Joeys steiniger Weg! von Onlyknow3 (Geschunden, Verloren und Aufgefangen) ================================================================================ Kapitel 165: Fragen... ---------------------- Kapitel 165 - Fragen... "Also war das halbe Date schön und die andere Hälfte hat dich getriggert?", fasste Kai sanft zusammen und musterte Joey aufmerksam, der ihm gegenüber saß. Der Blonde hatte die Füße auf die Sitzfläche gezogen und die Arme um seinen Bauch geschlungen. "Wird das immer so bleiben?", fragte Jonouchi plötzlich. "Was genau meinst du?", fragte Kai. "Das ich immer alles ruiniere, nur weil mich irgendein Scheiß triggert?", kam es leise von Joey. "Deshalb sprechen wir miteinander, Joey... unser Ziel ist, dass wir einen Großteil der Trigger entschärfen, so dass sie dein Leben nicht mehr beherrschen können. Doch es werden Trigger bleiben. Das kann ein Geruch, ein Geräusch, ein Gefühl, ein Ton oder ein visueller Eindruck sein.", erklärte der Rothaarige langsam. "Im Moment ist alles wie ein Minenfeld, doch wir werden diese Minen entschärfen." "Und wie lange wird das dauern?", fragte Joey leise. "Alles braucht seine Zeit, Joey.", antwortete der Ältere ohne wirklich konkret zu werden. "Aber wie viel Zeit?", fragte der Blonde. "Woher dieser Zeitdruck?", fragte Kai behutsam. Joey blickte seitlich weg in den schneebedeckten Garten. "Ich will nur endlich mein Leben leben.", kam es leise von Joey. "Du lebst dein Leben doch bereits.", erwiderte Kai. "Ja... aber total eingeschränkt und egal was ich anpacke, es verdirbt.", meinte der Blonde und wurde traurig. "Joey, du weißt, dass Seto für alles Verständnis hat und sich nicht von dir trennen wird.", wandte Kai ein. Joey presste die Lippen fest aufeinander. "Diese festsitzende Angst, die dich immer wieder beherrscht und antreibt... diese Angst verlassen zu werden... woher kommt die?" Giftig blickte der Blonde seinen Therapeuten an. Dann zuckte er unwillig mit den Schultern. "Oh, komm schon Joey... du weißt, woher diese Angst kommt.", widersprach der Ältere. "Was meinst du denn, woher sie kommt?", fragte Joey genervt. Kai lächelte warmherzig über den Versuch den Spieß rumzudrehen. "Lass mich raten, das ist eine Sache, die ich selbst erkennen muss?" "So ist es, Joey.", lächelte Kai. Joey überlegte, bevor ihm wohl etwas bewusst wurde und er aus dem Fenster schaute. "Sie ist tot und hat doch noch solchen Einfluss auf mich und mein Leben.", kam es plötzlich ruhig von Joey. "Wer?", wollte Kai wissen. Natürlich wusste er, von wem Joey sprach. Immerhin war sie die erste Person gewesen, von der Joey verlassen worden und die ihm danach distanziert begegnet war. "Meine Mutter.", sprach der Blonde schließlich aus. "Meine Angst kommt von ihr, weil sie mich bedingungslos hätte lieben müssen und dennoch hat sie mich bei ihm zurück gelassen und sich danach nie wieder für mich interessiert." Es tat weh, dass laut zu sagen, was einem seit so vielen Jahren auf der Seele lastete, Kai wusste das. Er sah, wie der Blonde mit seinem Schmerz und den Tränen kämpften. Doch er schluckte sie runter. "Warum hat sie mich bei ihm gelassen?", kam es auf einmal von Joey. "Ich meine... sie muss doch gewusst haben, dass er nicht mein Erzeuger ist. Warum hat sie das bei der Scheidung nicht angeführt und mich auch mitgenommen?" "Das kann ich dir nicht beantworten, Joey.", gestand Kai. "Aber du hast die Antwort." Verwirrt blickte Joey ihn an. "Serenity hatte dir die Antworten überlassen, erinnerst du dich?", half Kai ihm etwas auf die Sprünge. Joey musste angestrengt überlegen, bevor er darauf kam, was Kai meinte: Die Tagebücher seiner Mutter. Serenity hatte sie ihm gegeben und er hatte sie mitgebracht. Dann hatte er sie Seto zur Aufbewahrung übergegeben, denn Joey hatte befürchtet, dass er die Bücher in einem Wutanfall zerstören könnte und dann nie Antworten kriegen würde. Aber vielleicht war es wirklich an der Zeit sich seine Antworten in ihren Tagebüchern zu suchen. Aber was, wenn er etwas erfuhr, was er nicht wissen wollte? Diese Bücher waren einfach ein zweischneidiges Schwert. Am Abend saß Joey auf der Kante ihres Bettes und ließ das Gespräch mit Kai Revue passieren. Er bekam nicht mit, wie Seto aus dem Badezimmer kam und sich dann neben ihn setzte. Aber er spürte, wie sein Geliebter einen Arm um ihn schlang. Er blinzelte und wandte seinen Blick zu dem Brünetten. "Ich glaub, es ist Zeit.", meinte Joey leise. "Zeit?", fragte Seto, der bezweifelte, dass sein Streuner vom Zubettgehen sprach. "Ich hab Fragen und es gibt nur eine Person, die mir die Antworten geben kann.", meinte Joey weiter und Seto verstand. "Bist du sicher?", fragte er sanft. "Nein, aber ich bin bereit.", erwiderte der Blonde leise. "W... würdest du bei mir bleiben und sie mit mir lesen?" Seto beugte sich langsam zu ihm und küsste ihn zärtlich. Als ihr Kuss endete lächelte er seinen Liebsten an. "Natürlich.", antwortete er dem Blonden. "Aber mit dem Lesen müssen wir bis morgen warten." "Warum?", fragte Joey verwirrt. "Weil ich sie nicht im Haus aufbewahre.", gestand der Brünette. "Oh... okay.", meinte Joey leise, bevor er nickte. "Am Wochenende wär es vielleicht auch besser." "Dann werden wir uns ganz viel Zeit dafür nehmen.", versprach Seto Joey und dieser nickte zustimmend. Am Wochenende würde er also einen Einblick in die Gedankenwelt seiner Mutter erhalten und endlich erfahren, warum sie ihn nicht mitgenommen hatte. Langsam ließ er sich von Seto ganz ins Bett und in Setos Arm ziehen, wo er einen Ort fand, an dem seine rumorenden Gedanken zur Ruhe kam und er dann schließlich in einen tiefen Schlaf fiel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)