LIGHT: von irish_shamrock ================================================================================ Prolog: PROLOGUE: ----------------- LIGHT: ☼Prologue: Da war er. Der Brief. Jenes Schriftstück, dass ihrem Jungen die Möglichkeit eröffnete, Hogwarts zu Besuchen. Wie lange hatte er darauf warten müssen, dass man ihm endlich bestätigte, das Zaubererhandwerk richtig und wahrhaftig und vor allem öffentlich zu erlernen? Und dann, vor wenigen Tagen, genauer, an seinem elften Geburtstag, hatte eine der Posteulen das lang ersehnten Schreiben im Schnabel. Skeptisch, und doch aufgeregt, war Aiden auf ihrem Bett herumgesprungen und hatte somit den Unmut seines Vaters auf sich gezogen. Die Freude des Jungen war so überschwänglich, dass er selbst seine jüngeren Geschwister aufgeweckte, die nun, einem nach dem anderen, in das elterliche Schlafgemach tapsten. »Nicht zu fassen«, knurrte der Herr des Hauses und fing den verstimmten Blick der Frau auf, die sich aus den Kissen aufgesetzt hatte und sich bemühte, den ältesten Spross milde zu stimmen. »Aiden ... Aiden!«, mahnte Katie und war versucht dem Trubel auf dem Bett Einhalt zu gebieten, indem sie ihren Sohn bei den Armen packte. Abrupt ebbten die Hüpfbewegungen ab, sodass sich der junge Mann im Schneidersitz auf den weichen Decken niederließ. Die großen, dunklen Augen starrten neugierig von einem Gesicht zum anderen. Ein neues Gewicht war auf dem Bett auszumachen, als Lachlan, laut gähnend, auf sie zu krabbelte und ebenso interessiert seinen Bruder betrachtete. »Mommy« Katie blickte an ihren beiden Söhnen vorbei und erkannte den jüngsten Knaben. Sich den Schlaf des Sandmännchens aus den kleinen Äuglein reibend, stolperte Kester, wie sein Bruder keine Minute zuvor, auf die Schlafstätte zu und hatte weit mehr mühe, auf das hohe Gestell zu gelangen, als es bei seinen Brüdern der Fall gewesen war. »Und wo bleibt der Rest?«, hakte Marcus nach und zog sich die schwere Decke über den Kopf. Katie lauschte, jedoch vernahm sie keine weiteren, tapsigen und tapsenden Geräusche. Offenbar schliefen die Mädchen noch und hatten nichts von den freudigen Ereignissen des Ältesten mitbekommen. »Mommy«, gängelte Kester erneut und die Frau beugte sich über den Rand des Bettes, um ihren Sohn zu sich zu holen. Zufrieden mit sich und dass es ihm gelungen war, von seiner Mutter auf das Bett gehievt zu werden, entging dem Jüngsten der verstimmte Blick des mittleren Sprosses, der nur den dunkelblonden Kopf schüttelte und etwas murmelte, dass schwer nach »Angsthase« klang. »Lachlan«, beschwor ihn seine Mutter sofort und der Junge schenkte seine Aufmerksamkeit wieder ganz dem älteren Bruder, dessen Gesicht mit der aufgehenden Spätseptembersonne um die Wette strahlte. Beinahe neidisch starrte Lachlan auf das Stück Pergament, welches seinem Bruder erlaubte, jenen Ort zu besuchen, den bereits seine Eltern und Großeltern aufgesucht hatten, um aus ihnen Hexen und Zauberer zu machen. Gierig haschte er nach dem Blatt, doch der knurrende Laut seines Vaters ließ ihn inne halten. Betreten starrte Lachlan auf die helle Baumwolle des Bettbezuges, jedoch zeigten seine Ohren, wie unangenehm es ihm war. Heiß und rot leuchtend schoss ihm auch das Blut in die Wangen und noch ehe er eine flüchtige Entschuldigung murmeln konnte, hörte man hastiges und schnelles Getrappel von Kinderfüßen. »Oh nein«, seufzte Marcus auf und Kester drehte sich zu seinen Schwestern um. Die beiden Mädchen, blond, mit leuchtend blauen Augen, standen am Fußende des Bettes und stemmten sich, ganz im Gegensatz zu ihrem Bruder Kester, selbstständig auf die Matratze, gerieten jedoch ein wenig ins Schlingern. Lachlans Blick zeigte deutlich, dass ihm die Selbstständigkeit der Zwillinge mehr zusagte, als es der bettelnde Versuch des Jüngsten tat. »Ich will auch nach Hogwarts!«, erhob Heather ihre Stimme. »Ich auch!«, setzte Holly nach und nickte eifrig zur Bestätigung. Eine ausweglose Situation, die Katie mit einem verdrehen der Augen und dem Schütteln des blonden Hauptes unterstrich. Dass die Mädchen erst ein ganzes Jahr nach Kester zur Schule gehen sollten, verstanden beide nicht und weigerten sich, dies nicht akzeptieren. Doch selbst Katie vermochte es nicht zu sagen, ob es ihnen überhaupt erlaubt wurde, Magie zu erlernen. Denn ob sich bei den kleinen Damen überhaupt jene Fähigkeiten zeigten, war fraglich, wie Katie bedauerlicher Weise zugeben musste. Es würde ihnen das Herz brechen, wenn die Brüder nach Hogwarts kämen, und es ihnen nicht gestattet wurde, doch noch gab sie die Hoffnung nicht auf. Wie immer hatte sie sich bemüht den Mädchen zu erklären, dass sie noch zu jung und sei kleinen seien, um es ihrem älteren Bruder gleich zu tun, allerdings würde dies mit den Jahren nicht einfacher werden. Wenn erst der jüngste Sohn aus dem Hause war, und nur in den Ferien und an Weihnachten mit seiner Anwesenheit glänzte, wäre es für Holly und Heather die reinste Folter, würde man ihnen Hogwarts verweigern. Aiden, der sich nun nicht mehr länger im Fokus sah, trumpfte mit einem kessen Spruch auf den Lippen und verlangte, dass man ihm, an seinem Ehrentag, genügend Aufmerksamkeit zukommen ließ. Marcus scheuchte die Kinder zurück in ihre Betten, doch keines von ihnen machte Anstalten, den Worten des Vaters Folge zu leisten. Katies Lippen verzogen sich zu einem schiefen Grinsen und nun war sie es, die ihre Sprösslinge anwies, ihrem Vater noch wenige Minuten der Ruhe zu gönnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)