Eine Geschichte von Donner und Eis von TwistedTrickster ================================================================================ Kapitel 7: Nur Freunde ---------------------- Die Feier ist wirklich langatmig und auch wenn ich mit etwas amüsiere, so ist doch immer im Hinterkopf, dass Loki verletzt in meinem Schlafgemach ist und jederzeit wieder angegriffen werden könnte. Meine Mutter verstärkt die Illusion von Loki wirklich wirkungsvoll, teilweise wenn er berührt wird, verschwindet er nicht. Die Feier will einfach nicht ende und weil ich einfach keine Lust mehr auf all die Leute habe, will ich mich allmählich davon schleichen. Ich gebe meiner Mutter Bescheid und verschwinde dann auch so gut wie unbemerkt. Vorsorglich habe ich zum Flügeltrakt, in dem Loki und ich leben, Wachen beordert, mit der Anweisung, dass keiner durchgelassen werden sollte. Als ich also bei ihnen ankomme danke ich ihnen und lasse sie auf das Fest gehen. Da ich nun da war, würde wohl nichts passieren können. An meiner Tür angekommen klopfe ich wieder drei mal in der Hoffnung Loki würde mich rein lassen. Dem ist auch so, dann ich kann in das Zimmer eintreten. Der Magier liegt auf dem Bett und hat nichts weiter an als eine weite schwarze Stoffhose. Um seine Mitte ist ein unordentlich gebundener Verband. Den muss er sich wohl unter Schmerzen neu gewickelt haben. Ich tretet ans Bett heran und werde dabei von fieberglänzende grünen Augen beobachtet. „Du siehst echt schlimm aus.“ murmle ich vor mich hin. Seine Haut ist Schweiß nass und hat einen ungesunden gelbgrünen Stich. Schwarze Strähnen klebe an seinem Hals. „Sei einfach still. Mein Kopf tut höllisch weh.“ flüstert er vollkommen erschöpft. Verwundert runzle ich meine Stirn. „Ich werde mir eben etwas anderes Anziehen und dann wechsle ich deinen Verband.“ meine ich nur und gehe mir ein paar lockere Kleidungsstücke holen. Eine schwarze locke Hose wie Loki sieht trägt und eine dunkelrote Tunika. Als ich dann angezogen bin, gehe ich ins Bad und hole einen Schale mit kaltem Wasser. Diese stelle ich dann neben dem Bett ab. Loki mustert mich misstrauisch, weshalb ich nur die Augen verdrehen kann. „Sieh mich nicht so an, ich will dir doch nichts Böses. Aber so fern du nicht in die Heilkammer willst. Wirst du damit leben müssen, dass ich doch behandeln muss. Das bedeutet, das ich dich anfassen muss.“ erkläre ich ihm gelassen. Er sieht mich noch immer schräg an, doch hat sich wohl widerwillig damit abgefunden. Ich will ihn mit einem Lappen abwischen, doch zu erst will ich noch die Temperatur fühlen. Doch als ich meine Hand auf seine Stirn lege, zucke ich zurück. Er ist kochend heiß. Für einen Eisriesen sicher keine gute Temperatur. Und da kommt mir das erste mal der Gedanke. „Loki ich werde ich eben leicht anheben müssen um den Verband ab zu machen. Das wird sicher Weh tun, doch halte es bitte aus.“ versuche ich leise zu erklären. Er nickt nur kurz um zu bestätigen, dass er es verstanden hat. Mein Arm gleitet in seinen Nacken und dann runter zu seinem Rücken. Vorsichtig hebe ich ihn an und löse den Verband. Loki ist zwar kein Fliegengewicht, doch im vergleiche zu vielen anderen, ist er unheimlich leicht. Er wirkt so zierlich wie eine Frau und hat in etwas das gleiche Gewicht. Zum Glück kann er meine Gedanken nicht hören, sonst würde er mich wohl den Kopf dafür abreißen. Schließlich ist der Verband runter und mir wird übel. Die Wunde ist nicht weiter zusammen gewachsen, sondern ist rotviolett angelaufen. Das wiederum deutet auf eine extreme Vergiftung hin. Dieser hinterhältige Attentäter hatte also gar nicht vorgehabt ihn mit einem Messer zu erstechen. Er wollte ihn nur so tief wie möglich verletzte, damit das Gift sich schneller verbreiten konnte. Ich lasse Loki liegen und renne aus dem Zimmer in Richtung Heilkammer. Dort ist zum Glück niemand. Wir Asen können uns glücklich schätzen, dass wir so weit entwickelt sind, denn wir haben ein einziges Gegengift, dass gegen jedes Bekannte Gift wirkt. Als ich dann aber wieder zurück zu Loki will, werde ich dann aufgehalten. Es ist Sif und sie ist deutlich angetrunken. „Thor, da bist du ja, ich habe dich schon gesucht.“ bringt sie mühsam hervor. Sie verträgt viel, also will ich lieber nicht wissen, wie viel sie getrunken hat, um so zu sein. Man merkt es ihr aber auch nur an, wenn man sie kennt. Sie redet langsamer und kann nicht mehr so gut grade aus gehen. Wankend hält sie sich also an mir fest und sieht mich aus geröteten Augen an. „Warum bist du so schnell weg von der Feier? Früher hast du ganze Nächte durch gefeiert. Bist du in so kurzer Zeit zu einem Pantoffelhelden geworden?“ fragt sie uns zieht verärgert die Augenbrauen zusammen. Gedehnt stöhne ich auf. „Nein, bin ich nicht. Ich hatte einfach nur keine Lust zu feiern.“ antworte ich knapp und hoffe das sie mich nun in Frieden lässt, jetzt wo sie weiß warum ich weg bin vom Fest. Doch falsch Gedacht. „Ach so. Ja, wenn ich auch mit so einen verschlagenen Eisriesen verheiratet worden wäre wie du, gegen meinen Willen, würde ich das auch nicht feiern wollen.“ sagt sie schließlich und nickt verstehend. Da es gar nicht der Grund ist, werde ich langsam wirklich gereizt. Zumal je länger Loki ohne das Gegengift ist, desto näher rückt sein Tod. „Darum geht es nicht. Wir sind nun mittlerweile Freunde. Es macht mir nichts aus ihn geheiratet zu haben.“ weise ich sie zurecht. Sif sieht mich daraufhin fast schon angeekelt an. „Er ist ein Eisriese. Einer der minderwertigsten Kreaturen die es gibt. Und außerdem redet er dir ein, dass du ein schlechter Mensch bist. Wie kannst du dich mit so etwas anfreunden?“ regt sie sich auf. Jetzt reicht es mir und ich packe sie etwas unsanft am Arm. „Er ist nun mein Ehemann und so redest du nicht über ihn. Ich schätze deine Freundschaft sehr und ich will sie nicht missen, aber zügle deine Zunge. Er hat mir einfach nur die Augen geöffnet für meine Unzulänglichkeiten. Und selbst wenn ich ihn lieber nicht geheiratet hätte, so ist es wichtig für den Frieden unserer Völker, den wir auf keinen Fall gefährden dürfen. Und nun geh schlafen um dich auszunüchtern.“ stutze ich sie zurecht und lasse sie dann los. Ich werfe ihr noch einmal einen strengen Blick zu und verschwinde dann. Die Tür ist dieses mal nicht verriegelt und warum ist auch klar, als ich auf Loki zu komme. Er atmet nur noch flach und abgehackt. Ich habe viel zu viel Zeit verloren wegen Sif. Rasch öffne ich die Flasche lasse etwas davon in seinen leicht geöffneten Mund tropfen und etwas in die Wunde. Denn es ist egal wie das Gegengift aufgenommen wird, Hauptsache es gelangt irgendwie in den Kreislauf. Der Magier bekommt das allerdings schon nicht mehr mit, denn er scheint bewusstlos zu sein. Eben so wenig kriegt er mit, wie ihm ein Tropfen vom Gegengift aus dem Mundwinkel tropft und seine Wange runter läuft. Ich strecke meine Hand aus und wische die Spur des Tropfens nach. Von seiner Wange hoch zu seinen Lippen. Ich kann nicht verhindern, dass ich über seine Lippen streiche. Dabei erinnere ich mich an den Kuss. Was war das nur gewesen? Egal welche Frau ich je in meinem Leben geküsst habe, dieses Gefühl hatte ich noch nie. Doch bevor ich noch irgendetwas unheimlich blödes machen kann, ziehe ich lieber meine Hand weg. Wenn Loki wach werden würde, würde ich ihn nur ungern das erklären müssen, zumal er mich wohl kaum zu Wort kommen lassen würde. Das Gegengift braucht Zeit zu wirken und bis dahin muss ich einfach versuchen ihn zu kühlen, damit er nicht gnadenlos verbrennt. Mit dem Kalten Wasser wische ich also den Schweiß von seinem Körper. Erst das Gesicht, dann der Hals bis runter zu seinem Oberkörper. Irgendwie kommt mir das unsittlich vor, dass ich einen bewusstlosen Mann so anstarre, obwohl er ja jetzt genau genommen mein Mann ist. Also tue ich das, was ich auch beim ersten mal gemacht habe, erst das Desinfektionsmittel, dann die Betäubungssalbe und dann den Verband. Ich weiß nicht, ob ich es mir einbilde, aber Loki sieht jetzt schon besser aus. Nicht mehr so gelbgrün stichig. Den kalten Lappen auf seiner Stirn muss ich trotzdem fast alle paar Minuten wechseln, weil er noch so warm ist. Ich ziehe mir eine Stuhl heran und lege meine Füße zumindest auf das Bett. Sollte ich mich auf das Bett legen, so bin ich mir nicht sicher ob Loki so begeistert davon wäre, neben mir auf zu wachen. Wenn ich es mir recht überlege, dann habe ich mir bis jetzt immer meine Hochzeitsnacht ganz anders vorgestellt. Abgesehen davon, dass ich in meiner Fantasie immer eine Frau geheiratet habe und mit ihr eine unbeschreiblich Nacht verbracht habe. Mir war schon von Anfang an klar, dass ich das nicht mit Loki nicht haben würde, eine unvergessliche Nacht. Aber das hier habe ich ganz sicher nicht erwartet. Ich hatte eher an so etwas gedacht wie, dass ich mich mit ihm unterhalten würde. Einfach reden, vielleicht hätte er mir mehr von sich erzählt und von dem wie er aufgewachsen ist. Und vielleicht von dem, was er sich von der Zukunft erhofft. Statt dessen sitze ich hier und pflege ihn, weil er kurz davor war zu sterben. Was mich wieder auf einen neuen Gedanken bringt.Was war eigentlich genau geschehen und wer war es gewesen, der ihn so hinterrücks angefallen ist? Auf jeden Fall jemand, der sich gut auskennt mit Waffen und mit Giften. Wir Asen benutzen aber eigentlich keine Waffen, die mit Gift überzogen sind. Aber irgendwer wollte wohl auf Nummer sicher gehen. Beinahe hätte es wohl auch geklappt. Bei all diesen Gedanken bin ich wohl eingenickt, denn das nächste was ich im Halbschlaf dann wieder mit bekomme ist, dass Loki sich zu mir beugt und meinen Namen sagt. Oder her brüllt. Ruckartig setzte ich mich auf und stöhne. Das schlafen in diesen Stuhl, in dieser unbequemem Position ist mir ganz schön auf den Rücken gegangen. Loki sitzt auf dem Bett und sieht mich deutlich genervt an. „Bei diesen Lärm den du produzierst, kann man ja fast gar nicht schlafen. Du schnarchst wie ein Betrunkener.“ meint er ärgerlich. „Du musstest ja auch nicht in dieser Position schlafen. Da wird man ja wohl schnarchen dürfen, wenn man so....“ zicke ich ihn an, halte dann jedoch inne. Erst jetzt realisiere ich die Situation. „Dir geht es wieder besser.“ stelle ich überrascht fest und stehe dann auch schon fix auf den Beinen, obwohl mein Rücken gegen die schnelle Bewegung schmerzhaft Protestiert. „Offensichtlicher weise würde ich meinen.“ sagt Loki mit seine gewohnt überheblichen Art. Am liebsten würde ich ihn jetzt drücken, so froh bin ich darüber, dass er überlebt hat. Doch das würde er sicher nicht wollen. „Ich bin so froh das es dir wieder besser geht.“ kann ich also nur noch sagen. Der Magier kneift daraufhin nur die Lippen zusammen und mustert mich kritisch. „Lassen wir das. Ich muss mir noch mal deine Wunde ansehen.“ sage ich rasch und das Thema zu wechseln. „Musst du nicht, es geht mir wieder besser und ich kann das auch alleine machen.“ bekomme ich als Antwort, doch ich lasse es ihn so nicht durch gehen. „Natürlich könntest du es selber mache, dann riskierst du aber, dass die Wunde vielleicht wieder auf geht und außerdem muss ich mir die Wunde ansehen um zu schauen ob noch etwas von dem Gift übrig ist. Du hast keine Ahnung von Medizin, ich aber schon, aber wenn du riskieren willst zu sterben...“ deute ich an und zucke mit den Achseln. Loki sieht mich mit einem Finsteren Blick an. Er weiß genau das ich übertreibe, aber er weiß auch das ich im Prinzip recht habe und er nun wirklich keine Ahnung hat von Medizin. „Also gut. Aber das ist das letzte Mal!“ meint er dann genervt und setzte sich dann von alleine auf, damit ich den Verband lösen kann. Das tue ich dann auch. „Wie kommt es, dass du so gut in Medizin bist?“ will der Magier wissen, wobei er mich nicht ansieht, sondern stur an die Wand starrt. Es scheint ihm mehr als unangenehm zu sein auf meine Hilfe angewiesen zu sein. „Wenn man kämpft verletzt man sich auch mal schnell. Dann muss man sich mit erster Hilfe auskennen. Jeder Mann ist entscheidend auf einem Schlachtfeld. Und abgesehen davon, bin ich früher als Kind oft in der Heilkammer gelandet, weil ich etwas ungestüm war. Doch all das hat meine Interesse geweckt.“ erkläre ich ihm mit einem kleinen lachen. Aufmerksam beobachtet Loki jeder meine Bewegungen und Reaktionen. Ich kann nicht umhin ihn mit einer Katze zu vergleichen. Es ist genau so wachsam, sprunghaft und launisch. Jeder Sekunde, könnte er die Krallen ausfahren, wenn er genug hat. „Nimm es mir nicht übel, aber du wirkst nicht so, als würdest du dich auf höhere Wissenschaften verstehen. Und Medizin ist kein leichtes Fach.“ stellt Loki fest. Bestätigend nicke ich, während ich seine recht gut verheilten Wunde betrachte. „Da hast du auch vollkommen recht. Ich bin nicht der Typ, der sich in einer Bibliothek mit Büchern auseinander setzt. Das ist mir viel zu trocken. Ich muss es sehen und selber machen. Ich muss es lebhaft veranschaulicht bekommen. An sich ist es auch kein Fach, was mich interessiert. Es geht mir um den praktischen Nutzen. Meine Leute auf einem Schlachtfeld am leben zu erhalten und sie wieder lebend nach Hause zubekommen. Nicht mehr und nicht weniger.“ versuche ich ihm klar zu machen. Seine Wunde ist nur noch leicht gerötet und schon gut zusammen geheilt. Es wird vielleicht eine Narbe auf seiner perfekten Haut zurück bleiben, doch die wird auf seiner blassen Haut wohl nicht gleich zu sehen sein. Diese Haut ist ohne hin ein Wunder, so weich und trotzdem kühl.Ohne weiter drüber nachzudenken streiche ich mit meinen Fingerspitzen über die Haut nahe der Wunde. Da ist wieder diese kribbeln, auch wenn nicht so stark wie bei dem Kuss. Doch bevor ich weiter drüber nachdenken kann, schlägt Loki meine Hand weg und stöhnt dann unter schmerzen auf. „Warum machst du denn so etwas?“ frage ich ihn verwundert. Loki liegt auf dem Rücken und hält sich die Wunde. „Was berührst du mich auch an ohne Vorwarnung.“ giftet er mich an. „Nimm die Hände weg ich muss sehen ob die Wunder wieder aufgegangen ist.“ weise ich ihn an, doch er dreht sich auf die Seite mit dem Rücken zu mir. „Und wenn dem so wäre, dann wäre es deine Schuld!“ zischt er erstickt. Genervt verdrehe ich die Augen und packe ihn an der Schulter, drehe ihn wieder auf den Rücken, umschließe mit einer Hand seine beiden Handgelenke und biege sie nach oben. Die Wunde ist zum Glück nicht aufgegangen, aber spannt offensichtlich unangenehm. Doch auch das war wieder zu viel für Loki. Er dreht sich mit einem Ruck wieder auf die Seite und reißt mich mit sich, so das ich auf ihm liege. Wütend zappelt er unter mir. „Geh runter, du bist schwer.“ faucht er. Ich will auch gerade von ihm runter gehen und stemme mich gerade hoch, da versetzt er mir einen tritt und ich falle vom Bett. Ich versuche mich noch an der Kopflehne fest zu halten um nicht aus dem Bett zu fallen, doch zu spät. Ich falle mit dem Rücken voran aus dem Bett und die Decke samt Loki landet auf mir. „Ist dir was passiert?“ frage ich rasch und krame hektisch in der Decke um zu sehen, ob Loki etwas passiert ist, doch als ich Loki finde, sieht er mich mit einen verwirrten und gleichzeitig wütenden Blick an, wobei seine Haar zerzaust von seinem Kopf abstehen. Wie eine Katze, auf die man aus versehen seinen Kleidung abgelegt hat. Das Sprichwort dumm aus der Wäsche gucken passt in diesem Moment zu ihm. Ich kann es nicht mehr verhindern, ich muss unweigerlich laut lachen und das lachen führt dazu, das Loki auf mir durchgeschüttelt wird und sich halt suchend in meiner Tunika verkrallt. Das sieht so unheimlich komisch aus, dass ich noch mehr lachen muss und davon langsam Bauchschmerzen bekomme. Doch diese Gelöstheit verpufft augenblicklich, als Loki sich aufsetzt. Er sitzt auf meinen Bauch und streicht sich die zerzausten Haare aus dem Gesicht, wobei er sich mit der anderen Hand auf meinem Bauch abstützt. Er hat leicht gerötete Wangen, was wohl von dem unfreiwilligen Gerangel kommt. Er sieht mich noch immer tadelnd an, doch statt der Tatsache, dass er mich angst macht, so finde ich es anregend. Seine Hose ist etwas verrutscht und so das man seine Hüftknochen sehen kann und und diese feinen schwarzen Locken die gerade etwas zum Vorschein kommen oberhalb das Hosenbundes. Um nicht etwas dummes zu machen sehen ich weg und versuche meine verwirrenden Gefühle hinter einen grinsen zu verstecken. „Tut mir Leid, aber du sahst so unheimlich lustig aus.“ versuche ich mich zu entschuldigen. Loki steht auf und würdigt mich keines Blickes weiter. „Ist das denn eben so schlimm für dich gewesen?“ frage ich vorsichtig nach. Erst jetzt dreht sich der Magier zu mir um und funkelt mich gereizt an. „Es gibt Gründe warum ich nicht berührt werden will.“ erwidert er unterkühlt. Langsam stehe ich auf und gehe auf ihn zu, wobei ich drauf peinlich genau achte ihn nicht zu berühren. „Es tut mir wirklich Leid, aber es war nicht beabsichtigt. Bitte verzeih mir.“ versuche ich mich glaubhaft zu entschuldigen, doch das Bild von Loki, wie er sich an mir fest krallt um nicht von mir runter zu fallen. Ein kleines grinsen kann ich mir also nicht verkneifen. Und genau deshalb starrt er mich wütend an. „Darf ich fragen, was genau dein Problem eigentlich ist?“ erkundige ich mich nun deutlich ernster um ihn zu signalisiere, dass ich nun keine Späße mehr machen würde und mich wirklich für den Grund interessiere. Der Magier betrachtet mich noch immer unterkühlt, doch nun auch eine Spur nachdenklich. Ich dachte schon, er würde nicht mehr antworten, doch dann räuspert er sich. „Als Eisriese hast du keinen Körperkontakt mit anderen. Nur wenn du mit jemanden kämpft oder aber zu Fortpflanzung. Das ist für uns Eisriesen normal und deshalb bin ich nicht sonderlich erpicht auf direkten Körperkontakt.“ probiert er zu erklären und sieht dabei deutlich nervös drein. „Wirklich nie? Also auch nie freundschaftlich?“ hacke ich verblüfft nach. „Nein, weil so etwas wie Freundschaft nichts ist, was für Eisriesen wichtig ist.“ sagt er mit einem verbissen Ausdruck in den Augen. Wahrscheinlich hätte er gerne mal einen Freund gehabt, nur um zu wissen wie es ist. „Nun, ich weiß nicht wie du das sieht, aber da wir nun mal verheiratet sind, werden wir viel Zeit miteinander verbringen. Ich kann dir dabei helfen diesen freundschaftlichen Aspekt einer Beziehung zu erfahren.“ biete ich möglichst beiläufig an. „Sollte Freundschaft nicht ungezwungen sein?“ hackt Loki nach, doch ich kann die Interesse in seinen Augen ausmachen. Ich muss lächeln, dass ist wirklich niedlich. „Nun ich sehe und schon als Freunde an. Aber wir könnten versuchen beste Freunde zu werden.“ rege ich an und sehe ihn breit grinsen an. Und da ist wieder dieses kleine lächeln auf Lokis Lippen. Unwiderstehlich süß. „Wir könnten es zumindest probieren.“ willigt er dann schließlich ein. „Das bedeutet, dass du mir auch vertrauen musst. Ich werde dir zeigen was Spaß unter Freunden ist.“ drohe ich ihm spielerisch. Nun ist es an ihm gespielt hochmütig auf mich herab zu blicken. „Dir vertrauen? Dann kann ich auch jeden anderen mein Leben anvertrauen.“ gibt er spöttisch zurück. Bei diese Satz stutze ich. Da war eh etwas was ich klären wollte. „Hast du eigentlich den Täter gesehen?“ frage ich vollkommen zusammenhangslos. Loki weiß aber trotzdem gleich was ich meine. Aber er schüttelt leicht den Kopf. „Nein. Er kam von hinten, hat mir den Mund zugehalten und dann das Messer...“ versucht er zu erklären, doch seine Stimme bricht abrupt ab. Es ist schwer für ihn diesen Entsetzlichen Vorfall zu schildern. Noch eine Sache, die seine Abneigung gegen Berührungen verstärkt haben wird. Aber vielleicht war der Angreifer gar kein Mann, sondern eine Frau. Apropos Frau. „Moment mal. Du hast doch Angst vor Berührungen. Wie kommt es dann, dass du diese eine Zofe vor deiner Tür geküsst hast?“ erkundige ich mich und kann nicht verhindern, dass ich dabei leicht verärgert klinge. Bei dem Wort Angst wirft mir Loki einen drohenden Blick zu, doch dann verdreht der Magier die Augen. „Die Zofe war gar nicht echt. Sie war eine Illusion. Ich habe die Illusion an diesem Tag perfektioniert und wollte dich einfach damit ärgern und sehen wie gut sie wirken. Weißt du wie viel Überwindung es mich gekostet hat deine Mutter die Hände zu reichen, bei unserer ersten Begegnung? Wobei ich gestehen muss, dass Frauen zu berühren nicht annähernd so unangenehm ist.“ antwortet Loki nachdenklich. So war das also. Und genau deshalb bekomme ich jetzt ein schlechtes Gewissen. Denn ich habe Loki eine reale Frau vorgeführt. Ob es ihm deshalb schlecht ging, weil er das nicht machen konnte mit einem Menschen? Ich stöhne und würde mir am liebsten mit der flachen Hand vor den Kopf schlagen. „Was ist?“ will Loki wissen und sieht mich fragend an. „Du hast mich mit einem Trugbild reingelegt und dann komme ich daher und stelle dich bloß.“ erkläre ich ihm. Nun ist es an zu stöhnen. „Jetzt lass das. Es ist geschehen und damit ist gut. So etwas passiert.“ weißt er zurück und wedelt nachlässig mit der Hand. Müde lächle ich. So einfach wie er würde ich es nicht hin nehmen. „Gut, dann machen wir es so. Ich werde dir zeigen wie man mit Nähe umgeht.“ meine ich abschließend. Loki zögert und kommt dann auf mich zu. „Und was willst du als Gegenleistung?“ erkundigt er sich. Nachdenklich schaue ich zu ihm auf. Da ich noch immer auf den Boden sitze, ist es ganz schön anstrengend zu ihm auf zu sehen. „Ich weiß nicht. Kann ich es mir überlegen?“ frage ich schulterzuckend nach. „Von mir aus, aber überlege es dir gut.“ sagt er schließlich und reicht mir die Hand um mir auf zu helfen. Breit lächelnd greife ich danach. Es ist ja schon mal ein Anfang. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)