Joeys steiniger Weg! von Onlyknow3 (Geschunden, Verloren und Aufgefangen) ================================================================================ Kapitel 185: Erschwerte Bedingungen ----------------------------------- Kapitel 185 - Erschwerte Bedingungen "Hast du mein Hemd gesehen?", rief Seto fragend von der Treppe, die er nur halb herunter gekommen war. Joey blickte ihn vom Frühstückstisch aus mit großen Augen an, während er an einer trockenen, etwas zu viel getoasteten Scheibe Weißbrot mümmelte. "Hemd? Welches Hemd?", fragte er gespielt unschuldig nur zurück. "Du weißt, welches Hemd ich meine", seufzte der Brünette. "Das, was ich auf dem Rückflug nach Domino tragen wollte." "Nö... keine Ahnung wo es ist", log Joey nicht gerade überzeugend und Seto kam seufzend die restlichen Stufen herunter. "Joey... wir hatten doch darüber gesprochen: Ich bleib, bis du dich eingelebt und eine Tagesroutine aufgebaut hast, dann flieg ich zurück nach Domino", kam es erinnernd von Seto. Joey blickte kurz in die Luft, als würde er angestrengt nachdenken, dann schaute er Seto wieder an. "Nope, kann mich nicht an ein solches Gespräch erinnern", meinte er trocken. Seto trat an den Frühstückstisch, bevor er von hinten seine Arme um Joeys Schultern schlang. "Streunerchen ... ich kann meine Firma nicht vier Jahre einfach sich selbst überlassen, dass weißt du doch. Ich flieg heute zurück und komme übernächstes Wochenende schon wieder zu Besuch", argumentierte er zärtlich. "Für elf Stunden, ich weiß", kam es schmollend von Joey. "Ja, ich weiß, dass ist nicht viel Zeit, aber es geht wegen der Zeitverschiebung nicht anders", erklärte Seto weiter. "Das ist nicht genug", begehrte der Blonde auf. "Nein, ist es nicht und ich versprech dir, ich werde mir etwas überlegen, damit ich mindestens einen ganzen Tag da sein kann, okay?", schlug Seto vor. Joey hatte gewusst, dass Seto irgendwann nach Hause fliegen musste und er dann von Woche zu Woche für ein paar Stunden zurück kommen würde. Doch jetzt, wo es soweit war, fühlte sich der Blonde, als ob ihm das Herz aus der Brust gerissen würde. Seit Seto ihn im Frühjahr des vergangenen Jahres bei sich aufgenommen hatte waren sie nur wegen der Entführung getrennt gewesen. Ansonsten war Seto immer da gewesen. "Wenn etwas ist reicht ein Anruf und ich komme sofort. Ruf aber auch deinen Dad an, er wird schneller hier sein", mahnte Seto ihn sanft und platzierte einen Kuss an Joeys Hals. "Und außerdem ist Touji noch da ... er wird auf dich aufpassen." "Aber Touji ist nicht du", begehrte der Streuner erneut auf und war den Tränen nahe. "Das will ich doch hoffen, dass er nicht ich ist", kam es neckend von Seto. "Hey, nimm mich ernst", kam es sauer von Joey. "Ich nehm dich ernst, mein Geliebter, mein Verlobter, mein zukünftiger Ehemann", flüsterte Seto ihm versöhnlich ins Ohr. Joey drehte sich auf dem Stuhl zu Seto und schlang seine Arme um ihn. Er hatte sich so sehr vorgenommen, dass er nicht weinen würde, doch jetzt überkam es ihn einfach. "Sssh... schau mal... wir haben jetzt schon Mitte, fast Ende September... noch sechs Wochen, dann fliegst du für eine Woche zu deinem Dad und Serenity zum Thanksgiving Essen. Und vier Wochen später treffen wir uns bei deinem Dad zum Weihnachtsfest und Silvester. In den Frühlingsferien kommst du nach Hause und in den Sommerferien... da verreisen wir für ein paar Wochen", malte Seto in einem ruhigen Tonfall die nächsten Monate aus. "Wir verreisen?", kam es überrascht von Joey. "Wohin denn?" "Wohin du möchtest, Joey. Wir werden uns die ganze Welt gemeinsam anschauen", versprach Seto. "Und wenn du mit dem Studium fertig bist, dann werden wir heiraten." Joey lächelte verträumt und die letzte Träne rann ihm einsam über die Wange zum Kinn. "Okay...", flüsterte der Blonde. "Also verrätst du mir jetzt, wo mein Hemd ist?", fragt Seto erneut liebevoll. "Nope", kam es sofort trocken von Joey, der sich wieder seiner trockenen Toastbrotscheibe zuwandte. Seto wollte sich schon die Haare raufen, als ihm etwas einfiel. "Erinnerst du dich an den Pulli, den ich gestern getragen habe?", fragte Seto, während er sich wieder neben Joeys Ohr beugte. "Hm... was ist damit?", fragte Joey beiläufig, während er auf dem knusprigen Brot herum kaute. "Ich tausche ... den Pulli, gegen das Hemd", schlug Seto einen Handel vor. "Warum sollte ich das eine gegen das andere tauschen?", fragte Joey. "Weil der Pulli nach mir riecht und das Hemd ungetragen ist", gab der Geschäftsmann zu bedenken, als ob er gerade am Deal des Jahrhunderts feilen würde. "Das ist ein Punkt... aber du hast einen Denkfehler, Mister C - E - O", konterte Joey ruhig und gelassen. "So? Und was ist mein Denkfehler?", kam es überrascht von dem Brünetten. "Der Pulli ... ist gar nicht in deinem Besitz", flüsterte Joey ihm zu und grinste schief. "Du ... du hast ihn dir schon unter den Nagel gerissen?", kam es verblüfft von Seto. Joey nickte stoisch und biss noch ein Stück des Brotes ab. "Klar, er ist kuschlig, schlabbrig und riecht nach dir. So ein Schatz würd ich doch nicht einfach ziehen lassen", meinte er scharfsinnig. Seto ging neben ihm in die Knie und seufzte ergeben. Er blickte von unten herauf zu seinem Geliebten, der es ihm gerade nicht leicht machte Abschied zu nehmen. "Ich könnte ein anderes Hemd anziehen", sinnierte Seto mehr zu sich selbst, als zu Joey. "Könntest du ... sofern du deinen Koffer findest", merkte Joey erneut an. "Du hast meinen ganzen Koffer versteckt?", schreckte Seto auf. Er war erst vor einer Stunde an ihm gewesen und hatte seinen Kulturbeutel darin verstaut nachdem er aus der Dusche gekommen war. "Ich sag dir mal was... du hast Zuhause ein ganzes Ankleidezimmer voller Klamotten. Die hier brauchst du nicht. Daher bleiben die hier, damit du Wechselklamotten hast, wenn du zu mir kommst", erklärte Joey fachmännisch. "Hast du gerade meine Kleidung als Geisel und Garant genommen, damit ich wieder komme?", hakte Seto erkennend nach. "Jup", kam es von dem Blonden. Er wusste, dass es kein richtiges Druckmittel war, denn für Seto wäre es ein Leichtes genau diese Klamotten noch einmal irgendwo zu kaufen. Aber es ging ihm ums Prinzip. "Okay... ich finde, dass ist ein kluger Gedanke, aber dennoch brauch ich ein Hemd für den Flug... ich kann ja nicht im Unterhemd rumrennen", bat Seto ihn noch einmal ganz behutsam und Joey musterte ihn kurz. Dann nickte er. "Unter dem Sofa", meinte er ruhig. Seto sprang auf, gab ihm einen liebevollen Kuss und eilte zum Sofa unter dem er das sorgfältig zusammengelegte Hemd fand und hinein schlüpfte. Als er es zuknöpfte kam er zurück und nahm nun auch am Tisch Platz, um zu frühstücken. Joey stand auf und schenkte Seto einen Kaffee ein. Als er ihm diesen bringen wollte 'stolperte' er und kippte die laufwarme Brühe über das frische Hemd. Sofort sprang Seto auf, was ein Fehler war, denn nun lief ihm die Brühe von innen und außen den Körper hinunter und er seufzte schwer. "Du wirst mich nicht weglassen, oder?", fragte Seto resigniert. "Musst du denn heute fliegen?", fragte Joey belämmert und mit großen Augen. "Ich... ich kann meinen Flug auf heute Abend verschieben, aber dann muss ich wirklich, Streunerchen", erwiderte Seto, dem bewusst wurde, dass er ohne Aufschub hier nicht wegkam. "Wäre das okay?" Joey nickte zufrieden und nahm ein Handtuch, um das Hemd wieder zu trocknen, doch Seto pellte sich bereits aus seinen Klamotten. "Aber ich lauf nicht den ganzen Tag nackt durchs Haus", rief Seto, während er die Treppe hinauf stieg, um noch einmal kurz zu duschen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)