Path of the blind von Aoki (Naruto x Sasuke) ================================================================================ Kapitel 3: III. --------------- Der Rest des Wochenendes, aber auch die darauffolgende Woche, zog im Schnelldurchlauf an Naruto vorbei. Er und Sasuke hatten sich in den vergangenen Tagen nur selten gesehen, entweder, weil der Junge in der Schule war, oder Naruto in der Arbeit. Allgemein schien Sasuke ihn zu meiden, beziehungsweise mieden sie sich gegenseitig.   Selbst gemeinsames Essen fiel aus, da jeder auf seinem Zimmer saß, sobald sie beide im Haus waren. Itachi rief zwar täglich an, doch verlangte nie danach, seinen Bruder zu sprechen, scheinbar, da er ihn selbst auf dessen Handy erreichte.   Und das half Naruto, die Geschehnisse des letzten Wochenendes zu verarbeiten. Der flüchtige Kontakt zwischen ihnen war okay, da er ohnehin nicht wusste, wie er sich verhalten sollte.   Dieser Vorfall war zwar schon abgefuckt genug, doch die Tatsache, dass sein Körper so auf Sasuke reagiert hatte, war noch viel schlimmer. Zumal Sasuke in seinen Augen nur ein Teenager war. Sicher, der Junge war schon immer hübsch gewesen, ansehnlich … doch konnte Aussehen wirklich so eine Reaktion rechtfertigen?   Naruto wagte es zu bezweifeln.   Warum also hatte er dieses seltsame Gefühl im Bauch, wann immer er an die Laute dachte, die Sasuke von sich gegeben hatte, an das Zittern, das von ihm ausgegangen war?   Das war eine Sache, die Naruto sich nicht erklären konnte – nein, er wollte es gar nicht. Denn je länger er darüber nachdachte, desto mehr fing er an, sich andere Reaktionen vorzustellen. Szenarien, die in seinen Gedanken gar keinen Platz haben durften.   Sasuke war ein Teenager … war wie sein kleiner Bruder. War Itachis kleiner Bruder. Nicht mehr, nicht weniger.           Als er Freitagabend, erschöpft von der Arbeit auf der Couch im Wohnzimmer saß, und sich von dem langweiligen Fernseherprogramm ablenken ließ, zuckte er zusammen, als Sasuke sich plötzlich neben ihn setzte. Das war der erste Tag seit diesem Vorfall, an dem sie sich bewusst gemeinsam in einem Raum aufhielten, und dass Narutos Herz deshalb schneller schlug als gewöhnlich, war demnach kein Wunder.   „Wir müssen reden“, eröffnete Sasuke das Gespräch, hatte den Blick dabei auf Naruto gerichtet, doch Naruto starrte geradeaus auf die Mattscheibe.   „Ja?“   „Ich bin zu einer Party eingeladen und möchte hingehen.“ Jetzt drehte Naruto seinen Kopf allerdings zur Seite und sah den Jungen mit angezogener Augenbraue an.   „Du willst also auf eine Party, obwohl du Partyverbot hast? Interessant.“ Warum er subtil so schnippisch klang, konnte Naruto sich nicht wirklich erklären.     Vielleicht lag es an der Tatsache, dass Sasuke sich erdreistete – nach dem, was passiert war, so zu tun, als sei nichts gewesen.   „Ein Freund hat Geburtstag, es ist mit Itachi abgesprochen.“   „Und weshalb fragst du dann mich?“, entgegnete er und sah den Jungen abwartend an. Wenn Itachi es wirklich erlaubt hatte, dann müsste Sasuke doch nicht mit ihm darüber reden, oder?   „Damit du weißt, dass ich heute nicht da bin.“   „Du willst über Nacht wegbleiben? Weiß Itachi auch davon?“ Naruto sah deutlich, dass Sasuke die Zähne aufeinander biss, da seine Kiefermuskeln hervortraten.   Daher wehte also der Wind.   „Natürlich weiß er es“, brachte der Junge monoton heraus.   „Gut, dann stört es dich sicher nicht, wenn ich ihn anrufe, um mich zu versichern?“   „Du musst Itachi deswegen nicht stören … er hat schließlich genug mit der Arbeit zu tun.“ Dass Sasuke log, war Naruto bewusst. Und dass Sasuke ihm so offensichtlich ins Gesicht log, ließ sogar etwas Wut in ihm aufsteigen.   „Hör auf mich anzulügen“, brummte er verstimmt. „Du wirst nicht dort übernachten, wenn Itachi es nicht erlaubt hat. Was ist das überhaupt für eine Feier? Wirst du dich wieder mit alten Männern vergnügen und Sex  mit ihnen haben?“ Die letzte Frage war heraus, bevor Naruto überhaupt bewusst darüber nachdenken konnte. Und Sasuke reagierte natürlich sofort darauf.   „Hast du irgendwelche Probleme damit, dass ich Gefallen an Sex finde oder bist du einfach nur neidisch?“, zischte er wütend zurück, und aus Narutos Mund drang ein seltsam hoher Laut.   „Sicher doch, Sasuke. Ich bin total neidisch darauf, dass nicht ich derjenige bin, der sich Vibratoren in den Arsch schiebt und während des Essens darauf kommt, während andere Leute mit im Raum sind!“, fauchte er. „Vielleicht solltest du mal langsam damit anfangen, dein Gehirn einzuschalten. Hier geht es einzig und alleine darum, dass du deine Beine für viel zu alte Männer breit machst. Du schläfst mit Männern, die fast doppelt so alt sind wie du, merkst du das überhaupt? Das ist illegal und wird bestraft, und das hat ganz sicher nichts mit Neider zu tun!“   „Oh, Naruto der Moralapostel ist wieder am Start“, warf Sasuke gespielt betroffen zurück. „Komm mir jetzt bloß nicht wieder auf die Tour.“  Doch schon hatte sich sein Gesichtsausdruck wieder verändert, war zu einer zornigen Maske geworden. „Ich bin ein eigenständiger Mensch, der selbst entscheiden kann, was er tut und was er nicht tut, mit wem er fickt und wann er fickt, vielleicht solltest du dir das langsam mal merken.“   „Deine Argumentation ist wirklich wahnsinnig gelungen Sasuke, das beeindruckt mich“, kommentierte Naruto trocken. „Weißt du, du bist ein richtiges, kleines Kind. Du sagst, du bist erwachsen und eigenständig? Nein. Du bist ein egoistisches, kleines verzogenes Kindchen. Wenn Itachi dir nicht den Arsch pudern würde, dann hättest du rein gar nichts. Also erzähl mir nichts von Entscheidungsfreiheit. Im Übrigen würde jedes Gericht das genauso sehen. Du bist und bleibst minderjährig, ob es dir passt oder nicht. Und solange du minderjährig bist, wirst du das tun, was dein Vormund von dir verlangt.“ Naruto stand vom Sofa auf. „Und wenn dein Vormund von dir verlangt, dass du aufhörst, herumzuhuren wie eine billige Straßennutte, dann wirst du das gefälligst tun, verstanden?!“ Eigentlich lag es gar nicht in seiner Absicht, den Jungen so anzufahren, doch er konnte sich nicht mehr zurückhalten. Sasukes kindisches Verhalten machte ihn einfach nur wütend. So sauer, dass er ihn am liebsten auf der Stelle im Keller eingesperrt hätte, um ihn dort zu lassen, bis Itachi wieder zurück war.   „Fick dich“, zischte Sasuke und sprang dann ebenfalls von der Couch auf, allerdings nur, um die Treppen nach oben zu sprinten und seine Zimmertür mit einem lauten Schlag ins Schloss knallen zu lassen.   Ganz toll.   Das hier lief wirklich ganz toll …               Nachdem einige Zeit vergangen war – Naruto saß mittlerweile wieder auf dem Sofa, und sein aufgebraustes Gemüt sich wieder beruhigt hatte, beschloss er, erneut ein Gespräch mit Sasuke zu suchen. Der Junge war nicht mehr nach unten gekommen und hatte auch nicht versucht, das Haus zu verlassen, demnach ging er davon aus, dass er in seinem Zimmer hockte und schmollte. Zugegeben, Naruto hatte etwas übertrieben bei der Ausführung seines Standpunkts, doch irgendwie hatte er sich nicht anders zu helfen gewusst. Schließlich war Sasuke ihm wichtig … er wollte nur das Beste für den Jungen … auch wenn der das anscheinend anders sah.   Er klopfte an der Tür, ehe er sie öffnete und hörte sofort ein lautes: „Raus!“, doch er ignorierte den Wunsch und trat dennoch in das Zimmer ein.   Itachis Bruder saß auf dem Bett, hatte sich an die Wand gelehnt und erdolchte Naruto mit seinem Blick.     Dass er schlechte Laune hatte, bemerkte man sofort. Oh ja, die feindselige Schwingung traft Naruto so ziemlich direkt, doch er versuchte trotzdem ein entschuldigendes Lächeln zustande zu bringen.     „Hör mal, wegen vorhin … das tut mir leid, okay? Ich wollte dich nicht so anfauchen, aber ich hasse es einfach, wenn man versucht, mich anzulügen … und gerade, wenn es Menschen sind, die mir wichtig sind, finde ich es besonders schlimm …“ Diese ehrlich gemeinte Entschuldigung zog allerdings nicht bei Sasuke, denn seine Augen verengten sich noch mehr, seine Lippen waren aufeinander gepresst.   „Kannst du dann gehen? Ich will alleine sein“, knurrte der Junge und verschränkte zusätzlich noch die Arme vor der Brust, um seine Abwehrhaltung deutlich zu machen.   „Sasuke, es tut mir wirklich leid, gewisse Dinge gesagt zu haben.“   „Aha. Danke. Und tschüss.“   Gut, langsam fiel es auch Naruto immer schwerer, seinen Verstand nicht von Wut fluten zu lassen. Es war eine harte Probe seiner Nerven, sich so behandeln zu lassen, wenn er gerade versuchte, alles wieder ins Reine zu bringen. Sasuke zupfte mit seiner bockigen Art wirklich erfolgreich an den Saiten seiner Geduldsvioline.   Er atmete tief ein und wieder aus, ehe er auf das Bett zuging und sich darauf niederließ.   „Sasuke, ich meine es Ernst, ich mache mir Sorgen um dich. Ehrlich … ich will dich nicht dafür verurteilen, ich will nur verstehen, warum du das tust … warum du so …“   „Vorhin klang das aber noch ganz anders“, unterbrach Sasuke ihn monoton. „Wie war das? Du steckst dir während des Essens keine Vibratoren in den Arsch?“, meinte er weiter.   Naruto musste sein Grinsen unterdrücken, da es ziemlich unangemessen war. „Wie gesagt, es tut mir leid, ich habe überreagiert“, erwiderte er.   „Hast du …“   „Hab ich.“   Damit wurde es still zwischen ihnen. Er blickte Sasuke an, doch der sah nach unten auf seinen Schoß.     „Können wir nicht darüber reden?“, brach Naruto schließlich die Stille, doch Sasuke drückte erneut seine Lippen aufeinander – ein deutliches Indiz dafür, dass er nicht darüber reden wollte. „Ich meine … ich würde gerne wissen, weshalb du das Bedürfnis hast, sowas zu tun …“   „Weil es mir Spaß macht“, murrte der Junge entnervt.   „Dir macht es Spaß, mit viel zu alten Kerlen zu schlafen? Was ist mit Jungs in deinem Alter?“   „Jungs in meinem Alter sind langweilig. Die wissen nicht, was sie tun …“   „Findest du nicht, dass … naja … dass das vielleicht eher an dir liegt und deinem … mhh, Verlangen?“ Sasuke verdrehte die Augen.   „Ich mag Sex, okay? Es macht mir Spaß. Und ich brauche es …“   „Sasuke, Sex zu brauchen hört sich wirklich nicht gesund an …“ Er ließ eine kurze Pause entstehen, bevor er drucksend seine nächste Frage stellte: „Wie oft hast du denn … naja du weißt schon … Sex?“ Schnaubend drehte der Junge seinen Kopf zur Seite.   Irrte Naruto sich, oder waren dessen Wangen gerötet?   „So oft, wie ich kann.“   „Und was bedeutet das konkret?“, hakte er nach.   „Drei, viermal die Woche“, nuschelte Sasuke zur Antwort, und ließ damit Erstaunen auf Narutos Gesicht entstehen.   „Das ist wirklich oft …“, hauchte er verblüfft. „Wie zur Hölle hast du es geschafft, dass Itachi nichts davon mitbekommt?“ Jetzt legte sich ein kleines, selbstgefälliges Grinsen auf Sasukes Lippen.   „Lerngruppen.“   „Lerngruppen?“   „Ja … du weißt schon … man geht zu anderen Leuten, um zu lernen …“, erwiderte Sasuke.   „Du meinst also, dass du deinem Bruder erzählst, du würdest mit anderen lernen, aber in Wirklichkeit hast du Sex?“   „Ja.“   „Woah, Sasuke … das ist … das …“ Naruto schüttelte entrüstet den Kopf. „Sicher, dass Itachi dir das abkauft?“, hakte er nach, da er sich einfach nicht vorstellen konnte, dass Itachi so leicht hinters Licht zu führen war. Eher im Gegenteil! Itachi roch krumme Dinger bereits zehn Kilometer gegen den Wind, und das immer!   „Er sieht mich nicht so, wie ich wirklich bin, also ja. Und solange meine Noten passen, wird er wohl kaum etwas vermuten …“   „Trotzdem! Weißt du, wie riskant das ist?“ Und schon war Narutos aufbrausende Art zurück. Es war ihm einfach ein Rätsel, wie Sasuke nur so werden konnte.   Was zur Hölle war passiert?   „Ich weiß“, seufzte Sasuke. „Trotzdem brauch ich es …“   „Warum? Was ist daran so toll?“ Natürlich wusste Naruto, wie gut Sex sein konnte – er selbst hatte ja auch schon viel mit seinen ausgewählten Partnern ausprobiert … dennoch.   „Muss ich dir wirklich erzählen, was daran toll ist?“, meinte Sasuke, und der Blick, mit dem er Naruto bedachte, konnte man gut als ‚Das ist jetzt nicht dein Ernst‘ deuten.   „Natürlich weiß ich, dass Sex toll sein kann, aber ich verstehe nicht, weshalb es dir so wichtig ist!“   „Weil es mir ein gutes Gefühl gibt.“     Redete er gerade wirklich mit Sasuke über Geschlechtsverkehr?   Wenn es wenigstens das Gespräch über Blümchen und Bienchen gewesen wäre … aber nein. Sie redeten tatsächlich über Sex! Den richtigen, schmutzigen Sex – von dem Sasuke schon weiß Gott wie viel gehabt hatte.   Okay Stopp … so durfte Naruto gar nicht erst anfangen zu denken. Das war nicht gut …   „Aber es gibt wichtigere Dinge als Sex …“   „Vielleicht“, antwortete Sasuke, diesmal wenigstens mit dem Anstand, rote Wangen zu bekommen.   Gut so, dann war es ihm zumindest genauso unangenehm wie Naruto …   „Sasuke … ich weiß, es steht mir nicht zu, dich danach zu fragen … aber gibt es …“, Naruto befeuchtete seine Unterlippe, „gibt es noch einen anderen Grund, weshalb du so viel Sex hast?“   „Meinst du etwa sowas wie Sexsucht? Probleme wegvögeln?“ Jetzt wurden auch Narutos Ohren warm. „Nein… ich hab nur einfach Gefallen daran gefunden … es fühlt sich gut an.“   „Und … und hast du auch schon einen Partner gehabt?“ Naruto stellte diese Frage, die ihn zwar brennend interessierte, jedoch auch dafür sorgte, dass sich ein schweres Gefühl in seinem Bauch bildete. Es fühlte sich unangenehm an.   „Einmal …“   „Wie lange?“   „Einen Monat … aber er war ein Arschloch … und anhänglich.“   „Wie alt war er?“, hakte Naruto nach, und diesmal ließ Sasukes Antwort ziemlich lange auf sich warten.   „Ich war verliebt …“, hörte er den Jungen dann schließlich leise sagen. „Mit 13 war ich zum ersten und einzigen Mal verliebt … aber daraus ist nie was geworden, weil er älter ist als ich.“ Naruto überlegte, ob er etwas erwidern sollte, doch er schwieg, als Sasuke erneut sprach: „Er hätte mich nie so gemocht, wie ich ihn … also habe ich mich abgelenkt. Zwar war mein erstes Mal beschissen und die darauffolgenden Male auch … aber dann habe ich jemanden kennengelernt, der mir gezeigt hat, wie gut es sein kann …“   „Dein erster Freund?“ Sasuke nickte.   „Er war 30.“ Narutos Augen weiteten sich, und sein Mund klappte unweigerlich auf.   „Du warst wie alt?!“   „15 …“   „Sasuke … das ist … das ist Wahnsinn …“   „Ich weiß. Aber er war für mich da, als es mir beschissen ging … und es war gut, bis er angefangen hat, zu klammern … Er wollte sogar seine Frau für mich verlassen …“   „Du hast mit einem verheirateten Mann geschlafen?!“, platzte es aus Naruto heraus.   Das hier war absolut übel. So übel, dass er am liebsten den Namen des Typens fordern wollte, um zu ihm zu fahren und ihm die Fresse zu polieren. Wie konnte ein erwachsener Mann nur so etwas tun?!   „Ja … aber wie gesagt, nur einen Monat lang …“   „Sasuke … warum?“   „Weil er für mich da war!“   „Aber wir wären auch für dich da gewesen, warum bist du nicht zu uns gekommen?!“   „Damit ihr mich auslacht? Klar, aber sicher doch. Du und Itachi hattet doch nur andere Sachen im Kopf! Außerdem, falls du es nicht verstanden hast, ich wollte Nähe. Liebe. Sex! Und das hätte mir niemand von euch geben können!“ Naruto biss sich auf die Zunge.   Natürlich hatte Sasuke Recht. Das hätten sie ihm wirklich nicht geben können – Nähe ja, aber alles was darüber hinausging …   „Aber du hättest mit uns darüber reden können …“   „Worüber? Dass ich mich, nachdem ich in der Liebe gescheitert bin, an einen alten Sack rangemacht habe, um zu vergessen?“   „Sasuke … du bist 16! Du wirst noch viele Menschen lieben!“   „Denkst du? Denkst du das wirklich, Naruto?“ Sasuke schüttelte den Kopf, auf seinen Lippen lag ein schiefes Schmunzeln. „Dann sag mir, warum dieses Gefühl seit fast vier Jahren immer noch da ist! Und ich immer, wenn ich ihn sehe daran erinnert werde, dass Liebe schmerzt und nicht so einfach verschwindet.“   „Also schläfst du mit anderen, damit du vergessen kannst?“   „Nein. Damit ich vergessen kann, mich schlecht zu fühlen. Es gibt Männer, die mich wirklich wollen … auch wenn er mich nicht will, will mich zumindest jemand anderes.“   Es brach Naruto beinahe das Herz, Sasuke so reden zu hören. Zu erfahren, wie sehr er deswegen litt. Konnte verschmähte Liebe wirklich so ein Muster hervorrufen? Lag hier der Kern? Weil Sasuke nicht das bekam, was er wollte?   „Wer ist es? Kenne ich ihn? Oder Itachi?“ Das Schmunzeln des Jungens wurde zwar breiter, doch sein Blick war von Melancholie gezeichnet.   „Ja“, hauchte Sasuke und wandte seine Augen schließlich von Naruto ab.   „Wer ist es?“ Narutos Herz pochte voller Erwartung. Wer auch immer es war, er kannte ihn. Oder zumindest Itachi kannte ihn. Und dann würde er wiederum eine Verbindung ziehen können. Es war auf jeden Fall jemand, der älter war als Sasuke, richtig? Jemand aus seinem Umfeld, jemanden, den er auch heute noch sah …   „Willst du das wirklich wissen?“ Sasukes Stimme war nur noch ein leises Flüstern. Er klang unsicher. Vorsichtig.   War es jemand von Itachis Freunden? Einer aus ihrem gemeinsamen Freundeskreis?   Kiba? Gaara? Sai? Nein … Sai konnte es nicht sein … er war erst vor einem Jahr zu ihrer kleinen Truppe gestoßen … und Gaara? Nein. Gaara war sicherlich nicht Sasukes Typ … also Kiba?   Naruto schluckte. Wenn es Kiba war …   „Ja“, hauchte er ebenso leise zurück, und als Sasuke wieder zu ihm aufsah, vergaß er sogar zu atmen. Dieser Blick zwischen ihnen war intensiv, nahm ihn vollständig ein. Dieser Blick brachte sein Herz dazu, aus dem Takt zu schlagen und ließ das Blut so schnell durch seine Adern fließen, dass es in seinen Ohren rauschte. Er sah, dass Sasukes Lippen sich bewegten, zwei kleine, geflüsterte Silben formten, die er nicht hörte, aber dennoch verstand. Sie zwangen Narutos Augen unweigerlich dazu, sich zu weiten und seinen Verstand dazu, vollkommen blank zu liegen.   Du.   Du.   Sasukes Lippen waren sein Fixpunkt. Er sah, wie das leichte, kaum sichtbare Schmunzeln verschwand, blickte höher, sah in dessen Augen und erkannte die Ernsthaftigkeit dahinter.   Du …   „Weißt du … in meiner Vorstellung war es genau derselbe Blick …“ Naruto blinzelte, verarbeitete Sasukes Worte viel zu langsam. „In meiner Vorstellung hast du mich genauso angesehen … egal welches Szenario ich durchgespielt habe … es war immer dieser Blick.“   „Sasuke …“ Es war, als würde die Welt um ihn herum gefrieren. Wie ein kalter Schauer brachen diese Erkenntnisse auf Naruto ein. „Das ist nicht wahr …“, hauchte er fassungslos. Und doch konnte er diese Erkenntnisse nicht annehmen. Innerlich kamen sie nicht an ihn heran.   Was Sasuke erzählte, konnte unmöglich der Wahrheit entsprechen.    Er sollte es gewesen sein? Er sollte es die ganze Zeit gewesen sein?! Er selbst war daran schuld, dass Sasuke so war?   „Ich wünschte auch, dass es nicht so wäre.“ Sasukes Stimme klang genauso kalt, wie Naruto sich gerade fühlte. „Glaub mir, ich hab es versucht“, lächelte der Junge freudlos und stand dann vom Bett auf. „Wirklich.“   „Sasuke … ich kann das nicht glauben … wann? Und wieso? Was …“   „Wenn ich es wüsste, dann wäre es nicht so kompliziert, mh?“ Sasuke lief herüber zu seinem Schreibtisch, nahm dort sein Handy in die Hand.   „Aber es ist egal …“ Seinen Rücken hatte er Naruto, der nach wie vor auf dem Bett saß, zugedreht. „Schließlich wirst du mich nie so sehen, wie ich dich sehe … also ist es egal.“ Dann ging er zu seinem Kleiderschrank und zog dort eine schwarze Lederjacke heraus. Naruto beobachtete ihn dabei, völlig wortlos. Er konnte nichts sagen, nichts erwidern … er konnte ja noch nicht einmal klar denken.   „Bis morgen, Naruto …“ Deshalb hielt er Sasuke auch nicht auf, als der sein Zimmer verließ. Er blieb einfach regungslos auf dem Bett des Jungen sitzen, den Blick auf die Tür gerichtet, durch die Sasuke eben gegangen war.             Es dauerte gefühlte Stunden, ehe Naruto sich erhob, nichts fühlend – nichts denkend, und ins Gästezimmer lief, wo er schnurstracks zum Fenster ging, um es zu öffnen und frische Luft hereinzulassen.   Das war sicher nur ein schlechter Scherz. Ein Scherz, um ihn ruhig zu stellen, ihn sprachlos zu machen … damit Sasuke abhauen konnte. Nichts anderes. Genau so musste es sein! Denn erst jetzt wurde Naruto bewusst, was Sasuke zum Schluss gesagt hatte.   Bis morgen …   War Sasuke wirklich so abgebrüht?   Anders konnte es gar nicht sein! Schließlich gab es nie irgendwelche Andeutungen, keine Anzeichen dafür, dass Sasuke so empfand … nur diese Zurückgezogenheit … und die zickige Art. Doch das war es! Und das konnte unmöglich dafür sprechen, dass man verliebt war …   Andererseits …   Sasuke hatte gesagt, dass Naruto diese Gefühle niemals erwidern würde. Und damit hatte er Recht. Denn Naruto empfand nichts für ihn. Und selbst wenn er sich auch nur im entferntesten Sinne vorstellen konnte, etwas, das über Freundschaft hinausging zu fühlen, ging das unmöglich gut. Sasuke war schließlich immer noch ein Kind. Er war der kleine Bruder seines besten Freundes, verdammt nochmal!       Und Itachi … wie konnte er davon nichts mitbekommen?   War er so blind? War Itachi so ahnungslos?   Naruto spürte Kopfschmerzen hinter seiner Stirn entstehen. Es war ein unangenehmes, immer stärker werdendes Pochen, das gegen seine Schläfen drückte, je länger er darüber nachdachte.     Wenn das alles der Wahrheit entsprach – das alles stimmte …   Unmöglich!   Sasuke durfte einfach nicht so empfinden. Das ging nicht. Naruto war doch … er war doch wie sein Bruder, war früher wie sein bester Freund gewesen!         Er wusste, dass er dringend mit Itachi darüber reden musste, doch er hatte keinerlei Ahnung, wo und wie er anfangen sollte.   Das hier war schließlich die reinste Katastrophe!   Denn auch wenn Naruto – gemäß dem Fall, dass Sasuke nicht log, nichts dafür konnte, dass Itachis kleiner Bruder romantische Gefühle für ihn hegte, wusste er bereits jetzt, dass Itachi ihm dafür mindestens eine Teilschuld zuschreiben würde.   Er wusste, dass der Verstand seines Freundes nur so funktionierte, denn Sasuke war in dessen Augen sicherlich nicht selbst dafür verantwortlich, sich verliebt zu haben. Wenn, dann war es die böse Außenwelt, die das kleine, unschuldige Kindchen von rechten Weg abgebracht hatte.   Seufzend drehte Naruto sich zum Bett herum und ließ sich mit dem Gesicht voran auf die Matratze fallen.   Warum ausgerechnet er? Konnte es nicht jemand anderes sein? Oder besser niemand? Ja, niemand wäre am besten. Denn Naruto musste zugeben – nach einiger Überlegung, dass auch er nicht unbedingt erleben wollte, wie Sasuke sich von jemandem wegstehlen ließ.     Sasuke und er … das war völlig absurd! Wie könnten sie? Das war so lächerlich … so abgefuckt irrwitzig, dass Naruto anfing zu glucksen.   Klar … Sasuke und er … was würden sie überhaupt tun können? Händchenhaltend durch die Straßen spazieren? Gemütliche Abende zu Hause? Sex?   Narutos Glucksen wuchs zu einem Lachen heran.   Genau. Sex mit Sasuke … Zwar wollte er nicht wieder an diese Szene in der Küche denken, doch irgendwie konnte er seinen Verstand auch nicht davon abhalten.   Würde … würde Sasuke …   Nein.   Das ging nicht. Das war zu verrückt, zu abgefahren. Und wahrscheinlich auch genau der Grund dafür, dass sein Magen sich flau anfühlte, wenn er daran dachte, was Sasuke auf dieser Party zu ihm gesagt hatte. Von wegen, wie sehr er es liebte … große Schwänze in den Mund zu nehmen …   Narutos Ohren glühten, als er sein Gesicht tiefer in die weichen Laken drückte. Das war so verflucht peinlich, um auch nur im Entferntesten darüber nachzudenken.   Er musste sich ablenken. An Nichts denken … Schäfchen zählen … sich etwas Lustiges vorstellen …           Dass er dabei in eine Art Dämmerschlaf gefallen war, wurde ihm erst bewusst, als es an der Tür klingelte und er deshalb erschrocken die Augen aufriss. Sein Herz klopfte schnell, er blinzelte, während er versuchte, sich im Raum zu orientieren. Es war dunkel, das Fenster war geöffnet.   Und diese verdammte Türklingel. Wer auf immer darauf drückte, hatte keinerlei Anstand.   Wie spät war es überhaupt?     Sein Handy, das weder im Zimmer lag noch in seiner Tasche war, konnte ihm keinen Aufschluss darüber geben, deshalb stand er auf und lief halb verschlafen den Flur entlang, immer in Begleitung der Klingel, die auch dann noch schrillte, als er sie schon längst erreicht hatte.   Er wollte gerade den Mund öffnen, um dem Störenfried seine Meinung zu geigen, doch stattdessen stand er dort und blickte dem Besucher verdutzt entgegen.   Was war hier los? Warum stand ein Polizist vor ihm?   „Sind Sie Naruto Uzumaki?“ Naruto nickte und fast zeitgleich stieg Panik in ihm auf.   „Ist irgendwas passiert? Ist etwas mit Sasuke? Itachi?“   „Sind Sie verantwortlich für Sasuke Uchiha?“ Spätestens jetzt trommelte Narutos Herz bis zum Anschlag. Oh Gott … war Sasuke etwas zugestoßen?   „Ja! Wo ist er? Geht es ihm gut?“, sprudelte es aus ihm heraus, und er war gerade dabei in seine Schuhe zu schlüpfen und nach seiner Jacke zu greifen, als die Stimme des Polizisten innehalten ließ.   „Ihm geht es gut. Er sitzt im Wagen.“ Narutos Arm sank nach unten.   „Im Wagen?“ Der Polizist nickte.   „Ja, wir haben ihn im Park aufgegriffen. Er und ein paar andere Jungs wurden beim Konsum von alkoholhaltigen Getränken erwischt.“   „Was?!“ Narutos Stimme war laut. Er ging einen Schritt über die Türschwelle und blickte zu dem Polizeiauto, das direkt vor der Einfahrt stand.   „Er hat sich betrunken. Und das sogar ziemlich stark. Er konnte mir gerade noch sagen, wo er wohnt und wer sein Vormund ist. Sagen Sie, sind die Eltern des Jungens zu Hause?“, erkundigte sich der Polizist, und die plötzlich aufgeflammte Wut in Narutos Bauch schrumpfte wieder.   „Nein … seine Eltern sind tot.“   „Das tut mir leid“, antwortete der Mann betreten. „Ich werde in diesem Fall davon absehen, Sie zu belangen, jedoch sollten Sie darauf achten, dass er so etwas nicht noch einmal tut.“ Der Polizist, wie auch Naruto wussten beide, dass dieses Gerede nur eine reine Formalität war. Natürlich würde der Junge sich erneut besaufen, natürlich würde er Dinge tun, die Gesetzeshüter nicht gut befanden … und Naruto hatte keinerlei Einfluss darauf.   „Werde ich“, entgegnete Naruto dennoch und lief dem Polizisten dann, als der sich umdrehte, hinterher zu dem Streifenwagen. Sasuke saß halb liegend auf der Rückbank mit einem Grinsen, das sofort verdeutlichte, dass er betrunken war.   „So Kleiner, du bist zu Hause.“ Während der Polizist sprach, half Naruto Sasuke dabei, den Sicherheitsgurt zu lösen. Er griff nach dem Arm des Jungen und stützte ihn als er ausstieg, da er stark schwankte. „Ich würde dir raten, dich in Zukunft von Alkohol und anderen Substanzen fernzuhalten, denn das nächste Mal wirst du nicht so einfach davonkommen, verstanden?“   „Aber sicher, Officer“, lallte Sasuke, noch immer dasselbe, dümmliche Grinsen auf den Lippen.   „Danke nochmal“, murmelte Naruto peinlich berührt und zog Sasuke dann, nachdem der Polizist in sein Auto gestiegen war, in Richtung Haus.   Sobald sie drinnen waren, würde er Sasuke den Arsch aufreißen, ihn ausschimpfen und ihm Hausarrest erteilen, bis Itachi wieder da war! Und zusätzlich würde er gleich noch Itachi anrufen, damit Sasuke sich auch von ihm den Arsch aufreißen lassen konnte!   Er zerrte den Jungen durch die Tür und schlug sie mit dem Fuß zu.   „Hast du überhaupt eine Ahnung, in was für Scheiße du dich geritten hast?“, fing Naruto sofort an und schlüpfte nebenbei aus seinen Schuhen heraus. Sasuke schmunzelte nur, sah dem Anderen zu, ehe Naruto auch ihm aus den Schuhen und der Jacke half.   Gott, hatte der Junge in Alkohol gebadet?   „Hast du irgendwas zu deiner Verteidigung zu sagen?“ Naruto stand neben ihm, hielt ihn am Arm fest, doch Sasuke zuckte nur mit den Schultern.   „Du wirst sowas von auf dein Zimmer gehen und deinen Rausch ausschlafen, und wenn du wieder nüchtern bist, werden wir mit Itachi reden, ich mach das nicht mehr mit. Du benimmst dich völlig daneben!“ Während Naruto seinem Ärger Luft machte, zog er Sasuke in Richtung Treppen und bugsierte ihn nach oben. „Du wirst ab sofort auf keine Party mehr gehen, sondern nur noch zur Schule und wieder nach Hause!“   „Kannst du mal aufhören so zu nerven, Mann?“   „Mann?“, zischte Naruto sauer zurück. „Ich geb dir gleich Mann. Du sitzt verdammt tief in der Scheiße und kannst dich glücklich schätzen, dass ich nicht ganz andere Dinge mit dir mache, mein Freund.“   „Ah … was denn für Dinge? Willst du mich auspeitschen? Mir den Arsch versohlen?“, lallte Sasuke, und gluckste im Anschluss darauf. Mittlerweile waren sie auch schon oben angekommen, was ziemlich gut war, denn Naruto blieb wie angewurzelt stehen und blickte dem Jungen fassungslos entgegen.   „Du bist wirklich …“, brachte er heraus. „Das ist jetzt nicht dein Ernst … wie kannst du nur sowas sagen, nachdem du besoffen von der Polizei aufgegriffen wurdest?! Spinnst du völlig?“ Narutos Gesicht sprühte vor Zorn. Dementsprechend unsanft griff er nach Sasukes Handgelenk und zerrte ihn in dessen Zimmer, schubste ihn aufs Bett und riss das Fenster auf.   „Woah, geht´s auch sanft? Ich hab Kopfweh und mir ist schwindlig, du Penner.“     Naruto atmete tief ein und wieder aus.   Er würde Sasuke jetzt nicht schlagen … nein. Er würde ihm nicht wehtun. Er war schließlich besser als das.   Allerdings hoffte er darauf, dass Sasuke morgen mit einem schönen Kater aufwachte, sich elend fühlte und sich absolut reumütig verhielt. Alles andere würde nämlich dafür sorgen, dass er doch Gewalt anwenden musste.   Als er sich zum Bett herumdrehte, wurden seine Augen unweigerlich größer, da Sasuke gerade dabei war, sich auszuziehen. Und das beinhaltete nicht nur seine Hose und sein Hemd, sondern auch seine verdammte Shorts!   Naruto zwang sich woanders hinzusehen, doch Sasuke hatte sein Starren scheinbar bemerkt.   „Was denn, Naruto? Noch nie einen nackten Mann gesehen?“   „Zieh dir was an!“, blaffte Naruto zurück und lief dann zum Kleiderschrank, um eine Jogginghose und ein frisches Hemd herauszuziehen. Er warf die Sachen seitlich aufs Bett, doch als plötzlich etwas hörte, das er nicht mit dem Anziehen von Klamotten in Verbindung brachte, drehte er sich wieder um.   „Sasuke?“ Der Junge hatte die Augen geschlossen und stöhnte leise. Seine Bettdecke lag über seine Mitte, reichte bis knapp zum Bauchnabel. „Ist alles okay?“ Etwas unsicher trat Naruto an ihn heran. Sasuke würde doch jetzt nicht … nein … Dessen Hände lagen nämlich zum Glück über der Decke, so dass Narutos Verstand sich minimal beruhigte.     Jedoch nicht wirklich viel, da so leider feststand, dass es Sasuke nicht gut ging.   „Hey, ist alles okay? Sasuke?“ Er rüttelte leicht an dessen Schulter, und japste im nächsten Moment erschrocken auf, als Sasuke die Augen öffnete und nach seinem Arm griff.   „Naruto?“ Der Blick des Jungens war verklärt, wirkte benebelt. „Was machst du hier?“   „Uhm … ich wollte dich ins Bett bringen … du bist betrunken, schon vergessen?“ Sasuke fing an zu glucksen, und tat dann etwas, mit dem Naruto ganz sicher nicht gerechnet hätte. Er schlang seine Arme um dessen Nacken und zog ihn zu sich heran.   „Ins Bett bringen?“, hauchte Sasuke, und wenn Naruto nicht daneben lag, klangen diese Worte ziemlich anzüglich. Sie hinterließen geradewegs eine gewaltige Gänsehaut bei ihm.   „Sasuke, was machst du da?“ Narutos Stimme war leise, und als er plötzlich spürte, wie Sasukes Lippen über seine Wange streiften, weiteten sich seine Augen. Er versuchte, sich zurückzuziehen, doch der Junge hing an ihm dran.   „Sasuke!“   „Shh, entspann dich, Naruto …“, flüsterte Sasuke und zog dann mit seinen Zähnen leicht an Narutos Ohrläppchen, ehe er es zwischen die Lippen nahm und ganz sanft daran saugte.   „Äh“, ächzte Naruto, irritiert und verwirrt, da diese Berührung tatsächlich dazu in der Lage war, seinen Magen vibrieren zu lassen.   Das hier war so falsch … absolut nicht richtig …   „Sasuke, hör auf!“ Narutos Stimmlage war beinahe ein Wimmern.   „Warum? Ich will mit dir schlafen, Naruto … ich will, dass du mich fickst … die ganze Nacht lang …“ Naruto schluckte und öffnete den Mund.   Sasuke war wahnsinnig geworden …   Wie konnte er nur so etwas sagen?!   „Komm schon …“ Ein Ruck ging durch Narutos Körper, er schubste den Jungen grob zurück und entfernte sich vorsorglich ein paar Schritte.   Sein Kopf glühte, und als Sasuke anfing zu lachen, kroch die Wärme sogar seinen Nacken entlang.   Das hier … das hier war absolut verrückt!   „Du … du wirst jetzt schlafen, hast du mich verstanden?!“, polterte Naruto so bestimmend er konnte und machte dann auf der Stelle kehrt, um mit heftig rasendem Herzen die Tür hinter sich zuzuschlagen.   Seine Atmung ging schnell, als er neben der Tür die Wand hinunterglitt.   Das war übel. Verdammt übel.   Sein Körper hatte schon wieder auf Sasuke reagiert, aber als ob das nicht schon schlimm genug war, hatte er diesmal sogar den Beweis, der in Form von einer halben Erektion gegen seine Shorts drückte, weil er sich tatsächlich für den Bruchteil einer Sekunde vorgestellt hatte, genau das zu tun, was Sasuke von ihm verlangte.   War Sasuke überhaupt klar, was er damit angerichtet hatte? Dass er Naruto so durcheinander brachte, dass der sogar schon über so etwas nachdachte?   Gott, das war so abgefuckt … und Naruto schämte sich für diese Gedanken.   Er musste dringend … ganz dringend mit jemandem darüber reden. Jemand, der ihm versicherte, dass diese Reaktionen normal waren …   Vielleicht war er nur sensibel?!   Weil er schon länger nicht mehr …   Ja, genau das musste es sein! Es konnte gar nicht anders sein … schließlich war Sasuke immer noch Sasuke! Ein kleines, verzogenes Gör und niemand, der Naruto auch nur im Geringsten reizte!                                 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)