Lass dich von mir verführen von Opailikita (NaruIno) ================================================================================ Kapitel 1: So lange ist es her ... ---------------------------------- Menschenmassen drängten sich durch die schmalen Gassen des großen Dorfes. Heute war Markttag in Konoha. Aber das war nicht der einzige Grund, warum jeder versuchte sich zum großen Platz durchzukämpfen. Die Hokage empfing heute einen Gast. Einen besonderen Gast. Viereinhalb Tage Anreise musste er überstehen, um endlich durch das berühmte, für alle hier lebenden Ninja Heimat bedeutende, Dorf von Konoha schreiten zu können. Es war ein Fürst mit Namen Jijirou und Vornamen Natsu. Er war ein einflussreicher, höchst intelligent Mann und, wie man sich erzählte, sollte er wohl auch recht liebendwürdig sein. Die Tatsache aber, die ihn für die Hokage und die meisten Ninja so interessant machte, war sein Gefolgsmann. Jijirou hatte ihn mitgenommen, als er das Dorf vor zwei Jahren zum letzten Mal besucht hatte, um seine Unterstützung bei dessen Wiederaufbau anzubieten. Ohne Scham war er zur Führerin des Dorfes gegangen und hatte sie um Erlaubnis gebeten, denjenigen, auf den er sein Augenmerk gerichtet hatte, als seinen neuen Leibdiener mit in seine Heimat bringen zu dürfen - gegen eine anständige Bezahlung versteht sich. Seitdem hatte man von ihm nichts mehr gehört. Nun kam er wieder - und alle wollten nur seinen Diener sehen. Wollten wissen, ob es ihm gut ging. Sehen, wie er sich in den vergangenen Jahren verändert hatte... Die Flügel des großen Tores schwangen auf und gaben die Sicht auf einen Zug an Dienern und Soldaten in prächtigen Roben frei. In ihrer Mitte befand sich eine verschleierte Trage und die Männer, die ihr Gewicht stemmen mussten, waren der Ohnmacht nahe. Das halbe Dorf hatte sich versammelt, um die Ankunft des Fürsten mitzuerleben. Doch der Zug hielt nicht an. Sie bahnten sich schlichtweg einen Weg durch die Menge und hielten geradewegs auf den Sitz der Hokage zu. Die Ninja, an denen sie vorbeikamen, reckten die Köpfe, um den ihren ausfindig zu machen, zu begrüßen und zu betrachten, doch ihre gehetzten Blicke fanden ihn nicht. Und ehe sie sich versahen, war der Zug schon weitergezogen. Vor dem großen Gebäude des Dorfführers hielten sie schließlich an. Die Zivilisten wurden von ANBU ferngehalten, sodass der adelige Besucher sich in Sicherheit wägen konnte und dem Lärm der Leute nicht ausgesetzt war. Einer der Diener hechtete herbei und platzierte ein kleines Treppchen vor der Trage, bevor er den dünnen Stoff auf die Seite zog. Man konnte hören, wie eine Person sich erhob und schließlich trat der Mann ins Tageslicht. Die Sonnenstrahlen brachten die tiefschwarzen Haare zum Schimmern und ein blutroter Umhang verdeckte seine Gestalt. Nur sein scharfgeschnittenes Gesicht und den blassen, nobel wirkenden Farbton konnte man ungehindert betrachten. Sein schwarzen Augen studierten für eine kurze Zeit den Diener, der unter seinem Blick zu schlottern begann und beinahe den feinen Stoff losließ. "Es ist eine Freude, euch wiederzusehen, Jijirou-sama.", erklang auf einmal eine weibliche Stimme. Als der Fürst aufblickte, sah er die Hokage auf sich zukommen, begleitet von ihrer Sekretärin und zwei ANBU. "Hokage-sama.", stellte er kühl fest. Ihm entging der suchender Blick, den sie über sein Gefolge warf, durchaus nicht. Mit einer fließenden Bewegung trat er ein paar Schritte vor und meinte: "Ich fürchte ihr werdet nicht finden, was ihr sucht, Hokage-sama." Schnell huschten ihre Augen wieder zurück zu ihm und erwiderten seinen Blick eisern, auch wenn ein Hauch von Enttäuschung in ihnen zu lesen war. "Naruto-san ist nicht mit mir hier hergekommen. Aber ich werde euch so viel über ihn berichten wie ihr wünscht." Da schienen der San-nin die Bedeutung seiner Worte erst richtig klar zu werden. Sie ließ ihre Mundwinkel hängen und starrte den Fürsten an. "... Ich .... Ich würde mich darüber freuen, wenn wir drinnen unter vier Augen weiterreden können Jijirou-sama." Dieser nickte nur und folgte der Hokage in ihre Residenz. Kurz darauf fand er sich auf einer Couch wieder, Tsunade gegenüber und eine Tasse Tee in der Hand. "Nun ja. Ich muss sagen, ich habe meine Entscheidung weiß Gott nicht bereut! Dieser Junge ist Gold wert. Ich habe bis jetzt selten so einen aufmerksamen, starken, intelligenten, jungen Mann gesehen. Er hat sein Training natürlich weiter geführt. Meine besten Kämpfer habe ich ihm zur Seite gestellt. Und ich wollte natürlich ebenfalls nicht, dass seine Laufbahn durch den Umstand beendet wird, dass er nun unter mir dient. Ich habe ihn in einem der fünf großen Dörfer sowohl Jo-nin, als auch ANBU-Prüfung ablegen lassen.", erklärte er ruhig und nippte an seinen Tee. Tsunade starrte ihn fassungslos an. "Jo-nin? ANBU? Unser Naruto? Sie wollen mich auf den Arm nehmen, Jijirou-sama!" "Gewiss nicht, Hokage-sama. Sehe ich aus, als reiße ich einen Scherz?" Sie sah ihn sein starres, kaltes Gesicht und musste schlucken. Mit einem Seufzen stellte er die Tasse auf dem Tisch vor ihm ab und fuhr fort: "Wie auch immer. Ich habe ihn - gleich nach mir - zum mächtigsten Mann in meinem bescheidenen Reich erklärt. Er kümmert sich um Staatsangelegenheiten, während ich nicht anwesend bin. - Übrigens einer der Gründe, wieso er nicht hier ist." Mit eiligen Schritten bahnte Ino sich einen Weg durch die Menschenmassen, schob jeden beiseite, der ihr in den Weg kam. Man hatte sie dringendst zum Hokage rufen lassen. Da konnte sie jetzt nicht herumtrödeln. Keuchend passierte sie die Absperrung des Hokage Gebäudes durch die ANBU und stürzte wenige Minuten später in Tsunades Büro. Verwundert betrachtete sie den hochgewachsenen, schwarzhaarigen Mann, der hinter ihrem Chef stand. "Das ist Yamanaka Ino.", stellte die Hokage sie vor. Er nickte knapp. "Ino, das hier ist Fürst Jijirou." Die Augen der jungen Frau weiteten sich. Dieser Mann dort war in den letzten Wochen das einzige Gesprächsthema gewesen. Er war Narutos Besitzer! Und obwohl die Hokage ihren geschockten Blick bemerkte und die Yamanaka sofort begann sich nach dem blonden Chaoten umzusehen, sprach sie einfach weiter. "Ino, ich möchte, dass du morgen mit Fürst Jijirou zurück in sein Land gehst. Du wirst dort für eine Weile als Repräsentantin des Dorfes stationiert und Vermittlerin sein. Wir wollen die Zusammenarbeit zwischen unsren Territorien steigern... Dann wirst du auch Naruto wieder sehen. Schick mir eine Nachricht, wie es ihm geht." Naruto war nicht hier? Sie war nicht furchtbar enttäuscht, wie die meisten ihrer Freunde es gewesen wären, aber als fröhlich konnte sie das Gefühl in ihrer Magengrube auch nicht bezeichnen. Dann trat der Fürst vor und Name ihre Hände in seine beiden. Sie waren warm, sanft und gingen mit ihr so behutsam um, als wäre sie aus Glas und könnte jeden Moment zerbrechen. "Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit, Yamanaka-san. Bitte finden Sie sich morgen bei Sonnenaufgang am Tor des Dorfes ein." Sie errötete, als er sie freundlich anlächelte und nickte. Ino verließ das Zimmer anschließend eilig, bekam aber noch mit, wie sich der Fürst wieder an die Hokage wandte und ihr noch etwas sagte. Am nächsten Morgen fand sie sich kurz vor Sonnenaufgang am genannten Ort ein. Doch keiner war zu sehen, außer die Torwächter. Sie schlenderte einige Meter aus Konoha heraus und sog die kühle Luft in ihre Lungen. Es fühlte sich herrlich an. Auf einmal raschelte es zu ihrer Rechten im Gebüsch. Neugierig, was sich da wohl verstecken könnte, verließ sie die breite Hauptstraße ins Dorf und näherte sich dem Unterholz. So leise, wie es ihr nur möglich war setzte sie ihre Füße auf, denn falls es ein kleines, scheues Tier war - von dem sie mit hoher Wahrscheinlichkeit ausging - wollte sie es nicht sofort vertreiben. Vorsichtig schob sie einen tiefhängenden Ast aus dem Weg und erstarrte beinahe auf der Stelle. Ein Knurren antwortete auf ihr aufdringliches Verhalten und die Bestie erhob sich und betrachtete den Störenfried. Ino starrte die riesige Großkatze atemlos an. Ein weißer Tiger stand vor ihr. Er war genauso groß wie sie. Auge in Auge standen sie sich gegenüber und es jagte der Kunoichi einen Schauer über den Rücken. Die Raubkatze musterte sie ihrerseits mit eisblauen Augen, die direkt durch die junge Frau hindurchzuschauen schienen. Ganz plötzlich brach er diesen magischen Moment der Stille und Ruhe, wandte sich um und war im nächsten Augenblick verschwunden. Verwirrt blinzelte Ino. Was war das denn gerade eben ...? Mit einem Schulterzucken machte sie sich auf den Rückweg und stellte erfreut fest, dass sich der Fürst samt seinen Gefolge in der Zwischenzeit eingefunden hatte. Jijirou kam mit einem Lächeln, das ihr erneut die Röte ins Gesicht trieb, auf sie zu. "Guten Morgen, Yamanaka-san, ich hoffe doch, es bereitet Ihnen nicht zu viel Unangenehmes, bereits zu solch früher Stunde aufzubrechen." "Ach ... ach was! Ich bin so etwas als Shinobi durchaus gewöhnt. Und bitte: Nennen sie mich Ino, Jijirou-sama." Der Fürst lächelte sie an und verbeugte sich leicht. "In dem Fall muss ich darauf bestehen, dass Sie mich ab sofort mit Natsu ansprechen." Bevor sie etwas erwidern konnte, war er jedoch schon auf die Trage gestiegen, die Vorhänge wurden vorgezogen und so blieb er für den Rest des Tages unsichtbar. Am Abend schlugen sie dann ein Lager auf. Und was für eins! Die Diener bauten ihrem Herren ein monströses Zelt in den Wald, worin er übernachten konnte. Ino jedoch entschuldigte sich mit einigen freundlichen Worten, zog sich zurück und breitete ihre Schlafgelegenheit auf einer kleinen Lichtung ganz in der Nähe des Lagers auf. Es war immerhin schon eine Weile her, seitdem sie das letzte Mal unter den Sternen schlafen konnte. Es dauerte nicht lange, da war sie bereits eingedöst. Sie glaubte in der Nacht das Brüllen eines Raubtieres zu vernehmen, am folgenden Tag war sie sich allerdings nicht mehr so sicher, ob sie sich das nicht nur eingebildet hatte. Ihre Reise verlief nicht sonderlich spektakulär. Jeden Morgen und Abend unterhielt sie sich ein wenig mit dem Fürsten, bevor sie ihn den ganzen Tag nicht mehr sah. Die Diener legten auch kein allzu schnelles Tempo vor, was sie äußerst ärgerlich fand. Natürlich bestand nur der kleinste Teil der Eskorte aus Shinobis, dennoch war das Tempo selbst für normale Leute grauenvoll langsam. Am vierten Tag jedoch, versprach Natsu ihr, dass sie bereits am späten Nachmittag ihr Ziel erreichen würden. Seit dem Morgen hielt sich der Nebel hartnäckig zwischen den Bäumen und Sträuchern und man konnte kaum die Hand vor Augen sehen. Ino bildete auch jetzt wieder das Schlusslicht des Zuges und schlenderte gemütlich vor sich hin. Sie passte ihr Tempo so an, dass sie ihren Vordermann noch gerade so sehen konnte. Zufrieden ein wenig Ruhe vor den nervenden Dienern und deren lüsternen Blicken zu haben, lächelte sie freudig. Die ganzen letzten Tage hatte sie sich immer wieder das Anbaggern gefallen lassen müssen und es war ihr zum Teil wirklich schwer gefallen bei einigen nicht die Beherrschung zu verlieren und sie grün und blau zu schlagen. Da spürte sie auf einmal einen Blick im Rücken. Wie angewurzelt blieb sie stehen und wartete ab, doch das Gefühl verschwand nicht. Ino fuhr herum und sofort waren ihre Instinkte als Ninja geweckt. Ihre Augen suchten, doch sie fanden nicht. Ein Knurren erklang auf einmal, dicht gefolgt von schreienden Menschen. "Verdammt!", zischte sie. Ino rannte wie von der Tarantel gestochen los, immer den Weg entlang. Sie rannte und rannte. "Wo sind denn alle? Soweit können sie doch gar nicht entfernt sein, aber ich komme dem Lärm nicht näher!" Dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen: Was, wenn sie von feindlichen Shinobi angegriffen wurden? Was, wenn man sie bereits in einem Genjutsu gefangen genommen hatte? Sie stürzte weiter und bemerkte auf einmal Konturen eines Körpers vor sich. Je näher sie ihm kam, desto mehr schwächte sich ihr Tempo ab. Nach kurzem war es klar: Das dort war definitiv kein Mensch. Sie hörte den Atem des Wesens. Rasselnd sog er Luft ein, stieß sie grollend wieder aus. Dann begann es ihr näher zu kommen, bis sie nur noch wenige Meter trennten. "Du ... du bist der Tiger von neulich.", hauchte Ino überrascht. Die blauen Augen des Tieres musterten sie und es zuckte neugierig mit den runden Ohren. "Hast du sie angegriffen?" Der Tiger legte den Kopf schief, als würde er sich über die Frage wundern. Irgendwie war ihr dieses riesige Biest sympathisch. Und genau deswegen durfte es nicht sein, dass ...! "Du warst es nicht, oder? Bitte, sei es nicht gewesen!" Der Tiger schnaubte leise, wandte sich um und Schritt mit einer Eleganz, wie sie nur Katzen inne hatten, davon. Sie wusste nicht was, aber etwas in ihr bewegte sie dazu ihm zu folgen. Was sollte sie sich auch um den Fürsten sorgen? Er hatte genügend Leute, die ihn schützenden. Sie nicht. Sie war alleine ... mit einem Tiger. Das Tier führte sie ins Gebüsch, weg von dem Trampelpfad. Mit einer unglaublichen Leichtfüßigkeit schien es über den Boden zu schweben. Dort wo es seine Pfoten absetzte, dort schienen sie hinzugehören, als wären die Stellen genau dafür bestimmt. Gegenüber diesem prächtigen Anblick fühlte die Kunoichi sich plump und langsam. Sie musste sich beeilen, um ihm hinterherzukommen. Mühevoll kletterte sie über eine Wurzel, die mehrere Meter aus dem Boden ragte, bevor sie darin wieder versank. Inständig hoffte sie, dass der Tiger sie in dieser Zeit nicht abgehängt hatte, aber kaum war die Wurzel überwunden fand sie sich auf einer kleinen Lichtung wieder. In deren Mitte thronte ein Teich, auf dessen Oberfläche der Nebel tanzte. Die Großkatze stand am Ufer des Gewässers, starrte darüber hinweg in den Wald, der sich hinter dem Teich wieder erhob. Für kurze Zeit betrachtete Ino diese Szene nur. Majestätisch, dachte sie, wäre wohl das Wort, mit dem man diesen Anblick am besten Beschreiben konnte. Der weiße Tiger umhüllt von Nebel, doch seine eisblauen Augen schienen einfach hindurchzusehen und ihr Ziel eisern zu fixieren. Dennoch riss sie sich davon los, trat an den Teich und streckte einen Finger ins Wasser. Die Kälte breitete sich in ihm aus und kroch verstohlen, aber unaufhaltsam in die Hand und den Arm hinauf. Schnell zog sie ihn wieder zurück. "Weißt du ... ich denke ich werde dich ab sofort Snowdrop nennen.", erklärte sie lächelnd. Der weiße Tiger sah sie nur kurz an, bevor er seinen Weg weiterverfolgte. Wieder hetzte sie ihm hinter her, durch den finsteren, bedrohlich wirkenden Wald. Kein Sonnenstrahl konnte durch die Wolkendecke und den Nebel darunter dringen. Als die Katze einmal drohte ihr davon zu laufen, rief sie: "Snowdrop! Warte! Ich kann nicht so schnell!" Und tatsächlich blieb er wie angewurzelt stehen. Geduldig wartete der Tiger, bis sie ein wenig aufgeholt hatte, bevor auch er weiterlief. So ging es wieder und wieder und je öfter sie ihn bat zu warten, desto schneller rannte er jedes Mal wieder los. Irgendwann verschwand er vollends aus ihrer Sicht. Der Nebel war noch dichter geworden, sie sah kaum, wo sie ihren Fuß hinsetzte. Beinahe schon verzweifelt rief sie den Tiger. Sie hatte doch keine Ahnung wo sie war. Und in diesem Moment fiel ihr auf, wie abhängig sie sich von einem wildfremden Tier gemacht hatte. War sie noch ganz bei Sinnen? Sie lieferte sich an jemanden aus, den sie nicht kannte. Langsam lief sie weiter. Wo war er? Wo war er nur? Da drang plötzlich ein panisches Brüllen an ihr Ohr, doch es war zu spät. Sie hatte den Abhang vor sich nicht bemerkt. Wie denn auch? Mit angsterfülltem Kreischen stürzte sie in die Tiefe, riss sich Arme und Beine an der Felswand auf, als sie über die Kante rutschte. Mit dem Kopf knallte sie gegen einen Felsen und bevor der Schmerz überhaupt Zeit hatte sich erst richtig auszubreiten, hatte die Ohnmacht sie schon übermannt. Es war angenehm warm. Sie fühlte sich so federleicht, als würde sie schweben. Wach auf. Wach auf, Ino! Ihre Augen protestierten, wollten sich nicht öffnen lassen. Und dann kam der Schmerz. Durchzuckte eiskalt und gnadenlos all ihre Glieder, wollte sich zum Herzen durchfressen. "Das junge Fräulein erwacht, es erwacht!", hörte sie auf einmal eine weibliche Stimme. Zuerst war ihre Sicht getrübt, doch dann klärte sie sich langsam und sie sah das Gesicht einer fremden Frau, die sich über sie gebeugt hatte. Ein warmes Lächeln zierte deren Gesicht. Ino lag in einem Bett, einem äußerst bequemen Bett. Sie sah sich um und bemerkte, wie lichtdurchflutet das Zimmer war. Das kam davon, dass die eine Wand ihr gegenüber gläsern war. Hinter sah man, wie ein Hügel, bewachsen mit saftigem Gras langsam abfiel und in das Ufer eines riesigen Sees mündete. "Haben Sie keine Angst, junges Fräulein. Sie sind in Sicherheit. Aber wenn ich mir nur vorstelle, was für einen Schock sie erlitten haben müssen, Sie armes Ding. Kommen Sie, setzten Sie sich auf und trinken Sie ein wenig. Sie müssen sehr durstig sein." Dir Frau half Ino sich aufzusetzen. Sobald die Kunoichi auch nur einen Muskel bewegte entfuhr ihr ein gepeinigtes Stöhnen. "Haben Sie nur keine Angst, der Schmerz lässt bald nach." Vorsichtig wurde ihr ein Glas an die Lippen gehalten und angestrengt schluckte sie das kühle Wasser hinunter. Es schmeckte gut ... so frisch. Nicht so fade, wie das Wasser im Dorf. "W ... wo ... bin ich ...?" Die Frau lächelte sie sanft an. "Sie sind im Land des Fürsten Jijirou-sama, Kind." "I-ist ... das hier sein Haus?" Vor Anstrengung musste sie keuchen. Ihre Stimme wollte Ino noch nicht so ganz gehorchen. "Nein, nein, Kind. Das hier ist die Residenz am See. Uzumaki-samas Sommerresidenz." "U-Uzumaki?", stammelte Ino. "Naruto ist hier?!", rief sie im nächsten Moment ungläubig, den Schmerz vergessen. "Ich muss ihn sehen, sofort!" Entschlossen schmiss sie die Decke von sich und rappelte sich auf. Die Frau versuchte sie fest zu halten, aber Ino riss sich los und stürmte aus dem Zimmer auf den Gang. Sie schmiss ihren Kopf von links nach rechts, entschied sich für rechts rannte los. Zwei Frauen, mit Wäschekörben in den Händen sprangen schreiend aus dem Weg, um von der Yamanaka nicht umgerannt zu werden. Die nahm keine Rücksicht und bremste auch nicht ab, als der Gang vor ihr eine Rechtsbiegung machte. Sie sauste um die Ecke und rannte direkt in jemanden rein. Erschrocken quiekte sie auf, fiel mit ihrem Gegenüber zu Boden. Sie drohte, neben den anderen auf den harten Boden zu krachen, doch bevor sie sich versah, spürte sie einen festen Griff um ihre Hüfte und wurde in starken Armen gehalten. So landete sie also auf ihrem Gegenüber. Geschockt fuhr sie hoch, saß breitbeinig über einem Mann. "Es tut mir leid! Ich war unvorsichtig, bitte entschuldigen Sie. Haben Sie sich weh getan?", fragte Ino besorgt. Ein unwilliges Stöhnen antwortete ihr. Sie wollte gerade zu einer weiteren Entschuldigung ansetzen, da richtete der junge Mann auch seinen Oberkörper auf und war plötzlich nur noch Millimeter von ihrem Gesicht entfernt. Seine Mundwinkel zuckten leicht nach oben, während er leise fragte: "Stürmische Begrüßung, hm?" Hinter ihm erklang eine andere Männerstimme: "Meister, seid ihr in Ordnung?" Ino jedoch hörte sie kaum. Sie starrte ihn nur an, ihn, auf dessen Schoß sie jetzt saß. "Na ... ruto?" Er nickte leicht. "Ja es ist eine Weile her, nicht wahr, Ino?" Es schien ihn nicht zu interessieren, dass einige Leute angelaufen kamen und ihn besorgt fragen, ob er sich verletzt hätte. In diesem Moment lächelte er sie einfach nur fröhlich an, während sie seine leuchtend blauen Augen musterten. Jemand griff ihr unter die Arme und zog sie auf die Beine, auch Naruto halfen sie auf. Er war gewachsen, war noch ein gutes Stück gewachsen und nun einen halben Kopf größer als sie. Seine Züge waren erwachsener geworden. Erwachsener ... und auf eine seltsame Art auch weitaus attraktiver. Sie schallte sich für diesen Gedanken, wollte aufhören den jungen Mann so anzugaffen. Es war so peinlich, doch sie konnte es nicht. Sie betrachtete seine langen Beine, die schmale Hüfte und die breiteren Schultern. Das ... das war so ziemlich die perfekte Figur, die ein Mann haben konnte. Und seine Haare waren ein wenig länger geworden, standen aber nicht mehr so wirr vom Kopf ab wie früher. Ja, ja sie gab es zu: Er sah gut aus. Er sah verdammt nochmal echt gut aus! Also konnte sie endlich aufhören ihn anzustarren? "Bist du in Ordnung?" Sie schreckte auf. Naruto hatte sich zu ihr runter gebeugt und sein Blick suchte nach Verwundungen. Er wirkte so seltsam ruhig. Von seiner früheren, hektischen Art konnte man ihm nichts mehr anmerken. "Ja ... und du?" Naruto nickte und lächelte sie beruhigend an. "Keine Sorge, ich hab schon schlimmeres erlebt." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)