Joeys steiniger Weg! von Onlyknow3 (Geschunden, Verloren und Aufgefangen) ================================================================================ Kapitel 62: Katastrophales Wiedersehen -------------------------------------- Kapitel 62 - Katastrophales Wiedersehen Joey saß im Wohnzimmer an seinem Laptop, lehnte sich gerade gegen die Rückenlehne der Couch und verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf. Immer noch verfluchte er Setos letztwöchige Intervention bei seinem Abteilungsleiter, die ihn nun zu einem Teilzeitarbeitnehmer machte. Noch immer ärgerte er sich über diese - gutgemeinte - Aktion seines Freundes... es gab ihm das Gefühl, übergangen worden zu sein. Aber ändern konnte er es jetzt ohnehin nicht mehr. Er konnte jetzt nur noch hier, im Wohnzimmer der Villa, sitzen und in die Luft starren. Seinen letzten Ticket - so wurden in der Abteilung Arbeitsaufträge genannt, die in das Projektmanagement System eingepflegt wurden - hatte er schon auf der Arbeit abgearbeitet. Wäre er jetzt noch im Büro hätte er bei seinen Kollegen schauen können, ob er da irgendwo helfen könnte. Aber so... war er zum Nichtstun verdammt, bis sein Chef ihm vielleicht ein Ticket einstellen würde. Joey blickte sich um. Außer ihm war keiner da. Er wusste, irgendwo wuselte das Dienstmädchen herum und der Koch war in der Küche. Touji war in seinem Aufenthaltsraum. Er hatte sich vorhin dahin zurück gezogen, als Kai dazu gekommen war und mit Joey eine Stunde abgehalten hatte. Doch Kai war jetzt auch schon eine Weile weg. Der Blonde hasste das Alleinsein. Er blickte auf die Uhr und stöhnte innerlich auf. Mokuba würde frühestens in anderthalb Stunden nach Hause kommen. Fahrig ging er sich durch die Haare. "Herr?", hörte er die Stimme des Dienstmädchens und zuckte schreckhaft zusammen. Als er sich zu ihr wandte erstarrte er. Kalter Schweiß trat auf seine Stirn und er begann sofort zu zittern. Sein Geist brüllte ihn an wegzurennen, doch seine Beine gehorchten nicht. Der Blonde war so in seiner Angst gefangen, dass er nicht mal mehr Luft holen konnte. "Ich denke, Sie können jetzt gehen. Danke!", kam es von einer tiefen Stimme, die Joey bekannt war, denn vor ihm stand der Oyabun des Yakuza-Clans, der ihn im Sommer hatte entführen lassen. Das Mädchen blickte unentschlossen zu Joey, doch dann legte der Oyabun seine Hand auf ihre Schulter und sie bekam Angst. Daher nickte sie, wandte sich um und ging. Der Mann blickte sich im Wohnzimmer um, als würde er die Einrichtung bewundern, bevor er sich auf der Couch niederließ und Joey fast schon sanft anlächelte. Noch immer konnte sich Joey nicht bewegen. "Hübsch habt ihr es hier!", kam es fast anerkennend von dem Mann. "Wie kommen Sie hier rein!", kam es auf einmal schroff vom Wohnzimmereingang, als Touji in den Raum kam. Sofort eilte er zu Joey, stellte sich vor ihn und schirmte ihn ab. Joey presste sich in seinen Rücken und lehnte die Stirn an seinen Personenschützer. "Durch die Tür.", antwortete der Oyabun. "Und wie kommen Sie auf dieses Anwesen?", hakte Touji scharf nach. "Ich habe am Tor gesagt, ich hätte ein Anliegen, dass ich nur mit Herrn Wheeler persönlich besprechen kann. Daraufhin wurde ich durchgelassen!", erklärte er geduldig und freundlich ohne sein Lächeln zu verlieren. "Ich muss Sie bitten zu gehen!", versuchte Touji freundlich, aber bestimmt die Zügel in der Hand zu behalten. "Ich denke, diese Bitte muss ich zurückweisen, solange ich mein Anliegen nicht vorgebracht habe!", kam es amüsiert von dem älteren Mann. "Und je schneller ich das vorbringen kann, desto eher werde ich gehen!" Dann wandte der Oyabun seinen Blick von Touji und wirkte, als würde er einmal durch den Personenschützer hindurch blicken. Noch ehe Touji was erwidern konnte, ergriff der Yakuza erneut das Wort. "Joseph... mir ist zu Ohren gekommen, dass dein Vater festgenommen wurde, weil du gegen ihn eine Anzeige gestellt hast. Das ist dein gutes Recht und ich hoffe, dir widerfährt Gerechtigkeit in dieser Angelegenheit. Auch hörte ich davon, dass dein Vater möglicherweise etwas gesagt hat, dass dich vermuten ließe, dass wir ein Interesse an dir hätten. Daher bin ich - alleine - hier her gekommen, um dir zu versichern, dass wir Quitt sind und du von uns nichts zu befürchten hast." "War es das nun?", fragte Touji schroff. "Ja!", kam es mit einem Nicken von dem Oyabun, der daraufhin aufstand. Er blickte dem Personenschützer noch einmal in die Augen. Dann wandte er sich zum Gehen. Als er das Wohnzimmer verlassen wollte blieb er nochmal stehen und hatte ein süffisantes Grinsen auf dem Gesicht. "Joseph, solltest du mal etwas brauchen... weißt du, wo du mich finden kannst!" Touji hörte die Haustür, blieb aber noch einen Moment stehen. Dann sah er das Hausmädchen in das Wohnzimmer hinein blicken und ihm zunicken. Er nickte zurück und gab ihr ein stummes Zeichen, dass sie die Tür schließen solle. Sie kam der Aufforderung sofort nach. Erst als auch diese Tür geschlossen war, wandte sich der Personenschützer zu seinem Schützling, der sich an ihn gekrallt hatte, den Kopf hängen ließ, so dass ihm die Haare über die Augen fiel und mehr den je am ganzen Körper zitterte. Vorsichtig legte er seine Hände auf Joeys Schulter der daraufhin laut zu weinen begann, bevor seine Beine nachgaben. Touji fing ihn auf und brachte ihn zu einem Sessel, in den er ihn hinein setzte. Der Blonde schlang seine Arme eng um sich, zog seine Beine auf die Sitzfläche und weinte immer lauter. Touji wusste nicht, was er tun sollte. Wie er seinen Schützling hätte beruhigen sollen. Also schloss er seine Arme um ihn und drückte ihn ein wenig an sich. Nach kaum zehn Minuten kam ein Auto den Weg hinauf gebrettert und Touji konnte die Kiesel fliegen hören, die durch die zu hohe Geschwindigkeit 'wegspritzten'. Kaum einen Augenblick später hörte er die Haustür und dann wurde bereits die Wohnzimmertür aufgerissen. Ein völlig außer Atem geratener Seto stand im Türrahmen und blickte zu Touji, der immer noch den schluchzenden Joey hielt. Seto trat langsam heran, denn er wollte den Blonden nicht erschrecken. Dann nickte er Touji zu, der sich langsam von Joey löste und Seto Platz machte. Sofort klammerte sich Joey an seinen Freund. Seto schlang seine Arme um ihn und zog ihn nah an sich heran. Es hatte Stunden gedauert bis Seto Joey soweit hatte sein Beruhigungsmittel zu nehmen. Danach hatte er ihn in sein Zimmer gebracht, da das Beruhigungsmittel den Blonden extrem schläfrig machte und tatsächlich: Kaum lag Joey auf seinem Bett war er in einen traumlosen Schlaf gefallen. Seto hatte das Zimmer noch einmal verlassen. Vor der Tür stand Touji und Roland, der mittlerweile auch eingetroffen war. "Wie konnte das passieren?", keifte Seto den Personenschützer an. "Der Oyabun hatte am Tor angegeben, dass er Herrn Wheeler etwas persönlich mitteilen müsste. Die Torwache hat ihn dann durchgelassen. Hier oben hat das Mädchen die Tür geöffnet und wurde von der einnehmenden Persönlichkeit des Mannes eingeschüchtert. Nachdem er sie weggeschickt hatte kam sie sofort zu mir und hat mich informiert. Ich bin sofort zu Herrn Wheeler und hab mich zwischen ihn und den Mann gestellt.", erklärte Touji knapp und präzise. "Das ist einfach inakzeptabel.", schrie Seto und wandte sich dann an seine rechte Hand. "Ich will, dass diese inkompetenten Idioten am Tor gefeuert werden. Besorg mir Leute, die ihre Arbeit verstehen und nicht jeden - VOR ALLEM DEN, DEN SIE NICHT REINLASSEN SOLLEN - durchlassen, egal was man ihnen erzählt. Wozu gibt es diese Scheiß Besucherliste!?", schrie Seto fast schon, wobei man spürte, wie schwer es ihm fiel sich zu beherrschen. "Werde ich sofort veranlassen, Sir!", kam es gehorsam von Roland, der aber stehen blieb. "DAS ist katastrophal... das wirft uns im besten Fall um Wochen zurück und im schlimmsten Fall... ARG!", Seto fuhr sich raufend mit den Händen durch das Haar. "Sag Kai, dass er morgen früh als erstes hier her kommen soll. Als allererstes." Dann wandte sich Seto ab, um wieder in Joeys Zimmer zurück zu kehren. Dabei murmelte er weiter und ließ seinem Ärger freien Lauf, bevor er sich endlich beherrschte und sich seiner Alltagskleidung entledigte und in bequemere Sachen schlüpfte, um sich dann zu Joey zu legen. Als dieser die Wärme und Nähe seines Freundes wahrnahm rückte er näher und klammerte sich schutzsuchend an ihn. Seto schlang seine Arme um ihn und legte auch ein Bein über die Beine seines Geliebten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)