekümmert…“   „Huh?“ Überrascht hob Naruto beide Augenbrauen und legte den Kopf schief. „Gekümmert?“   „Ja, du Idiot.“ Sasuke küsste augenrollend seine Nase. „Ich hab mich… Vorbereitet. Nennen wir es so.“   „Oh… Fuck.“ Naruto biss sich auf die Unterlippe, als ihm die Bedeutung seiner Worte klar wurde. „Das ist heiß. Mit deinen Fingern oder…?“   Sasuke schmunzelte ihn an und schob seinen Zeigefinger zwischen Narutos leicht geöffnete Lippen. Behutsam rieb er mit der Fingerspitze über seine Zunge, dann stieß er den Finger mehrmals ein und aus.   Naruto kratzte mit den Zähnen sanft über seine Knöchel, als Sasuke den Zeigefinger langsam wieder entfernte und umfasste sein schmales Handgelenk, um seine Handinnenfläche zu küssen. „Okay“, raunte er mit kratziger Stimme. „Das beantwortet meine Frage.“   Er küsste ein letztes Mal seine Hand und lehnte sich dann zurück, damit er sich zwischen Sasukes gespreizte Beine knien konnten. Mehrmals küsste er Sasukes Knie und knabberte an der blassen Haut, dann spreizte er seine rechte Arschbacke.   Narutos Blick fiel auf das kleine, pinke Loch, das sich ungeduldig zusammenzog. Wow. Sasuke war dort komplett rasiert, was in Narutos Augen wirklich verdammt sexy war. Langsam, fast schon ehrfürchtig, streichelte er über die Stelle zwischen Hoden und Sasukes Öffnung und führte dann vorsichtig einen Finger ein.   Ganz einfach und problemlos konnte er seinen Finger ein- und ausstoßen, selbst ohne Gleitgel, also führte er noch einen zweiten ein und fingerte Sasuke eine Zeit lang, während er seine Erektion träge pumpte.   Sasukes Zehen rollten sich zusammen, als Naruto das quälend langsame Tempo beibehielt, bis er es schließlich nicht mehr aushielt und stöhnend sein Handgelenk umfasste. „Fick mich endlich, Naruto…“   „Ziemlich ungeduldig, eh?“ Grinsend entfernte Naruto die Finger aus ihm und umfasste Sasukes Glied. Er wichste ihn für wenige Sekunden grob, dann ließ er es mit einem Klatschen zurück auf seinen Bauch fallen.   Er gluckste, als Sasuke ihm einen bösen Blick zuwarf und schnappte sich das Gleitgel. Er spreizte erneut Sasukes Backen und verteilte dort ausgiebig das kühle Gel. Sasuke hatte sich zwar vorbereitet, aber das hieß nicht, dass sie es ohne Gleitmittel tun konnten. Er wollte seinem Freund schließlich nicht wehtun.   „Warte“, sagte Sasuke plötzlich, als Naruto sich nun um seine Erektion kümmern wollte, und setzte sich hin. „Lass mich.“    Er nahm Naruto das AQUAglide ab und quetschte eine großzügige Menge auf sein Glied. Naruto zuckte mit einem Zischen zusammen, weil das Gel ziemlich kalt war, stöhnte jedoch im nächsten Moment, als Sasuke anfing, es auf seinem Glied zu verteilen.   „Hnng…“ Naruto biss sich auf die Unterlippe und lehnte sich auf den Händen zurück, der Blick auf seinen Schwanz fixiert.   Sasuke pumpte ihn eine Zeit lang und beugte sich mit einem Schmunzeln zu ihm, um ihm einen Kuss mit geöffnetem Mund zu geben. „Fühlt sich das gut an?“   Naruto biss ihm bei seiner Frage sanft in die Lippe. Er spannte die Muskeln in seinem Bauch an und musste all seine Willenskraft zusammen nehmen, damit er nicht anfing, sich in seine Hand zu stoßen. „Komm schon“, murmelte er.   Sasuke lachte atemlos und küsste seine Oberlippe. „Wer von uns beiden ist nun ungeduldig, mh?“   „Penner“, raunte Naruto ihm mit funkelnden Augen zu. Er legte die Hand auf Sasukes Brust und schubste ihn bestimmt nach hinten, bis er auf dem Rücken lag.   Naruto nahm sein Glied und schlug damit ein paarmal gegen Sasukes, bevor er mit der Spitze mehrmals über die weiche Innenseite seines Oberschenkels strich.   Mit einem kleinen Lächeln schnappte er sich Sasukes Hand, die neben seiner Hüfte lag, und verschränkte ihre Finger miteinander. Ihre Blicke trafen sich, als er mit der Schwanzspitze vorsichtig seine zuckende Öffnung anstupste.   Abermals strich er seinen Oberschenkel entlang, dann umfasste Naruto sein Glied an der Basis und drückte mit mehr Kraft gegen Sasukes Öffnung. Er stöhnte leise, als er ganz langsam und millimeterweise in ihn eindrang und führte ihre Hände zu seinen Lippen, um Sasukes Handrücken mit kleinen Küssen zu bedecken.   Fuck… Fuck! Sasuke fühlte sich einfach unglaublich an. Diese unfassbare Enge und die zitternden Muskeln, die sich unregelmäßig um sein Glied verengten… Diese Hitze und der bloße Gedanke, dass er gerade in Sasuke war… Dass er und Sasuke gerade eins waren…   Es war überwältigend. Naruto fand keine Worte für die pure Euphorie, die er empfand.   „Nnh…“ Stöhnend warf Sasuke den Kopf in den Nacken und drückte seine Hand, während er die andere auf Narutos Knie legte. „S-Shit…“   „Alles okay?“, fragte Naruto atemlos nach und stützte sich mit der Hand links von Sasukes Schulter am Bett ab. Inzwischen war er bis zur Hälfte in ihm.   Sasuke bohrte die Zähne in die Unterlippe und nickte, während er Narutos Knie entlang strich. „Mach weiter… Du fühlst dich, mh… Gut an…“   „Nein“, flüsterte Naruto und lehnte sich über ihn, ihre Nasenspitzen nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Langsam bewegte er die Hüfte vorwärts. „Du fühlst dich gut an, Babe…“   Sasuke lächelte leicht und stöhnte schwach, als Naruto vollständig und bis zu den Hoden in ihm war. Der Blonde lehnte sich noch tiefer nach unten und küsste ihn in einem Versuch, sich irgendwie von dem Bedürfnis abzulenken, sich hart in Sasuke hinein zu rammen.   „Mmh“, gab Sasuke gedämpft von sich. Er streichelte von Narutos Hüfte über seine Seite, bis er die Hand locker auf sein Schulterblatt legte und eifrig zurück küsste.   Minutenlang küssten sie sich, eng umschlungen. Naruto hatte irgendwann angefangen, vorsichtige Stöße mit seiner Hüfte auszuführen, während Sasukes Arm inzwischen um seine Schulter geschlungen war und ihn fest an sich presste.   Bei jedem seiner Stöße rieb Sasukes Glied über die harten, angespannten Muskeln von Narutos Bauch. Naruto hatte ehrlich gesagt damit gerechnet, dass Sasuke irgendwann während des Eindringens schlaff werden würde, aber das war nicht der Fall gewesen.   Sasukes Schwanz war immer noch steinhart und die Spitze glänzte inzwischen feucht vor lauter Lusttropfen. Fuck, sein Freund war echt eine kleine Schlampe.   Naruto konnte sich ihn überhaupt nicht als Top vorstellen, dafür war er viel zu gierig und besessen nach seinem Schwanz. Er flehte alle paar Sekunden nach „Mehr“ und „Härter“ und kam all seinen Stößen mit der Hüfte entgegen, beide seiner Hände inzwischen auf Narutos Hintern ruhend, um ihn weiter anzuheizen.   Naruto drückte ihm einen kleinen, nassen Kuss auf den Mundwinkel und lehnte sich zurück. Liebevoll streichelte er Sasukes Oberschenkel entlang, dann krallte er die Finger in seine Kniekehlen und hob seine Beine an, während er sich immer härter und schneller in ihn stieß.   „F-Fuck… Sa-ah… Mh…“ Stöhnend warf Naruto den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Sein Mund war einen Spalt breit geöffnet, um seinen tiefen, gehetzten Atem rauszulassen.   Er leckte sich eine Schweißperle von der Oberlippe und stieß sich besonders hart in Sasukes nach mehr verlangenden Körper. Für einen Moment verharrte er in dieser Position, sein Glied vollständig in Sasuke vergraben und die Hoden gegen Sasukes geröteten Arsch ruhend.   Sasuke sah ihn mit gesenkten Lidern an und schnaufte lauthals nach Luft, während er mit den Fingerspitzen Narutos Seiten auf und ab strich und sie schließlich in seine Taille krallte.   Vorsichtig schob Naruto seine Hüfte zurück und variierte die Stärke und Tiefe seiner Stöße, während er das quälend langsame Tempo beibehielt und die Finger mit mehr Kraft in Sasukes Kniekehlen bohrte. Er hob seine Beine höher, bis Sasukes Arsch in der Luft hing.   Sasuke wimmerte leise und nahm eine Hand von seiner Taille, um damit seine Erektion zu umfassen und sich hart zu pumpen. Naruto rieb die Lippen zusammen und beobachtete ihn dabei, der Blick auf Sasukes Hand fixiert.   Ohne es zu merken ließ er sich von der schnellen Geschwindigkeit anstecken, bis er sich wieder in ihn rammte und seine Hoden bei jedem Stoß mit einem lauten Geräusch gegen Sasukes Arsch klatschten.   Als sich ihre Blicke trafen, erschauderte Narutos gesamter Körper und er spürte, wie eine Welle der Erregung ihn erfasste. Fuck… Er biss sich in die Unterlippe, legte Sasukes Beine vorsichtig wieder auf dem Bett ab und drückte eine Hand in die Matratze, als er sich zu ihm herunter beugte. Seinen freien Arm schlang er um Sasukes Nacken und legte die Hand auf die Seite seines Halses. Er konnte seinen wild pochenden Puls unter seinen Fingerspitzen spüren.   Sasuke zog mit einem Keuchen die Luft ein und legte den Arm um Narutos Schulter, während er sich immer schneller und energischer wichste. Seine Fingerknöchel streiften dabei alle paar Sekunden über Narutos Bauch.   Sie hielten weiterhin Blickkontakt und genau das… Das war es, was ihn so unfassbar erregte. Ihr Blickkontakt. Die Augen waren das Tor zur Seele und Naruto konnte alles in Sasukes braunen Augen ablesen.   Alles.   Seine kompletten Emotionen und Empfindungen und das war es, was ihren Sex so unglaublich intim machte. Denn der eigentliche Sex und die eigentliche Liebe, die spielte sich genau dort ab. In ihren Augen.   „Lieb dich“, wisperte Naruto atemlos, als er die Lippen auf Sasukes Wange presste und die Augenbrauen vor Lust zusammenzog.   Sasuke krallte sich in Narutos Rücken fest und versuchte, auf seiner verschwitzten Haut Halt zu finden, was ihm aber nicht gelang. Mit einem Stöhnen bohrte er die Finger stattdessen in seine Schulter und drehte den Kopf zur Seite, um ihn zu küssen.   Naruto verhärtete den Griff, den er um Sasukes Nacken hatte, und bewegte seine Hüfte immer energischer und dringlicher. Auch Sasukes Handbewegungen wurden immer schneller, während er sich in immer kürzeren Intervallen um Narutos Glied verengte.   „Ich l-lieb… ah, liebe dich, Sasuke“, wiederholte er mit rauer Stimme und bedeckte jede Stelle von Sasukes Gesicht, die er erreichen konnte, mit kleinen Küssen, bis seine Lippen Sasukes fanden.   Sie küssten sich mit geöffneten Mündern, ohne Zunge zu benutzen, die Augen tief ineinander bohrend. Das Kribbeln in Narutos Bauch wurde dabei immer intensiver, bis sich seine Zehen zusammenrollten, er ein Kribbeln entlang der Wirbelsäule spürte und er schließlich kurz vor seinem Orgasmus stand.   Er wollte sich zurück beugen, damit er sich für die letzten Stöße besonders tief in ihn rammen konnte, doch Sasuke verhärtete den Griff um seine Schulter und hielt ihn davon ab.   „Naruto“, flüsterte er atemlos und biss sich auf die rote, geschwollene Unterlippe. „Na-Ah…“ Er kniff die Augen fest zusammen, die Bewegungen seiner Hand wurden immer hektischer, bis er plötzlich den ganzen Körper anspannte und mit einem lauten Stöhnen den Rücken durchwölbte.   „S-Shit… B-Babe…“ Naruto biss die Zähne zusammen, als Sasuke kam und sich alles um sein Glied herum verengte.   Mit harten, flachen Stößen fickte Naruto Sasuke durch seinen Orgasmus durch, bis er wenige Sekunden später auch seinen Höhepunkt erreichte und sich tief in Sasukes bebendem Körper ergoss.   Sein Orgasmus war so heftig, dass ihm für einen kurzen Moment schwarz vor Augen wurde, während sein ganzer Körper heftig zuckte.   Sasuke stöhnte leise, als Naruto ihn füllte und pumpte sich weiter. Er war so angeturnt von dem Gefühl, Narutos pochendes Glied in sich zu spüren, dass zwei weitere Spritzer Sperma aus seinem Schwanz schossen, wobei einer ihn sogar am Hals traf.   Narutos Arm wackelte und er hatte keine Kraft mehr, um sich aufrecht zu halten, also fiel er schwer atmend auf Sasuke und vergrub das Gesicht in seiner Halsbeuge. Er zog die Augenbrauen zusammen, als ihm der Geruch von Sperma in die Nase kroch und öffnete blinzelnd ein Auge.   Träge leckte er den einzelnen Tropfen Sperma von Sasukes Hals und schloss mit einem befriedigten Seufzen erneut die Augen.   Mehrere Minuten lagen sie einfach nur da und genossen die Nachwellen ihrer Orgasmen. Naruto hatte beide Arme fest um Sasukes Körper geschlungen, während sein Freund hauchzart über seinen Rücken streichelte und ab und an sogar sanft mit den Nägeln darüber kratzte.   „Fuck“, krächzte Naruto, als er sich wieder einigermaßen gefangen hatte, und drehte den Kopf zur Seite, um ihn anzusehen. „Das war echt… Heftig.“   Sasuke schmunzelte ihn an und leckte ihm eine Schweißperle von der Wange. „Das war echt geil“, verbesserte er ihn.   Naruto lachte leise. „Hah, ja. Das auch.“ Lächelnd beugte er sich vor und gab Sasuke mit halbgeschlossenen Augen einen sanften Kuss auf die Lippen.   Sasuke lächelte zurück und legte eine Hand in seinen Nacken, um ihn dort sanft zu kraulen. „Ich denke, die Frage, ob das nun Ficken oder Liebemachen war, hat sich erübrigt“, murmelte er mit funkelnden Augen.   Naruto blinzelte langsam und lief rot an, als ihm bewusst wurde, worauf Sasuke da gerade anspielte… Oh Gott, das war ihm im Eifer des Gefechts einfach so heraus gerutscht, das hatte er eigentlich gar nicht sagen wollen…! Nicht in so einem Moment und nicht so früh!   „Ähm“, sagte er schnell und kaute auf seiner Unterlippe herum. „Also, uh… Das war… Also, ich meinte… Ähm…“   „Du schüchterner Idiot“, wisperte Sasuke liebevoll und nahm sein Gesicht sanft zwischen seine Hände. „Wann hab ich jemals gesagt, dass ich nicht dasselbe für dich empfinde?“   Naruto hätte nicht gedacht, dass es möglich war, aber seine Wangen fühlten sich tatsächlich noch einmal einen Ticken heißer an. „Oh“, sagte er leise und leckte sich die Lippen. „Aber, uhm… Wann hast du jemals gesagt, dass du dasselbe empfindest…?“   „Das hab ich doch gerade indirekt, oder nicht?“ Sasuke rieb mit dem Daumen über seine Wange und küsste ihn.   „Oh“, wisperte Naruto erneut und lächelte. Glücklich schloss er die Augen und stupste mit seiner Nase Sasukes an. „Stimmt… Heh.“   „Idiot“, murmelte Sasuke.   „Aber dein Lieblingsidiot.“ Naruto gab ihm einen letzten, sanften Kuss und richtete sich dann auf, um die Kleenex-Box vom Nachttisch zu nehmen. Behutsam säuberte er sie beide sorgfältig, bevor er sich mit Sasuke unter die Decke kuschelte und kurz danach mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen einschlief.   ~ xXx ~   Die Zeit verging wie im Fluge, wenn man Spaß hatte. Die letzten Tage waren die besten in Narutos Leben gewesen und er wünschte, Sasuke könnte ewig bei ihm bleiben, doch als er an diesem Morgen die Augen öffnete wusste er sofort, was heute für ein Tag war.   Nämlich Sonntag, der achte Dezember.   Sasukes Abreisetag.   Fuck.   Stöhnend rollte er sich auf die Seite und presste sich von hinten an Sasukes Rücken. Er schlang beide Arme um seinen Körper, um ihn an seine Brust zu ziehen und vergrub das Gesicht in seinem Nacken.   Er atmete tief ein. Der Geruch von Sasukes fruchtigen Haarshampoo stieg ihm in die Nase. Gott, wie sehr er den Duft doch vermissen würde… Hauchzart stupste er mit der Zunge Sasukes Nacken an und quetschte sein Knie zwischen seine Beine, um sich noch näher an ihn zu drücken.   „Mh“, machte Sasuke leise und lang gezogen. Er legte seine Hand auf Narutos und zog sie bis zu seiner Brust hoch. „Bequem?“   Naruto lachte atemlos. „Ich wollte dich nicht wecken, sorry.“ Entschuldigend küsste er die Stelle, an der sich Hals und Nacken trafen.   „Ich war schon wach“, murmelte Sasuke, obwohl die Müdigkeit in seiner Stimme noch deutlich herauszuhören war.   „Okay.“ Naruto vergrub das Gesicht erneut in seinem Nacken und seufzte. Sasuke erschauderte leicht, als ihn sein Atem kitzelte. „Ich will nicht, dass du gehst, Babe…“   „Ich will doch auch nicht gehen, Naruto.“ Sasuke küsste seinen Handrücken. „Aber ich muss.“   „Hmpf“, machte Naruto beleidigt. „Ich hab ja eigentlich gehofft, dass du nicht mehr aufwachst und im Koma bist oder so. Dann hätte ich dich bei mir behalten können.“   Sasuke gab ein Schnauben von sich. „Das ist eine sehr… Morbide Art von Romantik.“   Naruto gluckste und küsste seine Schulter. „Ich weiß. Ich bin ein böser Freund, weil ich dich nicht gehen lassen will. Ein bisschen so wie die Alte aus Stephen Kings ‚Sie‘. Hmm, ich sollte dich auch dazu zwingen, etwas zu schreiben. Vielleicht eine Fanfic über uns, darauf warte ich doch schon so lange.“   Lachend drehte sich Sasuke auf die Seite, um ihm ins Gesicht zu sehen. „Das ist wirklich sehr liebenswürdig“, meinte er mit einem kleinen Schmunzeln. „Zertrümmerst du mir dann auch die Kniescheibe?“   „Türlich.“ Naruto legte die Hand auf seine Wange und gab ihm einen langen, züchtigen Kuss.   Sasuke leckte sich über die Lippen. „Du stinkst.“   „Ich weiß, extra nur für dich, Baby.“ Grinsend wackelte Naruto mit den Augenbrauen. „Du hast ja schließlich gesagt, du magst es, wenn ich total Butch zu dir bin und was ist bitte männlicher als stinken?!“   „Das heißt nicht, dass ich es sonderlich attraktiv finde, wenn du andauernd rülpst und furzt.“ Sasuke verdrehte die Augen und zwickte ihm in die Nase.   „Hey!“ Naruto schob die Unterlippe hervor und gab ihm einen Klaps auf den Hintern. „Lass mich doch meine männliche und die heterosexuelle Seite meiner Bisexualität ausleben!“   „Heterosexuell?“, fragte Sasuke nach und hob eine Augenbraue.   „Jupp.“ Naruto nickte. „Ich mein, hast du schon einmal einen Homo furzen oder rülpsen gesehen? Nein. Also.“   Sasuke sah ihn an. Er zog die Augenbrauen zusammen und seine ganze Mimik wirkte sehr angestrengt. Naruto wollte gerade fragen, ob er einen Furz quersitzen hatte, als Sasuke den Mund öffnete und… Rülpste.   Wow.   Narutos Schultern zuckten, als er in lautes Gelächter ausbrach. „Wow“, sagte er mit funkelnden Augen. „Das war wirklich extrem sexy, Sasuke. Echt.“   „Ich weiß. Alles an mir ist sexy, selbst so etwas Primitives wie Rülpsen.“ Sasuke reckte das Kinn in die Höhe.   „Weißt du, was ich an dir sexy finde?“ Grinsend zog Naruto eine Augenbraue in die Höhe und tippte ihm auf die Nasenspitze. „Richtig. Deinen festen Freund.“   „Mh, der ist wirklich sexy“, bestätigte Sasuke. Er strich ihm eine etwas längere Haarsträhne hinters Ohr und rieb mit dem Daumen über seine Augenbraue.   „Heh, das kannst du laut sagen.“ Naruto rollte Sasuke auf den Rücken und machte es sich zwischen seinen gespreizten Beinen bequem, die Hände links und rechts von seinem Kopf abgestützt.   Er leckte sich über die Eckzähne. „Hi“, murmelte er und fing an, langsam seine Hüfte zu kreiseln.   Sasuke biss sich auf die Unterlippe und legte die Hände auf seine Taille. „Hi“, erwiderte er und kam seinen Bewegungen entgegen.   Eine Zeit lang rollten sie ihre Hüften im gemütlichen Tempo zusammen, die Augen ineinander bohrend. Sasuke fuhr sich mit der Zunge mehrmals über die Oberlippe und sah ihn mit gesenkten Lidern an, die Finger inzwischen in sein Doraemon-Shirt gekrallt.   Er sah so verführerisch aus, dass sich Naruto einfach zu ihm herunter beugen und ihn küssen musste! Es war allerdings ein unschuldiger Wangenkuss, der Sasuke ein ungeduldiges Wimmern entlockte.   „Heh.“ Naruto grinste ihn an und wollte mal nicht so sein, also drückte er ihm einen sanften Kuss auf die geöffneten Lippen. Ihre Zungen berührten sich für einen Moment, doch bevor aus dem Kuss etwas Leidenschaftliches werden konnte, beugte sich Naruto auch schon wieder zurück.   Sasuke verengte die Augen und kniff ihm in die Hüfte. „Tease“, murmelte er mit einem deutlich schmollenden Unterton.   Naruto lachte und rieb mit der Nase über seine Wange. „Nicht mein Problem, wenn du durch ein bisschen unschuldiges Frotting sofort scharf wirst.“   Seufzend strich Sasuke mit den Fingerspitzen seine Seiten entlang. „Also kein Guten-Morgen-Sex?“, fragte er nach und zerknüllte den Stoff von Narutos T-Shirt in seinen Händen. „Wär ein netter Abschied gewesen.“   „Alter! Ich hab gestern den Saft für die nächsten zehn Jahre ausgespritzt, gib meinen armen Hoden eine Pause, um mehr Sperma zu produzieren!“ Schnaubend schüttelte Naruto den Kopf. „Ich kann nicht glauben, dass du nach gestern immer noch scharf auf Sex bist!“   Das war echt unfassbar. Sie hatten den gestrigen Tag nur im Bett verbracht und waren nur aufgestanden, um dem Pizzaboten die Tür zu öffnen und aufs Klo zu gehen. Also ein typischer Gammler/Flitterwochentag.   Sie hatten auch sehr, sehr viel Sex gehabt. Unglaublich viel Sex. Früher, als Naruto noch ein hormoneller und dauerrattiger Teenie war, hatte er sich mehrmals am Tag einen runtergeholt, aber das war nichts im Vergleich zum gestrigen Tag!   Er war ungelogen sieben Mal gekommen. Sieben verdammte Orgasmen innerhalb von vierundzwanzig Stunden. Naruto war zwar bekannt für seine Ausdauer und dafür, dass er sich schnell wieder erholt hatte, aber das?!   Wow. Die letzten zwei Orgasmen waren mehr schmerzvoll, als dass sie geil gewesen waren, aber Sasuke war kaum zu bremsen gewesen. Naruto hatte niemals einen Menschen erlebt, der so unglaublich sexgeil war wie sein Freund.   Es war echt ungewohnt, weil Narutos vorheriges Maximum zweimal am Tag gewesen war, aber er könnte sich durchaus an mehr gewöhnen… Allerdings dann doch keine sieben Mal, das war ihm zu viel…   Aber die ersten vier Male waren echt gut gewesen und er hatte zwischendrin auch sehr heftige Höhepunkte gehabt. Einer war sogar so heftig gewesen, dass er für einige Sekunden in eine kurze Ohnmacht gefallen war.   Sex mit Sasuke war also echt verdammt gut. Er hatte mit seinem Freund wohl einen echten Glückstreffer gelandet, heh. Und das war nicht nur auf den Geschlechtsverkehr bezogen, Sasuke war in vielerlei Hinsicht ein wahrer Schatz.   Sasuke zuckte lässig mit den Schultern, ein spitzbübisches Funkeln in den braunen Augen. „Ich mag Sex. Besonders mit dir.“ Er küsste Narutos Kinn und legte die Hände auf seine Schultern.   Okay, das schmeichelte seinem männlichen Stolz ungemein, aber trotzdem…! „Ich mag auch Sex“, erwiderte Naruto und leckte sich die Lippen. „Auch besonders mit dir, aber, Alter… Das war gestern echt heftig. Was bist du? Ein Nympho?!“   „Als Nymphomanin können nur Frauen bezeichnet werden. Bei Männern nennt man das  Satyriasis.“   Naruto blinzelte dümmlich. „Sati… Was?“, fragte er nach und verengte die Augen. „Du verarschst mich doch, oder? Das ist doch der Begriff für Zucker…!“   Sasuke lachte und schlang die Arme für eine Umarmung um seinen Nacken. „Idiot“, murmelte er mit einem Grinsen. „Zucker ist Saccharose.“   Naruto schnalzte mit der Zunge. „Ist doch fast das gleiche.“   „Ja.“ Sasuke rollte mit den Augen, die Mundwinkel in die Höhe gezogen. „Ist klar, Naruto. Haushaltszucker und Sexsucht sind das gleiche, uhuh.“   „In deinem Fall schon.“ Naruto grinste ihn an und küsste seine Nase. „Du bist süß, also Zucker, aber auch sexsüchtig. Also, uh… Wie hieß Sexsucht nochmal?“   „Satyriasis.“   Satya… Satri… Alter, was war das für ein Begriff?! Naruto konnte das gar nicht aussprechen, ohne sich die Zunge zu verknoten.   „Saty…rose“, sprach er langsam und mit angestrengter Miene. Naruto nickte. „Genau, du bist eine Mischung aus beidem, also Satyrose! Ich verlange, dass du den Namen Dr. Snakes ablegst und dich nun überall Satyrose nennst!“   Sasuke zog an seinen Haaren. „Und ich verlange, dass du den Nicknamen FoxDevilWild ablegst und dich stattdessen World's Biggest Idiot nennst.“   „Penner, ey.“ Lachend vergrub Naruto das Gesicht in Sasukes Halsbeuge und schlang die Arme um seinen Körper. Ohne es zu merken hatte er wieder damit angefangen, ihre Hüften zusammen zu rollen. „Ich kann nicht glauben, dass du wirklich noch eine Runde mit mir vögeln wolltest oder wahrscheinlich auch immer noch willst.“   Schnaubend presste er die Lippen auf Sasukes Kiefer. Feine, leicht kratzige Bartstoppeln kitzelten ihn, als er seine Kieferpartie entlang küsste. „Willst du meine Wichse ausscheißen oder was?!“   „Wer sagt, dass das nicht schon passiert ist?“   … „Was?!“ Blitzschnell hob Naruto den Kopf an und sah ihn fassungslos an. „Meinst du das ernst? Das war eigentlich nur ein Witz von mir gewesen, aber… Uh… Kann man wirklich Sperma ausscheißen?“   Sasuke zog die Mundwinkel nach unten. „Wenn du es wirklich wissen willst, dann frag Google.“   „Aber ich will’s von dir wissen!“ Naruto zog einen Schmollmund. „Du erzählst mir doch sonst alles und bist offen, was dein Sexualleben angeht, also…?“   „Ich bin offen, was mein Sexleben angeht, ja“, bestätigte Sasuke, „Aber das heißt nicht, dass ich dir von meinem Stuhlgang erzählen werde. Ganz bestimmt nicht.“   „Ach komm, das machen wahre Männer doch und du betonst doch immer, dass du trotz deiner sexuellen Vorliebe ein echter Kerl bist, also komm schon.“ Mit wackelnden Augenbrauen lehnte sich Naruto näher an ihn heran, bis sich ihre Nasenspitzen berührten. „Erzähl mir von deinem Stuhlgang, Sasuke“, raunte er.   Sasuke verzog das Gesicht. „Ich wiederhole: ganz bestimmt nicht.“   „Bah.“ Naruto rollte mit den Augen. „Gut, dann fang ich eben an! Also, gestern Abend hab ich echt einen riesigen-“   „Du bist so etwas von widerlich.“   Naruto lachte laut auf, als Sasuke die Hand in sein Gesicht drückte und ihn von sich weg schob. „Hehehe.“ Mit einem fetten Grinsen ließ er sich auf die Seite rollen. Sein Blick fiel auf den Radiowecker und die Uhrzeit: 12:06 Uhr.   „Wow, es ist schon nach Mittag.“ Naruto drehte sich auf die andere Seite und schlang einen Arm locker um Sasukes Brust. „Kurz nach zwölf Uhr. Wann fährt dein Zug nochmal?“   Sasuke streichelte ihm durchs Haar. „17:20 Uhr.“   „Fuck, das ist ja schon in knapp fünf Stunden!“ Stöhnend vergrub Naruto das Gesicht in Sasukes Brust. „Wir sollten wohl langsam aufstehen“, murmelte er. „Wir haben gestern schon den ganzen Tag im Bett verbracht.“   „Okay.“ Sasuke drückte ihm einen Kuss aufs Haar und richtete sich auf. Seufzend rieb er sich übers Gesicht und kratzte sich am Hals.   Naruto setzte sich ebenfalls hin und sah ihn an. „Irgendwie siehst du total anders aus ohne Brille.“   „Ja?“, fragte Sasuke nach und kämmte sich mit den Fingern durchs Haar. „Inwiefern?“   Naruto runzelte nachdenklich die Stirn. „Weiß nicht. Du siehst irgendwie… Jünger aus? Weniger seriös, keine Ahnung. Frecher und irgendwie perverser halt. So, wie du wirklich bist.“   Sasuke schnalzte mit der Zunge. „Eine Brille kann wirklich viel ausmachen“, meinte er und schnappte sich sein Etui. Er holte seine Hornbrille raus und setzte sie Naruto vorsichtig auf die Nase.   „Woah“, sagte Naruto und verengte angestrengt die Augen. „Irgendwie wird mir total schwindelig, wenn ich durch deine Brille seh. Wahrscheinlich, weil du so ein Blindfisch bist.“   „Hn.“  Sasuke presste die Lippen zusammen und versuchte, die Brille zu richten, die immer wieder ein wenig schief zur Seite kippte. „Die Brille wird so nicht halten. Dein Nasenrücken ist zu schief.“   „Wow, danke!“ Beleidigt verschränkte Naruto die Arme vor der Brust und sah zur Seite. „Immer schön Salz in die Wunde streuen, nett.“   Sasuke legte überrascht den Kopf schief. „Ich wusste nicht, dass du deine Nase scheinbar nicht magst.“   „Natürlich mag ich sie nicht. Was gibt es an so einem schiefen Ding mit Kamelhöcker zu mögen?“ Naruto verzog das Gesicht und seufzte leise.   „Du bist manchmal wirklich ein riesengroßer Idiot.“ Sasuke hauchte ihm augenrollend einen Kuss auf die Nasenspitze. „Ich mag deine Nase genau so, wie sie ist. Und deine Zahnlücke mag ich auch.“   Naruto rieb die Lippen zusammen. „Dann hast du einen komischen Geschmack und stehst auf Freaks“, brummte er.   „Hör auf, dich immer als Freak zu bezeichnen, Naruto.“ Sasuke nahm sein Gesicht zwischen seine Hände und presste seine Stirn an Narutos. „Du bist dir wirklich nicht bewusst, wie attraktiv du doch eigentlich bist, oder?“, murmelte er und streichelte hauchzart über seine Wangenknochen.   „Aber das mag ich irgendwie an dir. Dass du in Wahrheit anders bist, als der erste Blick vermuten lässt und dass hinter deiner selbstbewussten Schale ein ganz weicher Kern steckt.“ Sasuke lächelte ihn an und gab ihm einen sanften Kuss. „Ich kann dir nur immer wieder sagen, dass ich dich sehr, sehr attraktiv finde, Naruto. Deine Persönlichkeit und dein Aussehen.“   Naruto sah ihn überrascht an und senkte dann mit einem verlegenen „Heh“ den Blick. „Danke“, murmelte er mit warmen Ohren und krallte die Finger in Sasukes Oberteil. „Du bist echt süß.“   „Nein, du bist süß.“ Sasuke gab ihm einen letzten, langen Kuss und löste sich dann langsam wieder von ihm. „Meine Brille steht dir übrigens überraschend gut. Sie lässt dich sehr intelligent und gebildet aussehen.“   „Hehe.“ Naruto poste ein wenig mit der Brille herum, dann nahm er sie vorsichtig ab und gab sie Sasuke zurück. „Vielleicht sollte ich mir auch so eine Hipster-Brille besorgen. Ich mein, die meisten tragen diese riesen Dinger, weil sie in sind und nicht, weil sie sie wirklich brauchen.“   „Das stimmt. Ich kenn auch genügend Leute, die sie aus Modezwecken tragen.“ Sasuke rollte mit den Augen und erhob sich.   Naruto tat es ihm gleich. „Das scheint dir nicht wirklich zu gefallen“, bemerkte er.   „Hn. Nicht unbedingt. Ich finde, in den meisten Fällen sieht es eher bescheuert anstatt hip aus.“ Sasuke zuckte mit den Schultern.   „Mh“, machte Naruto und streckte sich. Er kratzte sich am Bauch. „Willst du zuerst ins Bad?“   „Ja.“   „Kay, dann mach ich solange das Frühstück.“ Naruto nickte. „Cornflakes, so wie immer?“   „Klingt gut.“ Sasuke legte die Hände flüchtig auf Narutos Hüften, als er ihm einen Kuss gab, und schlurfte dann ins Badezimmer.   Naruto ging ins Wohnzimmer und lächelte, als er Kyuubi halb unter dem Kotatsu vorfinden konnte. „Hey, Mausi“, begrüßte er sie und ging neben ihr in die Hocke. „Alles klar?“   Kyuubi miaute leise und schnurrte träge, als sie hinterm Ohr gekratzt wurde. Ihr Auge war geschlossen und sie wirkte sehr müde, also gab Naruto ihr einen Kuss aufs Köpfchen und störte sie dann auch nicht weiter.   Er schlenderte zur Küche herüber und füllte ihren Napf mit Katzenfutter auf, dann holte er zwei Schüsseln aus dem Schrank und schüttete eine großzügige Menge Cornflakes hinein; Frosties für Sasuke und Cini Minis für sich.   Danach schüttete er Milch drüber (Sojamilch, extra für Sasuke!), rührte ein paarmal um und stellte die Schüsseln auf dem Kotatsu ab. Er hatte den Heizungstisch über Nacht ausgeschaltet, also schaltete er ihn wieder ein, wofür sich Kyuubi sofort mit ihrem lauten Kettensägen-Schnurren bedankte.   Heh, niedlich.   Etwas gelangweilt setzte er sich aufs Sofa und lauschte dem Geräusch von prasselndem Wasser, das aus dem Badezimmer kam. Naruto schnappte sich sein Handy und beschloss, etwas im Internet herumzusurfen. So bekam man schließlich am besten die Zeit totgeschlagen!   Bei Twitter machte er einen auf Emo und jammerte darüber, dass er Sasuke nicht gehen lassen wollte, checkte seine Mails und beschloss dann, Sasukes Rat zu befolgen und nach der Spermasache zu googlen.   Ein Fehler. Ein riesengroßer Fehler. Das, was er da zu lesen bekam, war so widerlich, dass er froh war, heute noch nichts gegessen zu haben… Sonst wäre sein gesamter Mageninhalt nämlich auf seinem Fußboden gelandet.   Alter… Was für eine abartige Scheiße! Hätte er doch niemals danach gegooglet, oh Gott! Aber die Dinge, die er gelesen und sich ansehen musste (Urks, kotz!!!), hatten sich nun unweigerlich in sein Gehirn gebrannt.   Scheiße… Ugh, gah, nein! Nicht Scheiße! Oh Gott… Er würde Sasuke definitiv dazu zwingen, ein Kondom zu benutzen, wenn er das erste Mal Bottom sein würde… Definitiv. Die ganze Sache hatte ihn so abgeschreckt, dass er sogar überlegte, dass nächste Mal lieber nicht in Sasuke und stattdessen lieber auf seinem Bauch zu kommen oder so…   Würde seinem Freund wohl sicherlich nicht gefallen, aber hey! Im Endeffekt tat er ihm damit doch nur einen Gefallen… Apropos…   Mit zusammen gepressten Lippen blickte Naruto zur verschlossenen Badezimmertür herüber. Sasuke war jetzt auch schon ziemlich lange im Bad… Ob er wohl…?!   Fuck! Okay, nein. Böse Gedanken, gaaanz böse Gedanken! Weg mit euch, ganz weit weg und kommt nie wieder zurück! Sasuke brauchte immer lange im Bad, das wusste er inzwischen. Lag wahrscheinlich an den tausend Cremes, die er sich immer ins Gesicht schmierte.   Mit angewiderter Miene und ausgestreckter Zunge warf er das Handy ganz weit weg und ging stattdessen in die Küche, um Tee für sie vorzubereiten. Er hatte die heiße Flüssigkeit gerade in ihre Becher geschüttet, als sich die Tür öffnete und Sasuke herauskam.   „Hey“, begrüßte er ihn lächelnd. „Du hast gutes Timing.“   „Mh, sieht ganz so aus.“ Dankend nahm Sasuke ihm eine der Tassen ab und stellte sie auf dem Kotatsu ab. Er schnaubte belustigt, als er ein einzelnes Bein unter der Decke hervorblitzen sah.   Naruto verschwand im Bad, unterzog sich einer kleinen Katzenwäsche und ging dann wieder zurück ins Wohnzimmer. Sasuke hatte mit dem Essen auf ihn gewartet und hatte nun eine schnurrende Kyuubi in seinem Schoß.   Lächelnd setzte sich Naruto neben ihm hin und streichelte Kyuubi am Rücken. „Sie hat dich in der letzten Woche echt lieb gewonnen“, murmelte er. „Ich denke, sie wird dich echt vermissen.“   „Ich sie auch.“ Sasuke drückte ihr einen Kuss ins Fell und nahm seinen Tee, um vorsichtig daran zu nippen.   „Und mich?“ Naruto zog eine Schnute und sah ihn mit großen, kugelrunden Augen an.   „Hm.“ Nachdenklich runzelte Sasuke die Stirn. „Nicht wirklich.“   „Arschloch…! Tsk!“ Beleidigt drehte Naruto den Kopf zur Seite.   „Dumme Fragen verdienen eine dumme Antwort.“ Sasuke drehte den Kopf wieder in seine Richtung und küsste ihn. „Natürlich werd ich meinen Idioten vermissen.“   „Heh…“ Naruto lächelte glücklich und schlang seinen linken Arm um seine Hüfte.   Sie aßen in einem angenehmen Schweigen und beschlossen, danach ein wenig spazieren zu gehen. Naruto hatte Sasuke schließlich immer noch nicht den Atsuta-Schrein gezeigt und außerdem war es überraschend sonnig für einen Wintertag und das musste ausgenutzt werden.   Also schlüpften sie in ihre Jacken und los ging’s! Naruto fühlte sich besonders gefühlsduselig und romantisch, also teilte er sich seinen Lieblingsschal mit Sasuke und schlang ihn um ihre beiden Hälse.   Sasuke rollte mit den Augen, trug aber dennoch ein Lächeln auf den Lippen, während sie durch die Straßen Nagoyas schlenderten. „Du bist wirklich die Romantik in Person.“   Naruto lachte und versteckte das Gesicht halb unter seinem Schal. „Ich weiß“, nuschelte er und linste verlegen zu Sasuke herüber.   Sasuke küsste seine Schläfe, wofür er sich auf die Zehenspitzen stellen musste (so süß!) und schob seine Hand in Narutos Arschtasche.   „Uhh“, machte Naruto und wackelte mit den Augenbrauen. „Besitzergreifend.“   „Hn.“   „Heh.“ Naruto küsste seine Wange und bog gemeinsam mit ihm rechts ab, als sie in der Nähe des AEON angekommen waren.   Der Atsuta-Schrein befand sich in einem großen Park, direkt hinter einem Parkplatz, und war wie immer gut besucht. Das war aber auch kein Wunder, der Schrein war schließlich wunderschön und sogar einer der wichtigsten in ganz Japan.   Naruto erzählte Sasuke die wenigen Infos, die er über den Schrein im Kopf behalten hatte, als sie das erste, schneebedeckte Torii des Schreins durchquerten. Auf dem Schreingelände begegneten ihnen mehrere Soba-Stände, bei deren bloßen Geruch Naruto das Wasser im Munde zusammen lief.   Aber er blieb stark, sie hatten schließlich gerade erst gefrühstückt! Vielleicht konnten sie sich später ein paar Nudeln kaufen. Irgendwie musste er die Verkäufer ja schließlich dafür belohnen, dass sie selbst an einem Wintertag am Wochenende hier herum standen und köstliches Essen anboten.   Sie betrachteten das Temizuya, das Becken für die spirituelle Reinigung, das wegen der Kälte leider zugefroren war und bestaunten den riesigen Baum, der sich direkt daneben befand. Naruto hatte ehrlich gesagt keine Ahnung, warum sich Matten vor dem Baum befanden, wahrscheinlich war er irgendetwas Besonderes oder so, huh.   Sasuke holte sein Handy heraus und schoss mehrere Fotos. Von der Umgebung, dem großen Schrein und auch den kleineren Nebenschreinen. Naruto schaffte es, sich auf jedes der Fotos zu mogeln, was Sasuke gar nicht allzu sehr zu stören schien.   Naruto fand seinen Enthusiasmus ziemlich niedlich und poste mit ihm deswegen gern vor dem großen Baum und dem Hauptschrein. Sie liefen eine Zeit lang auf dem gar nicht allzu großen Gelände herum und sprachen sogar einen älteren Mann an, der sich ziemlich gut mit dem Atsuta-Schrein auskannte und Narutos Wissenslücken zu dem Thema gerne füllte.   Nachdem sie sich alle der Schreine angesehen hatten, machten sie sich auf den Rückweg. Diesmal konnte Naruto nicht widerstehen und kaufte am Soba-Stand zwei große Portionen Soba mit Gemüse, Paprikafäden und Hühnchenfleisch.   Sie setzten sich auf eine der Parkbänke, die ganz in der Nähe waren, und aßen eng aneinander gekuschelt ihre Nudeln. Nun war Naruto derjenige, der sein Handy zückte und mehrere Fotos von ihnen schoss, darunter einige Spaßfotos mit Grimassen (zu denen er Sasuke ziemlich lange überreden musste, weil sich der werte Herr zu fein dafür war, bescheuert in die Kamera zu gucken) und sogar das ein oder andere Kussfoto, das sie innig und… Ja, verliebt zeigte, dass ihm ganz warm ums Herz wurde.   Naruto konnte nicht sagen, wie lange sie dort saßen und über Gott und die Welt redeten. Es kam ihm wie Stunden vor und sie mussten auch tatsächlich ziemlich lange dort gesessen haben, weil Naruto nach einiger Zeit erneut Hunger bekam und sich noch eine Portion Soba-Nudeln kaufte, die er sich mit Sasuke teilte.   Nach einiger Zeit wurde es allerdings zu kalt, einfach nur auf der Bank herum zu sitzen, also machten sie sich auf den Heimweg und verbrachten die restliche gemeinsame Zeit damit, Mario Kart zu zocken und auf dem Sofa zu kuscheln.   Doch dann war es schließlich so weit… Leider. Um kurz vor 17 Uhr machten sie sich auf den Weg zum Nagoya Hauptbahnhof. Schweigend und Hand in Hand gingen sie durch die vollen Straßen. Inzwischen hatte es auch wieder angefangen leicht zu schneien.   „Heh“, machte Naruto und lehnte seinen Kopf an Sasukes Schulter. „Der Himmel weint.“   „Ich dachte, der Himmel würde weinen, wenn es regnet.“ Sasuke presste die Lippen zusammen, als sie das riesige Bahnhofsgebäude betraten. „Schnee als Tränen zu bezeichnen ist eine sehr… Außergewöhnliche Interpretation.“   „Naja, es ist Winter.“ Naruto zuckte mit den Schultern. „Da sind die Tränen halt eingefroren… Zu Schnee.“   Sasuke verdrehte die Augen und zwickte Naruto in den Handrücken, was seinen Freund nur zum Lachen brachte. Sie kämpften sich durch die Massen und stiegen die Treppe hinauf, bis sie auf Gleis 14 angekommen waren.   „So…“ Naruto schob die Hände ganz tief in seine Jackentasche, während Sasuke seinen Trolley zwischen seinen gespreizten Beinen abstellte. Sein Blick fiel auf die Bahnhofsuhr. „Noch neun Minuten, dann heißt es Abschied nehmen.“   „Hn.“ Sasuke schien auch wenig begeistert davon zu sein, Abschied zu nehmen. Er sah zu Naruto und seufzte, als er seinen herzzerreißenden Gesichtsausdruck sah. „Komm her“, sagte er und breitete die Arme aus.   Naruto verlor keine Zeit und schmiegte sich sofort an ihn, das Gesicht in seiner Schulter vergraben. „Ich will nicht, dass du gehst“, gab er mit einem Wispern zu.   Sasuke hielt mit einer Hand seinen Hinterkopf umfasst, während er ihm mit der anderen beruhigend über den Rücken streichelte. „Ich will doch auch nicht gehen, Dummkopf.“   „Hmpf“, machte Naruto und presste sich näher an ihn. Mehrere Minuten standen sie so da, bis er schließlich seufzend einen Schritt zurückging. „Ich hab mit, uhm… Mit so etwas nicht wirklich Erfahrung“, gab er zu und biss sich auf die Unterlippe. „Mit Fernbeziehungen und, ähm…“   „Wir haben doch keine Fernbeziehung.“ Sasuke legte die Hand auf seine kalte Wange und hob mit dem Daumen sanft Narutos Mundwinkel in die Höhe. „Wir wohnen nur knapp zwei Stunden auseinander, das ist nicht allzu viel.“   „Ja… Shinkansen sei Dank.“ Naruto schnaubte und krallte die Finger in Sasukes Mantel. „Aber… Trotzdem. Zwei Stunden sind für eine Klette wie mich viel… Ich kann nicht einfach mal so zu deinem Haus herübergehen und klingeln, wann immer ich Bock hab…“   „Zwei Stunden sind nicht viel, Naruto“, versicherte Sasuke ihm. „Das wirst du schon sehen.“   „Ja…“ Naruto sah zur Seite und atmete zitternd ein. „Das hoff ich…“ Er bohrte die Zähne in seine Unterlippe.   „Hey…“ Sasuke drehte sein Gesicht wieder in seine Richtung und sah ihm in die Augen. „Du wirst… Du wirst nicht weinen, oder?“   Naruto bohrte die Zähne mit mehr Kraft in seine Unterlippe. Seine Mundwinkel zuckten.   „Du bist wirklich so ein Idiot.“ Sasuke zog Naruto an sich und küsste seine Stirn. „Eigentlich hätte ich damit rechnen müssen, dass so ein Romantiker wie du am Bahngleis anfangen wird zu heulen...“   „T-Türlich“, erwiderte Naruto mit zitternder Stimme und zog schniefend die Nase hoch. „Sonst wär ich doch nicht die Romantik in Person, r-richtig?“   „Richtig“, wisperte Sasuke und gab ihm mehrere, sanfte Küsse zur Beruhigung.   Naruto versuchte sich zusammen zu reißen, damit er nicht anfing zu heulen und das gelang ihm sogar einigermaßen gut. Er konnte trotzdem nicht verhindern, dass sich die eine oder andere Träne aus seinem Augenwinkel stahl.   Aber das war schon okay, Sasuke küsste die Tränen schließlich sofort wieder weg und presste ihre Lippen zärtlich zusammen, um ihm beruhigende Dinge zuzumurmeln.   Naruto zuckte zusammen, als über die Lautsprecher bekannt gegeben wurde, dass nun der Nozomi-Shinkansen-Express an Gleis 14 einfuhr und verkrampfte sich. „Scheiße“, krächzte er und biss Sasuke sanft in die Unterlippe.   Sie gaben sich einen letzten, liebevollen Kuss und lösten sich dann wieder voneinander. Narutos Augen fühlten sich geschwollen und dick an, trotzdem zwängte er sich ein schiefes Lächeln auf die Lippen. „Ich wünsch dir eine angenehme Heimfahrt, Babe.“   „Danke.“ Lächelnd strich Sasuke ihm die verbliebenen, nassen Spuren aus dem Gesicht und küsste seine Stirn. „Ich liebe dich. Wir werden uns schon bald wieder sehen, okay?“   Narutos Herz pochte aufgeregt, während sich eine unglaubliche Wärme und Liebe in seinem Körper ausbreitete. Er küsste Sasukes Mundwinkel, als der Zug einfuhr und hielt ihn mit funkelnden Augen Zeige- und Mittelfinger vors Gesicht.   „Versprochen?“   Sasukes sanftes Lachen ging bei der Lautstärke des einfahrenden Zugs fast unter. Lächelnd hakte er sich bei Naruto ein und sah ihm in die Augen.   „Versprochen.“   -----------------------------------------------------------------------------   Waaaah, es war so unglaublich schwer diesen Abschied zu schreiben, ich will nicht, dass sich die beiden treeeenneeeeeeen ;A; Aber sie sehen sich ja bald wieder, deswegen hab ich den Abschied auch nicht allzu dramatisch gemacht… ;-; *schnüff*   Sorry auch für den ganzen Fäkalhumor, aber was soll ich sagen… Ich hab halt einen beschissenen (haha!) Humor und Naruto muss meinen seltsamen Geschmack für Humor teilen und ja… /D Tut mir einfach nur einen Gefallen und googlet nicht das, was Naruto gegooglet hat, das ist echt… @___@“   Die Sexszene… Oh, was bin ich rot geworden beim Editieren der Szene //D Das war echt mal etwas… Anders, besonders, was die Ausdrücke angeht, aber ich bin kein Fan von Blümchensex und… ich weiß, dass viele von euch kein Dirty Talk mögen, und es tut mir wirklich leid, aber ich steh total darauf und diese Sexszene…   Eigentlich halt ich mich beim Schreiben von Sex immer zurück, aber diesmal… Diesmal wollte ich das nicht. Diesmal wollte ich den Sex so schreiben, wie *ich* ihn am liebsten mag und wenn das für einige von euch nicht so euer Ding ist, dann tut es mir leid, aber ich für mich muss sagen, dass ich beim Schreiben einer Sexszene noch nie so viel Spaß hatte wie hier und dass es für mich persönlich auch meine beste Lemon ist ;//w//;   Hach… Ich weiß gar nicht, was ich jetzt noch groß schreiben soll, ich fühl mich total melancholisch und traurig, weil ich nicht viel, dass Let’s Play endet und dass sich die beiden erst einmal trennen müssen und ugh ;A;   Jetzt gibt es noch einen ganz kleinen Epilog, der nur… 1.000 Wörter oder so lang ist D‘: Also wirklich kurz, also lad ich jetzt auch sofort den Epilog hoch, weil es unfair wäre, euch eine Woche lang auf den kleinen Text warten zu lassen… uvu   Also weiter geht’s! Kapitel 13: I promise -zensiert- -------------------------------- „Okay… Okay, puh… Es ist alles gut.“   Naruto nahm einen tiefen, leicht zittrigen Atemzug und rieb sich mit den Händen übers Gesicht. Sein Herz schlug gewaltsam gegen seinen Brustkorb, während sich sein Bauch in unregelmäßigen Abständen schmerzhaft zusammenzog.   Fuck. Fuck…!    Es war lange her, seitdem er das letzte Mal so verdammt Schiss gehabt hatte! Und das, obwohl nach über einer Viertelstunde Spielzeit noch nichts Nennenswertes passiert war! Klar, es gab ein paar billige Schocker wie irgendwelche Gegenstände, die mit einem ohrenbetäubenden Krach vom Küchentisch fielen und flackernde Lichter, aber ansonsten war alles okay.   … Es war alles- Okay, dicke, fette Lüge. Absolut nichts war okay! Das Spiel hatte eine so unglaublich gruselige Atmosphäre, dass er sich kaum traute, sich vorwärts zu bewegen und bestimmt fünf Minuten in seinem Kinderzimmer herum gealbert hatte, bis er endlich den Mumm dazu hatte, den ersten Schritt in den Flur zu setzen.   Naruto zuckte zusammen, als das Geräusch von Donner ertönte, und ließ die Hände wimmernd in seinen Schoß fallen. „Saaasuke.“ Jammernd drehte er sich mit seinem Schreibtischstuhl zur Seite und warf Sasuke einen erbärmlichen Blick zu.   Sein Freund saß völlig entspannt auf dem Bett, eine lauthals schnurrende Kyuubi in seinem Schoß. „Stell dich nicht so an, es ist doch noch überhaupt nichts passiert.“ Amüsiert verdrehte er die Augen.   „Ja, schon, aber hallo?! Hast du dir das Spiel mal angesehen?!“, versuchte Naruto seine inzwischen zu einer Rosine zusammengeschrumpelte Männlichkeit zu verteidigen. „Das ist verfickt gruselig! Jetzt versteh ich auch, warum sich Babys andauernd in die Windel scheißen!“   Oh ja, denn dieses Spiel war eine verflucht gruselige Drecksscheiße! Aber so etwas von!   Among the Sleep. So hieß dieses Indie-Horrorgame, von dem Naruto gerade die Alpha-Version testete. Alpha. Es war also noch ganz früh in der Entwicklungsphase, aber trotzdem schon so unfassbar unheimlich!   Naruto konnte sich gar nicht vorstellen, wie die Endversion des Games erst sein würde! Fuck, er wusste nicht einmal, ob er sie überhaupt spielen konnte! Die Alpha-Version kostete ihm ja schon sämtliche Nerven, dann würde er bei dem Endresultat sicherlich an einem Herzkasper verrecken.   Ugh.   Er hätte echt niemals gedacht, dass ein Spiel, in dem man ein Kleinkind (!) spielte, so dermaßen angsteinflößend sein konnte. Aber das war es. Narutos Kopf hatte sich nach den ersten Minuten schon gefickt angefühlt und das hatte sich im Laufe der Zeit nur immer weiter verschlimmert.   Die Story von Among the Sleep war simpel: Mama bringt dich und deinen Lieblingsteddy ins Bett, du wachst irgendwann ohne Teddy auf und suchst zuerst ihn und dann deine Mama.   Klang vielleicht langweilig, aber oh Gott, das war es nicht. Es war das absolute Gegenteil davon! Naruto konnte gar nicht aufzählen, wie oft ihm das Herz schon in die Hose gerutscht war. Er war so sehr in die Spielwelt abgetaucht, dass er selbst bei den kleinsten Geräuschen laut aufschrie, ganz zu Sasukes immenser Belustigung.   Pfft. Penner. Sasuke hatte doch selbst Schiss, deswegen hatte er auch abgelehnt das Game zusammen mit Naruto zu zocken, obwohl eigentlich das der Plan gewesen war…   Aber tja! Konnte halt nicht jeder so viele Eier in der Hose haben wie Naruto…! So sah’s doch aus!   Sasuke schmunzelte ihn fies an. „Du bist so ein Weichei.“   Spielerisch verengte Naruto die Augen. „Sagt der Typ, der mit meiner Katze kuschelt, anstatt mit mir Among the Sleep zu spielen.“   Zungenschnalzend zeigte Sasuke ihm den Mittelfinger. „Spiel weiter, Idiot.“   Naruto streckte ihm die Zunge heraus und drehte sich wieder zum Monitor. Er warf einen Blick in die Webcam und rubbelte sich seufzend durchs Haar. „Okay“, sagte er und griff nach seiner Dose Red Bull, um sich einen großen Schluck zur Beruhigung der Nerven zu gönnen.   Schmatzend leckte er sich die Lippen. „Kein Grund, dich wie ein Baby zu benehmen, Foxy. Du spielst zwar eins, aber das heißt nicht, dass du dich auch so verhalten musst…“   Er rubbelte sich ein letztes Mal durchs Haar und schlug sich mit einem leider nicht allzu enthusiastischen „Yosh!“ auf die Wangen. „Okay, ich bin bereit. Weiter geht’s!“   Naruto reckte den Daumen in die Höhe und zwinkerte mit einem gequälten Grinsen in die Kamera, dann legte er die Finger auf Maus und Tastatur und spielte Among the Sleep weiter.   Okay, so… Seinen Teddybären hatte er bereits gefunden. Der war nun sicher in seinen Armen, nachdem Naruto ihn aus der Waschmaschine retten musste, und wurde fast zu Tode gequetscht von ihm. Gott, die Stelle hatte ihn auch viel mehr aufgewühlt, als von den Entwicklern wahrscheinlich geplant gewesen war…   Aber fuck! Er hatte in der Wohnung die ganze Zeit jemanden nach Hilfe rufen gehört und als er vor der Waschmaschine im Bad angekommen war, war seine erste Vermutung irgendwie gewesen, dass…   Naja… Dass der Vater sich in der angestellten Waschmaschine befand. Warum auch immer… Naruto war ehrlich gesagt selbst ein wenig überfragt, wie er auf so einen Gedankengang gekommen war…   In der Waschmaschine passte ja schließlich kein erwachsener Mensch hinein und er wusste ja auch, dass er sich auf die Suche nach seinem Teddybär gemacht hatte… Also wäre die Antwort auf die Person in der Maschine eigentlich einleuchtend gewesen.   Eigentlich. Naruto vermutete, dass die Hilfeschreie ihn irritiert hatten. Woher hätte er schließlich auch wissen sollen, dass sein Teddybär reden konnte?! Andererseits spielte er immer noch ein zwei Jahre altes Kleinkind und er sah die Welt mit seinen Augen, also hätte er so etwas vermuten sollen.   Mh… Aber genau das machte es so gruselig! Kleine Kinder hatten schließlich eine lebhafte Vorstellungskraft, für sie erschien eine einfache Zimmerpflanze im ersten Moment öfter mal wie ein Monster…   Naruto hatte sich bei Among the Sleep auch schon über die harmlosesten Dinge erschrocken und er war sich sicher, dass ihn in dieser Richtung auch bestimmt noch viele Schocker erwarten würden…   Aber das war schon okay! Naruto war bereit für sie und vor allem… Vor allem war er immer noch… So unglaublich schissig. Fuuuck. Okay, das Game war definitiv nicht ohne Alkohol zu ertragen. Definitiv nicht.   Wenn irgendwann die Beta-Version rauskommen würde, dann würde er davor sicherheitshalber ein paar Gläschen Bier trinken, um sich etwas Mut anzusaufen… War zwar nicht die feine Art und Sakura und seine Mutter würden ihn umbringen, wenn sie wüssten, dass er sich wegen so etwas die Kante gab, aber hey… Es ging halt nicht anders!   Das Spiel war halt einfach verfickt gruselig und ohne Alkohol kaum auszuhalten, also wer konnte es ihm da schon verübeln, wenn er sich den einen oder anderen Schluck gönnte…? Es war schließlich besser, wenn er beschwipst das Horrorgame zockte, anstatt nachher einen Herzinfarkt zu kriegen, weil er nüchtern war!   Also… Weiter im Programm! Naruto durchsuchte das Wohnzimmer und musste schnell feststellen, dass seine Mutter nirgendwo zu entdecken war… War klar. Was sollte sie auch mitten in der Nacht im Wohnzimmer tun?   Außer die sexy Sportclips gucken, aber irgendwie hatte er die Vermutung, dass das nicht wirklich etwas für Mütter, sondern eher für Väter war… Heh.   Wahrscheinlich lag sie seelenruhig schlafend in ihrem Bett, also machte er sich auf die Suche nach dem Schlafzimmer. Im Flur gab es mehrere Türen, insgesamt drei Stück. Zwei von ihnen hatte er schon geöffnet; die eine hatte ins Wohnzimmer und die andere ins Badezimmer geführt.   Ergo musste die dritte Tür ins Schlafzimmer führen und weil seine Mutter in keinem der anderen Räume vorzufinden war, würde er sie dort wohl auch finden. … Außer sie war im Keller, um den er bis jetzt einen weiten Bogen gemacht hatte, aber an so eine schreckliche Möglichkeit wollte Naruto gar nicht erst denken, also schüttelte er den Kopf, um diese grässlichen Gedanken sofort wieder zu vertreiben.   „Uff, okay.“ Naruto seufzte und rubbelte sich durchs Gesicht. Er warf einen Blick in die Kamera. „Sorry, dass ich gerade so wenig sage, aber ich bin echt extrem… Angespannt. Ich bin kurz davor, dem Baby die Windeln zu klauen und sie selbst anzuziehen, bevor ich mir in die Hosen scheiße.“   Er lachte humorlos und fuhr sich durchs Haar. „Fuck, ich bin so eine Memme… Ich brauch unbedingt etwas Alk, hinter der Tür wird mich bestimmt ein krasser Schocker erwarten, ey…“   Stöhnend drehte er den Stuhl in Sasukes Richtung. „Sas? Kannst du mir ein Bier bringen? Sonst überleb ich das Ganze nicht…“   „Du bist wirklich ein Riesenbaby.“ Sasuke rollte mit den Augen, schubste Kyuubi aber dann doch aus seinem Schoß und stand mit einem Seufzen aus.   Naruto strahlte ihn an. „Danke! Du bist echt die beste Hausfrau auf der ganzen, weiten Welt!“   „Fick dich.“ Sasuke zeigte ihm den Mittelfinger und verschwand aus dem Zimmer.   Naruto lachte und schüttelte erheitert den Kopf. „Hach.“ Er linste zur Webcam herüber. „Ich hab echt eine liebliche kleine Hausfrau, was? Ich weiß, ihr seid alle extrem neidisch auf mich und das könnt ihr auch ruhig sein!“   Grinsend reckte er das Kinn in die Höhe und kratzte sich am Hals. Er drehte sich um, als er ein Miauen hinter sich hörte, und warf der etwas beleidigt aussehenden Kyuubi eine Kusshand zu. Wahrscheinlich vermisste sie Sasuke.   Die beiden hatten sich in den letzten Tagen echt angefreundet. Normalerweise hing seine Katze andauernd bei ihm herum, aber jetzt konnte er sie immer öfter in Sasukes Schoß vorfinden. Und das war schön!   Das hieß für Naruto nämlich, dass Kyuubi von Sasuke angetan war und ihre Beziehung bestimmt auch befürwortete… Heh… Beziehung.   Ein glückliches Lächeln schlich sich bei diesem Wort auf Narutos Lippen. Er konnte immer noch nicht glauben, dass er und Sasuke nach monatelangem hin und her nun tatsächlich zusammen gekommen waren…   Es war wie ein wahr gewordener Traum. Auch wenn Sasuke Recht gehabt hatte, sie hatten sich vor ihrer Beziehung schon wie ein Paar benommen und deswegen hatte sich nicht allzu viel zwischen ihnen geändert…   Was cool war, weil Naruto es toll fand, wenn sein Partner gleichzeitig auch der beste Freund war und das traf bei ihm und Sasuke definitiv zu. Ihr Verhalten zueinander hatte sich also nicht allzu stark geändert, aber dafür gab es in ihrer Beziehung nun gewisse… Vorzüge, die sie vorher nicht gehabt hatten.   Naruto leckte sich mit glasigem Blick über die Lippen und rieb mit den Fingerspitzen gedankenverloren über den Knutschfleck kurz unter seinem rechten Kiefer. Oh ja, morgens mit einem Blowjob geweckt zu werden, würde Naruto auf jeden Fall als Vorzug bezeichnen, mmh…   Uh… Naruto blinzelte mehrmals. Wie auch immer. Er war immer noch dabei, ein neues Let’s Play aufzunehmen, also war es nicht allzu vorteilhaft, in so einem Moment an Sex mit Sasuke zu denken… Ähäm.   Er warf einen Blick auf seinen Timer und runzelte die Stirn. 18:32 Minuten. Huh. Da hatte er wohl überzogen und es gar nicht mitbekommen, toll… Eigentlich achtete Naruto nämlich darauf, die Parts seiner Videos 15 Minuten lang zu halten.   Mh… Er könnte die Aufnahme jetzt unterbrechen und einen neuen Part aufnehmen, aber irgendwie kam ihm das nicht allzu sinnvoll vor. Er war schließlich kurz vor der letzten Tür (der scheiß Keller zählte nicht!!!), also war er wohl auch kurz vorm Ende und er wollte nachher nicht nur ein mickriges fünf Minuten Video haben…   Meh. Dann würde er halt ein extralanges Video für seine Zuschauer machen, das war schon okay. In den Comments wurde sich eh ununterbrochen darüber beschwert, wie wenig fünfzehn Minuten doch waren, also tat er seinen Zuschauern mal einen Gefallen und drehte ein besonders langes Video.   Naruto rieb sich mit den Händen über die Jeans, weil seine Handflächen ziemlich schwitzig waren, und spielte dann weiter. Sasuke war mit dem Bier zwar noch nicht zurück, aber er wollte auch nicht ewig lange auf ihn warten, also würde er es wohl oder übel ohne Alkohol probieren müssen.   „So, dann sehen wir doch mal…“ Naruto presste die Zunge angestrengt gegen seinen Eckzahn und versuchte, an die Türklinke heran zu kommen. Das gelang ihm aber nicht, weil das Baby natürlich viel zu klein dafür war, also sah er sich suchend um.   Genau genommen war es nicht einmal ein Baby, weil es sich krabbelnd und mit holprigen und ungeschickten Schritten fortbewegen konnte, aber Naruto nannte es trotzdem immer so. Vielleicht, weil er sich beim Zocken von Among the Sleep selbst wie ein Baby vorkam, huh…   Wie auch immer. Jetzt brauchte er erst einmal irgendetwas, um an die Türklinke heranzukommen, also mal sehen… Ah, da war ein Stuhl, super. Das Baby war zwar winzig, aber dafür echt stark für sein Alter und hatte richtige Muckis in den Armen, weil es problemlos einen Holzstuhl zur Tür geschoben bekam.   Mmh… Vielleicht war das Baby ja Popeye oder Son-Goku oder so, wer wusste das schon. Naruto grinste triumphierend, als der Stuhl vor die Tür geschoben war und kletterte mit einigen Schwierigkeiten herauf.   So… Hier war er nun. Vor der letzten Tür und wahrscheinlich auch kurz vorm Ende des Spiels… Scheiße. Bildete er sich das nur ein oder konnte er im Inneren des Raums tiefen und irgendwie auch ekelhaft keuchenden Atem hören?   … Fuuuck my life. Oh Gott, jetzt würde ihn ein riesen Schocker erwarten. Ein riesengroßer sogar! Naruto wusste es, das spürte er einfach! Er hatte inzwischen so viele Horrorgames gezockt, dass er dafür eine Art siebten Sinn entwickelt hatte und dieser enttäuschte ihn nie!   … Fuuuck. Fuckity Fuck Fuck! Okay, ganz ruhig bleiben… Tief ein- und ausatmen und sich mental auf einen heftigen Schocker vorbereiten. Einatmen… Und wieder aus… Puuh. Ein und aus und einundausundeinundaus… Puuh. Puh…!   Okay! Naruto warf einen entschlossenen Blick in die Kamera und nickte. Ganz, ganz langsam streckte er die Hand nach der Türklinke aus, umfasste sie und-   „Buh.“   -schrie sich die gottverdammte Seele aus dem Hals, als ihn plötzlich etwas Eiskaltes im Nacken berührte. Mit vor Panik weit aufgerissenen Augen wollte er sich schnell umdrehen, hatte dabei allerdings so viel Schwung, dass der Stuhl mit einem Knall nach hinten kippte und er volle Kanne auf dem Arsch landete.   Kyuubi miaute im Hintergrund erschrocken auf und flüchtete sofort aus dem Raum, während Sasuke in Gelächter ausbrach. Naruto sah ihn fassungslos an, bevor sein Blick auf die Bierflasche in Sasukes Hand fiel.   Die schweinekalte Bierflasche, die er ihm kurz zuvor in den Nacken gelegt und mit der er ihm den größten Schreck seines Lebens beschert hatte.   Wow… Was für ein riesengroßes, fettes, beschissenes… Arschloch.   Naruto verengte die Augen und warf ihm einen tödlichen Blick zu. „Du bist so ein verfickter Wichser“, zischte er ihm zu. Vorsichtig tastete er seinen schmerzenden Hinterkopf ab. Fuck, das hatte echt wehgetan…! „Ohne Scheiß. Hör auf zu lachen, du Arschficker, das war überhaupt nicht lustig.“   Glucksend stellte Sasuke die Bierflasche auf dem Schreibtisch ab und kniete sich neben ihm auf den Boden. „Also ich fand’s ziemlich unterhaltsam.“ Mit funkelnden Augen lehnte er sich näher an ihn heran, doch Naruto schob ihn weg.   „Ich hasse dich…! Ich hoffe, dass du barfuß volle Kanne auf einen Legostein trittst, du Arschloch!“   „Autsch, das ist hart.“ Immer noch glucksend streckte Sasuke die Hand nahm ihm aus. Naruto schlug sie mit einem Fauchen erneut weg. Sasuke ließ sich davon allerdings nicht beirren und lehnte sich halb über ihn.   „Ach komm“, murmelte er, als Naruto das Gesicht zur Seite drehte und küsste seine Wange. „Stell dich nicht so an.“   „Ich soll mich nicht so anstellen?! Ich hab fast einen Herzinfarkt bekommen, du behinderter Wichser!“ Naruto legte die Hände auf Sasukes Schultern und versuchte ihn wegzuschubsen, doch sein Freund war hartnäckig.   „Die Gelegenheit konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen.“ Sasuke vergrub das Gesicht in seiner Halsbeuge und küsste mehrmals die Unterseite seines unrasierten Kiefers. „Außerdem hättest du dasselbe getan.“   … Okay, Naruto hätte wirklich dasselbe getan, aber trotzdem hieß das nicht, dass Sasuke das auch durfte! Er war schließlich der Spaßvogel von ihnen, während Sasuke der seriöse, ernsthafte Doktor war…!   Naja, zumindest hatte Naruto das immer gedacht. Er hatte in den letzten Tagen und auch Wochen allerdings herausfinden können, dass Sasuke doch viel kindischer als erwartet war und irgendwie… Irgendwie mochte Naruto das ja auch an ihm, es war niedlich.   Dass er trotz seines ernsten Auftretens mit seinen 22 Jahren immer noch Kind geblieben war und diese kindische Ader auch ab und an mal herausließ. … Naruto mochte es nur nicht, wenn er dann das Opfer von ihr wurde.   „Ich hasse dich“, brummte er, wehrte sich inzwischen aber nicht mehr gegen die kleinen Küsse, die Sasuke auf seinem Hals und seiner Wange verteilte. „Echt jetzt.“   „Mh“, summte Sasuke und strich ihm die Haarsträhnen aus der Stirn. „Ich dich auch.“ Sanft presste er ihre Münder aufeinander und küsste entschuldigend seine Oberlippe.   Naruto legte den Kopf in den Nacken und biss ihm daraufhin leicht in die Unterlippe, die Augenlider gesenkt. „War das jetzt eine aggressive Einladung zum Vorspiel oder wie soll ich das verstehen?“   Sasuke schnaubte und presste seine grinsenden Lippen auf Narutos Mundwinkel. „Wenn du es so sehen willst, dann hab ich absolut nichts dagegen.“   „Sexgeiler, aggro Penner.“ Naruto neigte das Gesicht leicht zur Seite, um ihn besser küssen zu können, und richtete sich stöhnend in eine sitzende Position auf. „Scheiße, die Kamera läuft noch.“   Er kniete sich vor den Schreibtisch hin und blickte in die rot leuchtende Webcam. Hatte die Kamera ihre Küsse aufgenommen? Meh, falls doch, dann würde er das einfach rausschneiden. „Sorry, aber pack das Game jetzt echt nicht mehr… Ihr könnt froh sein, dass ich nach dem Schock überhaupt noch lebe!“   Er warf Sasuke über seine Schulter hinweg einen bösen Blick zu und rubbelte sich durchs Haar. „Ich brauch jetzt erst einmal eine Pause. Vielleicht zock ich später weiter, aber ich kann nichts versprechen… Dafür bin ich jetzt echt zu fertig mit den Nerven, ey…“   Ein Ächzen verließ seine Lippen, als er sich noch etwas weiter aufrichtete, um die Hand auf die Computermaus zu legen. „Foxy“, sprach er in die Kamera und salutierte mit der linken Hand. „Over and Out.“   Naruto beendete die Aufnahme und ließ sich stöhnend und mit dem Rücken zuerst wieder auf den Boden plumpsen. „Scheiße“, fluchte er und streckte die Arme über seinem Kopf aus.   Sasuke kniete sich auf allen Vieren über ihn und schnappte sich seine Hände, um ihre Finger miteinander zu verschränken. „Ich hab dich echt gut erwischt, mh?“ Schmunzelnd hob er eine Augenbraue.   „Pfft, und wie, Alter!“ Naruto sah ihn mit halbgeschlossenen Augen an, ein kleines Grinsen auf den Lippen. „Ich glaub, ich hab mir vor Schreck ein wenig in die Hose gepisst, ey.“   Summend und ungeniert packte Sasuke ihm in den Schritt, um ihn abzutasten. Naruto zuckte erschrocken zusammen und gab ein ersticktes Stöhnen von sich. Der Dunkelhaarige fummelte ihm so lange zwischen den Beinen herum, bis er die Spitze seines Glieds fand und mit dem Daumen darüber reiben konnte.   „Also ich spür nichts“, sagte er mit funkelnden Augen und wanderte tiefer mit der Hand, um nun sanft seine Hoden zu quetschen.   „Nnh…“ Naruto biss sich auf die Unterlippe und löste sich aus Sasukes Griff, damit er sein Gesicht mit beiden Händen umfassen und zu sich herunter ziehen konnte.   „Eigentlich wollte ich dich mit Sexverbot bestrafen“, murmelte er, ihre Lippen nur einen Hauch voneinander entfernt. „Aber irgendwie war es ja doch ganz witzig.“ Er grinste kurz und küsste ihn dann.   Sasuke murmelte etwas Unverständliches vor sich hin und schloss die Augen. Er erwiderte den Kuss energisch und öffnete sofort bereitwillig den Mund, als Narutos Zunge über seine Unterlippe strich.   Sie küssten sich eine Weile. Zuerst hungrig und wild, bis die Bewegungen ihrer Lippen immer langsamer und sanfter wurden. Naruto streichelte mit den Fingern zart über seine Wange, während Sasuke durch sein Haar strich.   Mmh… Gott, Sasuke war echt ein göttlicher Küsser, Naruto konnte gar nicht mehr genug von seinen Lippen bekommen! Und auch nicht von seinem Piercing. Er wusste gar nicht, ob er jemals wieder eine Person ohne Lippenpiercing küssen wollte.   Obwohl… Eigentlich wollte er eh keine andere Person mehr küssen außer Sasuke, also passte das schon.   Naruto spreizte die Beine, damit es sich Sasuke zwischen ihnen gemütlich machen konnte. Ihre Oberkörper berührten sich. Langsam strich er mit einer Hand seine Seite entlang, bis er auf einmal etwas Haariges berührte, das anfing zu schnurren.   Was zur…?   Überrascht schlug er die Augen auf und löste den Kuss. Sofort fiel sein Blick auf Kyuubi, die neben Sasukes Hüfte auf dem Boden saß und sich mit dem Köpfchen an ihm rieb.   Pfft… Seit wann war sie bitte hier?! Davon hatte er überhaupt nichts mitbekommen, wow… Aber okay, er war ja auch ziemlich beschäftigt gewesen mit dieser frechen Zunge, die die ganze Zeit versuchte, ihn zu dominieren.   „Ich glaub, da will jemand mitmachen“, meinte Sasuke schmunzelnd. Er legte seinen Kopf auf Narutos Schulter ab und streckte die Hand aus, um Kyuubi über den Rücken zu streicheln. Sie miaute zufrieden und schmiegte sich an ihn.   „Wow“, sagte Naruto fassungslos. „Ich wusste nicht, dass ich meine Katze zu solch einem Cockblocker erzogen hab.“   Glucksend kraulte Sasuke sie unterm Kinn. „Wir können ja einen Dreier machen“, schlug er mit funkelnden Augen vor.   Naruto verzog das Gesicht. „Oder wir lassen’s“, meinte er und setzte sich ächzend auf. Sasuke war bei ihrer neuen Position in seinen Schoß gerutscht, also schlang er die Arme um seine Hüfte und lehnte die Stirn an seine Schulter.   Sasuke kratzte Kyuubi ein letztes Mal hinter den Ohren, dann umfasste er Narutos Hinterkopf mit einem sanften Griff und streichelte durch sein Haar. „Du klingst wenig begeistert.“   „Naja, abgesehen davon, dass wir hier von meiner Katze reden, du Widerling, bin ich, uh… Weiß nicht, ich bin einfach kein großer Fan von Dreiern, um ehrlich zu sein.“ Naruto neigte den Kopf zur Seite und presste die Lippen leicht auf die Seite von Sasukes Hals.   „Nein?“, fragte Sasuke nach und fing an, seine Kopfhaut zu massieren.   „Uh-uh“, verneinte Naruto und drückte sich näher an ihn heran. „Wenn’s mit zwei fremden Personen ist, wär’s okay, aber sonst geht das gar nicht für mich… Ich bin viel zu eifersüchtig und will meinen Partner nur für mich alleine haben und ihn mit niemandem teilen.“   „Mh, ich bin auch ziemlich besitzergreifend und lasse andere gern wissen, was mir gehört.“ Sasuke küsste seine Schläfe.   Naruto schnaubte belustigt. „Oh ja, wem sagst du das.“ Grinsend lehnte er sich zurück, um ihm in die Augen sehen zu können. „Ich mein, den Knutschfleck, den du mir gemacht hast, kann man bestimmt noch im Weltall sehen.“   „Gut so.“ Mit gesenkten Lidern legte Sasuke einen Finger unter Narutos Kinn und hob so sanft seinen Kopf an. „Du gehörst schließlich mir.“   Naruto überbrückte die geringe Distanz zwischen ihren Lippen und küsste ihn. „Und du mir“, murmelte er gegen seinen Mund.   Sasuke summte zustimmend und schloss die Augen, als Naruto zuerst seine Mundwinkel und danach seine Nasenspitze küsste. Er krallte die Finger in seinen Hoodie und zog ihn näher an sich heran.   Kyuubi miaute lauthals und versuchte verzweifelt, ihre Aufmerksamkeit zu bekommen, doch sie ignorierten sie beide.   Naruto schob die Hände unter Sasukes Oberteil und berührte seine Haut. „Hast du schon einmal einen Dreier gehabt?“   „Mhmh.“ Sasuke küsste seine Wange. „Schon mehrere.“   „… Oh.“ Naruto presste die Lippen zusammen und sah zur Seite. „Okay…“   „Was ist los?“ Sasuke drehte sein Gesicht wieder in seine Richtung.   „Äh, naja… Also… Pfft, es ist dumm…“ Naruto grinste ihn beschämt an und presste ihre Stirne zusammen. „Es ist nur, uh… Also…“   „Du bist eifersüchtig.“ Es war eine Aussage, keine Frage.   Naruto atmete seufzend aus. „Ja“, bestätigte er und kratzte mit den Nägeln sanft über Sasukes Seite. „Ich weiß, es ist bescheuert, weil es in der Vergangenheit liegt und alles, aber irgendwie… Ich kann mir halt nicht helfen… Du bist so… So offen mit deiner Sexualität und so heiß und du hast bestimmt schon oft Sex gehabt und viel ausprobiert und…“   Erneut seufzend krallte er die Finger in Sasukes Hüfte. „Weiß nicht, ich hab einfach das Bedürfnis, alle umzubringen, die dir nah kommen durften und, ähm… Ja… Ich bin ein psychopathischer Freund, sorry.“ Er lachte verlegen auf.   Sasuke nahm sein Gesicht zwischen seine Hände. „Ich find diese Seite von dir überraschend… Liebenswert.“   Naruto schnaubte humorlos. „Ja. Ist klar. Ist echt liebenswert, dass ich der Overly Attached Girlfriend Konkurrenz mache…“ Er schob die Unterlippe hervor, die gleich darauf von Sasuke geküsst wurde.   „Mich stört’s nicht“, versicherte er Naruto.   „Hmpf“, macht der Blonde nur. Er blickte nach unten, als Kyuubi maunzend versuchte, auf seinen Schoß zu klettern. „Ookay, ich glaube, wir sollten langsam aufstehen. Das wird mir hier zu voll.“   Er schubste Kyuubi sanft aber bestimmt von ihnen und wartete, dass Sasuke aufstand, um es ihm gleich zu tun und sich erst einmal stöhnend zu strecken.   „Tschau, Mausi!“ Er winkte Kyuubi nach, als sie maunzend und ziemlich beleidigt das Zimmer verließ, dann stellte er seinen Schreibtischstuhl wieder auf und ließ sich darauf plumpsen. „Uff“, machte er, als es sich Sasuke gleich darauf auf seinem Schoß bequem machte.   „Heh.“  Er legte die Hände auf Sasukes Hüfte und senkte die Lider, als er die Arme um seinen Nacken schlang. „Wer braucht schon Kyuubi, wenn ich dich als Schmusekater haben kann?“   Lächelnd rieb er ihre Nasen zusammen und ließ eine Hand zu Sasukes Hintern herunter wandern. „Ist mein Schoß wirklich so bequem, dass ihr alle so geil drauf seid?“, fragte er belustigt nach und quetschte seine linke Arschbacke.   „Hmm.“ Sasuke küsste das Ende seiner Augenbraue. „Ich bin nur generell geil auf dich, das ist alles.“   Naruto lachte leise und legte auch die andere Hand auf Sasukes Hintern. „Okay, das kommt nicht allzu überraschend. Wann bist du schließlich mal nicht geil?“   Sasuke antwortete auf diese rhetorische Frage nicht und brachte ihre Lippen stattdessen zusammen.   „Nnh…“ Naruto stöhnte, als Sasuke ihm sanft in die Unterlippe biss. „Ich glaub, ich hab vorhin doch Recht gehabt. Das war eine aggressive Einleitung zum Vorspiel.“   Sasuke gluckste und ließ seine Zunge in Narutos Mund wandern. Er leckte über seine Zähne und seinen Gaumen, während er ihre Körper näher zusammenbrachte.   Naruto war kurz davor, die Augen im Genuss zu schließen, als er ein kleines, rotes Licht bemerkte. Mit gerunzelter Stirn fiel sein Blick auf den Monitor und er lachte leise. „Die Webcam nimmt zwar nicht mehr auf, aber sie ist noch an, guck“, murmelte er gegen seinen Mund.   Sasuke sah zum Bildschirm und bohrte die Zähne in seine Unterlippe, bei dem, was er sah. Nämlich sie selbst in Großaufnahme. Die Qualität war zwar etwas krisselig, aber sie waren dennoch deutlich von Kopf bis Brust zu erkennen.   Langsam presste er seine Lippen auf Narutos Wange, den Blick intensiv auf den Bildschirm gerichtet. Sasuke ließ einen tiefen Atemzug aus und küsste sich langsam seinen Weg nach unten. „Das ist heiß“, wisperte er.   „Ja?“, fragte Naruto murmelnd nach. Er massierte weiterhin Sasukes Hintern und neigte den Kopf etwas zur Seite, um ihm mehr Raum zum Beißen und Liebkosen zu geben. Genau wie Sasuke beobachtete er ihre Ebenbilder auf dem Bildschirm. „Stehst du darauf, dich selbst zu filmen?“   Sasuke stoppte mit den Küssen, als er bei seinem Kiefer angekommen war, und leckte stattdessen eine feuchte Spur bis zu seiner Schläfe herauf. „Ja“, erwiderte er und küsste den Anfang seiner blonden Koteletten. „Ich hab auch mehrere Sextapes Zuhause.“   „Oookay.“ Naruto lachte atemlos und schob eine Hand unter Sasukes Jogginghose, um mit den Fingerspitzen hauchzart über seine Arschritze zu streicheln. „Ich weiß gerade nicht, ob ich angeturnt oder eifersüchtig sein soll.“   Sasukes Lippen verzogen sich zu einem Schmunzeln. „Du hast keinen Grund, eifersüchtig zu sein“, murmelte er und küsste zweimal seinen Mundwinkel. „Wir können ja unser eigenes Video drehen.“   Sanft bohrte er seine Zähne in Narutos Unterlippe und zog an ihr, während Naruto auch die zweite Hand in seine Hose schob und seinen nackten Arsch nun hart quetschte. Okay, Sasuke hatte Recht.   Es war wirklich verdammt heiß, sich selbst auf der Kamera zu beobachten. Naruto hatte noch nie zuvor ein Sexvideo gedreht und er war wirklich nicht allzu narzisstisch veranlagt, aber es war schon erregend, seine eigene Mimik zu sehen, während Sasuke ihn mit Mund und Zunge verwöhnte.   Seine Augenbrauen waren leicht zusammen gezogen und sein Mund einen Spalt breit geöffnet. Die Haare klebten ihm bereits an den Schläfen und auf seinen Wangen lag ein leichter Rotschimmer.   Stöhnend stieß er seine Hüfte instinktiv nach oben und vergrub das Gesicht in Sasukes Halsbeuge. „Okay, fuck…“ Schwer atmend zeichnete Naruto mit der Zungenspitze die Kontur seines Kiefers nach. „Das ist echt heiß…“   „Sagte ich doch…“ Sasuke streichelte ihm glucksend durchs Haar und umfasste sein Gesicht, um seinen Kopf hochzuziehen und ihre Lippen zusammenzupressen.   Sie gaben sich mehrere, hungrige Küsse, bis der Schreibtischstuhl auf einmal ein gefährlich lautes Knacken von sich gab und sie beide erschrocken aufkeuchen ließ. Okay, fuck, das hörte sich nicht gut an…   „Shit.“ Lachend streichelte Naruto mit der Nasenspitze über Sasukes gerötete Wange. „Halt dich gut fest, Babe. Ich glaub, wir müssen das auf einen anderen Ort verschieben.“   Er wartete, bis Sasuke sich an ihn geklammert hatte, um vorsichtig und mit einigen Problemen vom Stuhl aufzustehen. Sofort verlor er das Gleichgewicht. „Fuck…!“ Fluchend drückte er sich mit einer Hand am Schreibtisch ab, die andere auf Sasukes Hintern ruhend.   Er brauchte mehrere Sekunden, doch als er sich wieder einigermaßen gefangen hatte, trug er Sasuke schwerfällig zum Bett herüber und setzte ihn etwas grob und mit dem Rücken zuerst darauf ab.   „Scheiße, ey…“ Naruto lachte, als er fast auf ihn drauf fiel, und drückte die Hände links und rechts von seinem Kopf in der Matratze ab. „Heh, das hab ich mir irgendwie flüssiger und… Cooler vorgestellt.“   „Genau deswegen mag ich dich doch so.“ Grinsend umfasste Sasuke sein Gesicht und zog es sich zu herunter. „Weil du so ein riesengroßer Trottel bist.“   „Bin ich das?“ Naruto erwiderte das Grinsen und rieb ihre Nasen zusammen. „Bin ich adorkable, Sasuke?“   Sasuke küsste ihn als Antwort nur und legte seine Hände auf Narutos Hintern, ein Funkeln in den braunen Augen.   „Hehe“, machte Naruto gegen seine Lippen und knabberte spielerisch an der unteren, bevor er anfing, seinen Hals und Kiefer mit Küssen zu bedecken.   Das war allerdings gar nicht mal so einfach, weil Sasuke einen Pullover trug, der den Großteil seiner Haut versteckte, also zog Naruto ihm diesen kurzerhand aus und schmiss ihn achtlos in die Ecke. Sein eigener Hoodie folgte sogleich. Er streichelte mit den Fingern über Sasukes Oberkörper und schmatzte mit den Lippen.   Mmh, sehr schön.   Er beschäftigte sich eine Zeit lang damit Sasukes Hals und seine Schultern zu liebkosen, weil er wusste, dass sein Freund dort besonders empfindlich war. Das laute Stöhnen, das Sasuke jedes Mal von sich gab, wenn Naruto an seiner Haut saugte, war schließlich Bestätigung genug.   Langsam und Kuss für Kuss wanderte er seinen Oberkörper immer weiter herunter, bis er bei seiner Brust angekommen war. Sein Blick fiel auf die rosanen Brustwarzen, die bereits aufgerichtet und nun hart waren.   Naruto lehnte sich näher heran und pustete vorsichtig auf den rechten Nippel, bevor er mit dem Fingernägel kleine Kreise um ihn herum malte. Fasziniert beobachtete er, wie sich Gänsehaut auf Sasukes Körper bildete und küsste seine sich schnell hebende Brust.   Keuchend krallte Sasuke die Hand in Narutos Hinterkopf und warf den Kopf in den Nacken. „Mmh…“   Naruto richtete seine halbgeschlossenen Augen auf Sasukes Gesicht und stupste mit der Zungenspitze hauchzart seinen Nippel an, ehe er plötzlich und hart daran saugte.   „S-Shit!“ Mit einem erschrockenen Stöhnen drückte Sasuke den Rücken durch. „N-Naru… Mh…“   Naruto schlang schnell den Arm um seinen Rücken, um Sasuke in dieser Position zu halten, und kratzte mit den Zähnen sanft über die Brustwarze. Er leckte mehrmals über sie und knabberte vorsichtig, bis sie gerötet und geschwollen war, dann küsste er sich langsam seinen Weg zum anderen Nippel herüber und nahm ihn ebenfalls in den Mund.   Sasuke räkelte sich auf dem Bett, die Finger in die Bettdecke gekrallt. Sein Kopf war nach hinten geworfen und auf seinen Schulterspitzen befand sich eine leichte Rötung, die sich immer weiter auf seinem Körper ausbreitete.   Dieser Anblick war so unglaublich erotisch, dass er Naruto ein tiefes Stöhnen entlockte und seinen Lendenbereich zum Pochen brachte.   Fuck, Sasuke war so verfickt sexy… Und vor allem so verdammt laut! Naruto hätte niemals damit gerechnet, aber er war wirklich fast konstant am Stöhnen und reagierte selbst auf die kleinste Berührung.   „Scheiße…“ Mit einem lauten Schmatzgeräusch ließ er Sasukes Nippel aus seinem Mund gleiten und leckte mit der Zunge bis zu seinem Kinn herauf. Er legte die Hand auf Sasukes Wange und gab ihm einen keuschen Kuss. „Wieso bist du nur so verdammt sexy?“   „Das kann ich nur zurückgeben, Baby“, wisperte Sasuke und strich mit den Händen über seine Seiten. „Ich wollte dich, seitdem ich dich das erste Mal gesehen hab in der Hotellobby.“   Naruto funkelte ihn an. „Trotz Spiderman-Hoodie?“   Sasuke musste lachen. „Trotz Spiderman-Hoodie“, bestätigte er und zwickte ihm in die Hüfte. „Obwohl ich daran gedacht hab, ihn dir ganz schnell auszuziehen, versteht sich.“   „Natürlich.“ Amüsiert rollte Naruto mit den Augen und leckte ihm eine Schweißperle von der Schläfe. „Gott, manchmal überforderst du mich. Normalerweise bin ich der Perverse in der Beziehung, ich komm gar nicht damit klar, dass du mir den Rang nun streitig machst!“   „Überfordern?“ Schmunzelnd schlang Sasuke die Arme um seine Schultern und kraulte ihn im Nacken. „Dabei bin ich doch ganz einfach zufrieden zu stellen.“   Naruto schnurrte zufrieden und senkte die Lider. „Ach ja?“   „Mhmh“, machte Sasuke und wanderte mit einer Hand zwischen ihre Körper. „Gib mir deinen Schwanz und ich bin zufrieden…“ Er biss sich auf die Unterlippe und quetschte grob Narutos halbhartes Glied, ein lustvoller Ausdruck in den Augen. ~ xXx ~   Mehrere Minuten lagen sie einfach nur da und genossen die Nachwellen ihrer Orgasmen. Naruto hatte beide Arme fest um Sasukes Körper geschlungen, während sein Freund hauchzart über seinen Rücken streichelte und ab und an sogar sanft mit den Nägeln darüber kratzte.   „Fuck“, krächzte Naruto, als er sich wieder einigermaßen gefangen hatte, und drehte den Kopf zur Seite, um ihn anzusehen. „Das war echt… Heftig.“   Sasuke schmunzelte ihn an und leckte ihm eine Schweißperle von der Wange. „Das war echt geil“, verbesserte er ihn.   Naruto lachte leise. „Hah, ja. Das auch.“ Lächelnd beugte er sich vor und gab Sasuke mit halbgeschlossenen Augen einen sanften Kuss auf die Lippen.   Sasuke lächelte zurück und legte eine Hand in seinen Nacken, um ihn dort sanft zu kraulen. „Ich denke, die Frage, ob das nun Ficken oder Liebemachen war, hat sich erübrigt“, murmelte er mit funkelnden Augen.   Naruto blinzelte langsam und lief rot an, als ihm bewusst wurde, worauf Sasuke da gerade anspielte… Oh Gott, das war ihm im Eifer des Gefechts einfach so heraus gerutscht, das hatte er eigentlich gar nicht sagen wollen…! Nicht in so einem Moment und nicht so früh!   „Ähm“, sagte er schnell und kaute auf seiner Unterlippe herum. „Also, uh… Das war… Also, ich meinte… Ähm…“   „Du schüchterner Idiot“, wisperte Sasuke liebevoll und nahm sein Gesicht sanft zwischen seine Hände. „Wann hab ich jemals gesagt, dass ich nicht dasselbe für dich empfinde?“   Naruto hätte nicht gedacht, dass es möglich war, aber seine Wangen fühlten sich tatsächlich noch einmal einen Ticken heißer an. „Oh“, sagte er leise und leckte sich die Lippen. „Aber, uhm… Wann hast du jemals gesagt, dass du dasselbe empfindest…?“   „Das hab ich doch gerade indirekt, oder nicht?“ Sasuke rieb mit dem Daumen über seine Wange und küsste ihn.   „Oh“, wisperte Naruto erneut und lächelte. Glücklich schloss er die Augen und stupste mit seiner Nase Sasukes an. „Stimmt… Heh.“   „Idiot“, murmelte Sasuke.   „Aber dein Lieblingsidiot.“ Naruto gab ihm einen letzten, sanften Kuss und richtete sich dann auf, um die Kleenex-Box vom Nachttisch zu nehmen. Behutsam säuberte er sie beide sorgfältig, bevor er sich mit Sasuke unter die Decke kuschelte und kurz danach mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen einschlief.   ~ xXx ~   Die Zeit verging wie im Fluge, wenn man Spaß hatte. Die letzten Tage waren die besten in Narutos Leben gewesen und er wünschte, Sasuke könnte ewig bei ihm bleiben, doch als er an diesem Morgen die Augen öffnete wusste er sofort, was heute für ein Tag war.   Nämlich Sonntag, der achte Dezember.   Sasukes Abreisetag.   Fuck.   Stöhnend rollte er sich auf die Seite und presste sich von hinten an Sasukes Rücken. Er schlang beide Arme um seinen Körper, um ihn an seine Brust zu ziehen und vergrub das Gesicht in seinem Nacken.   Er atmete tief ein. Der Geruch von Sasukes fruchtigen Haarshampoo stieg ihm in die Nase. Gott, wie sehr er den Duft doch vermissen würde… Hauchzart stupste er mit der Zunge Sasukes Nacken an und quetschte sein Knie zwischen seine Beine, um sich noch näher an ihn zu drücken.   „Mh“, machte Sasuke leise und lang gezogen. Er legte seine Hand auf Narutos und zog sie bis zu seiner Brust hoch. „Bequem?“   Naruto lachte atemlos. „Ich wollte dich nicht wecken, sorry.“ Entschuldigend küsste er die Stelle, an der sich Hals und Nacken trafen.   „Ich war schon wach“, murmelte Sasuke, obwohl die Müdigkeit in seiner Stimme noch deutlich herauszuhören war.   „Okay.“ Naruto vergrub das Gesicht erneut in seinem Nacken und seufzte. Sasuke erschauderte leicht, als ihn sein Atem kitzelte. „Ich will nicht, dass du gehst, Babe…“   „Ich will doch auch nicht gehen, Naruto.“ Sasuke küsste seinen Handrücken. „Aber ich muss.“   „Hmpf“, machte Naruto beleidigt. „Ich hab ja eigentlich gehofft, dass du nicht mehr aufwachst und im Koma bist oder so. Dann hätte ich dich bei mir behalten können.“   Sasuke gab ein Schnauben von sich. „Das ist eine sehr… Morbide Art von Romantik.“   Naruto gluckste und küsste seine Schulter. „Ich weiß. Ich bin ein böser Freund, weil ich dich nicht gehen lassen will. Ein bisschen so wie die Alte aus Stephen Kings ‚Sie‘. Hmm, ich sollte dich auch dazu zwingen, etwas zu schreiben. Vielleicht eine Fanfic über uns, darauf warte ich doch schon so lange.“   Lachend drehte sich Sasuke auf die Seite, um ihm ins Gesicht zu sehen. „Das ist wirklich sehr liebenswürdig“, meinte er mit einem kleinen Schmunzeln. „Zertrümmerst du mir dann auch die Kniescheibe?“   „Türlich.“ Naruto legte die Hand auf seine Wange und gab ihm einen langen, züchtigen Kuss.   Sasuke leckte sich über die Lippen. „Du stinkst.“   „Ich weiß, extra nur für dich, Baby.“ Grinsend wackelte Naruto mit den Augenbrauen. „Du hast ja schließlich gesagt, du magst es, wenn ich total Butch zu dir bin und was ist bitte männlicher als stinken?!“   „Das heißt nicht, dass ich es sonderlich attraktiv finde, wenn du andauernd rülpst und furzt.“ Sasuke verdrehte die Augen und zwickte ihm in die Nase.   „Hey!“ Naruto schob die Unterlippe hervor und gab ihm einen Klaps auf den Hintern. „Lass mich doch meine männliche und die heterosexuelle Seite meiner Bisexualität ausleben!“   „Heterosexuell?“, fragte Sasuke nach und hob eine Augenbraue.   „Jupp.“ Naruto nickte. „Ich mein, hast du schon einmal einen Homo furzen oder rülpsen gesehen? Nein. Also.“   Sasuke sah ihn an. Er zog die Augenbrauen zusammen und seine ganze Mimik wirkte sehr angestrengt. Naruto wollte gerade fragen, ob er einen Furz quersitzen hatte, als Sasuke den Mund öffnete und… Rülpste.   Wow.   Narutos Schultern zuckten, als er in lautes Gelächter ausbrach. „Wow“, sagte er mit funkelnden Augen. „Das war wirklich extrem sexy, Sasuke. Echt.“   „Ich weiß. Alles an mir ist sexy, selbst so etwas Primitives wie Rülpsen.“ Sasuke reckte das Kinn in die Höhe.   „Weißt du, was ich an dir sexy finde?“ Grinsend zog Naruto eine Augenbraue in die Höhe und tippte ihm auf die Nasenspitze. „Richtig. Deinen festen Freund.“   „Mh, der ist wirklich sexy“, bestätigte Sasuke. Er strich ihm eine etwas längere Haarsträhne hinters Ohr und rieb mit dem Daumen über seine Augenbraue.   „Heh, das kannst du laut sagen.“ Naruto rollte Sasuke auf den Rücken und machte es sich zwischen seinen gespreizten Beinen bequem, die Hände links und rechts von seinem Kopf abgestützt.   Er leckte sich über die Eckzähne. „Hi“, murmelte er und fing an, langsam seine Hüfte zu kreiseln.   Sasuke biss sich auf die Unterlippe und legte die Hände auf seine Taille. „Hi“, erwiderte er und kam seinen Bewegungen entgegen.   Eine Zeit lang rollten sie ihre Hüften im gemütlichen Tempo zusammen, die Augen ineinander bohrend. Sasuke fuhr sich mit der Zunge mehrmals über die Oberlippe und sah ihn mit gesenkten Lidern an, die Finger inzwischen in sein Doraemon-Shirt gekrallt.   Er sah so verführerisch aus, dass sich Naruto einfach zu ihm herunter beugen und ihn küssen musste! Es war allerdings ein unschuldiger Wangenkuss, der Sasuke ein ungeduldiges Wimmern entlockte.   „Heh.“ Naruto grinste ihn an und wollte mal nicht so sein, also drückte er ihm einen sanften Kuss auf die geöffneten Lippen. Ihre Zungen berührten sich für einen Moment, doch bevor aus dem Kuss etwas Leidenschaftliches werden konnte, beugte sich Naruto auch schon wieder zurück.   Sasuke verengte die Augen und kniff ihm in die Hüfte. „Tease“, murmelte er mit einem deutlich schmollenden Unterton.   Naruto lachte und rieb mit der Nase über seine Wange. „Nicht mein Problem, wenn du durch ein bisschen unschuldiges Frotting sofort scharf wirst.“   Seufzend strich Sasuke mit den Fingerspitzen seine Seiten entlang. „Also kein Guten-Morgen-Sex?“, fragte er nach und zerknüllte den Stoff von Narutos T-Shirt in seinen Händen. „Wär ein netter Abschied gewesen.“   „Alter! Ich hab gestern den Saft für die nächsten zehn Jahre ausgespritzt, gib meinen armen Hoden eine Pause, um mehr Sperma zu produzieren!“ Schnaubend schüttelte Naruto den Kopf. „Ich kann nicht glauben, dass du nach gestern immer noch scharf auf Sex bist!“   Das war echt unfassbar. Sie hatten den gestrigen Tag nur im Bett verbracht und waren nur aufgestanden, um dem Pizzaboten die Tür zu öffnen und aufs Klo zu gehen. Also ein typischer Gammler/Flitterwochentag.   Sie hatten auch sehr, sehr viel Sex gehabt. Unglaublich viel Sex. Früher, als Naruto noch ein hormoneller und dauerrattiger Teenie war, hatte er sich mehrmals am Tag einen runtergeholt, aber das war nichts im Vergleich zum gestrigen Tag!   Er war ungelogen sieben Mal gekommen. Sieben verdammte Orgasmen innerhalb von vierundzwanzig Stunden. Naruto war zwar bekannt für seine Ausdauer und dafür, dass er sich schnell wieder erholt hatte, aber das?!   Wow. Die letzten zwei Orgasmen waren mehr schmerzvoll, als dass sie geil gewesen waren, aber Sasuke war kaum zu bremsen gewesen. Naruto hatte niemals einen Menschen erlebt, der so unglaublich sexgeil war wie sein Freund.   Es war echt ungewohnt, weil Narutos vorheriges Maximum zweimal am Tag gewesen war, aber er könnte sich durchaus an mehr gewöhnen… Allerdings dann doch keine sieben Mal, das war ihm zu viel…   Aber die ersten vier Male waren echt gut gewesen und er hatte zwischendrin auch sehr heftige Höhepunkte gehabt. Einer war sogar so heftig gewesen, dass er für einige Sekunden in eine kurze Ohnmacht gefallen war.   Sex mit Sasuke war also echt verdammt gut. Er hatte mit seinem Freund wohl einen echten Glückstreffer gelandet, heh. Und das war nicht nur auf den Geschlechtsverkehr bezogen, Sasuke war in vielerlei Hinsicht ein wahrer Schatz.   Sasuke zuckte lässig mit den Schultern, ein spitzbübisches Funkeln in den braunen Augen. „Ich mag Sex. Besonders mit dir.“ Er küsste Narutos Kinn und legte die Hände auf seine Schultern.   Okay, das schmeichelte seinem männlichen Stolz ungemein, aber trotzdem…! „Ich mag auch Sex“, erwiderte Naruto und leckte sich die Lippen. „Auch besonders mit dir, aber, Alter… Das war gestern echt heftig. Was bist du? Ein Nympho?!“   „Als Nymphomanin können nur Frauen bezeichnet werden. Bei Männern nennt man das  Satyriasis.“   Naruto blinzelte dümmlich. „Sati… Was?“, fragte er nach und verengte die Augen. „Du verarschst mich doch, oder? Das ist doch der Begriff für Zucker…!“   Sasuke lachte und schlang die Arme für eine Umarmung um seinen Nacken. „Idiot“, murmelte er mit einem Grinsen. „Zucker ist Saccharose.“   Naruto schnalzte mit der Zunge. „Ist doch fast das gleiche.“   „Ja.“ Sasuke rollte mit den Augen, die Mundwinkel in die Höhe gezogen. „Ist klar, Naruto. Haushaltszucker und Sexsucht sind das gleiche, uhuh.“   „In deinem Fall schon.“ Naruto grinste ihn an und küsste seine Nase. „Du bist süß, also Zucker, aber auch sexsüchtig. Also, uh… Wie hieß Sexsucht nochmal?“   „Satyriasis.“   Satya… Satri… Alter, was war das für ein Begriff?! Naruto konnte das gar nicht aussprechen, ohne sich die Zunge zu verknoten.   „Saty…rose“, sprach er langsam und mit angestrengter Miene. Naruto nickte. „Genau, du bist eine Mischung aus beidem, also Satyrose! Ich verlange, dass du den Namen Dr. Snakes ablegst und dich nun überall Satyrose nennst!“   Sasuke zog an seinen Haaren. „Und ich verlange, dass du den Nicknamen FoxDevilWild ablegst und dich stattdessen World's Biggest Idiot nennst.“   „Penner, ey.“ Lachend vergrub Naruto das Gesicht in Sasukes Halsbeuge und schlang die Arme um seinen Körper. Ohne es zu merken hatte er wieder damit angefangen, ihre Hüften zusammen zu rollen. „Ich kann nicht glauben, dass du wirklich noch eine Runde mit mir vögeln wolltest oder wahrscheinlich auch immer noch willst.“   Schnaubend presste er die Lippen auf Sasukes Kiefer. Feine, leicht kratzige Bartstoppeln kitzelten ihn, als er seine Kieferpartie entlang küsste. „Willst du meine Wichse ausscheißen oder was?!“   „Wer sagt, dass das nicht schon passiert ist?“   … „Was?!“ Blitzschnell hob Naruto den Kopf an und sah ihn fassungslos an. „Meinst du das ernst? Das war eigentlich nur ein Witz von mir gewesen, aber… Uh… Kann man wirklich Sperma ausscheißen?“   Sasuke zog die Mundwinkel nach unten. „Wenn du es wirklich wissen willst, dann frag Google.“   „Aber ich will’s von dir wissen!“ Naruto zog einen Schmollmund. „Du erzählst mir doch sonst alles und bist offen, was dein Sexualleben angeht, also…?“   „Ich bin offen, was mein Sexleben angeht, ja“, bestätigte Sasuke, „Aber das heißt nicht, dass ich dir von meinem Stuhlgang erzählen werde. Ganz bestimmt nicht.“   „Ach komm, das machen wahre Männer doch und du betonst doch immer, dass du trotz deiner sexuellen Vorliebe ein echter Kerl bist, also komm schon.“ Mit wackelnden Augenbrauen lehnte sich Naruto näher an ihn heran, bis sich ihre Nasenspitzen berührten. „Erzähl mir von deinem Stuhlgang, Sasuke“, raunte er.   Sasuke verzog das Gesicht. „Ich wiederhole: ganz bestimmt nicht.“   „Bah.“ Naruto rollte mit den Augen. „Gut, dann fang ich eben an! Also, gestern Abend hab ich echt einen riesigen-“   „Du bist so etwas von widerlich.“   Naruto lachte laut auf, als Sasuke die Hand in sein Gesicht drückte und ihn von sich weg schob. „Hehehe.“ Mit einem fetten Grinsen ließ er sich auf die Seite rollen. Sein Blick fiel auf den Radiowecker und die Uhrzeit: 12:06 Uhr.   „Wow, es ist schon nach Mittag.“ Naruto drehte sich auf die andere Seite und schlang einen Arm locker um Sasukes Brust. „Kurz nach zwölf Uhr. Wann fährt dein Zug nochmal?“   Sasuke streichelte ihm durchs Haar. „17:20 Uhr.“   „Fuck, das ist ja schon in knapp fünf Stunden!“ Stöhnend vergrub Naruto das Gesicht in Sasukes Brust. „Wir sollten wohl langsam aufstehen“, murmelte er. „Wir haben gestern schon den ganzen Tag im Bett verbracht.“   „Okay.“ Sasuke drückte ihm einen Kuss aufs Haar und richtete sich auf. Seufzend rieb er sich übers Gesicht und kratzte sich am Hals.   Naruto setzte sich ebenfalls hin und sah ihn an. „Irgendwie siehst du total anders aus ohne Brille.“   „Ja?“, fragte Sasuke nach und kämmte sich mit den Fingern durchs Haar. „Inwiefern?“   Naruto runzelte nachdenklich die Stirn. „Weiß nicht. Du siehst irgendwie… Jünger aus? Weniger seriös, keine Ahnung. Frecher und irgendwie perverser halt. So, wie du wirklich bist.“   Sasuke schnalzte mit der Zunge. „Eine Brille kann wirklich viel ausmachen“, meinte er und schnappte sich sein Etui. Er holte seine Hornbrille raus und setzte sie Naruto vorsichtig auf die Nase.   „Woah“, sagte Naruto und verengte angestrengt die Augen. „Irgendwie wird mir total schwindelig, wenn ich durch deine Brille seh. Wahrscheinlich, weil du so ein Blindfisch bist.“   „Hn.“  Sasuke presste die Lippen zusammen und versuchte, die Brille zu richten, die immer wieder ein wenig schief zur Seite kippte. „Die Brille wird so nicht halten. Dein Nasenrücken ist zu schief.“   „Wow, danke!“ Beleidigt verschränkte Naruto die Arme vor der Brust und sah zur Seite. „Immer schön Salz in die Wunde streuen, nett.“   Sasuke legte überrascht den Kopf schief. „Ich wusste nicht, dass du deine Nase scheinbar nicht magst.“   „Natürlich mag ich sie nicht. Was gibt es an so einem schiefen Ding mit Kamelhöcker zu mögen?“ Naruto verzog das Gesicht und seufzte leise.   „Du bist manchmal wirklich ein riesengroßer Idiot.“ Sasuke hauchte ihm augenrollend einen Kuss auf die Nasenspitze. „Ich mag deine Nase genau so, wie sie ist. Und deine Zahnlücke mag ich auch.“   Naruto rieb die Lippen zusammen. „Dann hast du einen komischen Geschmack und stehst auf Freaks“, brummte er.   „Hör auf, dich immer als Freak zu bezeichnen, Naruto.“ Sasuke nahm sein Gesicht zwischen seine Hände und presste seine Stirn an Narutos. „Du bist dir wirklich nicht bewusst, wie attraktiv du doch eigentlich bist, oder?“, murmelte er und streichelte hauchzart über seine Wangenknochen.   „Aber das mag ich irgendwie an dir. Dass du in Wahrheit anders bist, als der erste Blick vermuten lässt und dass hinter deiner selbstbewussten Schale ein ganz weicher Kern steckt.“ Sasuke lächelte ihn an und gab ihm einen sanften Kuss. „Ich kann dir nur immer wieder sagen, dass ich dich sehr, sehr attraktiv finde, Naruto. Deine Persönlichkeit und dein Aussehen.“   Naruto sah ihn überrascht an und senkte dann mit einem verlegenen „Heh“ den Blick. „Danke“, murmelte er mit warmen Ohren und krallte die Finger in Sasukes Oberteil. „Du bist echt süß.“   „Nein, du bist süß.“ Sasuke gab ihm einen letzten, langen Kuss und löste sich dann langsam wieder von ihm. „Meine Brille steht dir übrigens überraschend gut. Sie lässt dich sehr intelligent und gebildet aussehen.“   „Hehe.“ Naruto poste ein wenig mit der Brille herum, dann nahm er sie vorsichtig ab und gab sie Sasuke zurück. „Vielleicht sollte ich mir auch so eine Hipster-Brille besorgen. Ich mein, die meisten tragen diese riesen Dinger, weil sie in sind und nicht, weil sie sie wirklich brauchen.“   „Das stimmt. Ich kenn auch genügend Leute, die sie aus Modezwecken tragen.“ Sasuke rollte mit den Augen und erhob sich.   Naruto tat es ihm gleich. „Das scheint dir nicht wirklich zu gefallen“, bemerkte er.   „Hn. Nicht unbedingt. Ich finde, in den meisten Fällen sieht es eher bescheuert anstatt hip aus.“ Sasuke zuckte mit den Schultern.   „Mh“, machte Naruto und streckte sich. Er kratzte sich am Bauch. „Willst du zuerst ins Bad?“   „Ja.“   „Kay, dann mach ich solange das Frühstück.“ Naruto nickte. „Cornflakes, so wie immer?“   „Klingt gut.“ Sasuke legte die Hände flüchtig auf Narutos Hüften, als er ihm einen Kuss gab, und schlurfte dann ins Badezimmer.   Naruto ging ins Wohnzimmer und lächelte, als er Kyuubi halb unter dem Kotatsu vorfinden konnte. „Hey, Mausi“, begrüßte er sie und ging neben ihr in die Hocke. „Alles klar?“   Kyuubi miaute leise und schnurrte träge, als sie hinterm Ohr gekratzt wurde. Ihr Auge war geschlossen und sie wirkte sehr müde, also gab Naruto ihr einen Kuss aufs Köpfchen und störte sie dann auch nicht weiter.   Er schlenderte zur Küche herüber und füllte ihren Napf mit Katzenfutter auf, dann holte er zwei Schüsseln aus dem Schrank und schüttete eine großzügige Menge Cornflakes hinein; Frosties für Sasuke und Cini Minis für sich.   Danach schüttete er Milch drüber (Sojamilch, extra für Sasuke!), rührte ein paarmal um und stellte die Schüsseln auf dem Kotatsu ab. Er hatte den Heizungstisch über Nacht ausgeschaltet, also schaltete er ihn wieder ein, wofür sich Kyuubi sofort mit ihrem lauten Kettensägen-Schnurren bedankte.   Heh, niedlich.   Etwas gelangweilt setzte er sich aufs Sofa und lauschte dem Geräusch von prasselndem Wasser, das aus dem Badezimmer kam. Naruto schnappte sich sein Handy und beschloss, etwas im Internet herumzusurfen. So bekam man schließlich am besten die Zeit totgeschlagen!   Bei Twitter machte er einen auf Emo und jammerte darüber, dass er Sasuke nicht gehen lassen wollte, checkte seine Mails und beschloss dann, Sasukes Rat zu befolgen und nach der Spermasache zu googlen.   Ein Fehler. Ein riesengroßer Fehler. Das, was er da zu lesen bekam, war so widerlich, dass er froh war, heute noch nichts gegessen zu haben… Sonst wäre sein gesamter Mageninhalt nämlich auf seinem Fußboden gelandet.   Alter… Was für eine abartige Scheiße! Hätte er doch niemals danach gegooglet, oh Gott! Aber die Dinge, die er gelesen und sich ansehen musste (Urks, kotz!!!), hatten sich nun unweigerlich in sein Gehirn gebrannt.   Scheiße… Ugh, gah, nein! Nicht Scheiße! Oh Gott… Er würde Sasuke definitiv dazu zwingen, ein Kondom zu benutzen, wenn er das erste Mal Bottom sein würde… Definitiv. Die ganze Sache hatte ihn so abgeschreckt, dass er sogar überlegte, dass nächste Mal lieber nicht in Sasuke und stattdessen lieber auf seinem Bauch zu kommen oder so…   Würde seinem Freund wohl sicherlich nicht gefallen, aber hey! Im Endeffekt tat er ihm damit doch nur einen Gefallen… Apropos…   Mit zusammen gepressten Lippen blickte Naruto zur verschlossenen Badezimmertür herüber. Sasuke war jetzt auch schon ziemlich lange im Bad… Ob er wohl…?!   Fuck! Okay, nein. Böse Gedanken, gaaanz böse Gedanken! Weg mit euch, ganz weit weg und kommt nie wieder zurück! Sasuke brauchte immer lange im Bad, das wusste er inzwischen. Lag wahrscheinlich an den tausend Cremes, die er sich immer ins Gesicht schmierte.   Mit angewiderter Miene und ausgestreckter Zunge warf er das Handy ganz weit weg und ging stattdessen in die Küche, um Tee für sie vorzubereiten. Er hatte die heiße Flüssigkeit gerade in ihre Becher geschüttet, als sich die Tür öffnete und Sasuke herauskam.   „Hey“, begrüßte er ihn lächelnd. „Du hast gutes Timing.“   „Mh, sieht ganz so aus.“ Dankend nahm Sasuke ihm eine der Tassen ab und stellte sie auf dem Kotatsu ab. Er schnaubte belustigt, als er ein einzelnes Bein unter der Decke hervorblitzen sah.   Naruto verschwand im Bad, unterzog sich einer kleinen Katzenwäsche und ging dann wieder zurück ins Wohnzimmer. Sasuke hatte mit dem Essen auf ihn gewartet und hatte nun eine schnurrende Kyuubi in seinem Schoß.   Lächelnd setzte sich Naruto neben ihm hin und streichelte Kyuubi am Rücken. „Sie hat dich in der letzten Woche echt lieb gewonnen“, murmelte er. „Ich denke, sie wird dich echt vermissen.“   „Ich sie auch.“ Sasuke drückte ihr einen Kuss ins Fell und nahm seinen Tee, um vorsichtig daran zu nippen.   „Und mich?“ Naruto zog eine Schnute und sah ihn mit großen, kugelrunden Augen an.   „Hm.“ Nachdenklich runzelte Sasuke die Stirn. „Nicht wirklich.“   „Arschloch…! Tsk!“ Beleidigt drehte Naruto den Kopf zur Seite.   „Dumme Fragen verdienen eine dumme Antwort.“ Sasuke drehte den Kopf wieder in seine Richtung und küsste ihn. „Natürlich werd ich meinen Idioten vermissen.“   „Heh…“ Naruto lächelte glücklich und schlang seinen linken Arm um seine Hüfte.   Sie aßen in einem angenehmen Schweigen und beschlossen, danach ein wenig spazieren zu gehen. Naruto hatte Sasuke schließlich immer noch nicht den Atsuta-Schrein gezeigt und außerdem war es überraschend sonnig für einen Wintertag und das musste ausgenutzt werden.   Also schlüpften sie in ihre Jacken und los ging’s! Naruto fühlte sich besonders gefühlsduselig und romantisch, also teilte er sich seinen Lieblingsschal mit Sasuke und schlang ihn um ihre beiden Hälse.   Sasuke rollte mit den Augen, trug aber dennoch ein Lächeln auf den Lippen, während sie durch die Straßen Nagoyas schlenderten. „Du bist wirklich die Romantik in Person.“   Naruto lachte und versteckte das Gesicht halb unter seinem Schal. „Ich weiß“, nuschelte er und linste verlegen zu Sasuke herüber.   Sasuke küsste seine Schläfe, wofür er sich auf die Zehenspitzen stellen musste (so süß!) und schob seine Hand in Narutos Arschtasche.   „Uhh“, machte Naruto und wackelte mit den Augenbrauen. „Besitzergreifend.“   „Hn.“   „Heh.“ Naruto küsste seine Wange und bog gemeinsam mit ihm rechts ab, als sie in der Nähe des AEON angekommen waren.   Der Atsuta-Schrein befand sich in einem großen Park, direkt hinter einem Parkplatz, und war wie immer gut besucht. Das war aber auch kein Wunder, der Schrein war schließlich wunderschön und sogar einer der wichtigsten in ganz Japan.   Naruto erzählte Sasuke die wenigen Infos, die er über den Schrein im Kopf behalten hatte, als sie das erste, schneebedeckte Torii des Schreins durchquerten. Auf dem Schreingelände begegneten ihnen mehrere Soba-Stände, bei deren bloßen Geruch Naruto das Wasser im Munde zusammen lief.   Aber er blieb stark, sie hatten schließlich gerade erst gefrühstückt! Vielleicht konnten sie sich später ein paar Nudeln kaufen. Irgendwie musste er die Verkäufer ja schließlich dafür belohnen, dass sie selbst an einem Wintertag am Wochenende hier herum standen und köstliches Essen anboten.   Sie betrachteten das Temizuya, das Becken für die spirituelle Reinigung, das wegen der Kälte leider zugefroren war und bestaunten den riesigen Baum, der sich direkt daneben befand. Naruto hatte ehrlich gesagt keine Ahnung, warum sich Matten vor dem Baum befanden, wahrscheinlich war er irgendetwas Besonderes oder so, huh.   Sasuke holte sein Handy heraus und schoss mehrere Fotos. Von der Umgebung, dem großen Schrein und auch den kleineren Nebenschreinen. Naruto schaffte es, sich auf jedes der Fotos zu mogeln, was Sasuke gar nicht allzu sehr zu stören schien.   Naruto fand seinen Enthusiasmus ziemlich niedlich und poste mit ihm deswegen gern vor dem großen Baum und dem Hauptschrein. Sie liefen eine Zeit lang auf dem gar nicht allzu großen Gelände herum und sprachen sogar einen älteren Mann an, der sich ziemlich gut mit dem Atsuta-Schrein auskannte und Narutos Wissenslücken zu dem Thema gerne füllte.   Nachdem sie sich alle der Schreine angesehen hatten, machten sie sich auf den Rückweg. Diesmal konnte Naruto nicht widerstehen und kaufte am Soba-Stand zwei große Portionen Soba mit Gemüse, Paprikafäden und Hühnchenfleisch.   Sie setzten sich auf eine der Parkbänke, die ganz in der Nähe waren, und aßen eng aneinander gekuschelt ihre Nudeln. Nun war Naruto derjenige, der sein Handy zückte und mehrere Fotos von ihnen schoss, darunter einige Spaßfotos mit Grimassen (zu denen er Sasuke ziemlich lange überreden musste, weil sich der werte Herr zu fein dafür war, bescheuert in die Kamera zu gucken) und sogar das ein oder andere Kussfoto, das sie innig und… Ja, verliebt zeigte, dass ihm ganz warm ums Herz wurde.   Naruto konnte nicht sagen, wie lange sie dort saßen und über Gott und die Welt redeten. Es kam ihm wie Stunden vor und sie mussten auch tatsächlich ziemlich lange dort gesessen haben, weil Naruto nach einiger Zeit erneut Hunger bekam und sich noch eine Portion Soba-Nudeln kaufte, die er sich mit Sasuke teilte.   Nach einiger Zeit wurde es allerdings zu kalt, einfach nur auf der Bank herum zu sitzen, also machten sie sich auf den Heimweg und verbrachten die restliche gemeinsame Zeit damit, Mario Kart zu zocken und auf dem Sofa zu kuscheln.   Doch dann war es schließlich so weit… Leider. Um kurz vor 17 Uhr machten sie sich auf den Weg zum Nagoya Hauptbahnhof. Schweigend und Hand in Hand gingen sie durch die vollen Straßen. Inzwischen hatte es auch wieder angefangen leicht zu schneien.   „Heh“, machte Naruto und lehnte seinen Kopf an Sasukes Schulter. „Der Himmel weint.“   „Ich dachte, der Himmel würde weinen, wenn es regnet.“ Sasuke presste die Lippen zusammen, als sie das riesige Bahnhofsgebäude betraten. „Schnee als Tränen zu bezeichnen ist eine sehr… Außergewöhnliche Interpretation.“   „Naja, es ist Winter.“ Naruto zuckte mit den Schultern. „Da sind die Tränen halt eingefroren… Zu Schnee.“   Sasuke verdrehte die Augen und zwickte Naruto in den Handrücken, was seinen Freund nur zum Lachen brachte. Sie kämpften sich durch die Massen und stiegen die Treppe hinauf, bis sie auf Gleis 14 angekommen waren.   „So…“ Naruto schob die Hände ganz tief in seine Jackentasche, während Sasuke seinen Trolley zwischen seinen gespreizten Beinen abstellte. Sein Blick fiel auf die Bahnhofsuhr. „Noch neun Minuten, dann heißt es Abschied nehmen.“   „Hn.“ Sasuke schien auch wenig begeistert davon zu sein, Abschied zu nehmen. Er sah zu Naruto und seufzte, als er seinen herzzerreißenden Gesichtsausdruck sah. „Komm her“, sagte er und breitete die Arme aus.   Naruto verlor keine Zeit und schmiegte sich sofort an ihn, das Gesicht in seiner Schulter vergraben. „Ich will nicht, dass du gehst“, gab er mit einem Wispern zu.   Sasuke hielt mit einer Hand seinen Hinterkopf umfasst, während er ihm mit der anderen beruhigend über den Rücken streichelte. „Ich will doch auch nicht gehen, Dummkopf.“   „Hmpf“, machte Naruto und presste sich näher an ihn. Mehrere Minuten standen sie so da, bis er schließlich seufzend einen Schritt zurückging. „Ich hab mit, uhm… Mit so etwas nicht wirklich Erfahrung“, gab er zu und biss sich auf die Unterlippe. „Mit Fernbeziehungen und, ähm…“   „Wir haben doch keine Fernbeziehung.“ Sasuke legte die Hand auf seine kalte Wange und hob mit dem Daumen sanft Narutos Mundwinkel in die Höhe. „Wir wohnen nur knapp zwei Stunden auseinander, das ist nicht allzu viel.“   „Ja… Shinkansen sei Dank.“ Naruto schnaubte und krallte die Finger in Sasukes Mantel. „Aber… Trotzdem. Zwei Stunden sind für eine Klette wie mich viel… Ich kann nicht einfach mal so zu deinem Haus herübergehen und klingeln, wann immer ich Bock hab…“   „Zwei Stunden sind nicht viel, Naruto“, versicherte Sasuke ihm. „Das wirst du schon sehen.“   „Ja…“ Naruto sah zur Seite und atmete zitternd ein. „Das hoff ich…“ Er bohrte die Zähne in seine Unterlippe.   „Hey…“ Sasuke drehte sein Gesicht wieder in seine Richtung und sah ihm in die Augen. „Du wirst… Du wirst nicht weinen, oder?“   Naruto bohrte die Zähne mit mehr Kraft in seine Unterlippe. Seine Mundwinkel zuckten.   „Du bist wirklich so ein Idiot.“ Sasuke zog Naruto an sich und küsste seine Stirn. „Eigentlich hätte ich damit rechnen müssen, dass so ein Romantiker wie du am Bahngleis anfangen wird zu heulen...“   „T-Türlich“, erwiderte Naruto mit zitternder Stimme und zog schniefend die Nase hoch. „Sonst wär ich doch nicht die Romantik in Person, r-richtig?“   „Richtig“, wisperte Sasuke und gab ihm mehrere, sanfte Küsse zur Beruhigung.   Naruto versuchte sich zusammen zu reißen, damit er nicht anfing zu heulen und das gelang ihm sogar einigermaßen gut. Er konnte trotzdem nicht verhindern, dass sich die eine oder andere Träne aus seinem Augenwinkel stahl.   Aber das war schon okay, Sasuke küsste die Tränen schließlich sofort wieder weg und presste ihre Lippen zärtlich zusammen, um ihm beruhigende Dinge zuzumurmeln.   Naruto zuckte zusammen, als über die Lautsprecher bekannt gegeben wurde, dass nun der Nozomi-Shinkansen-Express an Gleis 14 einfuhr und verkrampfte sich. „Scheiße“, krächzte er und biss Sasuke sanft in die Unterlippe.   Sie gaben sich einen letzten, liebevollen Kuss und lösten sich dann wieder voneinander. Narutos Augen fühlten sich geschwollen und dick an, trotzdem zwängte er sich ein schiefes Lächeln auf die Lippen. „Ich wünsch dir eine angenehme Heimfahrt, Babe.“   „Danke.“ Lächelnd strich Sasuke ihm die verbliebenen, nassen Spuren aus dem Gesicht und küsste seine Stirn. „Ich liebe dich. Wir werden uns schon bald wieder sehen, okay?“   Narutos Herz pochte aufgeregt, während sich eine unglaubliche Wärme und Liebe in seinem Körper ausbreitete. Er küsste Sasukes Mundwinkel, als der Zug einfuhr und hielt ihn mit funkelnden Augen Zeige- und Mittelfinger vors Gesicht.   „Versprochen?“   Sasukes sanftes Lachen ging bei der Lautstärke des einfahrenden Zugs fast unter. Lächelnd hakte er sich bei Naruto ein und sah ihm in die Augen.   „Versprochen.“   -----------------------------------------------------------------------------   Waaaah, es war so unglaublich schwer diesen Abschied zu schreiben, ich will nicht, dass sich die beiden treeeenneeeeeeen ;A; Aber sie sehen sich ja bald wieder, deswegen hab ich den Abschied auch nicht allzu dramatisch gemacht… ;-; *schnüff*   Sorry auch für den ganzen Fäkalhumor, aber was soll ich sagen… Ich hab halt einen beschissenen (haha!) Humor und Naruto muss meinen seltsamen Geschmack für Humor teilen und ja… /D Tut mir einfach nur einen Gefallen und googlet nicht das, was Naruto gegooglet hat, das ist echt… @___@“   Die Sexszene… Oh, was bin ich rot geworden beim Editieren der Szene //D Das war echt mal etwas… Anders, besonders, was die Ausdrücke angeht, aber ich bin kein Fan von Blümchensex und… ich weiß, dass viele von euch kein Dirty Talk mögen, und es tut mir wirklich leid, aber ich steh total darauf und diese Sexszene…   Eigentlich halt ich mich beim Schreiben von Sex immer zurück, aber diesmal… Diesmal wollte ich das nicht. Diesmal wollte ich den Sex so schreiben, wie *ich* ihn am liebsten mag und wenn das für einige von euch nicht so euer Ding ist, dann tut es mir leid, aber ich für mich muss sagen, dass ich beim Schreiben einer Sexszene noch nie so viel Spaß hatte wie hier und dass es für mich persönlich auch meine beste Lemon ist ;//w//;   Hach… Ich weiß gar nicht, was ich jetzt noch groß schreiben soll, ich fühl mich total melancholisch und traurig, weil ich nicht viel, dass Let’s Play endet und dass sich die beiden erst einmal trennen müssen und ugh ;A;   Jetzt gibt es noch einen ganz kleinen Epilog, der nur… 1.000 Wörter oder so lang ist D‘: Also wirklich kurz, also lad ich jetzt auch sofort den Epilog hoch, weil es unfair wäre, euch eine Woche lang auf den kleinen Text warten zu lassen… uvu   Also weiter geht’s! Kapitel 14: Jizz in my pants -unzensiert- ----------------------------------------- Naruto war sich ziemlich sicher, dass er kurz davor war zu kotzen. Oder sich in die Hose zu scheißen. Vielleicht sogar beides. Es würde ihn nicht einmal wundern, wenn er aus dem Arsch kotzen und aus dem Mund scheißen würde. Im Gegenteil! So verrückt, wie sein Körper gerade zu spielen zu schien, war es sogar sehr wahrscheinlich. Was zur Hölle, Mann. Sie hatten sich zwar schon viel zu lange nicht mehr gesehen, aber trotzdem war es kein Grund nun so am Rad zu drehen, Uzumaki! Vielleicht lag es daran, dass es nun sein erstes Mal in Yokohama war. Das erste Mal, dass er ihn besuchte und nicht umgekehrt. Ihn. Sasuke Uchiha aka den Doktor. Dr. Snakes. Sein fester Freund, in den er immer noch so heftig verknallt war, dass der alleinige Gedanke, ihn in sieben Minuten wiederzusehen, seine komplette Welt auf den Kopf stellte. Ugh, Kitsch lässt grüßen! Obwohl… Naruto holte sein Smartphone aus der Hosentasche und stahl einen Blick auf die Uhr: 15:30. Jetzt waren es nur noch 4 Minuten, bis er am Bahnhof von Shin-Yokohama ankommen würde. Fuck. Er wollte sein Handy gerade wieder wegstecken, damit er die nächsten Minuten in Ruhe seine Panikattacke weiterführen konnte, da fiel sein Blick unwillkürlich auf seinen Hintergrund. Es war ein Foto von ihnen beiden. Von ihm und Sasuke. Naruto machte das Peace-Zeichen in die Kamera, die Zunge leicht ausgestreckt, während Sasuke seine Wange gegen Narutos gepresst hatte, ein kleines Lächeln auf den Lippen. Es war wirklich schwer Sasuke dazu zu bringen, ein Foto mit ihm zu machen. Er weigerte sich strikt, bis sich Naruto dazu gezwungen sah, seine Geheimwaffe auszupacken und Sasukes wunden Punkt anzugreifen: Sex. Er musste Sasuke nur irgendeine sexuelle Gegenleistung für das Foto anbieten und bäm; sofort mutierte Sasuke zu Heidi Klum und poste in die Kamera, als gäbe es kein Morgen. Naruto schnaubte. Okay, nicht wirklich, aber nach Narutos Angeboten war er tatsächlich immer viel mehr gewillt einem Foto zuzustimmen. Naruto lächelte und rieb mit dem Daumen über sein Handydisplay. Dies war eins seiner absoluten Lieblingsfotos von ihnen beiden, deswegen hatte er auch so gut wie all seine Social Medias damit vollgespamt: es war sein Icon bei Twitter und auch bei WhatsApp, wo er seine Kontakte zusätzlich noch genervt hatte, indem er ihnen alle das Foto mit 1000 Herz und sonstigen kitschigen Emojis zugesendet hatte. Das Foto war aber auch zum Regenbogenkotzen süß! Beziehungsweise Sasuke! Naruto schmolz generell jedes Mal dahin, wenn er seinen Freund lächeln sah, aber wenn er dann auch noch so gerötete Wangen hatte! Das Foto war im Winter entstanden, wo es arschkalt gewesen war, aber genau deswegen war diese Jahreszeit zu einer seiner Favoriten geworden, obwohl er sonst eigentlich ein Kind des Sommers war. Sasuke war halt so extrem blass, dass seine Wangen quasi leuchteten, wenn sie vor Kälte unweigerlich erröteten, und das war einfach unbestreitbar süß. Naruto war so in sein Fangirlen über Sasuke vertieft, dass er gewaltsam zusammenzuckte, als über die Lautsprecher bekannt gegeben wurde, dass sie nun auf Glas 3 im Shin-Yokohama Bahnhof eintreffen würden. „Heh.“ Grinsend rieb sich Naruto die Nase und schob sein Handy zurück in die Hosentasche. Die Gedanken an Sasukes Lächeln hatte ihm die übertriebene Nervosität genommen und stattdessen mit einer Welle der Vorfreude ersetzt. Er zog den Reißverschluss seines Hoodies bis zum Kinn hoch, weil es draußen sicherlich etwas kühler als im angenehm warmen Zug sein würde, und stand auf, während der Shinkansen langsam an Geschwindigkeit verlor. Seufzend zog Naruto die Augenbrauen zusammen als er die Masse an Menschen auf dem Bahngleis sah. Hoffentlich würde es nicht allzu lange dauern, bis er Sasuke fand. Er wollte ihn so schnell wie möglich sehen, anspringen und… Wie ein läufiger Hund direkt hier und jetzt, mitten am Bahnhof, begatten. Obwohl… Das war wohl eher Saukes Job aber hey, sein Freund war nicht der einzige, der Sex mochte und die Monate ohne Sasuke hatten Narutos kleinen Freund doch sehr einsam gemacht. So einsam, dass er bei Sasukes Anblick wahrscheinlich nicht lange klein blieb… Ähäm. Der Zug stoppte. Naruto war sich sicher, dass sein Grinsen inzwischen wahrscheinlich dem Joker Konkurrenz machte, aber fuck, er konnte seine Freude einfach nicht verstecken und er wollte es auch nicht! Er wollte am liebsten in die ganze Welt hinausbrüllen, wie glücklich er war, endlich Sasuke wiederzusehen! Aber Naruto konnte sich gerade so noch beherrschen, und so blieb der Menschenmasse sein Jubelschrei erspart, als er mit seinem Trolley im Schlepptau den Zug verließ und den ersten Schritt in Yokohama setzte. Er drängelte sich durch die Menge und stellte sich in die Nähe einer Säule, die Augen auf der Suche nach einer unverkennbaren Entenarsch-Frisur, durch die Menge gleitend. Je länger er suchte, desto schneller klopfte sein Herz, immer schneller und schneller, bis Naruto Schiss bekam an einem Herzinfarkt zu verrecken, bevor er Sasuke überhaupt fand. Das wäre so ziemlich der uncoolste Tod, den man haben konnte, aber verdammt! Er konnte keine Sekunde länger warten, er musste Sasuke sehen, und zwar sofort! Also holte er sein Handy heraus und beschloss ihn anzurufen. Das ging schneller, als zu versuchen ihn in der Menge zu entdecken, das war- „Buh.“ … Huh!? Mit einem ohrenbetäubenden Schrei ließ Naruto sein Handy fallen, als ihn etwas Eiskaltes am Nacken berührte. Es gab nur eine Sache, die so grausam kalt sein konnte: der Tod. Es war der Sensenmann, gekommen, um ihn zu holen. Es gab keinen Zweifel, Naruto würde vor Aufregung tatsächlich an einem Herzinfarkt sterben. Noch bevor er Sasuke sah. Dabei gab es so viele Dinge, die er noch nicht getan hatte...! Die er noch nicht gesagt hatte! Er wollte nicht sterben, verdammte Scheiße! Nicht hier, nicht jetzt! Also drehte sich Naruto um. Bereit auf die Knie zu sinken und vor dem Tod um sein Leben zu betteln, sogar bereit seinen verdammten Knochenschwanz zu lutschen, wenn dies die letzte Möglichkeit wäre, doch… Doch das, was er da sah, war nicht der Sensenmann. Es waren braune Augen, umrahmt von einer dicken Hornbrille, und volle, mit einem Piercing geschmückte, Lippen, die zu einem überheblichen Grinsen verformt waren. „Hi.“ Das war nicht der Sensenmann, das war ein verfickter, kleiner Scheißkerl namens Sasuke Uchiha mit einer eiskalten Energy Drink Dose in der Hand! Sein verfickter, kleiner Scheißkerl! Fuck! Wie oft hatte er ihn nun auf diese Art und Weise erschreckt und Naruto fiel immer wieder darauf rein! „Du verdammter Hurensohn!“ Naruto wollte ernst bleiben, weil er die Aktion ziemlich uncool fand. Echt jetzt. Was wäre, wenn er wirklich gestorben wäre?! Aber trotz allem fing er mitten im Satz an zu lachen, weil er einfach nicht anders konnte. Sasuke war hier, endlich wieder bei ihm! Er schlang die Arme für eine stürmische Umarmung um Sasuke, die blauen Augen funkelnd. Seine Aktion schien allerdings vielleicht ein bisschen zu stürmisch gewesen zu sein, da Sasuke sofort das Gleichgewicht verlor und nach hinten kippte. Erst ein Knall und dann ein Zischen waren zu hören, als Sasuke die Dose im Schreck fallen ließ, um die Finger in Narutos Hoodie zu krallen. Glücklicherweise war direkt hinter ihnen eine Säule um ihren Flug auf die Fresse zu verhindern. Für einen Moment sahen sich beide erschrocken in die Augen, dann lachte Naruto überglücklich auf und presste seine Lippen auf Sasukes.   Sasuke, der den Mund einen Spalt breit geöffnet hatte, lachte ebenfalls und biss Naruto in die Unterlippe. „Idiot“, wisperte er atemlos und zog ihn näher an sich heran. Naruto grinste nur in den Kuss hinein und schloss die Augen, um alles andere auszublenden und sich vollends auf das Gefühl von Sasukes trockenen Lippen auf seinen zu konzentrieren. Die Energy Drink Dose zischte weiterhin und verlor immer mehr von ihrem Inhalt, während Narutos Fingerspitzen von Sasukes Schultern zu seinem Gesicht hochwanderten und es in einem sanften Griff hielten. Gott, wie sehr er es doch vermisst hatte Sasuke zu küssen! Wie sehr er diese geschickte Zunge in seinem Mund vermisst hatte oder das Piercing, das so anregend über seine Lippen rieb. Wie sehr er einfach nur Sasuke vermisst hatte! Langsam löste sich Naruto mit einem „Mwah“ von Sasuke und sah ihn mit einem Lächeln an. „Hi, Sasuke“, wisperte er. Sasuke ließ seine Augen weiterhin geschlossen. „Mmh“, machte er nur und folgte Narutos Lippen, um ihn erneut zu küssen. Naruto lachte sanft. „Ich glaub, wir bieten den Leuten hier gerade eine ungewollte Show“, murmelte er und kratzte mit dem Nagel über Sasukes Kieferknochen. „Halt die Klappe und küss mich.“   Abermals entkam Naruto ein Lachen, als Sasuke ihm in die Unterlippe biss und danach mit der Zunge über die kleine Wunde leckte. „Wollen wir das nicht lieber auf zuhause verschieben, hm?“ „Mh-mh“, summte Sasuke verneinend. Naruto zog mit den Zähnen leicht an Sasukes Lippenring und erschauderte, als er daraufhin mit einem Stöhnen belohnt wurde. Verdammt, wenn der Dunkelhaarige weiterhin so verflucht erotische Geräusche von sich gab, dann konnte er sich gleich wirklich nicht mehr beherrschen und würde Sasuke tatsächlich mitten auf dem Bahnhof das Gehirn aus dem Leib vögeln. „Eh, vielleicht sollten wir doch hier bleiben“, meinte Naruto mit einem spitzbübischen Grinsen. „Ich mein, du bist ein Student und wir wissen doch alle, wie beschissen Studentenbuden sind. Wahrscheinlich ist der Bahnhof hier gemütlicher als dein Zuhause, hah.“ Sasuke verengte die Augen. „Fick dich“, knurrte er und biss erneut zu; diesmal allerdings ganz und gar nicht mehr verspielt. Autsch. „Oh ja, Babe, darauf kannst du dich gefasst machen. Die ganze Nacht“, erwiderte Naruto zwinkernd und küsste ihn auf die Wange. „Nur?“ Sasuke hob eine Augenbraue in die Höhe und schmunzelte ihn an. Er leckte sich über die Eckzähne, bevor sein Blick plötzlich auf den Boden fiel und er die Mundwinkel nach unten zog. „Scheiße.“ „Huh?“ Naruto folgte seinem Blick und sah auf die Energy Drink Dose, die inzwischen endgültig in die ewigen Jagdgründe eingegangen war. Eine große Pfütze dunkler Flüssigkeit hatte sich um sie gebildet, die langsam in Richtung ihrer Schuhe lief. „RIP in Peace“, gab Naruto mit einem gespielten Schluchzen von sich und wischte sich imaginäre Tränen aus dem Augenwinkel. „Ich kannte dich nicht lange, aber du wirst immer in meinem Herzen bleiben. Auch wenn du mich fast gekillt hättest, aber hey, ich bin nicht nachtragend.“ Sasuke rollte mit den Augen und richtete seinen Kragen. Naruto fiel auf, dass er ihn ja noch gar nicht richtig betrachtet hatte, also gönnte er seinen Augen ein wenig Sex und ließ sie über Sasukes Körper gleiten. Mh, er sah mal wieder zum Anbeißen aus. Sasuke trug ein graues Shirt, bedruckt mit einem kleinen Alienkopf auf der Brust, darüber eins seiner obligatorischen schwarz-weiß karierten Hipster-Hemden und eine enge, schwarze Jeans mit Löchern an den Knien. Naruto leckte sich grinsend über den Zeigefinger und tippte Sasuke damit auf die Wange. „Zzzt“, zischte er in einem Versuch das Geräusch von einer verdampfenden Flüssigkeit nachzuahmen. „Heiß.“ „Ich weiß“, erwiderte Sasuke mit hochgerecktem Kinn, die braunen Augen funkelnd. „Bescheiden wie immer, du süßes Mauerblümchen, du.“ Sanft zwickte Naruto ihm in die Wange. Gott, er konnte gar nicht die Finger von ihm lassen, er musste ihn die ganze Zeit antatschen!   Ächzend bückte er sich um sein Handy aufzuheben, das glücklicherweise den Fall überlebt hatte, und sah auf die Uhr. „Wollen wir langsam los? Ich krieg echt Kohldampf.“ „Okay. Wir müssen noch ein paar Stationen mit der U-Bahn fahren, aber dann sind wir fast da.“ „Ist gut, kein Problem.“ Naruto nahm seinen Trolley und machte sich dicht an Sasukes Seite auf den Weg zur U-Bahn Station, die glücklicherweise in demselben Gebäude war. Obwohl es Naruto auch nichts ausgemacht hätte, wenn die U-Bahn ein bisschen weiter weg gewesen wäre, so hätte er nämlich einen ersten Eindruck von Yokohama gewinnen können. Der Bahnhof war schließlich ziemlich nichtssagend und gewöhnlich, so konnte bei ihm noch kein richtiges Yokohama-Feeling entstehen. Aber das würde noch kommen, er kannte Sasuke schließlich und wusste, dass er auf kulturelles Zeugs stand, also würde er ihm sicherlich die eine oder andere Sehenswürdigkeit zeigen in den nächsten Tagen. Kultur war zwar jetzt nicht soooo Narutos Ding, aber mit Sasuke an seiner Seite würde es ihm ohne Zweifel Spaß machen, also freute er sich schon darauf. Vielleicht konnten sie ja auch ein bisschen fummeln, wenn sie in einem heiligen Tempel waren oder so, so wie die ganz, ganz unartigen, respektlosen und schlimmen Jungs, die sie ja schließlich waren, hah. Wäre auf jeden Fall irgendwie heiß, mhh. Eine Rolltreppenfahrt später waren sie schließlich im Untergrund des Shin-Yokohamas Bahnhofs angekommen. Sasuke kaufte ihm ein Ticket am Automaten, während Narutos Augen magisch vom Snackautomaten angezogen wurden. Waren das… R-Ramen, ohh… Bevor Naruto den gesamten Untergrund mit seinem Sabber überfluten konnte, schnappte sich Sasuke seine Hand und zerrte ihn in Richtung Gleise. „Das ist unsere Bahn.“ „A-Aber…“ Naruto warf einen sehnsüchtigen Blick über seine Schulter und seufzte dann, als er herzlos in die volle Bahn geschoben wurde. Und voll, das war die U-Bahn tatsächlich. Heilige Scheiße. Naruto hatte das Glück im hinteren Bereich des Waggons mit viel Ellbogengeschick einen Platz ergattern zu können, dafür hatte er irgendwo auf dem Weg Sasuke verloren. Ein wenig nervös sah er sich um, bis er seinen Freund einige Meter von ihm entfernt im Gang des Waggons stehen sah, die Miene deutlich angepisst, als sich fremde Menschen an ihn heran pressten in einem Versuch, irgendwie noch in die Bahn zu passen. Naruto streckte sehnsüchtig und mit gierigen Grabschbewegungen die Hand nach ihm aus, die Lippen zu einem Schmollmund verzogen. Neeeein, das war eindeutig viel zu weit weg, er wollte Sasuke ganz nah bei sich haben, er musste schon viel zu lange ohne seine Wärme auskommen! Sasuke sah ihn mit zusammen gepressten Lippen, scheinbar auch nicht begeistert davon, so weit von ihm entfernt zu sein, an. So ein Dreck, Mann. Naja, vielleicht hatten sie Glück und es würden in den folgenden Stationen genug Leute aussteigen, damit sie sich nebeneinandersetzen konnten, hmm… Seufzend blickte Naruto aus dem Fenster und lauschte unweigerlich der Musik, die aus den Kopfhörern seines Sitznachbarn dröhnte. Er hing einigen Minuten seinen Gedanken nach, bis plötzlich sein Handy vibrierte und ihn erschrocken zusammenzucken ließ. Eine neue Nachricht von Sasuke in WhatsApp. Neugierig blickte Naruto zu ihm herüber, doch Sasuke hatte den Blick auf sein Smartphone gerichtet, die Miene ausdruckslos, während seine Finger geschickt über das Display huschten. Von: Sasuke Du weißt gar nicht, wie gern ich jetzt deinen Schwanz in meinem Mund hätte. Wa….. Wa-Wa-Wa… Was zur Hölle?! Naruto lief sofort knallrot an und hielt sein Handy näher an seinen Körper, paranoid, dass einer der Personen um ihn herum lesen konnte, was Sasuke ihm da gerade geschrieben hatte. Ach du- Sein Handy vibrierte. Noch eine neue Nachricht von Sasuke. Naruto schluckte, als sich sein Herzschlag beschleunigte und er das Chatgespräch öffnete. Von: Sasuke Der alleinige Gedanke an deinen fetten Schwanz lässt mir das Wasser im Munde zusammenlaufen. Ich will, dass du mir den Schwanz so tiefst in den Rachen schiebst, dass mir die Tränen kommen und dann fickst du meinen Mund. Hier. Vor all den Leuten, mitten im Zug. Oh fuck, oh fuck, oh FUCK. Naruto zog sich den Hoodie aus, als ihn mit einem Schlag heiß wurde, und zupfte an dem Kragen seines Shirts herum. Scheiße, sein Freund war so eine perverse kleine Dreckssau. Narutos Finger zitterten etwas, als er seine Antwort tippte, der Körper leicht verrenkt, damit ja niemand einen Blick auf sein Handydisplay erhaschen konnte. An: Sasuke oh fuck, babe… scheiße, mein armes kleines baby ist total untervögelt, huh? du brauchst meinen schwanz ganz tief in dir, hm?   Sein Gesicht fühlte sich immer noch komplett heiß an, als er seine Nachricht abschickte und dann sofort zu Sasuke herüberblickte. Der Penner sah immer noch völlig normal und entspannt aus, überhaupt keine Anzeichen davon, dass er gerade total versaute Sexts schickte. Verdammt. Naruto war sich sicher, dass jede Person in der U-Bahn nach einem Blick wusste, was er hier gerade tat. Dass er langsam aber sicher geil wurde. Fuck. Fuck! Von: Sasuke Oh ja… Du weißt gar nicht, wie sehr mich der Gedanke anturnt, dass du mich hier mitten im Waggon auf die Knie zwingst und gnadenlos meinen Mund fickst. Dass du allen Leuten zeigst, dass ich dir gehöre, Baby, nur dir. An: Sasuke fuck, sas… geil mich nicht so auf, ich bin kurz davor einen ständer zu bekommen, scheiße… Von: Sasuke Dann wichs dir doch einen. Ach du Scheiße. Sasuke war so… Ein verficktes Monster. Naruto wollte sterben. Er sollte die ganze Angelegenheit nicht so heiß finden, wirklich nicht, aber fuck, das tat er. Und wie er das tat. Er rutschte in seinem Sitz herum, während er seinen Hoodie auf seinem Schoß ausbreitete, um die langsam aber sicher wachsende Beule zwischen seinen Beinen zu verstecken. An: Sasuke sasuke bitte…. neben mir sitzt jemand… Von: Sasuke Dann musst du eben unauffällig sein ;) Das war… Narutos Kopf glühte, als er die Augen vom Handydisplay abwendete und zu Sasuke herübersah. Als sich ihre Blicke trafen, fühlte sich Naruto wie elektrisiert. Unwillkürlich zuckte er mit der Hüfte, verzweifelt auf der Suche nach etwas, an dem er seine Erektion reiben konnte. Sasuke hatte die Zähne inzwischen in seine Unterlippe gebohrt und saugte anzüglich an ihr, ein spitzbübischer Ausdruck in seinen Augen. Scheiße, dieser Wichser wollte ihn noch weiter aufgeilen und das gelang diesem Scheißkerl auch noch. Naruto wollte gerade eine Antwort verfassen, da tippte ihn jemand auf die Schulter. Panisch zog der Blonde die Luft ein, presste das Handy an seine Brust und lehnte sich mit einem Buckel instinktiv nach vorne, um seinen Ständer zu verstecken. „Hah…?“, konnte er nur dümmlich hervorbringen. Sein Sitznachbar sah ihn komisch an. „Ich muss hier raus.“ „Oh“, sagte Naruto und hätte am liebsten geweint. So ein Glück konnte aber auch nur er haben. „Hahaha, ja klar, Mann. Hah.“ Er stand auf, um den Typen an sich vorbei zu lassen, und sah eindringlich in Sasukes Richtung. Sasuke verlor keine Zeit um sich sofort an der Menge vorbei zu quetschen und sich mit einem überheblichen Schmunzeln neben Naruto hinzusetzen. „Du!“, zischte Naruto und breitete den Hoodie erneut auf seinen und auch Sasukes Schoß aus. Danach bohrte er seinen Finger in Sasukes Brust. „Du bist ein Monster! Eine Ausgeburt der Hölle! Der Sexhölle! Keine Ahnung ob es so etwas gibt, aber falls nicht, dann ernenne ich dich nun offiziell zum Gründer der Sexhölle!“ Sasuke hatte die Dreistigkeit zu lachen, der Bastard, und presste die Lippen auf Narutos Kiefer, während er seine Hand unauffällig unter Narutos Hoodie schob und die Beule zwischen seinen Beinen berührte. Naruto konnte sich ein Stöhnen nicht verkneifen, während Sasuke einen zittrigen Atemzug ausließ. „Du bist wirklich hart“, wisperte er atemlos und fing an, Narutos Glied durch die Jeans zu massieren. „Hab ich doch gesagt“, murmelte Naruto, fast schon trotzig. Er legte die Finger um Sasukes Handgelenk, machte ansonsten aber keine ernsthaften Anstalten, ihn zu stoppen. „Du weißt gar nicht, wie scharf ich gerade bin, fuck.“ Sasukes Atmung beschleunigte sich. Mit einem Wimmern senkte Naruto die Lider und bewegte den Kopf leicht zur Seite, um mit der Nasenspitze hauchzart über Sasukes langsam warm werdende Wange zu streichen. Oh fuck, nein. Naruto bohrte die Zähne in seinen Mundwinkel. Wenn Sasuke erst einmal in dieser „Ich-sterbe-wenn-du-mir-nicht-sofort-das-Gehirn-rausfickst-Phase“ war, dann konnte Naruto ihm kaum noch widerstehen. Er musste nur noch stöhnen, in dieser verfickt erotisch rauen Art und Weise, dann war das Desaster perfekt und- „H-Hah…“ Sasuke presste seinen leicht geöffneten Mund auf seine Haut und… Stöhnte. Naruto. Mitten. Ins. Ohr. Fuck. Damit flog Narutos Beherrschung endgültig aus dem Fenster. Er knirschte mit den Zähnen und hob sein Becken an, um sich mit mehr Kraft gegen Sasukes Hand zu pressen. Sasuke stöhnte erneut und hauchte ihm weiter ins Ohr. Naruto kniff die Augen so fest zusammen, bis er bunte Farben sehen konnte. Er hatte komplett vergessen, dass sie in der Öffentlichkeit waren. Dass Leute wahrscheinlich trotz des Hoodies auf seinem Schoß sehen konnten, wie Sasuke drauf und dran war ihn zum Orgasmus zu rubbeln. Heilige Scheiße. Naruto kaute inzwischen so fieberhaft auf seiner Unterlippe herum, dass er fast schon Angst bekam, sie würde aufplatzen. Genau genommen fühlte sich sein kompletter Körper an, als würde er gleich platzen. Er spürte so eine große Erregung in sich, es war zu viel. Viel zu viel für seinen Körper. Er musste… Er musste… Sasuke umfasste mit zitternden Fingern den Reißverschluss seiner Jeans. Naruto zog scharf die Luft ein, seine Knie fingen an zu zittern und dann… Dann zog Sasuke den Reißverschluss herunter und es war zu viel. Zu viel, zu viel, zu gut, zu verfickt gut. Narutos kompletter Körper bebte, als er ein langgezogenes Stöhnen herauspresste und sich gehen ließ, es nicht länger herauszögern konnte: er erreichte seinen Höhepunkt. Mit einem Wimmern presste er sein Gesicht in Sasukes Schulter und drückte seine blasse Hand fast schon gewaltsam gegen seinen Schwanz, während er in seine Boxershorts abspritzte. Scheiße. Scheiße…! Er war doch gerade nicht wirklich… Hatte nicht wirklich in… Naruto wollte sterben. Schnaufend versuchte er wieder zu Atem zu kommen. Sasuke gab ein undefinierbares Geräusch von sich. Blinzelnd schlug Naruto sein rechtes Auge auf und lehnte sich etwas zurück. Er war sich sicher, dass sein Gesicht noch nie zuvor so knallrot gewesen war. „Wenn du jetzt lachst, dann sterbe ich“, gab er mit heiserer Stimme von sich. Er drückte Sasukes Hand. „Also bitte lach, damit ich verrecke und von dieser Scham erlöst werde.“ Sasukes Daumen rieb über Narutos Schritt und der Blonde war sich sicher, dass die Nässe seiner nun völlig versauten Boxershorts selbst durch den Jeansstoff noch zu spüren war. Mit der Zunge stupste er sein Lippenpiercing an. „Später“, raunte er, mit solch einer überraschend sexy und kratzigen Stimme, dass Narutos Glied unweigerlich zuckte. „Ich bin gerade viel zu geil um mich über dich lustig zu machen…“ „Wuh“, machte Naruto verwirrt, unsicher, ob Sasuke das jetzt ernst meinte oder nicht. Sasuke ließ einen tiefen Atemzug aus seiner Nase aus und vergrub das Gesicht in Narutos Halsbeuge. Er drückte Narutos Hand und führte sie zwischen seine Beine. Die Beule in seiner Jeans fühlte sich so gewaltig an, dass es fast schon ein Wunder war, dass Sasukes hautenge Hose nicht aufgeplatzt war. „Wichs mich“, sagte Sasuke- nein, flehte er fast schon. Die Verzweiflung schwang so deutlich in seiner Stimme mit, dass Naruto ein wenig Angst bekam, dass Sasuke tatsächlich sterben würde, wenn er ihn nicht sofort zum Orgasmus bringen würde. Mit einem Mal war Narutos Kehle staubtrocken. Er schluckte, doch selbst das half nicht. Holy shit, er hatte wirklich den heißesten Freund auf dem Planeten. Obwohl er gerade erst gekommen war, beschleunigte sich Narutos Atem aufgeregt, als er langsam Sasukes Hose öffnete. Sein Freund seufzte dankbar auf, als seine Erektion endlich aus dem Gefängnis seiner viel zu engen Jeans befreit wurde. Er rieb mit dem Daumen grob über die Spitze seines Glieds und erschauderte, als er merkte, wie feucht sie aufgrund all der Lusttropfen bereits war. „Fuck, du notgeiles Miststück“, hauchte Naruto ungläubig. „Sieh dir nur an, wie feucht du bist. Alles wegen mir, mh?“ Sasuke biss ihm leicht in den Hals. „Naruto.“ Naruto lachte und quetschte sanft seinen Schwanz. Es war fast unmöglich Sasuke in dieser Position einen anständigen Handjob zu geben, ganz abgesehen davon, dass er seine Hand in der Öffentlichkeit nicht allzu offensichtlich bewegen wollte. Also konzentrierte er sich auf die Eichel und schenkte ihr mit Gerubbel und dem zärtlichen Kratzen seines Fingernagels seine Aufmerksamkeit. Sasuke presste seinen Mund mit mehr Kraft gegen Narutos Haut in einem Versuch sein Gestöhne so gut wie möglich zu dämpfen. Nervös sah sich Naruto um. So sehr, wie Sasuke sich an ihn klammerte, war es wohl offensichtlich, was sie hier gerade taten. Fuck, er konnte immer noch nicht glauben, dass er das hier gerade wirklich durchzog. Dass er tatsächlich einen Orgasmus in der U-Bahn hatte und gerade dabei war, einen anderen Kerl zum Abspritzen zu bringen. Seine Ohren wurden heiß. Sasuke hatte ihn komplett verdorben. Sasukes Atmung wurde immer abgehackter, bis er seine Hand schließlich schnaufend auf Narutos legte und sie drückte. „Ich… m-mh… komm gleich“, wisperte er und stieß sich in ihre Fäuste. „H-Hast du ein… hah… Mh, Taschentuch?“ „Urhhgs“, konnte Naruto nur wenig sinnreich hervorbringen, viel zu angeturnt von Sasuke um sich anständig artikulieren zu können. Er holte ein Taschentuch aus seiner Hosentasche und legte es um Sasukes Schwanzspitze. Sasuke biss sich auf die Unterlippe, kniff die Augen zusammen und erreichte mit einem letzten, kräftigen Stoß in ihre Hände seinen Höhepunkt. Naruto betrachtete sein Gesicht, beobachtete, wie es sich von verkrampft zu entspannt verformte. Er küsste Sasukes geöffneten, roten Mund. „Gut?“, fragte er ihn. „Mhmh“, machte Sasuke nur und öffnete seine Augen einen Spalt breit. Lächelnd rieb Naruto ihre Nasenspitzen zusammen und nahm vorsichtig das Taschentuch von Sasukes wieder schlaff werdendem Glied. Weil kein Mülleimer in der Nähe war, stopfte er es schnell in seinen Trolley, während sich Sasuke die Hose wieder richtig anzog. Naruto hüstelte, auf einmal peinlich berührt, jetzt wo er wieder bei klarem Verstand war. „Du bist ein Monster“, wiederholte er und kratzte sich an der Wange. Sasuke schmunzelte und griff nach seiner Hand. „Du machst mich zu einem“, murmelte er und kratzte mit den Zähnen über Narutos Fingerknöchel. „Deine Hand riecht nach Wichse.“ „Echt?!“ Mit gerunzelter Stirn roch Naruto an seiner Hand und tatsächlich; der unverkennbare Geruch von Sperma stieg ihm in die Nase. „Scheiße, ey.“ Er lachte. „Meinst du der Geruch geht weg, wenn ich mir auf die Hand furze?“ „Du bist ekelhaft.“ Sasuke verdrehte mit gerümpfter Nase die Augen. Naruto lachte nur und schmiegte sich an ihn. „Ähm. Ich hoffe, wir haben unsere Station nicht verpasst.“ Sasuke blickte aus dem Fenster und zog die Augenbrauen leicht zusammen. „Übernächste müssen wir raus.“ „Puh, dann haben wir es ja gut getimed, huh?“ „Mh.“ „Du bist immer so süß schläfrig nach einem Orgasmus, heh.“ Lächelnd küsste Naruto seine immer noch leicht gerötete Wange. „Mh“, machte Sasuke nur erneut und schloss ein Auge, als Narutos Nase bei einem weiteren Wangenkuss seiner Augenpartie gefährlich nahe kam. „Hehehe.“ Naruto lachte leise und rieb sich die Nase. Knapp fünf Minuten später waren sie schließlich bei ihrem Ziel angekommen und stiegen aus. Naruto zog eine Grimasse, weil sich das getrocknete Sperma in seinen Boxershorts verdammt eklig anfühlte und ihn wie eine Ente herum watscheln ließ. „Ich hoffe, es ist nicht mehr weit“, meinte Naruto, während Sasuke ihn amüsiert beobachtete. „Das ist nämlich sau widerlich.“ Sasuke schüttelte den Kopf. „Ist es nicht, ich wohn hier fast um die Ecke“, antwortete er und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Leider“, fügte er mit einem Schmunzeln hinzu. „Ich hätte dich gern noch länger so herum watscheln gesehen.“ „Penner.“ Naruto zeigte ihm den Mittelfinger. „Oder hab ich da gerade einen neuen Fetisch bei dir entdeckt?“ Spielerisch verengte er die Augen und fasste Sasuke an den Hinterkopf. „Ich mein, Entenarsch als Frisur, da ist es durchaus möglich, dass du auch auf einen Entengang stehst, huh?“ Nun war Sasuke derjenige, der den Mittelfinger zeigte. Mit einem Grinsen auf den Lippen schnappte sich Naruto seine Hand und watschelte weiter. Die ganze Sache mit der versauten Unterwäsche war so eine unangenehme Angelegenheit, dass sich Naruto nicht mal richtig auf die Gegend konzentrieren konnte. Ihm fiel nur auf, dass es in Yokohama bei weitem nicht so grün war wie bei ihm in Nagoya. Oder zumindest hier in Kōhoku, dem Stadtbezirk in dem Sasuke wohnte, war es ziemlich trist und voll von Gebäuden. „Gibt’s hier auch Natur?“, wollte Naruto mit gerunzelter Stirn wissen, als sie an einer Fußgängerampel stehen blieben. „Natürlich“, erwiderte Sasuke. „Ich lebe im Wohn- und Geschäftsviertel der Stadt, deswegen kriegt man hier nicht allzu viel davon mit, aber Kōhoku hat durchaus einige Parks.“ Naruto zog einen Schmollmund. „Ich könnte das gar nicht. In so einer trostlosen Ecke wohnen, mein ich.“ „Mir war es wichtig eine gute Anbindung zur Uni zu haben, also bin ich hierhin gezogen.“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „Hmmmm“, machte Naruto nur. Konnte er zwar verstehen, aber nicht unbedingt nachvollziehen. Aber gut, Sasuke verließ eh nicht so häufig die Wohnung wie Naruto es tat. Deswegen war er auch so blass wie eine Leiche, der elendige Stubenhocker, heh. „Außerdem…“ Sasuke schmunzelte ihn an und holte sein Smartphone aus der Hosentasche. „Gibt es hier sehr viele PokéStops und Arenen.“ „Echt jetzt?!“ Narutos Augen wurden kugelrund, während er seinen Körper auf der Suche nach seinem Handy fast schon panisch abtastete. Verdammt, wieso hatte er nicht schon vorher daran gedacht?! Er war doch ein verdammter Pokémon GO Suchti! Wahrscheinlich war er wegen der ganzen Sache in der U-Bahn noch viel zu sehr durch den Wind, ugh. Schnaubend packte Sasuke ihm am Ärmel seines Hoodies und zog ihn zu einer nahen gelegenen Parkbank, damit sie nicht mitten auf dem Weg standen. Mit einem „Uff“ ließ sich Naruto darauf plumpsen und verzog gleich darauf das Gesicht. Okay, mit einer versauten Boxershorts war weder stehen, noch sitzen eine angenehme Angelegenheit. „Ich hab das Gefühl, als sieht jeder, dass ich wie ein Teenie in die Hose gekommen bin“, grummelte er verlegen und zupfte an Jeans und Unterwäsche herum. Sasuke schmunzelte nur arrogant. Wahrscheinlich war der Ficker auch noch stolz darauf, dass er nur ein wenig stöhnen und an Naruto herum rubbeln musste, um ihm einen Orgasmus zu bescheren. Hmpf. Inzwischen hatte Sasuke seine Pokémon GO App auch geöffnet und verzog missmutig das Gesicht, als sein Blick auf eine der nahe gelegenen Pokémon Arenen fiel. „Verdammtes Team Instinct.“ „Haha! Yay!“ Mit einem Jubelschrei stieß Naruto seine Faust in die Luft. „Go Team!“ Er tippte die gelbe Arena an und ließ direkt noch einen Jubel aus, als er sah, dass er dort sogar eins seiner Pokémon hinterlegen konnte! Sehr schön, hehe.   „Bereust du es inzwischen, dem langweiligen Team Mystic beigetreten zu sein?“, wollte Naruto mit einem Grinsen wissen und stupste Sasuke sanft mit seiner Schulter an. „Niemals.“ Sasuke verengte die Augen, der Blick angestrengt auf sein Handy gerichtet, während er mit dem Finger fieberhaft auf dem Display tippte und versuchte, die Arena wieder einzunehmen. „Team Mystic ist das mit Abstand beste Team.“ Ach ja, Team Instinct und Team Mystic. Anfangs hatten sie sich wirklich regelmäßig darüber gezofft, welches Team das bessere war. Naruto wollte unbedingt, dass Sasuke und er demselben Team beitreten, aber nein, der Bastard war partout nicht von seinem scheiß Team Mystic wegzubekommen. Also war eine Rivalität zwischen ihnen entstanden, die der von Gary und Ash aus dem Pokémon Anime glich! Nur war ihre Rivalität sehr, sehr viel besser, weil sie noch verdammt guten harten Sex beinhaltete. Heh. „Uh-uh“, machte Naruto augenrollend und tippte auf ein Mauzi, das direkt neben seinem Männchen aufpoppte. Er presste die Lippen zusammen. „Mauzi“, sprach er dramatisch und zog schluchzend die Nase hoch. „Wenn ich das sehe, dann vermisse ich Kyuubi… Meine Mausi…“ „Mmmh“, summte Sasuke nur. Anscheinend war er viel zu sehr auf den Arenakampf konzentriert um sich in ein Gespräch verwickeln zu lassen. Aber das war schon okay, Pokémon GO war schließlich serious Business! Trotzdem würde er die Woche über seine Katze vermissen, auch wenn er natürlich überglücklich war endlich mal wieder etwas Zeit mit seinem Freund verbringen zu können. Aber andererseits passten Kiba und Hinata auf Kyuubi auf, also musste er sich wenigstens keine Sorgen machen. Er wusste, dass sie bei ihnen in besten Händen war. Sie saßen eine Zeit lang schweigend auf der Parkbank, bis Sasuke einige Minuten später sein Handy mit einem Seufzen in den Schoß fallen ließ. „Scheiß Dragoran“, murrte er und presste sich an Narutos Seite, um einen neugierigen Blick auf sein Display zu werfen. „Mein Team hat halt einfach die besten Pokémon“, meinte Naruto und streckte ihm die Zunge raus, bevor er einen Superball auf das Rossana warf und hoffte, dass dieses scheiß Vieh nun endlich im Ball bleiben würden! Sasuke stützte sein Kinn auf Narutos Schulter ab. „Hn. Hast du schon ein Rossana?“ „Nope“, antwortete Naruto, leicht genervt, weil sich dieses hässliche Etwas einfach aus jedem verfickten Ball befreite! „Meine Fresse, ey!“ Sasuke ließ ein amüsiertes Schnauben von sich. War klar, dass der Penner sich über sein Unglück freute. „Mich wundert’s, dass du kein Selfie mit dem Rossana gemacht hast.“ Naruto musste lachen. Oh Gott ja, die Selfies mit den Pokémon… Am Anfang hatte er Kiba, oder mit wem er auch sonst gerade unterwegs war, immer dazu genötigt, ein Foto von ihm und dem erschienenen Pokémon zu machen. Von jedem einzelnen. Die Fotos hatte er dann natürlich auch sofort an Sasuke weiter geschickt, bis dieser damit gedroht hatte ihn zu blocken, wenn er auch nur ein einziges weiteres Selfie von Naruto und einem verfickten Taubsi sehen musste. „Nee, nee“, meinte Naruto und winkte mit der Hand ab. „Darüber bin ich hinweg. Außerdem ist diese Drecksnutte eh viel zu hässlich um mit mir posieren zu dürfen.“ Sasuke rollte nur mit den Augen, dann stupste er mit der Zunge die Stelle direkt unter Narutos linkem Ohr an. Seine verdammte erogene Zone, die seinen kompletten Körper sofort erschaudern und ihn sein Smartphone so fast auf dem Boden fallen ließ. Fuck. „Hör auuuf“, quengelte Naruto und rutschte ein wenig weiter von Sasuke weg. Einen Ständer und noch mehr Sperma konnte er in seinen Boxershorts nun wirklich nicht gebrauchen, nein, danke. Sasuke schmunzelte nur und nahm sein eigenes Handy wieder in die Hand. Das Schmunzeln verschwand allerdings sofort wieder von seinem Gesicht, als er etwas Bestimmtes auf der Map sah. „Naruto.“ „Huh?“, machte der Blonde, der es inzwischen aufgegeben hatte dieses dumme Vieh zu fangen und stattdessen aus dem Kampf geflohen war. Drecksvieh. Sollte es mit seinen widerlichen Blaselippen doch zurück in den Puff gehen und an einem Schwanz verrecken. „Siehst du das?“ Sasuke zeigte auf eine Arena in der oberen, rechten Hälfte der Map. Eine rote Arena. Team Valor. Er und Sasuke waren zwar Rivalen, aber dafür hatten sie einen gemeinsamen Feind: Das verdammte Team Valor. Also nickten sie sich entschlossen zu, vereinten ihre Kräfte und machten sich gemeinsam daran, das rote Team zu vernichten. „Fuck yes.“ ~xXx~ Drei Pokémonkämpfe und einige hundert Meter später blieben sie schließlich vor einem Mehrfamilienhaus stehen. Naruto pfiff anerkennend. Wow, das sah echt gar nicht mal so übel aus für einen Studenten. Aber soweit Naruto wusste, zahlten eh Sasukes Eltern für die Wohnung, also war es eigentlich gar nicht weiter verwunderlich, dass er in so einem schicken Gebäude wohnte. „Wie viele Familien wohnen hier?“, wollte Naruto neugierig wissen, als sie das Gebäude betraten. „Keine Ahnung“, erwiderte Sasuke und führte ihn zum Aufzug. „Ich habe nicht wirklich Kontakt mit den anderen Bewohnern.“ Naruto musste lachen. Okay, ja, das war eine dumme Frage gewesen, die Antwort hätte er sich eigentlich denken können.   „Woah, holy shit“, meinte Naruto überrascht, als sie im Aufzug waren und er einen Blick auf die Knöpfe erhaschen konnte. „Ganze vier Etagen gibt es hier?! Hast du da nicht Schiss? Du weißt schon.“ Ein unheilbringendes Funkeln schlich sich in seine blauen Augen, als Sasuke auf den Knopf mit der „2“ drückte. „Wegen deiner Höhenangst und so.“   Sasuke verengte die Augen. „Halt die Schnauze“, zischte er und gab ihm einen unsanften Hieb auf den Hinterkopf.   „Heh.“ Naruto streckte ihm die Zunge raus und rieb sich die schmerzende Stelle. Das hatte echt wehgetan, aber okay, hatte er wohl verdient. Meh. Sasuke war empfindlich was seine Höhenangst anging, der kleine Pisser. Also drückte er ihm einen entschuldigenden, fetten Schmatzer auf die Lippen und nahm seine Hand, um sie sanft zu drücken. Sie stiegen aus, als sich die Türen des Aufzugs mit einem „Pling!“ öffneten und blieben vor dem Appartement mit der Nummer 22 stehen. „Schöne Schnapszahl“, kommentierte Naruto, als Sasuke die Haustür öffnete. „Hn.“ „Uh, nimm’s mir nicht übel, Babe“, fing Naruto entschuldigend an, als die Tür offen war und er sich mit seinem Trolley sofort an Sasuke vorbei ins Innere der Wohnung quetschte, „aber ich will jetzt erstmal meine Klamotten wechseln, weil bah.“ Sasuke schnaubte. „Schon okay“, meinte er und beobachtete mit verschränkten Armen, wie Naruto seinen Trolley öffnete und darin herumwühlte. „In meiner Wohnung behält keiner lange die Klamotten an.“ „Uh-uh, bestimmt, Sas. Ganz bestimmt.“ Mit einem kleinen Grinsen rollte er die Augen und gab gleich darauf ein „Aha!“ von sich, als er eine graue Jogginghose und karierte Boxershorts aus dem Trolley zog. Sasuke befeuchtete sich die Lippen und biss sich leicht auf den Mundwinkel, als Naruto die Hände an den Bund seiner versauten Shorts legte. „Du kannst dir beim Umziehen ruhig Zeit lassen“, murmelte er. „Oder direkt nackt bleiben. Dagegen hätte ich überhaupt keine Einwände.“ Naruto gluckste amüsiert. „Du bist echt so notgeil, ey. Unglaublich.“ Amüsiert schüttelte er den Kopf, konnte es sich aber nicht nehmen lassen seinen nackten Arsch besonders verführerisch in Sasukes Richtung zu strecken, als er die Unterwäsche wechselte. Ahh, das war schon vieeeel angenehmer! „So.“ Er drehte sich grinsend um, als er neu eingekleidet war, und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, als er Sasukes leicht schmollenden Gesichtsausdruck sah. Gott, diese minimal aber dennoch erkennbar aufgeblasenen Wangen, dieser Mann würde ihm noch Diabetes bescheren! „Schmoll nicht, Babe“, sagte er und ging langsam auf ihn zu. „Wir haben noch die ganze Woche Zeit zu bumsen, also chill deine Hormone.“ Sasuke gab nur ein „Hn“ von sich. Er zog den Reißverschluss von Narutos Hoodie herunter, als er in Reichweite war, und schob die Hände unter Narutos weißes Shirt, um seine nackte Haut zu berühren. Naruto überkam ein wohliger Schauer und küsste Sasuke auf die Nasenspitze. „Sooooo“, sagte er langgezogen und ließ den Blick umherschweifen. Das hier schien der Wohn- und Essbereich zu sein, Naruto konnte in der rechten Ecke ein sau gemütliches beiges Sofa entdecken mit riesen Flatscreen-TV und mehreren Videospielkonsolen, während auf der anderen Seite des Raums eine kleine begehbare Küche und ein Esstisch vorzufinden waren. „Das ist also die Wohnung des Doktors, huh? Deine eigene, persönliche TARDIS?“ Er legte die Hände auf Sasukes Schultern und schüttelte ihn leicht. „Wo ist der Knopf zum durch die Zeit fliegen?! Ich will sofort in die Zukunft, damit ich mir endlich Final Fantasy XV holen kann!“ „Idiot.“ Mit einem kleinen Grinsen auf den Lippen schubste Sasuke ihn mit seiner Hüfte in Richtung Tür. „Lass mich dir den wichtigsten Raum der Wohnung zeigen.“ „Den Kontrollraum der TARDIS?“, riet Naruto mit großen Augen. Sasuke zwickte ihm in die Nase. „Das Schlafzimmer.“ Hmmm, warum Sasuke wohl das Schlafzimmer als den wichtigsten Raum bezeichnete? Naruto hatte überhaupt keiiiiiine Ahnung, worauf Sasuke da gerade anspielt. Nope! Keinen blassen Schimmer! „Oha“, sagte Naruto, als sie das Zimmer betraten und sein Blick direkt auf das riesengroße Bett fiel. „Du hast ein Himmelbett. Krass.“ „Mhmh“, summte Sasuke zustimmend und gab Naruto einen sanften aber bestimmten Schubs in Richtung Bett. Das Bett war echt riesig, da würden problemlos drei oder vier Leute hineinpassen! Also perfekt für einen Schläfer wie Naruto, der sich pausenlos im Bett herumwälzte. Und dann waren da noch diese dunkelblauen Vorhänge… Mh, Naruto konnte nicht leugnen, dass das echt etwas… Erotisches an sich hatte. „Ich hab noch nie in einem Himmelbett gefickt“, gab er fasziniert zu und setzte sich auf die Mitte des Bettes. Er rutschte mit seinem Hintern ein wenig hin und her, um die Matratze zu testen, und gab ein zufriedenes Summen von sich. Test bestanden. „Federt schön.“ Er wackelte vielsagend mit den Augenbrauen, als sich Sasuke zwischen seine gespreizten Beine stellte, und gab ihm einen Klaps auf den Arsch. „Jetzt müssen wir es nur noch einweihen, hm?“ Sasuke schmunzelte ihn an und legte die Hand auf seine Brust, um Naruto nach hinten zu drücken, bis er mit dem Rücken auf der Matratze lag. Danach presste er die Knie links und rechts von Narutos Hüfte ins Bett, um sich über ihn zu knien. Naruto senkte die Augenlider und schlang die Arme um Sasukes Nacken. „Hi“, murmelte er und zog ihn für einen Kuss herunter. Er schloss die Augen, als sich ihre Lippen berührten und knabberte zärtlich an Sasukes Piercing. Sasuke gab ein zufriedenes Seufzen von sich. „Hi zurück“, murmelte er und strich Naruto die Haarsträhnen aus den Augen. Mit einem Lächeln presste Naruto ihre Stirnen zusammen. „Hab dich vermisst“, gestand er mit einem Wispern. „Du weißt gar nicht wie scheiße es ist ohne dich aufzuwachen.“ „Mmh doch, ich weiß genau wie scheiße das ist, glaub mir.“ Naruto zupfte mit einem Schmollmund an Sasukes Oberteil herum. „Fernbeziehungen sind scheiße“, gab er brummend bekannt. „Ach komm, so weit wohnen wir doch gar nicht voneinander entfernt.“ Sasuke legte die Hand auf Narutos Gesicht und rieb mit dem Daumen über das Ende seiner Augenbraue. „Du großes Baby“, murmelte er liebevoll und kniff ihm in die Wange. „Meh“, machte Naruto und drehte den Kopf verlegen zur Seite. Sasuke berührte mit der Zungenspitze die empfindliche Stelle hinter seinem Ohr und fing an, feuchte Küsse auf Narutos Haut zu verteilen. Immer direkt auf die Schwachstelle, nngh. Der Blonde krallte die Finger in Sasukes Klamotten, atmete tief ein und dann langgezogen wieder aus. „Ich glaube, nicht nur du bist untervögelt, ey“, sagte er mit einem Lachen. „Ich könnte allein davon schon wieder geil werden.“ „Ist das so?“ Mit einem arroganten Schmunzeln beugte sich Sasuke etwas zurück. „Wie oft wichst du, wenn wir uns nicht sehen?“, wollte er neugierig wissen und rieb mit dem Finger über Narutos Mundwinkel. „Ähm.“ Naruto biss ihm in den Fingernagel und grinste ihn schief an. „Gar nicht…?“ Sasuke blinzelte. „Was?“, fragte er verständnislos nach. Naruto stöhnte peinlich berührt. „So gut wie gar nicht“, wiederholte er nuschelnd und ließ seine Hände von Sasukes Rücken auf die Matratze gleiten. Sein Blick wanderte zur Seite, weg von Sasukes Gesicht. „Nicht, weil ich nicht geil auf Sex bin oder deine versauten Fotos mich nicht scharf machen oder so, versteh mich nicht falsch! Aber… Hmpf.“ Er seufzte leise und zupfte an der Bettdecke. „Keine Ahnung. Ich hab irgendwie ein schlechtes Gewissen beim Wichsen, weil… Weil du nicht da bist und Sex mit dir am besten ist und, ähm… Weil ich ein bescheuerter Romantiker bin, heh…? … Ugh.“ Er verzog das Gesicht, als er spürte, wie er rot wurde. Verdammt. Er wusste selbst nicht genau, warum er sich beim Masturbieren ohne Sasuke so schlecht fühlte. Aber es war solch ein unangenehmes Gefühl, dass er fast immer vor dem Orgasmus aufhörte und dann unbefriedigt irgendetwas anderes machte. Langsam ließ er seinen Blick zurück zu Sasukes Augen wandern und grinste ihn verlegen an. Sasuke blickte für einen Moment zurück, dann setzte er sich plötzlich ruckartig auf und drückte seine Hand in Narutos Gesicht. „Du bist so peinlich“, sagte er, stand auf und verließ das Zimmer. Uhh… Naruto blinzelte verdutzt und brach dann in Gelächter aus, das Gesicht halb in der Bettdecke verdeckt. „Wo gehst du hin?“, wollte er mit gedämpfter Stimme wissen. „Mich umbringen“, war die Antwort. Naruto lachte nur noch lauter, weil die Verlegenheit in Sasukes Tonlage kaum zu überhören war, und rieb sein Gesicht mit einem „Hehe“ in die Bettdecke. Wow, jetzt war er fast schon ein bisschen stolz auf sich, dass er es tatsächlich geschafft hatte Sasuke verlegen zu machen. Der Kerl hatte nämlich so ein krasses Ego, dass ihm nie irgendetwas Peinlich war. Aber gut, was sollte einem auch schon groß peinlich sein, wenn man Sasuke Uchiha hieß und geradezu perfekt war? Aber es gab dennoch eine Sache, gegen die selbst der ach so tolle Doktor nicht gewappnet war: Fremdschämen. Oh ja, das war definitiv eine von Sasukes Schwachstellen, hah. Wenn fremde Leute sich auf irgendeine Art und Weise blamierten, dann machte er sich darüber lustig, aber wenn er die Leute kannte… Oh, oh. Wenn sich beispielsweise Naruto mal wieder zum Dummkopf der Nation machte, was ja leider ziemlich oft passierte, dann kam Sasuke um eine Fremdschäm-Attacke nicht drum herum. Einmal hatte sich Naruto so sehr im Bus blamiert, dass Sasuke sofort die Stopp-Taste gedrückt und stillschweigend die nächste Station ausgestiegen war, obwohl sie noch lange nicht bei ihrem Ziel angekommen waren… Naruto hatte erst mehrere Stationen später mitbekommen, dass Sasuke gar nicht mehr im Bus war und hatte ihn ewig lange in den Straßen von Nagoyas suchen müssen, weil der Blödmann einfach irgendwo hingegangen war. Obwohl er sich null in der Stadt auskannte. Aber alles war ihm Recht gewesen, um möglichst viel Distanz zwischen sich und Naruto bringen zu können. Hach ja, die guten, alten Zeiten. Schön zu wissen, dass er es immer noch drauf hatte und Sasuke mit seiner kitschig-romantischen Seite zum Flüchten bringen konnte. „Du bist so süß“, rief Naruto ihm zu. „Halt die Klappe.“ „Hah.“ Naruto atmete tief ein. Seine Mundwinkel zogen sich glücklich in die Höhe, als ihm der unverkennbare Geruch von Sasuke in die Nase stieg, und er richtete sich langsam auf. Immer noch lächelnd rubbelte er sich durchs Haar und stand dann auf. Er ließ den Blick umherschweifen, bis er bei Sasukes Schreibtisch hängen blieb. Mhh, hier nahm Dr. Snakes also seine Let’s Plays auf, huh? Er ließ sich ächzend auf den Schreibtischstuhl fallen und drehte sich einmal im Kreis. Mh, schön bequem. Hier ließ es sich definitiv aushalten. Mit den Fingerspitzen streichelte er über die Webcam, die auf dem PC-Monitor befestigt war, und nickte anerkennend. Dafür, dass Sasuke so gut wie nie seine Webcam benutzte, war sie von überraschend hoher Qualität. Aber das war gut, sie hatten nämlich geplant diese Woche ein paar Videos zusammen und mit Facecam aufzunehmen, und da wäre es schon ätzend gewesen, wenn es dann so aussah, als hätten sie sich mit einer Kartoffel gefilmt oder so, pfft. Naruto drehte sich mit dem Stuhl in Richtung Tür, als er Schritte hörte. Sasuke stand im Türrahmen, inzwischen ebenfalls mit einer Jogginghose bekleidet, und versuchte ein finsteres Gesicht zu machen, was ihm aber nicht wirklich gelang, da immer noch ein feiner Rotschimmer auf seinen Wangen lag. Naruto schenkte ihm ein wölfisches Grinsen. „Halt die Schnauze“, zischte Sasuke sofort und kam auf ihn zu. „Nicht ein Wort, du peinlicher Idiot, ich warne dich!“ „Ich hab nichts gesagt!“ Unschuldig hielt Naruto die Hände in die Luft, weiterhin das fette Grinsen auf den Lippen. Sasuke brummte etwas Unverständliches, zog sein Handy aus der Gesäßtasche und ließ sich auf Narutos Schoß plumpsen. „Uff“, gab dieser überrascht von sich und legte die Hände auf Sasukes Hüften. Sasuke stützte sein Kinn auf Narutos Schulter ab und fing an, rigoros auf seinem Handy herum zu tippen. Naruto blinzelte überraschte und schnaubte dann belustigt auf. Äh, okay. Whatever. Er hatte nichts gegen kuscheln, also schloss er die Augen zu entspannten Schlitzen und streichelte über Sasukes Rücken. Eigentlich müsste er sich inzwischen an ihre Nähe gewöhnt haben, aber Narutos Herz fing tatsächlich immer noch an aufgeregt zu pochen, wenn Sasuke Körperkontakt jeglicher Art initiierte. Inzwischen wusste er ja eigentlich auch, dass Sasuke bei weitem nicht so unnahbar war, wie er immer tat. Im Gegenteil! Sasuke war sogar ein ziemlicher Grabscher, hehe. Besonders wenn sie sich länger nicht mehr gesehen hatten, dann fummelte sein Freund echt pausenlos an ihm herum und wurde jedes Mal sofort abwehrend, wenn Naruto ihn neckisch darauf aufmerksam machte. Lächelnd kratzte Naruto mit den Nägeln über Sasukes deutlich hervorstehende Wirbelsäule und presste die flache Hand dann auf sein Steißbein. Er trommelte für einen Moment dagegen, dann zog er mit den Fingerspitzen an Sasukes Hosenbund und beugte sich etwas nach vorne, um einen Blick auf seine Unterwäsche und seinen Arsch erhaschen zu können. „Mh, schwarze Unterwäsche.“ Naruto schmatzte mit den Lippen und ließ den Bund mit einem lauten Knall zurück gegen Sasukes Hintern klatschen. „Sexy.“ „Uh-uh“, machte Sasuke nur, deutlich abgelenkt. Naruto rollte mit den Augen. „Beachte mich“, quengelte er mit aufgeblasenen Wangen und fing an, Sasukes Arsch als Trommel zu missbrauchen. „Sasuuuke.“ Seufzend legte Sasuke sein Smartphone auf dem Schreibtisch ab und legte die Hände auf Narutos Schultern. „Hast du wieder einen ADHS-Anfall?“ Naruto ignorierte seine Worte und schob seine Hände stattdessen mit wackelnden Augenbrauen in Sasukes Jogginghose, um seinen prallen Arsch zu umfassen. „Hallo, sexy Mann auf meinem Schoß“, raunte er verspielt und befeuchtete sich die Lippen. „Bist du öfter hier?“ „Mmmh“, machte Sasuke und senkte die Lider. Er umfasste Narutos linke Gesichtshälfte mit einer Hand und schob seinen Daumen in seinen leicht geöffneten Mund. „Das kommt darauf an, was du mit mir vorhast.“ Naruto rieb mit der Zunge über Sasukes Fingernagel und fing an zu saugen, als er seinen Finger ein- und ausstieß. „Ich hab viele Dinge mit dir vor“, murmelte er. „Ach ja?“ Sasukes Daumen glitt langsam von Narutos Kinn herunter zu seinem Hals und über seinen Adamsapfel. Der Speichel hinterließ eine feuchte Spur auf seiner gebräunten Haut. „Nämlich?“ „Hm, zum Beispiel das hier.“ Naruto beugte sich nach vorne und brachte ihre Lippen für einen stürmischen Kuss zusammen. Sasuke stöhnte leise, als Naruto an seinem Lippenring zog und presste sich näher an ihn heran, der Kopf leicht zur Seite geneigt. Narutos Zunge leckte mehrmals über seine Unterlippe, bevor er sie langsam in Sasukes Mundhöhle gleiten ließ. Gott, es war echt schon viel zu lange her, seitdem er Sasuke das letzte Mal schmecken konnte. Er hatte ihn und seine oh so geschickte Zunge wirklich vermisst und fragte sich, wie er es nur so lange ohne Sasukes Mund ausgehalten hatte! Sein Freund war ein begnadeter Küsser, er konnte einfach nicht genug von ihm bekommen. Sasuke konnte ihn mit seinen Lippen so viele verschiedene Emotionen entlocken, es war unglaublich! Erregung, Liebe, Zärtlichkeit oder einfach nur Zufriedenheit. Egal, wie beschissen es Naruto auch ging, ein einziger Kuss von Sasuke genügte, um ihn wissen zu lassen, dass alles wieder gut werden würde. Dass Sasuke immer für ihn da war und ihn auffing, wenn er fiel. Dass er immer an seiner Seite war. Inzwischen hatten ihre Küsse an Dringlichkeit verloren und ihre Lippen bewegten sich nun in einer unaufgeregten, fast schon trägen Geschwindigkeit, gegeneinander. Gelegentliche sanfte Bisse oder verspieltes Knabbern zeugten von der Zärtlichkeit ihrer Lippenbekenntnisse. Mit einem langsamen Blinzeln schlug Naruto die Lider auf, als Sasuke ihm einen besonders zarten Kuss auf den Mundwinkel gab und sich langsam wieder zurückbeugte. Als er den leicht duseligen Ausdruck in seinen blauen Augen sah, entkam Sasuke ein sanftes Lachen. „So gut?“, fragte er schmunzelnd nach. Naruto nickte nur dümmlich, schloss die Augen und brachte ihre Münder wieder zusammen. Sasuke lachte erneut, atemlos, und biss ihm in die Unterlippe. Gott, Naruto fühlte sich komplett benebelt von seinen Küssen, fast schon wie in Trance. In diesem Moment würde er alles dafür tun damit Sasuke niemals damit aufhören würde ihn zu küssen. Sasuke wusste allerdings um den Effekt, den er mit seinen Lippen bei Naruto auslösen konnte, und nutzte dies oft gnadenlos aus, wenn er etwas Bestimmtes von ihm haben wollte. Er küsste Naruto einfach so lange und so, so gut, bis sein Gehirn nichts weiter als Brei war und er sich so fühlte, als würde sein Körper jeden Moment wie Butter in der Sonne schmelzen. Wenn er Naruto erst einmal zu diesem Zustand reduziert hatte, bekam er seinen Willen immer durchgesetzt, der hinterhältige, kleine Mistkerl. Sie küssten sich eine Zeit lang weiter, bis Narutos Magen ein lautes Gurgeln von sich gab. „Fuck.“ Mit einem Lachen löste Naruto ihren Kuss und öffnete die Augen. Gott, Sasuke sah gerade so verfickt… Sexy aus. Sein Mund war knallrot und ein deutlicher Kontrast zu seinem sonst so blassen Gesicht, die Unterlippe dick und geschwollen. Fuck, am liebsten hätte Naruto ihn sofort weiter geküsst, aber sein Magen schien andere Pläne zu haben, da er nochmals knurrte. „Hungrig?“, fragte Sasuke nach und ließ die Hand von Narutos Schulter zu seinem Bauch herunter gleiten. „Und wie“, bestätigte Naruto. Er grinste ihn frech an. „Du bist so ein schlechter Gastgeber, du hast mir noch nichts zu trinken oder zu essen angeboten, seitdem ich hier bin.“ Sasuke schnalzte mit der Zunge. „Dafür hast du etwas anderes bekommen“, meinte er mit funkelnden Augen. Oh oh, das sah sehr unheilvollbringend aus…! „Nicht mal eine Viertelstunde in Yokohama und ich hab dir schon einen Orgasmus besorgt. Obwohl… Mmh.“ Mit einem fiesen Schmunzeln ließ er seine Hand wieder höher wandern und zwickte Naruto in den rechten Nippel. „Waren es überhaupt fünfzehn Minuten? Wahrscheinlich waren es nicht mal fünf, ich musste dir nicht einmal die Hose ausziehen, um dich zum Abspritzen zu bringen.“ „… Verdammt.“ Stöhnend warf Naruto den Kopf in den Nacken. „Und ich hatte schon die Hoffnung, dass du es vielleicht wieder vergessen hast.“ Sasuke gluckste. „Wie könnte ich nur vergessen, dass ich dich wie einen hormonellen Teenager dazu bringen konnte in deine Boxershorts zu spritzen?“ Narutos Gesicht fühlte sich mit einem Mal heiß an. Ugh, dieser kleine Ficker…! „Hey, das war eine Ausnahme, okay! Ich hab halt lange keinen Orgasmus mehr gehabt, da ist das doch wohl völlig normal, dass ich ein, ähm… öh, ein bisschen schnell sehr aufgeregt geworden bin und, ahh… Uh.“ Verdammt, wie sollte er sich nur aus dieser scheiß peinlichen Situation wieder retten…?! Gab es überhaupt eine Möglichkeit sich daraus zu retten? Fuck, das würde ihm Sasuke bis an sein Lebensende vorhalten, gah!!! „Eine Ausnahme, mh? Natürlich, Naruto, natürlich“, triezte Sasuke ihn weiter. Gott, in diesem Moment hätte Naruto diesem kleinen Pisser echt am liebsten eine geknallt. „Es war eine Ausnahme!“, versicherte er und umfasste Sasukes Kinn in einem groben Griff. „Ich hab eigentlich eine echt gute Ausdauer und das weißt du auch!“ Naruto lehnte sich näher und kratzte mit den Zähnen Sasukes Kieferknochen entlang. Sein Freund erschauderte. „Und das weißt du auch“, wiederholte Naruto wispernd, als er bei Sasukes Ohr angekommen war. Er leckte ihm über die Ohrmuschel.   „Oder hast du etwa schon vergessen, wie lange und langsam ich dich bei unserem letzten Treffen gefickt habe? Wie ich dich immer und immer wieder fast bis zum Orgasmus gebracht habe, nur um im letzten Moment die Bewegungen auf ein quälend langsames, unbefriedigendes Tempo herunterzuschrauben und dich so weiter zu ficken, bis du nichts weiter als ein schluchzendes, flehendes Etwas warst…?“ Oh ja, daran konnte sich Naruto noch gut erinnern. An den Geschmack von Sasukes Tränen, die er ihm von den Wangen geleckt hatte, als Sasuke ihn nach diesem stundenlangen, oh so langsamen Sex darum gefleht hatte, endlich kommen zu können. Sasukes Blick wurde glasig, als auch er sich an die Situation zurückerinnerte. Ein zittriger Atemzug verließ seine Lippen. „Themenwechsel“, hauchte er und stupste mit der Zunge seinen Lippenring an. „Bevor ich dich gar nicht mehr aus meinem Schlafzimmer heraus lasse.“ Naruto lachte atemlos und biss Sasuke ins Ohrläppchen, jaulte im nächsten Moment aber schmerzerfüllt auf, weil sich spitze Ende von Sasukes Ohrpiercing in das Innere seiner Unterlippe bohrte. „Aua!“, jammerte er wimmernd und spürte, wie ihm vor lauter Schmerz sofort die Tränen in die Augen stiegen. Sasuke sah ihn für einen Moment ausdruckslos an, bevor er plötzlich in Gelächter ausbrach. „Es ist mir echt schleierhaft“, fing er mit funkelnden Augen an und presste seine Stirn gegen Narutos, „wie du so verdammt sexy aber gleichzeitig auch so ein riesengroßer… Trottel sein kannst.“ „Ehehe…“ Naruto grinste ihn etwas verlegen an, eine feine Röte auf den Wangen. „Trottel“, wiederholte Sasuke und küsste seine Nasenspitze. „Und jetzt komm, essen. Ich hab heute Vormittag Ramen gekauft, die können wir uns in der Mikrowelle wieder warm machen.“ „Ramen…?“ Naruto lief sofort das Wasser im Mund zusammen. „Welche Sorte?“ „Sanma-men“, antwortete Sasuke. „Du weißt schon, die Sorte für die Yokohama berühmt ist.“ Schmunzelnd hob er eine Augenbraue in die Höhe. „Sasuke…“ Narutos Herz fing wegen dieser unglaublich liebevollen Geste an zu pochen. Gott, das war so… Sasuke war so…  „Du bist so… Lieb. So unfassbar lieb.“ „Jaja.“ Sasuke drehte das Gesicht zur Seite und stand auf. „Jetzt komm endlich.“ ~ xXx~ „Try not to laugh Challenge…?“ Missmutig zog Sasuke die Mundwinkel in die Tiefe. „Ernsthaft?“ „Ernsthaft, Mann!“, bestätigte Naruto mit einem aufgeregten Nicken. „Weißt du denn nicht, wie angesagt diese Challenge gerade ist?“ „Tsk, natürlich weiß ich das“, brummte Sasuke und verengte die Augen. „Aber das heißt nicht, dass ich es gut finden muss.“ „Jaja, typisch Hipster. Immer gegen den Strom schwimmen, weil das ja so cool ist.“ Naruto winkte mit der Hand ab. „Komm schon, Sas. Ich bin sooo oft danach gefragt worden und wir haben schon ewig keine Collab Videos mehr gemacht.“ Naruto zog einen Schmollmund und setzte seinen besten Dackelblick auf. „Außerdem wäre das bestimmt voll interessant, weil wir doch so verschieden vom Charakter her sind, also komm schon…“ Er zog ans Sasukes längeren Haarsträhnen und schob die Unterlippe hervor. „Biiiiiiiiiitte…?“ „…“ Sasuke presste die Lippen aufeinander und seufzte dann schließlich. „Na schön“, grummelte er und massierte sich die Schläfe. Gott, was für eine Drama Queen. Sasuke stellte sich so an, als ob Naruto ihn gerade danach gefragt hätte mit ihm zusammen einen Bungee-Jump oder sonst was zu machen. Dabei wollte sich Naruto doch nur ein witziges Video mit ihm zusammen angucken, bei dem sie beide versuchen mussten nicht zu lachen! „Yay, geht doch!“ Grinsend schlang Naruto die Arme um Sasukes Schultern und rieb ihre Wangen zusammen. „Das wird echt spaßig, versprochen!“ Sasuke brummte nur etwas Unverständliches und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie suchten sich ein paar der Challenges bei YouTube heraus und machten dann alles für die Aufnahme bereit. „Startklar?“, fragte Naruto, nachdem er sich mit den Fingern durch die Haare gekämmt und irgendwie versucht hatte, seine Haare zu bändigen. Wie so oft ein Versuch, der kläglich gescheitert war. Sasuke rollte mit den Augen. „Ja.“ „Kay, supi.“ Naruto drückte seinem brummeligen Freund einen Schmatzer auf die Lippen und startete die Webcam-Aufnahme. „Hallöchen, Popöchen!“ Naruto winkte mit einem Strahlen in die Kamera, während Sasuke einfach nur ausdruckslos blinzelte. Wow. Bester YouTuber ever. Aber davon ließ sich Naruto nicht weiter beirren und erzählte aufgeregt, dass er für die Woche bei Sasuke zu Gast war und sie sich überlegt hatten die Zeit zu nutzen und endlich mal wieder ein paar gemeinsame Videos aufzunehmen. „Heute wollen mein humorloser Freund und ich“, sprach Naruto und tätschelte Sasuke das Knie, „uns mal an die Try not to laugh Challenge wagen!“ „Ich hab Humor“, meinte Sasuke und verengte die Augen. „Ich lach nur nicht über jede Kleinigkeit und kann mich gut beherrschen.“ „Das werden wir ja jetzt sehen.“ Naruto zwinkerte ihn mit ausgestreckter Zunge an und rieb sich den Hinterkopf. „Ich bin echt nicht sicher ob ich das packe, aber ich werde zumindest mein Bestes geben, heh!“ Sasuke schmunzelte ihn fies an. „Das schaffst du niemals.“ „… Wow, danke für die Motivation!“ Naruto warf ihm einen beleidigten Blick zu und blies die Wangen auf. Pah, er würde es dem Penner schon zeigen! „Ich bin nur ehrlich“, erwiderte Sasuke und zuckte mit den Schultern. „Jaja. Okay so, los geht’s!“ Naruto spielte das erste Video ab und lehnte sich angespannt im Stuhl zurück. Oh Gott, irgendwie war er gerade sau nervös. Fast schon so, als ob er jetzt eine Klausur schreiben müsste oder so, fuck. Der erste von vielen witzigen Clips lief bereits, als Naruto den Kopf leicht zur Seite neigte um Sasuke anzusehen und abzuchecken, ob er nicht inzwischen auch irgendwie nervös war. Sasuke entging sein Blick natürlich nicht. „Ah ah“, sagte er mit schmunzelnden Lippen. Er legte die Finger um Narutos Kinn und drehte sein Gesicht wieder in Richtung des Bildschirms. „Du musst dir die Clips schon ansehen, du Cheater.“ „Blah“, machte Naruto nur und konzentrierte sich auf das Video. Okay, so weit, so gut. Da war ein kleines Kind, das volle Kanne einen Ball ins Gesicht bekam und... Fuck. Narutos Mundwinkel zuckten. Er bohrte die Nägel in seinen Oberschenkel, um sich das Grinsen zu verkneifen und atmete tief ein. Heilige Scheiße, das würde er niemals durchstehen! Naruto musste sich tatsächlich von Clip zu Clip quälen, während Sasuke total lässig und regungslos die Videos betrachtete. What the fuck! Wie konnte man nur so gelangweilt dasitzen, während irgendwelche Poser versuchten zu zeigen wie cool sie waren und sich dabei komplett zum Affen machten?! Vielleicht… Langsam dämmerte es Naruto, als er sich an den Aufdruck auf Sasukes Shirt zurück erinnerte. Der Kopf eines Aliens. Scheiße... Die Zeichen waren immer da gewesen, so eindeutig, und er hatte es nie gecheckt. Naruto war mit einem Alien zusammen, oder? Fuck, das war… aufregend, irgendwie. Heh. Aber es ergab Sinn. Alles ergab Sinn. Sasuke war genau wie einer dieser Aliens aus South Park. Die waren doch auch so extrem auf Ärsche fixiert mit ihren Analsonden-Geschichten. Es passte perfekt zusammen. Obwohl… Gut, die Aliens aus South Park verständigten sich, indem sie Kuh-Geräusche von sich gaben, aber vielleicht muhte Sasuke ja auch immer, Naruto bekam es nur nicht mit, weil er ihm ein Chip eingepflanzt hatte oder vielleicht hatte er sogar schon eine Analsonde im Arsch und die übersetzte- Okay, woah. Woah. Nein. Halt, stopp. Scheiße. Er durfte sich nicht so alberne Gedanken machen, sonst würde er sich selbst noch zum Lachen bringen. Warum musste er aber auch nur so verflucht witzig sein? Es war eine Qual. „Ich bin überrascht, wie gut du dich schlägst“, kommentierte Sasuke beeindruckt, als sie bei der Hälfte des Videos angekommen waren. Naruto wollte gerade einen arroganten Kommentar von sich geben, da fing der nächste Clip an und- heilige Scheiße. Nein. Nein. Naruto kannte den Clip. Fuck, und wie er ihn kannte. Dieses verdammte Gespräch zwischen zwei dunkelhäutigen Familienmitgliedern… Er hatte keine Ahnung, wie oft er den Clip schon gesehen hatte, aber er war am Ende jedes Mal in hysterisches Gelächter ausgebrochen. Jedes. Verfickte. Mal. Dieser beschissene Clip würde seinen Untergang bedeuten. Er war gefickt. Und das nicht auf die gute Art und Weise. Naruto versuchte alles, um auf andere Gedanken zu kommen, bohrte die Nägel mit solch einer Kraft in sein Bein, dass ihm die Tränen in die Augen stiegen. Er würde nicht lachen, er würde nicht lachen, er würde nicht- „Waaaaaaaaah“, fing einer der Typen plötzlich an zu heulen. La-… Nein, er würde nicht la… Er würde nicht… Narutos Wangen wurden dick, während alles in ihm darum kämpfte, in lautes Gelächter auszubrechen. Sein Blick wurde wässrig, Schnodder lief ihm aus der Nase und dann- „Pfft, hahaha!“ … Gelächter…? Aber das… Naruto hatte die Lippen weiterhin fest aufeinandergepresst, drehte seinen Kopf im Zeitlupentempo nach rechts und blickte… In Sasukes lachendes Gesicht…?! Waaa…..? „Du dämliches Arschloch!“ Sasuke schlug ihm auf den Hinterkopf. Hart. „Du scheiß Cheater!“   „…Was?“ Naruto fing trotz seiner Verwirrung an zu lachen, weil Sasukes trotzig gemeiner Blick gepaart mit den von seinem Gelächter leicht roten Bäckchen ein viel zu süßes Paradoxon abgaben. „Was zur Hölle ist gerade passiert?“ „Du hast mich zum Lachen gebracht“, knurrte Sasuke. „Mit deiner dämlichen Grimasse! Das hast du mit Absicht gemacht!“ „Gar nicht wahr! Das war keine Grimasse, ich hab nur versucht nicht zu lachen!“ „Du hast gecheatet, indem du mit Absicht so eine dumme Fresse gezogen hast!“ Was zur verfickten Hölle… Die verflucht witzigen Clips konnten Sasuke nicht mal ein müdes Zucken mit den Mundwinkeln entlocken, aber ein Blick auf Narutos „Grimasse“ genügte, um ihn zum Lachen zu bringen? Oh Gott, das war irgendwie… Narutos Herz machte einen freudigen Hüpfer. Irgendwie machte es Naruto gerade verdammt glücklich zu wissen, dass er Sasuke solch eine Reaktion entlocken konnte. Dass er der Grund war, der Sasukes sonst so ernsten Gesichtszüge zum Erweichen bringen konnte. Oh fuck, Naruto war sich ziemlich sicher, dass er sich gerade nochmal komplett neu unsterblich in seinen Freund verknallt hatte. „Warum starrst du mich so an?“ Sasukes Stimme holte ihn zurück in die Realität. „Ich weiß, dass ich gut aussehe, aber das ist kein Grund mich so seltsam anzustarren.“ Naruto räusperte sich. Er verabschiedete sich schnell von den Zuschauern, beendete die Aufnahme und vergrub sein knallrotes Gesicht in Sasukes Brust. Sasuke sah ihn verdutzt an. „Naruto…?“ „Warum bist du nur so?“, nuschelte Naruto in sein Shirt hinein. „Warum bist du nur so unfassbar niedlich? Ich will sterben…!“ „Warum willst du auf einmal sterben…?“ „Na, weil…“ Naruto krallte die Finger in Sasukes Oberteil und blickte ihm in die Augen, die Wangen immer noch heiß. „Weil du wegen mir und nicht wegen dem Video gelacht hast und weil ich so krass in dich verliebt bin, dass ich gleich einen Herzinfarkt kriege, weil mein Herz dich nicht länger ertragen kann!“ Sasuke seufzte und tätschelte ihm den Kopf. „Ich muss dich nicht verstehen, oder?“ „Nope.“ Mit einem schiefen Grinsen zog Naruto die Nase hoch. „Wow, okay. Fuck. Fangirl-Attacke ist vorbei.“ Lachend rieb er sich den Nacken und setzte sich wieder richtig hin. „Uh, ja. Heh… Zeig mal das Video her, ich will den Moment sehen, in dem deine Fassade gebröckelt ist!“ Sasuke rollte mit den Augen, spielte aber ohne sich zu beschweren ihr gerade aufgenommenes Video ab. Naruto beachtete sich selbst nicht, als seine Stimme anfing zu labern, und fixierte sich stattdessen komplett auf Sasuke. Sasuke, der tatsächlich die ganze Challenge über keine Miene verzog. Der bei einigen Clips sogar die Dreistigkeit hatte mit den Augen zu rollen! „Du bist ein Gott, Sasuke“, sprach Naruto, fast schon ehrfürchtig. „Ich weiß.“ Mit einem arroganten Schmunzeln strich sich Sasuke die Haare aus den Augen. „Aber trotzdem danke dafür, dass du das offensichtliche aussprichst.“ „Hach!“ Naruto seufzte verliebt und klatschte in die Hände. „Wahrlich der Gott der Bescheidenheit! Sasuke-sama!“, schwärmte er und klimperte mit den Wimpern. Sasuke zuckte träge mit der rechten Schulter. „Man tut, was man kann.“ Naruto zwickte ihm in den Oberarm und konzentrierte sich dann wieder auf das Video. Gerade rechtzeitig, weil nun der Clip mit den dunkelhäutigen Typen anfing. Er lehnte sich näher an den Bildschirm, der Blick auf Sasukes Gesicht gerichtet. Okay, so weit, so gut. Noch sah sich Sasuke – immer noch völlig ausdruckslos! – ganz normal den Clip an, dann wanderte sein Blick langsam zu Naruto. Sasukes Gesichtszüge wurden weich, ein Ausdruck von unverkennbarer Zuneigung schlich sich in seine braunen Augen und- „Okay!“ Naruto legte seine linke Hand komplett auf den Bildschirm und nahm mit der rechten die PC-Maus, um das Video zu pausieren. „Das Video werden wir definitiv nicht hochladen. Nope. Keine Chance.“ „Mach meinen Monitor nicht schmutzig“, beschwerte sich Sasuke und zog Narutos Hand weg. „Und wieso sollen wir das Video nicht hochladen? Mir ist es egal, aber du wolltest doch unbedingt die Challenge machen. Warum der plötzliche Sinneswandel?“ „Weil…“ Narutos Ohren wurden heiß, als er die Hände auf Sasukes Gesicht legte und seine Wangen eindrückte, um ihm einen Fischmund zu machen. „Weil ich ein ekelhafter Mensch bin und nicht will, dass jemand anderes außer ich dich so sieht. So…“ Er schluckte und ließ seine Finger langsam zu Sasukes Kiefer herunterwandern, um es in einem sanften Griff zu halten. „So… Offen, so… Süß, so weich, so… Alles einfach!“ Er schob Sasukes rechten Mundwinkel mit dem Daumen in die Höhe. „Nur ich darf dich so sehen. Nur ich allein. Ich will diese Seite von dir nicht mit anderen teilen.“ Naruto hüstelte verlegen, als Sasuke den Kopf leicht zur Seite neigte und seinen Daumen küsste. „A-Aber der Hauptgrund ist natürlich, dass ich nicht will, dass du deinen coolen Ruf verlierst, Herr Doktor!“ Er nickte energisch. „Ich mein, du hast die Challenge verloren, was würden deine Fans nur denken! Ich will dich schützen!“ „… Natürlich.“ Sasuke schnaubte amüsiert. „Vielen Dank, dass du dich so sehr um meinen Ruf sorgst und das Video nicht aus irgendwelchen egoistischen Gründen nicht hochladen willst.“ „Hah“, lachte Naruto nasal und grinste, als Sasuke ihm in die Nase zwickte. „Ich werde ja nicht umsonst der beste Freund der Welt genannt!“ Sasuke zog eine Augenbraue in die Höhe. „Von wem? Mir fallen genug Gründe ein, warum du nicht der beste Freund der Welt sein kannst.“ Er schmunzelte gemein. „Blödmann“, erwiderte Naruto nur und streckte ihm die Zunge heraus. „Wirst du das Video löschen?“ „Hmm.“ Sasuke lehnte sein Gesicht gegen seine geballte Faust, während er mit der anderen Hand die PC-Maus nahm und ein paar Ordner öffnete. „Ich denke nicht. Ich werd’s in unserem Ordner speichern.“ „Uhhh“, machte Naruto grinsend und wackelte mit den Augenbrauen. „Unser Ordner, huh. Der FSK 18-Ordner?“ Sie hatten tatsächlich einen FSK 18-Ordner, in dem… Ähäm, einige sehr anregende Daten, wie Fotos und auch Videos von ihnen waren. Wirklich sehr anregende Daten. …Gott. Naruto hoffte, dass er oder Sasuke niemals gehackt werden würden, denn wenn diese Dinge an die Öffentlichkeit kommen würden, dann… Fuck. Sasuke öffnete mit einem Funkeln in den Augen eben genannten berühmt-berüchtigten Ordner und leckte sich die Lippen. Narutos Gesicht wurde direkt warm, als ihm die allererste Datei ins Auge sprang. Es war ein Foto. Von ihm. Aber nicht nur irgendein Foto, oh nein. Es war das Foto, dass er Sasuke vor einer gefühlten Ewigkeit ausversehen bei der Tokyo Game Show gezeigt hatte. Genau, das Foto. Das Foto von seinem Schwanz. Die so genannte Penis-Peinlichkeit, wie er die ganze Situation gerne nannte. „Was ist los?“, wollte Sasuke wissen, als er Narutos rotes Gesicht bemerkte und stupste mit der Nase seine Wange an. „Mh?“ „Äh, ich musste nur gerade an die Tokyo Game Show zurückdenken“, gab Naruto zu und rieb sich den Nacken. „Du weißt schon.“ Sasuke musste lachen. „Ist dir das immer noch peinlich?“, fragte er mit funkelnden Augen nach und küsste das Ende von Narutos Kotelette. „Haaah, irgendwie schon… Ugh.“ Naruto zog eine Grimasse. „Keine Ahnung warum, im Endeffekt war es ja schließlich gut, weil du seitdem so unfassbar geil auf mich bist, hah, aber irgendwie… Eh. Keine Ahnung.“ „Mmh, du schüchternes Ding“, murmelte Sasuke und stupste nun mit der Zungenspitze Narutos Mundwinkel an. „Abgesehen davon, dass ich schon vorher geil auf dich war.“ „Achso ja, stimmt ja, heh. Seitdem du mich das erste Mal gesehen hast, meintest du, huh?“ Grinsend reckte Naruto das Kinn in die Höhe. Sasuke summte als Antwort nur, die Lippen Narutos Kiefer bis zu seinem Ohr entlang streichelnd. Dort angekommen biss er ihm sanft ins Ohrläppchen. „Nnhg“, machte Naruto und erschauderte. Er schob eine Hand unter Sasukes Shirt, um seine angenehm warme Haut zu spüren, und lachte, als Sasuke daraufhin sofort auf seinen Schoß kletterte. „Ich glaub, das ist dein Lieblingsplatz, huh?“, meinte er grinsend, während Sasuke ein wenig mit dem Arsch herum rutschte, um die bequemste Position zu finden. Und wahrscheinlich auch um ihn ein wenig aufzugeilen, das kleine Miststück. „Nicht, dass ich mich beschweren würde.“ Murmelnd schob er auch die andere Hand unter Sasukes Shirt und kratzte mit den Nägeln über seine Haut. So fest, dass sich sicherlich rote Schwielen bilden würde. Sasukes Haut war echt so empfindlich, dass fast schon die kleinste Berührung ausreichte, um ihn in irgendeiner Art und Weise zu markieren. Naruto musste nur ein bisschen fester zupacken, während er Sasuke von hinten fickte, und schon hatte sein Freund für die nächsten Tage blaue Flecken in der Form von Naruto Fingern auf seiner Hüfte. Gott, das war so verdammt heiß. Versteckt unter Sasukes Klamotten, aber dennoch deutlich sichtbar. Er musste sich nur ein bisschen strecken und schon würde ein schmaler Streifen seiner blassen Haut entblößt und jeder konnte es sehen. Die blauen Flecke auf seiner Haut. Die Beweise dafür, wie gut Sasuke von Naruto durchgefickt worden war. Shit. Der alleinige Gedanke daran entlockte ihm ein kehliges Stöhnen. Sasuke biss sich auf die Unterlippe bei diesem Geräusch und rutschte noch ein wenig näher heran, der Arsch nun genau auf Narutos Schritt ruhend. „Woran denkst du?“, wollte er atemlos wissen, als er den glasigen Ausdruck in Narutos blauen Augen sah. „An dich“, wisperte Naruto und biss ihm ins Kinn. „Daran, wie geil du aussiehst, wenn deine Hüfte nach dem Sex voller blauer Flecken ist. Ich wünschte, sie würden nie verschwinden. Damit alle Welt weiß, dass du mir gehörst.“ Naruto rieb ihre Nasen zusammen. „Fuck, ich glaub, ich hab gar keine Fotos davon. Das geht ja wohl mal gar nicht. Dann muss ich dir unbedingt neue verpassen, huh?“ Zur Untermalung seiner Worte bohrte er die Nägel seiner rechten Hand hart in Sasukes Hüfte. Sasuke stöhnte ungeniert und drückte ihm einen feuchten Kuss auf den Kiefer. „Fotos nicht, aber auf unserem Sextape kann man sie ziemlich gut sehen.“ Langsam fing er an das Becken zu kreiseln, die Atmung bereits etwas beschleunigt. „Ach ja? Mmh.“ Naruto senkte die Lider und befeuchtete sich die Lippen. „Ähm, weiß ich gar nicht, ich hab unser Pornofilmchen nicht so oft geguckt, heh…“ „Nein?“ Sasuke stoppte sofort mit allen Bewegungen und zog die Augenbrauen zusammen. „Warum?“, fragte er nach, ein leicht beleidigter Ton in der Stimme mitschwingend. „Weil du generell nicht oft wichst?“ „Uh, ja, nein, aber… Ugh, denk jetzt nichts Falsches!“ Naruto drückte ihm schnell einen Kuss auf die Lippen. Er konnte verstehen, dass das Ganze irgendwie beleidigend klang, aber so war es halt nicht gemeint! Überhaupt nicht! „Es ist heiß, wirklich“, murmelte er und stupste Sasukes Piercing mit der Zunge an. „Aber, uh es ist… Zu heiß. Viel zu heiß.“ Er presste ein atemloses Lachen hervor. „Immer, wenn ich es mir ansehe, werde ich so unfassbar geil, dass ich… Ah…“ Sasuke rollte mit den Augen. „Naruto, dafür ist es doch da“, meinte er und zog mit den Zähnen an der Unterlippe vom Blonden. „Zum Wichsen. Du weißt gar nicht, wie hart ich schon zu unserem Video gekommen bin…“ Er presste ihre Lippen zusammen und stöhnte Naruto in den Mund. „So hart, Baby, mit einem Dildo ganz tief in meinem Arsch und den Gedanken, dass es dein Schwanz wäre.“ „Uuhhhh“, machte Naruto sehr intelligent und stieß seine Hüfte instinktiv nach oben. Verdammt sei Sasuke und sein verflucht dreckiges Mundwerk! „Jaahaa, schon, aber, ähm… Ich werd dann irgendwie… Traurig, keine Ahnung.“ Mit einem Seufzen presste er seine Stirn gegen Sasukes und umfasste seinen Hinterkopf. „Weil du nicht bei mir bist und dann… Ich vermisse dich dann halt so krass, dass ich das Wichsen gar nicht richtig genießen kann. Das wird dann eher zu einem, uh…“ Nachdenklich zog er die Augenbrauen zusammen. „Äh… Naja, Sad Fapping halt.“ Er lachte leise, als er Sasukes ungläubigen Blick sah. „Wenn ich komme, dann spritz ich halt kein Sperma, sondern… Naja, Tränen, weil… Sad Fapping halt… Und ich dich vermisse und… Wow, ich halt jetzt lieber den Mund.“ Sasuke hatte weiterhin diesen ungläubigen Ausdruck in den Augen. „Du“, sprach er langsam und schüttelte den Kopf, „bist so seltsam. Du bist mit Abstand der seltsamste Mensch, den ich kenne.“ „Hah!“ Naruto lachte und schnappte sich Sasukes Hand, um sie auf seine warme Wange zu legen. „Ist das ein Kompliment?“, wollte er mit leuchtenden Augen wissen, ein kleines Grinsen auf den Lippen. „Ich… Weiß es ehrlich gesagt nicht“, erwiderte Sasuke und streichelte über die stoppelige Unterseite seines Kinns. „Aber ich denke schon.“ „Hehe.“ Naruto lächelte und küsste die Innenseite von Sasukes Handfläche. „Na dann, danke.“ Sasuke schüttelte erneut den Kopf und auch er trug ein kleines Lächeln auf den Lippen. „Idiot.“ „Jepp“, bestätigte Naruto und schlang seine Arme um Sasukes Hüfte. „Der Idiot, der dir jetzt das Gehirn rausvögeln wird, also mach dich auf was gefasst, Babe.“ Naruto stand auf. Er hatte Hoffnung, dass er es vielleicht diesmal schaffen würde, Sasuke total männlich und cool zum Bett zu tragen, aber nope. Wie so oft fiel er fast auf die Fresse, während sich Sasuke in Todesangst an ihn klammerte und auf die so ziemlich uncoolste Art und Weise überhaupt zum Bett getragen wurde. Naruto seufzte theatralisch, als er es doch irgendwie geschafft hatte sie zum Bett zu manövrieren, und kniete sich über Sasuke in die Matratze. „Werd ich es irgendwann schaffen, cool zu werden und dich wie ein echter Kerl zum Bett zu tragen?“ „Nein“, meinte Sasuke grinsend und schlang die Arme um Narutos Schultern. „Aber genau deswegen mag ich dich. Weil du so unfassbar uncool bist.“ Naruto rollte mit den Augen, erwiderte aber dennoch das Grinsen und ließ sich bereitwillig nach unten ziehen, um dumm und dusselig geküsst zu werden. Okay, vielleicht war er wirklich ziemlich uncool, aber hey, Sasuke schien es zu gefallen und das war im Endeffekt ja auch alles, was zählte. Also war alles paletti. Heh. Kapitel 15: Jizz in my pants -zensiert- --------------------------------------- Naruto war sich ziemlich sicher, dass er kurz davor war zu kotzen. Oder sich in die Hose zu scheißen. Vielleicht sogar beides. Es würde ihn nicht einmal wundern, wenn er aus dem Arsch kotzen und aus dem Mund scheißen würde. Im Gegenteil! So verrückt, wie sein Körper gerade zu spielen zu schien, war es sogar sehr wahrscheinlich. Was zur Hölle, Mann. Sie hatten sich zwar schon viel zu lange nicht mehr gesehen, aber trotzdem war es kein Grund nun so am Rad zu drehen, Uzumaki! Vielleicht lag es daran, dass es nun sein erstes Mal in Yokohama war. Das erste Mal, dass er ihn besuchte und nicht umgekehrt. Ihn. Sasuke Uchiha aka den Doktor. Dr. Snakes. Sein fester Freund, in den er immer noch so heftig verknallt war, dass der alleinige Gedanke, ihn in sieben Minuten wiederzusehen, seine komplette Welt auf den Kopf stellte. Ugh, Kitsch lässt grüßen! Obwohl… Naruto holte sein Smartphone aus der Hosentasche und stahl einen Blick auf die Uhr: 15:30. Jetzt waren es nur noch 4 Minuten, bis er am Bahnhof von Shin-Yokohama ankommen würde. Fuck. Er wollte sein Handy gerade wieder wegstecken, damit er die nächsten Minuten in Ruhe seine Panikattacke weiterführen konnte, da fiel sein Blick unwillkürlich auf seinen Hintergrund. Es war ein Foto von ihnen beiden. Von ihm und Sasuke. Naruto machte das Peace-Zeichen in die Kamera, die Zunge leicht ausgestreckt, während Sasuke seine Wange gegen Narutos gepresst hatte, ein kleines Lächeln auf den Lippen. Es war wirklich schwer Sasuke dazu zu bringen, ein Foto mit ihm zu machen. Er weigerte sich strikt, bis sich Naruto dazu gezwungen sah, seine Geheimwaffe auszupacken und Sasukes wunden Punkt anzugreifen: Sex. Er musste Sasuke nur irgendeine sexuelle Gegenleistung für das Foto anbieten und bäm; sofort mutierte Sasuke zu Heidi Klum und poste in die Kamera, als gäbe es kein Morgen. Naruto schnaubte. Okay, nicht wirklich, aber nach Narutos Angeboten war er tatsächlich immer viel mehr gewillt einem Foto zuzustimmen. Naruto lächelte und rieb mit dem Daumen über sein Handydisplay. Dies war eins seiner absoluten Lieblingsfotos von ihnen beiden, deswegen hatte er auch so gut wie all seine Social Medias damit vollgespamt: es war sein Icon bei Twitter und auch bei WhatsApp, wo er seine Kontakte zusätzlich noch genervt hatte, indem er ihnen alle das Foto mit 1000 Herz und sonstigen kitschigen Emojis zugesendet hatte. Das Foto war aber auch zum Regenbogenkotzen süß! Beziehungsweise Sasuke! Naruto schmolz generell jedes Mal dahin, wenn er seinen Freund lächeln sah, aber wenn er dann auch noch so gerötete Wangen hatte! Das Foto war im Winter entstanden, wo es arschkalt gewesen war, aber genau deswegen war diese Jahreszeit zu einer seiner Favoriten geworden, obwohl er sonst eigentlich ein Kind des Sommers war. Sasuke war halt so extrem blass, dass seine Wangen quasi leuchteten, wenn sie vor Kälte unweigerlich erröteten, und das war einfach unbestreitbar süß. Naruto war so in sein Fangirlen über Sasuke vertieft, dass er gewaltsam zusammenzuckte, als über die Lautsprecher bekannt gegeben wurde, dass sie nun auf Glas 3 im Shin-Yokohama Bahnhof eintreffen würden. „Heh.“ Grinsend rieb sich Naruto die Nase und schob sein Handy zurück in die Hosentasche. Die Gedanken an Sasukes Lächeln hatte ihm die übertriebene Nervosität genommen und stattdessen mit einer Welle der Vorfreude ersetzt. Er zog den Reißverschluss seines Hoodies bis zum Kinn hoch, weil es draußen sicherlich etwas kühler als im angenehm warmen Zug sein würde, und stand auf, während der Shinkansen langsam an Geschwindigkeit verlor. Seufzend zog Naruto die Augenbrauen zusammen als er die Masse an Menschen auf dem Bahngleis sah. Hoffentlich würde es nicht allzu lange dauern, bis er Sasuke fand. Er wollte ihn so schnell wie möglich sehen, anspringen und… Wie ein läufiger Hund direkt hier und jetzt, mitten am Bahnhof, begatten. Obwohl… Das war wohl eher Saukes Job aber hey, sein Freund war nicht der einzige, der Sex mochte und die Monate ohne Sasuke hatten Narutos kleinen Freund doch sehr einsam gemacht. So einsam, dass er bei Sasukes Anblick wahrscheinlich nicht lange klein blieb… Ähäm. Der Zug stoppte. Naruto war sich sicher, dass sein Grinsen inzwischen wahrscheinlich dem Joker Konkurrenz machte, aber fuck, er konnte seine Freude einfach nicht verstecken und er wollte es auch nicht! Er wollte am liebsten in die ganze Welt hinausbrüllen, wie glücklich er war, endlich Sasuke wiederzusehen! Aber Naruto konnte sich gerade so noch beherrschen, und so blieb der Menschenmasse sein Jubelschrei erspart, als er mit seinem Trolley im Schlepptau den Zug verließ und den ersten Schritt in Yokohama setzte. Er drängelte sich durch die Menge und stellte sich in die Nähe einer Säule, die Augen auf der Suche nach einer unverkennbaren Entenarsch-Frisur, durch die Menge gleitend. Je länger er suchte, desto schneller klopfte sein Herz, immer schneller und schneller, bis Naruto Schiss bekam an einem Herzinfarkt zu verrecken, bevor er Sasuke überhaupt fand. Das wäre so ziemlich der uncoolste Tod, den man haben konnte, aber verdammt! Er konnte keine Sekunde länger warten, er musste Sasuke sehen, und zwar sofort! Also holte er sein Handy heraus und beschloss ihn anzurufen. Das ging schneller, als zu versuchen ihn in der Menge zu entdecken, das war- „Buh.“ … Huh!? Mit einem ohrenbetäubenden Schrei ließ Naruto sein Handy fallen, als ihn etwas Eiskaltes am Nacken berührte. Es gab nur eine Sache, die so grausam kalt sein konnte: der Tod. Es war der Sensenmann, gekommen, um ihn zu holen. Es gab keinen Zweifel, Naruto würde vor Aufregung tatsächlich an einem Herzinfarkt sterben. Noch bevor er Sasuke sah. Dabei gab es so viele Dinge, die er noch nicht getan hatte...! Die er noch nicht gesagt hatte! Er wollte nicht sterben, verdammte Scheiße! Nicht hier, nicht jetzt! Also drehte sich Naruto um. Bereit auf die Knie zu sinken und vor dem Tod um sein Leben zu betteln, sogar bereit seinen verdammten Knochenschwanz zu lutschen, wenn dies die letzte Möglichkeit wäre, doch… Doch das, was er da sah, war nicht der Sensenmann. Es waren braune Augen, umrahmt von einer dicken Hornbrille, und volle, mit einem Piercing geschmückte, Lippen, die zu einem überheblichen Grinsen verformt waren. „Hi.“ Das war nicht der Sensenmann, das war ein verfickter, kleiner Scheißkerl namens Sasuke Uchiha mit einer eiskalten Energy Drink Dose in der Hand! Sein verfickter, kleiner Scheißkerl! Fuck! Wie oft hatte er ihn nun auf diese Art und Weise erschreckt und Naruto fiel immer wieder darauf rein! „Du verdammter Hurensohn!“ Naruto wollte ernst bleiben, weil er die Aktion ziemlich uncool fand. Echt jetzt. Was wäre, wenn er wirklich gestorben wäre?! Aber trotz allem fing er mitten im Satz an zu lachen, weil er einfach nicht anders konnte. Sasuke war hier, endlich wieder bei ihm! Er schlang die Arme für eine stürmische Umarmung um Sasuke, die blauen Augen funkelnd. Seine Aktion schien allerdings vielleicht ein bisschen zu stürmisch gewesen zu sein, da Sasuke sofort das Gleichgewicht verlor und nach hinten kippte. Erst ein Knall und dann ein Zischen waren zu hören, als Sasuke die Dose im Schreck fallen ließ, um die Finger in Narutos Hoodie zu krallen. Glücklicherweise war direkt hinter ihnen eine Säule um ihren Flug auf die Fresse zu verhindern. Für einen Moment sahen sich beide erschrocken in die Augen, dann lachte Naruto überglücklich auf und presste seine Lippen auf Sasukes.   Sasuke, der den Mund einen Spalt breit geöffnet hatte, lachte ebenfalls und biss Naruto in die Unterlippe. „Idiot“, wisperte er atemlos und zog ihn näher an sich heran. Naruto grinste nur in den Kuss hinein und schloss die Augen, um alles andere auszublenden und sich vollends auf das Gefühl von Sasukes trockenen Lippen auf seinen zu konzentrieren. Die Energy Drink Dose zischte weiterhin und verlor immer mehr von ihrem Inhalt, während Narutos Fingerspitzen von Sasukes Schultern zu seinem Gesicht hochwanderten und es in einem sanften Griff hielten. Gott, wie sehr er es doch vermisst hatte Sasuke zu küssen! Wie sehr er diese geschickte Zunge in seinem Mund vermisst hatte oder das Piercing, das so anregend über seine Lippen rieb. Wie sehr er einfach nur Sasuke vermisst hatte! Langsam löste sich Naruto mit einem „Mwah“ von Sasuke und sah ihn mit einem Lächeln an. „Hi, Sasuke“, wisperte er. Sasuke ließ seine Augen weiterhin geschlossen. „Mmh“, machte er nur und folgte Narutos Lippen, um ihn erneut zu küssen. Naruto lachte sanft. „Ich glaub, wir bieten den Leuten hier gerade eine ungewollte Show“, murmelte er und kratzte mit dem Nagel über Sasukes Kieferknochen. „Halt die Klappe und küss mich.“   Abermals entkam Naruto ein Lachen, als Sasuke ihm in die Unterlippe biss und danach mit der Zunge über die kleine Wunde leckte. „Wollen wir das nicht lieber auf zuhause verschieben, hm?“ „Mh-mh“, summte Sasuke verneinend. Naruto zog mit den Zähnen leicht an Sasukes Lippenring und erschauderte, als er daraufhin mit einem Stöhnen belohnt wurde. Verdammt, wenn der Dunkelhaarige weiterhin so verflucht erotische Geräusche von sich gab, dann konnte er sich gleich wirklich nicht mehr beherrschen und würde Sasuke tatsächlich mitten auf dem Bahnhof das Gehirn aus dem Leib vögeln. „Eh, vielleicht sollten wir doch hier bleiben“, meinte Naruto mit einem spitzbübischen Grinsen. „Ich mein, du bist ein Student und wir wissen doch alle, wie beschissen Studentenbuden sind. Wahrscheinlich ist der Bahnhof hier gemütlicher als dein Zuhause, hah.“ Sasuke verengte die Augen. „Fick dich“, knurrte er und biss erneut zu; diesmal allerdings ganz und gar nicht mehr verspielt. Autsch. „Oh ja, Babe, darauf kannst du dich gefasst machen. Die ganze Nacht“, erwiderte Naruto zwinkernd und küsste ihn auf die Wange. „Nur?“ Sasuke hob eine Augenbraue in die Höhe und schmunzelte ihn an. Er leckte sich über die Eckzähne, bevor sein Blick plötzlich auf den Boden fiel und er die Mundwinkel nach unten zog. „Scheiße.“ „Huh?“ Naruto folgte seinem Blick und sah auf die Energy Drink Dose, die inzwischen endgültig in die ewigen Jagdgründe eingegangen war. Eine große Pfütze dunkler Flüssigkeit hatte sich um sie gebildet, die langsam in Richtung ihrer Schuhe lief. „RIP in Peace“, gab Naruto mit einem gespielten Schluchzen von sich und wischte sich imaginäre Tränen aus dem Augenwinkel. „Ich kannte dich nicht lange, aber du wirst immer in meinem Herzen bleiben. Auch wenn du mich fast gekillt hättest, aber hey, ich bin nicht nachtragend.“ Sasuke rollte mit den Augen und richtete seinen Kragen. Naruto fiel auf, dass er ihn ja noch gar nicht richtig betrachtet hatte, also gönnte er seinen Augen ein wenig Sex und ließ sie über Sasukes Körper gleiten. Mh, er sah mal wieder zum Anbeißen aus. Sasuke trug ein graues Shirt, bedruckt mit einem kleinen Alienkopf auf der Brust, darüber eins seiner obligatorischen schwarz-weiß karierten Hipster-Hemden und eine enge, schwarze Jeans mit Löchern an den Knien. Naruto leckte sich grinsend über den Zeigefinger und tippte Sasuke damit auf die Wange. „Zzzt“, zischte er in einem Versuch das Geräusch von einer verdampfenden Flüssigkeit nachzuahmen. „Heiß.“ „Ich weiß“, erwiderte Sasuke mit hochgerecktem Kinn, die braunen Augen funkelnd. „Bescheiden wie immer, du süßes Mauerblümchen, du.“ Sanft zwickte Naruto ihm in die Wange. Gott, er konnte gar nicht die Finger von ihm lassen, er musste ihn die ganze Zeit antatschen!   Ächzend bückte er sich um sein Handy aufzuheben, das glücklicherweise den Fall überlebt hatte, und sah auf die Uhr. „Wollen wir langsam los? Ich krieg echt Kohldampf.“ „Okay. Wir müssen noch ein paar Stationen mit der U-Bahn fahren, aber dann sind wir fast da.“ „Ist gut, kein Problem.“ Naruto nahm seinen Trolley und machte sich dicht an Sasukes Seite auf den Weg zur U-Bahn Station, die glücklicherweise in demselben Gebäude war. Obwohl es Naruto auch nichts ausgemacht hätte, wenn die U-Bahn ein bisschen weiter weg gewesen wäre, so hätte er nämlich einen ersten Eindruck von Yokohama gewinnen können. Der Bahnhof war schließlich ziemlich nichtssagend und gewöhnlich, so konnte bei ihm noch kein richtiges Yokohama-Feeling entstehen. Aber das würde noch kommen, er kannte Sasuke schließlich und wusste, dass er auf kulturelles Zeugs stand, also würde er ihm sicherlich die eine oder andere Sehenswürdigkeit zeigen in den nächsten Tagen. Kultur war zwar jetzt nicht soooo Narutos Ding, aber mit Sasuke an seiner Seite würde es ihm ohne Zweifel Spaß machen, also freute er sich schon darauf. Vielleicht konnten sie ja auch ein bisschen fummeln, wenn sie in einem heiligen Tempel waren oder so, so wie die ganz, ganz unartigen, respektlosen und schlimmen Jungs, die sie ja schließlich waren, hah. Wäre auf jeden Fall irgendwie heiß, mhh. Eine Rolltreppenfahrt später waren sie schließlich im Untergrund des Shin-Yokohamas Bahnhofs angekommen. Sasuke kaufte ihm ein Ticket am Automaten, während Narutos Augen magisch vom Snackautomaten angezogen wurden. Waren das… R-Ramen, ohh… Bevor Naruto den gesamten Untergrund mit seinem Sabber überfluten konnte, schnappte sich Sasuke seine Hand und zerrte ihn in Richtung Gleise. „Das ist unsere Bahn.“ „A-Aber…“ Naruto warf einen sehnsüchtigen Blick über seine Schulter und seufzte dann, als er herzlos in die volle Bahn geschoben wurde. Und voll, das war die U-Bahn tatsächlich. Heilige Scheiße. Naruto hatte das Glück im hinteren Bereich des Waggons mit viel Ellbogengeschick einen Platz ergattern zu können, dafür hatte er irgendwo auf dem Weg Sasuke verloren. Ein wenig nervös sah er sich um, bis er seinen Freund einige Meter von ihm entfernt im Gang des Waggons stehen sah, die Miene deutlich angepisst, als sich fremde Menschen an ihn heran pressten in einem Versuch, irgendwie noch in die Bahn zu passen. Naruto streckte sehnsüchtig und mit gierigen Grabschbewegungen die Hand nach ihm aus, die Lippen zu einem Schmollmund verzogen. Neeeein, das war eindeutig viel zu weit weg, er wollte Sasuke ganz nah bei sich haben, er musste schon viel zu lange ohne seine Wärme auskommen! Sasuke sah ihn mit zusammen gepressten Lippen, scheinbar auch nicht begeistert davon, so weit von ihm entfernt zu sein, an. So ein Dreck, Mann. Naja, vielleicht hatten sie Glück und es würden in den folgenden Stationen genug Leute aussteigen, damit sie sich nebeneinandersetzen konnten, hmm… Seufzend blickte Naruto aus dem Fenster und lauschte unweigerlich der Musik, die aus den Kopfhörern seines Sitznachbarn dröhnte. Er hing einigen Minuten seinen Gedanken nach, bis plötzlich sein Handy vibrierte und ihn erschrocken zusammenzucken ließ. Eine neue Nachricht von Sasuke in WhatsApp. Neugierig blickte Naruto zu ihm herüber, doch Sasuke hatte den Blick auf sein Smartphone gerichtet, die Miene ausdruckslos, während seine Finger geschickt über das Display huschten. Von: Sasuke Du weißt gar nicht, wie gern ich jetzt deinen Schwanz in meinem Mund hätte. Wa….. Wa-Wa-Wa… Was zur Hölle?! Naruto lief sofort knallrot an und hielt sein Handy näher an seinen Körper, paranoid, dass einer der Personen um ihn herum lesen konnte, was Sasuke ihm da gerade geschrieben hatte. Ach du- Sein Handy vibrierte. Noch eine neue Nachricht von Sasuke. Naruto schluckte, als sich sein Herzschlag beschleunigte und er das Chatgespräch öffnete. Von: Sasuke Der alleinige Gedanke daran lässt mir das Wasser im Munde zusammenlaufen. Ich will, dass du ihn mir in den Mund schiebst. Hier. Vor all den Leuten, mitten im Zug. Oh fuck, oh fuck, oh FUCK. Naruto zog sich den Hoodie aus, als ihn mit einem Schlag heiß wurde, und zupfte an dem Kragen seines Shirts herum. Scheiße, sein Freund war so eine perverse kleine Dreckssau. Narutos Finger zitterten etwas, als er seine Antwort tippte, der Körper leicht verrenkt, damit ja niemand einen Blick auf sein Handydisplay erhaschen konnte. An: Sasuke oh fuck, babe… scheiße, mein armes kleines baby ist total untervögelt, huh? du brauchst meinen schwanz ganz tief in dir, hm?   Sein Gesicht fühlte sich immer noch komplett heiß an, als er seine Nachricht abschickte und dann sofort zu Sasuke herüberblickte. Der Penner sah immer noch völlig normal und entspannt aus, überhaupt keine Anzeichen davon, dass er gerade total versaute Sexts schickte. Verdammt. Naruto war sich sicher, dass jede Person in der U-Bahn nach einem Blick wusste, was er hier gerade tat. Dass er langsam aber sicher geil wurde. Fuck. Fuck! Von: Sasuke Oh ja… Du weißt gar nicht, wie sehr mich der Gedanke anturnt, dass du mich hier mitten im Waggon auf die Knie zwingst und gnadenlos meinen Mund fickst. Dass du allen Leuten zeigst, dass ich dir gehöre, Baby, nur dir. An: Sasuke fuck, sas… geil mich nicht so auf, ich bin kurz davor einen ständer zu bekommen, scheiße… Von: Sasuke Dann wichs dir doch einen. Ach du Scheiße. Sasuke war so… Ein verficktes Monster. Naruto wollte sterben. Er sollte die ganze Angelegenheit nicht so heiß finden, wirklich nicht, aber fuck, das tat er. Und wie er das tat. Er rutschte in seinem Sitz herum, während er seinen Hoodie auf seinem Schoß ausbreitete, um die langsam aber sicher wachsende Beule zwischen seinen Beinen zu verstecken. An: Sasuke sasuke bitte…. neben mir sitzt jemand… Von: Sasuke Dann musst du eben unauffällig sein ;) Das war… Narutos Kopf glühte, als er die Augen vom Handydisplay abwendete und zu Sasuke herübersah. Als sich ihre Blicke trafen, fühlte sich Naruto wie elektrisiert. Sasuke hatte die Zähne inzwischen in seine Unterlippe gebohrt und saugte anzüglich an ihr, ein spitzbübischer Ausdruck in seinen Augen. Scheiße, dieser Wichser wollte ihn noch weiter aufgeilen und das gelang diesem Scheißkerl auch noch. Naruto wollte gerade eine Antwort verfassen, da tippte ihn jemand auf die Schulter. Panisch zog der Blonde die Luft ein, presste das Handy an seine Brust und lehnte sich mit einem Buckel instinktiv nach vorne, um seinen Ständer zu verstecken. „Hah…?“, konnte er nur dümmlich hervorbringen. Sein Sitznachbar sah ihn komisch an. „Ich muss hier raus.“ „Oh“, sagte Naruto und hätte am liebsten geweint. So ein Glück konnte aber auch nur er haben. „Hahaha, ja klar, Mann. Hah.“ Er stand auf, um den Typen an sich vorbei zu lassen, und sah eindringlich in Sasukes Richtung. Sasuke verlor keine Zeit um sich sofort an der Menge vorbei zu quetschen und sich mit einem überheblichen Schmunzeln neben Naruto hinzusetzen. „Du!“, zischte Naruto und breitete den Hoodie erneut auf seinen und auch Sasukes Schoß aus. Danach bohrte er seinen Finger in Sasukes Brust. „Du bist ein Monster! Eine Ausgeburt der Hölle! Der Sexhölle! Keine Ahnung ob es so etwas gibt, aber falls nicht, dann ernenne ich dich nun offiziell zum Gründer der Sexhölle!“ Sasuke hatte die Dreistigkeit zu lachen, der Bastard, und presste die Lippen auf Narutos Kiefer, während er seine Hand unauffällig unter Narutos Hoodie schob und die Beule zwischen seinen Beinen berührte. Naruto konnte sich ein Stöhnen nicht verkneifen, während Sasuke einen zittrigen Atemzug ausließ. „Du bist wirklich hart“, wisperte er atemlos. „Hab ich doch gesagt“, murmelte Naruto, fast schon trotzig. Er legte die Finger um Sasukes Handgelenk, machte ansonsten aber keine ernsthaften Anstalten, ihn zu stoppen. „Du weißt gar nicht, wie scharf ich gerade bin, fuck.“ Sasukes Atmung beschleunigte sich. Mit einem Wimmern senkte Naruto die Lider und bewegte den Kopf leicht zur Seite, um mit der Nasenspitze hauchzart über Sasukes langsam warm werdende Wange zu streichen. Oh fuck, nein. Naruto bohrte die Zähne in seinen Mundwinkel. Wenn Sasuke erst einmal in dieser „Ich-sterbe-wenn-du-mir-nicht-sofort-das-Gehirn-rausfickst-Phase“ war, dann konnte Naruto ihm kaum noch widerstehen. Er musste nur noch stöhnen, in dieser verfickt erotisch rauen Art und Weise, dann war das Desaster perfekt und- „H-Hah…“ Sasuke presste seinen leicht geöffneten Mund auf seine Haut und… Stöhnte. Naruto. Mitten. Ins. Ohr. Fuck. Damit flog Narutos Beherrschung endgültig aus dem Fenster.   ~xXx~ Naruto küsste Sasukes geöffneten, roten Mund. „Gut?“, fragte er ihn. „Mhmh“, machte Sasuke nur und öffnete seine Augen einen Spalt breit. Lächelnd rieb Naruto ihre Nasenspitzen zusammen und nahm vorsichtig das Taschentuch. Weil kein Mülleimer in der Nähe war, stopfte er es schnell in seinen Trolley, während sich Sasuke die Hose wieder richtig anzog. Naruto hüstelte, auf einmal peinlich berührt, jetzt wo er wieder bei klarem Verstand war. „Du bist ein Monster“, wiederholte er und kratzte sich an der Wange. Sasuke schmunzelte und griff nach seiner Hand. „Du machst mich zu einem“, murmelte er und kratzte mit den Zähnen über Narutos Fingerknöchel. „Deine Hand riecht nach Wichse.“ „Echt?!“ Mit gerunzelter Stirn roch Naruto an seiner Hand und tatsächlich; der unverkennbare Geruch von Sperma stieg ihm in die Nase. „Scheiße, ey.“ Er lachte. „Meinst du der Geruch geht weg, wenn ich mir auf die Hand furze?“ „Du bist ekelhaft.“ Sasuke verdrehte mit gerümpfter Nase die Augen. Naruto lachte nur und schmiegte sich an ihn. „Ähm. Ich hoffe, wir haben unsere Station nicht verpasst.“ Sasuke blickte aus dem Fenster und zog die Augenbrauen leicht zusammen. „Übernächste müssen wir raus.“ „Puh, dann haben wir es ja gut getimed, huh?“ „Mh.“ „Du bist immer so süß schläfrig nach einem Orgasmus, heh.“ Lächelnd küsste Naruto seine immer noch leicht gerötete Wange. „Mh“, machte Sasuke nur erneut und schloss ein Auge, als Narutos Nase bei einem weiteren Wangenkuss seiner Augenpartie gefährlich nahe kam. „Hehehe.“ Naruto lachte leise und rieb sich die Nase. Knapp fünf Minuten später waren sie schließlich bei ihrem Ziel angekommen und stiegen aus. Naruto zog eine Grimasse, weil sich das getrocknete Sperma in seinen Boxershorts verdammt eklig anfühlte und ihn wie eine Ente herum watscheln ließ. „Ich hoffe, es ist nicht mehr weit“, meinte Naruto, während Sasuke ihn amüsiert beobachtete. „Das ist nämlich sau widerlich.“ Sasuke schüttelte den Kopf. „Ist es nicht, ich wohn hier fast um die Ecke“, antwortete er und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Leider“, fügte er mit einem Schmunzeln hinzu. „Ich hätte dich gern noch länger so herum watscheln gesehen.“ „Penner.“ Naruto zeigte ihm den Mittelfinger. „Oder hab ich da gerade einen neuen Fetisch bei dir entdeckt?“ Spielerisch verengte er die Augen und fasste Sasuke an den Hinterkopf. „Ich mein, Entenarsch als Frisur, da ist es durchaus möglich, dass du auch auf einen Entengang stehst, huh?“ Nun war Sasuke derjenige, der den Mittelfinger zeigte. Mit einem Grinsen auf den Lippen schnappte sich Naruto seine Hand und watschelte weiter. Die ganze Sache mit der versauten Unterwäsche war so eine unangenehme Angelegenheit, dass sich Naruto nicht mal richtig auf die Gegend konzentrieren konnte. Ihm fiel nur auf, dass es in Yokohama bei weitem nicht so grün war wie bei ihm in Nagoya. Oder zumindest hier in Kōhoku, dem Stadtbezirk in dem Sasuke wohnte, war es ziemlich trist und voll von Gebäuden. „Gibt’s hier auch Natur?“, wollte Naruto mit gerunzelter Stirn wissen, als sie an einer Fußgängerampel stehen blieben. „Natürlich“, erwiderte Sasuke. „Ich lebe im Wohn- und Geschäftsviertel der Stadt, deswegen kriegt man hier nicht allzu viel davon mit, aber Kōhoku hat durchaus einige Parks.“ Naruto zog einen Schmollmund. „Ich könnte das gar nicht. In so einer trostlosen Ecke wohnen, mein ich.“ „Mir war es wichtig eine gute Anbindung zur Uni zu haben, also bin ich hierhin gezogen.“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „Hmmmm“, machte Naruto nur. Konnte er zwar verstehen, aber nicht unbedingt nachvollziehen. Aber gut, Sasuke verließ eh nicht so häufig die Wohnung wie Naruto es tat. Deswegen war er auch so blass wie eine Leiche, der elendige Stubenhocker, heh. „Außerdem…“ Sasuke schmunzelte ihn an und holte sein Smartphone aus der Hosentasche. „Gibt es hier sehr viele PokéStops und Arenen.“ „Echt jetzt?!“ Narutos Augen wurden kugelrund, während er seinen Körper auf der Suche nach seinem Handy fast schon panisch abtastete. Verdammt, wieso hatte er nicht schon vorher daran gedacht?! Er war doch ein verdammter Pokémon GO Suchti! Wahrscheinlich war er wegen der ganzen Sache in der U-Bahn noch viel zu sehr durch den Wind, ugh. Schnaubend packte Sasuke ihm am Ärmel seines Hoodies und zog ihn zu einer nahen gelegenen Parkbank, damit sie nicht mitten auf dem Weg standen. Mit einem „Uff“ ließ sich Naruto darauf plumpsen und verzog gleich darauf das Gesicht. Okay, mit einer versauten Boxershorts war weder stehen, noch sitzen eine angenehme Angelegenheit. „Ich hab das Gefühl, als sieht jeder, dass ich wie ein Teenie in die Hose gekommen bin“, grummelte er verlegen und zupfte an Jeans und Unterwäsche herum. Sasuke schmunzelte nur arrogant. Wahrscheinlich war der Ficker auch noch stolz darauf, dass er nur ein wenig stöhnen und an Naruto herum rubbeln musste, um ihm einen Orgasmus zu bescheren. Hmpf. Inzwischen hatte Sasuke seine Pokémon GO App auch geöffnet und verzog missmutig das Gesicht, als sein Blick auf eine der nahe gelegenen Pokémon Arenen fiel. „Verdammtes Team Instinct.“ „Haha! Yay!“ Mit einem Jubelschrei stieß Naruto seine Faust in die Luft. „Go Team!“ Er tippte die gelbe Arena an und ließ direkt noch einen Jubel aus, als er sah, dass er dort sogar eins seiner Pokémon hinterlegen konnte! Sehr schön, hehe.   „Bereust du es inzwischen, dem langweiligen Team Mystic beigetreten zu sein?“, wollte Naruto mit einem Grinsen wissen und stupste Sasuke sanft mit seiner Schulter an. „Niemals.“ Sasuke verengte die Augen, der Blick angestrengt auf sein Handy gerichtet, während er mit dem Finger fieberhaft auf dem Display tippte und versuchte, die Arena wieder einzunehmen. „Team Mystic ist das mit Abstand beste Team.“ Ach ja, Team Instinct und Team Mystic. Anfangs hatten sie sich wirklich regelmäßig darüber gezofft, welches Team das bessere war. Naruto wollte unbedingt, dass Sasuke und er demselben Team beitreten, aber nein, der Bastard war partout nicht von seinem scheiß Team Mystic wegzubekommen. Also war eine Rivalität zwischen ihnen entstanden, die der von Gary und Ash aus dem Pokémon Anime glich! Nur war ihre Rivalität sehr, sehr viel besser, weil sie noch verdammt guten harten Sex beinhaltete. Heh. „Uh-uh“, machte Naruto augenrollend und tippte auf ein Mauzi, das direkt neben seinem Männchen aufpoppte. Er presste die Lippen zusammen. „Mauzi“, sprach er dramatisch und zog schluchzend die Nase hoch. „Wenn ich das sehe, dann vermisse ich Kyuubi… Meine Mausi…“ „Mmmh“, summte Sasuke nur. Anscheinend war er viel zu sehr auf den Arenakampf konzentriert um sich in ein Gespräch verwickeln zu lassen. Aber das war schon okay, Pokémon GO war schließlich serious Business! Trotzdem würde er die Woche über seine Katze vermissen, auch wenn er natürlich überglücklich war endlich mal wieder etwas Zeit mit seinem Freund verbringen zu können. Aber andererseits passten Kiba und Hinata auf Kyuubi auf, also musste er sich wenigstens keine Sorgen machen. Er wusste, dass sie bei ihnen in besten Händen war. Sie saßen eine Zeit lang schweigend auf der Parkbank, bis Sasuke einige Minuten später sein Handy mit einem Seufzen in den Schoß fallen ließ. „Scheiß Dragoran“, murrte er und presste sich an Narutos Seite, um einen neugierigen Blick auf sein Display zu werfen. „Mein Team hat halt einfach die besten Pokémon“, meinte Naruto und streckte ihm die Zunge raus, bevor er einen Superball auf das Rossana warf und hoffte, dass dieses scheiß Vieh nun endlich im Ball bleiben würden! Sasuke stützte sein Kinn auf Narutos Schulter ab. „Hn. Hast du schon ein Rossana?“ „Nope“, antwortete Naruto, leicht genervt, weil sich dieses hässliche Etwas einfach aus jedem verfickten Ball befreite! „Meine Fresse, ey!“ Sasuke ließ ein amüsiertes Schnauben von sich. War klar, dass der Penner sich über sein Unglück freute. „Mich wundert’s, dass du kein Selfie mit dem Rossana gemacht hast.“ Naruto musste lachen. Oh Gott ja, die Selfies mit den Pokémon… Am Anfang hatte er Kiba, oder mit wem er auch sonst gerade unterwegs war, immer dazu genötigt, ein Foto von ihm und dem erschienenen Pokémon zu machen. Von jedem einzelnen. Die Fotos hatte er dann natürlich auch sofort an Sasuke weiter geschickt, bis dieser damit gedroht hatte ihn zu blocken, wenn er auch nur ein einziges weiteres Selfie von Naruto und einem verfickten Taubsi sehen musste. „Nee, nee“, meinte Naruto und winkte mit der Hand ab. „Darüber bin ich hinweg. Außerdem ist diese Drecksnutte eh viel zu hässlich um mit mir posieren zu dürfen.“ Sasuke rollte nur mit den Augen, dann stupste er mit der Zunge die Stelle direkt unter Narutos linkem Ohr an. Seine verdammte erogene Zone, die seinen kompletten Körper sofort erschaudern und ihn sein Smartphone so fast auf dem Boden fallen ließ. Fuck. „Hör auuuf“, quengelte Naruto und rutschte ein wenig weiter von Sasuke weg. Einen Ständer und noch mehr Sperma konnte er in seinen Boxershorts nun wirklich nicht gebrauchen, nein, danke. Sasuke schmunzelte nur und nahm sein eigenes Handy wieder in die Hand. Das Schmunzeln verschwand allerdings sofort wieder von seinem Gesicht, als er etwas Bestimmtes auf der Map sah. „Naruto.“ „Huh?“, machte der Blonde, der es inzwischen aufgegeben hatte dieses dumme Vieh zu fangen und stattdessen aus dem Kampf geflohen war. Drecksvieh. Sollte es mit seinen widerlichen Blaselippen doch zurück in den Puff gehen und an einem Schwanz verrecken. „Siehst du das?“ Sasuke zeigte auf eine Arena in der oberen, rechten Hälfte der Map. Eine rote Arena. Team Valor. Er und Sasuke waren zwar Rivalen, aber dafür hatten sie einen gemeinsamen Feind: Das verdammte Team Valor. Also nickten sie sich entschlossen zu, vereinten ihre Kräfte und machten sich gemeinsam daran, das rote Team zu vernichten. „Fuck yes.“ ~xXx~ Drei Pokémonkämpfe und einige hundert Meter später blieben sie schließlich vor einem Mehrfamilienhaus stehen. Naruto pfiff anerkennend. Wow, das sah echt gar nicht mal so übel aus für einen Studenten. Aber soweit Naruto wusste, zahlten eh Sasukes Eltern für die Wohnung, also war es eigentlich gar nicht weiter verwunderlich, dass er in so einem schicken Gebäude wohnte. „Wie viele Familien wohnen hier?“, wollte Naruto neugierig wissen, als sie das Gebäude betraten. „Keine Ahnung“, erwiderte Sasuke und führte ihn zum Aufzug. „Ich habe nicht wirklich Kontakt mit den anderen Bewohnern.“ Naruto musste lachen. Okay, ja, das war eine dumme Frage gewesen, die Antwort hätte er sich eigentlich denken können.   „Woah, holy shit“, meinte Naruto überrascht, als sie im Aufzug waren und er einen Blick auf die Knöpfe erhaschen konnte. „Ganze vier Etagen gibt es hier?! Hast du da nicht Schiss? Du weißt schon.“ Ein unheilbringendes Funkeln schlich sich in seine blauen Augen, als Sasuke auf den Knopf mit der „2“ drückte. „Wegen deiner Höhenangst und so.“   Sasuke verengte die Augen. „Halt die Schnauze“, zischte er und gab ihm einen unsanften Hieb auf den Hinterkopf.   „Heh.“ Naruto streckte ihm die Zunge raus und rieb sich die schmerzende Stelle. Das hatte echt wehgetan, aber okay, hatte er wohl verdient. Meh. Sasuke war empfindlich was seine Höhenangst anging, der kleine Pisser. Also drückte er ihm einen entschuldigenden, fetten Schmatzer auf die Lippen und nahm seine Hand, um sie sanft zu drücken. Sie stiegen aus, als sich die Türen des Aufzugs mit einem „Pling!“ öffneten und blieben vor dem Appartement mit der Nummer 22 stehen. „Schöne Schnapszahl“, kommentierte Naruto, als Sasuke die Haustür öffnete. „Hn.“ „Uh, nimm’s mir nicht übel, Babe“, fing Naruto entschuldigend an, als die Tür offen war und er sich mit seinem Trolley sofort an Sasuke vorbei ins Innere der Wohnung quetschte, „aber ich will jetzt erstmal meine Klamotten wechseln, weil bah.“ Sasuke schnaubte. „Schon okay“, meinte er und beobachtete mit verschränkten Armen, wie Naruto seinen Trolley öffnete und darin herumwühlte. „In meiner Wohnung behält keiner lange die Klamotten an.“ „Uh-uh, bestimmt, Sas. Ganz bestimmt.“ Mit einem kleinen Grinsen rollte er die Augen und gab gleich darauf ein „Aha!“ von sich, als er eine graue Jogginghose und karierte Boxershorts aus dem Trolley zog. Sasuke befeuchtete sich die Lippen und biss sich leicht auf den Mundwinkel, als Naruto die Hände an den Bund seiner versauten Shorts legte. „Du kannst dir beim Umziehen ruhig Zeit lassen“, murmelte er. „Oder direkt nackt bleiben. Dagegen hätte ich überhaupt keine Einwände.“ Naruto gluckste amüsiert. „Du bist echt so notgeil, ey. Unglaublich.“ Amüsiert schüttelte er den Kopf, konnte es sich aber nicht nehmen lassen seinen nackten Arsch besonders verführerisch in Sasukes Richtung zu strecken, als er die Unterwäsche wechselte. Ahh, das war schon vieeeel angenehmer! „So.“ Er drehte sich grinsend um, als er neu eingekleidet war, und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, als er Sasukes leicht schmollenden Gesichtsausdruck sah. Gott, diese minimal aber dennoch erkennbar aufgeblasenen Wangen, dieser Mann würde ihm noch Diabetes bescheren! „Schmoll nicht, Babe“, sagte er und ging langsam auf ihn zu. „Wir haben noch die ganze Woche Zeit zu bumsen, also chill deine Hormone.“ Sasuke gab nur ein „Hn“ von sich. Er zog den Reißverschluss von Narutos Hoodie herunter, als er in Reichweite war, und schob die Hände unter Narutos weißes Shirt, um seine nackte Haut zu berühren. Naruto überkam ein wohliger Schauer und küsste Sasuke auf die Nasenspitze. „Sooooo“, sagte er langgezogen und ließ den Blick umherschweifen. Das hier schien der Wohn- und Essbereich zu sein, Naruto konnte in der rechten Ecke ein sau gemütliches beiges Sofa entdecken mit riesen Flatscreen-TV und mehreren Videospielkonsolen, während auf der anderen Seite des Raums eine kleine begehbare Küche und ein Esstisch vorzufinden waren. „Das ist also die Wohnung des Doktors, huh? Deine eigene, persönliche TARDIS?“ Er legte die Hände auf Sasukes Schultern und schüttelte ihn leicht. „Wo ist der Knopf zum durch die Zeit fliegen?! Ich will sofort in die Zukunft, damit ich mir endlich Final Fantasy XV holen kann!“ „Idiot.“ Mit einem kleinen Grinsen auf den Lippen schubste Sasuke ihn mit seiner Hüfte in Richtung Tür. „Lass mich dir den wichtigsten Raum der Wohnung zeigen.“ „Den Kontrollraum der TARDIS?“, riet Naruto mit großen Augen. Sasuke zwickte ihm in die Nase. „Das Schlafzimmer.“ Hmmm, warum Sasuke wohl das Schlafzimmer als den wichtigsten Raum bezeichnete? Naruto hatte überhaupt keiiiiiine Ahnung, worauf Sasuke da gerade anspielt. Nope! Keinen blassen Schimmer! „Oha“, sagte Naruto, als sie das Zimmer betraten und sein Blick direkt auf das riesengroße Bett fiel. „Du hast ein Himmelbett. Krass.“ „Mhmh“, summte Sasuke zustimmend und gab Naruto einen sanften aber bestimmten Schubs in Richtung Bett. Das Bett war echt riesig, da würden problemlos drei oder vier Leute hineinpassen! Also perfekt für einen Schläfer wie Naruto, der sich pausenlos im Bett herumwälzte. Und dann waren da noch diese dunkelblauen Vorhänge… Mh, Naruto konnte nicht leugnen, dass das echt etwas… Erotisches an sich hatte. „Ich hab noch nie in einem Himmelbett gefickt“, gab er fasziniert zu und setzte sich auf die Mitte des Bettes. Er rutschte mit seinem Hintern ein wenig hin und her, um die Matratze zu testen, und gab ein zufriedenes Summen von sich. Test bestanden. „Federt schön.“ Er wackelte vielsagend mit den Augenbrauen, als sich Sasuke zwischen seine gespreizten Beine stellte, und gab ihm einen Klaps auf den Arsch. „Jetzt müssen wir es nur noch einweihen, hm?“ Sasuke schmunzelte ihn an und legte die Hand auf seine Brust, um Naruto nach hinten zu drücken, bis er mit dem Rücken auf der Matratze lag. Danach presste er die Knie links und rechts von Narutos Hüfte ins Bett, um sich über ihn zu knien. Naruto senkte die Augenlider und schlang die Arme um Sasukes Nacken. „Hi“, murmelte er und zog ihn für einen Kuss herunter. Er schloss die Augen, als sich ihre Lippen berührten und knabberte zärtlich an Sasukes Piercing. Sasuke gab ein zufriedenes Seufzen von sich. „Hi zurück“, murmelte er und strich Naruto die Haarsträhnen aus den Augen. Mit einem Lächeln presste Naruto ihre Stirnen zusammen. „Hab dich vermisst“, gestand er mit einem Wispern. „Du weißt gar nicht wie scheiße es ist ohne dich aufzuwachen.“ „Mmh doch, ich weiß genau wie scheiße das ist, glaub mir.“ Naruto zupfte mit einem Schmollmund an Sasukes Oberteil herum. „Fernbeziehungen sind scheiße“, gab er brummend bekannt. „Ach komm, so weit wohnen wir doch gar nicht voneinander entfernt.“ Sasuke legte die Hand auf Narutos Gesicht und rieb mit dem Daumen über das Ende seiner Augenbraue. „Du großes Baby“, murmelte er liebevoll und kniff ihm in die Wange. „Meh“, machte Naruto und drehte den Kopf verlegen zur Seite. Sasuke berührte mit der Zungenspitze die empfindliche Stelle hinter seinem Ohr und fing an, feuchte Küsse auf Narutos Haut zu verteilen. Immer direkt auf die Schwachstelle, nngh. Der Blonde krallte die Finger in Sasukes Klamotten, atmete tief ein und dann langgezogen wieder aus. „Ich glaube, nicht nur du bist untervögelt, ey“, sagte er mit einem Lachen. „Ich könnte allein davon schon wieder geil werden.“ „Ist das so?“ Mit einem arroganten Schmunzeln beugte sich Sasuke etwas zurück. „Wie oft wichst du, wenn wir uns nicht sehen?“, wollte er neugierig wissen und rieb mit dem Finger über Narutos Mundwinkel. „Ähm.“ Naruto biss ihm in den Fingernagel und grinste ihn schief an. „Gar nicht…?“ Sasuke blinzelte. „Was?“, fragte er verständnislos nach. Naruto stöhnte peinlich berührt. „So gut wie gar nicht“, wiederholte er nuschelnd und ließ seine Hände von Sasukes Rücken auf die Matratze gleiten. Sein Blick wanderte zur Seite, weg von Sasukes Gesicht. „Nicht, weil ich nicht geil auf Sex bin oder deine versauten Fotos mich nicht scharf machen oder so, versteh mich nicht falsch! Aber… Hmpf.“ Er seufzte leise und zupfte an der Bettdecke. „Keine Ahnung. Ich hab irgendwie ein schlechtes Gewissen beim Wichsen, weil… Weil du nicht da bist und Sex mit dir am besten ist und, ähm… Weil ich ein bescheuerter Romantiker bin, heh…? … Ugh.“ Er verzog das Gesicht, als er spürte, wie er rot wurde. Verdammt. Er wusste selbst nicht genau, warum er sich beim Masturbieren ohne Sasuke so schlecht fühlte. Aber es war solch ein unangenehmes Gefühl, dass er fast immer vor dem Orgasmus aufhörte und dann unbefriedigt irgendetwas anderes machte. Langsam ließ er seinen Blick zurück zu Sasukes Augen wandern und grinste ihn verlegen an. Sasuke blickte für einen Moment zurück, dann setzte er sich plötzlich ruckartig auf und drückte seine Hand in Narutos Gesicht. „Du bist so peinlich“, sagte er, stand auf und verließ das Zimmer. Uhh… Naruto blinzelte verdutzt und brach dann in Gelächter aus, das Gesicht halb in der Bettdecke verdeckt. „Wo gehst du hin?“, wollte er mit gedämpfter Stimme wissen. „Mich umbringen“, war die Antwort. Naruto lachte nur noch lauter, weil die Verlegenheit in Sasukes Tonlage kaum zu überhören war, und rieb sein Gesicht mit einem „Hehe“ in die Bettdecke. Wow, jetzt war er fast schon ein bisschen stolz auf sich, dass er es tatsächlich geschafft hatte Sasuke verlegen zu machen. Der Kerl hatte nämlich so ein krasses Ego, dass ihm nie irgendetwas Peinlich war. Aber gut, was sollte einem auch schon groß peinlich sein, wenn man Sasuke Uchiha hieß und geradezu perfekt war? Aber es gab dennoch eine Sache, gegen die selbst der ach so tolle Doktor nicht gewappnet war: Fremdschämen. Oh ja, das war definitiv eine von Sasukes Schwachstellen, hah. Wenn fremde Leute sich auf irgendeine Art und Weise blamierten, dann machte er sich darüber lustig, aber wenn er die Leute kannte… Oh, oh. Wenn sich beispielsweise Naruto mal wieder zum Dummkopf der Nation machte, was ja leider ziemlich oft passierte, dann kam Sasuke um eine Fremdschäm-Attacke nicht drum herum. Einmal hatte sich Naruto so sehr im Bus blamiert, dass Sasuke sofort die Stopp-Taste gedrückt und stillschweigend die nächste Station ausgestiegen war, obwohl sie noch lange nicht bei ihrem Ziel angekommen waren… Naruto hatte erst mehrere Stationen später mitbekommen, dass Sasuke gar nicht mehr im Bus war und hatte ihn ewig lange in den Straßen von Nagoyas suchen müssen, weil der Blödmann einfach irgendwo hingegangen war. Obwohl er sich null in der Stadt auskannte. Aber alles war ihm Recht gewesen, um möglichst viel Distanz zwischen sich und Naruto bringen zu können. Hach ja, die guten, alten Zeiten. Schön zu wissen, dass er es immer noch drauf hatte und Sasuke mit seiner kitschig-romantischen Seite zum Flüchten bringen konnte. „Du bist so süß“, rief Naruto ihm zu. „Halt die Klappe.“ „Hah.“ Naruto atmete tief ein. Seine Mundwinkel zogen sich glücklich in die Höhe, als ihm der unverkennbare Geruch von Sasuke in die Nase stieg, und er richtete sich langsam auf. Immer noch lächelnd rubbelte er sich durchs Haar und stand dann auf. Er ließ den Blick umherschweifen, bis er bei Sasukes Schreibtisch hängen blieb. Mhh, hier nahm Dr. Snakes also seine Let’s Plays auf, huh? Er ließ sich ächzend auf den Schreibtischstuhl fallen und drehte sich einmal im Kreis. Mh, schön bequem. Hier ließ es sich definitiv aushalten. Mit den Fingerspitzen streichelte er über die Webcam, die auf dem PC-Monitor befestigt war, und nickte anerkennend. Dafür, dass Sasuke so gut wie nie seine Webcam benutzte, war sie von überraschend hoher Qualität. Aber das war gut, sie hatten nämlich geplant diese Woche ein paar Videos zusammen und mit Facecam aufzunehmen, und da wäre es schon ätzend gewesen, wenn es dann so aussah, als hätten sie sich mit einer Kartoffel gefilmt oder so, pfft. Naruto drehte sich mit dem Stuhl in Richtung Tür, als er Schritte hörte. Sasuke stand im Türrahmen, inzwischen ebenfalls mit einer Jogginghose bekleidet, und versuchte ein finsteres Gesicht zu machen, was ihm aber nicht wirklich gelang, da immer noch ein feiner Rotschimmer auf seinen Wangen lag. Naruto schenkte ihm ein wölfisches Grinsen. „Halt die Schnauze“, zischte Sasuke sofort und kam auf ihn zu. „Nicht ein Wort, du peinlicher Idiot, ich warne dich!“ „Ich hab nichts gesagt!“ Unschuldig hielt Naruto die Hände in die Luft, weiterhin das fette Grinsen auf den Lippen. Sasuke brummte etwas Unverständliches, zog sein Handy aus der Gesäßtasche und ließ sich auf Narutos Schoß plumpsen. „Uff“, gab dieser überrascht von sich und legte die Hände auf Sasukes Hüften. Sasuke stützte sein Kinn auf Narutos Schulter ab und fing an, rigoros auf seinem Handy herum zu tippen. Naruto blinzelte überraschte und schnaubte dann belustigt auf. Äh, okay. Whatever. Er hatte nichts gegen kuscheln, also schloss er die Augen zu entspannten Schlitzen und streichelte über Sasukes Rücken. Eigentlich müsste er sich inzwischen an ihre Nähe gewöhnt haben, aber Narutos Herz fing tatsächlich immer noch an aufgeregt zu pochen, wenn Sasuke Körperkontakt jeglicher Art initiierte. Inzwischen wusste er ja eigentlich auch, dass Sasuke bei weitem nicht so unnahbar war, wie er immer tat. Im Gegenteil! Sasuke war sogar ein ziemlicher Grabscher, hehe. Besonders wenn sie sich länger nicht mehr gesehen hatten, dann fummelte sein Freund echt pausenlos an ihm herum und wurde jedes Mal sofort abwehrend, wenn Naruto ihn neckisch darauf aufmerksam machte. Lächelnd kratzte Naruto mit den Nägeln über Sasukes deutlich hervorstehende Wirbelsäule und presste die flache Hand dann auf sein Steißbein. Er trommelte für einen Moment dagegen, dann zog er mit den Fingerspitzen an Sasukes Hosenbund und beugte sich etwas nach vorne, um einen Blick auf seine Unterwäsche und seinen Arsch erhaschen zu können. „Mh, schwarze Unterwäsche.“ Naruto schmatzte mit den Lippen und ließ den Bund mit einem lauten Knall zurück gegen Sasukes Hintern klatschen. „Sexy.“ „Uh-uh“, machte Sasuke nur, deutlich abgelenkt. Naruto rollte mit den Augen. „Beachte mich“, quengelte er mit aufgeblasenen Wangen und fing an, Sasukes Arsch als Trommel zu missbrauchen. „Sasuuuke.“ Seufzend legte Sasuke sein Smartphone auf dem Schreibtisch ab und legte die Hände auf Narutos Schultern. „Hast du wieder einen ADHS-Anfall?“ Naruto ignorierte seine Worte und schob seine Hände stattdessen mit wackelnden Augenbrauen in Sasukes Jogginghose, um seinen prallen Arsch zu umfassen. „Hallo, sexy Mann auf meinem Schoß“, raunte er verspielt und befeuchtete sich die Lippen. „Bist du öfter hier?“ „Mmmh“, machte Sasuke und senkte die Lider. Er umfasste Narutos linke Gesichtshälfte mit einer Hand und schob seinen Daumen in seinen leicht geöffneten Mund. „Das kommt darauf an, was du mit mir vorhast.“ Naruto rieb mit der Zunge über Sasukes Fingernagel und fing an zu saugen, als er seinen Finger ein- und ausstieß. „Ich hab viele Dinge mit dir vor“, murmelte er. „Ach ja?“ Sasukes Daumen glitt langsam von Narutos Kinn herunter zu seinem Hals und über seinen Adamsapfel. Der Speichel hinterließ eine feuchte Spur auf seiner gebräunten Haut. „Nämlich?“ „Hm, zum Beispiel das hier.“ Naruto beugte sich nach vorne und brachte ihre Lippen für einen stürmischen Kuss zusammen. Sasuke stöhnte leise, als Naruto an seinem Lippenring zog und presste sich näher an ihn heran, der Kopf leicht zur Seite geneigt. Narutos Zunge leckte mehrmals über seine Unterlippe, bevor er sie langsam in Sasukes Mundhöhle gleiten ließ. Gott, es war echt schon viel zu lange her, seitdem er Sasuke das letzte Mal schmecken konnte. Er hatte ihn und seine oh so geschickte Zunge wirklich vermisst und fragte sich, wie er es nur so lange ohne Sasukes Mund ausgehalten hatte! Sein Freund war ein begnadeter Küsser, er konnte einfach nicht genug von ihm bekommen. Sasuke konnte ihn mit seinen Lippen so viele verschiedene Emotionen entlocken, es war unglaublich! Erregung, Liebe, Zärtlichkeit oder einfach nur Zufriedenheit. Egal, wie beschissen es Naruto auch ging, ein einziger Kuss von Sasuke genügte, um ihn wissen zu lassen, dass alles wieder gut werden würde. Dass Sasuke immer für ihn da war und ihn auffing, wenn er fiel. Dass er immer an seiner Seite war. Inzwischen hatten ihre Küsse an Dringlichkeit verloren und ihre Lippen bewegten sich nun in einer unaufgeregten, fast schon trägen Geschwindigkeit, gegeneinander. Gelegentliche sanfte Bisse oder verspieltes Knabbern zeugten von der Zärtlichkeit ihrer Lippenbekenntnisse. Mit einem langsamen Blinzeln schlug Naruto die Lider auf, als Sasuke ihm einen besonders zarten Kuss auf den Mundwinkel gab und sich langsam wieder zurückbeugte. Als er den leicht duseligen Ausdruck in seinen blauen Augen sah, entkam Sasuke ein sanftes Lachen. „So gut?“, fragte er schmunzelnd nach. Naruto nickte nur dümmlich, schloss die Augen und brachte ihre Münder wieder zusammen. Sasuke lachte erneut, atemlos, und biss ihm in die Unterlippe. Gott, Naruto fühlte sich komplett benebelt von seinen Küssen, fast schon wie in Trance. In diesem Moment würde er alles dafür tun damit Sasuke niemals damit aufhören würde ihn zu küssen. Sasuke wusste allerdings um den Effekt, den er mit seinen Lippen bei Naruto auslösen konnte, und nutzte dies oft gnadenlos aus, wenn er etwas Bestimmtes von ihm haben wollte. Er küsste Naruto einfach so lange und so, so gut, bis sein Gehirn nichts weiter als Brei war und er sich so fühlte, als würde sein Körper jeden Moment wie Butter in der Sonne schmelzen. Wenn er Naruto erst einmal zu diesem Zustand reduziert hatte, bekam er seinen Willen immer durchgesetzt, der hinterhältige, kleine Mistkerl. Sie küssten sich eine Zeit lang weiter, bis Narutos Magen ein lautes Gurgeln von sich gab. „Fuck.“ Mit einem Lachen löste Naruto ihren Kuss und öffnete die Augen. Gott, Sasuke sah gerade so verfickt… Sexy aus. Sein Mund war knallrot und ein deutlicher Kontrast zu seinem sonst so blassen Gesicht, die Unterlippe dick und geschwollen. Fuck, am liebsten hätte Naruto ihn sofort weiter geküsst, aber sein Magen schien andere Pläne zu haben, da er nochmals knurrte. „Hungrig?“, fragte Sasuke nach und ließ die Hand von Narutos Schulter zu seinem Bauch herunter gleiten. „Und wie“, bestätigte Naruto. Er grinste ihn frech an. „Du bist so ein schlechter Gastgeber, du hast mir noch nichts zu trinken oder zu essen angeboten, seitdem ich hier bin.“ Sasuke schnalzte mit der Zunge. „Dafür hast du etwas anderes bekommen“, meinte er mit funkelnden Augen. Oh oh, das sah sehr unheilvollbringend aus…! „Nicht mal eine Viertelstunde in Yokohama und ich hab dir schon einen Orgasmus besorgt. Obwohl… Mmh.“ Mit einem fiesen Schmunzeln ließ er seine Hand wieder höher wandern und zwickte Naruto in den rechten Nippel. „Waren es überhaupt fünfzehn Minuten? Wahrscheinlich waren es nicht mal fünf, ich musste dir nicht einmal die Hose ausziehen, um dich zum Kommen zu bringen.“ „… Verdammt.“ Stöhnend warf Naruto den Kopf in den Nacken. „Und ich hatte schon die Hoffnung, dass du es vielleicht wieder vergessen hast.“ Sasuke gluckste. „Wie könnte ich nur vergessen, dass ich dich wie einen hormonellen Teenager dazu bringen konnte in deine Boxershorts zu kommen?“ Narutos Gesicht fühlte sich mit einem Mal heiß an. Ugh, dieser kleine Ficker…! „Hey, das war eine Ausnahme, okay! Ich hab halt lange keinen Orgasmus mehr gehabt, da ist das doch wohl völlig normal, dass ich ein, ähm… öh, ein bisschen schnell sehr aufgeregt geworden bin und, ahh… Uh.“ Verdammt, wie sollte er sich nur aus dieser scheiß peinlichen Situation wieder retten…?! Gab es überhaupt eine Möglichkeit sich daraus zu retten? Fuck, das würde ihm Sasuke bis an sein Lebensende vorhalten, gah!!! „Eine Ausnahme, mh? Natürlich, Naruto, natürlich“, triezte Sasuke ihn weiter. Gott, in diesem Moment hätte Naruto diesem kleinen Pisser echt am liebsten eine geknallt. „Es war eine Ausnahme!“, versicherte er und umfasste Sasukes Kinn in einem groben Griff. „Ich hab eigentlich eine echt gute Ausdauer und das weißt du auch!“ Naruto lehnte sich näher und kratzte mit den Zähnen Sasukes Kieferknochen entlang. Sein Freund erschauderte. „Und das weißt du auch“, wiederholte Naruto wispernd, als er bei Sasukes Ohr angekommen war. Er leckte ihm über die Ohrmuschel.   „Oder hast du etwa schon vergessen, wie ich mich bei unserem letzten Treffen von dir verabschiedet habe...?“ Oh ja, daran konnte sich Naruto noch gut erinnern. An den Geschmack von Sasukes Tränen, die er ihm von den Wangen geleckt hatte, als Sasuke ihn nach diesem stundenlangen, oh so langsamen Sex darum gefleht hatte, endlich kommen zu können. Sasukes Blick wurde glasig, als auch er sich an die Situation zurückerinnerte. Ein zittriger Atemzug verließ seine Lippen. „Themenwechsel“, hauchte er und stupste mit der Zunge seinen Lippenring an. „Bevor ich dich gar nicht mehr aus meinem Schlafzimmer heraus lasse.“ Naruto lachte atemlos und biss Sasuke ins Ohrläppchen, jaulte im nächsten Moment aber schmerzerfüllt auf, weil sich spitze Ende von Sasukes Ohrpiercing in das Innere seiner Unterlippe bohrte. „Aua!“, jammerte er wimmernd und spürte, wie ihm vor lauter Schmerz sofort die Tränen in die Augen stiegen. Sasuke sah ihn für einen Moment ausdruckslos an, bevor er plötzlich in Gelächter ausbrach. „Es ist mir echt schleierhaft“, fing er mit funkelnden Augen an und presste seine Stirn gegen Narutos, „wie du so verdammt sexy aber gleichzeitig auch so ein riesengroßer… Trottel sein kannst.“ „Ehehe…“ Naruto grinste ihn etwas verlegen an, eine feine Röte auf den Wangen. „Trottel“, wiederholte Sasuke und küsste seine Nasenspitze. „Und jetzt komm, essen. Ich hab heute Vormittag Ramen gekauft, die können wir uns in der Mikrowelle wieder warm machen.“ „Ramen…?“ Naruto lief sofort das Wasser im Mund zusammen. „Welche Sorte?“ „Sanma-men“, antwortete Sasuke. „Du weißt schon, die Sorte für die Yokohama berühmt ist.“ Schmunzelnd hob er eine Augenbraue in die Höhe. „Sasuke…“ Narutos Herz fing wegen dieser unglaublich liebevollen Geste an zu pochen. Gott, das war so… Sasuke war so…  „Du bist so… Lieb. So unfassbar lieb.“ „Jaja.“ Sasuke drehte das Gesicht zur Seite und stand auf. „Jetzt komm endlich.“ ~ xXx~ „Try not to laugh Challenge…?“ Missmutig zog Sasuke die Mundwinkel in die Tiefe. „Ernsthaft?“ „Ernsthaft, Mann!“, bestätigte Naruto mit einem aufgeregten Nicken. „Weißt du denn nicht, wie angesagt diese Challenge gerade ist?“ „Tsk, natürlich weiß ich das“, brummte Sasuke und verengte die Augen. „Aber das heißt nicht, dass ich es gut finden muss.“ „Jaja, typisch Hipster. Immer gegen den Strom schwimmen, weil das ja so cool ist.“ Naruto winkte mit der Hand ab. „Komm schon, Sas. Ich bin sooo oft danach gefragt worden und wir haben schon ewig keine Collab Videos mehr gemacht.“ Naruto zog einen Schmollmund und setzte seinen besten Dackelblick auf. „Außerdem wäre das bestimmt voll interessant, weil wir doch so verschieden vom Charakter her sind, also komm schon…“ Er zog ans Sasukes längeren Haarsträhnen und schob die Unterlippe hervor. „Biiiiiiiiiitte…?“ „…“ Sasuke presste die Lippen aufeinander und seufzte dann schließlich. „Na schön“, grummelte er und massierte sich die Schläfe. Gott, was für eine Drama Queen. Sasuke stellte sich so an, als ob Naruto ihn gerade danach gefragt hätte mit ihm zusammen einen Bungee-Jump oder sonst was zu machen. Dabei wollte sich Naruto doch nur ein witziges Video mit ihm zusammen angucken, bei dem sie beide versuchen mussten nicht zu lachen! „Yay, geht doch!“ Grinsend schlang Naruto die Arme um Sasukes Schultern und rieb ihre Wangen zusammen. „Das wird echt spaßig, versprochen!“ Sasuke brummte nur etwas Unverständliches und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie suchten sich ein paar der Challenges bei YouTube heraus und machten dann alles für die Aufnahme bereit. „Startklar?“, fragte Naruto, nachdem er sich mit den Fingern durch die Haare gekämmt und irgendwie versucht hatte, seine Haare zu bändigen. Wie so oft ein Versuch, der kläglich gescheitert war. Sasuke rollte mit den Augen. „Ja.“ „Kay, supi.“ Naruto drückte seinem brummeligen Freund einen Schmatzer auf die Lippen und startete die Webcam-Aufnahme. „Hallöchen, Popöchen!“ Naruto winkte mit einem Strahlen in die Kamera, während Sasuke einfach nur ausdruckslos blinzelte. Wow. Bester YouTuber ever. Aber davon ließ sich Naruto nicht weiter beirren und erzählte aufgeregt, dass er für die Woche bei Sasuke zu Gast war und sie sich überlegt hatten die Zeit zu nutzen und endlich mal wieder ein paar gemeinsame Videos aufzunehmen. „Heute wollen mein humorloser Freund und ich“, sprach Naruto und tätschelte Sasuke das Knie, „uns mal an die Try not to laugh Challenge wagen!“ „Ich hab Humor“, meinte Sasuke und verengte die Augen. „Ich lach nur nicht über jede Kleinigkeit und kann mich gut beherrschen.“ „Das werden wir ja jetzt sehen.“ Naruto zwinkerte ihn mit ausgestreckter Zunge an und rieb sich den Hinterkopf. „Ich bin echt nicht sicher ob ich das packe, aber ich werde zumindest mein Bestes geben, heh!“ Sasuke schmunzelte ihn fies an. „Das schaffst du niemals.“ „… Wow, danke für die Motivation!“ Naruto warf ihm einen beleidigten Blick zu und blies die Wangen auf. Pah, er würde es dem Penner schon zeigen! „Ich bin nur ehrlich“, erwiderte Sasuke und zuckte mit den Schultern. „Jaja. Okay so, los geht’s!“ Naruto spielte das erste Video ab und lehnte sich angespannt im Stuhl zurück. Oh Gott, irgendwie war er gerade sau nervös. Fast schon so, als ob er jetzt eine Klausur schreiben müsste oder so, fuck. Der erste von vielen witzigen Clips lief bereits, als Naruto den Kopf leicht zur Seite neigte um Sasuke anzusehen und abzuchecken, ob er nicht inzwischen auch irgendwie nervös war. Sasuke entging sein Blick natürlich nicht. „Ah ah“, sagte er mit schmunzelnden Lippen. Er legte die Finger um Narutos Kinn und drehte sein Gesicht wieder in Richtung des Bildschirms. „Du musst dir die Clips schon ansehen, du Cheater.“ „Blah“, machte Naruto nur und konzentrierte sich auf das Video. Okay, so weit, so gut. Da war ein kleines Kind, das volle Kanne einen Ball ins Gesicht bekam und... Fuck. Narutos Mundwinkel zuckten. Er bohrte die Nägel in seinen Oberschenkel, um sich das Grinsen zu verkneifen und atmete tief ein. Heilige Scheiße, das würde er niemals durchstehen! Naruto musste sich tatsächlich von Clip zu Clip quälen, während Sasuke total lässig und regungslos die Videos betrachtete. What the fuck! Wie konnte man nur so gelangweilt dasitzen, während irgendwelche Poser versuchten zu zeigen wie cool sie waren und sich dabei komplett zum Affen machten?! Vielleicht… Langsam dämmerte es Naruto, als er sich an den Aufdruck auf Sasukes Shirt zurück erinnerte. Der Kopf eines Aliens. Scheiße... Die Zeichen waren immer da gewesen, so eindeutig, und er hatte es nie gecheckt. Naruto war mit einem Alien zusammen, oder? Fuck, das war… aufregend, irgendwie. Heh. Aber es ergab Sinn. Alles ergab Sinn. Sasuke war genau wie einer dieser Aliens aus South Park. Die waren doch auch so extrem auf Ärsche fixiert mit ihren Analsonden-Geschichten. Es passte perfekt zusammen. Obwohl… Gut, die Aliens aus South Park verständigten sich, indem sie Kuh-Geräusche von sich gaben, aber vielleicht muhte Sasuke ja auch immer, Naruto bekam es nur nicht mit, weil er ihm ein Chip eingepflanzt hatte oder vielleicht hatte er sogar schon eine Analsonde im Arsch und die übersetzte- Okay, woah. Woah. Nein. Halt, stopp. Scheiße. Er durfte sich nicht so alberne Gedanken machen, sonst würde er sich selbst noch zum Lachen bringen. Warum musste er aber auch nur so verflucht witzig sein? Es war eine Qual. „Ich bin überrascht, wie gut du dich schlägst“, kommentierte Sasuke beeindruckt, als sie bei der Hälfte des Videos angekommen waren. Naruto wollte gerade einen arroganten Kommentar von sich geben, da fing der nächste Clip an und- heilige Scheiße. Nein. Nein. Naruto kannte den Clip. Fuck, und wie er ihn kannte. Dieses verdammte Gespräch zwischen zwei dunkelhäutigen Familienmitgliedern… Er hatte keine Ahnung, wie oft er den Clip schon gesehen hatte, aber er war am Ende jedes Mal in hysterisches Gelächter ausgebrochen. Jedes. Verfickte. Mal. Dieser beschissene Clip würde seinen Untergang bedeuten. Er war gefickt. Und das nicht auf die gute Art und Weise. Naruto versuchte alles, um auf andere Gedanken zu kommen, bohrte die Nägel mit solch einer Kraft in sein Bein, dass ihm die Tränen in die Augen stiegen. Er würde nicht lachen, er würde nicht lachen, er würde nicht- „Waaaaaaaaah“, fing einer der Typen plötzlich an zu heulen. La-… Nein, er würde nicht la… Er würde nicht… Narutos Wangen wurden dick, während alles in ihm darum kämpfte, in lautes Gelächter auszubrechen. Sein Blick wurde wässrig, Schnodder lief ihm aus der Nase und dann- „Pfft, hahaha!“ … Gelächter…? Aber das… Naruto hatte die Lippen weiterhin fest aufeinandergepresst, drehte seinen Kopf im Zeitlupentempo nach rechts und blickte… In Sasukes lachendes Gesicht…?! Waaa…..? „Du dämliches Arschloch!“ Sasuke schlug ihm auf den Hinterkopf. Hart. „Du scheiß Cheater!“   „…Was?“ Naruto fing trotz seiner Verwirrung an zu lachen, weil Sasukes trotzig gemeiner Blick gepaart mit den von seinem Gelächter leicht roten Bäckchen ein viel zu süßes Paradoxon abgaben. „Was zur Hölle ist gerade passiert?“ „Du hast mich zum Lachen gebracht“, knurrte Sasuke. „Mit deiner dämlichen Grimasse! Das hast du mit Absicht gemacht!“ „Gar nicht wahr! Das war keine Grimasse, ich hab nur versucht nicht zu lachen!“ „Du hast gecheatet, indem du mit Absicht so eine dumme Fresse gezogen hast!“ Was zur verfickten Hölle… Die verflucht witzigen Clips konnten Sasuke nicht mal ein müdes Zucken mit den Mundwinkeln entlocken, aber ein Blick auf Narutos „Grimasse“ genügte, um ihn zum Lachen zu bringen? Oh Gott, das war irgendwie… Narutos Herz machte einen freudigen Hüpfer. Irgendwie machte es Naruto gerade verdammt glücklich zu wissen, dass er Sasuke solch eine Reaktion entlocken konnte. Dass er der Grund war, der Sasukes sonst so ernsten Gesichtszüge zum Erweichen bringen konnte. Oh fuck, Naruto war sich ziemlich sicher, dass er sich gerade nochmal komplett neu unsterblich in seinen Freund verknallt hatte. „Warum starrst du mich so an?“ Sasukes Stimme holte ihn zurück in die Realität. „Ich weiß, dass ich gut aussehe, aber das ist kein Grund mich so seltsam anzustarren.“ Naruto räusperte sich. Er verabschiedete sich schnell von den Zuschauern, beendete die Aufnahme und vergrub sein knallrotes Gesicht in Sasukes Brust. Sasuke sah ihn verdutzt an. „Naruto…?“ „Warum bist du nur so?“, nuschelte Naruto in sein Shirt hinein. „Warum bist du nur so unfassbar niedlich? Ich will sterben…!“ „Warum willst du auf einmal sterben…?“ „Na, weil…“ Naruto krallte die Finger in Sasukes Oberteil und blickte ihm in die Augen, die Wangen immer noch heiß. „Weil du wegen mir und nicht wegen dem Video gelacht hast und weil ich so krass in dich verliebt bin, dass ich gleich einen Herzinfarkt kriege, weil mein Herz dich nicht länger ertragen kann!“ Sasuke seufzte und tätschelte ihm den Kopf. „Ich muss dich nicht verstehen, oder?“ „Nope.“ Mit einem schiefen Grinsen zog Naruto die Nase hoch. „Wow, okay. Fuck. Fangirl-Attacke ist vorbei.“ Lachend rieb er sich den Nacken und setzte sich wieder richtig hin. „Uh, ja. Heh… Zeig mal das Video her, ich will den Moment sehen, in dem deine Fassade gebröckelt ist!“ Sasuke rollte mit den Augen, spielte aber ohne sich zu beschweren ihr gerade aufgenommenes Video ab. Naruto beachtete sich selbst nicht, als seine Stimme anfing zu labern, und fixierte sich stattdessen komplett auf Sasuke. Sasuke, der tatsächlich die ganze Challenge über keine Miene verzog. Der bei einigen Clips sogar die Dreistigkeit hatte mit den Augen zu rollen! „Du bist ein Gott, Sasuke“, sprach Naruto, fast schon ehrfürchtig. „Ich weiß.“ Mit einem arroganten Schmunzeln strich sich Sasuke die Haare aus den Augen. „Aber trotzdem danke dafür, dass du das offensichtliche aussprichst.“ „Hach!“ Naruto seufzte verliebt und klatschte in die Hände. „Wahrlich der Gott der Bescheidenheit! Sasuke-sama!“, schwärmte er und klimperte mit den Wimpern. Sasuke zuckte träge mit der rechten Schulter. „Man tut, was man kann.“ Naruto zwickte ihm in den Oberarm und konzentrierte sich dann wieder auf das Video. Gerade rechtzeitig, weil nun der Clip mit den dunkelhäutigen Typen anfing. Er lehnte sich näher an den Bildschirm, der Blick auf Sasukes Gesicht gerichtet. Okay, so weit, so gut. Noch sah sich Sasuke – immer noch völlig ausdruckslos! – ganz normal den Clip an, dann wanderte sein Blick langsam zu Naruto. Sasukes Gesichtszüge wurden weich, ein Ausdruck von unverkennbarer Zuneigung schlich sich in seine braunen Augen und- „Okay!“ Naruto legte seine linke Hand komplett auf den Bildschirm und nahm mit der rechten die PC-Maus, um das Video zu pausieren. „Das Video werden wir definitiv nicht hochladen. Nope. Keine Chance.“ „Mach meinen Monitor nicht schmutzig“, beschwerte sich Sasuke und zog Narutos Hand weg. „Und wieso sollen wir das Video nicht hochladen? Mir ist es egal, aber du wolltest doch unbedingt die Challenge machen. Warum der plötzliche Sinneswandel?“ „Weil…“ Narutos Ohren wurden heiß, als er die Hände auf Sasukes Gesicht legte und seine Wangen eindrückte, um ihm einen Fischmund zu machen. „Weil ich ein ekelhafter Mensch bin und nicht will, dass jemand anderes außer ich dich so sieht. So…“ Er schluckte und ließ seine Finger langsam zu Sasukes Kiefer herunterwandern, um es in einem sanften Griff zu halten. „So… Offen, so… Süß, so weich, so… Alles einfach!“ Er schob Sasukes rechten Mundwinkel mit dem Daumen in die Höhe. „Nur ich darf dich so sehen. Nur ich allein. Ich will diese Seite von dir nicht mit anderen teilen.“ Naruto hüstelte verlegen, als Sasuke den Kopf leicht zur Seite neigte und seinen Daumen küsste. „A-Aber der Hauptgrund ist natürlich, dass ich nicht will, dass du deinen coolen Ruf verlierst, Herr Doktor!“ Er nickte energisch. „Ich mein, du hast die Challenge verloren, was würden deine Fans nur denken! Ich will dich schützen!“ „… Natürlich.“ Sasuke schnaubte amüsiert. „Vielen Dank, dass du dich so sehr um meinen Ruf sorgst und das Video nicht aus irgendwelchen egoistischen Gründen nicht hochladen willst.“ „Hah“, lachte Naruto nasal und grinste, als Sasuke ihm in die Nase zwickte. „Ich werde ja nicht umsonst der beste Freund der Welt genannt!“ Sasuke zog eine Augenbraue in die Höhe. „Von wem? Mir fallen genug Gründe ein, warum du nicht der beste Freund der Welt sein kannst.“ Er schmunzelte gemein. „Blödmann“, erwiderte Naruto nur und streckte ihm die Zunge heraus. „Wirst du das Video löschen?“ „Hmm.“ Sasuke lehnte sein Gesicht gegen seine geballte Faust, während er mit der anderen Hand die PC-Maus nahm und ein paar Ordner öffnete. „Ich denke nicht. Ich werd’s in unserem Ordner speichern.“ „Uhhh“, machte Naruto grinsend und wackelte mit den Augenbrauen. „Unser Ordner, huh. Der FSK 18-Ordner?“ Sie hatten tatsächlich einen FSK 18-Ordner, in dem… Ähäm, einige sehr anregende Daten, wie Fotos und auch Videos von ihnen waren. Wirklich sehr anregende Daten. …Gott. Naruto hoffte, dass er oder Sasuke niemals gehackt werden würden, denn wenn diese Dinge an die Öffentlichkeit kommen würden, dann… Fuck. Sasuke öffnete mit einem Funkeln in den Augen eben genannten berühmt-berüchtigten Ordner und leckte sich die Lippen. Narutos Gesicht wurde direkt warm, als ihm die allererste Datei ins Auge sprang. Es war ein Foto. Von ihm. Aber nicht nur irgendein Foto, oh nein. Es war das Foto, dass er Sasuke vor einer gefühlten Ewigkeit ausversehen bei der Tokyo Game Show gezeigt hatte. Genau, das Foto. Das Foto von seinem Schwanz. Die so genannte Penis-Peinlichkeit, wie er die ganze Situation gerne nannte. „Was ist los?“, wollte Sasuke wissen, als er Narutos rotes Gesicht bemerkte und stupste mit der Nase seine Wange an. „Mh?“ „Äh, ich musste nur gerade an die Tokyo Game Show zurückdenken“, gab Naruto zu und rieb sich den Nacken. „Du weißt schon.“ Sasuke musste lachen. „Ist dir das immer noch peinlich?“, fragte er mit funkelnden Augen nach und küsste das Ende von Narutos Kotelette. „Haaah, irgendwie schon… Ugh.“ Naruto zog eine Grimasse. „Keine Ahnung warum, im Endeffekt war es ja schließlich gut, weil du seitdem so unfassbar geil auf mich bist, hah, aber irgendwie… Eh. Keine Ahnung.“ „Mmh, du schüchternes Ding“, murmelte Sasuke und stupste nun mit der Zungenspitze Narutos Mundwinkel an. „Abgesehen davon, dass ich schon vorher geil auf dich war.“ „Achso ja, stimmt ja, heh. Seitdem du mich das erste Mal gesehen hast, meintest du, huh?“ Grinsend reckte Naruto das Kinn in die Höhe. Sasuke summte als Antwort nur, die Lippen Narutos Kiefer bis zu seinem Ohr entlang streichelnd. Dort angekommen biss er ihm sanft ins Ohrläppchen. „Nnhg“, machte Naruto und erschauderte. Er schob eine Hand unter Sasukes Shirt, um seine angenehm warme Haut zu spüren, und lachte, als Sasuke daraufhin sofort auf seinen Schoß kletterte. „Ich glaub, das ist dein Lieblingsplatz, huh?“, meinte er grinsend, während Sasuke ein wenig mit dem Arsch herum rutschte, um die bequemste Position zu finden. Und wahrscheinlich auch um ihn ein wenig aufzugeilen, das kleine Miststück. „Nicht, dass ich mich beschweren würde.“ Murmelnd schob er auch die andere Hand unter Sasukes Shirt und kratzte mit den Nägeln über seine Haut. So fest, dass sich sicherlich rote Schwielen bilden würde. Sasukes Haut war echt so empfindlich, dass fast schon die kleinste Berührung ausreichte, um ihn in irgendeiner Art und Weise zu markieren. Naruto musste nur ein bisschen fester zupacken und schon hatte sein Freund für die nächsten Tage blaue Flecken in der Form von Naruto Fingern auf seiner Hüfte. Gott, das war so verdammt heiß. Versteckt unter Sasukes Klamotten, aber dennoch deutlich sichtbar. Er musste sich nur ein bisschen strecken und schon würde ein schmaler Streifen seiner blassen Haut entblößt und jeder konnte es sehen. Die blauen Flecke auf seiner Haut. Die Beweise dafür, wie gut Sasuke von Naruto durchgefickt worden war. Shit. Der alleinige Gedanke daran entlockte ihm ein kehliges Stöhnen. Sasuke biss sich auf die Unterlippe bei diesem Geräusch und rutschte noch ein wenig näher heran, der Arsch nun genau auf Narutos Schritt ruhend. „Woran denkst du?“, wollte er atemlos wissen, als er den glasigen Ausdruck in Narutos blauen Augen sah. „An dich“, wisperte Naruto und biss ihm ins Kinn. „Daran, wie geil du aussiehst, wenn deine Hüfte nach dem Sex voller blauer Flecken ist. Ich wünschte, sie würden nie verschwinden. Damit alle Welt weiß, dass du mir gehörst.“ Naruto rieb ihre Nasen zusammen. „Fuck, ich glaub, ich hab gar keine Fotos davon. Das geht ja wohl mal gar nicht. Dann muss ich dir unbedingt neue verpassen, huh?“ Zur Untermalung seiner Worte bohrte er die Nägel seiner rechten Hand hart in Sasukes Hüfte. Sasuke stöhnte ungeniert und drückte ihm einen feuchten Kuss auf den Kiefer. „Fotos nicht, aber auf unserem Sextape kann man sie ziemlich gut sehen.“ Langsam fing er an das Becken zu kreiseln, die Atmung bereits etwas beschleunigt. „Ach ja? Mmh.“ Naruto senkte die Lider und befeuchtete sich die Lippen. „Ähm, weiß ich gar nicht, ich hab unser Pornofilmchen nicht so oft geguckt, heh…“ „Nein?“ Sasuke stoppte sofort mit allen Bewegungen und zog die Augenbrauen zusammen. „Warum?“, fragte er nach, ein leicht beleidigter Ton in der Stimme mitschwingend. „Weil du generell nicht oft wichst?“ „Uh, ja, nein, aber… Ugh, denk jetzt nichts Falsches!“ Naruto drückte ihm schnell einen Kuss auf die Lippen. Er konnte verstehen, dass das Ganze irgendwie beleidigend klang, aber so war es halt nicht gemeint! Überhaupt nicht! „Es ist heiß, wirklich“, murmelte er und stupste Sasukes Piercing mit der Zunge an. „Aber, uh es ist… Zu heiß. Viel zu heiß.“ Er presste ein atemloses Lachen hervor. „Immer, wenn ich es mir ansehe, werde ich so unfassbar geil, dass ich… Ah…“ Sasuke rollte mit den Augen. „Naruto, dafür ist es doch da“, meinte er und zog mit den Zähnen an der Unterlippe vom Blonden. „Zum Masturbieren. Du weißt gar nicht, wie hart ich schon zu unserem Video gekommen bin…“ „Uuhhhh“, machte Naruto sehr intelligent und stieß seine Hüfte instinktiv nach oben. Verdammt sei Sasuke und sein verflucht dreckiges Mundwerk! „Jaahaa, schon, aber, ähm… Ich werd dann irgendwie… Traurig, keine Ahnung.“ Mit einem Seufzen presste er seine Stirn gegen Sasukes und umfasste seinen Hinterkopf. „Weil du nicht bei mir bist und dann… Ich vermisse dich dann halt so krass, dass ich das Wichsen gar nicht richtig genießen kann. Das wird dann eher zu einem, uh…“ Nachdenklich zog er die Augenbrauen zusammen. „Äh… Naja, Sad Fapping halt.“ Er lachte leise, als er Sasukes ungläubigen Blick sah. „Wenn ich komme, dann spritz ich halt kein Sperma, sondern… Naja, Tränen, weil… Sad Fapping halt… Und ich dich vermisse und… Wow, ich halt jetzt lieber den Mund.“ Sasuke hatte weiterhin diesen ungläubigen Ausdruck in den Augen. „Du“, sprach er langsam und schüttelte den Kopf, „bist so seltsam. Du bist mit Abstand der seltsamste Mensch, den ich kenne.“ „Hah!“ Naruto lachte und schnappte sich Sasukes Hand, um sie auf seine warme Wange zu legen. „Ist das ein Kompliment?“, wollte er mit leuchtenden Augen wissen, ein kleines Grinsen auf den Lippen. „Ich… Weiß es ehrlich gesagt nicht“, erwiderte Sasuke und streichelte über die stoppelige Unterseite seines Kinns. „Aber ich denke schon.“ „Hehe.“ Naruto lächelte und küsste die Innenseite von Sasukes Handfläche. „Na dann, danke.“ Sasuke schüttelte erneut den Kopf und auch er trug ein kleines Lächeln auf den Lippen. „Idiot.“ „Jepp“, bestätigte Naruto und schlang seine Arme um Sasukes Hüfte. „Der Idiot, der dir jetzt das Gehirn rausvögeln wird, also mach dich auf was gefasst, Babe.“ Naruto stand auf. Er hatte Hoffnung, dass er es vielleicht diesmal schaffen würde, Sasuke total männlich und cool zum Bett zu tragen, aber nope. Wie so oft fiel er fast auf die Fresse, während sich Sasuke in Todesangst an ihn klammerte und auf die so ziemlich uncoolste Art und Weise überhaupt zum Bett getragen wurde. Naruto seufzte theatralisch, als er es doch irgendwie geschafft hatte sie zum Bett zu manövrieren, und kniete sich über Sasuke in die Matratze. „Werd ich es irgendwann schaffen, cool zu werden und dich wie ein echter Kerl zum Bett zu tragen?“ „Nein“, meinte Sasuke grinsend und schlang die Arme um Narutos Schultern. „Aber genau deswegen mag ich dich. Weil du so unfassbar uncool bist.“ Naruto rollte mit den Augen, erwiderte aber dennoch das Grinsen und ließ sich bereitwillig nach unten ziehen, um dumm und dusselig geküsst zu werden. Okay, vielleicht war er wirklich ziemlich uncool, aber hey, Sasuke schien es zu gefallen und das war im Endeffekt ja auch alles, was zählte. Also war alles paletti. Heh. Epilog: Credits --------------- „Ich hasse dich.“ Naruto verschränkte die Arme vor der Brust und zog einen Schmollmund.   „Du brichst mir das Herz“, erwiderte Sasuke tonlos und zwickte ihm in die Nase, ohne vom Bildschirm seines 3DS aufzusehen. „Wie kann ich mit so einem Wissen nur weiterleben?“   „Ernsthaft!“, beteuerte Naruto und schnappte sich Sasukes Hand, um sie auf seinen Bauch zu legen. „Ich hasse dich, weil du so bequem bist und mich vom Arbeiten abhältst.“   Oh ja, Sasukes Schoß war eindeutig zu bequem und es war viel, viel zu gemütlich, den Kopf in diesem zu vergraben und faul herumzuliegen. War also alles Sasukes Schuld!   „Armes Baby.“ Sasuke legte den 3DS neben sich auf dem Bett ab und lehnte sich nach unten, bis sich ihre Nasenspitzen berührten.   „Ja…“ Naruto senkte die Lider, als er Sasukes Atem in seinem Gesicht spürte. Ein wohliger Schauer überkam ihn. „Armes ich.“ Er legte den Kopf leicht in den Nacken und spitzte die Lippen abwartend.   Sasuke lehnte sich noch tiefer. So nah, dass sich ihre Lippen hauchzart berührten. Doch bevor Naruto ihn küssen konnte, hatte er sich auch schon wieder zurück gebeugt und schmunzelte ihn fies an.   Beleidigt blies Naruto die Wangen auf. „Hmpf!“   Amüsiert von seinem Verhalten rollte Sasuke mit den Augen. „Du bist wirklich ein riesiges Baby“, meinte er und legte seine Hand auf Narutos Mund, um sie zu küssen.   Naruto grinste, als Sasuke seine Hand wieder entfernte. Irgendwie war es niedlich, dass sie diese indirekten Küsse beibehalten hatten. Es war so eine Art… Insider in ihrer Beziehung und jedes Mal, wenn sie solch einen „Kuss“ teilten, wurde ihm ganz warm ums Herz.   „Heh.“ Naruto richtete sich auf und sah zu seinem Computer herüber. Der Bildschirmschoner war inzwischen angesprungen und zeigte Fotos von seinen besten Freunden und ihm selbst. Er biss sich auf die Unterlippe, als ein Bild von ihm mit Sasuke auf dem Monitor erschien.   Ugh… Sollte er oder sollte er nicht…? Heute war Samstag, was hieß, das er heute wieder einen Vlog bei Youtube hochladen müsste und er hatte auch schon eine Idee, aber…   „Denk nicht so viel“, sagte Sasuke plötzlich und legte die Hand auf seinen Kopf. „Davon kriegst du nur Kopfschmerzen.“   Naruto streckte ihm die Zunge heraus, als er sein Haar zerzauste, und seufzte. „Ugh.“   Sasuke ließ die Hand in den Schoß fallen. „Was ist los?“   „Naja…“ Naruto rieb sich mit den Fingerspitzen den Nacken, die Lippen fest zusammen gepresst. „Ich hab eine Idee für mein heutiges Vlog, aber ich bin nicht sicher, ob ich das wirklich machen soll…“   „Worum geht’s?“, wollte Sasuke wissen.   Naruto biss sich auf die Unterlippe. „Äh, also eigentlich um… Naja, um… Uns.“   „Uns?“ Überrascht hob Sasuke beide Augenbrauen in die Höhe.   Naruto nickte und spielte nervös mit den Ärmeln seines Hoodies herum. „Mhmh. Ich finde, wir… Naja… Ich hab einfach keinen Bock mehr auf das Versteckspiel, weißt du? Ich hab keine Lust mehr, in meinen Tweets deinen Namen wegzulassen, wenn ich ein kitschiges ‚Ich liebe dich‘ tweete oder so… Und ich will die gemeinsamen Fotos mit uns auch endlich mit meinen Freunden bei Facebook teilen und ugh…“   Er stöhnte und fuhr sich durchs Haar. „Das kotzt mich alles einfach an. Ich hasse es, mich verstecken zu müssen und mein Leben nicht offen leben zu können!“   Sasuke schwieg einige Zeit lang, sein Blick nachdenklich auf seinen Schoß gerichtet und die Finger mit seinem Lippenpiercing herum spielend. „Du weißt, dass es einen guten Grund dafür gibt, warum wir unsere Beziehung im Internet nicht öffentlich machen, Naruto.“   „Ich weiß“, bestätigte Naruto seufzend und rubbelte sich das Gesicht. „Ich weiß, Sasuke, aber… Die Leute ahnen doch schon seit der Tokyo Game Show etwas und… Mir wird die Frage jeden Tag gefühlte fünftausendmal gestellt und ich wette dir auch, also warum können wir es nicht einfach… Offiziell machen?“   Er leckte sich die Lippen und sah Sasuke in die Augen. „Inoffiziell wissen doch eh schon alle, dass wir ein Paar sind.“   Sasuke seufzte. „Bist du dir wirklich bewusst, was das für Konsequenzen für uns haben wird?“, fragte er ihn ernst. „Bist du dir bewusst, dass du wahrscheinlich tausende von Abonnenten verlieren und dir noch mehr Beleidigungen anhören musst?“   „Natürlich bin ich mir dessen bewusst“, erwiderte Naruto schnaubend, „und weißt du was? Es ist mir egal, Sasuke. Ich scheiß auf die homophoben Arschlöcher. Sollen sie ruhig ihre Abos kündigen und mich beleidigen, ich hab ein dickes Fell.“   „Naruto.“ Sasuke legte die Hand auf seine Wange. „Wir wissen beide, dass es dir viel mehr zu schaffen macht, als du zugeben willst, also wieso willst du dir so etwas zumuten? Du weißt, dass es mir egal ist, wenn ich Abonnenten verliere. Für mich ist das nicht wichtig, Let’s Plays sind nur ein Hobby, das wichtigste ist für mich mein Studium, aber bei dir… Du verdienst mit deinen Videos dein Geld, du brauchst deine Abonnenten. Was ist, wenn du so viele verlierst, dass du nicht mehr genug Geld hast, um über die Runden zu kommen? Warum willst du dieses Risiko eingehen? Ich versteh es nicht.“   „Ist das nicht offensichtlich?“ Naruto lachte zitternd auf, plötzlich ein dicker, fetter Kloß im Hals sitzend. „Weil ich dich liebe“, flüsterte er und legte seine Hand über Sasukes. „Ich will meine Liebe zu dir nicht mehr verstecken, als ob es etwas Schlechtes wäre. Wenn ich dadurch zu viele Abonnenten verliere, dann ist es halt so und ich such mir einen Nebenjob, ist doch kein großes Ding.“   Sasuke sah ihm lange in die Augen und seufzte schließlich. „Du bist so ein Dickkopf“, murmelte er und schüttelte den Kopf.   Naruto lächelte zaghaft. „Ich weiß“, sagte er und führte Sasukes Hand zu seinen Lippen, um ihr einen Kuss aufzuhauchen. „Heißt das, du bist dabei?“   Sasukes Mundwinkel zuckten in die Höhe. „Musst du mich das wirklich fragen?“, murmelte er. „Du weißt doch, dass ich immer auf deiner Seite stehe, Naruto.“   „Heh.“ Narutos Lächeln wurde breiter, glücklicher. Mit geröteten Wangen schlang er seine Arme um Sasukes Nacken. „Nicht immer“, verbesserte er ihn mit funkelnden Augen. „Bei Pokémon X und Y stehst du nie auf meiner Seite und trittst mir regelmäßig in den Arsch.“   „Hn.“ Sasuke schmunzelte. „Ausnahmen bestätigen die Regel“, meinte er und küsste seine Nasenspitze. „Dafür hast du von mir dein dämliches Glumanda bekommen, also beschwer dich nicht.“   „Okay, stimmt, das macht alles wieder wett und lässt mich dir jeden Fehler verzeihen!“ Naruto grinste und lachte, als Sasuke seinen kitzeligen Hals küsste.   „Mh, lachend gefällst du mir immer noch am besten.“ Mit einem kleinen Lächeln strich Sasuke ihm die Haare aus der Stirn und nickte danach mit dem Kopf in Richtung Computer. „Wollen wir?“   Naruto biss sich auf die Unterlippe. Es würde sicherlich nicht leicht werden, da hatte Sasuke auf jeden Fall Recht. Und wenn er ehrlich war, dann musste er auch zugeben, dass er richtig Schiss vor den Reaktionen hatte.   War das ihm wirklich wert…? War es ihm wert, seine Karriere und Leidenschaft als Let’s Player aufs Spiel zu setzen, damit er in der Öffentlichkeit zu Sasuke stehen konnte?   Naruto sah zu seinem Computermonitor und lächelte bei dem, was er auf dem Bildschirm sah. Ein Foto von ihm und Sasuke, das sie zusammen beim Asahi Tempel zeigte. Sie lächelten beide und der Ausdruck in ihren funkelnden Augen war nicht zu übersehen – Liebe.   Ja, wurde Naruto in diesem Moment bewusst. Sasuke war es ihm um alles auf der Welt wert.   „Jepp. Lass es uns tun.“   Ende.   ----------------------------------------------------------------------------   Scheiße. Scheiße, jetzt ist es wirklich vorbei und ich will nicht… Ich will nicht, dass Let’s Play endet ;_____; Am Anfang hätte ich es niemals gedacht, aber je mehr ich geschrieben hab, desto mehr hab ich mich in diese Fanfic und in dieses AU verliebt und…   Let’s Play ist zu meinem Liebling geworden. Zu meinem Baby. Ich hatte noch nie so viel Spaß beim Schreiben einer FF wie bei LP. Ich war noch nie so motiviert und so… So… Uff. Ich weiß nicht. Es ist schwer zu beschreiben, aber ich hab in dieser FF viele Dinge anders gemacht.   Ich hab Sasukes Charakter umgekrempelt und mich in den perversen, aber auch liebenswerten und verschmusten Bastard verliebt. Ich hab über die Städte recherchiert und mir Orte, Gebäude, etc. angesehen. Ich hab über mein Lieblingsthema geschrieben, das Let’s Playen und…   Diese FF ist einfach etwas Besonderes für mich geworden und ich bin wirklich sehr stolz auf sie und kann sagen, dass Let’s Play für mich meine bislang beste Fanfic geworden ist. Ich hab mich einfach so… Dabei und mittendrin gefühlt.   Deswegen ist es auch so verdammt SCHRECKLICH für mich, dass diese FF nun ein Ende gefunden hat. Ich hätte am liebsten ewig weitergeschrieben, ich hab mich in die Beziehung von Naruto und Sasuke verliebt, in das Universum, in die Charaktere und deswegen…   Deswegen kann ich es natürlich nicht bei einer Fanfic belassen, also wird es eine Fortsetzung geben! :D Jepp, Let’s Play wird eine Fortsetzung bekommen. Nicht nur einen Oneshot, sondern eine richtige Fanfic mit mehreren Kapiteln.   Es gibt sooo viele Dinge, über die ich noch schreiben will! Ich will, dass Sasuke Narutos Eltern kennenlernt, ich will über Yokohama schreiben, die Sache mit Narutos Narben ist noch nicht geklärt und auch die Sache mit dem Let’s Playen.   Ich versuch immer, meine Geschichten so realistisch wie möglich zu halten und deswegen wird es definitiv Konsequenzen geben, dass Naruto seine homosexuelle Beziehung geoutet hat… :/ Für ihn und auch für Sasuke.   Die Fortsetzung wird also auch definitiv ihre… Dramatischen Momente haben, aber es bleibt trotzallem natürlich lockerflockig, fluffig und auch pervers… /D Naruto werd ich wahrscheinlich auch mal als Bottom schreiben, darauf freuen sich bestimmt einige von euch, wie ich mir vorstellen kann /D   Falls ihr auch irgendwelche Wünsche für Szenen oder Vorschläge habt, dann immer her damit! :D Wenn es mir gefällt, dann werd ich versuchen es in die LP Fortsetzung einzubauen! C:   Aber wann ich die Fortsetzung schreibe… Keine Ahnung :/ Ich bin total motiviert zum Schreiben, eigentlich, aber dann… Ich hab einen Fehler gebaut. Ich hab Shingeki no Kyojin angefangen, hab mich verliebt und jetzt…   Jetzt hab ich so einen SNK Flash, dass ich nur noch Erwin x Levi (mein absolutes OTP, ihr könnt gar nicht glauben, wie sehr ich gerade von den beiden geflasht bin, ich bin soooo verliebt und auudasdguasg 33) und Jean x Marco schreiben will und ugh… orz   Ich hab wirklich keine Ahnung, wann ich vom SNK Trip herunterkomme und wann ich wieder Lust dazu bekomme etwas für Naruto zu schreiben, aber erst einmal sieht’s schlecht aus… uvu“   Aber nicht verzagen, ich hab noch genug unveröffentlichtes NaruSasu Zeug (wie „Your Stupid Scarf“) herumfliegen, das werd ich noch veröffentlichen! :D Erst werd ich mich allerdings endlich mal um „Smell Ya Later“ kümmern und dann…   Hm, mal sehen. Ich muss YSS komplett überarbeiten, also kann ich es noch nicht veröffentlichen, also mal sehen. Falls ihr Fans von SNK seid, dann dürft ihr euch auch auf Jean x Marco Zeug freuen (und irgendwann auf Erwin x Levi, wenn ich mich endlich an mein OTP herantraue ;///w///; *hat im Moment noch zu viel Respekt davor*) und joa :3   An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal vom ganzen Herzen bei euch und auch meiner Beta Minerva bedanken! ;//A//; Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie glücklich es mich macht, dass Let’s Play so gut bei euch angekommen ist ;___:   Ernsthaft. Ich bin immer noch sprachlos, wenn ich an die Fanarts und Cosplays denke und wow, ich liebe euch so, so sehr und ihr seid wirklich die Allerbesten und die Tollsten und lasst euch knuddeln! QAQ 33   Es ist wirklich ein wunderschönes Gefühl, dass diese FF, in die mich beim Schreiben so unfassbar verliebt hab, auch bei euch so gut ankommt und uff, wow, ich werd ganz emotional und mein Blick wird verschwommen, also hör ich mal lieber auf zu labern… /D   Ich hoffe, dass ich euch bei einer anderen FF von mir wiederlesen werde. Vielleicht bei der ShikaKiba FF Smell Ya Later oder bei einer meiner folgenden Shingeki no Kyojin FFs oder bei der Fortsetzung von Let’s Play! :)   Bis dann, passt euch auf euch auf und bleibt weiterhin so cool! Minami, over and out! 8)   - xDawnx / Minami Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)