Es ist egal was du bist... von BlueYoshi ================================================================================ Kapitel 4: Frage nach dem Wieso? -------------------------------- Mein Weg führte mich heute durch die Straßen von Water7. Eigentlich war ich nur auf der Durchreise, doch wenn ich mich hier genau umschaute dann könnte ich mir durchaus vorstellen hier zu wohnen, wenn ich mein Ziel irgendwann erreicht haben sollte. Leider hatte ich keine Mannschaft und war die ganze Zeit immer nur allein unterwegs. Mein kleines Boot war sicher nicht das was ich als große oder stattlich bezeichnen würde, doch es reichte für mich. Im Prinzip war es nicht größer als ein gewöhnliches Fischerboot. Bisher hatte ich immer Glück gehabt was Stürme betrifft, bis auf Gestern. Eine Monsterwelle hatte mein Boot zum kentern gebracht und mich anschließen samt Boot hier angeschwemmt. Das gute daran war nur das ich bereits nah genug an die Insel gefahren war, wodurch mich die Strömung direkt hier her brachte. Ich hatte mich unter Deck versteckt als es passierte. Als ich dann schließlich gekentert war, hatte sich die Luft in meiner Kajüte eingeschlossen und ich mittendrin. Sozusagen Glück im Unglück. Wahrscheinlich ist das die Wiedergutmachung des Schicksals für meine miese Vergangenheit. An manche Sachen kann ich mich hierbei besser erinnern als an andere… Klar war jedoch das ich jemanden finden musste mit dem ich noch eine Rechnung offen hatte! Auch wenn es schon über fünf Jahre her war brannte noch immer die gleiche Wut in mir wie damals. Schweigend drängte ich mich durch die Masse aus Menschen, die wiederum Einkäufe machten oder sich die Sonne auf die Haut scheinen ließen. Da mein Boot bei dem Aufprall auf die Riffe kaputt gegangen war musste ich mir ein neues holen. Glücklicherweise hatte ich vor kurzem erst dummen Piraten die Beute beklaut hatte, sonst hätte ich das Geld wohl nicht aufbringen können. Die Sonne strahlte hell über der riesigen Stadt. Durch das ganze verdunstende Wasser war die Luft sehr feucht. Schon wenn man ohne Anstrengung durch die Stadt lief wurde man mit einer dünnen Schweißschicht überzogen. Wie es wohl erst im Sommer sein musste? Wahrscheinlich noch viel schlimmer. Ich war so ein, fast schon tropisches, Klima nicht gewohnt und fühlte mich bei so viel Wasser langsam etwas unsicher. Der Stadtrand hatte mir noch am besten gefallen, doch je näher ich dem Zentrum kam, desto mehr Wasser wurde es, was mich beunruhigte. Doch schließlich kam auch ich irgendwann in dem Viertel an, in dem man behaupten konnte ein Boot kaufen zu können. Aufmerksam sah ich mich um. Ein gerade einmal Kniehoher Zaun umrahmte einen besonderen Teil des Docks. Neben mir stand eine große schwere Tür mit der Aufschrift „1“. „Aha“ dachte ich mir und guckte weiter herum. Ich näherte mich dem Zaun um mehr sehen zu können und vielleicht würde je jemand auf mich aufmerksam werden… Meine Hände lagen auf dem kleinen Holzgerüst. So weit ich konnte lehnte ich mich über der Absperrung. „Kann ich dir helfen?“ wurde ich plötzlich gefragt. Ich war überrascht dass es so schnell ging. „Naja eigentlich suche ich ein kleines Schiff, also mehr so ein Boot um genau zu sein.“ Sagte ich gelassen und blickte dabei überall hin, nur nicht in sein Gesicht. Mit der Hand schirmte ich meine Augen vor der Sonne ab und blickte wie ein Indianer durch die Gegend. „Ja also wir haben hier ganz viele Schiffe.“ Begann er und zählte auf was noch zu haben war. Ich hatte nach seinem ersten Satz schon abgeschaltet da ich von diesen ganzen Fachbezeichnungen für Boote nichts anfangen konnte. Plötzlich erkannte ich weit hinten etwas, sehr interessantes. Ohne den jungen Mann mit orangenem Pullover zu beachten, stieg ich über den Zaun. Er versuchte mich aufzuhalten, doch ich ließ mein Ziel nicht aus den Augen. Seine Hand umfasste meinen Oberarm, als er mich zurückzog. Schweigend drehte er mich zu sich um und sah mir in die Augen. Kakus Sicht: „Du darfst hier nicht einfach rein spazieren.“ Flüsterte ich, hatte in der hälfte des Satzes angefangen viel leiser zu werden, da ich fast vergessen hatte was ich sagen wollte. Was für ein hübsches Mädchen. Hatte sie mir überhaupt zugehört? Ich war nicht sicher… Ihre großen dunklen Augen sahen mich an. Der Blick eines Engels ist nicht halb so bezaubernd wie das was ich hier zu sehen bekam. Die langen welligen Haare umrahmten ihr Gesicht. Ein schräger Pony verdeckte einen Teil der Stirn und ließ sie erwachsener Aussehen, als sie wahrscheinlich war. Ihre Haare waren dunkelbraun und etwa lang genug um ihre Taille zu berühren. Die rosefarbenen natürlichen Lippen waren leicht geöffnet. Ich konnte wunderschöne gerade Zähne hinter ihnen entdecken. Ihr Shirt ließ den Bauch frei. Der Ausschnitt war sehr tief und prall gefüllt. Beinahe wurde ich rot bei so viel Göttlichkeit… Die extrem kurze Hose wirkte als würde sie jedem Moment rutschen und den Blick auf intime Stellen frei geben. Doch der Gürtel würde das sicher verhindern. Ihr Shirt war blau, die Hose eine dunkle Jeans. An den Füßen hatte sie hohe Sandaletten mit leichtem Plateau. Noch als ich mich fragte wie sie damit laufen konnte riss sie sich von mir los und ging einfach weiter in Richtung zu der großen Galeere die wir gerade reparierten. Ihr Gang war selbstbewusst. Mein Blick fiel auf ihren entzückenden Po, der bei jedem Schritt verführerisch schwankte und zum anfassen einlud. Die langen Beine wirkten grazil und waren sehr schlank, ganz ohne ein Gramm Fett. Ihre schlanken Arm schwangen im Laufrythmus neben ihrem Körper. Wie ein Model auf dem Laufsteg ging sie weiter ungeachtet der Männer die sie anstarrten wie rohes Fleisch. Zielstrebig ging sie auf Lucci zu, der gerade etwas sägte. Sie blieb stehen. Mittlerweile hatte ich meine Beine wieder unter Kontrolle und von der Starre lösen können und stand nun neben ihr. Anfangs ignorierte Lucci sie, auch wenn ich mich fragt wie er so jemanden ignorieren konnte… Als es ihr zu Bunt wurde schnappte sie sich sein Shirt und zog es in ihre Richtung. Kaum das ich gucken konnte hatte sie Lucci auch schon eine Ohrfeige gegeben. Luccis Sicht: Lana? Was sucht die denn hier? Noch als ich mich das fragte prallte die schallende Ohrfeige gegen meine Wange. Was bildet die sich denn ein!? Mit mir so umzuspringen, das würde sie noch bereuen. Deine Sicht: Dieser Arsch! Die halbe Welt habe ich abgesucht und nun finde ich ihn hier? Was war das für ein krankes Spiel!? „Was bildest du dir ein wer du bist mich einfach so zu verarschen!? Du hast mich sitzen gelassen!“ schrie ich ihn an. Der Mann mit der langen eckigen Nase zog mich von Lucci weg, dessen Kleidung ich noch immer zu mir herunter gezogen hatte. Von hinten nahm der Fremde mich in den Arm, so dass ich mich nicht bewegen konnte. „Ich weiß nicht was du meinst.“ sagte Lucci, für ihn sprach jedoch seine Taube. Meine Wut erreichte ein neues, bisher unbekanntes Level. Mit einem Ruck riss ich mich los und stürzte mich auf ihn. Durch meine Wucht riss ich ihn mit mir zu Boden. Nun saß ich auf ihm, den Tränen nahe. Viel zu lange hatte ich nicht darüber nachgedacht was aus mir werden würde wenn ich ihn wirklich fand. Die Freude über mein erreichtes Ziel wurde schnell von unbeschreiblicher Trauer unterbrochen. Mit feuchten Augen verpasste ich ihm eine Ohrfeige nach der anderen. Links, Rechts, links, rechts…. Bis ich schließlich von ihm weg gezogen wurde. Meine Tränen raubten mir die Stimme, den Atem. Weinend stand ich nun vor Lucci, der sich mittlerweile aufgesetzt hatte. Die Männer um uns herum starrten zwischen mir und ihm hin und her. Mein Gesicht verbarg ich in meinen Händen. Plötzlich wurde ich von jemandem in den Arm genommen. Mir war egal wer es war, hauptsache er hielt mich fest. Tief schluchzend verkrallte ich mich in seinem Pullover. So hatte ich das alles nicht geplant. Ich wollte nicht weinen, wollte es nie mehr tun. Doch die Gefühle waren stärker als ich… Kakus Sicht: Lucci war aufgestanden, während ich sie in meinen Armen hielt und beruhigend ihren Kopf streichelte. Wir starrten die Spanner an, die jede Bewegung aufsaugten die ich, Lucci oder die Frau machten. Augenblicklich verschwanden sie mit traurigen Gesichtern. Die junge Frau hatte sich inzwischen etwas beruhigt und sah Lucci an. Sie zitterte. Meine Arme drückten sie näher an mich heran. Ihr zierlicher Körper drückte sich an meinen. Deutlich konnte ich ihre Rundungen an meiner Brust spüren. Mir wurde heiß im Gesicht, weswegen ich es so gut es ging versuchte zu verbergen. So gut es ging versuchte ich mich auf etwas anderes zu konzentrieren um nicht auch noch Probleme mit meiner Männlichkeit zu bekommen. Der tiefe Ausschnitt, der durch die Umarmung noch verführerischer wirkte, machte es mir schwer an etwas Normales zu denken… Die schönste Frau der Welt lag in meinem Arm, fest an mich gedrückt und so zerbrechlich wie eine Scheibe Knäckebrot…Ich mag Knäckebrot… Lucci und sie hielte ununterbrochen Blickkontakt, wobei sie ununterbrochen gegen die übermacht der Tränen ankämpfte. Plötzlich spürte ich wie es mit Platz in meiner Hose kritisch wurde… Ich hüllte mich in schweigen. Deine Sicht: Wie konnte er nur so gleichgültig sein. Hatte er etwa schon alles vergessen? „Ich habe sie verloren, Lucci!“ brachte ich dann leise, mit heiserer Stimme heraus. Er wusste offenbar nicht wovon ich redete, ich kannte ihn einfach lange genug um so etwas einschätzen zu können. „Die Zwillinge. Unsere Zwillinge Lucci!“ flüsterte ich wütend, konnte einfach nicht lauter sprechen. Der junge Mann, der mich hielt erstarrte förmlich. Lucci drehte sich um und ging einfach. Nun stand ich allein da, an der Brust eines Mannes den ich nicht kannte. Die Kaltschnäuzigkeit des Mannes den ich geliebt hatte, brach mir das Herz. Kakus Sicht: Lucci war Vater? Gewesen? Von Zwillingen? Mein Kopf brannte. Was war zwischen den beiden denn vorgefallen? Wie konnte er so einen Engel ziehen lassen? Fragen über Fragen bei denen jede Art von Hitze vergessen war und mein Gesicht erbleichen ließ. Sie hatte sich wieder meinem Pullover zugewandt, der durch ihre Tränen eine dunklere Farbe angenommen hatte. Ihre Tränen brachen mir mein Herz… Schweigend zog ich sie mit, zu einem Stamm Holz auf dem wir uns setzten. Luccis Sicht: Also hatte sie damals nicht gelogen? Wie kann das sein? Zwar hatte ich mir nichts anmerken lassen, doch ich war sehr überstürzt über diese Nachrichten… In einer der großen Hallen hatte ich auf einem Fass, in der Ecke Platz genommen, weit weg von allem und jedem, versteckt im Schatten. Ich wollte jetzt einfach nur allein sein… Es gab Sachen im Leben auf die man nicht unbedingt Stolz war. Diese Geschichte war eine davon… Kakus Sicht: Noch immer weinte sie. Wir saßen nahe nebeneinander. Ihre Hände in meinem Pullover, meine streichelten ihren Rücken. Nach kurzer Zeit hatte sie sich wieder gefangen und setzte sich aufrecht hin. Meine Hände nahm ich wieder zu mir. Schweigend saßen wir eine ganze Weile nebeneinander. „Er hat mich verraten!“ begann sie dann. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)