Joeys steiniger Weg! von Onlyknow3 (Geschunden, Verloren und Aufgefangen) ================================================================================ Kapitel 163: Valentinsdate -------------------------- Kapitel 163 - Valentinsdate Joey stand vor dem Spiegel seines Kleiderschrankes. Der Spiegel war im großzügigen Inneren des Schrankes angebracht worden, so dass er ihn nur sah, wenn er die Türen öffnete. Dazu waren extra auch einige LEDs im Kleiderschrank angebracht worden, damit man überhaupt etwas sah. Den Standspiegel, vor den Serenity ihn letzen Oktober einmal gezerrt hatte, hatte er vor einigen Wochen in einem Wutanfall zerschlagen. Die schwarze Hose und das ebenso schwarze Hemd sahen gar nicht mal so schlecht aus. Er krempelte die Ärmel bis zum Ellenbogen und fand, dass er jetzt mehr, wie er selbst wirkte... und irgendwie einen sportlichen Touch bekommen hatte. Allerdings sah man, dass die Klamotten immer noch eine gute Nummer zu groß waren. Aber immerhin nur noch eine Nummer. Er hatte in den letzten Wochen, seit er endlich wieder normal essen konnte, an Gewicht zugelegt. Auch Doktor Akari war mit dieser Entwicklung sehr zufrieden gewesen, als er ihn das letzte Mal gewogen hatte. Er war nun nicht mehr im untergewichtigen Bereich, sondern 'nur' noch schlank. Suchend zog er eine Schublade im Inneren seines Schrankes auf und fand, was er suchte: Einen schwarzen Gürtel. Er fädelte ihn durch die Schlaufen seiner Hose und schloss ihn. Damit lief er nicht mehr Gefahr die Hose beim Laufen zu verlieren. Ein Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken. Er schloss die Schranktür, ging sich noch einmal mit den Fingern durch die mittlerweile trockenen Haare und öffnete dann die Zimmertür. Sofort klappte sein Unterkiefer etwas nach unten. Vor ihm stand Seto. Dieser hatte weiße Jeans und ein hellblaues Hemd an, dessen Ärmel nur bis zu den Handgelenken hochgeschlagen waren. Die teure Armbanduhr an dem filigranen Handgelenk seines Drachens wirkte fast schon etwas zu überdimensioniert, passte aber dennoch gut zu ihm. "Du siehst... wow aus...", meinte Jonouchi, als er seine Sprache wieder fand. "Das Kompliment gebe ich gern an dich zurück.", erwiderte Seto mit einem zufriedenen Schmunzeln. Joeys Wangen wurden etwas rot. "D... danke.", meinte er. Kai hatte ihm ans Herz gelegt die Komplimente von Seto einfach zuzulassen und zu akzeptieren. Also versuchte er sich seit einer Weile daran. Seto hatte bis eben eine Hand hinter seinem Rücke gehabt und zog sie nun vor. Dann reichte er Joey die Pralinenpackung, die er hinter sich versteckt hatte. Sie sah nicht aus, als ob man sie so irgendwo kaufen konnte. Überrascht blickte Joey Seto an. "W... was ist das?", kam es verwirrt von dem Blonden. "Mach auf.", bat Seto mit einem Lächeln. Joey hob den Deckel und fand einige selbstgemachte Matcha-Pralinen darin vor. Er musste einfach von einem Ohr zum anderen lächeln. "Du hast mir Pralinen gemacht?", fragte er überrascht. "Ist das nicht der Brauch?", erwiderte Seto mit einem charmanten Lächeln. Joey deckte die Pralinen wieder mit ihrem Deckel ab, schlang dann seine Arme um Setos Hals und küsste ihn zum Dank. "Vielen Dank, mein Drache... schön das du dir meine Vorliebe für Matcha-Schokolade gemerkt hast.", meinte Joey mit einem Glanz in den Augen, den Seto schon länger nicht mehr gesehen hatte. "Für dich würde ich die Welt aus den Angeln heben.", erwiderte Seto verliebt und strich Joey sanft über die Wange. Dieser schmiegte sich kurz an seinen Freund, bevor er die Schachtel auf ein Sideboard legte. "Sollen wir los?", fragte der Blonde schließlich und Seto nickte. Vorsichtig verschränkte der Brünette seine Finger mit denen seines Streuners. Gemütlich liefen sie den langen Gang zur Treppe entlang und stiegen dann in die Eingangshalle hinab. Dort half Seto Joey in dessen schwarzen Mantel, nachdem der Blonde sich einen Schal umgebunden hatte. Der Schal war ein Geschenk von Serenity gewesen. Dann legte sich Seto selbst einen Schal um und schlüpfte in einen weißen Mantel. Als die Tür auf ging stand vor dieser Touji und Joey blickte ihn verblüfft an. "Was tust du denn hier?", fragte er. "Auf euch warten.", lächelte Touji kurz. "Aber ich hab doch gesagt, du sollst dir einen schönen Abend machen.", schimpfte Joey freundschaftlich. Seto sah ihn verwirrt an. "Aber er ist dein Personenschützer.", wandte der Brünette ein. Joey blickte ihn nur missbilligend an. "Er ist aber auch ein Mensch, der seit einem dreiviertel Jahr kein eigenes Leben mehr hatte. Daher wollte ich, dass er wenigstens heute sich mal einen freien Tag gönnt, wenn ich am sichersten Platz auf dieser Welt bin.", meinte Joey und erntete einen verwirrten Blick von Seto. "Am sichersten Platz?", wiederholte der Ältere nur verwirrt. "An deiner Seite, ja sicher... das ist für mich der sicherste Platz auf der Welt.", meinte Joey, als wär es völlig abwegig, dass man das nicht wissen könnte. Touji musste schmunzeln, während Seto Joey entgeistert anschaute. Dann musste auch der Brünette schmunzeln und küsste den Blonden verliebt. "Ich würde mich wohler fühlen, wenn Touji uns begleiten würde.", hauchte Seto schließlich gegen Joeys Lippen, nachdem der Kuss geendet hatte. Joey seufzte und sah dann entschuldigend zu Touji bevor er zustimmend nickte. Dann gingen sie zu dem bereit stehenden Wagen. Fuguta öffnete ihnen augenblicklich die hintere Tür, so dass sie bequem einsteigen konnten. Nach fast einer halben Stunde kamen sie im Zentrum von Domino an. Es war ungeheuer viel Verkehr und Seto beschlich das Gefühl, dass nicht nur er heute seinen Liebsten zum Essen ausführte. Joey blickte fragend aus dem Fenster des Autos. Sie standen vor einer Reinigung, daneben war ein Conbini. Er zog die Stirn kraus. "Was wollen wir hier?", fragte der Blonde. "Essen gehen.", antwortete Seto, der die Tür öffnete und ausstieg. Dann hielt er Joey die Hand hin. Verwirrt legte der Blonde seine Hand in die dargereichte und ließ sich beim Aussteigen helfen. Auch Touji war ausgestiegen. Kaum hatte Seto die hintere Tür geschlossen fuhr Fuguta auch schon fort. "Vertrau mir.", meinte Seto schließlich lächelnd und zog Joey in die Gasse zwischen Reinigung und Conbini. Joey fühlte sich auf einmal gar nicht mehr so sicher und war froh, dass Seto und Touji ihn überstimmt hatten. Nach einigen Metern kamen sie zu einer Treppe, die ein paar Stufen nach unten führte und zu einer schlichten, hölzernen Tür. Seto drückte dagegen und sie ging ohne Schwierigkeit auf. Als auch Joey durch die Tür trat erstarrte er erstaunt. Es war, als wären sie durch ein Portal in eine andere Welt gegangen: Hinter dieser schlichten Tür ohne Schild oder Namen traten sie in ein kleines Lokal. Joey war sofort hin und weg. Es hatte etwas von einem alten New Yorker Restaurant in Little Italy, wie man es aus Filmen kannte, wirkte sauber und gepflegt, sowie bodenständig. Von den Tischen war gut die Hälfte mit Paaren besetzt. Schließlich wurden sie freudig von einem älteren Mann begrüßt, der mit deutlichem Akzent sprach, den Joey als italienischen erkannte. "Ah, Willkommen.", kam es in einer fast unangenehmen Lautstärke von dem rundlichen Mann, der so gar nichts Japanisches an sich hatte und sie regelrecht anstrahlte. Plötzlich griff Seto die Sprache des Gastgebers auf und wechselte mit ihm einige Worte in der fremden Sprache. Joey war erstaunt, dass Seto italienisch konnte. Schließlich führte der rundliche Mann sie durch das Restaurant zu einem kleinen, romantisch gedeckten und dekorierten Tisch. Dann nahm der Mann die Mäntel der beiden entgegen und eilte davon, während die beiden sich setzten. "Du kannst italienisch.", kam es feststellend von dem Blonden. "Hab es vor ein paar Jahren gelernt.", erklärte Seto. "Vor... ein paar Jahren?", wiederholte Joey ungläubig und bedachte Seto kritisch. "Da war ich dreizehn.", klärte der Ältere auf. "Kannst du noch andere Sprachen?", hakte der Blonde sofort wieder nach. "Hm... ich kann neben japanisch und englisch, italienisch, spanisch, französisch, deutsch und portugiesisch fließend, nicht ganz so gut russisch und hocharabisch, gebrochen etwas Mandarin und koreanisch.", zählte der Brünette auf. Joey war einfach baff. "Wow...", war alles was er erwidern konnte. "Ein Sprachengenie." "Ach was... viele Sprachen haben den gleichen Ursprung. Wenn man das erst einmal verstanden hat kann man einige Sprachen voneinander ableiten.", erklärte Seto bescheiden. Dann kam der Kellner mit der Karte zurück. Zu Joeys Überraschung fanden sich auf der Karte fast ausschließlich Burger-Menüs. Mit großen Augen sah er Seto an, der zufrieden lächelte. "Happy Valentine, Streuner.", meinte er sanft zu dem Blonden der regelrecht zu strahlen begann. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)