Gott ist im Regen von Raija (Fortsetzung zu "housemaid" (PainxOC?)) ================================================================================ Kapitel 5: Tage der Vergangenheit Part III (Flash back) ------------------------------------------------------- Kapitel 5 Tage der Vergangenheit Part III (Flash back) Mitten am Tag erwachte ich. Ich drehte mich auf den Rücken und streckte mich genüsslich. Dabei verrutschte die Bettdecke und entblößte meine nackten Brüste. Ich starrte darauf. Sofort dachte ich an Pains Liebkosungen und Berührungen. Wie ein kleines Mädchen kicherte ich los und wandte meinen Kopf zur Seite. Jedoch was die Betthälfte neben mir verwaist. Verwundert blickte ich auf die zerwühlten Laken. Dann vernahm ich das Rauschen aus dem Badezimmer. Anscheinend war Pain unter der Dusche. So wie es sich anhört sprach er. Angestrengt lauschte ich seiner Stimme. Sang er etwa? Love of mine someday you will die But I'll be close behind I'll follow you into the dark Ich schloss die Augen. Ich liebte diesen Song und ihn aus Pains Mund zu hören machte ihn noch viel wunderbarer. Mit noch immer geschlossenen Augen ließ ich mich zurück in die Kissen fallen und träumte vor mich hin. Plötzlich senkte sich die Matratze neben mir, während gleichzeitig die Bettdecke angehoben. Pain kam ins Bett gehüpft und zog mich in seine Arme. Sein Körper fühlte sich kühl vom Duschen an und seine Haare waren feucht. Ohne dass ich reagieren konnte war er schon über mir. Ein Grinsen zierte seine Lippen. Also verbrachten wir auch den Rest des Tages im Bett. „Weißt du was?“, fragte ich in die Wohnung als ich morgens aus dem Badezimmer trat. Nur mit einem Handtuch bekleidet dackelte ich ins Schlafzimmer. „Die alte Schachtel, die in eurer Straße gewohnt hatte... erinnerst du dich noch an sie?“ Pain war nicht im Schlafzimmer, was mich ein wenig wunderte. Ich zuckte mit den Schultern. Während ich mir frische Kleidung anzog, erzählte ich einfach weiter. „Von der du immer behauptet hast, sie wäre so alt, dass sie wohl alles überlebt hat und unsterblich sei?“ Angezogen ging ich auf den Flur. „Du scheinst recht zu haben, Ich habe sie nämlich vor nicht all zu langer Zeit auf dem Markt getroffen.“ Im Türrahmen der Küche stockte ich. Auch hier war Pain nicht aufzufinden. Wo war er nur? Im Bad war er nicht, im Schlafzimmer auch nicht, ebenso wie in der Küche und mehr Zimmer hatte meine Wohnung nicht. Seltsam. Ein beklommenes Gefühl beschlich mich. Ich blickte auf meine nackten Füße und dachte nach. Dabei nahm ich das Kratzen am Fenster des Schlafzimmers wahr. Sofort eilte ich dorthin und als ich den Raum betrat fand ich Pain auf dem Fensterbrett hockend vor. Er schüttelte sein vom Regen nasses Haar und blickte dann zu mir rüber. Ich brachte ihm ein Handtuch und er ließ sich auf der Bettkante nieder, während er sein Gesicht trocknete. Seinen Mantel hatte er auf einen alten Holzstuhl in der Zimmerecke abgelegt, unter dem sich bereits eine kleine Wasserlache bildete. Auch ich setzte mich auf das Bett und beobachtete ihn stumm. Nach einiger Zeit fragte ich: „Alles ok?“ Obwohl ich am Liebsten gefragt hätte, wo er gewesen war. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen. Es raubte mir den Atem. Seine Zähne waren von einem natürlichen Weiß und gerade. „Ich habe dir etwas mitgebracht.“, unterbrach er meine Schwärmerei. Fragend legte ich den Kopf auf die Seite. „Komm näher!“, forderte er mich auf. Ich tat wie geheißen, während er in seiner Hosentasche kramte und eine kleine schwarze Schachtel herausfischte. Skeptisch blickte ich darauf, dann in Pains Augen. Er wollte doch nicht etwa..? Wortlos öffnete er die Schachtel. Ich zwang mich meinen Blick von seinem loszureißen und auf das Objekt in seiner Hand zu richten. Als ich erkannte, was er mir entgegenhielt, schlug ich mir automatisch die Hände vor den Mund. Mein Herz schlug wie wild und mir fiel es schwer gleichmäßig zu atmen und nicht zu hyperventilieren. In der Schachtel lag auf einem seidenen Kissen ein schlanker silberner Ring mit drei kleinen dunkelroten Rubinen. Aus vor Ungläubigkeit aufgerissenen Augen schaute ich Pain wieder ins Gesicht. Er lachte. Anscheinend hatte er genau diese Reaktion erwartet. „Los, stecke ihn schon an!“, sagte er amüsiert. Das ließ ich mir nicht zwei Mal sagen. Vorsichtig entnahm ich den Ring und steckte ihn an den Ringfinger meiner linken Hand. Mein Lächeln erstarb und ich schob die Unterlippe vor. Er passte nicht! Er war zu groß und lag zu locker um dem Finger. „Er passt nicht!“, stellte ich enttäuscht fest. Er griff nach meiner Hand. Noch immer lächelte er. „Du Dummerchen!“ Beleidigt zog ich die Augenbrauen zusammen und schob die Unterlippe noch weiter vor. Pain nahm den Ring von meinem Ringfinger und streifte ihn stattdessen auf den Zeigefinger. Neugierig betrachtete ich seine Tat. Der Ring passte nun wie angegossen. Zwischen Daumen und Zeigefinger hielt er meinen Ringfinger und wackelte damit herum. „Den halten wir noch ein wenig frei.“, erklärte er. Verschämt grinste ich und ich merkte wie meine Wangen heiß wurden. Pain griff mir in den Nacken, um mich an ihn zu ziehen und küsste mich auf die Stirn. In diesem Moment war ich der glücklichste Mensch auf Erden. Hätte ich nur gewusst, wie schnell er vergehen würde, hätte ich ihn vielleicht noch mehr genossen. Schon einige Tage später wurde mir der Boden unter den Füßen weggerissen und mein Leben auf den Kopf gestellt. Es war ein kühler Morgen und der Regen viel erbarmungslos auf Amegakure nieder. Ich war auf dem Markt gewesen und hatte mit meinem letzten Geld etwas essbares erworben. Ich wollte etwas leckeres kochen, mich an Pain kuscheln und weiter darüber sprechen, ob wir nicht von hier verschwinden sollten. Irgendwo hin, wo es friedlich war und wir uns ein neues Leben ohne all dieses Leid aufbauen könnten. Wir zwei zusammen. Nachdem ich meine Wohnung betreten hatte, schmiss ich den Schlüsselbund achtlos auf den Beistelltisch im Flur, von dem der Lack schon abblätterte. Kaum hatte ich die durchnässte Kapuze abgenommen, nahm ich die bedrückende Stille im Gebäude wahr. Mein Herz verkrampfte sich und ich atmete angestrengt aus. Das konnte nicht sein! Wie wahnsinnig ging ich in die einzelnen Zimmer, nur um immer mehr bestätigt zu werden: Ich war allein. Nein! Wieder stürmte ich in die verschiedenen Räume, schaute im und unter dem Bett nach, in der Dusche und öffnete sogar den Kühlschrank! Wo war er? Er hatte mir doch versprochen, dass... Im Flur traf mich die Erkenntnis so stark, dass ich mich mit der Schulter an der Wand anlehnen musste. Es war still. Ich hörte den Kühlschrank brummen, das Tropfen des Wasserhahns und den Regen, der gegen die Scheiben trommelte. Ich war alleine. Er war gegangen. Ohne mich. Tränen bahnten sich ihren Weg meinen Wangen hinab, während ich mich an der Wand hinunter gleiten ließ. Ein Loch tat sich in meiner Brust auf und eine Leere nahm von mir Besitz. Das Einzige was ich noch spürte war dieser unsagbare Schmerz. Irgendwann drang das Kratzen am Schlafzimmerfenster zu mir durch. Abrupt hob ich den Kopf. Pain! Schnell war ich aufgestanden und ins den Raum geeilt, aus dem ich die Geräusche hörte. Doch vor mir stand nicht Pain. Es waren zwei mir unbekannte Männer. Kalt und abschätzig blickten sie mir entgegen. „Mika?“, fragte mich der ältere der Beiden. „Wer will das wissen?“, stellte ich skeptisch die Gegenfrage. Nun schob sich der größere und jüngere an seinem Kollegen vorbei. „Im Namen von Lady Angel bist du verhaftet!“, brüllte er mir schon fast entgegen. Wer war denn bitte Lady Angel? „Dir wird vorgeworfen körperlichen Kontakt zu einem Nukenin zu haben und diesem Unterschlupf zu gewähren.“, ergriff der Alte wieder das Wort. Jetzt erst sah ich, dass er mir eine Schriftrolle entgegenhielt. Misstrauisch blickte ich ihm in die Augen, während ich sie an mich nahm. In ihr stand, dass ich aus den genannten Gründen in Gewahrsein zu nehmen sei. Auf eine offizielle Anhörung würde man verzichten, da durch die schwere meiner Vergehen keine Notwendigkeit dafür bestand und ich stattdessen gleich zu lebenslänglich verurteilt wurde. Und unterzeichnet hatte die mysteriöse Lady Angel. Ich feuerte dem Alten das Schreiben vor die Füße. So ein Schwachsinn! „Ich weiß nicht was dieser Blödsinn soll, aber dieses frustrierte Waschweib Lady Angel“, ich spuckte auf ihre Unterschrift, „kann mich mal sonst wo!“ Es war ein Fehler. Ich war unbewaffnet und die Herren vor mir platze regelrecht der Kragen. Anscheinend hatte ich sie mit meinen Worten ganz schön wütend gemacht. Der Junge warf ein Kunai. Ich schnappte mir das Einzige, was ich schnell greifen konnte und wehrte ihn damit ab: mein Amegakure-Kopfband, welches ich immer um den rechten Oberschenkel trug. Entsetzt stellte ich fest, dass ein tiefer Kratzer das Symbol Amegakures durchzog. „Nukenin..“, flüsterte ich. Doch Zeit hatte ich keine, um weiter darauf zu starren. Schon griffen mich die Männer, diesmal gemeinsam, an. Geschickt duckte ich mich unter ihren Fäusten weg und aktivierte mein Kekkei Genkai. Mit Zeige- und Mittelfinger berührte ich beide an den Schläfen und blendete sie mit einer Illusion. Schreiend sackten sie auf die Knie und hielten sich die Hände an den Kopf. In der Zwischenzeit war ich durch das offene Fenster, durch das sie meine Wohnung betreten hatten, geflüchtet. Ich beeilte mich so schnell wie möglich aus Amegakure zu verschwinden. Auf einem großen See außerhalb des Dorfes hielt ich keuchend inne. Als ich mich umdrehte bemerkte ich, dass ich nicht verfolgt wurde, was mich doch recht wunderte. Jedoch war das nebensächlich. Ich blickte auf das Dorf versteckt im Regen. So wollte ich es nicht verlassen. Ich war von dem Menschen, den ich liebte, verlassen und zum Verräter ernannt worden. Wieder kämpfte ich mit den Tränen, konnte sie aber noch zurückhalten. Ich blickte auf meine Hände, die auf den Knien abstütze. Pains Ring stach mir sofort ins Auge. Wütend streifte ich ihn ab und holte aus. Ich wollte ihn diesem dämlichen Dorf entgegen schleudern, doch ich konnte nicht. Irgendetwas tief in mir schrie mich an es nicht zu tun. Also steckte ich ihn zurück an seinen Platz. Ich kehrte Amegakure den Rücken zu und kam von da an nie wieder in seine Nähe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)