Joeys steiniger Weg! von Onlyknow3 (Geschunden, Verloren und Aufgefangen) ================================================================================ Kapitel 191: Party ------------------ Kapitel 191 - Party Joey blieb vor dem Studentenwohnheim stehen, dass in einem etwas größeren Wohnhaus auf dem Campus untergebracht war und in dem bereits jetzt die Hölle los war, und drehte sich noch einmal zu Touji. "Ich weiß nicht so recht", begehrte der Blonde erneut auf. "Meinst du echt, das so 'ne Studentenparty was für mich ist?" "Du bist ein Student und du hast jetzt anderthalb Semester Bestleistungen gebracht, also was spricht gegen etwas Spaß? Ich warte hier auf dich", erwiderte Touji beruhigend. Die Idee auf eine Party zu gehen war von Joey gekommen. Justin hatte ihn eingeladen, der in dem Studentenwohnheim hier wohnte. Doch als sie sich dann auf den Weg gemacht hatten, hatte Joey weiche Knie bekommen. Er war noch nie auf so einer 'richtigen' Party gewesen. Klar, zuhause in Japan hatte er mit seinen Freunden gelegentlich einen drauf gemacht, aber das war was anderes gewesen. "Hey, Joey, da bist du ja", hörte er auf einmal Justin, der gerade mit Brian ankam. Scheinbar hatten sie noch was für die Party besorgen müssen, die bereits im vollen Gang war. "Und du hast Touji mitgebracht." Joey hatte die beiden nie darüber aufgeklärt, dass Touji sein Personenschützer war. Das hätte nur zu weiteren Fragen geführt, die Joey nicht beantworten wollte. Also hatten Touji und er sich darauf geeinigt, dass Touji so eine Art großer Bruder war. Das das natürlich auch irgendwie komisch wirkte, dass ein großer Bruder ständig hinter seinem jüngeren her trabte, war Joey erst aufgefallen, nachdem er es laut ausgesprochen hatte. In Japan war es nichts ungewöhnliches Nicht-Verwandten mit Tantchen, Großmütterchen oder eben großer Bruder zu titulieren. Aber in den USA war das anders. Aber Joey wollte auch nicht zurück rudern. "Kommst du auch mit rein, Touji?", fragte Brian ihn überschwänglich, als er aus dem Auto ausgestiegen war und das kleine Metallfässchen geschultert hatte. Touji blickte ihn an, bemühte sich aber keiner Antwort. Er war bislang gut damit gefahren so zu tun, als würde er die englische Sprache nicht verstehen. "Nein, Touji wollte mich nur hier absetzen", übernahm Joey die Antwort, bevor er sich noch einmal an seinen Personenschützer wandte und mit ihm auf Japanisch weitersprach: "Oder möchtest du mit rein kommen? Alterstechnisch würdest du nicht sehr auffallen, lediglich die Sonnenbrille ist zu dieser Tageszeit etwas ... auffällig." "Ich werde hier warten und wünsche dir viel Spaß", wiederholte Touji erneut und lächelte sanft, um Joey zu ermutigend. Dieser seufzte kurz und ließ sich dann von Justin förmlich in das Haus ziehen, aus dem laute Musik auf die Straße drang. Im Haus selbst war es noch voller, als Joey befürchtet hatte. Es war fast wie in der Rush Hour in Japan, was ihm noch nie wirklich behagt hatte. Doch Justin zog ihn immer tiefer in das Labyrinth von ineinander verschachtelten Räumen und unzähligen Menschen. Er folgte Brian, der sich mit dem Fass einen Weg in den großen Aufenthaltsraum bahnte und es dort auf einen niedrigen Kaffeetisch abstellte. Sofort wurde er umjubelt. Die laute Musik dröhnte in seinen Ohren und irgendwer reichte Justin zwei Flaschen Bier, von denen er eine an Joey weiterreichte. Joey blickte die braune Flasche in seiner Hand nur skeptisch an, bevor er sie auf irgendeinen Beistelltisch abstellte. So langsam bahnte sich in ihm der Verdacht, dass er wohl eher der spießige Student war, der mit solchen Feierlichkeiten nicht wirklich was anfangen konnte. Er sah, wie ein Junge und ein Mädchen die Treppe lachend hochstiegen und sich dabei bereits gegenseitig die Oberteile aufknöpften. Scheinbar waren einige Klischees, die Joey aus Film und Fernseh kannte, doch wahr. "Hey, alles in Ordnung?", hörte er auf einmal Justin nah an seinem Ohr rufen. Zu nah. Joey zuckte zusammen und drehte sich erschrocken zu ihm. Der andere war von der Reaktion überrascht und sah ihn besorgt an. Dann nickte Joey. Etwas verbal zu rufen wäre sinnlos gewesen, die Musik übertönte alles, was nicht direkt am Ohr gesprochen wurde. Daher gestikulierte er nur auf sein Gehör und hoffte, dass Justin verstand. Dieser grinste ihn nur an und zog ihn dann an Brian vorbei auf die improvisierte und gerammelt volle Tanzfläche. Kurz sah sich Joey um, ob jemand Anstoß daran nahm, dass Justin mit ihm tanzen wollte. Doch scheinbar interessierte es absolut keinen und Joey begann sich zaghaft zu bewegen. Als Joey nach fast zwei Stunden den Weg zur improvisierten Bar fand stellte er fest, dass es kein Wasser oder sonst etwas ohne Alkohol gab. Auf der Theke standen dutzende Bierflaschen, Wodka, Tequila, Korn und jede Menge kleiner Fläschchen, die man wohl mit einem Schluck leeren sollte. Das einzig Gute an der Bar war, dass die Musik hier nicht so dröhnte und man sich tatsächlich verständigen konnte. "Na, amüsierst du dich, Joey?" hörte er eine Stimme dicht an seinem Ohr und zuckte erneut zusammen. Als er über seine Schulter sah, erkannte er Brian. "Sicher, du dich auch?", fragte Joey zurück. "Hm... Studentenparties sind immer gleich. Kennst du eine, kennst du alle", meinte Brian und lächelte dabei nur etwas wehmütig. "Suchst du was?" "Was zum Trinken", meinte Joey und das Lächeln von Brian wurde lockerer. "Da steht 'ne Menge direkt vor dir", meinte er nur süffisant. "Ja, ne... was ohne Alk wär spitze", erklärte Joey nicht ohne eine gewisse Verlegenheit. "Biste trocken?", fragte Brian offen, erkannte aber an Joeys verwirrtem Gesichtsausdruck, dass er den Begriff nicht kannte. "Warum denn nicht ein Bierchen?" "Schmeckt nicht", meinte Joey nur und gab seine Suche auf. "Schon mal eines getrunken?", fragte Brian weiter. "Sicher", gab Joey zu, was nicht mal gelogen war. Das Problem waren aber die Erinnerungen, die mit dem Bier verknüpft waren. Daher zog er es einfach vor diesen Geschmack nicht noch einmal auf seine Zunge zu lassen. Brian lachte plötzlich amüsiert auf. "Sag mal, kennen wir uns irgendwoher?", fragte der Ältere plötzlich. Joey sah ihn verwirrt an. "Klar, von Justin", antwortete Joey, der die Frage nicht ganz verstand. Wieder lachte Brian. "Nein, ich mein davor ... es kommt mir so vor, als ob ich dir schon mal vor dem Kennenlernen in diesem Restaurant begegnet bin", kam es von Brian. "Aber ich kann mich einfach nicht mehr daran erinnern, wo ich dich schon mal gesehen haben könnte." "Glaub, da irrst du dich. Vielleicht hast du mich ja mal im Vorbei gehen gesehen?", meinte Joey und lächelte nur höfflich. "Bist du sicher?", hakte Brian nach. "Bis letztes Jahr war ich noch nie zuvor in Amerika", erklärte Joey und fühlte sich zunehmend unbehaglicher. "Ich werd mal abhauen." "So früh schon?", kam es überrascht von Brian. "Jap, morgen kommt Seto und da will ich nicht übernächtigt sein", schob Joey als Grund vor. "Okay, soll ich dich heim fahren?", fragte Brian und nippte an seiner Bierflasche. "Trinken und fahren?", kam es skeptisch von dem Blonden. "Ist nur Bier", meinte Brian breit grinsend. "Lass mal gut sein, ich wohn nicht weit von hier", meinte Joey und wandte sich ab. Doch das durch die Masse bahnen war nicht so einfach. Auf einmal spürte er hinter sich erneut eine Präsenz und als er sich umdrehte sah er Brian. "Hab ich dich irgendwie beleidigt, oder so?", fragte der Ältere. "Alles okay, Alter", meinte Joey und versuchte voran zu kommen. "Sicher?", hakte der andere nochmal nach, doch seine Stimme wurde bereits von der Musik geschluckt. Als Joey endlich aus dem Haus kam war er erleichtert und atmete tief ein. Er hatte das Gefühl nach Qualm und Alkohol zu stinken. Dann spürte er eine Hand auf seiner Schulter und wirbelte erneut erschrocken um, doch dann erkannte er Touji vor sich. "Himmel, erschreck mich doch nicht so", kam es erschöpft von Joey. "Tut mir leid, das lag nicht in meiner Absicht", meinte Touji ehrlich, bevor sie sich dann auf den Heimweg machten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)