Amortentia von KatieBell ([Katie x Marcus]) ================================================================================ Kapitel 1: Love Potion ---------------------- Unausgeschlafen und unmotiviert schlug Katie ihre Pergamentbögen auf den Tisch. Feder und Tinte stellte sie daneben ab. Ihr erste Stunde des Tages war Zaubertränke. Ein Hassfach, wie sie es immer gerne nannte. Umso schlimmer, dass sie in diesem Fach eigentlich mindestens ein „E“ schaffen müsste, um es im nächsten Schuljahr weiter belegen zu können. Zaubertränke und Kräuterkunde...das waren die Fächer, die sie bräuchte für eine Ausbildung zur Heilerin. Nur zu dumm, das sie eine echt Niete in Zaubertränke war. Katie schaute sich um. Vorne waren wie immer die Gryffindors untergebracht, weiter hinten – ab der dritten Reihe – saßen die Slytherins. Ein weiteres Problem in diesem Unterrichtsfach. Snape bevorzugte es immer die Häuser zu mischen, wenn es wieder einmal etwas zu brauen gab. Zweier Paare. Ein Gryffindor, ein Slytherin. In den meisten Fällen steckte er sie dann zu jemand, wie zum Beispiel letzte Woche, zu Montague. Der genauso viel verstand wie sie. Nämlich gar nichts. Auf den 'Trank der lebenden Toten', hatten sie beide damals eiskalt ein „S“ bekommen und dann auch noch Hauspunkte abgezogen bekommen, für unzufriedenes Verhalten gegenüber ihres Mitschülers. Plötzlich knallte die Tür des Klassensaals zu und Snape rauschte an ihr vorbei, mit seinem wehenden, schwarzen Umhang. „Heute werden Sie zu zweit einen Trank brauen. Jedes Paar bekommt einen anderen Zaubertrank. Damit auch wirklich keiner bei einer anderen Gruppe abgucken kann.“, verkündete er und Katie lies einen nervösen Seufzer los, „Ich teile Sie nun in ihre Gruppen.“ Bei Katies Glück, konnte sie schon erahnen, wen sie nun schon wieder abbekommen würde. Bestimmt wieder einen aus der 6. Klasse. Es war normal in diesem Schuljahr das die 5. Klasse und die 6. Klasse zusammen Unterricht hatten, da es offenbar nicht viele in ihrem Jahrgang gab, die Zaubertränke noch als wichtig ansahen. Genauso war es auch in der 6. Klasse. Eigentlich, wenn sie so darüber nachdachte, gab es da nur das gesamte Slytherinquidditchteam, die diesen Kurs noch belegten. Sie hörte nur nebenbei zu, während Snape die Namen der Schüler aufrief und sich diese dann zu ihrem Partner setzten. Leanne, eine Mitschülerin von ihr wurde diesmal zu Montague eingeteilt. Es tat ihr aufrichtig Leid. Leanne war gut in Zaubertränke, keine Frage! Aber sie war schüchtern gegenüber Jungs. Vor allem gegenüber Slytherins. Und die Auswahl von Snape war nicht gerade kontraproduktiv. „Miss Bell und...“, sie sah wie Snape über die kleine Anzahl an Schülern sah, bis er mit einem Grinsen bei einem Kopf stehen blieb, „Mr. Flint.“ NEIN! Wieso, wieso war die Welt nur so gemein zu ihr?! Sie wandte schnell ihren Kopf zu dem Jungen mit schwarzen, kurzen Haaren. Sein Blick verriet, dass er genauso wenig angetan war, wie sie mit dieser Situation. „Professor...“, hörte sie seine raue Stimme, „...ich glaube nicht, dass das so eine gute Idee ist.“ „Zweifeln Sie an meiner Einschätzung, Mr. Flint?“ „Nein, Sir, natürlich nicht. Aber...“, er schluckte kurz, „...jeder weiß wie Bell in Zaubertränke ist. Sie wird mir noch meine guten Noten versauen!“ Die Slytherins fingen laut an zu lachen, was Katie nur zum Kochen brachte. Da hätte sie Montague liebend gerne vorgezogen... „Dann sorgen sie dafür, das Miss Bell es diesmal nicht 'versaut'.“, waren dagegen nur Snapes kühle Worte. Flint schien nur laut seine Luft auszustoßen, bevor er lautlos aufgab. Oh. Was war denn da schief gegangen? Snape hatte bisher noch nie einer seiner Schüler so entgegengesetzt. Katies Kopf rauschte gedanklich. „Gut. Nachdem dies nun geklärt ist, komme ich zu jeder Gruppe und teile Ihnen ihre Tränke mit.“ Katie ließ ihre Pergamentbögen, Feder und Tinte liegen und nahm nur ihr Zaubertrankbuch mit nach hinten. Es wäre unsinnig gewesen, sich jetzt schon mit Flint anzulegen, bevor es eigentlich angefangen hatte. Da nun Montague ihr Platz gemacht hatte, da er rüber zu Leanne ging, setzte sie sich neben den Schwarzhaarigen und ließ sich missmutig an die Lehne des Stuhls fallen. „Ich schwör' dir Bell,...wenn du heute meine Note versaust, dann mach ich dir dein restliches Leben auf Hogwarts unerträglich.“, waren seine drohenden Worte, wobei er sie jedoch nicht ansah. „Glaub mir Flint, das machst du doch eh schon. Allein deine Anwesenheit ist schon unerträglich und zum Würgen.“ Sie war taff. Mehr als das. Sie hatte keine Angst vor wütenden Professoren, oder hinterlistigen Slytherins, wie Flint einer war. Das Quidditch spielen hatte sie abgestumpft. Als Antwort erhielt sie nur ein kräftiges Schnauben. Na das konnte ja eine tolle Stunde werden, dachte sie sich sarkastisch. Als Snape dann auch endlich einmal zu ihnen kam, und sie dachte, das die Arbeit zusammen mit Flint schon schlimm genug sei, wurde sie von ihrem Zaubertrankprofessor auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Es ging noch schlimmer! Der Trank, den nur sie brauen sollten war der 'Amortentia'. Auch genannt als 'Liebestrank'. Na da hatte sie ja genau den richtigen Partner dafür. „Das ist doch ein Witz...“, murmelte Flint neben ihr, als sie gerade dabei war ihr Buch aufzuschlagen. Sie erwiderte nichts darauf. Katie war der Meinung, am besten das ganze schnell hinter sich zu bringen, bevor es in eine Katastrophe endete. Der Plan war gut. Auch wenn das schnelle Arbeiten ab und zu, zu kleinen Fehlern überging. Zum einen vergaß sie immer wieder die Anzahl an Beeren des Callicarpa giralchii. So ging sie den Weg zur Vorratskammer mindestens vier Mal, während Flint immer wieder nur einen nervösen Blick auf sie richten konnte. Sie hatten sich geeinigt im übrigen, dass sie nur Vorbereitungen traf, wie eben Zutaten zu holen, sie zu bearbeiten wie kleinschneiden, zerdrücken, zu teilen und so weiter. Während er die Zutaten in der richtigen Reihenfolge in den Zinnkessel warf und dementsprechend auch umrührte und aufheizte. Um ehrlich zu sein, war es ihr auch Recht. Sie wollte genauso wenig den Trank verhauen, wie er. Bei ihr ging es immerhin um ihr weiteres Schuljahr, bei ihm...einfach wohl nur um nicht von seinem „O“ abzuweichen. Sie gab es ja nur ungern zu. Aber Flint war wirklich ein Ass in Zaubertränke und das hing nicht damit zusammen, das Snape sein Hauslehrer war. Er legte viel wert auf seine Tränke. Sie glaubte sogar, dass er der einzige war, der Hausaufgaben in diesem Fach machte. Was in den anderen Fächern mehr als unterging. Es verging eine gute dreiviertel Stunde, bis man langsam die Farbe Perlmutt erkennen konnte. Er war noch schwach, weshalb Flint sie kurz an schnarrte sie solle noch ein paar Beeren des Liebesperlenstrauch holen. Katie jedoch sah im Buch nach und schüttelte den Kopf. „Aber hier steht, dass nur sieben hineingehören. Nicht mehr!“ „Tu was ich dir sage...hol einfach noch zwei.“ „Aber...“, fing sie wieder an, doch Flint schubste sie einfach Richtung Vorratskammer. „Mach einfach, ich weiß was ich tue.“ „Natürlich und am Ende sagst du es sei meine Schuld gewesen. Vergiss es, hol du sie doch, wenn du dir so sicher bist. Ich halte mich ans Buch!“ „Bell.“, schnarrte er, „Nicht alles was im Buch steht ist zu 100% richtig.“ „Und woher willst du wissen, das da mehr Beeren rein gehören?“ „Erfahrung.“ Katie stutzte. „Erfahrung? Was soll das denn bitteschön heißen?“, fragte sie ihn doch er blieb stumm. Katies Gedanken rasten. Was hatte er eben angedeutet? Seine Mimik war verbissen auf seine Lippen. Sie überlegte, bis bei ihr der Groschen gefallen war. „Braust du dir selber vielleicht Amortentia um deine Liebschaften herum zu bekommen? Schon so tief gesunken?!“ „Das geht dich rein gar nichts an! Und jetzt hol die scheiß Beeren, oder ich lass vielleicht ein böses Kommentar los.“ „Mach ruhig. Bin ich gespannt darauf.“ Schnell und kraftvoll stieß er Luft aus seiner Nase und sie dachte, sie hätte ein Knurren gehört. Ohne es weiter zu strapazieren, da nun auch schon Snape auf sie aufmerksam wurde, presste sie ihre Lippen aufeinander und schluckte ihren Kommentar herunter. „Gibt es Probleme?“ Snapes kalter Satz rutschte über ihre Schultern. Kurz sah sie in die blau-grünen Augen des Slytherins und schluckte einen dicken Kloß herunter. „Nein, Sir.“, kam es von Flint nur. Snape war zufrieden mit der Antwort und ging wieder zurück an sein Pult. Sie war erstaunt, dass er sie nicht verpetzt hatte. Das hätte zu Hundert pro wieder Minus Hauspunkte gegeben, bei ihrem Talent. „Guck nicht so, Bell. Lass es einfach so stehen und hol jetzt die Beeren.“ Sie nickte leicht und ging wieder zur Vorratskammer, um wie gesagt noch zwei weitere Beeren zu holen. Nachdem sie diese dann auch bearbeitet hatte, in dem sie die kleinen Früchte zerdrückte und Flint den Saft sofort in den Kessel fließen ließ, wurde der Trank kräftiger von der Farbe. „So sieht's doch schon besser aus.“, murmelte er und erhöhte die Temperatur des Brenners. Nach weiteren 30 Minuten und des immer wieder umrührenden Tranks, kamen sie zum Ende der Stunde. „So. Nun sollte Sie alle fertig sein. Jeweils eine Probe ihres Tranks hier zu mir und dann dürfen Sie gehen.“, sagte Snape ruhig. Katie war fix und fertig, aber sie war stolz auf sich. So wie es aussah war der Trank für beide geglückt. Schnell füllte sie ein Reagenzglas ab und wollte es vorbringen. Doch jetzt da alles so glatt gegangen war, musste am Ende natürlich noch etwas passieren. Katie war zu schnell und zu euphorisch, dass sie mit ihrem linken Fuß am Tischbein hängen blieb und somit diesen zum wackeln brachte. Flint war gerade dabei, etwas aufzuschreiben und war daher mit seinem Kopf weit zum Tisch und somit zum Kessel gebeugt. Durch das Schwanken des Tisches, schaukelte der Trank im Kessel gefährlich nah am Rand. Katie hatte dafür dagegen keinen Blick, wollte sich nur den Fuß reiben und stützte sich dabei mit ihrer andern Hand auf den Unterrichtstisch ab. Dabei verlor sie aber kurz das Gleichgewicht und rutschte nun ganz an den Tisch heran. Die Probe des Tranks in der Phiole zerbrach dabei auf dem Boden, der Zinnkessel kippte und entleerte den gesamten Inhalt auf keinen anderen als Flint. Sein Brüllen war grauenvoll. Nicht nur dass der Trank noch einigermaßen warm war, sondern seine Zornesfalte konnte sie nun schon erahnen. Sie machte sich auf einen Wutanfall gefasst. War doch bisher alles gut gelaufen! Doch dieser blieb aus. Snape kam auf ihren Tisch zu gerannt und fragte, was sie nun wieder angestellt hatte. Doch all das drang gar nicht so weit zu ihr durch, da blau-grüne Augen sie anstarrten, dass es ihr durch Mark und Knochen ging. Ein unangenehmes Gefühl und auf eine andere Weise ängstlich. Der Blick des Slytherins konnte sie nicht deuten. „Bei Salazar, Marcus! Alles okay?!“, erkannte sie die Stimme von Montague, der sich zu seinem Mitschüler herunter beugte. Flint sagte nichts. Starrte sie nur weiter an. „Es wäre besser Sie bringen Mr. Flint in den Krankenflügel. Mrs. Pomfrey soll sich seine Verbrennungen ansehen.“, sagte Snape schnarrend, „Ich werde Professor McGonagall Bescheid geben.“ „Jawohl, Sir. Danke.“ Ohne Gewalt ließ sich Flint mitziehen, ohne jedoch den Blick von der Gryffindor zu nehmen. War das nun schlecht? Würde er sie nun zerreißen? Es machte ihr Angst. Natürlich erhielt Katie noch eine Standpauke von Snape und verdonnerte sie den Klassensaal zu säubern, inklusive die Schmierereien ihres Missgeschicks zu entfernen. In der gesamten Stunde von Verwandlung sah sie keinen Flint oder Montague. Erst in der Mittagspause sah sie einer der beiden. Montague, der etwas niedergeschlagen am Slytherintisch saß und versuchte seine Zwiebelsuppe herunter zu spülen. Etwas bedrückte ihn, das wusste sie. Allein schon daran, dass er sie ab und zu mit einem Auge am Gryffindortisch beobachtete. Das Mittagessen ging vorüber. Die Gryffindor hatte noch ein wenig Zeit, bis zu ihrer nächsten Stunde und wollte sich daher auf in ihren Turm machen. Etwas ruhiger als sonst, stapfte sie die Treppen hoch in den 6. Stock. Ihr ging einfach nicht dieser Blick von Flint aus dem Kopf. Er schien wie erstarrt und traumatisiert. Leicht verwirrt und doch wissend schauend. Gerade als sie die letzten Treppen hochstieg, wandte sie sich abrupt um und rannte die Treppen wieder herunter. Es war ihr schlechtes Gewissen. Jetzt da Flint nun schon in Verwandlung nicht da war und auch beim Mittagessen, musste es doch etwas schlimmer gewesen sein, als zu erst vermutet. Sie wollte nur kurz in den Krankenflügel schauen und vielleicht auch sich entschuldigen für ihr Missgeschick. Gerade erreichte die das 1. Stockwerk, als ihr Montague begegnete. „Was willst du denn hier?!“ „Eh...“, brachte sie erst nur heraus, „Ich wollte nur kurz...eh...sehen wie's ihm geht. Sind die Verbrennungen schlimm?“ Merlin, ihr Gestotter war ja peinlich. Montague seufzte. „Wenn es nur das wäre...“, murmelte er. „Wie? Was? Wieso denn?“ „Mensch Bell,...es ist einfach so...“, er fuhr sich nervös durch seine Haare, „Marcus hat offenbar beim Kippen des Kessels ein bisschen Amortentia geschluckt und...er ist eigentlich recht ruhig gewesen, bis wir im Krankenflügel waren. Bis...“ „Bis was?“, hakte sie nach. In ihr baumelte nur ein Gedanke, der mit seinem suspekten Blick eventuell zusammenhängen könnte. „Bis er vor dem Mittagessen deinen Namen gesagt hat.“ Katie schüttelte innerlich den Kopf. „Das ist ja klar, er ist sauer und ich kann es auch verstehen, immerhin-“, sagte sie wurde jedoch unterbrochen. „Nein. Nicht deinen Nachnamen, sondern deinen Vornamen.“ Katies Worte blieben ihr im Hals stecken. Wie? Flint hatte ihren Vornamen gesagt? „In...in welchem Zusammenhang, Montague?!“ Sie sah, wie er sich davor drücken wollte, doch sie ließ ihm keine Chance zu entkommen. „Montague...wie hat er das gesagt? Und sei ehrlich.“ „Na ja...also, wir vermuten eben, das er durch den Schluck in eine Art Trance ist...ehm. Und da er dich ja offenbar als erste gesehen hat, nach dem Unfall...also...“ „Montague! Raus mit der Sprache!“ „Er...er klang sehr verliebt...“ Katies Körper zitterte. Jetzt wusste sie auch was in ihm vorging, als er sie so angesehen hatte. Natürlich. Wieso war ihr das von Anfang an nicht klar gewesen. Der Liebestrank den sie gebraut hatten, war der natürliche. Sobald jemand ihn trinkt, verliebt er sich beziehungsweise entwickelt sich eine tiefe Begierde nach der Person, die zu erst in dessen Blickfeld auftaucht. - Und das war sie! „Hör zu...du weißt von nichts, okay? Ich muss erst mit Adrian Rücksprache halten. Poppy sagte, dass die Dauer des Tranks nicht länger als ein Tag anhalten wird. Bis dahin versuchen wir ihn von dir fernzuhalten.“ „Okay. Gut. Und das bleibt nur unter uns dreien!“ „Natürlich, was denkst du? Willst du das die ganze Schule erfährt das Flint für dich mehr empfindet? Am Ende wird sonst noch was euch untergeschoben.“ „Dazu wird es garantiert nicht kommen.“ „Gut. Dann ist ja alles gesagt.“, sagte er und ging an Katie vorbei, runter in Richtung Kerker. Katie wandte sich ebenso um. Sie musste schnellstmöglich hier weg, bevor noch etwas unerwartetes geschah. Auf Pflege magische Geschöpfe konnte sich Katie die ganze Zeit über nicht konzentrieren. Immer wieder folgten ihre Gedanken woanders hin. Zu einem Slytherin, der wohl für einen Tag mehr als nur Hass für sie empfand. Mehr als das! Sie wahrscheinlich vergötterte, nach ihr strebte und was weiß der Geier... Hagrid nahm es ihr jedoch nicht übel, das sie etwas abwesender war als sonst. Das war ihr gerade Recht. Als nun endlich der Unterricht für diesen Tag beendet war, verzog sich Katie zuerst in den Gryffindorturm. Legte ihre Sachen an ihrem großen Bett ab und zog sich ihre Alltagskleidung an. Eine lange schwarze Jeans mit weißen, ausgebleichten Streifen und darauf einen roten Baumwoll-Pullover. Sie überlegte kurz was sie heute noch alles erledigen wollte und schon setzte sie sich an ihren Tisch und begann einen Brief zu schreiben. Sie hatte es immerhin ihrer Mum versprochen. Sie schrieb natürlich über das übliche. Schule, Noten und der gleichen. Das sie in Zaubertränke auf der Kippe stand, ließ sie aber aus. Es würde nur wieder zu Streitigkeiten kommen. Immerhin war ihre Mutter eine begabte Heilerin und zu wissen, dass ihre Tochter nicht wie sie ein Ass oder zu mindestens gut in Zaubertränke war, würde sie nur wieder in den nächsten Ferien zu einem Streit bringen. Nachdem sie noch ihre liebsten Grüße und Küsse aufgeschrieben hatte, nahm sie ein Kuvert und packte darin den Brief ein. Da Katie keine eigene Eule besaß, wollte sie sich gleich aufmachen in den Eulenturm. So verließ sie den Gryffindorturm. Nichtsahnend steuerte sie den Eulenturm an, lief viele Treppe rauf. Draußen war es recht frisch, wie sie feststellen musste, so dass sie ihre Arme um ihren Körper geschlungen hatte. Vielleicht hätte sie doch eine Weste anziehen sollen. Sie war gerade an der Holztür angekommen, hinter der sich die Schuleulen verbargen, als eine Hand um ihre Schultern schloss und sie nach hinten zog. Kurz strauchelte sie und versuchte ihr Gleichgewicht auf einer der Treppen, auf den sie nur knapp stand, zu halten. Vergebens. Sie schwankte nach vorne und fand sich in den Armen von demjenigen der sie da so herumgerissen hatte... „Katie, so stürmisch wie eh und je.“ Katie schluckte. Das konnte doch nicht wahr sein! Ihr Blick fand den Weg nach oben und abermals schluckte sie. Nein, das war definitiv nicht real! Kein anderer als Flint stand vor ihr und lächelte sie verschmilzt an. „Flint! Wie...wie bist du...du...aber...nein. Montague und Pucey...sie...“, stotterte sie verwirrt. „Ja ich weiß, sie wollten mich festhalten...in den Kerkern. Ich weiß absolut nicht wieso, ich wollte doch nur zu dir, Liebste.“ „Liebste?!“, fragte sie panisch nach und versuchte sich gleichzeitig aus seinen Armen zu befreien, was ihr nach und nach auch gelang. Wieder allein stehend, drückte sie ihren Rücken kurz ein wenig durch, da dieser sich komplett verspannt hatte. „Ehm ja. Eh...wie hast du...mich gefunden?“ Sie wollte eigentlich nur weg von diesem Troll. Aber angesichts der Tatsache, das es nur einen schmalen Treppengang war und Flint nun ja direkt diesen versperrte, versuchte sie eine andere Taktik. Ihn zum Reden zu bringen, unaufmerksam werden zu lassen und sich dann erst aus dem Staub machen. „Ich hab dich beobachtet, als du aus deinem Turm gekommen bist.“, lächelte er ganz ungeniert. Na toll! Da verließ man sich einmal auf Slytherins wie Montague und Pucey und sie war trotzdem nicht sicher. „Ah ha. Eh. Ja, ich muss dann auch wieder.“, sagte sie und wollte sich an ihm vorbei drücken, doch er fing schnell ihr Handgelenk und zog sie ganz nah an sich heran. „Wieso denn, Katie...ich dachte wir können etwas gemeinsam unternehmen? Und außerdem, was ist mit deinem Brief? Den wolltest du doch wegschicken, oder täusche ich mich?“, sagte er und schielte auf ihren Umschlag. Ja eigentlich schon, bevor er aufgetaucht war, dachte sie missmutig. Den ersten Teil überhörte sie gewollt. „Ich hab keine Zeit. Ich eh...ich muss einfach.“, sagte sie entschlossen und drückte sich erneut an ihm vorbei. Zu erst hatte sie gehofft, dass er sie nun in Ruhe ließe, doch Pustekuchen. Kaum war sie die Treppen vom Eulenturm herunter gesprintet, kam er ihr schneller hinterher als ihr lieb war. „Katie, jetzt warte doch mal.“, rief er ihr hinterher. „Lass mich in Ruhe, Flint!“ „Aber...aber ich wollte mit dir ausgehen!“ Peinlich und rot anlaufend kamen sie an einigen Schülern aus der 2. Klasse vorbei. Das Getuschel begann. Super gemacht, Flint! Sie rannte schon panisch von ihm davon, bog immer wieder abwechselnd nach rechts und links ab, um ihn abzuhängen. Als sie bei der Maulenden Myrte ankam, hatte sie den Glauben ihn abgehängt zu haben. Doch gerade als sie sich sicher fühlte, wurde sie erneut zurück gezogen und ganz bewusst gegen eine Wand bugsiert. „Katie...ich wusste gar nicht das du auf so etwas abfährst...Katz und Maus spielen, oder besser gesagt Löwe und Schlange...“, hauchte er gefährlich nahe an ihrem Ohr. Sie bekam eine Gänsehaut. „Eh...ehm...“ - Ihr fehlten die Worte. Einen Flint anzumotzen, wenn er nicht auf sie stand war eine Sache. Ein verliebten Flint eine ganze andere! Katie versuchte ihn von sich zu schieben, doch je mehr sie sich wehrte, desto stärker wurde sein Griff. Sie musste schnell eine andere Taktik einschlagen. So würde das ja doch nichts bringen. „Flint,...hör mal zu. Das willst du doch gar nicht. Du stehst unter den Liebeszauber. Du weißt schon,...den wir zusammen in Zaubertränke gebraut haben. Du hast was davon abbekommen und denkst nun, das du Gefühle für mich hast. Dabei wissen wir doch beide, dass das niemals real sein kann.“ versuchte sie ihm zu erklären. „Liebeszauber, huh?“, grinste er und kam ihrem Gesicht mit seinem immer näher, „Dann wirst du hierbei also auch nichts fühlen?“, fragte er provokant – eine leichte Charaktereigenschaft des eigentlichen Slytherins. Katie biss die Lippen zusammen, als er seinen Mund auf ihren legte. Merlin, lass es schnell vorbei sein. Wenn er merken würde, dass sie nichts erwidern würde, würde er vielleicht von ihr ablassen. Wie sagte sie so schön? - Pustekuchen. Seine Hände gingen auf Wanderschaft. Etwas was Katie nicht bedacht hatte. Seine lauwarmen Hände fuhren unter ihr Pullover, ihr stieg sein Aftershave in die Nase und erneut bekam sie eine Gänsehaut. Das musste aufhören, verdammt! Katie konnte schnell ihre rechte Hand befreien und gab ihm eine saftige Ohrfeige an seine linke Wange. Er ließ von ihr ab und strauchelte zurück. „Aber Katie...ich dachte dir gefällt das?“ Leicht außer Atem antwortete sie. „Gefallen? Spinnst du? Ich hasse dich! Wie könnte mir das gefallen, wenn du mich gegen meinen Willen an die Wand drückst und mich begrabschst!?“ Sein Blick zu urteilen, war sie wohl ein bisschen zu hart gewesen. Er schien leicht eingeknickt zu sein. Merlin, wenn er jemals wieder bei Sinnen wäre, wäre sie Mausetot. „Tu uns einen gefallen und halte dich einfach von mir fern! Das erspart uns beiden ziemlich viel Ärger, Flint!“ „Katie...“ „Und nenn' mich nicht beim Vornamen, dazu hast du kein Recht!“ Vorsichtig ging sie auf Abstand und drehte sich nach einer Weile dann um, als sie bemerkte, dass er einfach stehen blieb. Sie wollte einfach so schnell es geht zurück in ihren Turm. Den Brief könnte sie auch einfach morgen wegschicken, wenn das ganze Chaos hier vorbei wäre. Als sie an einer Ecke des Ganges ankam, drehte sie sich noch einmal herum. Flint stand immer noch da und schaute den Boden an. Erneut presste sie die Lippen zusammen. Es war besser so, ihm klipp und klar zu machen, dass da nichts lief. „Bell, … zum Glück haben wir dich gefunden!“, drang eine Stimme an ihr Ohr. Vor ihr standen Pucey und Montague. Sie ließ sie jedoch nicht ausreden. „Ihr zwei Vollidioten, wenn ihr ihn sucht, er steht dahinten und sortiert gerade seine Gedanken, nach dem ich ihm eine gescheuert habe.“ „Gescheuert?“, fragte der dunkelblonde Slytherin und starrte um die Ecke. „Ja...“, sagte sie mürrisch, „Und jetzt entschuldigt mich, ich muss meine Erinnerungen löschen lassen.“, sagte sie noch zum Schluss und machte sich auf in den Gryffindorturm. Den Geschmack seiner Lippen würde sie wohl nie wieder aus ihrem Gedächtnis bekommen. Der nächste Tag brach an. Katie hatte schlecht geschlafen. Eigentlich gar nicht. Die ganze Nacht lag sie wach in ihrem Bett. Immer und immer wieder musste sie daran denken, wie Flint sie geküsst hatte. Auch wenn es gegen ihren Willen war und sie sich auch gewehrt hatte, nichts dabei zu fühlen, gelang es ihr nicht ganz. Sein Duft ging ihr auch nicht aus dem Kopf. Sein Aftershave rau, derb und doch mild. Müde und ausgelaugt raufte sie sich die Haare. Das war doch zum Verrückt werden! Sie schälte sich aus ihrem Bett und zog sich um. Als sie in der großen Halle ankam, bemerkte sie, dass sie die erste war überhaupt. Sehr selten für sie, da sie doch ein Morgenmuffel war. Sie wollte sich schon auf ihren Platz am Gryffindortisch setzen, als sie jemand aufhielt. Dabei hatte sie doch eben erst bemerkt, dass sie doch alleine war? „Bell.“ Oh Merlin, nein. Sie wandte sich um und erkannt den schwarzhaarigen Slytherin. Marcus Flint. Er sah genauso müde aus, wie sie und in ihr Kopf brannten sich wieder die Erinnerungen hinein. „Was willst du?“ Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Hatte Katie ihn jemals verlegen gesehen? - Nicht das sie wüsste. „Ich...ehm...tut mir Leid, wegen gestern. Ich war wohl völlig von der Rolle.“ Das war erstaunlich. Ein Marcus Flint der sich bei ihr entschuldigte. Aber okay. Wunder gab es immer wieder. Dennoch gefiel ihr das Ganze nicht so recht. „Nein, das war nicht deine Schuld. Immerhin hab ich das Desaster veranstaltet in Zaubertränke. Wäre ich nicht am Tisch hängen geblieben, wäre das alles gar nicht passiert.“ „Ja. Vielleicht...“, murmelte er, aber Katie verstand nicht richtig, weshalb sie ihn mit hochgezogener Augenbraue ansah, „Naja...ich...ehm. Es ist komisch. Normalerweise kann man sich an die letzten 24 Stunden nicht erinnern. Aber...ich weiß alles noch. Und...es ist merkwürdig das jetzt zu sagen...“ „Spuck's aus Flint. Mehr blamieren, kannst du dich ja nicht.“ „Es ist so, als würde ein Rest Amortentia noch in meinem Blut sein. Entschuldige.“, flüsterte er leise und Katie verstand wieder nicht. Musste sich dieser Kerl auch immer so undeutlich aussprechen? Und wieso entschuldigte er sich schon wieder... Doch weiter denken konnte sie nicht, da Flint sie an ihren Armen packte und sie einfach zu sich zog. Sein Aftershave schlug ihr erneut in die Nase, als er unbekümmert seine Lippen auf ihre setzte. Katie riss ihre Augen auf, bis ihr Verstand abschaltete und dann endlich nur noch zu fühlen begann. Sie schloss sie und krallte sich mit ihren Fingern in die feine, seidige Slytherinrobe. Auch wenn es gestern nur ein Kuss auf die Lippen war. Ein Hauch. Nicht mehr. War dieser umso leidenschaftlicher. Leise stöhnte sie in diesen Kuss hinein, als er auch noch sanft mit seiner Zunge um Einlass bat. Das merkwürdige, sie ließ es zu und lenkte ihre rechte Hand hoch in sein Nacken, um ihn noch mehr an sich zu drücken. Katie bekam noch nicht mal mit, wie er sich wieder von ihr entfernte, da sie ihre Augen geschlossen hielt. War das ein Traum? Schlief sie vielleicht doch noch im Gryffindorturm? Fantasierte sie jetzt? Doch Flints Stimme zerstörte die Illusion. „Das wollte ich schon seit heute Morgen nach dem Aufstehen tun. Wir sehen uns, kleine Bell.“, sagte er nur noch, als er sie einfach so da stehen ließ und aus der großen Halle verschwand. So ein...verdammter Slytherin! Katies Frühstück ließ auf sich warten. Nun um ehrlich zu sein, ließ sie ihr Frühstück warten. Nach dem sehr angetanen Kuss von Flint heute Morgen, lief sie wieder hoch in den Turm. Musste ihre Gedanken erst einmal ordnen. Das sie der gestrige Tag schon aus der Bahn geworfen hatte, das war ja in Ordnung. Aber das von heute Morgen? Das war nun völlig von dieser Welt. Keine Ahnung was Flint da geritten hatte. Aber sie musste sich eingestehen, sie war wie verzaubert gewesen. Wie verhext, als er sie einfach an sich gezogen hatte und seine Lippen, sein Aftershave... „Merlin noch mal! Das ist doch...Argh!?!“, erneut raufte sie sich die Haare. „Katie? Was ist denn heute mit dir los?“, fragte ihre Freundin Leanne, als sie auf dem Weg in die Kerker waren. Zaubertränke natürlich. „Es...es ist nichts. Nur schlecht geschlafen.“, murmelte sie schnell und damit war Leanne offenbar zufrieden. „Ich bin gespannt was für eine Note ich bekomme. Dank dem Nichtsnutz Montague wird es diesmal wohl kein „O“ sein. Aber ich bin guter Dinge. Wie siehts bei dir aus?“, fragte sie erneut euphorisch. Kurz stutzte sie. Ach stimmt. Leanne hatte das ganze Chaos ja gar nicht mitbekommen. Da war sie schon längst aus dem Klassenzimmer raus gewesen. „Eh. Naja...es gab da so ein kleiner Unfall. Am Ende...ich bin eh gestolpert und hab den gesamten Trank entleert. Ich denke ein „T“ würde mich noch freuen.“ „Ohje...Flint wird bestimmt ziemlich sauer sein, damit wirst du ihn auf ein „E“ runter holen, oder?“ Katie schluckte. Davon hatte der gute heute Morgen aber nichts erwähnt, oder hatte sie das einfach nur überhört. Nein. Ganz sicher. Er sprach nur vom gestrigen Chaos, nichts vom Unfall. Katie atmete einmal tief und ein, bevor sie beide den Unterrichtssaal betraten und sich auf ihre Plätze setzten. Dabei bedacht auf der Seite des Ganges zu laufen, am dem Flint nicht saß. Doch kaum das sie sich gesetzt hatte, bemerkte sie die stichelnde Blicke, die sich in ihr Rücken brannten. Snape kam die Tür herein und er schien wie immer nicht gut gelaunt zu sein. „Die Auswertung Ihrer Tränke sind fertig. Ich teile Ihnen nun die Bewertungen aus.“, murmelte er und fing auch schon an Pergamentblätter auszuteilen, mit den entsprechenden Noten. Katies Kloß im Hals vergrößerte sich, desto mehr Schüler ihre Benotung erhielten. Leanne war zufrieden, wie sie feststellen musste. Ein „A“ - Annehmbar. Mit Montague zusammen eine Glanzleistung. Der Professor stoppte vor ihr und legte ihr missmutig das fetzen Papier vor die Nase. Katie kniff ihre Augen zusammen, sah vor ihrem inneren Auge schon das „T“ für Troll, doch sie sah nichts, außer ein zartes, aber doch sichtbares „O“ - Ohnegleichen?! Was bei Merlin?! Wie hatte sie das denn geschafft? Der Trank war doch komplett entleert worden, und die Phiole, die sie zuvor abgefüllt hatte ging zu Bruch. Wie hätte Snape das noch bewerten können? „Nun, beginnen wir nun mit der eigentlichen Stunde.“, sagte Snape. Nachdem sie Stunde vorbei war, packte Katie nur sehr langsam ihre Tasche ein. Leanne war wie immer schon draußen und machte sich auf in den 1. Stock zu Professor McGonagall. Immer noch kreisten ihre Gedanken um die gute Note. „Ehm...Professor Snape?“, fragte sie leise, als sie an den Lehrerpult heran trat. „Was wollen Sie denn noch, Miss Bell. Müssten Sie nicht schon in ihrem nächsten Unterricht sein?“, schnarrte er und sah nicht einmal auf. „Eh, schon. Aber...ich frage mich, wie ich zu dieser guten Noten gekommen bin. Ich...Ehm. Wir hatten doch keine Probe zum Abgeben und... Snape blickte zu der Gryffindor hoch und beobachtete sie einträchtig. „Das ist wohl wahr. Doch angesichts der Tatsachen, das Mr. Flint einen ganzen Tag und auch noch danach zu knabbern hatte, Gefühle für sie zu haben, denke ich, dass Sie beide ein Ohnegleichen verdient haben. Trotz keiner Probe.“ „Oh.“ „Außerdem haben Sie es Mr. Flint zu verdanken, das er vor dieser Stunde noch bei mir war und mir versichert hatte, dass sie gut mit ihm zusammen gearbeitet hätten. Ich habe also ihre Note doppelt gewertet, damit rutschen Sie dieses Schuljahr gerade noch so durch, Miss Bell.“ „Oh.“ Mehr war sie nicht mehr im Stande zu sagen. „Und jetzt gehen Sie, sonst muss ich Ihnen noch Hauspunkte abziehen.“ „Ja, Sir...eh...vielen Dank, Sir!“, rutschte es ihr zuletzt heraus und stürmte aus dem Klassensaal. „Die Jugend von Heute...“, grummelte Snape nur, bevor er sich wieder seiner Korrektur widmete. Katies Laune stieg von Stunde zu Stunde. In Verwandlung war es ihr nicht möglich gewesen, von Flint abzusehen. Immer wieder glitt ihr Blick zu ihrer Linken, in der Reihe gegenüber saß Flint zwischen Pucey und Montague. Einmal sogar trafen sich ihre Blicke. Braun traf blau-grün. Und ab und zu hatte sie sich eingebildet, das er sie anlächeln würde. Wie absurd. Und doch verständlich. Einmal war sie so sehr in ihren Gedanken versunken, an den Kuss in der großen Halle denken, dass sie gar nicht McGonagalls Frage gehört hatte und sie dafür 15 Hauspunkte Minus kassierte. Die Stunde ging ebenso schnell rum. Diesmal versuchte sie ihre Sachen schneller einzupacken, da die nächste Stunde schon wieder anstand und sie dafür vom 1. Stock in den 4. musste. Geschichte der Zauberei. Als sie alles beisammen hatte, verließ sie den Raum und stoppte kurz in ihrer Bewegung. Kein anderer als Marcus Flint lehnte sich an die Steinwand gegenüber dem Klassensaal und starrte ihr in die Augen. Was zum... „Hey.“ „Hi.“ Ihr Worte waren wie immer wie verschwunden. „Kann ich dich ein Stück begleiten?“ „Eh..“, sie überlegte fieberhaft. Er müsste jetzt eine Freistunde haben, dachte sie sich, „Ja...wieso nicht.“, räusperte sie sich kurz. Und so stieß er sich von der Wand ab und ging mit ihr die Fluren entlang. Lange schwiegen sie sich an, einige Schüler schauten neugierig zu der ungleichen Konstellation. Doch sagten nichts dagegen. Als sie im 4. Stock ankamen, und Katie schon den Klassensaal von Professor Binns erkennen konnte, zog er sie kurz in eine versteckte Nische. „Hey, was soll das...“, sagte sie leicht angesäuert, als sie schon wieder seine Lippen auf ihren spürte. Doch diesmal war er zu kurz um ihn zu erwidern. Er ließ schneller von ihr ab, als ihr lieb war. Stattdessen warf er sie mit seinen Worten aus der Bahn. „Am Samstag ist Hogsmead-Wochenende. Gehst du mit mir hin?“ „Ehm...ich.“, Merlin wo war nur ihr Mut und ihre freche Klappe geblieben?“ „Denk dran, du schuldest mir etwas.“, grinste er nun und entlockte damit die alte Katie zurück. „Schulden? Ich habe dich nicht darum gebeten bei Snape zu kuschen.“ „Dann muss ich wohl andere Überredungskünste wirken lassen.“, hauchte er und setzte ganz zart seine Lippen auf ihren Hals. „Lass das! Was wird das eigentlich. Hat dir das gestern nicht gereicht?!“, schimpfte sie und stieß ihn leicht von sich. „Wieso...“, fing er an und gestikulierte mit seinen Armen und Händen, „Wieso kann es nicht einfach sein, dass ich mich für dich interessiere? Vielleicht war das gestern nur ein Anstoß. Schicksal. Verdammt, Bell. Ich weiß doch selbst nicht. Ich weiß nur, dass ich dich gerne mehr kennenlernen würde.“ „Mich?“ „Ja, wer sonst?“ „Okay.“ „Okay?“, fragte er verwirrt nach. „Samstag. 15 Uhr?“ Nun war es an Flint, ihre Worte nicht folgen zu können. „Flint, Hogsmead. Das war doch deine Idee mit dem Date.“ „Achso. Ja. Ja, 15 Uhr passt.“ „Gut. Darf ich dann? Ich bin schon zwölf Minuten zu spät.“ Flint machte eine Gestik, dass sie gehen könne. War die ganze Woche verflucht oder so? Erst ihr Missgeschick in Zaubertränke, dann ein verliebter Flint in Amortentia getränkt. Als nächstes ein Kuss am Morgen, von dem nicht mehr so getränkten Flint, dann Snape, der ihr noch eine Chance in Zaubertränke gab und zu guter Letzt ein Date mit Marcus Flint. Nächsten Samstag. Hogsmead. Ging es denn noch verrückter? Nun, sie würde es sehen. Vielleicht war Marcus Flint ja doch nicht so schlimm. Gut küssen konnte er ja. Katie lächelte in sich hinein, als sie den Saal betrat. _____________________________ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)