I´m a Pirate! von abgemeldet (Die Legende um Kul Elna!) ================================================================================ Kapitel 3: Asbury and Hadley ---------------------------- Tatsächlich sah das andere Schiff alles andere als Angriffslustig aus. Beide setzten ihren Anker, damit sie auf der Stelle stehen blieben, es wurde eine Art Brücke zwischen ihnen gelegt. Der älteste Pirat von Bakuras Crew sah aufgeregt in die Richtung des anderen Schiffs, auf die Brücke trat ein ebenso weißhaariger Mann wie Bakura. Der junge Kapitän sah zu seinem Crewmitglied, welcher bereits so alt war, wie sein Vater, der vor ein paar Jahren verstorben war. „Asbury!“, rief er erfreut zu dem dunkelhäutigen Mann. Misstrauisch betrachtete Bakura den Mann von oben bis unten, er kannte ihn nicht. Scheinbar hatten sein Vater und sein Onkel keinen allzu guten Kontakt. An einen Onkel konnte er sich zwar erinnern, aber nicht an diesen Mann. „Drews, es freut mich sie wieder zu sehen, nach all der langen Zeit.“ Bakura verzog leicht das Gesicht als er den überhöflichen Ton in der Stimme des Piratens wahr nahm. Doch ohne sich von dieser Überraschung erholen zu können, schob ihn Drews auch schon in die Richtung der Brücke, der fremde Pirat sprang nun auf das knarrende Holz des Schiffes. „Käpt´n – dies hier ist Akefia Asbury, er wurde vom Bruder ihres Vaters aufgezogen und zum nächsten Kapitän ernannt“, erklärte der alte Mann und grinste ihn mit seinen schwarzen Zähnen an – viele fehlten auch ganz aus dem Mund. „Asbury, das ist Bakura Cain Hadley, er wurde aufgezogen von-“ „Ich weiß, ich weiß“, winkte der eindeutig Ältere von den zwei Kapitänen ab. „Ich habe bereits alles gehört, es freut mich ihre Bekanntschaft zu machen, Hadley~“ Bakura spürte den heißen Atem des größeren Mannes in seinem Gesicht und runzelte die Stirn. Der Mundgeruch vieler Piraten stank nach Fisch, Fleisch oder Rum, doch der Atem von Asbury hatte etwas duftendes an sich, doch Bakura konnte nicht sagen, was es war. Eigentlich war es ihm auch vollkommen gleich! „Ja~“, zog Bakura das „a“ in die Länge und gab einen fragenden, fast schon verwirrten Unterton von sich, als Akefia nun auch seine Hand nahm, um sie zu schütteln. Ihre Hände waren beide unter den Leder von Handschuhen versteckt, Bakura waren braun, während die von Akefia Rabenschwarz waren. „Ich hörte, jemand stahl die Karte vom Königreich“, sprach Akefia, zog seine Hand zurück und warf einen Blick über die Schulter, zu seiner Flotte. „Oh... wirklich?“, fragte Bakura, klang dabei fast schon mitleidig. „Wie schade~ das ich nicht der Dieb war.“ Er wusste nicht genau weshalb, aber er traute dem Älteren nicht über den Weg. Akefia benahm sich in seinen Augen seltsam und die Crew von Bakura bemerkten die Anspannung ihres Kapitäns und blieben still, verfolgten das Gespräch aber gespannt. „Hm...“ Bakura sah in die hellen Augen des anderen Kapitäns. „Kann ich dir sonst noch weiter helfen? Falls nicht, würde ich es sehr begrüßen wenn du mein Schiff verlässt, wie wollen weiter.“ „Wo geht es denn hin?“ „Wieso willst du es wissen?“ Das Misstrauen in Bakura wuchs mit jedem Wortwechsel und er war glücklich darüber, dass sich Malik in Schach hielt. Wobei das wohl eher daran lag, dass seine Crew ihn in die Küche geschickt hatten, aber so oder so, ein Aufstand hätte Probleme gemacht! „Ach~ ich hatte eben die Idee, dass ich dich begeleiten könnte... Hadley.“ Akefia umgriff das Kinn des kleines Piraten. „Immerhin sind es momentan gefährliche Zeiten.“ Schnaubend drehte er den Kopf erst weg und dann wieder zu Akefia, um dessen Hand los zu werden. „Ich komme auch gut ohne deine Hilfe zu recht und jetzt verschwinde von meinem Schiff!“ „Käpt´n“, hörte er die leise, zischende Stimme von Drews, welcher sich auf leisen Sohlen zu ihn schlich. „Asbury ist ein Freund...“ „Ein Freund stellt nicht so viele Fragen!“, meinte Bakura und streckte den Arm aus, zeigte auf das zweite Schiff. „Verschwinde! Jetzt!“ Akefia leckte sich über die raue Unterlippe und lächelte charamant zum Jüngren rüber. „Aber bitte – ich wollte nicht zu viele Fragen stellen, entschuldige meine Neugierde Hadley. Ich wusste nicht, dass sie euch so lästig sein würde.“ Bakura verzog das Gesicht. „Hör auf so geschwollen zu reden, kommt mir fast so vor, als würde ich mit dem König sprechen!“ „Das nennt man Höflichkeit, Hadley. Das sollte jeder Pirat beherrschen – wie willst du dich dem Adel unbemerkt nähern, wenn du nicht einmal die kleinsten Regeln des Umgangs kennst?“, flüsterte Akefia in das Ohr und lachte leise, als er die Gänsehaut im Nacken des Jüngeren sah. „Ich brauche so was nicht!“, knurrte Bakura. „Ich komme auch an den Adel ohne so einem-“ „Nun gut!“ Akefia klatschte einmal kräftig in die Hände. „Kommen wir zum Punkt – immerhin bin ich nicht wegen eines kleinen Gesprächs her gekommen!“ Bakura runzelte die Stirn, wollte besser gar nicht wissen, was der Ältere wollte – er sollte ihn einfach vom Schiff schuppsen und abhauen! „ICH weiß das du die Karte hast“, meinte Akefia nun direkt. „Immerhin steht es jetzt schon in allen Zeitungen und durch gute Kontakte erfuhr ich bereits letzter Nacht, dass jemand mit weißen Haar, es gewagt haben soll die Karte zu stehlen – da war noch irgendwas mit einer Entführung aber die interessiert mich nicht.“ Er winkte ab und sah mit stählernen Blick in die dunklen Augen des jüngeren Piraten. „Ich will die Karte – jetzt!“ „Tss~“, zischte Bakura, er ging zur anderen Seite des Decks und wurde dabei von Jedem hier beobachtet. Der junge Kapitän stellte sich auf eine Kiste und holte die Karte hervor, hielt sie über den Rand des Schiffes. „Im Gegensatz zu dir, kenne ich alles von dieser Karte und kann ohne den kleinsten Fehler zum Schatz gelangen“, meinte er mit überheblichen Grinsen und ließ die Karte mit zwei Fingern baumeln. „Und wenn du deinen verfluchten Arsch nicht von meinem Schiff bewegst, versenke ich die Karte und wünsche dir viel Glück bei der Suche!“ „Du lügst! Kein Pirat kann sich eine Karte merken!“ „Ach nein?“, fragte Bakura mit erhobener Augenbraue. „Na, wenn du dieser Meinung bist, kann ich sie ja einfach rein werfen und wir sehen ob ich den Schatz finde oder nicht.“ Der Hadley konnte sehen wie Akefia nachdachte und dann – mit zerknirschtem Gesicht – einlenkte. „Das Spiel ist noch nicht vorbei du kleiner Bastard!“, knurrte er und ging mit stampfenden Schritten zurück auf sein Schiff. „Weil du von der „Familie“ bist, lasse ich dich gehen, aber das nächste Mal, hole ich mir die Karte, selbst wenn ich dich dafür umlegen muss, Hadley!“ „Oh~ ich zittere vor Angst!“, lachte Bakura höhnisch und steckte die Karte zurück in seine innere Manteltasche. „Der nächste Hafen ist dort – auf nimmerwiedersehen, Asbury!“ -v-v-v-v-v-v-v-v-v-v- Der nächste Morgen brach auch im Königreich an. Die Nacht über hatten sich alle angestrengt das Schlimmste wieder richten zu können, Leichen wurden abgedeckt und weg gebracht, die Familien informiert. Immer noch am Zweifeln, ob es die richtige Entscheidung war, eine ganze Flotte zu schicken, um einen unbedeutenden Jungen zurück zu holen, sah der König dem ganzen Trubel zu. Wäre sein Sohn nicht, dem König wären diese Piraten egal. Er würde auf den richtigen Moment warten um sie zu fassen, aber nun? Nun hatte er Seto Bailey bereits eine Crew gegeben und ein Schiff. Die „White Eagle“, eines der neusten Schiffe, welches in England erbaut wurde – extra für die Jagd nach Piraten und der König hoffte darauf, dass dieses Schiff in irgendeinerweise helfen könnte. „Vater, ich bin bereit!“ Aus seinen Sorgen und Zweifeln gerissen, sah der König zu Ryou, welcher in bürgerlicher Kleidung da stand, neben ihn lag ein Sack, welcher mit irgendwas vollgestopft worden war. „Bereit?“, fragte er verwundert nach. „Bereit, für was?“ „Für die Jagd!“ DerKönig stutzte. „Welche Jagd, Ryou? Sprich bitte ordentlich mit mir!“ Ryou verzog leicht das Gesicht, ehe er wieder zu Sprechen begann. „Na, ich möchte helfen! Und deshalb habe ich ein paar Sachen gepackt um mit Mister Bailey mit zu gehen.“ „Nein!“ Klar und deutlich hallte die Stimme des Königs durch den teilweise zerstörten Saal. „Aber, es geht um Malik! Meinen besten Freund! Ich muss einfach mit, Vater.“ „Du? Ganz bestimmt nicht“, sagte der Herrscher. „Du Ryou, bist mein Sohn, der Trohnfolger und allein deshalb, kannst du nicht mit. Und ich will jetzt nichts mehr hören, du gehst nicht mit, die Sache ist geklärt. Wenn du unbedingt helfen möchtest, hilf den Bediensteten beim Aufräumen.“ Ryou grummelte leise. „Ist gut, Vater...“ Doch so leicht würde er sich nicht geschlagen geben – er brauchte nur einen Plan um sich auf das Schiff zu schleichen... -v-v-v-v-v-v-v-v-v-v- „V-verzeihen sie!“ „Was!? Wieso bekomme immer ICH diese Nichtsnutze!“, brüllte Allington durch die gesamte Küche. Allington – ein großer, brünetter Mann, mit Muskeln bepackt und strengen Gesichtszügen – war der Koch und gleichzeitig ausgebildet darin, andere Menschen zu töten. Er war eine meist ruhige Persönlichkeit, außer man brachte Chaos in seinem Reich. Und sein Reich, war die Küche. In eben dieser lagen überall geschälte Kartoffeln herum, die Malik versuchte schleunigst aufzusammeln und in einen Holzeimer zu werfen, wo sie auch rein gehören. „Ich sagte doch, es tut mir leid!“, wiederholte Malik und verzog das Gesicht, als er die wütenden Züge des Kochs wahr nahm. Allington zog den falschen Prinzen am Kragen hoch und der Blonde fühlte sich mit den dunklen Augen konfrontiert, die nur so von Wut spritzten. „Dir werde ich es noch zeigen du...“ Malik schloss eben die Augen und erwarte einen Schlag... doch er kam nicht und nach ein paar Selunden hob er wieder die Lieder. Er sah zur Hand, Adern zeigten sich aus dem Arm, doch eine Hand im ledernen Handschuh hielt Allington vom Schlagen auf. „Hatte ich dir jemals die Erlaubnis gegeben, ihn zu schlagen? Ihn überhaupt anzurühren?“ Malik drehte den Kopf leicht und entdeckte Bakura hinter den großgewachsenen Mann. Er sah in die kalten und klugen Augen des Kapitäns und verlor sich fast darin. „Nein Käpt´n...“, brachte der Koch hervor. „Und... was machst du gerade?“, fragte Bakura mit immer noch ruhiger Stimme, ließ Allington los und sah zur Hand, die immer noch Maliks Kragen umfasste. „Verzeihen sie Käpt´n, es wird nicht wieder vorkommen...“ Bakura durchlöcherte den Koch mit seinen Augen, ehe er nach Maliks Handgelenk griff und zu sich zog. „Gut Allington, ich verzeihe dir, wir kennen uns schließlich lange – ABER wenn so was noch einmal passieren sollte...“ Der Kapitän sprach die Drohung nicht aus, aber das reichte bereits, denn Allington schluckte und nickte leicht. „Ich werde den Knaben mitnehmen, damit er nicht noch mehr Ärger anstellt“, sagte Bakura. „Bring zwei Teller zu mir in die Kajüte, sobald die fertig bist.“ „Aye, Käpt´n.“ Mit eindeutig zu freundlichen Lächeln, wand sich Bakura an Malik und schob ihn die Treppe hinauf auf das Deck, wobei er ihm einen festen Klaps aus den Hinterkopf gab. „Hatte ich nicht gesagt du sollst dich ordentlich anstellen!?“, maulte er sofort, unbeachtet das der Rest der Crew alles mit bekam. „Wenn ich noch einmal bemerken sollte, wie du Quatscht anstellst, schicke ich dich sofort über die Planke!“ „A-aber“, wollte Malik wiedersprechen, wurde aber weiter geschuppst und fiel beinahe die Treppe hinunter, welche zur Kajüte des Kapitäns führte. „...es war keine Absicht! Ich bin nur gestolpert!“ „Es ist mir verdammt noch einmal egal ob es Absicht war!“, knurrte Bakura und gab den falschen Prinzen einen weiteren Schupps, woraufhin dieser auf das Bett fiel. „Es ist mit auch egal, ob du gestolpert bist oder nicht! Sorge einfach dafür, dass es nicht noch einmal passiert! Dieses eine Mal toleriere ich, aber es darf KEIN zweites Mal geben! Haben wir uns da verstanden!?“ „...ja“, nuschelte Malik und sah zu Boden – das war eine Ansage gewesen. „Ob wir uns verstanden haben?!“, zischte Bakura. Er umgriff Maliks Kinn und zwang den Blonden hoch zu sehen. „...ja, ich habe verstanden“, sagte Malik. „Käpt´n...“ Zufrieden ließ Bakura vom Blonde ab und sah in einen Spiegel, er sollte sich nicht immer so aufregen, aber WIE sollte man sich bei solcher Dummheit nicht aufregen? Das war doch eine Sache der Unmöglichkeit! Malik spielte mit seinen Fingern, fühlte sich im Moment mehr als unwohl und wünschte sich wie sooft in letzter Zeit, ganz woanders hin. Aber gleichzeitig kam ihm der Gedanke, dass er vielleicht mitspielen sollte. Er warf einen Blick zum Kapitän. Bakura war ein attraktiver Mann. Groß, aber nicht zu groß, muskulöse, aber nicht zu muskulös – er war ein Zwischending von Allem und bei Malik war das die Vollkommenheit von Attraktivität. Zudem hatte der Blonde doch bereits öfters den Einen oder Anderen Mann – oder auch eine Frau – verführt und manipuliert. Wenn er das bei Bakura schaffte, würde er sich eventuell bessere Umstände verschaffen und brauchte nicht immer die Angst zu haben, zu sterben... Einen Versuch war es wohl wert! „Ähm... Käpt´n?“, fragte Malik und stand auf, sah in die dunklen Augen, als sich Bakura ihm zu wand. „Ich hätte da mal eine Frage an sie...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)