Joeys steiniger Weg! von Onlyknow3 (Geschunden, Verloren und Aufgefangen) ================================================================================ Kapitel 123: Hoffnung --------------------- Kapitel 123 - Hoffnung Joey und Seto waren in ihrem Zimmer. Seto kam gerade aus dem Badezimmer und Joey wartete darauf, dass er rein konnte. Er ging lieber nach Seto duschen, da dann die Spiegel, die es in diesem Raum standardmäßig gab, dann beschlagen waren. Den großen Standspiegel, der hier in dem Zimmer stand, hatte er direkt nach der Ankunft weggedreht. Seto kam zu ihm, stellte sich, feucht wie er war, vor ihn und legte seine Hände um Joeys Nacken. Dieser blickte zu Seto hoch, der ihn liebevoll anlächelte. Nur schwer konnte Joey dieses Lächeln müde erwidern. "Ich würde gerne mal wieder mit dir zusammen duschen gehen.", meinte Seto behutsam. Katsuya blickte auf Setos Bauchnabel. Wo es nur ging, versuchte er Setos Blick auf seinen Körper zu verhindern. Wollte nicht, dass er die Narben sah. Klappte nicht immer, vor allem nicht, wenn sie abends gemeinsam ins Bett gingen und noch ein wenig kuschelten und sich streichelten. Aber meist war da das Licht bereits aus oder eine Decke bedeckte ihn. "Willst wohl von mir eingeseift werden, hm?", versuchte Joey locker zu wirken und den Brünetten zu necken. "Oh, ich würde mich revanchieren.", konterte Seto liebevoll. "Ein anderes Mal, okay?", schlug Joey vor. Seto nickte. Gerade als Joey aufstehen wollte, um ins Badezimmer zu wechseln, klopfte es an der Tür. Seto schlüpfte geschwind in den Bademantel, schloss den Gürtel und ging zur Tür. Als er sie öffnete sah er in die braun-grünen Augen von Marcia. "Stör ich?", fragte sie zurückhaltend. Seto schüttelte den Kopf, trat bei Seite und ließ sie reinkommen, bevor er die Tür wieder schloss. Fragend blickte der Blonde zu der Ex-Frau seines Dads. Die Frage, was sie wollte, stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. Marcia trat näher an Joey und lächelte ihn sanft an. "Joey, ich würde mir gerne einmal deine Narben genauer anschauen, wenn du nichts dagegen hättest.", trug sie ihr Anliegen vor, was Joey erschrocken zurückweichen ließ, bevor er sich umdrehte und ins Bad rannte. Schwungvoll fand die Tür ihren Weg ins Schloss und am Spalt unter der Tür konnte man sehen, dass sich Joey vor diese gesetzt hatte. Seto hatte noch versucht zu reagieren, schaffte es aber einfach nicht mehr rechtzeitig und prallte gegen die Badezimmertür. Erschrocken blickte Marcia dem Blonden hinterher. "Kann... es sein, dass du noch nicht mit ihm gesprochen hast?", fragte sie langsam erkennend. Seto ließ den Kopf nach vorne fallen und schüttelte ihn. "Nein, kam noch nicht zur Sprache.", meinte er leise. "Oh, Mist...", kam es von ihr, als ihr der Umfang ihres Fauxpas bewusst wurde. Sie trat an die geschlossene Tür und klopfte sanft. "Joey... es tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken. Bitte mach die Tür auf, dann erkläre ich dir alles." "Bitte Schatz... mach bitte die Tür auf.", bat auch Seto durch die geschlossene Tür. "Weißt du, Marcia ist plastische Chirurgin. Sie meinte, sofern deine Narben ausgeheilt sind, könnte man sie vielleicht entfernen." Man sah am Schatten unter der Tür, dass sich Joey bewegte. Dennoch blieb die Tür verschlossen. "Joey... ich weiß, dass ich viel verlange und wäre mir bewusst gewesen, dass noch niemand mit dir darüber gesprochen hätte, hätte ich anders angefangen. Es tut mir leid, wenn ich dich erschreckt habe.", kam es mütterlich von Marcia. "Wenn du raus kommst werde ich dir alle Fragen beantworten und dir alles erklären und wenn du mir dann deine Narben zeigen möchtest, werde ich sie mir anschauen und wenn du sie mir nicht zeigen möchtest, wird das auch in Ordnung sein. Darauf gebe ich dir mein Wort." Es verging ein langer Moment, bevor der Schatten unter der Tür sich wieder bewegte und veränderte. Nach einem weiteren, langen Moment wurde der Türgriff nach unten gedrückt und die Tür öffnete sich einen Spalt weit. Unsicher und misstrauisch blickte der Blonde durch die schmale Öffnung und musterte Marcia, die ihn mütterlich anlächelte und ihm dann den kleinen Finger hinhielt. Diese Reaktion überraschte Joey erneut und ungläubig öffnete sich sein Mund einen Spalt. "Das hab ich von Serenity gelernt und weiß, dass ein echtes Versprechen in Japan so beschlossen wird.", erklärte sie mit weicher Stimme. Zögerlich ließ Joey seine Hand und den dazugehörigen Arm durch den Türspalt gleiten und hakte seinen kleinen Finger in den von Marcia. Dann öffnete er die Tür des Badezimmers weiter und kam einen Schritt heraus. Seto legte überglücklich seine Hände an die Wangen seines Streuners und küssten ihn behutsam, bevor er ihn an seine Brust zog und drückte. "Es tut mir leid, ich wollte im Bett mit dir über das alles reden.", meinte Seto entschuldigend. "Schon... schon gut.", kam es leise von Joey. Seine Stimme schien belegt zu sein, so als ob er geweint hatte oder kurz davor stehen würde. Sanft zog Seto ihn mit zu dem Sofa und nahm mit ihm dort Platz. Marcia war gefolgt und setzte sich auf die andere Seite der Sitzgelegenheit. Dann erklärte sie gut verständlich und ohne groß Fachbegriffe zu verwenden was Narben waren, dass auch diese ausheilen mussten und was die Kriterien für diese waren, um erfolgreich und fast spurlos entfernt zu werden. Dabei beantwortete sie geduldig alle Fragen, die überwiegend Seto stellte, da Joey sich erneut in einer eher zurückhaltenden Phase befand. Doch dann schien alles erklärt und beantwortet zu sein. "Wie schaut es aus, mein Schatz?", fragte Seto behutsam. "Möchtest du Marcia mal eine Narbe zeigen?" Joey blickte unsicher zu Seto und überlegte. Eine Narbe? Also nicht gleich alle auf einmal. Zögerlich griff er zum unteren Ende seines Shirts und hob es ein kleines Stück an. Eine längliche Narbe, die sich von der Lende hoch auf die Seite zog kam zum Vorschein. Richtung Bauchmitte konnte Marcia teilweise kleine, runde Narben sehen, deren Ursprung wohl bei Zigaretten lag. "Darf ich diese Narbe betasten, Joey?", fragte sie dieses Mal in weiser Voraussicht, weil sie ihn nicht noch einmal erschrecken wollte. Joey nickte, während er seinen Blick auf die Wand hinter dem Sofa richtete. Vorsichtig legte Marcia ihre Finger auf die gezeigte Narbe und betastete sie. "Wodurch ist diese Narbe entstanden?", fragte sie beiläufig, als würden sie gerade über das Wetter sprechen. "I... ist das wichtig?", kam es unwillig von Joey, der damit klar signalisierte, dass er eigentlich nicht darüber sprechen wollte. "Ein wenig.", meinte sie sanft zu ihm. "Scherbe.", war die kurze Antwort des Blonden. "Muss höllisch geblutet haben.", mutmaßte sie weiter. "Hat die weiße Lederhose des Typen ordentlich ruiniert.", kam es von Joey, bevor dieser sich bewusst wurde, dass er das laut ausgesprochen hatte. "Kann ich mir vorstellen. Blut kriegt man nur schwer aus Leder wieder raus, wenn es erst einmal eingetrocknet ist.", versuchte sie das Gespräch nun am Laufen zu halten. "Bleiben rostfarbende Flecken oder man ruiniert sich die Hose durch zu aggressive Fleckenentferner.", stimmte Joey erneut zu. "Hätt' der Typ sich das mal lieber zwei Mal überlegt, ob er dich mit einer Scherbe verletzt.", lächelte Marcia ihn vorsichtig an. Joey blickte sie zaghaft an. Doch Marcias Konzentration lag wieder auf der Narbe. "Ich würde sagen, sie wird noch ein oder zwei Monate brauchen zum Ausheilen, aber spätestens zu Ostern könnte man sie entfernen.", kam es wieder fachlich kompetent von der Frau. Zu hören, dass es möglich wäre, diese Narbe zu entfernen, löste etwas in Joey. Zuversicht? Hoffnung? Erlösung. Langsam zog er sein Shirt aus und zeigte Marcia zunächst seine Vorderseite. Sie machte sich eine Skizze, auf der sie alle Narben eintrug und benannte, bevor sie sich zu jeder ein paar Notizen machte. Schließlich wandte sich der Blonde um, so dass sie auch seinen Rücken sehen konnte. Mit jeder weiteren Narbe, bei der Marcia die Möglichkeit einräumte, sie zu entfernen keimte mehr und mehr Hoffnung in dem Blonden auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)